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Die Herren der Winde

von

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Entscheidungen

Es geht wieder weiter.

Mal ein wenig Werbung nebenbei: Hin und wieder zeichne ich Bilder für meine Fanfiktion. Es lohnt sich also, ab und an in meine Galerie zu schauen.
 

Und jetzt viel Spaß.

*Pfefferoni hinstell* Ich liebe diesen Snack <3
 

~*~*~*~*~*~*~
 

"Hey, aufwachen!"

Taiga kam langsam wieder zu Bewusstsein. Ein seltsames Surren ging ihr noch durch den Kopf, doch sie spürte, wie sie jemand an den Schultern packte und an ihr rüttelte.

"Mann, wie kann man so schwache Nerven haben!?", fluchte die Stimme von eben. Es war die hohe Stimme einer jungen Frau.

Langsam öffnete das Katzenmädchen ihre Augen. Sie erkannte Temari und wollte etwas erwidern, doch in ihrem Kopf pochte es heftig. Dann erinnerte sie sich an das was geschah, bevor sie das Bewusstsein verlor.

"Was ist mit diesem Käfer-Freak!?", fragte Taiga und blickte sich hastig um.

Dann fand sie ihn, bewusstlos auf dem nassen Boden liegend. Das Wasser war zu größten Teil bereits abgelaufen.

"Ist er etwa...!?"

Sie sprach ihre Befürchtung nicht laut aus, aber Temari verstand.

"Nein, er ist nur bewusstlos."

Ein Keuchen brach ihre Stimme und ihr Körper zog sich unwillkürlich zusammen.

Erst da wurde Taiga klar, dass Temari vom Kampf noch schwer verwundet war. Ihr weißes Kleid, welches sie sonst so locker an ihrem Körper trug, klebte rot auf ihrer Haut. Das Atmen fiel ihr sichtlich schwer.

Dem Mädchen fiel ein seltsamer schwarzer Dunst an den Wunden ihres Gegenübers auf. Sie wunderte sich, dass Temari es nicht bemerkte. Die Dunkelheit schien an ihren Verletzungen zu lechzen, von anderen Augen unentdeckt. Angsteinflößend wie ein böses Omen.

"Kannst du laufen, oder muss ich dich tragen?", fragte die ältere.

Taiga reagierte nicht sofort. Sie blinzelte, doch der Dunst verschwand nicht. Sie traute sich allerdings nicht, es zu erwähnen.

Sie erhob sich langsam und bedeutete Temari stumm, dass sie wieder selbstständig laufen konnte.

Gaara hob den bewusstlosen Chepure hoch. Wie lange stand der denn schon da!?, fragte sich Taiga entsetzt.

Gemeinsam machten sie sich auf dem Weg in Richtung Marktplatz. Dort würden die Dorfbewohner sich bereits versammelt haben, denn sie wollten wissen, was hinter diesen Angriff steckte.

Und den Grund trug Gaara neben seiner Kürbisflasche auf seinem Rücken. Die Schuhe stapften mit lautem Platschen auf dem aufgeweichten Boden.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Der Feind war geschlagen. Sämtliche Angreifer niedergestreckt. Alle, die das Dorf beschützt hatten, versammelten sich am Marktplatz, als sie den vermeintlichen Kopf der Bande vernahmen.

Es war niemand anderes als Chepure. Niemand hatte erwartet, dass er es zum Anführer einer ganzen Meuterei bringen konnte. Baki fragte ihn aus. Er fragte nach Hintermännern, Auftraggebern und weiteren Plänen.

"In welchem Zusammenhang steht euer Dorf zu dem Vorfall? Ihr trugt jedenfalls allesamt keine Stirnbänder. Doch ich weiß, dass du aus dem Dorf, versteckt hinter den Pyramiden stammst."

Der Befragte brach in schallendes Gelächter aus. Während des gesamten Verhörs schien er nicht ganz bei der Sache zu sein.

"Wir haben den Bewohnern von meinem genialen Plan erzählt. Davon, dass wir meine Skarabäen nutzen wollten, die Wasserversorgung zu verstopfen und während der Regenphase eine todbringende Überflutung zu verursachen. Doch als sie hörten, dass wir auch Opfer in Kauf nehmen würden, stiegen sie aus.

Aus diesem Grund haben wir dies allein weiter durchgezogen. Wir, die wussten, dass Opfer nötig waren, um unser Ziel zu erreichen, hielten an dem Plan fest. Aber das Dorf trifft keine Schuld."

Er spuckte verächtlich auf den Boden.

"Allerdings hättet ihr es so was von verdient! Eure Arroganz kotzt mich an und eure Machtposition ist in meinen Augen lediglich erheuchelt.

Stimmt es, dass ihr noch immer keinen neuen Kage habt?", fragte er am Ende schelmisch.

Baki jedoch ignorierte seine verbalen Sticheleien. Emotionslos wies er zwei Anbu-Attentäter an, den Gefangenen zu beseitigen. Als Bestätigung, dass sie verstanden hatten, nickten sie.

"Nein!", rief eine Stimme und Taiga wollte dazwischen gehen, doch Kankuros Hand hatte bereits ihr Handgelenk gepackt und sie zurückgehalten.

"Halte dich daraus.", zischte er, doch sie wollte nichts davon hören.

"Es sind heute schon genug Leute gestorben. Dies ist der falsche Weg. Ein Tot lässt sich nie wieder rückgängig machen und deshalb könnte er niemals Buße tun."

Gelächter war in den Reihen zu hören und einige Ratsmitglieder, die ebenfalls anwesend waren, fingen an, leise zu spotten.

Baki aber, schien hellhörig geworden zu sein. "Was würdest du stattdessen tun?"

Verdutzt, dass man ihr tatsächlich zuhörte, antwortete Taiga: "Sperrt ihn in ein Verließ, damit er über seine Taten nachdenken kann. So kann er zudem noch als Druckmittel dienen, falls er doch noch Verbündete dort draußen hat."

Das Gelächter wurde von anerkennendem Raunen abgelöst. Baki nickte verstehend, wollte sich zunächst mit einigen anderen Jonin beraten. Kankuro löste seinen Handgriff, als ihm klar wurde, dass die Kleine nun wohl nicht mehr dazwischen springen würde. Davon nahm sie jedoch kaum Notiz. Sie achtete darauf, wie Baki mit den anderen sprach. Mit einen von ihnen schien er sogar befreundet zu sein, jedenfalls konnte sie Vertrauen in seinem Blick erkennen, wenn er diesen Mann ansah. Doch ihr fiel ebenfalls auf, dass einige weitere ihr verstohlene Blicke zuwarfen.

Taiga war klar, dass sie unter diesen Leuten bekannt war, sie war schließlich die Asylantin. Allerdings zeigte der Blick dieser Leute noch etwas anderes. Sie schienen sie zu beobachten, etwas von ihr zu erwarten. Es war, als wollten sie etwas bestimmtes in ihren Augen erkennen. Dies erfüllte das Mädchen mit Unbehagen. Einige Blicke waren mit Furcht getränkt, andere wiederum mit etwas, das sie mehr mit Gier verband. Es erinnerte sie an einen Gesichtsausdruck, den sie schon verdrängte seit sie hierherkam. Es war so beängstigend, dass sie anfing, sich hinter Kankuro zu verstecken. Diesem waren die Blicke ebenfalls nicht entgangen und er ballte die Hände zu Fäusten.

Die Besprechung schien beendet.

"Gut, wir wollen ihn einsperren.", verkündete Baki, was mit einem verzweifelten Schrei quittiert wurde. Dieser kam von Chepure selbst.

"Das könnt ihr doch unmöglich machen!? Ich will lieber ehrenvoll diese Welt verlassen, als wie eine Ratte in einem Loch zu vegetieren! Das ist eine Schande. Ich bestehe auf mein Recht auf Seppuku*!"

Als der Gefangene abtransportiert wurde und die Proteste seinerseits immer schlechter zu hören waren, schlich sich ein Grinsen auf Bakis Gesicht.

Offensichtlich war dies eine viel schlimmere Strafe für ihn, als der Tod. Eine grandiose Rache für das Dorf.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Sunagakure hatte sich gut vom letzten Angriff erholt. Zu Taigas Bedauern fiel der Unterricht nicht aus, so dass sie sich mit dem Lehrer, als auch mit ihren Mitschülern, wieder einen halbwegs stummen Krieg liefern konnte.

Sie murrte innerlich darüber, dass sie noch immer vom Ertrinken träumte. Erst hatte sie gehofft, es sei eine Art Vorwarnung auf den Angriff. Doch dieser war vorbei und der Albtraum verfolgte sie noch immer.

Wenn sie nicht bald ausreichend Schlaf bekäme, würde sie verrückt werden.

Der heutige Unterricht behandelte Kibakufuda**, das heiterte sie wiederum ein wenig auf. Sie hatte schon die ein oder andere Idee, was für Streiche oder Spielereien man damit anstellen konnte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

"Die Dorfbewohner drohen bald mit Aufständen. Wir riskieren eine Revolution, wenn es nicht bald einen neuen Kazekagen gibt!"

Der Rat hatte sich versammelt, um die aktuelle Situation des Dorfes zu besprechen. Leider lief dieses Gespräch alles andere als reibungslos ab. Es war nur verständlich, dass es Unruhen gab. Das letzte mal, als sie ohne Anführer dastanden, hatten verfeindete Länder sie in ihrer Schutzlosigkeit attackiert. Und war dies nicht wieder geschehen? Es war sogar noch schlimmer, denn es geschah durch ein Dorf in ihrem eigenen Land. So durfte es nicht weiter gehen.

"Wie geht die Entschlüsselung des Testaments des Yondaime Kazekagen voran?", fragte einer aus ihren Reihen.

Der letzte Wille wurde stets respektiert. Nur wenn der ehemalige Kage keinen Nachfolger ernannte, durfte der Feudalherr diese Entscheidung treffen. Sie vermuteten im Testament, welches stark verschlüsselt war, einen Wunsch für die neue Besetzung.

Jemand, der mit dem Entschlüsselungsteam im Kontakt stand, antwortete. "Unsere Vermutung stimmt. Es ist durchaus ein Nachfolger darin verzeichnet." Sein Blick war von Schrecken gezeichnet, als er sprach. Mit ernster Stimme fuhr er fort. "Doch dies darf nie geschehen.

Diese verantwortungslose Entscheidung ist keineswegs nachvollziehbar!"***

Die Tür wurde aufgerissen, als eine weitere Person die Unterhaltung unterbrach.

"Eine eilige Nachricht vom Hokagen!", rief diese in heller Aufregung.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

"Du kannst doch nicht jetzt schon eine Pause machen!?", fuhr Kankuro seine Schülerin an, die sich gerade erschöpft hingesetzt hatte.

"Ich bin müde und brauche Schlaf!", klagte sie. "Vorher kann ich einfach keine Kraft schöpfen."

Taigas Sensei verzog das Gesicht, was ob des Kumadoris**** noch unheimlicher aussah. "Schlafen kannst du nachts noch zu genüge! Wo ist dein Ehrgeiz hin? Wolltest du nicht stärker werden? Ich hatte dich für taffer gehalten."

Taiga seufszte, gab sich geschlagen. Recht hatte er und das war ihr bewusst. Sie rappelte sich wieder auf und fuhr ohne weitere Aufforderung ihr Training fort.

Ihr entging Kankuros Blick, der nun stolz lächelte.

Die Tritte des Katzenmädchens waren gezielter und stärker geworden. Die Trainigspuppe mussten sie bald ersetzen, so ramponiert, wie sie bereits aussah.

"Hier steckst du also, Kankuro." Temari hatte den Trainingsplatz betreten. Sie sah Taiga trainieren und deutete auf sie. "Was veranstaltest du denn mit der Neuen?"

"Ich trainiere sie.", gab er knapp, fast trotzig zurück. Taiga hielt inne und lauschte dem Gespräch.

Die ältere Schwester lachte. "Und du glaubst, du bist fähig genug, bereits einen eigenen Schüler auszubilden? Trainiere dich doch erstmal selbst, du lässt ganz schön nach!"

Kankuro machten die Worte wütend, doch es war Taiga, die anfing zu widersprechen.

"Du wagst es...!?", setzte sie zornig an, doch Temari unterbrach sie.

"Ich habe jetzt keine Zeit für sowas. Eigentlich wollte ich dich abholen, Bruder. Wir haben eine eilige Mission erhalten und sollen umgehend in Richtung Feuerreich aufbrechen."

"Seid ihr beiden schon bereit?", erkundigte sich jemand mit tiefer Stimme. Taiga knirschte mit dem Zähnen. Schon wieder hatte sie ihn nicht bemerkt.

Temari sagte, dass sie schon längst bereit sei. Kankuro erklärte, dass er noch schnell seine Marionetten holen müsse, dann könnten sie aufbrechen.

Taiga spürte Gaaras eisigen Blick auf sich ruhen. Ihr war unwohl. Das war ihr immer, wenn er sie ansah und sie ahnte Böses.

"Du kommst mit.", sprach er dann. Sie blinzelte irritiert, denn sie musste sich verhört haben.

Temari blickte ihren kleinen Bruder empört an, doch ihr Gesichtsausdruck war nichts gegen den Kankuros.

"Das kann unmöglich dein Ernst sein.", sagte er mit trockener Stimme. "Eine solche Mission ist gefährlich. Mal davon ab, dass sie uns aufhalten würde, könnte ihr dabei etwas zustoßen."

Gaara grinste seinen Bruder finster an. "Dann sorgst du dafür, dass sie uns nicht aufhält, sonst passiert ihr noch viel mehr, als du befürchtest."

Sein Grinsen wurde breiter, nahm fast diabolische Züge an. "Außerdem habe ich da einen Auftrag von Baki erhalten, welchen du nicht ganz fertig gebracht hast.", fügte er vielsagend hinzu.

Kankuro fiel es wie Schuppen von den Augen. Gaara sollte herausfinden, wie man die Kleine töten konnte. Das hieß, er wollte, dass ihr etwas passierte.

Der Marionettenspieler schluckte schwer, aber der Kloß im Hals wollte nicht weggehen.
 

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In Windeseile packte Taiga ihre Tasche. Sie war sich nicht ganz sicher, was sie brauchen, oder wie lange die Mission dauern würde. Sie beschloss Matsuri und ihrer Chefin jeweils eine Nachricht zu schreiben. Die Briefe waren kurz gehalten, worin sie erklärte, warum sie für unebstimmte Zeit nicht in Sunagakure sein würde. Ihre Mitschülerin bat sie darum, ihrem Lehrer ebenfalls Bescheid zu sagen.

Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Als wenn der Lehrer ihr das abkaufen würde. Sie konnte nur hoffen, dass er das nicht bereits als Grund sah, sie von der Akademie zu schmeißen.

Die Briefe gesellten sich zu den restlichen Sachen in ihrem Rucksack, welchen sie verschloss und aufsetzte. Nur noch die Tür hinter sich abschließen und es konnte losgehen.
 

Unterwegs warf Taiga die Briefe in die entsprechenden Türschlitze und traf sich dann mit Gaaras Team draußen vor dem Haupttor.

Diese schienen bereits auf sie zu warten. Dabei hatte sie sich so beeilt. Aufgeregt blickte das Katzenmädchen sich um, doch sie sah nichts als Sand.

"Öhm, suchst du was bestimmtes?", fragte Kankuro, als er seine Marionetten schulterte, denn sie blickte sich weiterhin um.

"Wo ist denn der Sandgleiter?", fragte sie schließlich verdutzt. Schließlich wollten sie doch in ein anderes Land reisen.

Doch um sie herum blickte sie nur in verwirrte Gesichter.

"Sandgleiter?", hakte der Marionettenspieler noch mal vorsichtig nach.

"Dann etwa ein Luftschiff?" Taigas Augen strahlten vor Hoffnung, denn sie war noch nie mit eines mitgeflogen, geschweige denn habe sie sich den Maschinenraum eines solchen Gefährtes jemals genau ansehen können.

Temari beschloss das Kind wieder auf dem Boden der Realität zurückzuholen. "Wovon redest du da? Wir gehen zu Fuß."

"Nicht wirklich...", entrüstete sich die Kleine. Es war wahnsinnig anstrengend, eine Wüste ohne ein Fahrzeug zu durchqueren, das wusste sie. Sie kannte bloß einen, der so etwas verrücktes tat, ihr Opa Techikawa und der war lebensmüde.
 

Es war ein langer Marsch. Die drei trainierten Sunanins waren schnell. Taiga hatte zwar Probleme mitzuhalten, doch an Schnelligkeit mangelte es ihr nicht. Es war eher die unzureichende Ausdauer, die ihr zu schaffen machte.

Kankuro warf hin und wieder einen besorgten Blick auf die Kleine, da sie sehr blass wirkte. Doch sie hielt durch, bis die Nacht einbrach und sie eine Rast machen konnten. Die sandige Umgebung war mitlerweile wenig dicht bewachsenem Waldboden gewichen.

Erst in diesem Augenblick erlaubte Taiga sich einen Moment der Schwäche und brach dort wo sie war auf dem Boden zusammen.

Temari brach in Lachen aus. "Ich habe mich schon gefragt, wie lange sie das durchalten würde.", ihr Lachen legte sie wieder. "Aber ich muss zugeben, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass sie erst jetzt umkippt."

Die drei Ninjas bereiteten ein Feuer und versammelten sich darum. Sie besprachen die kommende Mission. Müden Schrittes gesellte sich Taiga dazu. Zumindest hechelte sie nicht mehr vollkommen außer Atem. Sie selbst wunderte sich, dass die anderen keinerlei Zeichen von Erschöpfung aufwiesen.

Stumm setzte sie sich zwischen Temari und Kankuro und lauschte Gaaras Worten.

"Konohas neuer Hokage bittet uns bei einer Mission um Unterstützung. Uchiha Sasuke, ein Genin aus dem Dorf, hat seine Heimat verlassen und es ist noch nicht klar, ob es sich hierbei um eine Entführung handelt. Einige Ninjas wurden bereits ausgesandt, ihn zurückzuholen. Doch da es sich hierbei um lediglich vier Genin und einem Chunin handle, empfand es der Hokage als angebracht, Suna an seine neu vereinbarte Allianz zu erinnern und bat uns um Hilfe."

Temari prustete empört und deutete auf Taiga. "Vielleicht werden sie es aber als ein schlechten Scherz auffassen, wenn wir zu solch einer Mission jemanden mitnehmen, der nicht einmal ein Genin ist."

Erwähnte sah betreten zu Boden und klappte die Ohren leicht zurück. Sie wollte keine Schwierigkeiten bereiten.

Gaara schüttelte beschwichtigend den Kopf. "Es wird wahrscheinlich nicht einmal schlimm sein, vielleicht sogar förderlich, wenn sie umkäme."

Diese Aussage traf Taiga wie ein Schlag ins Gesicht.

Der Rothaarige wandte sich nun an das Katzenmädchen, als er weitersprach. "Ich bin in diesem Auftrag der Missionsleitende und meinen Aufforderungen ist bedingungslos Folge zu leisten. Schließlich trage ich die Verantwortung für das Gelingen dieser Aktion.

Aber zu einem eingespielten Team, welches zur Erfüllung erforderlich ist, gehört es zur Grundlage, dass ich von den Fähigkeiten eines jeden Mitgliedes genauestens bescheid weiß.", sagte er noch einmal eindringlich.

Taiga wollte gerade zum Sprechen ansetzen, doch Kankuro unterbrach sie.

"Ich werde es erläutern!", beschloss er. Es war sein Plan zu verhindern, dass Taiga das Gedankenlesen als solches bezeichnete. Diese Information konnte nur gefährlich für die Kleine werden und er beschrieb dies als Erahnung Gegnerischer Angriffe.

Außerdem erläuterte er knapp ihre Selbstheilungskräfte, den Fortschritt mit dem Marionettenspiel und ihre Nahkampfqualitäten im Bezug auf Tritttechniken.

Als Kankuro mit seiner Aufzählung geendet hatte, wandt sich Gaara erneut an Taiga.

"Gibt es dem noch irgendetwas hinzuzufügen?"

Er blickte sie aus ernsten Augen an, als könne er jede Lüge durchschauen. Das Mädchen schluckte und schüttelte mit dem Kopf.

"Nein, das war alles.", bestätigte sie.
 

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Die Sonne war noch nicht aufgegangen, als Taiga wieder aus dem Schlaf schreckte.

Eine Hand griff in die taunasse Wiese. Wie lange hatte sie solches Terrain nicht mehr unter sich gespürt? Sie sog den Geruch des Grases ein und fühlte sich an ihre Heimat erinnert.

Langsam setzte das Katzenmädchen sich auf und sah sich um.

Temari und Kankuro schienen tief und fest zu schlafen. Von Gaara war keine Spur. Ob er sich wohl die Umgebung ansah?

Eine Zeit lang sah sie den beiden Geschwistern beim Schlafen zu. Sie musste daran denken, dass auch sie ihren Vater verloren hatten. Das hatte sie von Gaara beim Kampf gegen Chepure gehört. Was wohl mit ihrer Mutter war?

Taiga biss sich auf die Unterlippe. Wie konnte sie nur so naiv sein, nur an ihr eigenes Leid zu denken. Es hätte ihr klar sein müssen, dass es Menschen gab, denen es ähnlich erging, wie ihr. Sie begann sich für ihr maßloses Selbstmitleid zu schämen.
 

Beim Anblick Kankuros fiel ihr allerdings noch etwas ein. Bei der Invasion auf Suna, als er sie rettete, da hatte er sie am Rücken gezogen. Allein bei dem Gedanken daran, ging ihr ein Kribbeln unter die Haut. Ob er sich dessen bewusst war, wie sich das anfühlte, mit Chakrafäden gezogen zu werden? Aber wie kam dieses Gefühl zustande, was hatte er getroffen?

Sie betastete ihren Rücken dort wo er sie gezogen hatte. Das war die Wirbelsäule. Hatte er etwa die Nervenbahnen zwischen den Wirbeln erwischt?

Taiga kam eine Idee, wie sie dies herausfinden konnte. Sie hob ihren rechten Arm vor sich, schmiedete mit ihrer linken Hand ein paar Chakrafäden und zielte auf ihren Ellbogen auf jene Stelle, von der sie wusste, dass dort die Nervenbahnen relativ blank lagen.

Und tatsächlich, da war es wieder. Jenes kribbelnde Gefühl, nach dem sie sich fast schon sehnte. Doch es breitete sich nur von der Stelle, an der sie sich verbunden hatte, bis in die Fingerspitzen aus. Außerdem konnte sie, je nachdem wie sie die Fäden spannte oder lockerte, ihre rechte Hand bewegen.

Es fühlte sich bei weitem nicht so gut an, wie wenn man vom Rücken aus verbunden wurde. Aber dass man dadurch auch in gewisser Weise gesteuert werden konnte, ließ sie ins Grübeln geraten. Allmählich glaubte sie, einer neuen Entdeckung einen großen Schritt näher gekommen zu sein.

Mit einem mal fragte sie sich, ob es wohl auch Marionetten aus echten Menschen gab.
 

Schritte, die näher kamen, ließen das Katzenmädchen zusammenschrecken. Eilig beendete sie ihr kleines Selbstexperiment und blickte sich um.

Hinter ihr stand Gaara und schien sie zu beobachten.

"Was machst du da?", fragte er und klang dabei fast neugierig, wenn seine Miene sich ansatzweise verändert hätte.

"Ich habe mir lediglich ein paar Gedanken über das Marionettenspiel gemacht.", antwortete sie patzig.

Der Rothaarige warf einen kurzen Blick auf seinen Bruder, dann wieder auf das kleine Mädchen. Diese fragte sich, ob sie seinen Gesichtsausdruck gerade als nachdenklich interpretieren sollte.

Aber da das Thema ihr ohnehin unangenehm war, versuchte sie dieses zu wechseln. "Kannst du auch nicht schlafen?"

"Das geht dich nichs an.", sagte Gaara knapp und seine Augen verengten sich wieder, bevor er sich von ihr abwandt.

Einerseits war Taiga beleidigt, ob dieser Reaktion. Andererseits wollte sie das Thema von vorher beenden und das war ihr gelungen.

Im Stillen musste sie Kankuro Recht geben. Mit diesem Jungen wurde sie wirklich nicht warm.
 

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Taiga hatte kein Auge mehr zu gemacht, als die ersten Sonnenstrahlen den nächsten Tag ankündigten. Die Vier brachen schon im frühen Zwielicht des Morgens auf und marschierten weiter.

Als sie an einer großen Wiesenfläche ankamen, wies Gaara die anderen an, stehen zu bleiben.

"Wir sind fast da.", teilte er seinem Team mit. "Ich kann spüren, dass sie sich in Einzelkämpfe verwickelt haben. Wir werden uns also ebenfalls aufteilen. Temari, du gehst in Richtung dieses Waldes. Kankuro folgt dem Flussufer in die andere Richtung. Taiga kommt mit mir."

"Die Kleine sollte vielleicht besser bei mir...", fing der ältere Bruder an, doch Gaara unterbrach ihn barsch.

"Ich dulde keine Diskussionen!"

Wenige Sekunden starrten sich die beiden in die Augen, bis Kankuro nachgab und in die ihm angewiesene Richtung aufbrach. Auch Temari ging ihres Weges.

Das Katzenmädchen sah beiden mit bangem Gefühl hinterher. Allerdings nicht lange, denn auch Gaara ging seines Weges und sie würde ihm wie befohlen folgen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Es dauerte nicht lange, bis sie am Ort des Geschehens ankamen.

Taiga sah noch, wie jemand im grünen Overall um sein Leben rang, als seinem Gegner irgendetwas aus dem Arm wuchs und seinen Opfer zu töten drohte.

Gaara reagierte schneller, als das Katzenmädchen es gekonnt hätte. Sand drückte sich explosionsartig zwischen die beiden Kontrahenten. Während der Mann mit dem bleichen Teint sich lediglich etwas zurückdrücken ließ, riss es den grün gekleideten Jungen um und er fiel wenige Meter zurück – direkt vor Gaaras Füße.

"Wer ist das?!", fragte der Blasse entrüstet.

Gaara machte einen Schritt nach vorne. "Wir sind Ninja eines verbündeten Staates von Konoha, namens Suna."
 

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* Seppuku ist eine Art Harakiri für Männer und eine ehemals beliebte Suizidmethode für Samurai, die nicht in Schande weiterleben wollten.

** Kibakufuda, weil ich das Wort Briefbombe doof finde xD

*** Kommentar des Autors: Weiß nicht, warum ich es hier so spannend machen will. Im Prinzip weiß ja jeder, wer es ist. Aber Moment – vielleicht dreh' ich in meiner FF auch alles ganz anders! Vielleicht mache ich ja Baki zum Kazekagen? (Scherz)

**** Als Kumadori wird Kankuros Gesichtsbemalung bezeichnet. Diese ist für das Kabuki üblich und die Farbe Lila steht (wie ich von einer lieben Kommi-Schreiberin erfahren habe) für edle Schurken. Lustigerweise wird diese Bemalung von vielen Fanfiktion-Schreibern auch als "Kriegsbemalung" (lasse ich gerade noch gelten), oder sogar als "Karnevalsbemalung" (WTF!?) bezeichnet... Aber da meine Chars mit der japanischen und nicht mit der europäischen Kultur aufgewachsen sind, werde ich auf solche Vergleiche verzichten.
 

So, damit es nicht mitten im Kampf einen Cut gibt, unterbreche ich mal hier kurz. Wie ihr bemerkt habt, befinden wir uns nun im Bereich der Originalgeschichte. Diese wird aber nur leicht abgewandelt. Alle wichtigen Elemente, die zum eigentlichen Verlauf wichtig sind, werde ich so bestehen lassen. Aber ein bischen anders wird es natürlich schon ;)

Das nächste Kapitel erscheint zum 07.09.2014.

Also bis dann.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-08-24T20:43:47+00:00 24.08.2014 22:43
Hammer Kapi^^


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