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velocity

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Seid nachsichtig ;3 - das ist meine erste FF überhaupt und es war wirklich schwierig die Idee so spontan aufzuschreiben und das Wirrwarr an Ideen in meinem Kopf zu ordnen xD
Ein eher kleines erstes Kapitel / untypischer Prolog ^^" Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
kapitel Nummer 2 - diesmal etwas länger. Im dritten gehts dann richtig los, versprochen :D
Und btw danke für 3 Favoriten ^///^ ♥ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
und weiter gehts^^ hab versucht das mit den langen Sätzen besser umzusetzen, danke für den Hinweis ich merk selber eher selten dass es kompliziert wird! ^^"
eigentlich sollte es inhaltlich länger werden und die Story endlich mal in schwung kommen, hab mich dann aber doch entschieden das aufs Nächste zu verschieben und dann so richtig :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 4 ist wohl am besten mit dem Wort komisch zu beschreiben, es war sau spät als ich den Unfug runter geschrieben hab aber das passt denke ich ganz gut zu Namis Situation xD Aber dass das erst der Anfang der eigentlichen Katastrophe war, könnt ihr euch wohl denken. Ich hoffe ihr bleibt dabei, denn die Wiedersehensfreude könnte nicht größer sein am nächsten Morgen ;P
Danke an die Kommischreiber!!!♥ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich liebe diese ewigen Streiterein.
Viel Spaß :3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es geht weiter! Zumindest ein bisschen, bevor die Vorbereitungen für Ruffys Geburtstagsparty losgehen noch etwas Terassenwhiskeyromantik über den Dächern NewYorks...naja ne :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und es geht weiter, ich hab lange überlegt wie ich das anstelle weil es sonst ein rieeesen Kapitel geworden wäre aber gut:
Bier kalt? Grill heiß? Viel Spaß :D
& DANKE!!! Ich freu mich über jeden Kommi und Favo,
damit hab ich eigentlich nicht gerechnet^^"
<3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach einer Ewigkeit gehts nun weiter. Die nächsten Kapitel werden kürzer und kommen schneller, versprochen!
Komm in letzter zeit leider kaum dazu die Geschichte ordentlich auf Papier zu bringen aber ich hab noch so einiges vor, viel Spaß und danke fürs dabei bleiben :3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein Steak.
Und meine Güte hat das lange gedauert, ich glaube das hat mich bisher am allermeisten
Zeit und Nerven gekostet, entschuldigt. Alles unterzubekommen und dann noch zufrieden zu sein ist wirklich
schwer aber es wurde einfach nicht mehr besser und jah.. ^^" ich hoffe ihr seid nicht enttäuscht nach dem langen warten.
Dafür ist der Rest sogut wie abgetippt und fertig :3 die letzten ca. 3,4 Kapitel also in den Startlöchern. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
more issues than vogue.

sou~ um wieder in den Schauplatz zu finden und ein bisschen das drama zu schüren.
Ein bisschen Hintergrund.. Freu mich auch über Kriktik und alles :)

Das nächste wird wieder etwas länger, dann startet das beta lesen, dankeschön schonmal ♥ ich meld mich noch. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
*sich rein schleicht und zwei Kapitel da lässt*
äh ich bin nur zum putzen hier.. *bisschen abstaubt* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
*reinschleich und Kapi dalass*
Ich hab sie wieder ausgegraben und ein paar (nette) Ideen.
Wieso mag ich das eigentlich so wenn Charaktere sich zum Affen machen? Sorry
Aber jetzt mal ehrlich ich hätte den armen nackten Mann hereingebeten und ihm einen Tee mit Schuss hingestellt.. xD Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
hoffentlich seid ihr gut ins neue Jahr gestartet! ♥
das erste kapitel im neuen jahr ist doch etwas dünster. holt die zigarren raus~ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Willkommen zurück & Danke dass ihr noch dabei seid! ♥

Sonst so..es fehlt doch noch ein Strohhut oder? ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Das Ende? Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
*konfetti werf* Viel Spaß~ Wer kennt die Barfrau? xD Komplett anzeigen

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Prolog

Prolog: Samstag ✖
 

Es war bereits Nachmittag.

Jemand zog die Kühlschranktür auf.

"Ruffy?"

Und schloss sie wieder.

"RUFF?"

"Waf ift?"

"Hast du meine Pizza gesehn die ich ges- Alter!"

Der schwarzhaarige Wuschelkopf stürzte auf das Sofa zu, auf dem sein kleiner Bruder gerade dabei war jene Pizza als Katerfrühstück zu missbrauchen und riss ihm das letzte Virtel aus der Hand.

"Das war meine du Fressack!"

"..Man, ich hatte Hunger!" rechtfertigte sich der Kleinere und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust ehe er seinen Kopf demotiviert seufzend auf die Rückenlehne des großen Ledersofas kippen ließ.

"..wir haben gestern Nichts für heute gekauft und Samstags ist Vivi doch nicht da.."

Dann warf er seinem großen Bruder einen vorwufsvollen Blick zu.

Dieser schüttelte nur verständnislos den Kopf.
 

Stimmt, den Abend zuvor hatten sie nur Bier und Grillzeug gekauft, von dem bei Gott längst Nichts mehr übrig war.

Gedankenverloren und langsam kaute Ace auf dem Stück Pizza herum, was für eine Genugtuung wenn man sich Nachmittags geplagt von Kopfschmerzen aus dem Bett gequält hatte und sich dann Pizza zwischen die Backen schieben konnte, um den Kater zu bekämpfen.

Doch da hatte er die Rechnung ohne Ruffy gemacht, seinen kleinen Bruder, mit dem er das große Apartment des Penthouse eines Bürokomplexes bewohnte und der ihm in Punkto Verfressenheit um Nichts nachstand.

Futterneid, ganz klar.
 

"Nur die Hälfte!!"

"Alter! du hattest schon die andere Hälfte!"

"Komm schon- gib!"

Und schon war eine Rangelei um das letzte Stückchen Salamipizza entstanden.

Doch noch bevor irgendwas kaputt ging, geschweigedenn ein Gewinner das Match für sich entscheiden konnte war das Klacken eines Schlüssels in der Haustüre zu hören.

Zur allgemeinen Verwunderung war die Mitbewohnerin nicht alleine von der Arbeit nach Hause gekommen.

Beide Brüder hielten aufeinanderliegend und etwas verknotet Inne.

Auch die Orangehaarige warf Ace und Ruffy einen irritierten Blick zu.

Den Einen kannte sie doch..

"Komm erstmal rein Süße" wandte sich Vivi zu ihrer Freundin und schob sie samt Tasche durch die Tür in den Wohnbereich, ehe sie noch weiter darüber nachdenken konnte ob Er das tatsächlich war.
 

Das Apartment war sehr großzügig und offen geschnitten, sodass Eingangsbereich, Wohnzimmer und die Küche quasi aus einem großen Raum bestanden und nur durch ein paar Treppenstufen abgehoben waren.

Wirklich sehr stilvoll.
 

"Und was zur Hölle treibt ihr eigentlich..?"

Vivi wirkte etwas gestresst – was wohl daran lag, dass das erste was ihr Besuch in ihrer Wohnung zu Gesicht bekam zwei halbnackte, sich auf einem Sofa um Pizza kloppende Kerle waren.

Ein schwarzer Freitag

Ein schwarzer Freitag ✖
 

Die Tür des Beifahrersitzes des Führerhäuschens öffnete sich.

Heraus sprang eine immernoch laut fluchende, junge Frau Anfang 20, deren Wagen sich gerade noch auf der Ladefläche des Abschleppwagens befand und Momente später in die Reperationshalle einer Autowerkstatt gefahren wurde.
 

"Oi George, was haben wir denn hier noch so spät?"

Ein großer, breitgebauter Mann war so eben durch eine offene Tür in die Halle getreten und ging nun mit einem munteren Grinsen auf den Abschlepper zu um ihm erstmal die Hand zu reichen.

Seine blauen Haare waren an den Seiten zurückgekämmt und ließen nur eine längst aus der Mode gekommene Schmalzlocke über seine Stirn in sein Gesicht hängen, auf dessen zugehöriger Nase eine ebenso extravagante Sonnebrille tronte.

"Einen Unfallwagen, läuft noch aber Scheinwerfer, Frontstoßstange und Motorhaube sind ziemlich mitgenommen. Solltet euch den Motor vorsichtshalber auch mal ansehen." erwiederte der etwas ältere Mann und grüßte zurück indem er die Hand kurz hob und sie wieder in der Tasche seiner Latzhose sinken ließ.

Da schon fast halb Sieben war und er nach dieser Tour Feierabend hatte, verabschiedete er sich genauso knapp wieder und überreichte der jungen Frau noch einen handgeschriebenen Zettel, bevor er zu seinem Transporter zurückging.

Offensichlich die Rechnung.

Das beinahe entgleiste Gesicht der Orangehaarigen und die Art wie sie jenen Zettel unsanft in ihr Handtäschchen stopfte, ließen zumindest darauf schließen.
 

"Füllen sie schonmal den Papierkram aus, ich lass meine Jungs gleich einen Blick darauf werfen."

Lässig und immernoch grinsend, drückte er das Klemmbrett mit dem Anmeldebogen der jungen Frau, die kurz darauf in die Zeile für Vor- und Zunamen in stilvoller Blockschrift Nami Davis eingetrug, in die Hand und verschwand in den hinteren Bereich der Werkstatt.

Innerlich war sie immernoch auf 180, wobei man sich da nicht sicher sein konnte ob es nun der Schock vom Unfall war oder die Ahnung vor der astronomischen Rechnung die sie für den Spaß hier erwarten würde.

Dabei hatte der Abend so gut angefangen.

Ein Geschäftsessen in einem schicken Restautant - Upper East Side mit Blick auf den Central Park versteht sich - ein paar Cocktails..

In der Immobilienbranche war Geiz einfach Fehl am Platz.

Dennoch war sie perfekt für diesen Job, Sie war jung, hübsch und ein helles Köpfchen - besonders darin genau das umzusetzen was sie vorhatte.

Den meisten Kunden reichte das - nochmal: Geld spielte in dieser reichen Gesellschaftsschicht einfach kaum eine Rolle.

Nichtsdestotrotz wollte sie nun einfach nur nach Hause.

Die Minuten seit denen der blauhaarige Betreiber verschwunden war, kamen ihr wie eine Ewigkeit vor und der Kugelschreiber auf dem sie seither nervös herumdrückte, gab wohl auch bald den Geist auf.
 

Zu ihrer unermesslichen Freude erschien dann doch noch ein junger Mann, sie schätze ihn auf Mitte Zwanzig, in Jeans und Hemd auf sie zu.

Er fuhr sich locker durch die etwas längeren schwarzen Haare als er am vor kurzem abgestellten Porsche vorbeiging, ein wirklich heißes Teil, sowas hatten sie hier nicht umbedingt oft.
 

"Abend, ich bin Ace" meinte er grinsend und streckte der hübschen Frau gleich mal die Hand entgegen.

Förmlichkeiten waren einfach nicht seine Art, schon garnicht wenn die Kundin in seinem Alter war.

Wow, nicht nur der Wagen den sie gerade reinbekommen hatten war was fürs Auge.

"Davis, Nami Davis. Endlich kommt mal wer. Ich brauch den so schnell wie Möglich wieder, am besten Morgen"

"Oh echt? So wie der aussieht?" fragte er fast schon amüsiert und zog sich seine Jacke über, erntete dafür einen verständnislosen Blick der Kundin.

Natürlich war sie wirklich spät dran und so weiter aber wie unprofessionell war das denn?

War der Kerl hier der Azubi oder was?

Oder der Putzmann?

Bevor sie ihrem Ärger aber Luft machen konnte erhob er wieder die Stimme.
 

"Franky ist schon weg, du sollst abschließen. Ich mach dann auch Schluss, du weißt.." meinte der etwas verpeilt wirkende junge Mann, der sich eben als Ace vorgestellt hatte, unschuldig grinsend an Nami vorbei Richtung Halle weil dort soeben ein weiterer Mitarbeiter aufgetaucht war.

Dieser wank seinem Kollegen nur ab und knurrte ihm ein genervtes 'Hau bloß ab' hinterher.

Ja diesmal lag es an ihm die Schicht zu schieben, die er vor einigen Wochen mit Ace getauscht hatte.

Hätte er damals nur gewusst, dass diese Freitagschicht auf genau diesen Freitag fallen würde..

Ja die ganze Crew saß heute bei ihnen in der Bude und sah sich das Derby an um anschließend noch ne Siegeskneipentour zu starten, ohne ihn.

Er saß hier fest und konnte erst dicht machen wenn er die Karre zumindest auf dem Papier hatte.
 

"..und Wiedersehn Miss Davis. Hab ihnen ein Taxi gerufen.

Und damit war der schwarzhaarige Wuschelkopf dann auch verschwunden und Nami sah, immernoch genervt und langsam auch wirklich wütend, zu dem anderen Typen der jetzt auf sie zukam.

Nami musterte ihn kurz, zu auffällig waren seine kurzen grünen Haare.

Im Gegensatz zu Ace sah er auch weniger motiviert aus.

Die Träger der Latzhose hingen ihm offen von den Schultern, darunter trug er ein enges weißes Tshirt, naja ganz so weiß war es vielleicht nicht mehr dank etlichen schwarzen Striemen und Motorölflecken – aber es umspielte seinen definierten Körper wirklich perfekt.

Mit einem tiefen Seufzer unterdrückte sie den Wutanfall der sie eben fast überkommen hatte und -

Ah.. vielleicht hatte sie vorhin doch zu tief ins Sektglas geschaut – oder sich beim Zusammenstoß den Kopf gestoßen!

Eben diesen hielt sie sich nun und schüttelte leicht den Kopf.

In der Tat sie hatte wirklich Kopfschmerzen.
 

"Alles in Ordnung bei ihnen?" fragte der Grünhaarige neutral und musterte sie skeptisch.

Kam nicht oft vor, dass sie hier Kunden in seinem Alter mit so teuren Wagen hatten – die dazu noch mit so einer Ausstrahlung gesegnet waren. Und der Aufzug erst..

Hohe schwarze Pumps,ein kurz geschnittenes schwarzes Kleid und Haare die aussahen als hätte man sie gerade erst aus einer Hochsteckfrisur befreit.

Und in der Tat, Nami hatte nicht damit gerechnet nach diesem wichtigen Kundentermin noch in einer Werkstatt zu landen.
 

"Geht schon, war ein langer Tag." gab sie also knapp zurück und widmete sich kurz wieder dem Fragebogen auf dem Klemmbrett, ehe sie einsah dass ihr die ganzen Buchstaben und Fragen gerade einfach zu viel waren – konnte nicht einfach jemand den Wagen wieder fahrtüchtig machen?

"Kümmert sich jetzt mal jemand darum oder muss ich noch zwei Stunden warten?" fragte sie dann auch etwas ungeduldig und verschränkte die Arme.

"Hn.." der Mann auf den sie ihren Blick nun wieder gerichtet hatte, fuhr mit der Hand, kopfschüttelnd und einem fast schon gequälten Gesichtsausdruck die ziemlich zerdellte Motorhaube entlang und sah sie dann direkt an.

"Den haben Sie ja ordentlich zugerichtet" meinte er absolut verständnislos und stand als er darauf die Motorhaube öffnete wieder aufrecht.

Aber die Delle war wohl mehr oberflächlich. Aber die Stoßstange?

Er kickte kurz prüfend dagegen, was zur Folge hatte dass diese mit einem lauten Klirren auf dem Boden landete - jup die warn hinüber.

Und das war verdammt schade um den Wagen, ja hätte sich der Chef den matt lackierten Porsche 911 hier genauer angesehen wären ihm sicher die Tränen gekommen..
 

"Mir hat so ein Vollidiot die Vorfahrt genommen!" verteidigte sich Nami in leicht bissigem Unterton und versuchte die Tatsache mit der Stoßstange zu ignorieren.

"Hätte immerhin auch mehr passieren können, ich meine Ihnen." Entgegnete ihr der Grünhaarige nur kühl und damit klappte er die Motorhaube wieder zu und begab sich zur Fahrertür ohne die Orangehaarige weiter zu beachten.

Nachdem sie ihm den Schlüssel gegeben hatte, startete Mr. Gelassen den Motor und ließ ihn einige Male aufheulen ehe er den Schlüssel zurückdrehte und die Tür öffnete.
 

"..Und nun? Ich meine wie siehts aus? Wirklich, ich habs vorhin schonmal gesagt,

ich brauche ihn morgen wieder..!" fragte sie ungeduldig und stemmte eine Hand in die Hüfte.

Sie musste wirklcih verzweifelt klingen.

"Morgen? Haben sie mal auf die Uhr geschaut? Samstag frühst-"

"Nein, Sie verstehn nicht! Ich muss morgen jemanden abholen"

"Leihwagen? Muss halt mal sein wenn der eigene hier ist."

"Nein ich nehm' keinen Leihwagen! ....dieser Wagen muss morgen ganz sein, kein Kratzer!"
 

Keine Frage Zorro bemerkte wie nervös und verägert sie gerade wurde und das ärgerte wiederum ihn, sah er so aus als ob er unbezahlte Nachtschichten schob?
 

"Ah, er gehört nicht ihnen oder? Den Schaden zahlt mit ziemlicher Sicherheit trotzdem die Versicherung also kommen sie runter." dabei stieg er dann auch aus und schloss die Tür hinter sich.

"Wenn sie das so nennen wollen.. Meinem Verlobten. Trotzdem gibt das eine Menge Probleme wenn er morgen zurückkommt und der Wagen ein zerbeulter Blechhaufen ist!"

Nami stand nun direkt vor ihm, fast auf Augenhöhe dank der hohen Schuhe.

Mit verschränkten Armen und – wenn er sich nicht täuschte – sogar glasigen Augen.

Zorro schnaufte kurz verständnislos und verschränkte die Arme ebenfalls ehe er einen kurzen Moment nur in die bernsteinfarbenen Augen sah bevor er wieder zum Sprechen ansetzte.

Wer wusste ob das nicht eine Masche war? Hübsche Frauen taten sowas um ihre Probleme zu lösen, einmal mit den Wimpern geklimpert und die Männerwelt folgte- und schon freiwillig Nachtschichten..pff.

Aber sowas beeindruckte ihn nicht, nicht im Geringsten eigentlich.

Er kannte sie nicht und ob sie jetzt gleich zu heulen anfing weil sie beim Fahren nicht aufgepasst hatte und jetzt die Quittung bekam, interessierte ihn auch nicht.

Doch eins störte ihn an der Sache.
 

Aber da war er nicht der Einzige, Nami störte die ganze Situation, Alles daran.

Vorallem dieser Kerl, war ihm den völlig egal, dass von diesem Problem gerade wirklich viel abhing? Nervös biss sie auf ihrer Unterlippe herum und musterte ihr Gegenüber angespannt.

Sagte der jetzt noch was? Langsam war sie mit den Nerven sowas von am Ende.

"Also..?" fragte sie ihn nochmal.
 

Genervt sah der Angesprochene vom Wagen wieder zu der Kundin- die hatte sie echt nicht mehr alle.

"Miss Davis wenn dieser Kerl, nachdem seine Verlobte einen Autounfall hatte mehr Stress um die Karre macht als um sie dann-" aber sie fiel ihm ins Wort bevor er den Satz zuende gebracht hatte.

"Wüsste nicht was sie das angeht?! Wenn sie da kein Bock drauf haben dann lassen wirs eben und ich such mir eine andere Werkstatt!! Ich hab keine Zeit mich hier zu rechtfertigen!"

Wow das war deutlich. Und vorallem wirkte die zierliche Frau nun sichtlich wütend.

Natürlich, er hatte sich weit aus dem Fenster gelehnt aber er wäre nicht Zorro wenn er nicht seine Meinung sagen würde wenn es ihm gerade passte.

Nami hingegen knirschte mit den Zähnen. Was dachte sich dieser arrogante Vollidiot eigentlich dabei? Wie es um ihr Privatleben stand konnte ihm völlig egal sein, nein es hatte ihm egal zu sein und er hatte ihr auch keine Ratschläge zu erteilen! Abgesehen davon hatte er ihr noch immer keinerlei Auskunft gegeben.
 

Einen Moment lang sah er sie nur kühl an und wandte sich dann nickend ab.

"Ja. Der Motor ist unbeschädigt, wegen der Haube und den Scheinwerfern muss ich nachsehn'.."

Er ging rüber zum Thresen und blätterte in einem Ordner bis er eine Liste gefunden hatte.

"alles da." nickte er abschließend ehe ein Hupen ertönte.

Beide sahen auf den Platz vor dem Tor wo das Taxi zu sehen war ehe die Blicke sich wieder trafen und Nami ihm schnell das Klemmbrett entgegenhielt um den unangenehmen Moment zu beenden.

"Gut.." murmelte sie ein Stück weit erleichtert aber immernoch angespannt.

Er konnte in ihren Augen lesen wie in einem Buch.

Zumindest hatte sie gerade das Gefühl, vielleicht aber war sie auch einfach noch etwas durch den Wind wegen dem Unfall und seinen Worten.

Der Grünhaarige nahm jedenfalls das Brett entgegen, spannte die Blätter des Fragebogens aus und ließ sie gleich in den Papierkorb neben dem Thresen gleiten.

Keine Aufnahme, keine Versicherung, kein Unfall. - Kein Beweis.

Nami hatte die Bewegung verfolgt und sah wieder zu ihm auf.

"Danke.." und dabei war sogar der Ansatz eines Lächelns zu erkennen.

"Ab 9 ist hier offen."

Mit diesen Worten begleitete er sie noch bis zum Tor und wartete ehe die Orangehaarige ins Taxi eingestiegen war ehe er das Rolltor hinunter ließ und abschloss.
 

Zorro hatte keine Ahnung wieso es so verdammt wichtig war, dass der Besitzer nichts von der Sache mitbekam und wenn doch was für Konsequenzen sie erwarten würden, aber dennoch hatte er beschlossen Nami zu helfen, einfach weil er es konnte und er auch wenn er den Ruf eines Unmenschen hatte, einfach keiner war.

Und die Stunden bekam er ja bestimmt bezahlt.

Vielleicht.

Mit Glück- argh.
 

Nami jedenfalls sagte kein Wort mehr, sie war müde und einfach nur platt.

Was war das unterm Strich nur für ein katastophaler Abend gewesen?

Sonst lief bei ihr alles immer wie am Schnürchen, sie war ein Organisationstalent, hübsch, charismatisch und spontan wenn eine Lösung für ein Problem gesucht war.

Doch heute, heute war alles schief gegangen.

Alleine wäre sie da niemals rausgekommen, doch ..ja sie wusste nichtmal seinen Namen wenn sie so drüber nachdachte. Sie hoffte inständig dass er sein Wort hielt und der Wagen bis Morgen fertig war.

Obwohl er ihr sein Wort ja garnicht gegeben hatte.

Allerdings hatte sie keine andere Wahl als sich darauf zu verlassen.
 

Der Grünhaarige seufzte kurz tief und zog seine Handschuhe aus den Taschen.

Los gings, mit den Überstunden.

Gott, Ace konnte was erleben sobald er Zuhause war.

Samstag

Samstag ✖
 

Nami fühlte sich deutlich unwohl und das obwohl ihre ehemalige beste Freundin sich alle Mühe gab den beiden Schwachköpfen möglichst verständlich einzutrichtern, dass sie jetzt erstmal die nächste Zeit hier wohnen würde.

Seit Ende der gemeinsamen Highschoolzeit hatten die beiden Freundinnen nicht mehr wirklich viel miteinander zu tun gehabt.

Einer Grund dafür war Namis etwas überstürzter Entschluss, schon kurz nach dem Abschluss zu ihrem Freund ins Herz der Megametropole zu ziehen und ihr altes 'Vorort-Leben' in Elizabeth hinter sich zu lassen.

Großstadtluft.

Jetsetleben.

Die große Liebe..

Nami hatte alles und doch eigentlich nichts.

Nicht, dass die smarte Orangehaarige diese zwei Jahre als bloßes vorzeige Püppchen an der Seite eines deutlich älteren, reichen Maklers verbracht hatte – nun zumindest zweiteres stimmte wohl wenn man es genau nahm – nein, sie war wirklich gut gewesen in dem was sie tat.

Und wenn sie erstmal ihren Familiennamen gegen seinen getauscht hätte,

wäre sie Teilhaberin gewesen, wäre im Begriff dazu gewesen, sich ihren eigenen Zweig des Unternehmens aufzubauen.
 

Grand Flamingo Estate PLC NY

Sie hatte Zukunft darin gesehen.

Sie hatte ihre Zukunft mit ihm gesehen.

Jung, Naiv und kurzum – eine Träumerin.
 

Jetzt nämlich stand sie vor einem unermesslichen Scherbenhaufen.

Keine Bleibe, kein Job – sie war draußen!

Nun, sie war vonsich aus gegangen.

Immernoch verheult und ein Taschentuch zwischen ihren Fingern zerkneulend, saß sie im Arm von Vivi auf einer der beiden großen Ledercouches.

Die zwei Brüder auf der anderen.
 

"..ja und deswegen bleibt sie jetzt erstmal hier, das geht klar oder?"

Abwechselnd sah Vivi ihre beiden Mitbewohner an und wartete auf eine Reaktion, nachdem sie grob erklärt

hatte was los war.

Trotzdem war die Frage eher rhetorisch gewesen, ein 'Nein' war wohl zumindest von Ruffy und Ace nicht zu erwarten.
 

"Total" warf Ruffy vor seinem Bruder grinsend ein und steckte sich den letzten Minifetzen Pizza in den Mund.

Je mehr interessante Leute hier wohnten desto cooler.

Er war von Grund aus neugierig und ziemlich aufgeschlossen, vorallem wenn es noch dazu

darum ging jemandem aus einer Schieflage zu helfen.

..und es lag Vivi am Herzen von demher!
 

"Sicher, wir kenn' uns ja schon" warf Ace dann ein und schenkte Nami ebenfalls ein beherztes Grinsen.

"Witziger Zufall irgendwie! Was macht der Wagen eigentlich?" fügte er interessiert an und wurde von der Blauhaarigen mit einem strafenden Blick taxiert.
 

Toll, gerade hatte Nami aufgehört zu Weinen da, kam der mit so einer Frage!

Wen interessierte dieses bescheuerte Auto denn jetzt noch?
 

"Schon" antwortete Nami dann auch nickend und sogar mit einem leichten Lächeln, bevor Vivi Ace für sein unüberlegtes Gerede schimpfen konnte.

"Tiptop, man hat wirklich keinen Kratzer mehr gesehen.."

Dass die Orangehaarige beim Verlassen von Don's Apartment vor Wut und Enttäuschung beim vorbeigehen seitlich nochmal kräftig ihren Schlüsselbund über den Lack gezogen und den Seitenspiegel abgetreten hatte, erwähnte sie hier mal lieber nicht..
 

"Cool, ja Franky hat gesagt Zor-- "

Das Geräusch der Haustür und Tütengeraschel lösten im Hirn des Mechatronikers eine Kurzschlussreaktion aus.

"SANJI! Hast du was zu futtern mitgebracht?!"

Kaum war die Wohnungstür offen und der blonde Dauergast eingetreten, war Ace's Hirn tatsächlich von Konversation auf Essen umgesprungen und die Anwtort vor Euphorie erstmal ausgesetzt.

Auch Ruffy war nicht weniger begeistert und hatte es in weniger als zwei Sekunden geschafft direkt vor seinem Kumpel zu stehen und ihm freudig eine Tüte abzunehmen.

"Ich helf dir~" Da sprach die pure Hilfsbereitschaft.

Aber hey, die Jungs hatten auch immernoch kein richtiges Frühstück gehabt.
 

Während Vivi sich seufzend die Stirn rieb, musste Nami schmunzeln.

Wie unbekümmert und locker die hier drauf waren. Allein das heiterte sie schon etwas auf.
 

"Ihr zwei Deppen benehmt euch echt wie Hunde. Hallo erstmal ne?"

Genervt stellte Sanji die Tüten die Ruffy ihm nicht abgenommen hatte auf die Küchenzeile bevor ihm auffiel, dass sie heute anscheinend noch Besuch hatten.

"Hi Vivilein, hallo..?"

Und was für wundervoller Besuch das war!

Diesen Engel musste er sich von Nahem ansehen, also kam er herüber und hob Namis Hand für einen Handkuss bevor er sich erledigt seufzend auch aufs Sofa setzte.

"Ich bin Sanji, darf ich deinen Namen wissen?"

- "..Nami, freut mich" entgegnete die Orangehaarige etwas überrascht über so eine Begrüßung und strich sich den Pony zurecht.

Irgendwie war es ihr unangenehm, dass man ihr ansah wie es ihr gerade ging.

Als sie ihre Freundin angerufen hatte konnte sie ja auch nicht wissen, dass diese in einer größeres WG voller Typen wohnte, denen sie auch noch vorgestellt wurde.

Ganz schlechtes Timing.
 

"Sie wohnt jetzt erstmal hier.." erklärte Vivi und versuchte Sanji mit einem Blick einzutrichtern dass er erstmal halblang machen sollte bevor..

- "Was ist denn passiert Liebes? Ein Mann der eine Frau zum weinen bringt der.."

Und der selbsternannte Ritter sämtlicher Ladies in Nöten wollte gerade erst richtig loslegen bis er durch ein verständnisloses "SANJI!" unterbrochen wurde.

"Für Fragen ist später noch Zeit, pass lieber auf deine Einkäufe auf!"

Damit war Vivi aufgestanden und hatte dem Blonden mit einem Nicken rüber zur Küchenzeile taktischerweise signalisiert, dass Ruffy gerade jede einzelne Wurstfolie abgewickelt hatte und dabei war hier und da eine Scheibe zu probieren.

"RUFFY..." knurrte er drohend und war aufgesprungen um zu retten was zu retten war.

Wobei damit dann schon die zweite Rangelei des Tages ihren Lauf nahm.
 

"Entschuldige, ich würd jetzt gern sagen 'die sind nicht immer so~'..aber hier gehts immer so zu."

Seufzend hatte Vivi die Orangehaarige an der Hand genommen und führte sie in den Flur zu den Zimmern.

"Ich zeig dir am besten mal mein Zimmer..und mach dir einen Tee.

Oder steigen wir gleich auf Sekt um?" fragte sie dann anschließend leicht grinsend und ging mit Nami in ihr Zimmer.
 

Vivi war wirklich ein Schatz! Selbst nach etwas mehr als zwei Jahren ohne Kontakt, hatte Nami nun das Gefühl als sie wären nie lange getrennt gewesen.

Wie war sie nur ohne sie ausgekommen?

Doch genau das war wohl das, was die besten Freundschaften ausmacht, egal wie lange man sich nicht mehr gesehen hat, trifft man sich wieder ist alles wieder wie früher.

2 x Jack auf Eis

✖ KAPITEL VIER - Zweimal Jack auf Eis ✖
 

{i] Du musst auf andere Gedanken kommen.

Ein bisschen raus. Unter Menschen halt.

Das Leben geht weiter!
 

Sagte man das nicht eigentlich erst nach ein paar Tagen?

Wenn man nach einer gescheiterten Beziehung soweit über den Berg war, um nicht als emotionales Wrack durch die Gegend zu laufen mit dem Bedürfnis sich bis zum Anschlag die Kante zu geben?
 

Da lag wohl auch der Haken bei der Sache.

Nach der Flasche Sekt die sich Nami mit Vivi geteilt hatte, kam ihr der Vorschlag, den Abend im Lieblingsclub der WG zu verbringen, garnicht mehr so blöd vor.

Also hatte sie sich von der guten Laune der Anderen anstecken lassen und befand sich einige Stunden später aufgehübscht und angeheitert zwischen den Feierwütigen im Pitcheve, einem echten Geheimtipp für Szeneclubs im Herzen Manhattans.

Nicht dass die Orangehaarige Maklerin hier wen kannte aber da bestand wenigstens nicht die Möglichkeit irgendwelchen 'Bekannten' aus dem Business über den Weg zu spazieren..

Obwohl, sollte dieser Scheißkerl doch sehen, dass sie auch ohne ihn leben konnte!
 

Ein paar Long Islands und Caipirinhas später, hatte sie das Thema auch erfolgreich verdrängt

...und letztendlich dann auch Vivi und Ruffy verloren.

Ace war schon kurz nach ihrer Ankuft vom Bierholen nicht wiedergekommen.

Und Sanji, ja den hatten sie bereits in der Schlange vor dem Club an ein Grüppchen Studentinnen verloren.

Nun, Nami war jedenfalls alleine auf dem von Barbereich und Lounge durch einige Stufen getrennten, tiefer gelegenen Floor zurückgeblieben.

Zu allem Übel war es ein Samstagnacht- der Laden voll bis zum Gehtnichtmehr, die Luft vor lauter Menschen und dem Gemisch der Nebelanlage schon tropisch warm und stickig.

Eine Masse von rytmisch aneinander reibenden Körpern, getrieben von den drückenden techhouse Bässen zu einem über den Köpfen hochgeworfenen Händemeer, welches sich den Wogen der vom DJ zum Beat gespielten Samples anpasste.

Gesichter, verschwitzt und vom hellen Licht der Lichtanlage bunt geflutet.
 

Das alles wurde Nami bei ihrem Pegel langsam aber zu viel und als sich dann auch noch zwei von Trunkenheit unbeholfene Hände um ihre Hüfte schlangen und sie von hinten nah an den zugehörigen Körper zogen, tappte sie einen Schritt zurück und plazierte nicht gerade Sanft den Absatz ihrer schwarzen Higheels irgendwo auf dem Fuß ihres Hintermannes – und ging.

Darauf kam sie gerade überhaupt nicht klar!
 

Jedenfalls versuchte sie es, denn es dauerte schier endlose Minuten bis sie sich durch die

Leute an die Bar geschoben hatte, wo sie in ihrem Täschen erstmal nach ihrem Handy kramte um zu sehen ob Vivi versucht hatte sie zu erreichen.

8 Anrufe in Abwesenheit.

Zurückrufen war bei dem Geräuschpegel wirklich sinnlos also versuchte sie zumindest eine SMS zu schreiben.

Aber die richtigen Buchstaben in sinnvoller Reihenfolge treffen?

Jeder der das im Selbstversuch beim Feiern getestet hatte, wusste wie verflixt schwierig das eigentlich war wenn man schon was getrunken hatte.
 

'Wp seud ihr? Kommt zurück Bär pls xx' -abgeschickt.

Auf eine Antwort wartend behielt sie ihr Handy erstmal in der Hand und lehnte sich auf den Thresen.
 

Ihre Laune hatte wirklich einen neuen Tiefpunkt erreicht, den Abend hatte sie sich wirklich anderst vorgestellt.

Auf den Couches der Lounge sitzen, Cocktails trinken und quatschen, vielleicht ein bisschen tanzen..

Eigentlich war sie aufgeschlossen und kontaktfreudig, nie hatte sie Probleme gehabt beim Feiern mit Leuten ins Gespräch zu kommen und Spaß zu haben.

Darauf hatte sie aber längst keine Lust mehr.

Und während die junge Maklerin gedankenverloren und schmollend auf ihr Display starrte, bemerkte sie nicht wie sich Jemand neben sie an den Thresen gelehnt hatte.
 

"Mit ihnen hätte ich jetzt nicht gerechnet." meinte der Grünhaarige, dem Nami von der anderen Seite der Bar sofort aufgefallen war amüsiert und wartete darauf dass sie aus ihrem Trance erwachte.

Na toll. Kam jetzt schon der nächste betrunkene Kerl der meinte er könnte bei--?
 

"..wouh. Sie seh'n aus als könnten sie'n Glas vertragen." stellte er dann kurz darauf fest als ihn Namis grimmiger Blick traf der den absoluten Inbegriff eines wortlosen Korbs darstellen könnte.

Als sie den Kerl aus der Werkstatt kurz darauf erkannte, entspannte sich ihre Miene zwar etwas aber auf Smalltalk hatte sie gerade üauch überhaupt keinen Lust.

Wo waren die Andern zur Hölle?

Was wollte der Typ?
 

"..Soll das ne Anmache sein? Könn' sie sich sparn."

- "Zweimal Jack auf Eis"

Bevor sie auch nur weiter antworten konnte, hatte der Typ auch schon bestellt.

- "Ist keine Anmache."
 

Nami seufzte und nahm dann eines der Gläser entgegen als der Barkeeper sie abgestellt hatte und nippte daran bevor sie den Grünhaarigen kurz musterte.

Der tauchte auch immer auf wenn ihre Laune nicht schlechter sein konnte..

Er hingegen wirkte um einiges entspannter als in der Werkstatt, was vielleicht auch daran lag dass man beim Feiern eigentlich gute Laune hatte. Und was zu trinken.

"Hab meine Freundin verlorn'" setzte sie dann auch wieder an – immerhin hatte er ihr

gerade einen Drink ausgegeben – vielleicht konnte er ihr ja auch dabei Helfen die Andern zu finden.
 

Noch bevor Zorro darauf antworten konnte, hatte ein anderer Kerl Nami die Hand auf die Schulter gelegt und hatte sie zu sich gedreht.
 

"Ay Püppchen!" grinste er hämisch und musterte sie abschätzig.

"Du warst schnell weg heute – Don fand das was du mit dem Wagen angestellt hast nicht ganz so lustig, du sollst dich mal-" er stockte als die Orangehaarige ihm die Hand von der Schulter klatschte und ihn sauer anfuhr.

"Interessiert mich 'nen Scheiß was der will, hau ab!"

-"du lehnst dich ganz schön weit aus dem Fenster Kleine. Du weißt wie er Rumgezicke hasst" provozierte der breitgebaute Blonde und leckte sich die Lippen.

Nami war kurz davor ihm eine reinzuhauen.

"Abgesehen davon dass dich das nichts angeht, richt ihm aus dass wir uns wenn überhaupt nur vor Gericht wiedersehn und jetzt mach dich vom Acker Bellamy.." zischte sie und verengte die Augen verärgert.

Schon immer hatte sie diesen schleimigen Lackaffen gehasst.
 

Als er kurz davor war sich nochmal zu ihr rüber zu lehnen und den nächsten Spruch zu bringen unterbrach ihn Zorro vorzeitig indem er Bellamy am Kragen zu sich zog.

"Brauchst du ne extra Einladung oder was!? Kreuz nochmal auf und ich schaff dich persönlich raus." knurrte er finster und schubste ihn dann wieder von sich.

Und das hatte gezogen.

Überrascht schnaubend zog sich Bellamy seinen Hemdkragen wieder zurecht.

"...halt dich da besser raus, Lorenor." presste er hervor ehe er sich dann wirklich verzog.

Unbeeindruckt sah Zorro ihm noch nach und nahm dann wieder seinen Platz ein um einen Schluck zu trinken.
 

Mal ganz davon abgesehen, dass Nami natürlich neben allem Ärger bemerkt hatte, dass die Zwei sich zu kennen schienen, trank sie ihr Glas auf einen Zug aus und steckte ihr Handy zurück in ihre Tasche.

Vivi hatte geschrieben.

Sie und Ruffy würden auf der Außenterasse auf sie warten.

"Danke, daswirklich nich' sum aushalten.." murmelte sie noch genervt.

Bellamy war weg und das war gut.

Den Rest wollte sie nicht wissen.

Ihr war etwas schwummrig, also hakte sie sich in die Armbeuge des Grünhaarigen und nickte dann Richtung – irgendwohin.

-"Passt, kann den eh nicht leiden. Raus?" auch er hatte sein Glas geleert und bahnte sich nun den Weg Richtung Außenterasse.

Nami sah aus als könnte sie frische Luft gebrauchen – und ein Taxi.
 

"Sindsie allein da?" fragte sie ihn.

-"Ne, Law hab ich wegen Ihnen an der Bar verlorn' aber irgendwo sind noch meine Mitbewohner unterwegs.." antwortete der Grünhaarige sich umsehend und bog kurz vor der Glasfront zur Außenlounge falsch ab.

Er war wirklich nur angetrunken aber seine Orientierung war – wenn man es auf den Punkt brachte – in Etwa so mies wie die eines Backsteines, da half ihm selbst die Tatsache nicht, dass er eigentlich fast jeden Samstag hier im Pitcheve war nicht wirklich weiter.
 

"Sie müssen mich wirklich für'newandelndeKatastrophe halten, die immer irgendwen braucht der ihr aus der Patsche hilft.." merkte sie an und schüttelte den Kopf.

Das war eigentlich überhaupt nicht ihre Art , nur zur Zeit hatte sie das Glück irgendwie völlig verlassen.

Eine Antwort gab ihr Zorro darauf nicht, er grinste nur kurz verschmitzt und bahnte sich weiter einen Weg durch die Feiernden.

"Müssten wirnich daa la-" Gerade als die Orangehaarige in die richtige Richtung gedeutet hatte wurde sie von ein paar aufgedrehten Typen angerempelt und fand sich als ihr Gleichgewichtssinn soweit wieder da war direkt in Zorros Armen wieder.

Irritiert und unfähig sich zu rühren sah auch sie ihn einfach nur an.

Kurzschluss.

Diese auffällig grünen Haare, seine markanten Gesichtszüge und das Hemd – stand ihm wirklich.

Vielleicht war sie auch einfach nur zu betrunken, denn die muskulöse Brust an die sie gerade lehnte und auf der ihre zierlichen Hände ruhten fühlte sich gerade viel zu gut an.

Aber was fabrizierte ihr Hirn da eigentlich gerade, sie kannte ihn garnicht und für das was

ihr gerade in den Sinn kam..oh man.

Für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke.

Konnte dieser Abend noch komischer und bitterer für sie werden?

Kurz hatte Zorro den Typen noch hinterhergesehen, befand es dann aber für unnötig irgendetwas hinterher zu brüllen.

Stattdessen schenkte er jetzt der zierlichen Frau die gerade gegen ihn gestolpert war seine Aufmerksamkeit.
 

Das war so verdammt ungewohnt und komisch.

Was für eine merkwürdige Bekanntschaft, er traf sie in den ungünstigsten Momenten zu den unpassendsten Situationen und er wusste nicht was er mit ihr anfangen sollte

– naja nur eben jetzt dass er was mit ihr anfangen wollte.

Ihre Ausstrahlung hatte ihn neugierig gemacht.

Eigentlich dachte er bei sowas garnicht erst groß nach, aber da machte ihm ein ganz bestimmtes Detail einen gehörigen Strich durch die Rechnung.

Sie war verlobt.

Das gerade war also dermaßen falsch und so unmoralisch dass selbst sein Hirn Begriff dass sie heute allein ins Taxi steigen würde.

Scheiße.

Bevor ihm noch alle Sicherungen durchbrannten löste er langsam seine Arrme, aber nicht seinen Blick.
 

"Also.." setzte er an und sah sich kurz um, um diesmal wirklich die Außenterasse anzusteuern.

Doch Nami hatte andere Pläne – oder auch nicht – denn sie nutze die Chance und griff flink nach dem Hemdkragen des Grünhaarigen um ihn zu sich runter zu ziehen und ihre Lippen auf seine zu drücken.

Sie sollte sich doch ablenken oder?

Ihre Finger wanderten vom Kragen langsam über den Hals nach oben in seinen Nacken.

Es dauerte nur wenige Sekunden bis sich der Moment der Verwirrung gelegt und Zorro einfach nicht mehr anderst konnte als darauf einzugehen.

Er erwiederte das Spiel und legte eine Hand zurück an ihre Taille, die andere an ihre Wange.

Als wäre es nicht schon warm genug eritzte sich die Raumluft gerade nochmal auf gefühlte 40° und trotzdem war das Gedränge gerade komplett nebensächlich.

Die Zeit stand still.

Nami wurde fordernder, biss leicht in seine Unterlippe und vergrub ihre Finger weiter in seinem Nacken – bis der Grünhaarige zögerte und den Kuss nicht zu apprupt unterbrach.

Zwar sagte er nichts aber beiden war wohl klar wieso er gestoppt hatte.

Sie sah kurz etwas enttäuscht zu ihm auf, ließ die Hände wieder auf seine Brust sinken und bemerkte im selben Moment, dass ihr Handy klingelte.

Vivi.

Die Rettung, denn gerade konnte sie sich wirklich selbst ohrfeigen.
 

- "Ich muss gehn'.." meinte sie und ließ seinen fragenden Blick vorerst unbeantwortet ehe sie sich von ihm löste.

"und wegen Don, das hat hat sich erledigt~"

grinste sie Zorro frech rückwärts gehend entgegen und hob ihre rechte Hand um die verlobungsringfreien Finger zu präsentieren.

Sie musste jetzt weg, wegen Vivi.

Und um das Morgen nicht zu bereuen, was hatte sie nur geritten?

Dann war sie zwischen den Leuten verschwunden.

In diesem Moment wusste Zorro nicht was bitterer war, dieser Abgang und die Tatsache dass sie ihn ganz schön stehen gelassen hatte oder, dass dieses Grinsen das falscheste und gequälteste war das ihm je jemand zu verkaufen versucht hatte.
 

"Da bist du ja endlich!" kaum hatte Nami den Terassenbereich betreten stand ihre Freundin schon vor ihr.

- "Vivi! En'lich.. Hab doch an der Bar gewartet" entgegnete sie etwas vorwurfsvoll und sah sich um. Außer Ruffy der hinter der Blauhaarigen schief auf einer Couch hing war keine Spur von den Anderen zu sehen.

"Das ist über eine Stunde her! Als ich dort war warst du schon nicht mehr da, tut mir leid Süße~ Alles ok? Was hast du gemacht?"

- "Is' schon ok und ja." meinte Nami nickend und zögerte kurz bevor sie fortfuhr.

Was sie gemacht hatte? Zum Glück war es auch hier draußen recht dunkel, sodass man nicht sehen konnte wie rot sie um die Nasenspitze geworden war. Immerhin hatte sie sich aus Frust beinahe mit dem Typen der ihren Wagen reperiert hatte eingelassen.

- "Ach..Nichts eigentlich, hab euch gesucht, mich ein bisschen unterhalten... Ruffy sieht ziemlich fertig aus, wasn' mit dem passiert?"

Auf diese Frage hin fasste sich Vivi genervt an die Stirn und beugte sich dann etwas zu Nami rüber – musste ja nicht jeder mitbekommen was für ein Hohlkopf der Schwarzhaarige Wuschelkopf war..
 

"Ja..ich denke wir bringen ihn heim.

Du willst nicht wissen wie viele Martini der nur wegen den Oliven im Glas gekippt hat.."

Einkassiert.

✖ KAPITEL FÜNF - Einkassiert ✖
 

Der vorherige Abend lag allen Beteiligten noch am frühen Mittag schwer in den Knochen.

Dem ein oder anderen auch noch schwerer im Magen, so war Ruffy auch als Sanji sogar schon zwecks Mittagessen mit dem Geschirr klapperte, noch mit einem Eimer im Arm in seinem Bett.

Beide Mädels blockierten schon eine Weile das Bad und neben dem monotonen Brummen des Föns war ab und an etwas Gekicher zu hören.
 

Nami ging es heute eindeutig besser, auch wenn sie sich an den Abend im Club nur noch vage erinnern konnte und für das Durcheinandertrinken mit Kopfschmerzen gestraft war.

Was half da besser als ein ordentlicher Espresso?

Da die Wg keine auch nur halbwegs funktionierende Kaffemaschiene mehr hatte und Ace beim

'Wer hat Glück' verloren hatte, war er also losgezogen um bei Starbucks einen Block weiter eine Runde Coffein zu besorgen.

Davon abgesehen war er unterm Strich noch der Fitteste von Allen, das rechtfertigte die Auswahl natürlich – dennoch konnte man sich bei diesem Trottel nie sicher sein ob und wann er wiederkam.

Ace hatte genau wie sein kleiner Bruder irgendwie ein Talent dafür sich unabsichtlich in

irgendwelche spontanen Abenteuer zu verstricken.
 

Kein Wunder also, dass er wenig später als er die Tür aufgeschlossen hatte nicht alleine die Wohnung betrat.

"..und hast du sein Gesicht gesehn als Smokey ihn dann in den Wagen gestopft hat? Das war echt klasse haha" meinte der Schwarzhaarige seine Sneakers wegkickend,

bevor er den Papphalter mit Kaffebechern auf dem Küchenthresen abstellte.

-"Schon..aber du solltest mal die Sms von Law heute morgen sehen.

Der's sowas von sauer."

antwortete sein Freund amüsiert grinsend und tat es ihm gleich.
 

"Ayy bin wieder da! Und schaut mal wen ich mitgebracht hab"

Die Tatsache, dass Ace das so betonte als wäre es ein Wunder ihn gefunden zu haben und auf der anderen Seite das Normalste der Welt, dass ihr Mitbewohner sich manchmal Nächte oder Tage lang nicht blicken ließ, brachte den Grünhaarigen dazu genervt zu seufzen.

Das war wirklich nicht so.

Nur manchmal.
 

"Hast du dich etwa wieder verlaufen, Spinatschädel?"

Der Blick den Sanji daraufhin traf hätte nicht grimmiger sein können.

-"Wie wärs wenn du die Schnauze hälst, Küchenfee?"

"Was wenn nicht?" fragte der Blonde provokant und schwenkte weiter locker das Gemüse durch die Pfanne.

-"Komm ich rüber und stopf sie d-" weiter kam er nicht.
 

"Wou,wou Jungs~ Es is früh, wir haben alle Kopfschmerzen.."

Ace hatte Zorro an der Schulter zurückgehalten, drehte ihn nun um und schob ihn zur Couch, wo dieser sich dann auch nochmals genervt seufzend niederließ.
 

"..und keine Zeit zum Streiten aber das Stichwort war verdammt gut!" gab der Schwarzhaarige an Sanji gewandt von sich.

"Man wo warst du gestern noch als wir draußen an der Straße standen!?

Sagt dir Bellamy was? Der Vogel der Law vor ein paar Wochen die Yacht vermittelt hat, der der-" wetterte der Schwarzhaarige amüsiert und wurde dann unterbrochen.

- "Ja habs geschnallt, komm auf den Punkt. Was war schon mit dem Blender?"
 

"Zorro hat ihm gestern ordentlich auf die Fresse gegeben! Voll auf die Zwölf, locker gebrochen die Nase!"

Um dem Satz Nachdruck zu verleihen ballte er seine Faust und schwang sie nach Vorne.

"POW! Haha!"

Nicht, dass er ein Fan von Gewalt war aber meine Güte er erzählte gerade als wäre er gerade 5 geworden und hätte zum ersten Mal gesehen, wie eine Abrissbirne gegen die Wand eines alten Gebäudes donnert.
 

-"Mach mal halblang die ist bestimmt nicht gebrochen.." versuchte sich Zorro zu verteidigen und warf Ace einen ungläubigen Blick zu.

"Und wie! Du hast nicht mehr gesehen wie der gesaftet hat weil du zuerst einkassiert wurdest aber ich sag dir, die ist gebrochen.." grinste Ace und wiedersprach seinem Mitbewohner der sich die Schläfe reibend auf der Couch hing.
 

"Ernsthaft? Jetzt hast du Vollidiot auch noch Ärger mit der Polizei, stehn die jetzt bald noch hier vor der Tür oder was?" entrüstet zog Sanji die Pfanne vom Herd und stemmte die Hände in die Hüfte.

Dieser Mooskopf war wirklich das Letzte.

Und genau dem wurde es jetzt zu bunt, diese ganzen Anschuldigungen gingen ihm mächtig gegen den Strich.

"Komm runter jetzt. Das war nur die halbe Geschichte" gebot er dem Geschimpfe

des Blonden einhalt und lehnte sich über die Sofalehne um zu ihm rüber zu sehen.

"Niemand taucht hier auf und ich war den Rest der Nacht auch nicht auf der Wache."
 

- "..also wurdest du doch nicht einkassiert oder was?"

Jetzt warfen ihm sowohl Sanji als auch Ace etwas verwirrte Blicke zu, wobei es letzterem

wundersamer Weise dann doch als Erstem dämmerte, sogar so sehr dass er grinsend die Hand zum Highfive hob.

Sanji war immernoch genervt und verstand nun garnichts mehr – er hätte Zorro die Nacht auf der Wache nach so einer beschissenen Aktion mehr als gegönnt.

Dieser lehnte aber mit einem Grinsen, welches selbstgefälliger nicht sein könnte auf der Rücklehne und sah den Koch herausvordernd an ehe er nickte.

"Doch schon, aber von Tash."

Unbändiger Wutanfall am Küchenthresen in 3...2...1..
 

"DAS DARF DOCH NICHT WAHR SEIN DU BESCHISSENES ARSCHLOCH!!!"

Und als hätte er es erwartet warf Zorro den Kopf zur Seite um erst einer Gabel und dann kurz darauf einem kleinen Kochtopf auszuweichen.

Dann stand er auf um in das Highfive von Ace einzuschlagen – vorallem aber um den Gefahrenbereich zu verlassen und duschen zu gehen.
 

Sanji war auf hundertachzig.

Um seinem Ärger Luft ..naja Rauch zu machen, steckte er sich erstmal eine an.

Kopfschüttelnd und vor sich hinknurrend kratze er das Gemüse unsanft von der Pfanne in eine Auflaufform und schob diese in den Ofen.
 

Wie konnte das sein, dass dieser Gorilla immer wirklich immer wenn er Schwierigkeiten steckte so ein Glück hatte? Das konnte man schon garnicht mehr Glück nennen, wer oder was war er bitte?
 

Und dann auch dieses Mädchen.

Tash, also eigentlich Tashigi J. Parker, war eine Bekannte der Fünf und war seit Anfang des Jahres nun in den öffentlichen Dienst des NY Police Department getreten, nachdem sie ihre Ausbildung dort beendet hatte.

Außerdem kannte Zorro sie aus dem Fitnessstudio, daher war es keine Seltenheit, dass sie bei den Parties auch da war – bei einer dieser Parties war es dann auch zu jenem fatalen Vorfall gekommen.

Sanji hatte einen dicken Korb in Form einer Ohrfeige kassiert weil er ihr betrunken zu nah auf die Pelle gerückt war.

Als wäre es nicht schlimm genug, dass er eine Absage bekommen hatte nein sie ließ sich dann außgerechnet auf den Grünhaarigen Vollidioten ein– und das noch am selben Abend.

Trotzdem war es mittlerweile auch kein Geheimnis mehr dass die blauhaarige Polizistin irgendwie eine Schwäche für den großkotzigen Machomitbewohner zu haben schien.

Seither war Sanji eher schlecht auf das Thema zu sprechen.
 

"Komm mal wieder runter, hatte eben Glück."

-"Sei bloß still jetzt und schieb deine hässliche Fratze aus meinem Sichtfeld"

"..dann muss deine ja noch hässlicher sein, wenn Tash-" Und ehe Zorro den Satz zu Ende gebracht hatte flog ein Topfdeckel in seine Richtung.

-"ZIEH AB HAB ICH GESAGT!"

Und zum Glück tat er- was? DA, SCHONWIEDER! Immer dieses Glück..argh.

Sanji stand kurz vor der Explosion, klatschte die Gemüsepfanne wütend auf den Herd.
 

"Ich brech ab~" quikte Ace, sich den Bauch haltend vor Lachen. Ihn amüsierten solche Streitereien immer ganz königlich – ganz im Gegensatz zu Vivi.
 

"Was zum Teufel schreit ihr schon wieder so rum..?" fragte diese irritiert als sie den Wohnbereich betrat und hob erstmal den Deckel des Kochtopfes wieder auf.
 

Ja jedenfalls verschwand Zorro – und er verkniff sich noch provokant zu erwähnen, dass Sanji mal wieder seine Tage haben musste lieber – dann auch hoch in den Gang an Vivi vorbei und dann blieb er pötzlich stehn.

Öhm..?

Moment.

Hatte er was nicht mitbekommen?
 

Noch bevor er fragen konnte kam ihm die kleine Orangehaarige aber zuvor.

Sie war mindestens genauso schokiert – nur hatte sie sich etwas schneller wieder gefasst, im Gegensatz zu Zorro der sie noch immer verwirrt anstarrte.
 

"Was zum Henker wollen Sie denn hier!!?"

-"Genau das Gleiche könnte ich Sie auch fragen oder?" konterte er trotzig.

"Das beantwortet meine Frage nicht, verfolgst du mich oder was!?"

-"Hast du sie noch alle? Im Gegensatz zu dir wohn ich hier vielleicht!?"

Diese Unterstellung, langsam langte es ihm wirklich.
 

"Achja, sind wir jetzt beim 'du' oder was?" polterte sie zurück.

Wow, die Kleine war rotzfrech.

Kurz starrte er sie immernoch irritiert an ehe er eine Braue hochzog und die Arme verschränkte.

-"Bitte? Du hast doch angefangen!"

"WAS?" Sie stemmte ihre Arme in die Hüfte und musterte ihn grimmig.

Der hatte ihr gerade noch gefehlt..

Hatte sie doch gestern an der Bar schon mit irgendwas vollgequatscht.

-"..sie, SIE haben doch-" setzte sie wieder an und dann wurde es ihm wirklich zu blöd.

-"Blöde Zicke." knurrte er als er sich von Nami abgewand hatte und ging in sein Zimmer.

"Penner!" keifte Nami zurück und stapfte zurück duch die Tür aus der sie gerade gekommen war.

Vivi hatte den verbalen Schlagabtausch natürlich mitverfolgt und flitzte nun ebenfalls wieder zurück in ihr Zimmer um Nami erstmal gründlich darüber auzuhorchen woher sie Zorro kannte.

Was war denn das gewesen?

Hatten heute alle einen Vollschaden?
 

Auch Ace war nun ein einziges Fragezeichen – hatte Zorro nicht vor ein paar Tagen noch Namis Wagen reperiert?

Doch sein Monolog zu dem Thema wurde jäh unterbrochen als sein kleiner Bruder, bleich wie ein Sack Magnesium ins Wohnzimmer geschlurft kam.

"..seit wann schreien hier alle so rum und was ist los?" fragte er schwach grinsend und ließ sich auf die Couch fallen.

Wenn er weiter im Bett bleiben würde verpasste er ja noch alles!

-"Ich hab keine Ahnung! Aber Alter gestern.."

Und schon spulte Ace die gleiche aufgeregte Erzählung der Beinahe-schlägerei nochmal von Vorne ab.
 

Zorro hingegen war mittlerweile ins Bad unter die Dusche verschwunden.

Wenigstens das kalte Wasser war in der Lage seinen Ärger ein wenig zu kühlen.

Seine Katerbedingten Kopfschmerzen hatten ja nachgelassen aber Namis Auftauchen bereitete ihm dafür umso stärkere.

Was wollte die hier?
 

Entweder hatte Ruffy sie – okay nein der stand insgeheim viel zu sehr auf Vivi.

Aber vielleicht war sie eine Freundin von ihr..oder der Koch..

Nein auch nicht, dafür hatte der heute viel zu schlechte Laune.

Ace war den Rest des Abends bis zur Stelle mit der Polizei bei ihm gewesen.

Als er aus der Dusche kam und sich abgetrocknet hatte, legte er sich das Handtuch um die Hüfte und beschloss der Frage auf den Grund zu gehen.
 

Daher verließ er das Bad – und weil im Wohnzimmer nur die Jungs zu hören waren – steuerte er die direkt an und nahm sich was zu Trinken vom Thresen.

"Erklärt mir jetzt mal vielleicht wer was die Hexe hier macht?"
 

-"Sie ist eine Freundin von Vivi und wohnt vorrübergehend hier und wenn du nicht ganz plötzlich netter zu ihr bist bekommst du ein Problem mit mir." klinkte sich ruhig drohend Sanji ein und ging an Zorro vorbei um den fertigen Auflauf auf den Tisch zu stellen.

-"VIVILEIN, NAMI-MAUS? Essen ist fertig kommt ihr?"

Dabei stieg dem Grünhaarigen der Geruch von gekochtem Gemüse und Fetakäse in die Nase und zusammen mit der Antwort auf seine Frage und diesem beschissenen Kosenamen wurde ihm wirklich kotzübel.

"...Nami-maus? Mir wird schlecht." meinte er abfällig und verschränkte die Arme.
 

Kaum ausgesprochen tauchte die Gemeinte natürlich auf und begab sich ohne ihn eines Blickes zu würdigen zum Esstisch.

-"Hast du irgendein Problem?" knurrte der Koch ihm gereizt entgegen.

Jetzt nur kein falsches Wort er war sowiso noch ziemlich sauer und wenn der Mooskopf nun auch noch sein armes Namimäuschen anging dann konnte er was erleben!
 

"Du und dein Gelaber sind mein Problem."

Definitiv, Zorro hasste diesen schleimerische Eigenart, die Sanji in der Gegenwart von Mädels zeigte.

Und Sanji hasste, dass dieser Penner immer das letzte Wort haben musste.

Also veranstalteten die beiden keine Minute, ein paar Faustschläge und einem Duden voller Schimpfworte später die erste Prügelei des Tages – aber immerhin, es war schon Mittag.
 

Dass es bei der ganzen Sache eher ums Prinzip ging als darum sich ernsthaft zu verletzen war wohl allen bis auf Nami langsam klar.

Die stand hinter dem Tisch und massierte sich die Schläfe, neben Vivi die mit den Händen fuchtelte und verssuchte den 'Streit' zu schlichten.

"Jungs...juuungs..hey.."

Beide schienen mittlerweile total vergessen zu haben, dass sie mitten im Wohnzimmer standen und ihre Mitbewohner auch noch da waren..
 

"Meine Fresse bist du ein Lappen!" keifte Zorro und wich Sanjis hohen Tritten gekonnt aus.

-"Na das wolln wir mal sehn.." Er schlief eben nicht und reagierte schlagfertig indem er flink nach einer Ecke von Zorros Handtuch griff und es mit einem Ruck wegzog, mit beiden Händen schwang um es zu einer tödlichen Waffe aufzuzwirbeln und Zorro damit ordentlich eine in die Seite zu pfeffern.

"Argh!!"

Und Maria, nichts fetzte mehr als ein aufgedrehtes und dazu noch nasses Handtuch auf nackter Haut.

Und oh ja, wo wir bei nackter Haut waren..
 

Der ganze Raum war plötzlich völlig still, bis Ace und Ruffy einige Sekunden später losprusteten und vor Lachen mit den Fäusten auf den Tisch schlugen.

Dass Ruffy sich nicht vor Lachen übergab glich einem Wunder.

Vivi hatte entsetzt aufgequikt und sich mit Händen vor den Augen weggedreht als hätte sie noch nie einen nackten Kerl gesehen.

Ja und Nami, die war zwar auch entsetzt aber eher weniger in der Lage den Blick abzuwenden.
 

Dann begriff auch Sanji, seufzte genervt und verschränkte die Arme.

Eigentlich wollten sie doch jetzt essen..

Zorro hingegen zuckte mit den Schultern und sah dann die Andern an, vorallem Sanji sah so verdammt vorwurfsvoll aus.

Sollte das jetzt etwa seine Schuld sein?

"Was..? -__- Was denn?"

Dann legte er den Kopf in den Nacken und schnalzte genervt mit der Zunge eher er Sanji sein Handtuch aus der Hand riss und es sich wieder umlegte.

"Du nervst echt, was kann ich dafür? .." knurrte er dem Blonden noch entgegen der den Kopf schüttelte.

Aber er wäre nicht Zorro wenn er nicht in der Lage war den Spieß umzudrehen und das letzte Wort zu haben.

"Ich glaub nicht, dass ich mich schämen muss." legte er also mit arrogantem Grinsen nach, einfach nur um Sanji noch eins auszuwischen und ging dann auch in sein Zimmer.

Mal was anziehn, eh?

Männerabend..oder so.

✖ KAPITEL SECHS - Männerabend..oder so ✖
 

Die gereizte Spannung in der Luft hatte sich bald wieder gelegt und der Rest des Tages trottete auch eher müde und unspektakulär über den Nachmittag dahin.

Zorro war recht bald, wie eigentlich jeden Sonntag, ins Fitnessstudio verschwunden und Nami hatte es sich mit Vivi auf dem Sofa bequem gemacht.
 

Bequem war dabei etwas untertrieben, es hatte keine Zwanzig Minuten gedauert da war die Orangehaarige irgendwo in der Sofaritze verschwunden – eingeschlafen eben.

Was ihr allerdings auch nicht zu verübeln war, nach einer mehr oder weniger durchgefeierten, naja sagen wir ereignisreichen Samstagnacht, gab es neben einem fettigen Katerfrühstück nichts was einen mehr retten konnte als ein ordentlicher Mittagschlaf.

Geweckt wurde Nami erst vom unregelmäßigen Klackern der Controllertasten und dem Rascheln einer Chipstüte.

Blinzelnd sah sie sich um bevor sie sich aufsetzte und sich streckte.

Wie lange hatte sie geschlafen?

Draußen dämmerte es schon langsam und ein Blick auf ihr Handydisplay verriet ihr,

dass es schon kurz nach halb Acht war.
 

"Na, gut geschlafen?" wandte sich der Schwarzhaarige grinsend zu ihr um, der im Schneidersitz mit dem Rücken zu ihr, chipsessend und nur in Jogginghose vor dem Flatscreen auf dem Boden saß.
 

"Ziemlich" gähnte sie und stand auf.

Ehrlich gesagt konnte sie sich überhaupt nicht daran erinnern wann sie zuletzt mal Mittags einfach eingepennt war.. wohl zur Schulzeit irgendwann.

Sie hatte nichtmal bemerkt wie Vivi gegangen war.

"Wo sind denn alle?" fragte sie während sie sich in der Küche ein Glas Wasser auffüllte.

Ace, der sich wieder dem Bildschirm und dem killen von Zombiehorden gewidmet hatte, sah als er antwortete kurz zu ihr – aber eher um sich eine handvoll Tortillachips in den Mund zu stecken.

"Also Sanji ist arbeiten un- FUCK WO KAMST DU DENN HER? Arrghh!"

Unsanft ließ er den Controller von sich weg über den Boden schlittern und nahm sich darüber frustriert, dass er die Mission gerade nicht überlebt hatte die ganze Chipstüte.

"Sorry..jetzt. Bin gestorben. Sanji arbeiten, Zorro beim Training und Ruffy ist mit Vivi spontan ins Kino~"

Wenn das nicht tiefromantisch klang. Mit Kater.
 

Im Gegensatz zu Ruffys großem Bruder konnte Nami darüber aber nicht so herzlich grinsen.

Der ganze Beziehungskram ging ihr auf die Nerven, auch wenn sie sich eigentlich für ihre Freundin freuen sollte.

Allgemein Kerle!

Nein, traurig war sie wirklich nicht mehr.

Eher verdammt wütend und verständnislos darüber wie sie an einem Kerl hängen konnte der sie nach Strich und Faden verarscht hatte.

Sollte er doch sehen wie er sein Unternehmen ohne sie führte.

Nami war da raus, sicher.
 

Etwa Zwei Stunden später öffnete sich die Haustür.

Mit seiner Sporttasche über eine Schulter und einem Kasten Bier unter dem Arm hatte Zorro gerade eben die Wohnung betreten und sah jetzt etwas irritiert rüber zur Couch als er seine Jacke auszog.

Hatte er da was verplant? War doch Sonntag heute.

Männerabend.

Zocken und Bier.
 

Aber gut, zum mitschreiben: Auf der Couch neben Ace saß Nami mit Controller in der Hand, vor ihr auf dem Tisch eine Teetasse.
 

"Ohey, endlich biste da! Wir haben schonmal angefangen aber hey ich sag dir die Kleine ist garnicht schlecht!"

Im selben Moment hob Nami ihre Faust und warf sie in die Luft.

"Pass lieber auf!" Anstatt zu reden sollte er nämlich lieber aufpassen, dass sie nicht noch weiter in Führung ging.

Die beiden befanden sich in der zweiten Halbzeit eines FIFA-Matches und es stand 1-3

– für Nami.

Zorro seufzte kurz und beschloss sich nicht aufzuregen.

Der übliche Sonntag lief zwar anders aber wenn die sowiso spielten konnte er

was trinken und seinen Frust darüber, dass die Orangehaarige immernoch in seiner Bude war in stichelnden Kommentaren ablassen.

Als er sich mit einer geöffneten Flasche Bier auf dem Sessel niedergelassen hatte, fiel ihm dann auch der Spielstand auf.

"..Alter lässt du dich 'grad ernsthaft von 'nem Mädchen abziehn?"

-"Was soll das denn heißen?" warf Nami ein.

Denn sein Tonfall klang ihr eindeutig zu abwertend.

"Dass es bitter ist sich von einem Mädchen besiegen zu lassen?"

-"Bist du immer so großkotzig?"

"hey hey- sie hats echt drauf!" mischte sich Ace dann ein bevor der Schlagabtausch wieder eskalierte und der Abend gelaufen war.

"Oder du bist einfach schlecht. Ich zeig dir wies geht."

Damit nahm Zorro den Controller entgegen und lehnte sich zurück um seinen Freund beim Rematch zu rächen und der zickigen Orangehaarigen eins auszuwischen.

Mehr oder weniger genau so lief es dann auch, Zorro gewann mit 2 Toren ohne Gegenttor gegen Nami und war damit zufrieden.

Auch wenn es etwas knapper war als er zugeben würde.

Jedenfalls wiederholte sich das Spielchen, immer abwechselnd wurden die Controller rumgereicht und sich gegenseitig angepöbelt.

Es hieß wieder Nami gegen Zorro, Verlängerung, 3:3, Ace war längst weggepennt da klingelte plötzlich das Handy der Orangehaarigen.

Erst hatte sie nur einen kurzen Blick drauf geworfen aber als das Kontaktbild aufblinkte, legte sie den Controller bei Seite und stand auf.

Ihr Herz lief innerhalb weniger Sekunden einen halben Marathon.

"..kurze Pause" meinte sie schnell, mit Handy auf die Terasse verschwindend.
 

Der Grünhaarige nickte kurz und sah ihr nach bevor er sich ein weiteres Bier nahm.

Ihrer Reaktion nach zu Urteilen bestand kein Zweifel, dass sich ihr 'was auch immer' gemeldet hatte.

Ok, der Lautstärke und dem Tonfall nach, hatte Flamingo sich nicht gemeldet sondern wollte irgendwas.

Chrr..aber wieso interessierte ihn das überhaupt?

Zorro sah von der Glasschiebetür der Terasse wieder auf den Bildschirm.

Und auf seine Flasche.

Und auf den friedlich schlummernden Ace.

Und einmal queer durch den Raum.

Ja gut zum Henker nochmal, es interessierte ihn vielleicht doch ein wenig.

Aber nur weil er schon die nächste Flasche halb geleert hatte und Nami auch nachdem das Telefonat offensichtlich schon seit bestimmt 10 Minuten geendet hatte, immernoch draußen war.

Anders als man es ihm nachsagte war er eigentlich auch kein so unaustehlicher Unmensch wenn es darauf ankam.

Vielleicht etwas unsensibel und generell eher kühl – aber darum ging es jetzt ja nicht.
 

Zorro griff seufzend in den Bierkasten und erhob sich von der Couch.

Man musste entweder ein Vollidiot sein – oder schlafen – [oder beides] um nicht spätestens jetzt zu verstehen was Sache war.

Von wegen 'hat sich erledigt'.

Alkohol, marsch!
 

"Bier?" fragte er als er durch die Schiebetür auf die Terasse getreten war und hielt der Orangehaarigen eine Flasche entgegen.

Anscheinend war sie in Gedanken versunken, denn sie zuckte leicht zusammen als Zorro sie ansprach.

Flink wischte sie sich kaum bemerkt mit dem Handrücken über die Augen und drehte sich zu ihm um.
 

"Gibt's Nichts stärkeres?" antwortete sie ganz typisch mit einem kurzen frechen Grinsen.

"Hn. So schlimm also?"

"..wenn du wüsstest."

Während ihr grünhaariger Mitbewohner also den Kühlschrank und das Eisfach aufsuchte setzte sie sich auf eine der beiden Sonnenliegen der Terasse und seufzte tief.

Dass der Typ noch die Frechheit besaß überhaupt anzurufen.

Ein Wunder, dass er das nicht seiner kleinen Schlamp... Sekretärin aufgetragen hatte..

Schonwieder war die junge Maklerin in ihren Gedanken versunkten als sie das symphatische Klirren von Eis in dem Whiskeyglas direkt vor ihrem Gesicht wieder ins Hier und Jetzt zurückholte.

Die Flasche hatte er zum Glück gleich mitgebracht und sie zwischen der Liege von Nami und der auf die er sich jetzt setzte, gestellt.
 

"Danke"

"Passt."

Sie nippte kurz am Glas und sah hinein, dann nahm sie einen kräftigen Zug und schien mit dem Jack gleichzeitig alles an Enttäuschung mitrunterzuschlucken.

Zorro tat es ihr gleich, bevor er von den Lichtern der Stadt zu ihr rübersah.
 

"Isses das wert dass du dich seit zwei Tagen deswegen betrinkst?"

Ihr Glas war immerhin schon wieder halb leer.

"Er hat seine Sekretärin auf unserem Esstisch genagelt als ich vom Flughafen heimkam wo ich ihn eigentlich abholen sollte." kam die Antwort ziemlich geradeaus und völlig kühl.

"Wou."

Und wow, die hatte sich gewaschen und machte möglichen folgenden Fragen völlig überflüssig.

Auch wenn Zorro eigentlich das Thema an sich nicht ansprechen wollte, das war viel zu viel Information und damn, das musste man erstmal bringen!

Das war fast so abgebrühnt wie Law und seine Krankenschwestern - jup Plural - die..okay die Geschichte hatte mit all dem auf der Terasse ja nichts zu tun.

Dort herrschte jedenfalls erstmal Stille.

So still wie es über den Dächern einer Großsstadt Nachts mit vollgestopften Straßen und

dem regelmäßigen Geheule der Streifenwagen eben sein konnte.
 

"Man.. im Sommer muss das hier oben wirklich klasse sein." schnitt die Orangehaarige nach einer Weile die Stille.

Sie war aufgestanden, lehnte mit den Unterarmen nun wieder auf dem Geländer und sah sich um.

Es war Ende April.

Der Central Park blühnte schon vor sich hin und die Frühsommerwärme zog die Geschäftsleute und Studenten in den Mittagspausen nach draußen.

Allein die Nächte erinnerten noch etwas an den Winter, die Luft war kühl aber der Himmel meist sternenklar,

sternenklar für New Yorker-Verhältnisse.

Die ganze Stadt leuchtete so hell, dass man meistens außer dem grauen Nachthimmel höchstens zwischen den Dunstwolken ein paar einzelne Sterne erkennen konnte.

Dort hinauf sah Nami nun und leerte ihr Glas.
 

"Mhm. Könnten eigentlich bald anfangen zu grillen. Wie lang bleibst du hier?"

Nickend stand nun auch Zorro auf und füllte erst sich, dann Nami nochmal nach.

Diese zuckte auf seine Frage hin nur mit den Schultern.

"Bis ich was Anderes gefunden hab vielleicht.. Danke"

Beide stießen an und nahmen noch einen Zug.
 

"Was ich noch fragen wollte, du hast gemeint es gab doch Ärger wegen dem Wagen, so wie ich ihn stehen gelassen hab hat man den Unfall wirklich kein Stück meh-" setzte Zorro an und sah zu ihr rüber bevor sie ihm vor Genugtuung frech zwinkernd ins Wort fiel.

-"Schraubenzieher~"

"WAS?!" Der Grünhaarige verschluckte sich fast am Whiskey als er verstand was sie damit meinte.

"Weißt du wie lang ich für den scheiss Lack gebrau- ach scheiss drauf. Cheers."

Womit dann auch der Rest Jack nach nur etwa drei Minuten im Glas seine Kehle hinabrann.
 

"Eigentlich hätte ich ihn ganz zusammenfahren sollen.

Und siehst du? Alles deine Schuld, hättest du ihn nicht reperiert, hätte ich nicht zum Flughafen können ergo ich -"

-"Kannst du dich auch mal entscheiden vielleicht?" grummelte Zorro, der die Ironie in Namis Beschuldigung zwar verstanden hatte aber nicht ganz so lustig fand – immerhin hatte er die halbe Nacht in der Werkstatt diese beschissene Karre wieder straßentauglich gemacht.

"War Spaß.." gab Nami etwas enttäuscht zurück.

"ok du hast noch was gut"

Womit der Grünhaarige aber keineswegs zufrieden war, als ob die das ernst meinte.

-"was hast du für'n humor?" fragte er verständnislos und drehte die Flasche auf um beide Gläser wieder voll zu machen.
 

"Das war schon so gemeint. Wirklich.

Aber danke, willst du mich abfüllen?"

Darauf schüttelte Zorro frech grinsend den Kopf.

-"Du meinst da weiter machen wo wir gestern aufgehört haben?" fragte er provokant und genoss es in allen Zügen Namis hübschem Gesicht beim entgleisen zuzusehen.

"..." Da kroch gerade tatsächlich ein ziemlich vager, bitterer Erinnerungsfetzen zurück in ihr Bewusstsein.

Entsetzt starrte sie den Grünhaarigen an und ihre Wangen färbten sich leicht rot, wobei das wohl eher aus Wut geschah.
 

-"War Spaß.." wiederholte er ihre Worte von eben.

"So kompliziert wie du bist kannst du dein Namen auf der Liste lange suchen, Süße."

Verärgert bließ sie die Backen auf und nahm einen ordentlichen Schluck Jack bevor sie zum Konter ansetzte.

"Du hast sie ja nicht mehr alle! Aber wow du führst ne Liste? Hätte ich dir bei der mentalen Beschränktheit so garnicht zugetraut.." provozierte sie und stellte ihr geleertes Glas auf den Boden.
 

"So. War schön, gute Nacht. Ich hau ab" fügte die Orangehaarige zynisch an und erhob sich um wieder in die Wohnung zu gehen.

-"Sei bloß still du Hexe" meinte der Grünhaarige und beäugte skeptisch ihren Gleichgewichtssinn.

"Schaffst dus ja?" legte er amüsiert und vielleicht etwas zu provozierend nach als Nami wieder das Wohnzimmer betrat.

Die Retourkutsche folgte indem sie die Tür zuzog, die Klinke umlegte und sich bei zuckersüßem Grinsen mit erhobenem Mittelfinger verabschiedete.

"OII!!!!" Ausgesperrt.

Kaltgestellt

✖ KAPITEL SIEBEN - Kaltgestellt ✖
 

4:40 p.m / Apartment
 

Montag, Dienstag.. die folgenden zwei Wochen verflogen nahezu.

Es war es Freitag, der 5. Mai – Ruffys zweiundzwanzigsten Geburtstag.

Das Wetter war bestens, weshalb sämtliche Fenster des Apartments weit geöffnet waren um so für frische Luft bei den, diesen Morgen nicht ganz so frischen, Bewohnern zu sorgen.
 

Ein kurzes Hupen holte das Schwarzhaarige Geburtstagskind aus seinem Halbschlaf, den er seit dem Katerfrühstück auf dem Sofa abgehalten hatte.

Als das Zweite folgte, stand er gähend auf und grinste breit als er sich kurz darauf aus dem Fenster lehnte und unten am Gehsteig den großzügigen Hummer seines Freundes entdeckte.

"Law ist daa!" verkündete er fröhlich als er das Fenster geschlossen und nach seiner Sporttasche

[Anm. Sanji: *sfz* komm, als wäre er so weitsichtig die am Abend vorher zu packen wenn wir drauf und dran waren in seinen Geburtstag reinzufeiern... uù *zu Vivi schiel* so lernt er es nie..! ]

auf dem Boden gegriffen hatte um als Erster aus dem Apartment zu flitzen und beim Laden des Autos zu helfen – wenn es um seine Freunde und Spaß ging, war wohl niemand so motiviert und so schnell von den Schnapsleichen auferstanden als Ruffy.

Während er also die Treppe nur so runterhüpfte, hatten die Anderen seine Info zur Kenntnis genommen und als Zweite verließ nun Vivi, mehr schlurfend und lange nicht so guter Laune, Ruffys Zimmer um auch ihre Sachen nach unten zu bringen.
 

Ein paar Türen weiter am Ende des Ganges drang noch das laute Surren eines Föhns aus dem Badezimmer, an welches Zorro gerade laut anklopfte, während er sich sein weißes Hemd zuknöpfte.

"Oi, komm mal in die Puschen, Law ist schon unten."

Jetzt wo er so vor der Tür stand.. seit wann benutzte der Schwachkopf eigentlich einen Fön?

"..sag mal Ace wen willst du heute aufreißen das du dir so Mühe bei deiner Fri-"

wollte er gerade amüsiert stichelnd anmerken, als sich die Tür nebenan öffnete und der Angesprochene dort heraustrat.

-"Habs mitbekommen aber eh..hast du dich wieder in der Tür geirrt?!" grinste dieser dann auch höchst amüsiert.

Der Föhn war verstummt, die Tür aufgesperrt – und Zorro fast nach Innen gekippt weil er mit dem Unterarm dort gelehnt hatte – heraus kam Nami.

"..joa ich hab nicht-" setzte der Grünhaarige eine Ausrede an als ihn der grimmige Blick der Orangehaarigen traf und sie mit halbnassen Haaren und nur einem Handtuch umgelegt an ihm vorbei das Bad verließ.

"Nerv mich nicht." zischte sie kühl und verschwand kurz darauf in Vivis Zimmer.
 

"..."

Ein Box gegen seine Schulter und Zorro sah mit immernoch gehobener Braue zurück zu Ace.

-"Ayy~ – aber wie..kein Konter?!" lachte der mit den Sommersprossen.

Auch Kerle hatten in gewisser Weise die Fähigkeit zur Gedankenübertragung.

Dann sah Zorro zurück zur Tür die Nami kurz zuvor energisch hinter sich zugezogen hatte und hob,

die Luft tief einziehend , verständnislos die Hand.

Nein, da jetzt..mal.. kein Konter.

Sein Hirn hatte den Kommentar garnicht richtig registriert und auch sonst keine Millisekunde an irgendwas Geistreiches verschwendet bei der Szene.

Wieso wohnte die auch hier und wieso war die Stimmung seit diesem 'Unfall' auf der Tanzfläche so verkorkst und unzumutbar? Verdammt, sie war mit Abstand das interessanteste Mädchen gewesen dass er dort jemals getroffen hatte – nichtnur optisch, irgendwie hatte sie Feuer.
 

Aber wie es die Umstände und das Schicksal eben wollten, hatte sich die Chance auf ein einmaliges Abenteuer in kürzester Zeit in einen anstrengende Dauerreiberei verwandelt.

Eh. Und dann noch das..

Der süßliche Duft ihres Parfumes – was war das, Zitrone..Orange..sowas? - lag noch in der Luft und Ace konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen.

-"aber hey..die Antwort auf deine Frage ist klar oder?" grinste der Schwarzhaarige herausfordernd und verschränkte die Arme.

"Als ob." gab der Grünhaarige unbeeindruckt zurück.

"..aber wenn das ne Herausforderung war, solltest du wissen dass ich'n da schon vorgelegt hab.." konterte Zorro und ging nachdem er seine Tasche aufgehoben hatte Richtung Wohnzimmer.

"Was..was soll'n das heißen? Hab ich was verpasst..? Wann? Aber nicht als ich nebendran auf dem Sofa gep-"

-"NEIN!"

Der Schwarzhaarige folgte ihm amüsiert.

Er wusste zwar, dass aus seinem Freund in solchen Dingen absolut nichts informatives rauszubekommen war aber dieses Kommentar hatte ihn wirklich neugierig gemacht – außerdem konnte man Sticheleien und so lange Nerven bis er hatte was er wollte zu seinen Hobbies zählen.

Schlechte Witze und Anspielungen gehörten da gezwungenermaßen mit dazu.
 

"Aber keinen Freistoß verwandelt od-?"

-"Sag mal hast du nur Scheiße im Hirn oder was?" Zorro warf sich entnervt die Hand ins Gesicht.

"..ein Tag bevor Vivi sie angeschleppt hat, im Pitcheve getroffen halt."
 

"Wie 'sie angeschleppt'? Na danke, könnt ihr aufhören über mich zu reden wenn ich dabei bin? Penner."

Weder Ace noch Zorro hatten bemerkt, dass die Orangehaarige wieder aus dem Zimmer gekommen war – angezogen! - erst jetzt, als sie etwas verärgert vor ihnen stand.

Was für Idioten, sie war doch nicht blöd.

Zwar hatte Nami nicht jedes Wort mitbekommen aber es war doch klar, dass Zorro gerade abfällig über sie geredet hatte!
 

-"jo jetzt..ich hab nur gesagt, dass ich dich beim Feiern getroffen hab bevor du eingezogen bist." wehrte sich der Grünhaarige verständnislos.

Nami strafte ihn mit einem grimmigen Blick, dem Zorro aber mühelos standhielt.

Dieser Typ nervte sie gnadenlos!

Aber irgendwie kam ihr das....ouh. OUH!

Gerade als sie ihn angepampt hatte, ja in diesem Moment war etwas bestimmtes zurück in ihr Bewusstsein gekrochen.

Schonwieder. Oh verdammt...das durfte doch nicht wahr sein.

Ihr Pech, dass der Grünhaarige ein Händchen dafür hatte Menschen zu durchschauen und sie einzuschätzen.

-"..grad wieder eingefallen oder wie?" fragte Zorro amüsiert und war sich absolut bewusst wie sehr er damit Salz in die Wunde streute.

Augenblicklich blitze sie ihn zähneknirschend an, ehe sie sich wegdrehte und knurrend das Apartment verließ.

Scheiß Arschloch!
 

Ohne weitere Kommentare nahmen auch die Herren ihr gepackten Taschen und folgten den Andern nach Unten – mit genug Sicherheitsabstand zu Nami natürlich.

Allerdings war Ace sich jetzt sicher dass ihr Parfum etwas von einer Zitrone hatte – dezent sauer.
 

5:14 p.m / Shanks Liquors
 

"..Jack 6 mal, Tequila 4 mal..so..das reicht oder?"

Ruffy sah grinsend von seinem Einkaufszettel auf als er die Liste beendet und die zwei Einkaufswagen auf Getränke und Essen gecheckt hatte.

"Da du unseren halben Block gleich mit eingeladen hast?! – mhh."

"Nicht jeder kippt so Unmengen Alk in sich rein wie du Zorro..!"

"Pff, sagst du Miss Ich-kenn-meine-Grenzen-nicht und muss heimgetragen werd-"

"Lass bloß Vivimaus in Ruhe Marimo!"

"Genau, Zorro kennt seine Grenzen, Prinzessin :D"

"Welche Grenzen..?"

"Großkotz."

"Hexe."

" UND NAMILEIN AUCH SPINATSCHÄDEL!"

"hahahaha"

"ich hab hunger"
 

"Schnauze jetzt! Mit was für einem Kindergarten bin ich eigentlich unterwegs?!"

Spätestens als Law sich eingemischt hatte, herrschte Ruhe in diesem Teil des Supermarkts.

Irritiert sah er sich um und seufzte dann genervt.

Wenigstens hatte er neben den verwirrten Blicken der anderen Kunden noch die seiner Freunde auf sich gezogen..

"So, also habt ihr's jetzt oder was? Ich hab auch noch was im Keller.

Zudem sollten wir los, Möbel abziehen und so."
 

Es war Ruffys Zweiundzwanzigster Geburtstag und das dritte Mal das er ihn mit seinen Freunden in Laws Zweithaus feiern würden.

Ganz recht, Zweithaus.

Nun Law war Chefchirurg einer rennommierten Privatklinik direkt in Manhattan.

Man konnte die Vogue in die Hand nehmen, durchblättern und sah mindestens drei Gesichter denen er entweder die Nase gerichtet oder die Brüste vergrößert hatte.

Jedenfalls war dieses Haus im Nordosten von Staten Island, nur wenige Minuten Fußweg von der Meermündung des Hudsonrivers entfernt und groß genug um – ach egal einfach perfekt um einige Wochen im Sommer dort auszuspannen und zu feiern.

Dieses Jahr sollte Ruffys Geburtstag der Auftakt für die kommenden zwei Wochen werden.

Auch wenn die Crew die Nacht schon recht ordentlich reingefeiert hatte, konnte die Vorfreude auf die Party diesen Abend nicht größer sein.

Die Tage die sie dort in Laws Haus verbrachten waren wirklich einmalig – und meistens ziemlich verheerend weil so gut wie alle Geschichten die einem noch Monate später vorgehalten wurden, dort ihren Ursprung fanden.
 

8:27 p.m / Laws Garten
 

"Mach dich mal nützlich und schaff die Holzkohle her anstatt nur faul in der Sonne zu liegen!"

Ace hatte sich gerade erst mit einem Becher Bier auf eine der Poolliegen neben Zorro niedergelassen als Sanji, der gerade dabei war Tablette mit Fleisch zum großen Steingrill zu tragen, sein Kommando an ihn richtete.

-"Mach mal kein Stress, sonst ist doch alles fertig. Ruff? Holzkohle!"

Erfolgreich hatte er seinen Job also an seinen kleinen Bruder abgegeben und konnte sich jetzt endlich zurücklehnen – es war sonst wirklich alles fertig.

Die Möbel waren abgezogen, Snacks und Gläser gerichtet, das Verdeck vom Pool eingefahren, Musik lief und um die Deko kümmerten sich Vivi und Nami.

Oh und das wichtigste: Das Bier war kaltgestellt!
 

"Cheers.." Zufrieden hob Zorro sein Bier dann auch zum Anstoßen rüber.

"Jou" gab der Schwarzhaarige zurück, nippte am Becher und lehnte sich seufzend zurück.

Beide lagen mit Bier in der Hand und Sonnenbrillen auf der Nase in der warmen Abendsonne am Pool.
 

Einen Stock höher, in einem der Schlafzimmer war die Lage nicht ganz so entspannt..

Zumindest nicht für Nami, die Orangehaarige hatte nämlich gerade alle Hände voll zu tun sich während dem umziehen noch vor ihrer Freundin zu rechtfertigen..mehr oder weniger.

"DU HAST WAS?!"

-"PSST! Schrei nicht so!"

Mit einem nicken deutete sie zu der offenen Terassentür.

Musste ja nicht gleich jeder mitbekommen.

"..ja, sorry aber wie? Wann? Und wieso weißt du es nicht sicher.. ich meine das weiß man doch also -"

-"hey ich war total betrunken.."

Seufzend fuhr sich Nami durchs Gesicht und warf der von dieser Information etwas aus der Bahn geworfenen Vivi einen vorwurfsvollen Bick zu.

Musste sie jetzt so ein Theater daraus machen?

"Trotzdem sagst du mir das erst jetzt? Kein Wunder, dass das bei euch so unentspannnt läuft ;) trotzdem musst du bei ihm echt vorsichtig sein, in der Hinsicht ist er ein Vollidiot!

Seit bestimmt zwei Jahren Single und lässt nix anbrennen..aber gut er sieht auch wirklich gut aus, da kann ich verstehen dass du-"

-"Vivi!" Bevor die Blauhaarige noch weiter in ihrem halben Monolog aufgehen konnte unterbrach sie Nami apprupt.

-"Reicht jetzt, danke! Danke für die Ratschläge aber es kommt nicht mehr vor..

auch wenn er ganz schnuklig ist" fügte die Orangehaarige dann doch leicht schmunzelnd hinzu ehe sie in ihre schwarzen Higheels schlüpfte und vom Bett aufstand.

Sie war seit gerade zwei Wochen getrennt, Kerl, nein danke.

VORALLEM NICHT DER!
 

Allerdings war ihr Outfit auf dem besten Wege ihr einen Strich durch diese Rechnung zu machen, in der knappen Jeans Hotpants und dem engen trägerlosen schwarzen Oberteil war es als Kerl wohl eher schwierig wegzuschauen.
 

-"Aber was genau geht da eigentlich bei dir und Ruffy? Ach und nimm umbedingt das Weiße! Das steht dir super"

Sobald sie den Namen Ruffy auch nur ausgesprochen hatte, sah Vivi ertappt auf und wurde leicht rosa um die Nase.

"ja..also..naja ^^" " nicht sicher was sie da jetzt drauf antworten sollte nahm die Blauhaarige das Weiße Tunikakleid aus ihrer Tasche und zog es sich über.

"..so offiziell ist das noch nicht" fügte sie schließlich verlegen lächelnd hinzu, als sie den Stoff vor der verspiegelten Schranktüre noch zurechtzupfte.

Wenig später befanden sich die beiden dann auch auf dem Weg zurück nach Unten

– der Lautstärke nach zu urteilen waren die ersten Gäste angekommen und der Grill schon an!

Überhitzt

✖ KAPITEL ACHT - Überhitzt ✖
 

01:18 a.m
 

Die Sonne war längst untergegangen und doch war die Luft noch angenehm warm.

Die bunten Lichterketten, die vom Haus aus über die Terasse bis zum Pavillion gespannt waren, sorgten für genug Licht und zusammen mit dem blau leuchtenden Wasser des Pools für eine angenehme Atmosphäre im ganzen Garten.

Mit dem großzügigen Wohnzimmer, dessen zur Terasse gelegenen Seite komplett aus schiebbaren Glasscheiben bestand, war der Garten der Ort wo sich die meisten Gäste aufhielten.

Ruffy hatte wirklich einen Haufen Leute eingeladen aber die Stimmung konnte nicht besser sein.
 

Er selbst stand, einen Arm um Vivi gelegt, leicht angeheitert am Billardtisch im Wohnzimmer und unterhielt sich mit Franky während sie dem Match zwischen Lysop und Bonney zusahen.

"SUUPEER~ Nur noch zwei und du hast auch diesmal in nur einem Zug gewonnen, du solltest echt mal ein Tunier spielen!"

-"Haha, letztes Jahr hat ihn auch keiner besiegt" fügte Ruffy grinsend hinzu und verfolgte den nächsten Zug seines Kindergartenfreundes.

Keine Frage, wenns ums Zielen ging kam keiner gegen Lysop an!

Billard, Flunkyball, Beerpong – total egal!

"Was macht Kaya eigentlich so Lysop?"

Im selben Moment versiebte der Angesprochene seinen Stoß und versenkte ausversehen die schwarze Kugel.

Das laute Raunen das nun ausbrach wurde gleich wieder von der Musik übertönt.
 

Hinter dem Laptop und neben der Anlage die dafür verantwortlich war, stand Law und wählte gerade die nächsten Songs aus, die die Leute davor und auch draußen zum tanzen brachte.

Getanzt wurde auch auf dem massiven Sofatisch, der vor den Couches stand, auf denen der blonde Koch und Zorro mit ein paar Gläsern Whiskey und einigen Freunden saßen.

Wie gewohnt hatte Sanji rechts und links je ein Mädel im Arm und Zorro hätte schwören können, dass er sich seit Tashigi sich zu ihnen gesellt hatte doppelt so oft nachgeschenkt hatte..

Alles in Allem waren die meisten schon gut dabei, woran Ace nicht ganz unbeteiligt war.

Der Schwarzhaarige hatte sich schon vor einer Stunde mit einem Tablett voller Shotgläser aus dem Wohnzimmer nach draußen verzogen wo er diese verteilte.
 

Es gibt einfach in jedem Freundeskreis einer dieser Typen wie Ace – ein wenig verpeilt, dumme Ideen aber trotzdem überall gern gesehen, immer einen lockeren Spruch auf Lager und wenn dieser Freund da war, war die Stimmung einfach dreimal so gut!

Die Stimmungskanone auf jeder Party aber auf der anderen Seite auch der entspannteste Mensch, der nie aus der Ruhe zu bekommen war.

Die Betonung lag aber ganz klar auf verpeilt, vielleicht der Grund dafür dass man ihm nichts übel nehmen konnte.
 

"Ayy Süße, ich geb dir einen aus" grinste er frech als er sich durch ein paar Leute zur tanzenden Nami gedrängelt hatte.

-"Ach? Glaubst du darauf fall ich rein? Aber wenn du drauf bestehst"

Sie grinste amüsiert zurück als sie eines der Glässchen entgegen nahm und stieß mit ihm an bevor sie es leerte.

Kurz verzog sie das Gesicht.

Wuah Jägermeister.

- "..Fehler! Eww! Im Ernst magst du das Zeug?" kichernd streckte sie die Zunge raus und sah sich um ob gerade jemand hinter der Bar stand.

Um den Geschmack wieder loszuwerden brauchte sie jetzt was Süßes!

"Mädchen.." seufzte Ace nur grinsend und schüttelte den Kopf.

"Also ich geh mal weiter, bis später!"

Vom anderen Ende des Gartens hatte ihm nämlich gerade Perona gewunken und nach Drinnen gezeigt, schienen wohl noch ein paar Leute eingetroffen zu sein.

Da ging er doch gleich mal nachsehen und Willkommensshots verteilen!
 

1:38 a.m
 

"Was willst du'n hier?"

-"Oh man, dir auch schönen Abend Ace.

Meinem alten Kumpel zum Geburtstag gratulieren vielleicht?"

"Ich glaub' nicht dass es-"
 

Bevor Ace den spontanen Besucher wieder abwimmeln konnte, war Ruffy auch schon neben seinem großen Bruder aufgetaucht.

"Ohai, Lammy!" grinste er fröhlich und hob seine Hand zum Handschlag.

Vielleicht war er schon zu sehr angeheitert.

Von der Sache im Pitcheve hatte er nur gehört, zu der Zeit war er ja schon im Taxi, daher wusste er nicht genau was passiert war.

Vielleicht lag es aber auch einfach an seiner Art, sein Charakter ließ ihn generell an das Gute im Menschen glauben – viele nannten ihn deshalb naiv.

Bellamy sah nicht aus als ob er auf Streit aus war, wieso sollte er seinen alten Footballteamchef dann auch wieder wegschicken?

Einen Handschlag später war er dann also durch die Wohnung gezogen und mit einem Bier versorgt.

Ace hingegen hatte sich kommentarlos wieder ins Wohnzimmer verzogen und warf sich gerade seufzend in die Couch wo Zorro ein Stück rüber rutschte.

Der Grünhaarige hatte den Gesichtsausdruck seines Freundes bemerkt, hielt ihm also erstmal sein halb volles Glas Whiskey hin.

Normalerweise war Ace Laune nicht gerade leicht zu drücken, egal um was es ging.
 

"Oi, was los?" fragte Zorro also mit leicht ungläubigem Unterton.

Dankend nahm der Schwarzhaarige das Glas entgegen und zog es leer bevor er es wieder auffüllte und zurückgab.

-"Hn. Rat wer grad vor der Tür stand.."

"Keine Ahnung, die Bullen? Sag schon"

-"Ne. Schlimmer."

"Herr Alkohol-Alle?" scherzte Zorro noch weil er sich wirklich nicht vorstellen konnte was Portgas "Party Hard" Ace die Stimmung so vermiesen konnte.

Aber wenn sie auf dem Trockenen lagen...worst case!
 

-"Bellamy... Ruff hat ihn sofort reingeholt."

"Was..?"

Augenblicklich hatte Zorro die Stirn in grimmige Falten gezogen und sich nach besagtem Typen umgesehen.

"..Dass der sich hertraut. Aber gut, Ruffys Entscheidung eh?" fügte er an und nahm einen größeres Schluck aus seinem Glas den Blonden kritisch musternd.

Was sollte er auch tun, nur weil er ein Problem mit ihm hatte konnte er ihn nicht rauswerfen.

War immerhin Ruffys Party.

Der neuste Gast hatte sich gerade mit Becher in der Hand von Ruffy und den Leuten beim Billard verabschiedet und ging Richtung Terasse.

Zorro sah ihm nachdenklich nach.

Wenn er tatsächlich vorhatte Stress zu schieben würden sie ihn schon vor die Tür setzen..

Und er sollte ihm lieber nicht in die Quere kommen.

Oder Nami.

Ja wo war die eigentlich? Seit er mit ihr und Ruffy vorhin ein zwei Bier getrunken hatte, hatte er die Kleine nichtmehr gesehen.
 

-"Ja..hast Recht. Vielleicht will er echt nur Feiern."

"Jo" gab Zorro kurz nachdenklich auf Ace Optimismus zurück und wandte seinen Blick dann wieder von der Terassentür zurück ins Wohnzimmer weil die andern auf der Couchgruppe gerade in Gelächter ausgebrochen waren.

In der Tat war die Szene ziemlich fantastisch; Ruffy und Lysop rave-ten sich zu einer Ladung Dubstep das Hirn aus dem Kopf und als Ruffy sich beim folgenden Track von Discobitch ["c'est beau la bourgeoisie"]

zwei Kokosnüsse an die Brust hielt, sexy mit dem Hintern wackelte und gefolgt von Lysop, der ihn noch mehr sexy von hinten antanzte und eine Hand in die Luft warf, zu den Mädels auf den Couchtisch stiegt, war das Gegröhle riesig!
 

Aber wenns am Besten ist soll man doch gehn oder?

Sein Glas war leer, die Flaschen in der Nähe auch also stand Zorro nur halb so amüsiert wie alle Anderen auf um sich was Neues zu Trinken zu holen

...und bei Gelegenheit mal nachzusehen was dieser Bellamy so trieb.

Er hatte einfach kein gutes Gefühl bei dem Typen, vorallem nicht nach der Aktion im Club.

Ace kurz zugenickt dann ging er Richtung Terasse.
 

War garnicht so leicht bei den vielen Leuten im Garten jemand Bestimmtes zu finden.

Abgesehen davon hatte er die ganze Zeit auch schon gut was getrunken und seine Orientierung war selbst in so einem kleinen Areal gnadenlos.

Zuerst steuerte Zorro also die Bar im Pavillion an, blieb auf halbem Weg aber apprupt stehen.

Wenn man von der Glastür des Wohnzimmers kam, zog sich die Terasse in der der Pool eingelassen war, noch ein ganzes Stück in den Garten rein ehe man auf richtiges Gras kam. Ein Tei der Terasse war noch überdacht durch das zweite Stockwerk, gestützt durch ein paar Balken – ein richtig modernes Stück Architektur eben.

Ihm war erst als er die Terasse verlassen hatte aufgefallen, dass dort wo die Terasse von der Mauer des Gartens begrenzt und vom zweiten Geschoss überdacht wurde, zwei Gestalten standen..

Und das was die da etwas abseits taten, sah nicht gerade nach tanzen aus, daher ging er mit immer schnelleren Schritten um den Pool rum.

Sein Gefühl hatte ihn nicht getäuscht.
 

"Wie oftn' noch? Ihr könnt mich Alle mal ich bin weg wenn ich meine Kohle hab, dann seht ihr Drecksäcke mich niewieder!!! Au! HEY!"

Bellamy hatte Nami gerade am Arm gepackt, was er ihr genau zuknurrte konnte Zorro nicht verstehen aber dass Sie von ihm wegwollte war dagegen offensichtlich.

"Was wird das eh!?" Zorro erhob drohend seine Stimme als er nur noch wenige Meter von den beiden weg war.

Wenn keine vernünftige Antwort folgen würde konnte der Typ nichtmal so schnell bis drei zählen und er hätte ihn eigenhändig über die Mauer geworfen!
 

"Ahaha. Kommst immer richtig Zorro.. Mit dir hab ich auch noch was zu klären." womit der Blonde Nami von sich stieß und nahezu sofort zum Angriff überging.

Der Grünhaarige, der Nami reflexartig an der Schulter vor dem Fallen bewahr hatte, konnte garnicht schnell reagieren wie er die ankommende Faust schon in seinem Gesicht spürte.

Verdammt!

"Zorro.." wisperte Nami leise, unfähig sich zu rühren.

Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, sie hatte gerade eine wahnsinnige Angst.

Er durfte sich wegen ihr auf keinen Fall mit diesen Leuten anlegen!

Leicht taumelte Zorro zurück und duckte sich sofort weg um nicht ein zweites Mal so unvorbereitet getroffen zu werden.

Augenblicklich fühlte er wie der untere Teil seiner Gesichtshälfte leicht taub wurde und seine Unterippe zu pochen begann.
 

"Bastard!" Scharf ausatmend wischte er sich kurz mit dem Handrücken über den Mund.

Klar. Blut. Daher der Eisengeschmack im Mund.

-"Witzig nicht? Dass das von dir kommt.." zischte Bellamy und holte wieder aus doch dieser Schlag ging ins Leere, vielmehr erwischte ihn diesmal Zorros wütender Kinnhaken.

-"Ngah! ..ok OK! Ich kann auch anderst."

Bellamy hatte sich aufgebracht schnaufend wieder gefangen und im selben Moment mit einem heftigen Tritt in die Magengegend, der seinen Kontrahenten vorerst in die Knie zwang, revanchiert.

-"Leg ich eben erst dich um und dann die Schlampe!"

Indem Moment in dem Zorro aufsah, hatte Bellamy ihn zur Seite gestoßen, in seine Haare gegriffen und ihn mit dem Kopf über den Rand des Pools ins Wasser gedrückt um ihm vollends die Luftzufuhr abzuschneiden.

Und die Zeit fing an zu laufen, Sekunde für Sekunde.

Durch Bellamys Knie in seinem Kreuz wurde er auf dem Boden fixiert und je mehr er versuchte sich aus dieser Situation herauszuwinden desto mehr ging ihm die Luft aus..

Scheiße...

Wenn er da jetzt nichtmehr rauskam konnte dem Typen niemand wirklich so in den Arsch treten wie er es tun würde und vorallem musste irgendwer Nami in Sicherheit bringen bevor sie die Nächste war!

Ihm wurde schwindelig.

Die Geräusche dumpf.
 

"ZORRO! HEY!!!"

Whoa. Die Schmerzen kehrten zurück. Nicht nur die pochende Lippe und der schmerzende Rücken sondern auch die linke Backe auf die..wer war das Ace? Gerade nur so einklatsch-

und mit einem heftigen Husten riss er die Augen auf und spuckte erstmal eine Ladung Wasser aus.

Whoa. Wow. War er kurz weg gewesen?

FUCK! Sobald er geradeaus schauen konnte schüttelte er den Kopf und sprang auf, gerade rechtzeitig als sich Bellamy, der von Ace hart zur Seite getreten worden war, auch wieder aufrichtete und Nami über die Terasse verfolgte.

Kurz noch etwas taumelnd warf er Ace außer Atem ein paar unverständliche Worte zu und rannte dann selbst hinterher.

Über die Terasse, durch das Wohnzimmer raus in den Flur.

Nami stürzte panisch Vivi hinterher die Treppe in den zweiten Stock nach oben.

Bellamy hinterher.
 

Dann ging alles so verdammt schnell.

Noch bevor der Angreifer die beiden Mädchen weiter in den oberen Flur verfolgen konnte, wurde er von Zorro am oberen Ende der Treppe am Arm gepackt, zurückgezogen und hart gegen die Wand gedrückt.

Doch Bellamy schlief nicht, ganz im Gegenteil, erzog blitzschnell sein Butterfly aus der Hosentasche und stach damit nach dem Hals des Grünhaarigen, der aber sich genauso schnell wegduckte und ihm einen Tritt treppenabwärts verpasste – sein Plan ging aber nur halb auf.

So riss Bellamy ihn am Kragen mitsich.

Beide polterten mehr oder weniger verkeilt und völlig unkontrolliert die Treppe nach Unten, bevor der Blonde diesen Kampf letztendlich für sich entschied indem er es am Ende der Stufen fertig brachte auf den Grünhaarigen zu fallen und den Schwung mitzunehmen um ihm sein Messer knapp über der Hüfte in die Bauchseite zu rammen.
 

Diemal reagierte Zorro mehr oder weniger schnell genug und trat den Angreifer reflexartig mit eine Wucht von sich runter, sprang selbst auf die Beine und riss sich eben so reflexartig das Messer aus der Seite.

Klirrend kam das Butterfly auf dem Steinboden auf - ehe er realisierte dass irgendwas absolut nicht stimmte.
 

"Oh Fuck."

Im selben Moment überkam ihn der heftige Schmerz.

Mit der Hand tastete er nach der Wunde und presste sie schließlich darauf weil der Fleck, den das Blut auf seinem weißen Hemd hinterließ, langsam größer wurde..
 

Die Zeit schien in Zeitlupe zu vergehen.

Jede Sekunde ein Herzschlag, jeder Herzschlag eine Sekunde.

Ihm wurde verdammt schwindelig.
 

BATDZ!

Bellamy der sich gerade taumelnd wieder aufrichten wollte, war soeben von Ace mittels Snacktablett wieder niedergestreckt worden, worauf sich Sanji sofort auf seinen Rücken kniete um den Ohnmächtigen noch zusätzlich zu fixieren.

"WAS IST HIER LOS ZUR HÖLLE??!"

Sanji verstand rein garnichts.

Genausowenig Law und Ruffy, die aus dem Wohnzimmer zum Treppenaufgang gekommen waren.

Wie konnte das so aus dem Ruder laufen?
 

Ein weiteres Klirren.

Diesmal das Snacktablett, das Ace nun fallengelassen hatte um seinen verletzten Freund vor dem zusammenklappen zu bewahren.

Vivi sprang die Treppe nach unten und grrff sofort nach dem Haustelefon um die 911 zu rufen – Stichverletzungen im Bauchraum a.k.a Verbluten in 3 Minuten.
 

"..Gott..Vivi, nein!" keuchte Zorro und sah die Bluahaarige so eindringlich an wie er noch konnte.

-"Du gehst drauf du scheiß Penner!!!!!" Law schrie ihm das nahezu ins Gesicht um seine Situation deutlich zu machen.

"Ja und dort nicht oder was?!?! Du bist Arzt...bitte"

Selbst in so einer Situation konnte Zorro seinem Dickkopf noch laut genug Ausdruck verleihen.
 

Und Law erkannte dass er einen Punkt hatte.

Sobald er im Krankenwagen war, war sein Schicksal besiegelt.

Das Informationsnetz war perfide und verräterisch – wenn er eingeliefert würde war er binnen 24 Stunden hinüber – und das würde nichts mit der Verletzung zu tun haben.

Gleich zwei Parteien waren spätenstens jetzt scharf darauf ihn unter die Erde zu bringen.

Die Freunde waren wie gelähmt oder verstanden wie Vivi nur Bahnhof.

Das war eine Sache zwischen Law und Zorro. Und es reichte, denn Law fuhr sich stöhnend über die Augen bevor er seine Kommandos verteilte.

Und das Erste ging an Zorro.

"WEHE DU VERRECKST, SCHEIßKERL!"
 

Wou, okay. Bloß nicht zu viel Mitleid.

Aber so war Law nunmal, generell entspannt aber wenn ihm etwas auf die Nerven ging war ganz schnell vorbei damit.

Vorallem war das nicht das Erste Mal..
 

"Ace, hoch auf irgendeinen Tisch, SOFORT!"

"Vivi hol meine Tasche aus dem Auto"

"Und du, der stärkste Schnaps den du finden kannst" dabei zeigte er auf Nami und ging sich die Hemdärmel hochkrempelnd selbst die Treppe nach oben an ihr vorbei.

Die Angesprochene war noch völlig perplex von den letzten Minuten.

Niemals, niemals hätte diese Sache so eskalieren dürfen.

Es war in der Tat so dass sie die Schuld für diesen Angriff bei sich selbst suchte und erst als Ruffy sie an der Schulter nahm, fand sie zurück in die Realität.
 

"Alles in Ordnung bei dir, hat er dich.."

-"Nein.. Alles gut.." gab sie zurück und ballte die Faust als sie am Ende der Treppe vor dem immernoch bewusstlosen Bellamy stehen blieb.

-"Was..passiert jetzt mit dem?"

"Bei euch kann wirklich Nichts ohne Probleme verlaufen oder? Ich nehm in mit, keine Panik" mischte sich nun eine junge Blauhaarige ein.

Genervt seufzend zog sie irgendwo aus ihrer Jacke ein paar klimpernde Handschellen, die sie einen kurzen Moment später schon an den Handgelenken des Blonden angebracht hatte.

Eigentlich war sie gerade nicht im Dienst aber auch sie war nicht blöd.

Und man tat was man konnte für seine Freunde.
 

"Sanji und Tashigi kümm'an sich drum!"

Dass Ruffy sichtlich betrunken war stütze Namis Zuversicht in der Hinsicht zwar nicht gerade aber wie so wie es schien, machte er sich keine allzugroßen Sorgen um seinen Freund.

Oder die Party.
 

Die meisten Gäste hatten entweder nichts von Alledem mitbekommen oder es für eine kleine Prügelei gehalten – kam halt vor auf Hausparties.

Es spielte weiter Musik, die Leute tanzten, der Alkohol floss..
 

Die Party, die gerade in einem der Gästezimmer einen Stock höher stattfand, war nicht ganz so ausgelassen – aber wenigstens teilweise genug alkoholisiert um das Beste aus der Situation zu machen..

Vivi war die Einzige die mittlerweile etwas panisch war und sich als angehende Krankenschwester alle Mühe gab Law ohne zu zittern zu assistieren.
 

"Wie ist das?"

-"ARGH!!!!"

"Ah..und hier? Kannst du frei atmen?"

-"Wjah.."

Antworten war nicht ganz so leicht wenn man Schmerzen hatte und ein Kerl mit Gummihandschuhen einem die Zähne auseinander schob um in den Rachen zu leuchten.

"Kein Proble mit der Lunge. Soll ich das eigentlich gleich mitnähen oder was?"

Ja, der schwarzhaarige Arzt mit den Augenringen war im Vergleich zu Vivi eher angepisst und ließ keine Gelegenheit aus auf der Situation herumzureiten.

Ausnahmsweise hatte Zorro heute gleich zweimal kassiert.

Und das auch noch so leichtsinnig. Wie immer.

Da platze einem wirklich der Kragen!

Es war zwar nicht schwerwiegend aber dennoch nicht ungefährlich.
 

"..keine inneren Verletzungen im Abdomen, glatt, diagonaler Verlauf.. Viv, lokale Anästhesie! Das haben wir gleich.."

Vor sich hinredend schob sich Law nun seine Brille auf seine Nase und drückte den spontanen Druckverband wieder fest auf die Stichstelle, was den Grünhaarigen die Luft scharf einziehen ließ.

"Heul nicht, selber Schuld. Kein Ton will ich hören!

Bist du tetanusgeimpft?" fragte er dann als Vivi ihm die erste Spritze gereicht hatte.
 

Gott ging ihm die ganze Fragerei auf die Nerven.

Zorro lag nicht gerade bequem, mit bestimmt einem Telefon und mindestens drei Briefbeschwerern in NewYorker-Wahrzeichenform im Rücken auf einem Massivholzschreibtisch und wusste nicht mehr wo Oben und Unten war.

Zudem hatte er die Frage nicht verstanden.

".....Tetawas'n?" fragte er halb genervt und schwer atmend.

"OB DU SCHONMAL AUF TETANUS GEIMPFT WURDEST?! ...vergiss es. Miss DeCroix?"

Was wusste er schon, der letzte Arztbesuch..ohja Zwei Jahre, da hatten sie das sicher auch gefragt oder gecheckt aber was wusste er schon wie genau das da- FUCK!

"ALTER!" Spritze Eins entleerte sich gerade irgendwo in der Nähe der Wunde und hätte Ace ihn nicht Unten gehalten wäre er längst wieder auf den Beinen.

Spritze Zwei folgte – allerdings im Oberarm – und er hatte wirklich keine andere Wahl als es wie ein Mann zu nehmen und abzuwarten bis das Theater vorüber war.

Die Betäubung wirkte schnell und so konnte Law recht bald damit anfangen den Schnitt letztendlich zu vernähen.
 

"Soll ich dir die Hand halten Schatz?~"

Ace saß auf dem Schreibtischstuhl und tätschelte eher provozierend Zorros Schulter als dieser sich den Arm über die Augen gelegt und die Zähne zusammengebissen hatte.

-"Schnauze, sonst ..nghh" presste der Grünhaarige mehr oder weniger als Antwort hervor.

Es sollte jedoch bei der unausgesprochenen Drohung bleiben, denn so schwindelig und gerädert wie er sich gerade fühlte, schaffte er wohl keinen Meter ohne Bekanntschaft mit dem Zimmerboden zu machen.

Keine Fünf Minuten später war der klingenbreite Schnitt geschlossen und als Law sich die Handschuhe auszog kamen auch Ruffy und Nami im Zimmer an.
 

Der schwarzhaarige Chirurg sah zur Orangehaarigen und streckte die Hand nach der Flasche aus um sie kurz drarauf prüfend zu mustern.

Also die Flasche.

"Wurd langsam Zeit, was gibts denn? Weißer Rum?" und damit drehte er die Flasche auf, was ihm einen entgeisterten Blick von Vivi einbrachte die gerade die Untensilien wieder einpackte.

-"Ähem..du willst den als Desinfektionsmittel benutzen oder?.." fragte sie vorsichtig mit erhobenem Zeigefinger.

Darauf musste sogar Zorro schmunzeln als er sich aufsetzte.

"Hast du sie noch alle!?"

Kopfschüttelnd setzte Law den Rum an seine Lippen um einen ordentlichen Schluck davon zu nehmen – und ihn dann zusammen mit zwei Tabletten seinem Patienten zu reichen.

Schmerzmittel jawohl.

Kurz drauf war der Verband angelegt und er selbst zurückgelehnt im Sofa – aufrecht denn das war besser für Kreislauf und die Verletzung.
 

"Und wenns nicht besser wird komm runter.

"..aber es sollte zumindest, das klatscht bei dem Pegel sogar dich."

-"Ja Mama."

Nachdem er seinen Apell beendet hatte, ging Law dann auch wieder runter.

Die Nacht war noch Jung und die Party im Gange, hey?

Auch Ruffy, Vivi und Nami befanden sich kurz darauf wieder im Garten.
 

Nami.

Die ganze Zeit hatte sie geschwiegen und nachgedacht.

Wie konnte es sein dass Zorro ihr nun diesen Kerl schon zum zweiten Mal vom Hals gehalten – und Schlimmeres verhindert – hatte und dabei selbst mit reingeraten war.

Sie kam definitiv nicht drumrum mit ihm zu reden.

Und sich vorallem zu bedanken.

Doch im Moment fehlte ihr dafür einfach der Mumm..

Verbrannt

✖ KAPITEL 9 - VERBRANNT ✖
 

"Ende der Woche wird das Wetter schlechter, da könn' wir fahrn. Eure Bretter sind noch unten im Keller..glaub ich."

- " Wir müssen Man, ein paar Wellen und Grillen! ♥"

"...dir gehts eigentlich nur ums Grillen oder Ruff?"

- " hahaha.. so siehtsausss~ Aber Vivi findet auch dass wir ann' Strand müssn! Ne? Hajaa"

"Trottel."
 

Der kurze Schreck war überwunden, die Runde also wieder voll dabei.

Und 'voll' war zumindest für Ruffy und Ace mehr als treffend.

Ruffy lag quer auf einer der Couches im Pavillion auf Vivis Schoß

..und Ace mehr oder weniger totfertig in einer Sofaritze.

Er war erst etwas später als die Anderen zurück runter in den Garten gekommen und hatte seine Vorhaben den Rest der Party abzufüllen natürlich sofort wieder aufgenommen.

Jetzt stand sein Tablett auf dem kleinen Tisch vor den Couches – die Gläser selbstverständlich leer.
 

Auch Sanji war zwischenzeitlich wieder aufgetaucht, trotzdem war die Tatsache, dass Bellamy die nächste Zeit erstmal im Police Department verbrachte, für Nami eher weniger beruhigend..

Ganz im Gegenteil.

Weder der Alkohol noch das gute Zureden von Vivi konnten daran etwas ändern, nein für sie war die Situation nach der Festnahme jetzt noch schlimmer geworden.

Don hatte jegliche Fäden in der Hand, konnte alle Geschütze ausfahren und bekam immer was er wollte – auf den Punkt gebracht verlor er sämtliche Maßstäbe wenn es jemand wagte ihm ans Bein zu pissen.

Und jetzt, jetzt saß seine rechte Hand in Untersuchungshaft.
 

Sie nippte nachdenklich an ihrem Sektglas, dem Gespräch der Anderen nur halbwegs folgend, als Sanji ihr seine Hand vorsichtig auf die Schulter legte und sie besorgt ansah.

"Alles in Ordnung Namimaus? Du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen"

-"Mh? Ja, ja klar. " gespielt lächelnd wank sie ab und stieß mit ihrem Glas an Seines.

"aber ich verschwind mal kurz" Und damit leerte sie ihren Sekt und stand auf um diese Konversation gleich in ihren Keimen zu ersticken.

Sanji hatte ja keine Ahnung.

Diese Überführsorglichkeit konnte sie gerade wirklich nicht gebrauchen, auch wenn ihr Mitbewohner es nur gut meinte.

In Wirklichkeit gingen ihr gerade tausend Dinge durch den Kopf.
 

Und bei Einem davon ging sie sich jetzt entschuldigen..

Sie war schon zwischen den Gästen im Garten verschwunden als sich der blonde Koch seufzend zurücklehnte und sich eine Frustkippe ansteckte.

"Archhh~ Dies' morgen wieder normal" mischte sich Ace nun ein und holte theatralisch mit einer Hand aus weil er Sanjis besorgten Blick selbst im Suff bemerkt hatte.

-"Ja.. Aber das war wirklich nicht Ohne. Kann gut sein, dass morgen die NYPD auf der Matte steht.

Tashi hat zwar gemeint sie hält uns dem Papierkram vom Hals aber naja.."

"Auja, Smokey hab' ich schon lang nicht mehr gesehn!"

Gott, machte der Typ sich überhaupt mal über irgendwas Sorgen?

Genervt stieß Sanji eine Wolke Rauch aus und schüttelte verständnislos den Kopf.
 

In der Zwischenzeit hatte die Orangehaarige die Terassentür erreicht.

Das Wohnzimmer war noch immer voller Leute als sie es betrat um hoch in den zweiten Stock zu gehen.

Und irgendwer hatte wohl einen riesigen Haufen Pizza bestellt, zumindest stapelten sich die Kartons nur so auf der Küchenzeile.

Etwas irritiert schüttelte sie den Kopf und rempelte dabei fast an einen hochgewachsenen Typen mit wild abstehenden roten Haaren, der auch ziemlich angeheitert mit Bonney an der Wand lehnte und.. naja die Unterhaltung schien schon sehr wichtig zu sein.

Ehrm.

Nami schob sich schnell an den beiden vorbei und war froh als sie den obersten Treppenabsatz erreicht hatte, es war schon wesentlich ruhiger hier oben.

Von hier aus hatte man so gut wie das ganze Erdgeschoss im Blick, vielleicht blieb sie einfach erstmal hier.

Ihre Hand striff über das Treppengeländer, sie war wirklich kurz davor einen Rückzieher zu machen..

Sie war verdammt gut darin feige zu sein.

Und noch viel besser diese Eigenschaft mit ihrer großen Klappe zu kaschieren.

Nami seufzte und sah vorsichtig den dunklen Gang entlang.

Die Tür zum Gästezimmer indem Zorro abgeladen worden war, stand nur einen Spalt offen.

Leise schob sie die Tür etwas weiter auf und steckte den Kopf hinein,

vielleicht schlief er ja, dann wollte sie natürlich nicht stören..

Wenn sie ehrlich war, hoffte sie ja dass er schlief, so blieb ihr das alles erspart

und wenn sie morgen etwas geordneter und nüchtern war dann..
 

Ja von wegen.

Die Liste mit Gründen jetzt in diesem Zustand NICHT mit ihm zureden vergrößerte sich mit jedem Schritt den sie tat und mehr als die Hälfte davon waren schlechte Ausreden.

Und sie wusste es genau.

Was sie aber nicht genau wusste war, wieso sie eigentlich so nervös war.

Dafür gab es gerade nichtmal einen vernünftigen Grund.

Vielleicht hätte sie einfach die letzten paar Gläser weglassen sollen.

Ihr alkoholisierter Verstand dramatiersierte die letzten Stunden in ihrem Kopf nahezu.
 

Nochmal seufzte sie tief, fuhr sich durch den Pony und trat dann ganz durch die Tür, die sie hinter sich wieder anlehnte.

Dann sah sie sich um.

Das Zimmer wurde nur gedämmt beleuchtet durch eine längliche Stehlampe in einer Ecke, doch das reichte in dem eher kleineren Gästezimmer völlig aus.

Mittig an der Wand stand ein Doppelbett, viele Kissen, glattgestrichene Tagesdecke, am Fußende an der gegenüberliegenden Wand eine schlichte schwarze Couch.

Alles einheitlich und stilvoll, weniger wohnlich, fast wie in einem Hotel, dachte Nami und ihr Blick glitt weiter durch den Raum.

Zorro schien überhaupt nichtmehr hier zu sein.

Ein Anflug von Erleichterung machte sich in ihr breit.

Hier oben hörte man von der Feier nur noch dumpfe Bässe,vereinzelte Rufe und ab und an Gelächter, das vom Garten durch die offene Balkontür drang.

Die bodenlangen Vorhänge bewegten sich leicht in der Briese der Nacht als Nami am Schreibtisch stehen blieb und mit einer Hand über den alten Globus fuhr der darauf stand.
 

Ja vor ein paar Jahren hatte sie für Don ihren Kindheitstraum aufgegeben.

Als Immobilienmaklerin verdiente man einfach besser als als Kartografin, das waren die Fakten.

Und das Geld brauchte sie wirklich dringend.

Gedankenverloren stupste sie den Globus immer wieder leicht mit dem Zeigefinger an, damit die staubige Holzkugel sich drehte und ihr Finger sich auf einem anderen stück Erde wiederfand.

Law hatte wohl wirklich selten Gäste da.
 

"Kommst du jetzt auch mal raus oder wie siehts' aus?"

Eine tiefe Stimme riss Nami aus ihren Gedanken.

Sie brauchte nichtmal aufzusehen, ihre Erleichterung schlagartig verflogen.

Aber die Tatsache, dass Zorros Stimme irgendwie amüsiert klang ärgerte sie fast schon wieder.

Hatte er sie etwa die ganze Zeit beobachtet?
 

Logischerweise lag sie mit diesem Gedanken auch noch goldrichtig.

Der Grünhaarige war selbst dann noch über die Maße aufmerksam wenn der Promillewert seines Blutes schon dem Prozentsatz eines edlen Whiskeys entsprach.

-"Da bist du." stellte Nami so gefasst wie möglich fest und sah dann auch zur Balkontür.

Zorro hatte den Vorhang etwas zur Seite gezogen und sah sie immernoch an.

Er hing mehr oder weniger ziemlich unbequem über den Lehne eines Liegestuhles und hätte sie wohl weiter beobachtet, wenn die Armlehne nicht so nervig in seine Rippen drücken würde.

Erst als die Orangehaarige auf ihn zu und ebenfalls auf die Terasse kam lehnte er sich wieder in der Liege zurück und nahm noch einen Schluck aus der Rumflasche die er immernoch in der Hand hatte.

Sehr viel war nicht mehr drin, das erklärte dann vielleicht auch den Zustand in dem Ace vorhin wieder im Garten aufgetaucht war; Bei bester Laune und ziemlich betrunken.

Etwas was die beiden Freunde deutlich unterschied, denn im Gegensatz zu ihm merkte man dem Grünhaarigen seinen Pegel eigentlich überhaupt nicht an.

Nur sah Zorro gerade eher mitgenommen aus – verglichen mit Abenden an denen er sich mal nicht gerade eine Treppe runter prügelte zumindest.

Sogar ziemlich mitgenommen..

Seine grünen Haare standen wild durcheinander und ein Teil seiner Unterlippe schien immernoch dick angeschwollen.

Dann fiel Namis Blick auf den Verband, den das frische aufgeköpfte Hemd nur an den Seiten verdeckte.

Wie er trotzdem noch so entspannt auf der Liege lag, es schien als würde er abwarten, das Ganze hatte schon fast etwas verwegenes.

Ein suffisantes Grinsen legte sich auf seine Lippen als er die Rumflasche ansetzte.
 

Nami zog eine Braue hoch als er das tat.

Er den Blick bemerkt.

Bevor er noch einen dummen Kommentar ablud entschloss sie sich loszulegen.
 

"Warum hast du das gemacht?"

Er setzte die Flasche wieder ab.

Dann verschwand auch sein Grinsen, stattdessen sah er sie angestrengt und gleichermaßen irritiert an.

Die Frage klang irgendwie vorwurfsvoll.

-"Was meinst du?"
 

Zorro hatte sich aufgesetzt, sein Blick verfolgte Nami, die erst ein paar Schritte hin und herging bevor sie sich auf das Fußende der Holzliege zu ihm setzte.

"Was wohl? Mir geholfen, dich eingemischt..hätte viel mehr passiern können als das.

Du weiß' garnich in wasfür Schwierigkeitn du deswegen jetzt steckst.."
 

Überrascht zog der Grünhaarige eine Braue nach oben.

Diese Antwort war weniger vorwufsvoll, es klang eher als ob sie sich das Alles ziemlich zu Herzen nehmen würde.

Man, bevor sie vor Sorge noch ganz verrückt wurde.

Fast schon etwas amüsiert darüber hob er ihr erstmal die Flasche entgegen.

-"Mach halblang Süße, das' vorhin schon ordentlich schief gelaufen aber jetzt haste'n Bellamy ersmal' von 'ner Backe und hör mal auf dir Sorgen um mich zu machen, das war-"

"Ja ich schon aber Du- Ich mach mir doch gar keine Sorgen!" protestierte Nami ehe sie ihren ersten Gedanken beenden konnte und nahm die Flasche entgegen.

Er hatte ja auch keine Ahnung.

Als sie einen Schluck vom Rum genommen hatte fuhr sie dann fort, um endlich auf den Punkt zu kommen.

Das sanfte Brennen im Hals, hatte es geschafft ihre Nerven vorerst zu beruhigen.

"..es tut mir nur leid dassu' da mit reingezogen wurdest.

Ich mein' nur.. Don nimmt das sicher nicht so entspannt wie du, dass sein bester Mann einkassiert wurde.

Du kennst ihn nicht, Don ist-"
 

-"Was ist Don denn, eh? Verdammt Nami.." kopfschüttelnd fuhr Zorro sich durch die Haare.

Wo sollte er da auch mit einer Erklärung anfangen wenn sie eine Heidenangst vor diesem aufgeblasenen Kanarienvogel hatte?

Am besten wohl ganz ganz vorne..

-"Ich bin kein Vollidiot Nami.

Kannst du mal'ne Ausnahme machen und mir jetzt einfach glauben dassich' das unter Kontrolle hab unds kein' Grund gibt sich so verrückt zu machen? Es wird rein garnix passiern, versprochn. " fuhr er erst eindringlich und auch fast ohne zu lallen – soweit das mit dem Pegel eben ging – und lehnte sich für Nami paradoxerweise dann leicht grinsend zurück.

Sollte doch jetzt geklärt sein oder?

Aber das wäre ja auch viel zu einfach gewesen.

Eigentlich aber hätte er sich auch denken können, dass Nami sich mit so einer vagen Ansage sicher nicht zufrieden gab.

Wie sollte er das in ihren Augen auch unter Kontrolle haben?!
 

"Du spinnst echt, woher willlsu' das wissen? Alles unter Kontrolle? Du weißt nicht mit wem du es dir da verscherzt hast – vorallem bist du vielzu betrunken.." langsam wurde ihr Ton wütender.

Was dachte sich der Idiot eigentlich?

Voll wie ein Aquarium markierte er hier den Larry indem er die Tatsachen runterspielte und ihre Sorge fast ins Lächerliche zog!
 

Zorro rieb sich entnervt die Augen, sah einen Moment lang nur abwesend in den dunklen Nachthimmel.

Einen Punkt hatte sie, er war betrunken und geradeaus Denken war auch echt schwierig -

aber konnte sie ihm da nicht einfach vertrauen?

Anscheinend funktionierte das so nicht.

Ernsthaft, wieso war sie so lange mit diesem Typen zusammen gewesen, es kam ihm fast so vor als hätte sie Angst vor ihm und seiner Reichweite.
 

-"Ok..bin betrunken ok, alles klar." gestand er sich dann ein und sah sie wieder eindringling an.

"Aber du kennst mich nicht, kein Stück.

Ich kenn Don besser als'du denkst und zwar aus ner anderen Perspektive."

Zorros Ton wurde nun noch etwas ernster und Nami bemerkte schnell, dass es ihm gegen den Strich ging in welche Richtung sich das Gespräch entwickelte.

Aber was hatte das jetzt zu bedeuten, 'aus einer anderen Perspektive'?

Man konnte ihr ansehen, dass sie gerade nicht wirklich verstand worauf er hinaus wollte.
 

"Was meinst du damit?" fragte sie ruhiger, dennoch angestrengt deutlich zu sprechen und zog damit seinen Blick wieder direkt auf sich, was sie augenblicklich wieder nervös werden ließ.

Er hatte recht, sie kannte ihn kein bisschen.
 

-"'Ventazzo Estate' ist dir ein Begriff? Gio-" dann fiel sie ihm ins Wort.

"Natürlich, sein wichtigster Geschäftspartner eigentlich.

Absprachen und so weiter, hab ich aber nie persönlich kenn'gelernt, was hat das damit zu tun?"
 

-"Giovanni und Lorenzo Ventiazzo. Gio, mein Onkel..bin bei ihm aufgewachsen, verstehst du'? Don ist wie du weißt ein Taktiker, eher lässt er seinen Lackeien ein paar Jahre sitzen als seine Geschäfte in Gefahr zu bringen.." beendete er seine Erklärung diesmal klar und man konnte ihm dennoch ansehen dass es ihm nicht passte.

Eigentlich hasste er es mit diesen Firmen in Verbindung gebracht zu werden.

Aber so war es nunmal gelaufen und das Glück war ganz ungewollt auf seiner Seite.
 

Nami dagegen war ersteinmal baff.

Das hatte sie nicht erwartet und sie wusste nicht was sie darüber denken sollte.

Auf der einen Seite hatte Zorro recht, in dem Sinne konnte ihm wirklich nicht viel passieren aber dieser Kontakt war nichtsdestotrotz noch lange kein Freischein..

Sie wusste nicht was sie sagen sollte, zog dann aber eine Augenbraue hoch.

Sowas passte überhaupt nicht zu Ihm.

Was sie in gewisser Weise sogar enttäuschte.
 

"Findest du das nicht überheblich, du klingst selbst wie ein berechnendes Arschloch."

Oder dachte er also gerade weniger taktisch als Don das immer tat?

Sie stand auf, kehrte ihm den Rücken zu als sie die Hände auf dem Balkongeländer ablegte und zum erleuchteten Pavillion im Garten sah.

Wer glaubte er wer er war.

Nur weil er der Ziehsohn oder was auch immer eines wichtigen Geschäftspartners war..

Namis Hals war wie zugeschnürt, sie konnte losheulen so wütend war sie dass er sie anscheinend nicht ernst nahm.
 

- "Danke" seufzend ergriff der Grünhaarige wieder das Wort.

"Hast deutlich gemacht wie scheiße du mich eigentlich findest."

Zorro war auch aufgestanden.

"Aber wenn du so nervig auf eine Erklärung bestehst, solltest du mich nicht für die Antwort verurteilen.

Vertrau mir einfach, passiert nix. 'Kay?" schloss er dann erstaunlicherweise ohne zu lallen das Thema ab.

Und dabei grinste er wieder.

Für ihn war das jetzt jedenfalls erledigt.

Es amüsierte ihn dafür viel mehr wie sauer sie immer sofort auf ihn war, es kam ihm jedenfalls wiedermal völlig nichtig vor.
 

Musste er denn immer das letzte Wort haben?

Namis Miene lockerte sich erst wieder als er ihr neben sie trat und ihr versönlich die Rumflasche rüberreichte.

Sie nahm einen großen Schluck darauß, musterte den Grünhaarigen aber dennoch fragend.
 

Dieser Vollidiot, dass er das so gnadenlos herunterspielte..

Auf der anderen Seite aber, nahm er ihr die Angst mit seiner lockeren Art aber tatsächlich.

Selbst wenn er nichtmehr ganz zurechnungsfähig war, kam es Nami so vor als ob sein Wort wenn er es mal ausgesprochen hatte, wirklich galt.

Wo sie den Gedanken herhatte, wusste sie nicht.

Trotzdem hatte es einfach auf den Punkt gebracht, sie kannte ihn kaum, hatte nicht gerade viel mitbekommen, geschweige denn eine vernünftige Unterhaltung ohne Streitereien geführt, dennoch vertraute sie ihm irgendwie.
 

Nami musterte ihn eine Weile, wie er dem mittlerweile wesentlich ruhigeren Treiben im Garten zusah.

Nein, er war kein Arschloch.

Immer wieder nippte sie an der Rumflasche während sich ihre Gedanken zunehmend verselbsständigten.

Dann schüttelte die Orangehaarige den Kopf und wandte sich schließlich zum Gehen.

"Ich geh wieder runter"

Zorro nickte ihr knapp zu und sah wieder in den Garten – bis ihm kurz darauf etwas auffiel.
 

- "Oi, der Rum!!"

So schnell es sein Gleichgewichtssinn erlaubte, folgte er seiner diebischen Mitbewohnerin vom Balkon, ins Zimmer bis auf die Türschwelle, wo überraschenderweise etwas ganz Anderes seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte!

Eilig zog er Nami an der Schulter zurück zu sich, schloss anschließend auch die Tür des Gästezimmers bis zu einem kleinen Spalt, bevor er ihr mit der anderen Hand von Hinten den Mund zuhielt.

- "Shh!"
 

Hatte der sie noch alle?! Sie so zu erschrecken! Gerade als sie losdonnern wollte, sah sie durch den Türspalt, dass im fahlen Licht des Flurs zwei Gestalten an eine Wand gelehnt standen.

Ihre verägerte Miene lockerte sich schlagartig als sie erkannte, dass es sich dabei um Ruffy und Vivi handelte.

Aus dieser Entfernung bekam sie allerdings nur Gesprächsfetzen mit, was auch daran liegen konnte, dass Ruffy ziemlich lallte und Vivi eigentlich nur kicherte.
 

'..Viviii Bleibst' du immerbeimir, Vivi?'

Und der Schwarzhaarige hatte wirklich Mühe diesen Satz verständlich zu formulieren - dass er seine Blauhaarige Flamme vor lauter Herzchenaugen nicht noch mit seinem Lieblingsessen verglich war wirklich alles.

"..endlich mal aber wie kitschig ist das dn-" -"SHHH!!"

Diesmal war es Nami die Zorros Flüstern unterbrach indem sie seine Hand von ihrem Mund zog und weiter gespannt aus dem Türspalt sah.

Seit Zorro sie an sich gezogen hatte damit sie nicht in den Flur hinaus rannte, hatte er sich kein Stück bewegt.

Mit dem Unterarm lehnte er sich neben den Türrahmen um auch hinaus zu sehen, seine andere Hand, die sie eben noch zum schweigen gebracht hatte, lag nun an ihrer Taille.

Nami stand so nah an seinen Körper gedrückt, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte, was ihr ehrlichgesagt einen Schauer nach dem anderen bescherte.

Aber toll, durch sein unmögliches Kommentar hatte sie Vivis Antwort nicht verstanden!

Diese konnten sich beide in dem Moment aber denken, denn die Blauhaarige lag längst in Ruffys Armen und naja..
 

Da er eigentlich kein Spanner war gab der Grünhaarige der Tür einen sanften Schubs um sie leise zu schließen.

Leise war allerdings kein gutes Stichwort, denn der Unmut platze genau jetzt aus seiner Mitbewohnerin heraus.

"Gehts eigentlich noch du Penner!!?"

Sie hatte sich umgedreh, stand nun an die Tür gelehnt und pfefferte Zorro wütend ihre Fäuste entgegen.

Dieser fing die Erste ohne Probleme ab und drückte Namis Hand am Handgelenk zurück neben ihre Schulter ans kalte Holz der Tür, ehe er das gleiche Spiel frech grinsend mit der Zweiten wiederholte.
 

"Musst du mich so erschrecken..?" schloss sie noch eher wispernd an und wusste dass sie gerade den Kürzeren gezogen hatte.

Auf sämtlichen Ebenen.

Und zum Glück hielt er Nami noch, sie hätte schwören können ihre Knie hätten augenblicklich nachgegeben wenn nicht..

Die Antwort auf ihre Frage blieb er ihr wohl auf ewig schuldig.

Einen kurzen Moment sah er sie einfach nur an, dunkles, fast schwarzes Braun traf auf Bernstein mit einer Intensität in der sie schier verging.

Diesmal war es nicht die heiße, stickige Luft des Clubs und der Alkohol, die es Nami schwer machte klar zu denken, nein diesmal war es der Kerl und das Pure Verlangen, das sie überkam als dieser das letzte Stück Distanz überbrückt und ihr seine rauen Lippen aufgedrückte.

Ihre Anspannung verschwand, sie schloss die Augen und ließ es geschehen.

Und unmittelbar fühlte sie die Hitze, ein unbeschreibliches Gefühl das jeden Gedanken ungeachtet verglühen ließ, das Blut zum kochen brachte.

Intuition. Verstand. Irgendetwas in ihr versuchte sich bemerkbar zu machen, alles das war falsch, das was dieser Kerl mit ihr anstellte war fürchterlich falsch.
 

Noch als Zorro den Kuss wieder lößte, sich nur wenige Zentimeter von ihren Lippen entfernte, folgte sie und er ließ von ihren immernoch an der Tür fixierten Händen ab.

Diese nutzen ihre zurückgewonnene Freiheit auf der Stelle, vergruben sich in seinem Genick bevor sie ihn so wieder zu sich zog und den Kuss wieder aufnahm.
 

Während er sich nur noch mit einer Hand an der Tür abstützte, ging die andere auf Wanderschaft an ihrer Seite entlang zum Rücken, wo er sie leicht unter ihr Oberteil schob und ihre zierliche Figur mit einem ungeduldigen Ruck an seinen Körper zog.

Nami spürte genau wie die Muskeln in seinem Oberkörper kontraktierten und auch den Schauer der sie überkam als er ihr Oberteil weiter hochschob.

Doch dabei beließ er es nicht.

Beinahe quälend langsam entfernten sich seine Lippen immer weiter von Ihren, um auf dem Weg ihren Hals mit nicht weniger leidenschaftlichen Küssen zu bedecken.

Und er wusste genau was er da tat.

Jedesmal wenn er leicht zubiss, vergruben sich ihre Finger weiter in seinem Genick.

Er spürte auch wie Nami ihren Körper weiter an seinen drückte und wie auch ihre zierlichen Hände langsam aus seinen Haaren über seinen Hals strichen, um ihm dort ungeduldig das offene Hemd von Vorne über die Schultern abzustreifen.

Ungeachtet ging es zu Boden.

Namis Oberteil folgte wenige Augenblicke später als..

Schneller Atem.

..ja... und dann war..

Das Geklapper der Higheels auf dem Boden und..

errm.. oder wie war das?
 

✖ ✖ ✖
 

Einige Meilen entfernt, am anderen Ende der Stadt.

Ein hochgewachsener Mann hebt gerade seine langen Beine um sie zu überkreuzen.

Er sitzt gelassen auf einem luxoriösen Ledersofa, in der einen Hand sein iPhone, in der anderen bedächtig ein Glas Wein schwenkend.

Die leichtbekleidete Dame an seine Seite scheint genervt von dem plötzlichen Telefonat.

Großzügig greift er in die Brusttasche seiner schwarzen Samtjacke, deren Kragen eine pompöse, pinke Federboa ziert und wirft ein kleines, mit weißem Pulver gefülltes Tütchen auf den Couchtisch.
 

"Über einen Anruf dieser Nummer freue ich mich immer ganz besonders.

Also? Auch wenn ich mir nicht erklären kann wieso du es mit dem einzigen Anruf den du machen darfst, bei mir und nicht bei deinem Anwalt versuchst."
 

- "Meister. Ich war auf der Feier und-"
 

"Hast du mit Ihr geredet?"

Und während er dem Anrufer das Wort abschnitt und auf eine Antwort wartete, sieht der Blonde Mann Anfang 40, dabei zu wie seine Gesellschaft das weiße Pulver auf der Mamorplatte des Tisches mit Hilfe einer seiner Kreditkarte gekonnt zu mehreren Bahnen zusammenschiebt.

- "Ja, genau darum gehts, mir ist da etwas die Sicherung durchgebrannt aber-"
 

"Dir ist also die Sicherung durchgebrannt, sprich weiter." unterbricht ihn der Mann mit den Lackschuhen fast amüsiert auch ein Zweitesmal, bevor dieser sich endlich erklären und seinem Ärger Luft machen konnte.
 

- "Zorro das Arschloch hat mir nochmal dazwischen gefunkt, aber diesmal hab ich ihn abgestochen..so ziemlich zumindest. Schickst du Dia für den Rest oder?"
 

Die Miene des Meisters überzieht sich nach diesem Satz allmählich mit gefährlich hervorstehenden Wutadern.
 

"Du hast ihn also 'so ziemlich zumindest' abgestochen." wiederholt er kühl.

Gut, dass du Diamante vorschlägst. Ich regel das."
 

- "Danke, Meister. Ich dachte schon sie wären vielleicht wütend weil.."
 

"Nicht doch, Bellamy."

Der Meister schnalzt tadelnd mit der Zunge und nickt einmal auffordernd über seine Schulter. Dort erhebt jetzt eine weitere Person von ihrem Sessel.

Längeres, welliges Haar fällt über einen Mittelscheitel tief in das tattowierte Gesicht des ebenso großen Mannes, dessen Ausdruck sich mit der Nennung seines Namens, zunehmend diabolische Züge angenommen hatte.
 

"Überlass das nur mir, ich hol dich da raus."

Mit einem dunklen Grinsen auf den breiten Lippen schreitet er an seinem Meister vorbei, als dieser das Telefonat nach diesem Satz beendet.

"Der Bastard hat tatsächlich das Licht brennen lassen, wärst du so freundlich es auszuknipsen, Diamante?"
 

- "Mit Vergnügen"

Antwortet er rau und rückt seinen Hut zurecht ehe er das Zimmer verlässt.
 

✖ ✖ ✖
 

Der Himmel war bereits in ein dämmriges Gelb getaucht und doch brannten im Garten zwischen Pavillion und Haus noch die bunten Lichterketten.

Die Nacht war zwar fast vorrüber, die meisten Gäste, bis auf vereinzelte Schnapsleichen, gegangen und doch wandelten noch ein paar Gestalten zwischen Plastikbechern und Poolzubehör.

Jene schmiss Sanji gerade eins nach dem anderen wieder zurück ins Wasser, bevor er dann auch müde die Kette der Lichter zog und sich die letzte Kippe des Tages.. oder die Erste..ach war ihm auch komplett egal eigentlich, ansteckte.

Er war so erledigt, dass er sich nichtmal die Mühe machte sich über die zwei übriggebliebenen Idioten aufzuregen die das Aufräumen kurzerhand in ein Golfspiel verwandelt hatten.

(Nachdem sie die letzten Stunde damit verbracht hatten die letzten Tropfen aus der Minibar zusammenzukratzen um auch noch die allerletzten heilen Nervenzellen lahmzulegen)
 

"Wohin' damit Law?"

Mit einem Korb voller leerer Flaschen in den Händen, war es Nami die gerade neben dem Hausbesitzer aufgetaucht war, der gerade einen Müllsack zuband.

Sie sah mindestens genauso müde aus und auch ihr merkte man noch deutlich an wie viel sie getrunken hatte.

Zumal sie einen viel zu großen schwarzen Hoodie trug, dessen Ärmel so lang waren dass sie ihre Hände an den Henkeln des Korbs völlig bedeckten.

-"Hn?" hob Law schließlich etwas verspätet den Kopf, mit einem Gesichtsausdruck des Grauens und Augenringen die locker bis zum Boden reichten als er lautstark von einem sturzbetrunkenen Typen mit Sommersproßen unterbrochen wurde.

"WOEEEHHHHYYYYY!!!!!!"

"Wart mal kurz Kleines.." dann holte der Chefarzt Luft.

"...HABT IHR SIE NOCH ALLE?! ODER WARUM VERDAMMT NOCHMAL SCHREIT IHR DIE VERF&%?§CKTE NACHBARSCHAFT SO ZUSAMMEN!

WENN HIER NICHT SAUBER IST WENN ICH WIEDER DA BIN TRET ICH EUCH MÄCHTIG IN DEN ARSCH!

..so jetzt, ich komm mit. Folg mir."

Er wechselte mit seinen Gesprächspartnern gerne mal die Tonlage.

Erst etwas erschrocken legte sich kurz darauf schon ein amüsiertes Grinsen auf die Lippen der Orangehaarigen, ehe sie nochmal kurz zu den beiden Blödeimern sah und Law dann ins Haus folgte.
 

Die zwei Angesprochenen hielten bei diesem Apell tatsächlich inne, warfen sich dann vielsagende Blicke zu und machten genauso weiter wie davor.

Naja nicht genauso.

"Hast gehört, Bruder? Machma' schnella~" empfahl Ace grinsend, breitete die Öffnung des halbvollen Müllsacks in seinen Händen weiter auf und sah erwartungsvoll zu seinem, nicht mindervollen, Grünhaarigen Freund.

Dieser hatte ihn mit seiner Rückkehr in den Garten nämlich aus seinem Suff-Down geholt.
 

- "Kay, dann pass'ma auf!"

Zorro hatte eine Auge leicht zugekniffen - so kam ihm sein Sichtfeld zumindest etwas ruhiger vor – und seine Hände rutschten, sich bereitmachend, den Griff des Schlägers hoch und runter bevor er damit ausholte.

Zack. Zack. Klack.

Beinahe im Sekundentakt wiederholte der Grünhaarige seine Schläge bis das Gras und die Terasse vor ihm keine Dosen oder Becher mehr hergab.

Ace hatte wirklich Mühe den , manchmal doch etwas ungenauen Schlägen, zu folgen und im richtigen Moment seine Mülltüte richtig zu positionieren.

Während er noch die letzten Überbleibsel einsammelte, hatte sich Zorro mittlerweile mit den Händen im Gesicht auf einer der Liegestühle am Pool gesetzt.

Entweder würde er gleich und auf der Stelle wegpennen, oder sich den letzten Drink nochmal durch den Kopf gehen lssen..darüber war sich sein Magen noch nicht ganz schlüssig.
 

"KAME-HAME-HAA!"

Gerade hatte der Kerl mit den Sommersprossen den Sack zugebunden und seinen Freund amüsiert damit abgeworfen, da kam der Hausherr noch einmal auf die Terasse.
 

-"Bring den noch runter wenn du reinkommst anstatt damit rumzuschmeißen." meinte er noch und wollte sich schon ins Bett verabschieden als sein Blick auf seinen ziemlich zerstörten Freund fiel.

Und beeindruckt Gähnend, deutete dann er auf den Grünschopf.

"..und nimm das Häufchen Elend mit."

War ja nicht so als dass er ihn nicht gewart hätte.

Katerstimmung

Sand.

Er musste husten.

Kniff dann aber sofort aus Schmerz die Augen zusammen.

Scheiße, das zog ordentlich.

Was war das..

Nur langsam hob er blinzelnd den Kopf aus dem Kissen und sah sich um.

Er brauchte wirklich was zu trinken, lange hielt er das staubtrockene Gefühl in seiner Kehle nicht mehr aus.

Ganz zu schweigen vom widerlichen Restalkoholgeschmack und dem Presslufthammer, der irgendwo zwischen seinen Schläfen zu wüten schien.

Scheiße.

Sein Blick glitt langsam übers Bett, auf den Nachttisch – ein Tablettenblister: Halleluja – und tatsächlich ein Glas Wasser.

Kaum zu glauben dass er in der Nacht noch soweit mitgedacht hatte.

Zorro lehnte sich auf seinen Unterarm und griff mit der anderen Hand nach den Tabletten, löste ein paar und schmiss sie sich auf die Zunge bevor er fast schon gierig nach dem Glas griff um der Wüste in seinem Hals ein Ende zu setzen.
 

Noch im selben Moment wünschte er sich nie aufgewacht zu sein.

"HGRRR...!"

Mit einer Wucht stellte er das Glas zurück, rollte sich auf den Rücken und verzog das Gesicht zu einer angewiederten Grimasse.

So wie sich eigentlich sämtliche seiner Organe innerlich zusammenzogen hatten, nachdem die ersten Tropfen Flüssigkeit seine Geschmacksnerven gepeinigt hatten.

Das war verdammt nochmal kein Wasser und wenn er den Bastard in die Finger bekam der ihm liebevoll ein Glas Wodka auf den Nachttisch gestellt hatte dann war die Hölle los!!!

Schwer atmend setzte er sich auf und fuhr sich durch die Haare.

Er hasste sich dafür gerade so ein Jammerlappen zu sein.

Aber das letzte Mal als er so einen dreckigen Kater hatte war.. er konnte sich zufälligerweise nichtmal dran erinnern.

Der Grünhaarige erhob sich nicht gerade schnell aus dem Bett, rieb sich die Augen und stolperte beinahe über ein paar Schuhe bevor er das Zimmer verließ.

Er brauchte jetzt erstmal was Richtiges zu Trinken und eine Dusche – bevor er sich den Veranwortlichen für diesen halben Mordanschlag vorknüpfte!
 

Das Display der Küchenuhr stand auf 10:53.

Auf dem Thresen darunter türmten sich noch immer stapelweise Pizzakartons, einige Flaschen und die Reste eines aufwendigen Frühstücks.

Der gelernte Koch war zwar erst eine Stunde aus dem Haus, hatte es sich aber trotz Kater nicht nehmen lassen seiner orangehaarigen Mitbewohnerin einen fast übertrieben liebevollen Morgengruß in Form eines Frühstücktabletts zu bringen, bevor er dann Einkaufen ging.

Nami lag mit hochgesteckten Haaren und im Bikini auf einer der Poolliegen und genoß die Sommersonne.

Noch war es nicht ganz so heiß und wenn ersteinmal alle wieder Zuhause ankamen war auch wieder vorbei mit Entspannung.

Sie blätterte gerade, Sanjis frisch gepressten Orangensaft trinkend, in einem Magazin als

eine raue Stimme ihre Aufmerksamkeit auf sich lenkte.

"Morgen"

Die Stimme war tatsächlich noch ein wenig rauer als sonst, klang irgendwie müde und wenn man sich den Kerl dazu ansah.. – Nami musste grinsen.

-"Guten Morgen" gab sie amüsiert zurück und legte ihr Magazin ersteinmal zur Seite weil Zorro sich seufzend mit Wasserflasche in der Hand auf die Nachbarliege gelegt hatte.

"Gut triffts jetzt nicht.." murrte er eher wenig beigestert. "Wo sind denn alle?"

Auch ihm war aufgefallen, dass es verdächtig ruhig hier war.

-"Sanji ist mit Vivi einkaufen, Ace und Ruffy am Strand und Law..keine Ahnung."

Nami zuckte nur mit den Schultern.

"Wie gehts deiner Verletzung?"

Sie musterte das große Weiße Pflaster und war sich nicht sicher ob der Druckverband nicht noch ein paar Tage hätte bleiben sollen.

"Hn. Passt."

Zumindest daran erinnerte er sich noch recht gut.

Was ihn dann auch mehr oder weniger darauf brachte was er eigentlich von ihr wollte.

"Oi Nami.." setzte er an und die Angesprochene musste erneut grinsen weil er geblendet von der Sonne irritiert wie ein Nachtaktives Tier blinzelte um sie ansehen zu können.

Zorro grummelte etwas und setzte sich eine Hand über die Augen haltend auf um nun endlich auf den Punkt zu kommen bevor Madame ihm mit ihrer guten Laune noch weiter auf die Nerven ging.

"Sorry wenn ich gestern aufdringlich war oder so." kam es schnell und

man konnte deutlich hören wie sehr es ihm gegen den Strich ging sich für so eine Lächerlichkeit zu entschuldigen, das entsprach nicht seinem Charakter.

Eigentlich entschuldigte er sich für den bloßen Gedanken der ihn den ganzen Abend lange verfolgt hatte.

Nami war keine Bekanntschaft, und da war es ihm bei Gott egal was sie von ihm hielten, sie war die beste Freundin seiner guten Freundin..und vorallem eine Mitbewohnerin und... zur Hölle wieso es ihm nicht egal war!
 

-"Entschuldigst du dich bei jeder mit der du in der Kiste warst?" erkundigte sich die Orangehaarige süffisant kichernd und rührte mit ihrem Strohhalm durch das Glas indem die Eiswürfel sanft gegen das Glas klirrten.
 

Zorros Miene versteinerte förmlich bei diesem Satz.

Was hatte sie gerade gesagt?

Einen kurzen Moment starrte er die Unschuld in Person, die sich gerade über ihn lustig machte nur an bevor sein unter Restalkohol leidendes Hirn die Besinnung wiederfand.

"Ernsthaft?"

Das durfte doch nicht wahr sein.

Offensichtlich war das Loch, das das Gemisch aus Rum und Tabletten hinterlassen hatte noch viel größer als er erwartet hatte..

"..so ne Scheiße." entwich es ihm leise.

Dann fuhr sich mit der Hand durch die Haare und ging ohne ein weiteres Kommentar nach drinnen, in die Küche.
 

Nun war es die Miene der Orangehaarigen die sich gefährlich veränderte.

- "So ne Scheiße?" knurrte sie ihm mehr oder weniger eingeschnappt nach und stand auch auf – ihrem ganz schön ungehobelten Mitbewohner hinterher.

Mit verschränkten Armen baute sie sich zwischen Kücheninsel und Thresen hinter ihm auf.

- "Vielen Dank auch du blöder Penner! Sags mir wenigstens ins Gesicht wenn du's jetzt schon bereust und hau nicht einfach ab."

Mit einem Stück Pizza in der Hand drehte sich dieser mit einem ziemlich genervten Ausdruck zu Nami um.

Sie brachte ihn um seine eiserne Selbstbeherrschung, also waren jetzt ihre Nerven dran.

"Halblang du Hexe." Und er konnte ihr ansehen, dass sie spätenstens jetzt auf 180° war, was ihn jedoch irgendwie amüsierte.

"Das einzige was ich bereuen könnte ist, dass ich mich nicht mehr wirklich dran erinnern kann."

Stück für Stück kam er auf sie zu bis sie den Thresen im Rücken nicht weiter zurück konnte, während seine Stimme immer leiser aber nicht weniger provozierend wurde.

Und Zorro war sich sicher dass sie ihm etwas auf die Sprünge helfen würde.

Amüsiert grinsend sah er sie an, wie sie im ersten Moment schwer schluckte und ihm dann doch herausfordernd die Stirn bot.

Kein Zweifel, er war ein hübscher Kerl der wusste wie man dieses Spielchen spielte aber wenn er bluffen wollte konnte er das tun, sie wusste wie man den Spieß drehte.

- "Mhm nur schade, dass das was einmaliges war, was?" meinte sie unschuldig, lößte die verschränkten Arme und legte den Kopf mitleidig schief.

Unschlüssig zog Zorro eine Braue nach oben, ließ sich aber nichts anmerken.

Abfuhr? Sarkasmus? Frechheit? Jedenfalls beschloss er das nicht auf sich sitzen zulassen, hob also eine Hand mit der er sich neben Nami auf dem Thresen abgestützt hatte und hob nun ihr Kinn an, damit er sie ansehen konnte bevor..
 

Dingdong~

KNOCKKNOCKKNOCKKNOCK!!
 

Nur noch ein paar wenige Zentimeter hatten ihre Lippen voneinander getrennt als eine Faust wild gegen die nur wenige Meter von der Küchenecke entfernte Haustür donnerte und die Aufmerksamkeit beider auf sich zog.

Wer zum Henker war das? Jedenfalls sollte es nicht mehr lange gehen bis derjenige sich durch die Tür geboxt hatte wenn das so weiterging...

Namis Herz war dermaßen in den Keller gerutscht, vor Schreck hielt sie sich an Zorro fest und sah ihn mit leicht verängstigter Miene an.

Dieser wiederum, musterte die Tür ernst, spielte sämtliche Szenarien in seinem Kopf durch.

Hatte man tatächlich jemanden auf ihn angesetzt? Oder Nami?
 

Nah Tagsüber kam sicher niemand und es fielen eher Schüsse als dass ein Profikiller vorher noch klopfte..oder?
 

KNOCKKNOCKKNOCKKNOCKKK

"MACH AUF LORENOR ZORRO!"

Eine wutentbrannte Frauenstimme.
 

Etwas erleichtert sanken Namis Schultern, die Anspannung löste sich.

Wohingegen der Angesprochene nun nur noch angespannter wurde.

Er kniff knurrend die Augen zusammen und ließ den Kopf in den Nacken fallen, wünschte sich jetzt definitiv heute morgen nicht aufgewacht zu sein.

Eine keifende Furie konnte er bei den Kopfschmerzen jetzt überhaupt nicht gebrauchen.

"HALLO!!?" Dingdong~

Die Stimme wurde noch ungeduldiger, bald trat die junge Polizistin wirklich die Türe ein.
 

Sich leicht die Haare raufend und fluchend – Nami verstand gerade mal so viel wie "scheiße" und "nicht die" – ging er zur Tür.

Kaum hatte Zorro diese aufgezogen schwang ihm ein ausziehbarer Schlagstock entgegen, dem er zwar noch rechtzeitig aber nur knapp ausweichen konnte.

-"Ging das nicht schneller!?" fauchte die aufgebrachte Tashigi und stemmte eine Hand in die uniformierte Hüfte bevor sie mit dem Schagstock auf den Grünhaarigen zeigte.

Ihre Wangen hatten vor Wut einen deutlichen Rotschimmer.
 

Zorro seufzte tief bevor er zum Sprechen ansetzte und Richtung Terasse nickte.

Diese Standpauke wollte er sich nicht vor Nami anhören müssen.

"Ja is' gut, ko-"

-"Nichts ist gut, Vollidiot!"

Glückwunsch, das wusste er eigentlich schon.

Dann sah Tashigi zur Orangehaarigen die den beiden mit verschränkten Armen und zugegebenermaßen recht irritiert dastand.

"Miss Davis, richtig? Ich brauche ihre Personalien, eine Aussage betreffend der Ereignisse gestern und einige Informationen." fasste sie nun deutlich ruhiger aber dennoch ernst zusammen.

"Und wie gut kannten sie Bellamy Twister?"

Nami wurde ganz mulmig zu mute.

Eine Aussage bei der Polizei war eine große Sache.

Sie durfte nichts riskieren wenn es um Don ging. Absolut nichts.

Verunsichert rieb sie sich den Arm und vergaß in Gedanken verstrickt der Polizistin zu antworten.

- "Tash, ich hab nicht vor es auf ne Anzeige rauslaufen zu lassen. Sag Smoker er soll sich da raushalten."

Zorro lenkte glücklicher Weise ein, erst da sah sie kurz auf, bevor ihr die Gesichtszüge bei Tashigis Apell dann komplett entglitten..

Die Worte der Blauhaarigen waren kalt und ihr Blick eindringlicher als er es jemals zuvor gesehen hatte.
 

"Hast du es immernoch nicht kapiert Zorro? Dir steht das Wasser bis zum Hals.

Bellamy Twister wurde noch heute Nacht in seiner Zeller erschossen."

Ruhe vor dem Sturm

✖ KAPITEL 11 - Ruhe vor dem Sturm ✖
 

War das jetzt soweit bei ihm angekommen?

Anschneinend nicht, weil Tashigi außer einer ernsten Miene keine Antwort bekam, holte sie nochmal tief Luft um die Situation ein letztes Mal für den Grünhaarigen zusammenzufassen.

Es war nicht so als starrte er nur Löcher in die Luft, nein seine grauen Zellen liefen sogar auf Hochturen.
 

"Er ist tot, kapierst du das? Jemand hat ihn ausgeschaltet bevor er reden konnte.

Sag mir was du mit ihm zu tun hattest!"

'Ausgeschaltet bevor er reden konnte' mehrmals wiederholte er die Worte der wütenden Polizistin in seinem Kopf, jedesmal verzog sich seine Miene weiter, wurde verständnisloser.

Schließlich rieb er sich genervt knurrend über die Augen und erwiederte Tashigis Blick nicht weniger aufgekratzt.

Sie war zu engstirnig, viel zu naiv für eine Ermittlerin.

Dass es ihr an Brillianz fehlte war offensichtlich aber dass sie es auch nur in Erwähgung zog, er selbst könne mit dem Vorfall etwas zu tun haben, machte ihn verdammt wütend.
 

-"Glaubst du verdammt nochmal ernsthaft, ich hätte Gio's Leute auf ihn angesetzt oder was?! Hälst du mich für so verdammt feige oder wie darf ich das verstehen?"

"Nein aber.."

- "WAS ABER? Wie oft noch Tashigi, ich bin raus, seit 4 Jahren nichts mehr von keinem gehört, kein Kontakt, alles klar?"

Sein Ton war bissig.
 

Nur weil es auf den ersten Blick das einfachste war von einer Art von Racheakt auszugehen..

Zorro jedenfalls konnte sich denken wie das gelaufen war, und im Ernst, so wörtlich hatte er das mit dem 'Lackeien sitzen lassen' dann auch wieder nicht gemeint.

Niemand hatte geplaudert oder irgendwen ausgeliefert.

Aber doch ja, das Wasser stand ihm jetzt wirklich bis zum Hals.

Kam die NYPD auf die Verbindung zwischen ihm, seinem Onkel, De Flamingo und Nami..war Flamingo dran.

War Flamingo dran und zog es in Betracht dass Zorro ihn bei seiner Polizistenfreundin verpfiffen hatte, war diese und er selbst noch viel mehr dran.

So einfach war das.

"Du hast meine zweite Frage noch nicht beantwortet.."

ergriff die Blauhaarige dann wieder eher eingeschüchtert das Wort und unterbrach so Zorros Gedankengänge.

Er sah auf und versuchte sich daran zu erinnern was sie noch gefragt hatte, beschloss aber gleichzeitig dass der Name De Flamingo in dieser Angelegenheit vor Smoker oder wer auch immer die Ermittungen leiten würde nicht fallen durfte.
 

Und wieder war er wohl länger in Gedanken als er tatsächlich wahrnahm, denn es war Nami die nun zu antworten began.

"Das Selbe haben sie mich doch vorhin gefragt oder?" setzte die Orangehaarige an.

"Wir haben uns bei der Arbeit kennen gelernt und dann auch ab und an mal etwas privat unternommen, aber er hat sich da mehr drunter vorgestellt.. er hat den Korb nie wirklich akzeptiert und letztes Wochenende war Zorro zufällig im Pitcheve als er mich bedrängt hat."

Dieser war zunehmend verblüfft, nicht weil Nami genau auf den selben Plan gekommen war oder weil sie sich gerade eine kreative Geschichte zusammenbaute, nein es irritierte ihn wie authentisch und frech die Orangehaarige hier das absolute Unschuldslämmchen gab.
 

- "Ah..gut."

Auch Tashigi schien etwas irritiert, sah dann aber prüfend zu Zorro ob er dem letzten Teil der Aussage so zustimmte...... Ihre Miene gab allerdings zu erkennen, dass sie lieber ein 'Nein' hören würde und dass sie Namis Aussage irgendwie auf die Palme brachte.
 

-"Hast du Twister deshalb die Nase gebrochen?!"

Wie befürchtet, sie war stinksauer.

"Nein? Ich war nur ganz kurz an der Bar bei Nami.

Bellamy ist später draußen bei den Taxis wieder auf mich zugekommen"
 

Kam einfach nicht gut im ersten Atemzug für eine andere den Helden zu spielen und sich im Zweiten dann über die Nacht einzuquatieren..und ihr dann noch knallhart ins Gesicht zu lügen..uh oh

– dachte sich Nami nicht unamüsiert als das Gestreite weiterging und verließ die Küche dann auch um sich was drüber zu ziehen~
 

✖ ✖ ✖
 

Es sollte so sein wie Zorro es gesagt hatte; Nichts geschah.

Namis Anspannung war die letzten Tage endgültig verschwunden, die NYPD hatte sich nach einer ausführlichen Aussage nicht mehr gemeldet und von Don hatte sie sowiso Nichts mehr gehört seit sie in Laws Haus angekommen waren.

Und es war gut so.

Lächelnd drehte sie noch eine Runde durch ihr Gästezimmer,

ließ ihre Sonnenbrille und eine Zeitschrift in ihrer Tasche fallen.

"Was grinst du denn so Süße?"

Ebenfalls grinsend stand Vivi mit dem Rücken zu ihr am Spiegel und steckte sich die langen blauen Haare nach oben.

-"Hm? So schlimm? Ich freu mich nur darauf mal wieder richtig am Meer zu sein. Ist schon so lange her~"
 

"♥Namimaus, Vivilein kommt ihr? Wir können!♥"

Der blonde Mann der gerade die Treppe rauf, lieblich seinen Mädels zugeflötet hatte riss keine 3 Sekunden darauf einen Pizzakarton aus Ruffys Händen und klopfte ihm damit auf die Finger.

-"Aua Sanjii"

"Lass das du Vielfraß, die liegt schon 4 Tage so rum..Wir haben was zum Grillen dabei für später."

Nicht dass es dem Schwarzhaarigen wichtig war wie lange das Essen da schon rumlag, die Pizza war weder flauschig noch grün, wo lag also das Problem?

Trotzdem kein Wunder, dass er bei dem Wort 'Grilllen' seinen Speichel jetzt schon kaum zurückhalten konnte und brav schonmal ins Auto einstieg.
 

"Nehmt mal noch den Rest der Kartons mit Jungs" appellierte Law und drückte sowohl Ace als auch Zorro einen Stapel in die Hände.

Er hasste Pizza.

-"Wer hat'n auch so viel bewtellt mpf? Bonney??" kopfschütteln und schmatzend trug Ruffys Bruder seinen Stapel nach draußen zur Tonne.

"....was sagst du?" Law stand nun mit doppelt angewiederter Miene im Rahmen der Haustür und klimperte gereizt mit seinem Autoschlüssel.

Er hasste diesen Namen.

Dennoch gab es einen Begriff den er noch viel mehr hasste!

- "Na deiwne Frau? Bonney?^^" fragte Ace grinsend und steckte sich das letzte Stück alte Pizza in den Mund bevor er sich ins Auto setzte. Man hatte Law diese eine Nacht schonwieder vergessen?

Herr Trafalgar allerdings war kurz vor der Explosion.

Vivi, Nami und Sanji huschten noch schnell an ihm vorbei zum Hummer, lediglich Zorro klopfte ihm mitleidig auf die Schulter.

Der arme Kerl tat ihm auch leid, war schließlich verheiratet..

"Schnauze Ace, sonst musst du wieder laufen wie letztes Jahr" empfahl der Grünhaarige seinem Kumpel noch amüsiert und setzte sich auf den Beifahrersitz bevor Law mit einem "EXFRAU!" in Flammen aufgehen konnte.

"Hey im Vergleich zu dir hab ich den Weg wenigstens gefunden.."

HGRRRH!!
 

Glücklicherweise überlebten auch alle 7 die folgenden 25 Minuten Autofahrt, nach denen Laws schwarzer Hummer vom Highway runter in ein mittelgroßes Küstenstädtchen abbog.

Ein kleines Sträßchen führte den Hummer, die Strandpromenade kreuzend, direkt in den Sand wo Law den Wagen zum stehen brachte.

Kaum hatte er den Motor abgestellt und den Schlüssel gezogen, riss Ace schon die Tür auf und sprang mit hochgerissenen Händen aus dem Auto in den Sand heraus:

"Rockaway Park, Bitches!!?"

Man sollte wirklich nicht meinen, dass er nach Law mit 26 Jahren, hier der Älteste war.

"Bikinibräute!♥"

Auch Sanji war in dieser Hinsicht nicht viel besser, bevor Vivi aber nochmals den Kopf schütteln konnte wurde sie vergnügt von Ruffy aus dem Hummer gezogen.

In kurzer Zeit waren die Taschen aus dem Kofferraum geräumt und die Surfbretter vom Dach geschnallt.

Von hier aus waren es nur etwa 100 Meter bis die eigentliche Promenade mit ihren kleinen Bars, Boardläden und Sonnenschirmen sich dann im feinen Sand verlief.

Vor ihnen lag ein Meilenlanger weißer Sandstrand, bis auf die großzügigen Wohnhäuser des Boulevards deutete kaum etwas darauf hin, dass dieses ruhige Örtchen hier noch Queens, einer der größten Stadtteile New York Citys war.
 

"Wow" Nami lächelte und atmete tief ein.

Sie liebte diesen salzigen Geschmack der Luft und die sanfte Briese, konnte sogar fast nicht glauben, dass sie die letzten Jahre im Stress zwischen den erdrückenden Hochhäusern und unzähligen Autos Manhattans verbracht hatte.

-"Bis vor ner Weile waren wir fast jedes Wochenende da, ne Zorro?"

Auch Ruffy lächelte als er zwischen seinen Freunden stand, allerdings war er schon dabei sich sein Shirt über den Kopf zu ziehen und Richtung Wasser loszurennen.

-"Mhm. War ne lässige Zeit.." gab Zorro auf seine Frage zurück und wandt sich ab um schonmal die beiden Pavillionstangen im Sand zu befestigen.

Mit diesen und den Dachhalterungsstangen des Hummers spannten sie mit einer Decke einen Sonnenschutz unter dem Sanji den mitgebrachtet Kugelgrill plazierte.
 

Kurz darauf war auch schon alles gerichtet und die Crew dabei das zu tun, was sie am besten konnten: Einfach entspannen.

Es war gerade erst früher Nachmittag, die Sonne schien, vereinzelt sah man ein paar verirrte Wölkchen am Himmel.

Ein leichter Wind wehte, ein guter Tag zum Surfen also.

Kein Wunder also, dass Zorro, Ace und Ruffy es nicht lange in der Sonne ausgehalten hatten und nun schon seit zwei Stunden auf ihren Brettern die Wellen unsicher machten.

Letzterer natürlich in quitschgelber Schwimmweste.

Bei allem was Law in seinem Medizinstudium so gelernt hatte und bei wirklich aller Freundschaft, er war sich sicher, dass bei diesem Trottel ein geistiger Totalschaden dafür verantwortlich war, dass er jedesmal unterging wie ein nasser Sack wenn man ihn ins Wasser ließ und auch jeder Versuch es ihm mit 22 Jahren mal endlich beizubringen einfach nichts brachte.
 

Zorro war der erste der mit Brett unter dem Arm wieder aus dem Wellen kam.

Fuhr sich mit der freien Hand erst durchs Gesicht, dann durch die Haare, zielsicher die Kühlbox neben dem Grill ansteuernd.

Er legte das Surfboard im Sand ab, öffnete die Kiste und griff nach zwei Bierdosen.

"Noch wer?"

-"Darf ich mal?"

Etwas irritiert über die merkwürdig klingende Gegenfrage, setzte der Grünhaarige sein Bier ab und drehte sich zu den Anderen um.

Als ihm klar wurde, dass Nami damit gerade nicht das Bier sondern wirklich sein Brett gemeint hatte musste er grinsen.

"Kannst du's?" fragte er amüsiert und warf Law, der zuvor die Hand gehoben hatte, die zweite Bierdose zu bevor er wieder Nami ansah.

- "Noch nicht." grinste sie zurück und stand auf.

Zorro nickte verstehend, stellte sein Bier in den Sand und hob sein Brett wieder auf um es Nami hinterher zum Wasser zu tragen.

Petrichor [STEAK]


 

Petrichor (/ˈpɛtrɨkɔər/)

"the scent of rain on dry earth, or the scent of dust after rain. The word is constructed from Greek, petros, meaning ‘stone’ + ichor, the fluid that flows in the veins of the gods in Greek mythology. It is defined as "the distinctive scent which accompanies the first rain after a long warm dry spell"
 

"Eigentlich ist es einfach, du liegst drauf, paddelst raus und drehst. Wenn die Welle ungebrochen auf dich zukommt, legst du nochmal los und stehst auf sobald sie dich hat und.. probiers einfach."
 

Worauf hatte er sich da nur eingelassen.

Ja er war sich sicher, dass er die Nami in den nächsten 10 Minuten aus den Wellen ziehen musste - oder sie das Brett in Schrott verwandeln würde. Wahrscheinlich beides.

Bei seinen Erklärungen jedenfalls, hatte Nami nur auf dem Brett gesessen und grinsend genickt. Den Vorschlag, zumindestest das Aufstehen einmal im Sand zu üben war abgelehnt worden.
 

"Pass bisschen auf ne?"

"Machst du dir Sorgen?"

"Um das Brett vielleicht!"
 

Wenigstens war das mit der Schnur an ihr Fußgelenk geklettet.

Zorro stand nun also mit verschränkten Armen knietief im Wasser und sah ihr dabei zu wie sie rauspaddelte.

Noch bevor Nami das Brett Richtung Strand ausgerichtet hatte, gesellte sich Ace, auf seinem eigenen Surfboard sitzend, zu ihm, um sein fachmännisches Kommentar abzugeben;

"Ouh die Welle ist ordentlich, das wird nix."

"Mhm."
 

Und beide sahen nur einen Moment später dabei zu, wie ihre Mitbewohnerin panisch strauchelnd und mit einem überraschten Quitschen vom Brett gespült wurde.

Als Sein Brett an ihm vorbeischwamm, hielt Zorro es fest und wartete voller Genugtuung grinsend ab bis Nami wieder aufgetaucht war.
 

"Sei bloß still! Zeigs mir lieber.."

Etwas verbittert musste sie zugeben, dass es ohne Erklärung wohl doch nicht so recht ging und auch wenn sich die Szene noch einige Male wiederholte, bekam sie von Mal zu Mal etwas mehr Gefühl für den Wellengang.

Erst als der kleine Kugelgrill schon erste Rauchzeichen schlug, kamen beide zurück zum Platz, wo zumindest Nami sofort mit einem Handtuch vom blonden Grillmeister in Empfang genommen wurde.
 

"Du sahst fantastisch aus Nami-maus! Hast du das heute wirklich zum ersten Mal gemacht?" doch sein liebenswürdiger Versuch wurde je von einem verächtlichen Schnauben seitens Zorro unterbrochen.

Drohend hob er ihm seine fettigen Pfannenwender entgegen und warf ihm einen bitterbösen Blick zu.

"Schnauze sonst klatschts..!"
 

Gut, dass er garnicht vorgehabt hatte etwas zu sagen. Auch wenn es Zorro einen heiden Spaß bereitete, den gelernten Koch in dieser Sache zur Weißglut zu treiben.

Weißglut, das Stichwort.
 

"Sind die Würstchen bald fertig Sanjii?"

"Jaja nerv mich nicht Ruffy." damit lud der Angesprochene ihm auch die ersten paar Würstchen auf seinen Pappteller.

Noch während die Freunde unter dem selbstgebauten Sonnsegel grillten, zogen bereits die ersten breiten Wolkenbahnen über den blauen Himmel.
 

Nicht einmal drei Stunden später war die Luft war zugleich drückend wie auch geladen.

Auch das Meer hatte sein tiefes Blau längst mit dem Dunkelgrau der sich auf der Oberfläche spiegelnden Gewitterwolken getauscht, die nun auch beinahe den ganzen Himmel bedeckten.

Einige Meilen entfernt am Horizont leuchteten schon die ersten kleinen Blitze auf, als Ace sich sein Hemd überzog und aus dem Sand aufstand.

"Wie sieht's aus, gehn wir bald auch los?" fragte er und began schon mal das Sonnensegel abzubauen bevor es davon flog.

Nachdem die eine Hälfte ihres Grüppchens schon zurück zu Law gefahren war, hatten die Verbliebenen Vier entschieden, später noch in Shacky's Bar vorbeizuschauen.

Shacky war eine alte Bekannte der D.'s und es war immernoch eine ungeschriebene Regel, sich auf ein paar oder - wie meistens - einen ganzen Haufen Drinks dort blicken zu lassen wenn man gerade in der Gegend war.
 

"Aber klar."

Ruffy war ebenfalls aufgestanden, setzte sich mit breitem Grinsen seinen Strohhut auf und began seinem großen Bruder zu helfen.
 

"Jetzt schon? Dachte wir gehn noch ne Runde.."

Nami hingegen, klang nicht wenig enttäuscht und der leichte Schmollmund den sie dabei zog ließ die drei Herren dann doch kurz zögern.
 

Sie wusste ja nicht wann sie das nächste Mal hier sein konnte – geschweige denn ob es ein nächstes Mal geben würde.

Generell wusste sie nicht wirklich, wie sie ihre Nahe Zukunft nach dieser Auszeit plante – das Alles spielte aber auch gerade keine Rolle wenn sie genau hier war.

Am Meer, wo man die Natur und das Wetter so genau spürte, genau jetzt wenn der Wind aufzog und sich ein ordentliches Gewitter ankündigte, ausgelöst von der Sommerhitze der letzten Tage, die sich zäh und trocken zwischen Betonblöcken über dem Asphalt gestaut hatte.
 

Zorro, der ebenfalls mit den Anderen am Rockawaybeach geblieben war, sah sich kurz um und dann überlegend zu Nami.

Seit sie sich sein Surfbrett geliehen hatte, war sie nur zum Grillen aus den Wellen gekommen.
 

"Wir kommen so in 'ner halben Stunde nach, länger hält das Wetter wohl eh nicht mehr." beschloss er dann und wandte sich an Ace, realisierte dabei mit gemischten Gefühlen, dass er dafür jetzt wohl die ersten paar Runden Bier verpasste.

Nur kurz überrascht von der Aufopferungsbereitschaft ihres Mitbewohner..freundes..bekannten..lehrer was auch immers, protestierte trotzdem.

Reichte ihr schon, dass Sanji immer und überall darauf bedacht war auf sie aufzupassen.

"Ich komm auch allein klar?"
 

"Du weißt aber nicht wo die Bar ist und das ist mein Brett Kleine." dabei deutete Zorro auf das Surfbrett das sie noch immer im Arm hatte.

"Ach, aber du?" stichelte sie frech, bevor sie sich mit einem "Na dann bis später" bei den andern beiden verabschiedete und wieder Richtung Wasser ging.

Sie hatte sich mittlerweile schon einige Male von Zorros beschränktem Orientierungssinn überzeugen können, wer wusste wo sie da landen würde wenn sie mit ihm unterwegs war.

Andererseits verschaffte ihr dieses Risiko aber noch etwas mehr Zeit.
 

Ein genervtes Knurren verließ Zorros Kehle als sie ging.

Die blöde Zicke sollte lieber ruhig sein bevor er es sich anders überlegte..

Ruffy grinste nur vergnügt. "Gut, bis nacher~"
 

In der Tat dauerte es keine halbe Stunde bis das Wetter sich gravierend verschlechterte. Bereits 10 Minuten nachdem Ace und Ruffy den Strand verlassen hatten, wirbelte der Wind den Sand vom Pier durch die Gegend, dabei begleitet vom regelmäßigen Grollen des Donners.

Während das Meer immer sprudelnder und schneller gegen den Strand jagte, glitt Nami mit dem Surfboard gerade noch über einen hohen Wellenkamm, welcher sich schneller als erwartet in die Brandung mischte und nicht nur sie in sekundenbruchteilen vom Brett beförderte, sondern auch den im Sand stehenden Zorro beinahe mit sich riss.

Wieder fing er sein Brett ab, ging ein paar Schritte aus dem sich zurückziehenden Wasser und half Nami auf, bevor die nächste größerer Welle bei ihnen ankam.
 

"Schätze wir sollten uns auch mal verziehen"

Sein Vorschlag wurde von einem mächtigen Donnergrollen untemalt.

"Sieht so aus.." Nami selbst war nicht wenig zusammengezuckt und nickte kurz zustimmend, ging darauf auch zu ihrem Handtuch um sich Top und Jeanshotpants drüber zu ziehen.

Noch bevor sie in ihre Sandalengeschlüpft war, fanden die ersten dicken Regentropfen ihren Weg auf die Erde und aus einigen wenigen, wurden ziemlich schnell, richtig viele.

Eilig stopfte sie ihre übrigen Sachen in ihre Tasche und folgte Zorro der schon über den Pier ging.

Doch alles beeilen, half nichts.

Sie waren genau pünktlich in diesen ordentlichen Wolkenbruch geraten.

Bis die beiden die kleine Seitengasse bis zur Haupttraße passiert hatten, schüttete es nämlich bereits in Ströhmen.

Zorro hielt sein Surfboard mit beiden Händen über seinen Kopf, um wenigstes etwas Regen von sich und Nami abzuhalten und musterte die schnell vorbeifahrenden Autos.
 

"Und jetzt? Ein Taxi zur Bar wäre am besten..!" rief er in den wild herunterprasselnden Regen.
 

"Spinnst du? Weißt du was das kostet?!"

Als ob der Schwachkopf auch nur einen Dollar in der Tasche hätte.

Dennoch, aus dem Schauer war innerhalb der letzten zwei Minuten ein richtiger Platzregen geworden, binnen weniger Minuten würden sie völlig durchnässt sein.

Zorro seufzte tief und suchte die Häuserfassaden nach einem Platz zum unterstellen ab, dann fiel sein Blick auf Nami.

Das Mädchen war so verdammt geizig und schnell wütend, auf der anderen Seite aber auch genauso schnell wieder das genaue Gegenteil.

Ihre Stimmung war so unbeständig und unberechenbar für ihn wie das Wetter – genau wie in diesem Moment gerade..

Ein leichtes Grinsen schlich sich auf sein Lippen.

Denn eben hatte sie noch über seinen Vorschlag geschumpfen und sich genervt an ihrem, vor Nässe an der Haut klebenden, Trägertop gezupft, nun war sie unter dem Brett hervorgetreten und stand mit ausgebreiteten Armen lächelnd mitten im Regen.

Nami genoß die mittlerweile angenehm abgekühlte Luft und das Gefühl der Regentropfen die in ihr Gesicht fielen, sog den unbeschreiblich eigenen Geruch von nassem Asphalt bei jedem Atemzug tiefer in sich hinein.

Langsam ließ Zorro sein Brett sinken und klemmte es sich unter den Arm, griff mit der freien Hand nach der von Nami und rannte los.

"Komm, ich kenn' was in der Nähe!"

Anfangs von dieser eher plötzlichen Aktion etwas erschrocken, ließ sie sich einige Sekunden später darauf ein, lachte vergnügt und vertraute einfach, dass er wusste wo er hinwollte..
 

Straße um Straße, immer weitere Häuserblöcke und Werbeschilder, deren Lichter sich in den Spiegelungen der wasserüberlaufenen Straßen zu bunten Klecksen verliefen, rannten die beiden durch den Regen, verfielen in einen regelrechten Rausch.

Der Geruch und das Gefühl des warmen Regens, die Luft und die unendliche Freiheit die man als junger Mensch der so durch den Regen jagte nur hatte – die Welt war schwer in Ordnung.

Jedenfalls diesen einen langen Moment.
 

Namis Herz schlug heftig gegen ihre Brust, sie war beinahe völlig außer Atem als Zorro in eine Straße bog die mit leichter Steigung in eine Wohngegend führte.

Sie atmete schwer und sah sich leicht verwundert um, eigentlich hatte sie mit einer Bar oder einem Laden gerechnet. Wusste er denn überhaupt wo sie waren?
 

"Ich.. kann nicht mehr.. Zorro"

"Sind gleich da"
 

Bestimmt hatte er überhaupt keine Ahnung. Ach was soll's..

Sie grinste vergnügt über seine Verplantheit, so sah er sich im Moment nämlich zumindest genauso irritiert um wie sie. Komplett nass mit dem Brett unterm Arm. Seine Hand aber war warm.

Noch immer hatte der Regen nicht nachgelassen, fiel wie ein dichter Vorhang vom Himmel. Das Wasser sprudelte ihnen schon in kleinen Bächen am Bordstein entlang entgegen als sie der Straße noch ein Stück weiter nach oben folgten und schließlich in einer Einfahrt stehen blieben.

Diese führte zu einer Garage, auf deren Dach eine Terasse und angeschlossen, eine moderne Flachdachwohnung lag.

Es war fast dunkel mittlerweile, dennoch war keines der Fenster beleuchtet.

Ihr ging kurz durch den Kopf, dass vielleicht wirklich niemand zu Hause war, sie also wömöglich den ganzen Weg umsonst gerannt sein könnten.
 

Nami war noch etwas irritierter als sie schließlich direkt vor dem Eingang standen und Zorro ihre Hand jetzt losließ, um einen Schlüssel unter der Füßmatte hervorzuholen – wie kreativ.

Mit großen Augen sah sie ihn an als er den Schlüssel im Schloss ein paar Mal heumdrehte und die Tür dann aufstieß.
 

"Was denn?" grinste er und nickte hinein."Nach dir, los.."

"Der Besitzer muss wirklich ein Idiot sein. Weiß der jenige, dass du das Schlüsselversteck kennst?" hakte sie frech nach und ging auf seine Einladung durch die Tür.
 

"... Danke. Hat bisher ganz gut funktioniert, vielleicht sollte ich es aber ändern nachdem du jetzt hier warst.." stichelte er zurück und folgte ihr ins Innere seiner Wohnung. Etwas zu eilig wie sich herrausstellte, da Nami nicht weit von der Tür stehen geblieben war und er sie fast angerempelt hatte, da es stock dunkel blieb auch nachdem er den Lichtschalter betätigt hatte.

Ihr Konter auf seine Andeutung hin blieb ihr sprichwörtlich im Hals stecken, als sich die Orangehaarige vor Schreck kurz an ihm festkrallte.

Eher in seinem durchnässten Hemd, welches wie eine zweite Haut über seiner breiten Brust lag, die sich noch etwas außer Atem regemäßig hob und senkte.

Erst jetzt wo sie so dicht an ihm lehnte merkte sie wie kalt sie geworden war, denn eine unglaubliche Wärme ging von Zorro aus, die es ihr unmöglich machte sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Zu ihrem Glück war es so dunkel, dass man kaum die Hand vor Augen sah, so entging ihm hoffentlich, wie ihr gerade das ganze Blut in die Wangen schoss.

Es war wie ein Dejavu.
 

"Scheiss Licht. Ich seh mal nach den Sicherungen.." unterbrach er die geschätzte Ewigkeit voller merkwürdiger Stille, die jeder mit seinen eigenen abwegigen Gedanken in einer Bewegungsstarre verbracht hatte und schob sich an der Wand entlang an ihr vorbei um sich zum Sicherungskasten neben der Küchenzeile vorzutasten.
 

Das war zu viel gewesen.. Den ganzen Tag war sie im knappen Bikini vor ihm herum spaziert und nun brachte ihn soetwas, so ein schüchterner Moment beinahe aus der Fassung.

Was für ein Dilemma.

Zumindest nahm er sich beim Suchen des Sicherungskastens gerade vor, heute einen klaren Kopf zu bewahren, ihr erstmal irgendwas zum Anziehen zu geben so, durchgefroren wie sie war. Immerhin saßen sie hier noch fest bis das Gewitter vorrüber war.
 

Einige Sekunden und zwei umgelegte Schalter darauf, ging die Beleuchtung an und füllte den Raum dann auch eher spärlich mit Licht.

"Geht doch" nickte Zorro kurz zufrieden, begann die Laken von einigen Möbeln zu ziehn und öffnete eine Terassentür.

Sofort ströhmte die frische Luft von draußen herein, begleitet von Donnerschlägen.
 

Nami hatte sich zwar eben erst wieder gefangen, war jetzt aber auf ein Neues ziemlich erstaunt.

"Wow.." Sie stand nun in einer großen, offenen Wohnung, in der sich Schlafzimmer, Wohnzimmer und Küchenzeile völlig stilvoll und modern, einen Raum teilten ganz ohne chaotisch zu wirken.

Ganz im Gegenteil, jedes Möbelstück passte perfekt an seinen Platz und selbst die großen Bilder waren farblich abgestimmt, schwarzweiß und kurzum – der Traum eines jeden Maklers.
 

"Und das ist deine? So viel Stil hätte ich dir im Leben nicht zugetraut mein Lieber.."

"Was lässt dich auch glauben dass du mich kennst, meine Liebe?"

Keine Frage, dieser Kerl, den sie offensichtlich immernoch kein bisschen kannte, war unglablich attraktiv und das nicht nur äußerlich. Die Art wie er sie so provozierend ansah, jagte ihr einen Schauer über Rücken.

Dann ging er an ihr vorbei und öffnete einen im Flur eingelassenen Schrank, nahm ein Handtuch heraus und warf es ihr wortlos von hinter der Tür zu.
 

"Danke"

"Klamotten schaust du am besten selber, keine Ahnung was ich dir zumuten.. kann." dabei schloss er die eine Schranktür um eine andere zu öffnen als er aprupt stockte.
 

Da hatte sie gestanden, hinter der Tür, die er gerade schloss, nur das Handtuch umgebunden, hinter ihr auf dem Boden schon ihre Klamotten.

Zorro schluckte schwer.

Ihre noch nassen Haare lagen alle über eine Schulter, schmiegten sich in Wellen an ihrem Körper entlang – sein Blick folgte diesen Linien bis das Handtuch die Sicht auf diese langen Beine freigab, die sich auf ihn zu bewegten.

Nami genoß diese Blicke mit purer Genugtuung, sie war stolz auf ihren Körper und sich durchaus bewusst, welche Wirkung er auf Männer hatte und wie sie diese mit Handumdrehe um den Verstand brachte. Vorallem wenn diese so arrogant und unbeeindruckt daher kamen, ihnen dann aber nichts mehr einfiel..
 

So ähnlich musste es Zorro gerade gehen, dem sie frech grinsend das runtergeklappte Kinn wieder hochklappte und die Hand an seinem Hals entlang auf seine Brust sinken ließ.

Ihre Finger spielten leicht mit den oberen Knöpfen seines, durchsichtigen Hemdes.

Wer sollte da auch wiederstehen, dass wusste Frau nicht erst seit Stolz & Vorurteile.

Der Stapel Shirts den er auf der Hand balancierte kippte zu Boden, konnte diese Hexe damit auffhören ihn verrückt zu machen?! Sie hatte damit angefangen, jetzt war er an der Reihe und er begann damit, das was ihn am meisten störte, ihm jede Sicht nahm, zu beseitigen;

Ihr Handtuch rutschte zu Boden, nachdem er es gelöst hatte nahm er ihr Gesicht in beide Hände und beugte sich näher zu ihr, nur wenige Millimeter trennten ihre Lippen voneinander.

Heißer, schneller Atem traf auf kühle Haut – dann versiegelten sich ihre Lippen in einen leidenschaftlichen Kuss.

In Nami stieg eine ungeheure Hitze auf.

Es war definitiv ein Dejavu.

Nur dass sie dieses mal zur Abwechslung keinen Tropfen Alkohol im Blut hatte.

Knopf für Knopf öffnete sie flink sein Hemd, zog ihn als es offen war daran noch dichter zu sich, bevor er es sich schlussendlich über die Schultern abstriff.

Ungeduldig rutschten ihre Finger über seinen trainierten Oberkörper weiter hinunter zum Bund seiner Hose.

Auch die war er wenige Sekunden später auf dem Weg zum Bett los.

Dort lag Nami jetzt unter ihm, schlang langsam ihre Beine um seine Hüfte und hob den Kopf wieder an um den flammenden Kuss wieder aufzunehmen.

Biss sanft aber fordernd auf seine Unterlippe, bat nach mehr.

Aber so leicht würde er sie nicht davon kommen lassen.

Lieber kostete er es noch etwas aus, sie so untergeben in der Hand zu haben.

Er ließ von ihren Lippen ab und began ihren Hals mit Küssen zu bedecken, bevor seine Selbstbeherrschung sich noch selbstständig machte.

Jedesmal wenn seine Zungenspitze ihre Haut striff, schmeckte er auf ein neues das Meer.

Sie legte den Kopf in den Nacken und genoß seine Berührungen, kratzte dabei leicht über seine muskulösen Oberarme und vergrub sie dann erst in seinem Nacken, dann in den strubbeligen kurzen Haaren als er über ihrer Mitte angekommen war.

Seine Küsse hinterließen eine heiße Spur auf ihrem Körper, aber was er nun tat jagte ihr einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Ihr Atem ging schnell, seufzend biss sie sich auf die Lippe um ein Stöhnen zu unterdrücken.

Er hatte sich gerade erst etwas Platz zwischen ihren Oberschenkeln gemacht, doch sie hielt es kaum noch aus.
 

Etwas später lag Nami in Zorros Arm, den Kopf auf seiner Brust von wo aus sie eine Weile seinem Herzschlag lauschte. Die Gedanken über alles was die letzten zwei Wochen passiert war, völlig belanglos.

Ihre zierlichen Finger fuhren gedankenlos über seine Muskeln, bis sie eher ausversehen die riesige Narbe die quer über seinen Oberkörper verlief traf und kurz zögerte, sie dann vorsichtig doch entlangstrich.

Es war nicht das erste Mal, dass sie ihr auffiel aber das erste Mal, dass sie sie nüchtert so nah zu sehen bekam.

Die Narbe war bestimmt an die 50 Zentimeter lang.

Wenn sie am ehesten jemanden nennen musste, der in der Lage war so etwas zu überleben war es ohne Frage er, dennoch blieb die Frage was Zorro da um himmelswillen passiert war..
 

"So hab ich Law kennen gelernt.." gab Zorro entspannt von sich und lehnte sich etwas auf.

Nami hob den Kopf und sah ihn an, bis eben hatte sie noch geglaubt er wäre eingeschlafen.
 

"Ich würd dir was zu trinken anbieten aber ich fürchte.." dabei hob er den Arm hinter ihr hervor, schob sich aus dem Bett, zog sich eine Trainingshose über und ging an die Küchenzeile um einen Blick in den Kühlschrank zu werfen.

Gähnende Leere. In der Weinschublade sah es da schon besser aus.

"..du hast die Wahl zwischen Rotwein und Whiskey?"

Wenigstens Eis war im Kühlfach, sollte die Wahl auf den Whiskey fallen.
 

"Ja Bitte" antwortete sie frech und er grinste ihr amüsiert entgegen während er zwei Weingläser aus dem Regal holte und mit der Flasche zurück zum Bett kam.

Auch Nami war aufgestanden um sich eines der viel zu großen Shirts auf dem Boden zu nehmen und überzuziehen.
 

"Bekommen all' deine Liaison so einen Service?" fragte sie dann provokant als sie ein Weinglas entgegen nahm.

Zorro zog bei dieser Frage skeptisch eine Augenbraue nach oben und grinste ihr schießlich wieder schelmisch entgegen.

"Glaubst du ich teile meinen Alkohol mit irgendeinem Flittchen?" Dann zog er den Korken und füllte beide.
 

Sie stießen die Gläser anneinander.

"Nein im Ernst.. Wie du siehst bin ich eher selten hier" Er nahm einen Schluck Wein und sah Nami dann wieder an, eher er aufstand um die zweite Terassentür auch noch zu öffnen und den Vorhang zur Seite zu ziehen.

Die Wolkendecke war aufgebrochen, die letzten verbliebenen Wolken am Horizont waren nahezu ganz in sanftes Pink getaucht, da die Sonne mitterweile fast gänzlich über dem Meer untergegangen war.
 

"Und du hast früher hier gewohnt?" Sie war zu ihm auf die Terasse getreten.

"Mhm. Zu der Zeit als ich noch in der selben Branche war wie du."

"Wieso hast du aufgehört, ich meine, natürlich kann es sein, dass Autos reperieren mehr Spaß macht aber wegen.."

"Wegen dem Geld meinst du? Wenn du nur wegen einem Haufen dreckiger Scheine schonmal alles verloren hast, dann legst du es kein zweites Mal darauf an.

Wer glaubt Geld reicht um glücklich zu sein, irrt sich gewaltig."
 

"Aber es ist ein Anfang, wenn du viel Geld hast, hast du dann nicht die Freiheit alles zu tun, für dich alleine zu entscheiden?"
 

Zorro zuckte mit den Schultern und nahm einen großen Schluck aus seinem Glas.

"Muss jeder für sich selbst entscheiden."

Er beließ es dabei, war zufrieden damit, dass sie nicht weiter nachfragte obwohl er in ihren Blicken lesen konnte, wie sehr es sie interessierte.

Anstatt mehr von sich Preis zu geben, erzählte er Nami von den Anderen, die mittlerweile ja auch ihre Freunde waren.

Von Ace, der eine seltene Form von Narkolepsie hatte, die ihn, wenn es wiedereinmal so weit war plötzlich in einen komatösen Schlaf fallen ließ.

Wieso Ruffy auch mit 22 noch nicht Schwimmen konnte.

Die verrückte Geschichte, wie sie es in einer Nacht in Vegas geschafft hatten Sanji an ein paar Stripperinnen zu verkaufen und mit dem Geld eine schäbige Kapelle mit Elvispastor zu mieten damit Law und Bonney ihre unsterblichen Liebe in jener Nacht mit Plastikringen Ausruck verleihen konnten.

Seither lebten sie bekannterweise ja in Scheidung.

Naja im Scheidungsjahr.

Melancholie

KAPITEL 13 - Melancholie
 

Nami blinzelte.

Der Geruch von Aftershave lag noch in der Luft.

Die Orangehaarige war noch nichtmal richtig wach und trotzdem überkam sie ein kurzer Schauer, als sich die vergangene Nacht zurück in ihr Gedächtnis schlich.

Der ersten Weinflasche waren noch zwei weitere gefolgt und die beiden hatten es definitiv ausgenutzt diese Nacht nicht Wand an Wand mit ihren Mitbewohnern zu verbringen..
 

"Na, auch schon wach? Wir sind etwas spät dran also.. ach und dort steht Kaffe."

Sie setzte sich auf und sah Zorro nach, der gerade nur mit einem Handtuch um die Hüfte aus dem Bad gekommen war, nickte, als er auf die Coffee2go Becher auf der Küchenzeile deutete und streckte sich ausgiebig, als er wieder verschwunden war.

Er schien schon eine Weile wach zu sein.

"Dir auch guten Morgen.."

Mit einem kurzen Gähnen schob sie sich aus dem Bett, bis auf den leichten Muskelkater war sie wirklich ausgeschlafen.

Während sie ihre Sachen wieder anzog, dachte sie darüber nach wieso genau sie spät dran waren – stimmt.

Ruffy hatte es ihr auf der Autofahrt erzählt, immer wenn sie die zwei Wochen im Sommer in Laws Haus verbrachten, halfen alle Mitgereisten den letzten Tag dabei, das Grundstück auf Vordermann zu bringen.

So eine riesen Hütte musste ja auch in Schuss gehalten werden.
 

Nami lehnte am Küchentresen und nippte an ihrem Kaffe als Zorro – diesmal angezogen – zurück in den Raum kam und die Terassentüren schloss.

"Wie kommen wir denn eigentlich zurück zu Law?"

"Siehst du gleich."
 

Und wie sie das sehen konnte.

Kurz darauf, draußen vor der Garage stand ein alter, stahlgrauer Mustang, das Verdeck war unten und auf der Rückbank lag bereits Zorros Surfbrett, welches er den Abend zuvor in der Einfahrt hatte liegen lassen.

Wow. Nami war nicht schlecht beeindruckt.

Erst diese elegante Wohnung, dann dieser wunderschöne Wagen..

So viel Stil hatte sie dem Kerl nicht zugetraut.
 

Wenig später stand besagter Mustang dann auch in Laws Einfahrt.

"Na endlich Nami-maus ♥ Ich hab mir schon Sorgen gemacht.

Hat der Vollpfosten den Weg nicht mehr gefunden oder was war los?"

Zorro, der eben mit Nami in Laws Garten gekommen war, quittierte Sanjis freundliche Begrüßung nur mit einem spöttischen Schnauben.

"Tsk. Tu mir den Gefallen und vergrab dich einfach irgendwo"
 

Knurrend erhob der Koch seine Schaufel, doch Zorro war schon im hinteren Teil des Gartens verschwunden.

Er hatte beim besten Willen keine Lust sich den Morgen von den Launen der schnöseligen Dramaqueen vermiesen zu lassen und vorallem schnitten sich die hohen Hecken, die den Garten einrahmten, nicht von alleine.
 

Bald war dann schon Mittag.

Der Pool sauber, der Rasen gemäht und Ruffy mit Ace dabei den Grünschnitt in einen Anhänger zu werfen.

Nami kam gerade die Treppe aus dem Keller herauf, in ihrer Hand einen Stapel gerahmter Auszeichnungen.

"Was ist mit denen, willst du die behalten?"
 

Law wirkte beschäftigt, zumindest sah er nur kurz auf und winkte ihr nur ab.

"Schmeiß weg." dann schaute er wieder amüsiert auf den Stapel Bilder den er sich gerade ansah.

Auf dem Couchtisch vor ihm türmten sich mehrere kleine Boxen, alle samt etwas staubig, auch die waren ihm wohl beim aufräumen im Keller zufällig wieder in die Hände gefallen.

"Alte Bilder?" Nami war längst neugierig geworden und hatte sich es neben ihm auf dem Sofa bequem gemacht, um mit reinzuschauen.
 

"Gar nicht so alt eigentlich, ich habe sie nach dem Umzug einfach nur vergessen.

Sie sind etwas durcheinander geraten aber schau mal das hier.."

Er verkniff sich gerade so das Lachen als er ihr eines der Bilder rüberhielt.
 

"Oh man, ist das Ace?"

"Typisch oder? Beim Schulabschlussball des Bruders mit dem Gesicht im Teller einschlafen.."
 

"Alter was zeigst du ihr denn für Bilder?!!"

Im nächsten Moment war Ace auch schon aufgetaucht und hatte Law lachend das Bild abgenommen, um es selbst genauer anzuschauen.

Schließlich blieb er dann auch, setzte sich auf den Boden und wühlte selbst in einer anderen Kiste.

Abschlussfeier, Weihnachten, Geburtstagsparties, Kiste für Kiste kamen immer mehr interessante und komische Schnappschüsse hervor. Unter anderem auch eine beschriftete Polaroidaufnahme.
 

Diesmal gab Law das Foto nicht weiter, sah es selbst etwas länger an bis Nami es ihm aufgeregt aus dem Fingern stibitzte.

"Wahnsinn, diese Tashigi sieht so jung, ohne Brille ja richtig süß aus!"

Auch wenn Nami die Polizistin irgendwie nicht besoders symphatisch fand musste sie zugeben, dass sie von dem frech lächelnden Mädchen auf dem Bild beinahe beindruckt war. Tashigi kam ihr selbst eher ernst vor, weniger gelöst.

Nein eigentlich faszinierte sie einfach alles an dieser Aufnahme, denn nicht nur das Mädchen strahlte sondern auch Zorro – es war eindeutig Zorro, der hier die junge Frau so fest im Arm hatte.
 

'12/24/2009'

In Gedanken las Nami das was unter dem Bild stand.

Sie hatte Zorro noch nie so ehrlich lächelnd und glücklich gesehen wie er dort aussah.

Ein richtig verliebtes Pärchen. Kaum zu glauben.
 

Weder Ace noch Law hatten bis jetzt ein Wort gesagt, seit sie das Foto in der Hand hatte.

Aber es war wirklich Zeit sie aufzuklären.

"Das ist aber nicht Tashigi Parker, Nami."

"Das ist Kuina, seine Exfreundin..Verlobte..naja." beendete schließlich Ace den Satz, den Law eben anfangen hatte.

"Oh?" Jetzt war Nami völlig irritiert.

Diese Information traf sie ziemlich unvorbereitet.

Der Holzkopf sollte eine ernste Beziehung gehabt haben und überhaupt klang sein Name in Verbindung mit dem ernsten Wort 'Verlobte' doch wirklich wie ein Märchen! Ein Blick zurück auf das Bild und sie legte den Kopf leicht schief. Sie hätte schwören können, dass das Tashigi war.
 

"Und was.. ist.. ich meine-" Sie sah vom Bild auf und musterte Ace fragend, unsicher darüber ob sie die Antwort überhaupt haben wollte. Natürlich war sie neugierig, aber auch nicht sicher ob es sie überhaupt etwas anging..
 

"Sie hatten nach der Schule vor, ne Weile wegzugehen und sind dann.. in Ewas reingeraten.. Sie wurde vor vier Jahren erschossen, Zorro wär auch fast drauf gegangen-"
 

"Ace!" unterbrach ihn Law bestimmt, rieb sich die Augen um die Wut zu unterdrücken.

Musste er das genau jetzt so raustratschen meine Güte, das Timing war auch dermaßen beschissen

– Er nickte zur Terassentür.
 

Dort lehnte Zorro, striff sich gerade die Gartenhandschuhe ab.

Dann kam er rüber zum Sofa, nahm Nami das Polaroid aus der Hand und sah auffordernd zu Law, eine Erklärung war jetzt wirklich mehr als Angebracht.
 

Dieser verstand und zuckte entschuldigend mit den Schultern.

"Tut mir leid Zorro. Ich wusste selbst nichtmehr, dass ich das noch habe.."

"Ich dachte ich hätte es verloren.."

"Eine von den Schwester hat es gefunden und mir übergeben, ich wollte es dir später irgendwann mitbringen... und habe es dann vergessen, entschuldige."
 

Zorro nickte und fuhr sich durch die Haare.

Er wirkte nicht wütend darüber, eher noch kühler und distanzierter als sonst.

Offensichtlich versuchte er zu kaschieren, dass ihn dieses Bild auch nach vier Jahren gerade etwas durcheinander brachte.

Nami indessen biss auf ihrer Unterlippe herum, sie hatte ein schrecklich schlechtes Gewissen. Ihr Blick folgte ihrem Mitbewohner der seine Handschuhe auf den Küchenthresen gelegt hatte, nun mit einer Flasche Wasser wieder in den Garten ging.
 

Während Law und Ace die Bilder wieder in die Kisten verstauten, war Nami sobald Zorro die Küche verlassen hatte nach oben gegangen um ihr Zeug zu packen.

Konnte nicht aufhören, sich darüber den Kopf darüber zu zerbrechen. Natürlich ging sie das alles rein gar nichts an, sie waren ja nicht einmal richtige Freunde. Dennoch, glaubte sie nun etwas besser zu verstehen, dass er es vorzog den Unnahbaren zu spielen.
 

Etwa eine Stunde später, war der Hummer gepackt und besetzt.. nur ein Platz war frei.

"Wo ist Zorro denn abgeblieben?" fragte Vivi als sie sich den Sicherheitsgurt anlegte und sah aus dem Fenster. Den hatte sie seit er die Hecken geschnitten hatte gar nicht mehr gesehen, der Mustang war jedenfalls weg.

"Der findet den Weg schon, ist sicher schon Zuhause." Ace lehnte sich vom Beifahrer aus zur Rückbank nach hinten und lächelte ihr zu.

Doch da hatte sich der Schwarzhaarige getäuscht, Zuhause würde Zorro erst drei Tage später wieder auftauchen. Und das hatte nicht das Geringste mit seinem ausbaufähigen Orientierungssinn zu tun.

quod nocet, docet

KAPITEL 14 - quod nocet, docet.
 

Mittwoch Abend.

Nami lag mit Schaum bis zur Nase in der Badewanne.

Außer ihr war niemand Zuhause, sie hatte beschlossen die Ruhe zu nutzen. Die letzten Tage waren ereignissreich gewesen, ein bisschen Entspannung hatte sie gerade einfach gebraucht.

Zufrieden nippte die junge Frau an ihrem Sektglas, bemerkte nicht dass eben jemand die Wohnungstür aufgeschlossen hatte, in ihren Ohren klang ihr Lieblingsalbum zudem sie leise summte. Langsam aber sicher meldete sich aber ihr Magen zu Wort, seit dem Frühstück hatte sie noch nicht die Zeit gefunden was zu essen, weil sie den ganzen Tag mit dem Herum- und Einräumen einiger Möbel verbracht hatte.
 

Eine halbe Stunde später etwa stand sie in Stoffhotpants und einem weiten Schlafshirt vor dem Kühlschrank,

suchte alle Etagen mit ihrem Blick nach etwas Essbarem ab, immernoch fröhlich summend.
 

Ok vielleicht bestellte sie sich doch einfach Pizza. In Gedanken schob sie sich ein paar feuchte Strähnen ihrer welligen Haare hinters Ohr und griff mit der linken Hand die Tür des Kühlschranks um sie zu schließen.
 

Sie warf diese zu – und bekam den Schreck ihres Lebens!

Nami riss sich ihre Kopfhörer von den Ohren und ließ im Affekt einen schrillen Schrei los, als sie einen Satz nach hinten machte und dabei beinahe auf die Küchenzeile sprang.
 

"HAST DU SIE NOCH ALLE MIR SO EINEN SCHRECKEN EINZUJAGEN?!" donnerte sie los, sobald sie erkannt hatte wessen Schuld das war.

Auch der Angesprochene hatte einen Schritt zurück gemacht, stellte gerade die Wasserflasche neben sich ab und trank entspannt sein Glas aus.
 

"Sorry.." meinte er nur.

"Ich hab nicht gehört, dass du reinkamst, Idiot! Seit wann schleichst du hier schon rum?" Nami verschränkte die Arme vor der Brust und sah Zorro etwas beleidigt an als dieser nur mit den Schultern zuckte.

"Ich hab fast nen Herzinfarkt bekommen.." betonte sie nochmal.
 

Darauf grinste Zorro ihr nur süffisant entgegen.

"Sicher dass das der Schreck war?" meinte er feixend und stellte sein Glas in die Spüle.

Nicht, dass er das ernst meinte, aber er hatte drei Tage dumme Sprüche aufzuholen..

Ohne weiteres Gezicke abzuwarten verließ er den Wohnbereich um jetzt wo das Bad wieder frei war, selbst unter die Dusche zu verschwinden, auch für ihn war es ein langer Tag gewesen.
 

Die junge Maklerin, seufzte resigniert als er sie stehen ließ wie bestellt und nicht abgeholt, versuchte ihren Herzschlag wieder in den Griff zu bekommen, was garnicht so einfach war, wenn man gerade echt wütend würde.

Ging das jetzt den ganzen Abend so weiter oder was..?
 

Ein paar Minuten später suchte sie an der Pinnwand nach dem Flyer von Dominos Pizza heraus und griff nach dem Telefon sobald sie herausgesucht hatte, was sie bestellen wollte. Die Orangehaarige wählte die Nummer und wartete, durch die Wohnung laufend, darauf dass jemand abnahm.

Sie hatte gerade die Adresse und ihren Wunsch durchgegeben, als plötzlich wieder Zorro neben ihr auftauchte.

Blitzschnell hatte er ihr den Flyer aus der Hand genommen und deutete vor ihrem Gesicht auf das Bild mit der Salamipizza.
 

"..aah Moment. Und noch 'ne Salamipizza! Ja, Genau. Jup. Dankeschön~" flötete sie noch süß in den Höhrer und warf dem Grünhaarigen einen mordlustigen Blick zu. Hatte der überhaupt so etwas wie Anstand?
 

"Wo stecken die Anderen?" fragte er unschuldig noch bevor sie loswettern konnte und rubbelte sich die kurzen Haare trocken. Dann lächelte er ihr frech entgegen und ließ sich auf dem Sofa nieder.

"Danke.." Sein Magen hing ihm in den Kniekehlen…
 

Nami wusste gar nicht wo sie überhaupt anfangen sollte.. Sie plusterte wenig begeistert die Backen auf und stemmte die Hände in die Hüfte bevor sie loslegte.

"Also Erstens; Du zahlst!" brachte sie ihren Zeigefinger in Stellung.

„Zweitens; du hast echt Nerven! Findest du das normal, drei Tage vom Erdboden zu verschwinden?

Und Drittens; Wo warst du überhaupt?!“
 

"Entschuldige Nami."

Ihr wütender Blick wurde milder sobald er das gesagt hatte, eine Entschuldigung ausgerechnet bei ihr hatte sie beim besten Willen nicht erwartet.. Eher einen völlig haltlosen Streit.

Auch seine Miene hatte allen Witz verloren und war ernst geworden.
 

"Gut, geht auf mich. Und Ja, ist es.. Das passiert eben. Und wo ich war? Weg eben.“

Mehr sagte er erstmal nicht, fuhr sich seufzend über den Nacken als er aufstand.

Er hatte nie behauptet, dass er ein ordentlicher Kerl war, der sein Leben im Griff hatte.

Natürlich hätte er sich bei ihr melden können aber er hatte einfach Abstand gebraucht.. Wiedermal. Und wieso auch.

Als er wieder in die Küche ging, sah Nami ihm nach.
 

Eigentlich war sie es ja, die insgeheim ein schlechtes Gewissen hatte, immerhin war sie mehr oder weniger unsensibel mit dem Foto umgegangen und.. Ja das war sehr schlechtes Timing gewesen.

"Wo Ace steckt keine Ahnung, der ist nach dem Möbel rumtragen irgendwann losgezogen.." gab sie ihm als Antwort damit die Konversation nicht ins Nichts verlief. "Und Vivi und Ruffy.. Tja sind spontan zum Taylor Swift Konzert.."

"Bitte wo..?"

"Ganz genau!" brachte Nami hervor und war amüsiert darüber, dass Zorro ähnlich wie sie reagiert hatte.
 

"Die beiden meinen das ja ganz schön ernst." meine Zorro anerkennend und kam mit einem Bier wieder ins Wohnzimmer. Er grinste mit einer Mischung aus Unverständnis und Verwunderung und zog dann die Terassentür auf.

"..Klingt ja übel, den muss es wirklich erwischt haben. Vorallem Taylor Swift. Ruffy..? Wow.“ bemerkte er noch lachend und lehnte sich draußen ans Geländer.
 

"Du stehst nicht auf Taylor Swift?" Nami war ihm gefolgt und stand nun neben ihm.

"Hm die Optik geht in Ordnung aber alles andere.. Da bekomm ich zuviel.“ gab er grinsend als Antwort und setzte sein Bier an.
 

Seine Mitbewohnerin lachte kurz und boxte ihm dann symbolisch in die Seite.

"Ich hab mir Sorgen gemacht du Idiot.." ihre Stimme war wieder etwas leiser geworden.

Er hatte sein Bier abgesetzt und verschränkte die Arme vor der nackten Brust, hatte sich nämlich nicht die Mühe gemacht was anderes als eine Jogginghose herauszusuchen nach dem Duschen.
 

Nach kurzer Stille drehte er sich um und stützte sich mit den Unterarmen auf das Geländer der Dachterasse, sah rüber zu den Lichtern der Stadt, die langsam überall in Sichtweite auftauchten.

„Kann ich dich was fragen Nami?“ fragte er, ließ ihr dann aber nicht die Zeit überhaupt zu verneinen.

„Zwischen uns.. Ist alles cool oder?“
 

Dabei sah er zu ihr rüber. Sie stand mit dem Rücken am Geländer, ungeschminkt und in lässigen Klamotten, musterte ihn mit ihren bernsteinfarbenen Augen.

Dann began sie zu grinsen und streckte ihm die Zunge raus.

"Klar. Aber wieso, hast du dich verknallt?" fragte sie frech und sah ihn herausfordernd an.
 

"Hast du sie noch alle? Soweit kommts noch.." fuhr er ihr entgegen und wirkte im ersten Moment wirklich schockiert bis er dann auch leicht grinsend den Kopf schüttelte.

"Aber darum geht’s, Ja. Ich kann dich echt gut leiden, wär schade wenn das kaputt geht."
 

"Keine Sorge" kicherte sie. "Von Machos hab ich erst mal die Schnauze voll.. Zudem bist du nicht mein Typ."

"Aha. Na danke. Das klang aber anders als-"

"Das sind zwei verschiedene Dinge mein Lieber"

"Seh ich auch so."
 

Zorro war innerlich gerade erlöst worden. Den Fehler die Grenzen nicht klar abzustecken hatte er schon ein paar mal zu oft gemacht, als dass er die Freundschaft mit Nami daran verlieren wollte.

Damit war das jetzt aber ausgemacht, keine Gefühle, keine Probleme.

Und er war froh dass seine Mitbewohnerin die selbe Meinung hatte.

Er nahm nochmal einen Schluck aus der Bierflasche und setzte sich in einen der Terassenstühle.
 

"Darf ich dich jetzt auch was fragen?"

"Klar schieß los."
 

Bevor sie fragen konnte, ertönte die Wohnungsklingel und Zorro war aufgestanden.

Eine Weile später saßen sie draußen auf der Terasse in den Stühlen mit Pizza und Bier und unterhielten sich. Die Abendsonne war zwar längst untergegangen, aber es war noch angenehm warm, an heißen Tagen staute sich auch Nachts noch die Sommerhitze zwischen den Hochhäusern und über dem Asphalt.

Irgendwann klappte Nami den Deckel von ihrem halbleeren Pizzakarton runter und legte ihn neben sich auf den Boden, ihre Füße hatte sie nach oben auf das Geländer gestreckt.
 

"Das ist 'ne unglaublich schöne Wohnung, ein richtiger Traum für einen Makler" meinte sie amüsiert und seufzte zufrieden. "Wie ist euer Haufen da bloß rangekommen?"

"Ich bin mehr vom Fach als du denkst.." gab Zorro vage zurück und nahm sich sein letztes Stück Pizza.

"Hast du das denn gelernt, geschweigedenn eine Konzession?"

"Ne.." er schüttelte den Kopf und sah über das Geländer zur Skyline.
 

"Du weißt sicher wie das ist, immerhin bist du selbst auch verdammt jung für den Job. Wenn du sofort weißt was die reichen Leute wollen ist ihnen egal, ob du 'ne Schule besucht hast. Ich hab ein paar Jahre Drecksjobs erledigt und meinem Onkel über die Schulter gesehen das hat gereicht."

Er griff wieder nach seinem Bier und nippte daran.

"Das lässt dir keine Ruhe oder?" fragte er die Orangehaarige amüsiert und musterte sie.

Im Gegensatz zu ihr konnte er sie lesen wie ein offenes Buch. Diese Fragerei drumherum..

Konnte sein dass ihr Interesse brechtigt war, sie kam aus der selben Branche, sogar aus dem selben Umfeld und sie hatten schon einiges erlebt in der kurzen Zeit.
 

Nami zuckte entschuldigend mit den Schultern und lächelte ihm entgegen.

"Du scheinst soviel über mich zu wissen und aus meiner Sicht sitzt da ein einziges Mysterium das ist ziemlich ungerecht findest du nicht?"

"Überhaupt nicht eigentlich." stellte er klar und trank sein Bier aus.

"Das ist alles nichts worauf ich stolz bin, wenn ich es besser wüsste wäre ich längt raus aus dieser gottverdammten Stadt."
 

"Du hast gesagt du bist raus seit 4 Jahren, wieso bleibst du denn hier, wenn du New York hasst?" unterbrach Nami die kurze Stille und sah ihn etwas irritiert an. Der Mann war ihr ein Rätsel. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass er nicht auch irgendwo anders sofort klar kommen würde.
 

Zorro zuckte vorerst nur mit den Schultern.

Das war eben alles nicht so einfach, das Netz das sich über die Jahre gewoben hatte war viel zu komplex, da steckte viel mehr dahinter als man meinen konnte. Wille. Gefühle. Familie.

Ein paar Minuten hatte er nachdenklich zur Stadt gesehen, dann ließ er den Blick zu seiner Mitbewohnerin schweifen und sah sie einen Moment nur an, bevor er das Wort wieder an sich nahm.
 

"Wenn ich mir die Skyline ansehe.. Sehe ich bestimmte Gebäude aus Stahl und Stein und weiß dass sie mit schmutzigem Geld gebaut wurden, denke an die reichen Säcke dahinter denen es scheiß egal war, dass dafür Blut geflossen ist.

Ich hab 'ne Weile gebraucht bis ich mich entschieden habe, dass ich da kein Teil von sein will, aber mir war nicht klar wie tief ich da drin stecke.
 

Wilson DMC, Sunville, White, Dellinger Office, allen voran De Flamingo und auch Ventazzo Estate – um nur ein paar zu nennen. Ich bin bei meinem Onkel aufgewachsen.

Sobald ich mit der Schule fertig war hab ich angefangen nebenher für ihn zu arbeiten, auch wenn das scheiße klingt, für viel Geld, Autos und Frauen ist man schon mit 16 zu begeistern das war ein einziger Kick, irgendwann blendet man aus, dass Leute aus der eigenen Firma drauf gehen wenn sie Fehler machen, krumem Dinger drehen oder aussteigen.

Als meine Tante dann umgekommen ist wurde mir das Erstemal richtig bewusst, was das für 'ne Liga ist indem diese Typen spielen, die ich durch Lofts führe und mit denen mein Onkel Zigarren raucht.

Über dem Gesetzt, über dem Leben der Familie, hauptsache dem Kapitalismus die Stiefel lecken..
 

Ich hab in der Zeit dann wieder mit Kenjutsu angefangen weil ich dort meine Ruhe hatte, irgendwann Kuina kennengelernt - Und recht schnell bemerkt, dass ich weder die Stadt noch meine 'Familie' brauche und bin immer wieder über ein paar Tage mit ihr losgezogen. Einfach auf die Straße und los. Sie war die Tochter eines namhaften Typen an der Wallstreet, der hatte auch andere Pläne für sie als Schwertkampf und einen Streuner mit fragwürdiger Familie, dementsprechend hatte auch sie die Schauze voll von dieser Weltstadt mit 18. Mein Onkel hat aber natürlich auch Wind davon bekommen dass ich keinen Bock mehr hatte und die grandiose Idee gehabt, durch meinen Kontakt Kuina zu entführen um Lösegeld vom wohlhabenden Daddy einzustreichen..

Sobald er diesen Gedanken geäußert hat, bin ich los und Kuina und Ich haben beschlossen vom einen auf den anderen Tag, quasi über Nacht das Land zu verlassen. Als klar war, dass wir spurlos verschwunden waren, ging natürlich Gios Lösegeldforderung raus und bevor wir überhaupt über der Grenze waren, hatten wir schon seine Leute im Genick“
 

Dann schwieg er kurz, verschränkte die Hände ineinander und sah auf den Boden.

Er hatte sich etwas in Rage geredet, wurde nun aber wieder etwas ruhiger.

"Glaubst du dieser Bastard von Vater hat es in Erwägung gezogen das Lösegeld einfach zu zahlen?" schnaubte er verächtlich und sah Nami in die Augen, schüttelte dann langsam den Kopf.

"Keinen Cent fürs Leben seiner Tochter. Hat die Bullen und ein paar Söldner vorgeschickt, nachdem die uns aufgespürt und mich mit Gruß halb tot geprügelt haben, kam Gio dazu und hat sie vor mir alle über den Haufen geschossen. Alle. Darunter auch seine eigentliche Geisel. Dann ist er abgehauen.

Ich lag 3 Monate auf der Intensiv im Koma nur um aufzuwachen, um dann zu hören dass ich die Beisetzung verpasst hatte. Immerhin. So kam ich zu Law.. Hab dann 'ne Weile bei ihm gewohnt und ja.. Vivi war Praktikantin in der Klinik, durch die Werkstatt kamen dann Ace und schließlich Ruffy.“ erklärte er noch fertig und stand dann auf.
 

Er brauchte jetzt definitiv was stärkeres zu trinken. Allein deswegen, dass er seiner Affäre gerade seine halbe Lebensgeschichte unterbreitet hatte. Aber irgendwie war es auch gut so, es half Gedanken zu sortieren wenn man sie so aussprach. Als ob man so einen objektiveren Blick auf sich selbst finden konnte.

"Schau einfach, dass du in das Business nie wieder einen Fuß reinsetzt.." meinte er noch im vorbeigehen zu Nami und ging kurz rein an das Resteregal im Wohnzimmer.
 

Kam kurz darauf schon wieder mit zwei Gläsern und ner Flasche Scotch raus auf sie Terasse, wobei Nami immernoch keine Worte gefunden hatte für das was sie da gehört hatte. Das war weitaus mehr als sie je wissen und hören wollte..

Es tat ihr unendlich leid.

Daher diese riesige Narbe.

Sie war total sprachlos, hatte das dringende Bedürfnis ihrem Mitbewohner um den Hals zu fallen.
 

"Zorro ich.." Er hob die Hand und winkte ihr nur ab.

"Sag einfach nichts mehr dazu, über das Mitleidslevel bin ich raus.

Merks dir einfach und hau ab solange du kannst." meinte er bitter grinsend und hielt ihr ein Glas Scotch hin, worauf sie anstießen.
 

"Du hast ein echt ein Alkoholproblem."

"Wenn's nur das wär..."

Zuverlässig unzuverlässig

Kapitel 15 - Zuverlässig unzuverlässig.
 

Das Geklappere von diversen Küchenuntensilien, vermutlich Pfannen die in der Spüle landeten, weckte Zorro nach nur wenigen Stunden Schlaf. Irritiert blinzelte er und hob den Kopf aus den weichen Kissen um einen Blick auf die Uhr zu werfen.

Herrgott es war gerade mal halb 11, würde er in seinem Kopf nicht noch etwas Karussell fahren, wäre er jetzt aus seinem Bett gesprungen um, wer auch immer so früh in der Küche wütete, die Meinung zusagen.

Manchmal war es wirklich angenehmer alleine zu wohnen. Was hatte ihn eigentlich dazu geritten mit diesen Psychopaten eine WG zu teilen?

Entnervt fuhr er sich durchs Gesicht und ließ den Kopf wieder ins Kissen zurücksinken - als er neben sich dann allerdings ein genüßliches Seufzen hörte.

Stimmt ja - Wenn das die Laune nicht zumindest ein bisschen anhob.
 

Zorro drehte den Kopf zur Seite, ein leichtes Grinsen schlich sich auf seine Lippen bei diesem netten Anblick den der nackte Rücken seiner hübschen Mitbewohnerin da bot. Angetan streckte er den Arm aus und griff um ihre Taille und zog sie an sich heran, vergrub das Gesicht dabei in ihrer Mähne.

Verschlafen streckte sich die Orangehaarige etwas, schnaubte dann kurz belustigt.
 

"Hast du nicht gesagt du bist nicht der Typ für sowas?" hauchte sie frech und schmiegte sich provokant gegen den Körper hinter sich, was ihren Mitbewohner gequält knurren ließ.

"Ich vergess meine guten Absichten wenn du weiter so deinen Hintern gegen meine Leiste reibst.." nuschelte er wenig beherrscht in ihren Nacken und schob ein paar orangene Strähnen zur Seite. Sein heißer Atem bescherte der jungen Maklerin eine ordentliche Gänsehaut, daher zog sie die Schultern nach oben und drehte sich in seinem Arm herum, dann nahm sie sein Gesicht in beide Hände und zog es zu sich. Dieser Kuss verlor nur Sekundenbruchteile später gänzlich seine morgendliche Unschuld.
 

Etwa eine halbe Stunde später öffnete sich die Zimmertür und der Grünhaarige Kerl schloss sie hinter sich als er noch im Flur die Jogginghose am Bund zurechtrückte und kurz im Bad verschwand. Der nächste Weg führte in die Küche, wo ihm dann einiges klar wurde. Natürlich.
 

"Morgen." brachte er tatsächlich über seine Lippen und beobachtete die Küchenfee an der Spüle kurz irritiert, bevor er die Kaffemaschiene anschmiss und zwei Tassen herausholte.
 

"Guten Morgen Spinatschädel" Sanji war nicht nur darüber verwundert dass sich der meistens eher schlecht gelaunte Zorro ein 'Morgen' abgerungen hatte sondern - ohlala zwei Tassen? Er zog eine gekringelte Braue nach oben und musterte die zweite Tasse eindringlich, dann suchte sein Blick die Visage seines Kumpels.
 

"Was ist denn mit dir los? Seit wann bekommen deine Ladies Frühstück?" Normalerweise wurde jeglicher Besuch so früh es ging wieder verabschiedet, ganz schön ungehobelt, aber dass Zorro nicht gerade mit seinem Benehmen glänzte stand so fest wie die Freiheitsstatue.

Umso erfreulicher, dass er anscheinend dazugelernt hatte. Sanji hört kurz mit dem Abtrocknen auf und musterte den grünen Haarschopf noch etwas skeptischer, als dieser ihm etwas zu amüsiert entgegengrinste während in die eine Tasse schon der Kaffe lief.
 

Oh Koch.. Bevor Zorro mit der Wahrheit rausrückte, ließ er noch die zweite Tasse Kaffe durchlaufen damit er sich schnell verziehen konnte bevor der Blonde ihm an den Hals sprang. Das wollte er sich nun wirklich nicht nehmen lassen, Salz in die Wunde zu streuen. So hob er beide Tassen Tassen und räusperte sich leicht bevor er zum Sprechen ansetzten wollte, da kam die besagte Lady schon um die Ecke und nahm ihm eine Tasse aus der Hand.
 

"Mit Milch hab ich vergessen zu sagen.. Oh, MorgenSanji~" meinte sie und stellte die Tasse wieder auf dem Thresen, ging dann rüber zum Kühlschrank um sich die Milchtüte rauszuholen.

Sanji sah ihr etwas schockiert hinterher nachdem er seine Starre überwinden konnte, hastig flötete er ihr hinterher "Guten Morgen Namimaus ♥" nahm ihr die Milch wieder ab und räumte sie zurück in die Seitentüre des Kühlschranks, steckte ihr noch einen Löffel in die Kaffetasse und wartete bis sie die Küchenzeile wieder in den Flurverlassen hatte.

Dann griff er das lange Kochmesser das er eben abgespült hatte und fuhr herum, hielt es dem immernoch grinsenden Übeltäter unter die Nase.

"Bist du völlig irre Zorro?!" wetterte er geladen wie ein ganzes E-Werk und hatte Mühe seine Stimme ruhig zu halten, damit nicht die ganze Bude seinen Wutanfall mitbekam.

"Wenn du Namilein das Herz brichst stech ich dich ab, weide dich aus und erwürge dich mit deinem eigenen Darm kapiert?! Ich fass es nicht!"
 

Zorro der eben noch an seiner Tasse genippt hatte, legte den Finger auf die Klinge und schob sie von sich, warf dem Koch einen genervten Blick zu.

"Alter komm runter, im Ernst. ..Geh eine Rauchen oder so. Du gönnst einem auch Nichts." Empfahl der Grünhaarige dann gelassen und verließ dann auch lieber die Küche bevor der Andere seine Drohung noch wahr machte..

Allerdings blieb er auf der Treppe nochmal stehen und sah zum Koch.

"Und denk mal drüber nach wer hier der Irre ist, du tauchst morgens hier auf, kochst ein Menü, backst Kuchen – dabei wohnst du hier nichtmal.."

Mehr hatte er dann auch nicht zu sagen, schüttelte leicht grinsend den Kopf und ging zurück in sein Zimmer wo seine Mitbewohnerin im Schneidersitz auf dem Bett saß und auf ihrem Handy herumtippte, dabei am Kaffe nippte.
 

"Du hast es überlebt.." stellte sie mit gespielt überraschtem Unterton fest als der Kerl, der eigentlich dieses Zimmer bewohnte die Kaffetasse abstellte und sich zurück ins Bett schmiss.
 

"Der soll sich nicht so anstellen." gab Zorro noch verständnislos zurück und ließ das Gesicht wieder ins Kissen sinken. "Aber hey einfach weil heute Sonntag ist werd ich nichts tun, vielleicht ne Runde joggen und.."

"Grillen. Vivi fragt ob Ruffy und sie Grillzeug mitbringen sollen, auf dem Rückweg vom Park damit wir heute Abend auf der Terasse nochmal Grillen können, anscheinend solls ab Mitte der Woche schon schlechter werden mit dem Wetter." vervollständigte die Orangehaarige seine Worte und sah vom Display auf.
 

"Auch kein schlechter Plan." bestätigte der Angesprochene mit einem leichten Grinsen und drehte sich auf den Rücken, fuhr sich durch die kurzen Haare.

"Willst du danach dann noch was trinken gehn, hier im Block gibt es ein paar wirklich gute Bars und-" er stockte weil sich Nami im selben Augenblick auf ihn gesetzt hatte, den Kopf in den Händen, die Ellenbogen auf seiner Brust abgestützt sah sie überaus amüsiert in sein Gesicht hinunter.

"Fragt der Herr mich gerade etwa nach einem Date?~"
 

Nicht dass sie das ernst meinte aber sie genoß jede Sekunde seit sie das ausgesprochen hatte, wie irritiert Zorro dreinschaute weil er sich offensichtlich nicht entscheiden konnte ob er nun protestierte oder wieder auf ganz andere Gedanken kam weil sie auf ihm saß mit nichts weiter an als seinem, ihr viel zu großen, Shirts.
 

"Ist ja nicht so als hätten wir gestern schon eure halbe Minibar leergesoffen.." legte sie frech nach und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen bevor er sich noch ernsthaft beschweren konnte.

Aber in der Tat, Zorro hatte anderes im Sinne, mit einem leichten Ruck und einer schnellen Bewegung hatte er den Spieß herumgedreht und fixierte ihre Hände neben ihrem Kopf im Laken und musterte sie siegessicher.
 

"Kein Date. Nur ein netter Kerl der seiner guten Freundin die schon Jahre in der Stadt lebt, aber nie in den richtigen Ecken unterwegs war, die guten Kneipen zeigt."

Gerade war er dabei sich zu ihr runter zu beugen da ertönte ein aufgeregtes Klingeln von der Holzkiste, die als NAchttisch diente, ein Anruf an einem Sonntag war nicht gerade das was Zorro sonst von irgendwas abhielt, aber im selben Moment dämmerte es ihm, dass er da irgendwas vergessen hatte..

Ein leicht genervtes Seufzen kam über seine Lippen, als er Namis Handgelenke losließ und nach dem immernoch klingelnden iPhone griff.
 

"Na w-" weiter kam er nicht, die Stimme am anderen Ende polterte nur so drauf los dass er entnervt mit den Augen rollte und sich durch die Haare fuhr.

"Schon klar, schon gut ja. Nein habs nicht vergessen.. Nein. Ja ich weiß. ... Aha auch noch? Nein kein Problem.. Aha." Dabei schob er sich aus dem Bett, zog den Schrank auf und suchte sich was zum anziehen.

"Ja.. Komm runter jetzt, wurde spät gestern ich fahr gleich los. Nein lass den Schrank ich mach das. .. Jou ciao."

Der Grünhaarige knurrte genervt und ließ das Handy in seiner Hosentasche verschwinden, zog sich dann ein Shirt über und sah zu Nami.

Ihr teils verständnisloser, teils irritierter Blick verrieten so Einiges. Er fühlte sich glatt wie ein Verurteilter..
 

"Ja is gut ich habs vergessen okay?" gab er irritiert zu und zuckte mit den Schultern.

"Zum Grillen bin ich wieder da."

"Wohin den überhaupt? Und mich lässt du jetzt wirklich hier alleine in deinem Bett? Was wenn mir langweilig wird?" Nami spielte die Beleidigte, dennoch konnte sie nicht abstreiten dass es ihr so garnicht passte, dass er den entspannten Plan heute wegen dem Anruf jetzt einfach auf Eis legte erstmal, vorallem wegen, ja sie konnte sich denken - aber eventuell irrte sie sich ja auch.
 

"Tashigi, die Polizistin die dich befragt hat du erinnerst dich? Ist umgezogen und braucht Hilfe bei den Möbeln. Hab verplant dass ich um 12 dort sein sollte." erklärte er knapp, war ja nichts dabei und nahm sich seine Autoschlüssel bevor er zur Tür ging. Auf ihre Stichelei war er nicht mal eingegangen, wäre immerhin definitiv lieber hier geblieben aber er hielt seine Worte wenn er zugesagt hatte zu helfen.

War auch angebracht, so oft wie die Polizistin seinen Hals aus der Schlinge gezogen hatte..

Die Tür fiel hinter ihm zu, Nami blieb zurück und setzte sich auf, verschränkte die Arme und plusterte etwas die Backen auf. Sowas.

War nicht ihre Sache dass ihr Mitbewohner unterm Strich doch irgendwie ein ziemliches Arsch war..

Kein Grund eingeschnappt zu sein – ermahnte sie sich selbst und stieg aus dem Bett, sammelte ihre Sachen auf und ging rüber in ihr eigenes Zimmer das ja ebenfalls frisch eingerichtet war.

Wie ein Vollidiot

Kapitel 16 - Wie ein Volldiot
 

Seit einigen Minuten stand sie vor dem großen Spiegel der im Flur hing, betrachtete sich von allen Seiten.

Haare offen oder doch etwas schicker hochgesteckt?

Mit skeptischem Blick schob sie ein paar ihrer orangenen Strähnen hinters Ohr, drehte dem Spiegel dann den Rücken zu.

Ein prüfender Blick über die Schulter, das trägerlose weiße Kleid stand ihr fantastisch! Sie zupfte noch den engen Bund zurecht der sich perfekt um ihre schlanke Taille schmiegte und strich den Stoff von dort aus glatt.
 

Im Augenwinkel sah sie wie sich die Haustüre öffnete.

Endlich! Sie seufzte leise. Pünktlichkeit gehörte nicht so ganz zu den Stärken ihres Mitbewohners..
 

"Da bist du ja, ich bin schon seit einer halben Stunde soweit. Wir sind spät dran." informierte Nami den Grünhaarigen zu dem sie gerade in den Wohnbereich getreten war.
 

"Spät dran wofür?"

Zorro, der so eben nach Hause gekommen war, hatte keine Ahnung wovon die Kleine da sprach.

Aber nette Begrüßung..

Er ließ sich die Sporttasche von der Schulter rutschen und nickte noch Vivi begüßend zu, die auf dem Sofa saß und in einem Magazin blätterte.
 

"Cocktailabend bei Sanji in der Bar. Sag bloß du hast es schon wieder vergessen.

Dein Hirn funktioniert die letzten Wochen wie ein Sieb kann das sein?"

Nami musterte ihren Mitbewohner kritisch, als der rückwärts an ihr vorbei ging.

"Hm" seufzte dieser während er sich durch die grünen Haare fuhr.

"Ich sollte dich fahren.." Der fragende Unterton. Jup er hatte es vergessen.

Aber fabelhaft dass er sich jetzt daran erinnerte.

Nami schnalzte genervt mit der Zunge, dann setzte sie sich auf die Sofalehne und rutschte in ihre weißen Pumps.

"Ganz genau mein Lieber und jetzt komm in die Puschen." ordnete sie mittlerweile etwas genervt an und zog die Riemchen der Schuhe zurecht.
 

Zorro war auf dem Treppenabsatz stehen geblieben der vom Wohnbereich hoch zum Flur auf dem die anderen Zimmer lagen und sah sie entschuldigend an.

"Sorry ich kann nicht, muss auch gleich weiter." meinte er ruhig und wollte sich wieder abwenden. Das war jetzt blöd gelaufen aber Vivi war ja auch noch da.
 

"Dein Ernst? Wohin? Muss ja wichtig sein an einem Freitagabend.."

Er verdrehte genervt die Augen. War das IHR Ernst?

Ihr Unterton war völlig genervt, das wiederum nervte ihn.

Beinahe nicht mehr zu zählen wie oft sie sich in der letzten Zeit wegen Kleinigkeiten - oder sowas - in die Haare bekommen hatten, wahrscheinlich flogen gleich wieder ordentlich die Fetzen.
 

"Ja, mein Ernst. Nimm' dirn' Taxi Prinzessin." meinte er kühl und ließ sie stehen.

Da hatte er gerade wirklich kein Nerv für. Er drückte die Tür zu seinem Zimmer auf und griff sich ein paar frische Klamotten, als er dem Schrank wieder dem Rücken kehrte stand Nami bereits im Türrahmen.
 

"Wohin?" fragte sie und hatte die Arme vor ihrer Brust verschränkt. Die Erfahrung und vorallem ihr Tonfall sagten ihm dass er sich auf ein Minenfeld zubewegte. Wie er das hasste.

"Wohin?" wiederholte er ihre Frage als ob er herausfinden wollte ob das jetzt ihr Ernst war.

Es war ihr Ernst – und er wusste es. Genauso wie er wuste dass sie die Antwort auf diese Frage längst kannte, es aber hören wollte damit sie ihm eine weitere Szene machen konnte.. was auch immer. Was wusste er schon.. Scheiss Weiber. Aber gut wenn sie so wild darauf war es zu hören.
 

"Tashigi holen." gab er trotzig von sich und wandte den Blick von ihren glühenden Augen ab. War sie jetzt zufrieden?

"..Nicht, dass es dich was angeht eigentlich."
 

Nami schnaubte beleidigt. Wenn Blicke töten könnten.. Doch diesmal verfiel sie nicht in den üblichen Tobsuchtsanfall wenn ihr etwas nicht passte.

"Geht mich schon was an." Ihre Stimme war bestimmt und für dieses Thema verhältnismäßig kühl.

"Ist immerhin jetzt das dritte Mal dass du mich wegen der versetzt!"
 

Zorro hatte es geahnt..

Er rieb sich mit einer Hand die Augen und schob sich an ihr vorbei aus der Tür.

Die unterkühlte, beleidigte Show, die sie hier abzog konnte sie sich sparen.
 

"Und ich hab Sorry gesagt." versuchte er sie daher in ruhigem Ton abzufertigen und blieb dann als er ein paar Schritte aus der Tür gemacht hatte nochmal stehen, spürte genau ihre tödlichen Blicke in seinem Rücken.

"Kannst du vielleicht aufhören deswegen jetzt rumzuzicken, dachte du bist spät dran?" blaffte er dann doch und drehte sich nochmal zu ihr um.
 

Herumzicken? HERUMZICKEN? Hatte sie da gerade richtig gehört?! Viel fehlte nicht mehr dann ging sie an die Decke! Das hatte ein schöner Abend werden sollen,wenns irgendwie vermeidbar war wollte sie davor am besten niemanden umbringen aber dieser Typ machte es ihr verdammt schwer!
 

"Sag mal hackts bei dir?!!" brach es bissig aus ihr heraus als sie die Fäuste ballte und ihm entgegen kam.

"Hör du mal lieber auf so arrogant zu sein! Ich dachte einfach, dass man sich auf dich verlassen kann!!"

Nami knurrte aufgebracht und ließ Zorro nicht aus den Augen, da war jetzt wirklich mehr als eine blöde Entschuldigung nötig! Ihre Wangen wurden mehr als zart rose als ihr Gegenüber erstmal nur amüsiert schnaubte.
 

Er sagte nichtmal was, öffnete nur die Badtüre und schmiss seine Klamotten rein.

Herrgott wie er dieses elendige Thema hasste. Nochmehr hasste er es allerdings wenn man ihn provozierte, um es anders zu sagen, da musste man bei ihm verdammt vorsichtig sein.
 

"Dann warte doch noch einfach fünf Minuten und ich fahr dich zu deiner Kringelbraue, der liest dir dann jeden Wunsch von den Augen ab und kann dir alles an den Arsch tragen hm?" meinte er in sarkastischen Tonfall, wobei er ihr die letzten Worte einfach nur provozierend entgegenhauchte.

Oh er wusste genau dass es nicht darum ging.

Aber wenn sie sowiso das arrogante Arschloch in ihm sah, brauchte er sich keine Mühe geben, das in irgendeiner Weise zu kaschieren. Es war immerhin mehr als offensichtlich, dass sie sich nicht deshalb so aufspielte, weil er sie nicht fahren konnte.
 

"Darum gehts doch garnicht du Idiot!" protestierte Nami lauthals, funkelte ihm verständnislos entgegen und biss sich auf die Unterlippe, sie war den Tränen nähe so wütend war sie. Kapierte der den überhaupt nichts?!
 

"Ach? Dann helf ich dir mal auf die Sprünge und sag dir um was es hier geht. Du machst mir einen Laden weil du krankhaft eifersüchtig bist!"
 

"Wie bitte?!"
 

"So siehts aus. Halt mich nicht für einen Vollidioten, ich hab keine Lust mehr auf diesen Scheiss das war geklärt. Und soll ich dir noch was sagen Nami?

Am aller meisten pisst mich an, dass ich mir von ihr genau die selbe Scheiße anhören muss!!"

Provoziert stand er ihr gegenüber. Auch er war lauter geworden. Hatte sich in Rage geredet. Zorro war niemand der ein Blatt vor den Mund nahm wenn er wusste dass das was er zu sagen hatte seinem Gegenüber nicht passte. Er war alles andere als umgänglich und bei Gott ein verdammter Sturkopf.
 

Nami starrte ihn nur an, musste seine Worte erst einmal sortieren, wusste nicht ob sie in Tränen ausbrechen oder auf ihn einprügeln sollte. Es war nicht das erste Mal dass die Fetzen flogen aber, dieses Mal war es anders. Ihr Herz raste, sie hatte Mühe irgendwie die Fassung zu wahren.

Anscheinend hatte er ganz genau erkannt, dass die Sache mit Tashigi sie verletzte, auch wenn sie bisher noch nicht direkt darüber geredet hatten und - das schien ihn überhaupt nicht weiter zu interessieren so wie er sie herunterputzte? In diesem Moment wurde es ihr klar, sie verfluchte sich innerlich.

Ihr Hals war wie zugeschnürt, die Fäuste immernoch geballt.
 

"Und du sagst Doflamingo ist ein Arschloch, herzlichen Glückwunsch."

Dieser Satz war beinahe nur ein Flüstern, dann drehte sie sich weg und ging ein paar Schritte weg von ihm bevor sie nochmal über ihre Schulter sah und lauter wurde.

"Du bist noch viel schlimmer Zorro! Ein verlogenes Arschloch dir ist völlig egal wie es Anderen geht solange du kriegst was du willst! Ich weiß garnicht wie ich nochmal so naiv sein konnte.. und vorallem versteh ich nicht wie blöd man sein muss um so einen arroganten Idioten wie dich heiraten zu wollen!" Die Tränen liefen ihr unaufhaltsam die Wange herunter als er darauf nur kommentarlos die Badtür hinter sich zu schlug. Dass die Holztür dabei nicht aus den Angeln brach war ein Wunder.
 

Namis Absätze stolperten schnell über den Parkett zur Wohnungstür. Sie musste hier raus, jetzt.

"Hey..Maus.." Vivi, die den Streit mitgehört hatte stand etwas überfordert im Wohnzimmer und sah Nami nach die sich ein paar Schlüssel von der Ablage gegriffen und die Wohnung stürmisch verlassen hatte.

Vivi folgte ihr raus ans Geländer des Treppenhauses und rief ihr noch nach.

"Nami!!" Es gefiel ihr überhaupt nicht, dass ihre Freundin in dieser Verfassung durch die Stadt .... FUHR?! Sie war nicht die Einzige die gerade eben die quitschenden Autoreifen auf dem nassen Asphalt vor dem Haus gehört hatte.
 

Wenige Sekunden später wurde die Badtür aufgerissen und ein nicht nur nackter sondern auch nasser Zorro rannte mit einem Handtuch in der Hand an ihr vorbei, das Treppenhaus nach unten.

"NAMI! Fahr den zu Schrott und ich bring dich um!!"

Vivi konnte sein Gebrüll auf der Straße noch vor der Wohnungstür hören.

Meine Güte.. Sie machte sich riesige Sorgen. Sie schloss die Tür und lehnte sich dagegen, auch ihr liefen die Tränen über die Wange.

Was sollte sie jetzt machen? Ihre Freundin hatte nicht einmal ein Handy dabei.

Die junge Krankenschwester war nicht nur besorgt sondern gleichermaßen sauer.

Das Läuten der Tür ließ sie erschrocken zusammenfahren.
 

"..." Sie drückte den Knopf der Sprechanlage.

"Vivi?!" Zorro klang irritiert und völlig außer Atem.

"Vivi lass mich wieder rein." bat er und sah hektisch zur Straße, dann wieder zur Tür.
 

"NEIN!"

"Nein?!??" wiederholte er perplex. Was sollte das jetzt?

"Vivi es schüttet wie blöd und sie ist mit meinem Wagen abgehauen!! Mach jetzt auf bitte..!!"

Vivi war an sich eher eine ruhige Person, schwer aus der Fassung zu bringen aber die Umstände ließen es zu dass sie jetzt ordentlich die Krallen ausfuhr.
 

"Was an dem Wort 'Nein' verstehst du nicht? Du bist so ein Vollidiot Zorro denkst du auch mal nach bevor du sprichst? Lüft erstmal dein Hirn durch und überleg was das größere Problem ist, dein scheiß Auto oder Nami!

... Wenn ihr was passiert kannst du was erleben!!!!" brachte sie ihm wütend und aufgelöst entgegen und nahm den Finger vom Knopf.

Ende der Ansage.

Sie wischte sich die Tränen mit dem Handgelenk weg und suchte hektisch nach ihrem Handy um erstmal Ruffy anzurufen.

"..."
 

Nach zwei weiteren Versuchen gab Zorro das Klingeln auf.

Vor Wut knurrend trat er gegen die Tür, ging ein paar Schritte zurück und suchte die Fassade nach einem Fenster ab. Schlecht bei einem Bürogebäude bei dem nur das Penthouse oben bewohnt war.

"VERDAMMT VIVI!!!" brüllte er und blinzelte durch den ströhmenden Regen, sah dann zu Sprechanlage weil das Licht anging.

"Hau ab oder ich ruf die Polizei wegen einem nackten Stalker!!!"
 

Keine Chance.

Was tat er denn jetzt? Klettern? Zu glatt und vorallem zu hoch.

Jemanden anrufen? Shit weder Handy noch Kohle.

Und die Passanten starrten auch schon.. Nicht dass es ihn interessierte was sie von ihm dachten.. nur mit Handtuch um die Hüfte, im ströhmenden Regen auf der Straße mitten in Brooklyn.

Fuck.

Wie ein Held

Kapitel 17 - Wie ein Held
 

"Nein nein, halt – könnten sie mal zuhören und -"

Der junge Mann zuckte kurz zusammen, unterbrach seinen Erklärungsversuch, als die ältere Dame,

deren Blumenladen er keine zwanzig Sekunden zuvor betreten hatte, einen weiteren entsetzten Schrei ausstieß und verängstigt auf den Alarmknopf an der Rückseite der Verkaufstheke einprügelte, als wäre es der Buzzer aus ihrer vorabendlichen Lieblingsquizshow.
 

"ICH TUE IHNEN DOCH NICHTS VERDAMMT ICH WILL NUR - " wieder kam er nicht weiter.

Diesmal unterbrach ihn das schrille Piepen der ausgelösten Alarmanlage. Kurz raufte er sich den komplett durchnässten grünen Schopf und knirschte mit den Zähnen, versuchte beruhigend zu wirken als er die Hände hob.

Ein weiterer Schrei der verängstigten Ladenbesitzerin erinnerte ihn daran, dass er nun wieder völlig

entblößt mitten im Laden stand. Verdammt nochmal das war wirklich nicht sein Tag heute!

"Mir scheiß egal jetzt!!" stieß er resigniert aus und sah sich kurz um, packte im folgenden Augenblick den nächstbesten Rosenstrauß den er zu fassen bekam und hastete zur gläsernen Ladentür.

Das verspielte Türschild, zierte ein ‚Closed ♥‘ in schnörkelhafter Schrift, es klapperte wild gegen den Rahmen als der Nackte die Ladentür hinter sich zugeschmissen hatte und nun wieder auf der Straße stand.
 

Ein Hupen ertönte. Nicht das erste mal in dieser Nacht.

Alarmiert sah er sich um. Selbst der Himmel hatte kein Erbarmen mit ihm, es schüttete immer noch wie aus Eimern.

Er trug ja sowieso nichts mehr, das nass werden konnte. Daher war das nicht mal sein größtes Problem.

Das kam jetzt erst; in den regennassen Straßen des Blocks spiegelten sich neben den Schaufenstern, Straßenlaternen und den Lichtern des wie immer auch noch zu dieser Zeit zähen New Yorker Verkehrs, nun auch die blaurot kreisenden Alarmlichter des heranrasenden NYPD Streifenwagens.
 

"Oh Fuck.." entwich es dem Kerl heißer, dem langsam bewusst wurde, wie tief er sich in die Scheiße geritten hatte.

Oh wäre er heute morgen einfach nicht aufgestanden. Einfach liegen geblieben.

Dann würde er nun nicht absolut nackt, nass, womöglich unterkühlt und völlig ziellos mit maltretiertem Rosenstrauß durch die Straßen rennen auf der Flucht vor der Polizei, die ihn für einen gestörten Obdachlosen hielt der so eben einen Blumenladen nach Ladenschluß ausgeraubt hatte.

Hätte Zorro gerade Zeit darüber nachzudenken, würde er sich wohl verfluchen aber der Sprint den er über den Asphalt hinlegte verlangte ihm alles ab. Immer wieder sah er sich um, rempelte dabei ausversehen die Passanten an, die nicht von selbst die Flucht ergriffen.

Ein Streifenwagen verfolgte ihn, ein weiterer kam ihm die Straße runter entgegen. Vollbremsung.

Ein paar Meter schlitterte er über den nassen Gehwegerhob sich wieder und bog angestrengt keuchend in eine kleinere Gasse ein.

Als dieser Fluchtweg mit einem Drahtzaun versperrt endete, überwand er hektisch ein paar Container und sprang gegen den Zaun, kletterte daran hinauf und ließ sich auf der anderen Seite wieder herunter fallen.
 

„Zielperson ist auf der Flucht! Ecke 46. Straße, Nolandstreet, brauchen Verstärkung!! Möglicherweise ist er bewaffnet!“ setzte der Officer einen Funkspruch ab nachdem er vor dem Zaun zu Stehen gekommen war.
 

Zorro hingegen sprintete weiter, sah sich immer wieder gehetzt um und konnte garnicht mehr genau sagen aus welcher Richtung die Sirenen kamen und wie zur Hölle er seinen Arsch hier raus retten sollte.

Mittlerweile erfüllte er immerhin einen halben Katalog an Gesetzesverstößen...
 

Also war es besser die Beine in die Hand zu nehmen und sich verdammt nochmal aus dem Staub zu machen!

Die Gasse war nur von wenigen Fenstern der Anwohner spärlich erleuchtet, doch dass gerade ein weiterer Streifenwagen vor dem vermeintlichen Ausweg am Ende der Gasse gebremst hatte, den er ansteuerte, ließ ihn schnell reagieren. Gekonnt sprang er an die Halterung der Feuerstreppe die in etwa zwei Meter Höhe die Hausfassade entlang führte und zog sich daran hoch.

Über das rutschige Gitter rannte er nun weiter auf das Ende der Gasse zu, bis das Metallgestell entdete; Ein paar Meter und oberhalb des Streifenwagens aus dem eben zwei Polizisten ausgestiegen waren.

Alles oder nichts, dachte er sich im Affekt als er schließlich über das Geländer nach unten auf den Streifenwagen sprang um über das Dach zu rutschen und so aus der Sackgasse zu entkommen.

Wenn er sich einem sicher war, dann dass er schneller rannte als diese uniformierten, Donut-fressenden Aushilfscops die hier die Straßen kontrollierten!
 

„Adios“ stieß er aus und landete etwas holprig auf dem Dach des Wagens, rollte sich ab und setzte wieder zum Sprung an – allerdings funktionierte die Aktion nicht ganz so heldenhaft wie gedacht, er verlor den Halt auf dem durch den anhaltenden Regen völlig rutschigen Metalldach und polterte auf der anderen Seite des Streifenwagens unsanft auf den Asphalt hinunter.

Einen Moment verzog er schmerzvoll das Gesicht, rappelte sich etwas desorientiert wieder auf und griff nach dem fallengelassenen Blumenstrauß.

Sich nach den beiden mehr oder weniger abgehängten Polizisten umsehend, welche mühevoll über den eigenen Wagen aus der Gasse kletterten, rannte der Grünhaarige in einen weiteren mit Schlagstock bewaffneten Uniformträger hinein.
 

"HALT STOP! AUF DEN BODEN!" schrie dieser dem Flüchtigen entgegen und holte bereits mit seinem Schlagstock nach ihm aus.

Wieder reagierte Zorro schnell, hob seinen Unterarm dagegen und griff mit seiner Hand blitzschnell dort wo der Officer die Schlagwaffe hielt und hebelte sie aus seiner Hand, riss den überraschten Mann herum und strangulierte ihn mit dem eigenen Schlagstock.

Die beiden anderen Streifenpolizisten blieben alamiert stehen.
 

"Kein Schritt weiter!" Zorro knurrte diese Drohung, mehr heißer als überzeugt.

Geiselnahme, noch ein Punkt zum Abhaken.. Scheiße.

Doch diesmal war ihm der Officer einen Schritt voraus, urplötzlich spürte er einen absolut abartigen Schmerz in seiner Seite, worauf jeder einzelne Muskel seines Körpers zusammenkrampfte und jeglichen Dienst verweigerte.

„Ahhrggh“ mehr brachte er nicht mehr heraus, kippte der Länge nach wie zur Salzsäule erstarrte, an seiner Geisel mit der Taserpistole in der Hand vorbei und landete vor den Augen geschockter Passanten auf dem nassen Gehweg. Absolut bewegungsunfähig, lag er in der Pfütze und zuckte gequält bis der Stromschlag nachließ.

Das Nächste was er spürte, waren definitiv Knie auf seinem Rücken und Hände, die sein Gesicht auf dem Asphalt fixierten und dann kaltes Metall um seine Handgelenke schlossen.

Game Over.
 

Ein paar Stunden, zwei Whiskey und eine Autofahrt mit lauter Musik später öffnete sich die Haustüre des zur WG umfunktionierten Penthouse. Nami war noch nicht mal zur Tür rein da fiel ihr ihre Freundin stürmisch in die Arme.
 

"Oh Gott Süße da bist du ja!! Ich dachte schon.. keine Ahnung was ich dachte!“

Vivi war wirklich fertig, ließ die junge Frau im dem Wetter völlig unangebrachten weißen Kleid auch erst wieder los als diese sich freigekämpft hatte.
 

"Was dachtest du..? Dass ich mir wegen diesem narzistischen Gorilla die Augen aus dem Kopf heule? Sicher nicht.." protestierte sie und ließ die Schlüssel seines Wagens unbekümmert auf die Ablage fallen.

"Mir geht’s gut wirklich."

"Dann ist ja gut" grinste ihr Ruffy entgegen und Nami war froh, dass wenigstens einer der Anwesenden ihr glaubte, was sie sich einzureden versuchte.

Ihr Weg hatte sie nun schon auf die Couch geführt, wo sie sich das Weinglas schnappte das dort herumstand.

Sie zog es in einem Zug leer und sah zu Sanji der nun auch ins Wohnzimmer trat.
 

Da war sie ja.

Ein Seufzen entwich seinen Lippen ehe er sich neben sie setzte.

"Ich hab versucht dich zu finden, bin gleich losgefahren als Vivi mich angerufen hat. Ich bin froh dass du wohl behalten wieder hier bis Nami-Maus.." beruhigend legte er eine Hand auf ihre Schulter und griff dann zur Weinflasche um ihr gekonnt nachzuschenken.

"Ehrlich gesagt hab ich mir ziemliche Sorgen gemacht, war ganz schön was los ein paar Blocks weiter.

Irgendein geisteskranker Psychopath hat einen Coffeeshop gestürmt, einen Laden überfallen und Leute als Geiseln genommen. Dazu wohl Exhibitionist." erklärte der Koch skeptisch und lehnte sich wieder in der großen Couch zurück.
 

"Na der hätte es mal bei mir probieren sollen.." gab Nami etwas angriffslustig zurück, den Typen hätte sie gut gebrauchen können um ihren Frust abzulassen. Ein resigniertes Seufzen verließ ihre Lippen ehe sie das Weinglas ansetzte und zu Vivi sah.

"Anderes Thema, hat der Herr sich aus dem Staub gemacht oder was?" fragte sie schon wieder etwas verstimmt an ihre beste Freundin gewandt die etwas überrumpelt zurück starrte.
 

"„Ähm.." brachte sie schließlich zaghaft hervor, irgendwie.. machte das gerade zu viel Sinn.

Gut, Zorros Temperament war kaum zu bändigen wenn er mal auf 180 war, aber ob er wegen so etwas gleich Amok lief war doch wirklich absurd?

Oder war er doch irgendwie gestört? Dabei traf sie doch nun eine Teilschuld? Wenn er wirklich zum Entführer geworden war? Immerhin war sie es gewesen die ihn nackt vor die Tür gesetzt hatte.. Ohje.
 

Bevor Vivi ihre Vermutung teilen konnte, ging die Haustür ein weiteres Mal auf.

Mitbewohner Nummer Fünf schneite herein, sein Handy zwischen Schulter und Ohr geklemmt mit zwei Sixpack Bier bewaffnet.

„Ah- Uh-huh...“ bestätigte der Schwarzhaarige Kerl seinen Gesprächspartner und musste sich schwer beherrschen sich nicht zu amüsiert anzuhören.

"Yo. Ich hol dich ab, mach dir keinen Kopf Bruder, haha. Dann bis – äh was? ……. Haha, ne Hose?" Ein wenig irritiert stellte er das Feierabendbier auf dem Thresen der Wohnküche ab und zwinkerte kurz seinen Freunden zu ehe er nickte.
 

"Ja ist gut ich mache und frage nicht, bis gleich Schatz." sprach er schließlich unbekümmert in sein altes Nokia Telefon ehe er im Flur verschwand und nur ein paar Sekunden später wieder ins Wohnzimmer kam.

"Fragt nicht ihr würdet es sowiso nicht glauben." Ace grinste königlich amüsiert und tastete nach den Autoschlüsseln in seiner Jeans, dann verließ er die Wohnung wieder.
 

"Hey Ace! Hast du 'ne Freundin..?" Ruffys Gesicht zierte das selbe Grinsen, wie das seines großen Bruders, als er diesem hinterher rief und schließlich die Anderen ansah weil er wohl vorerst keine Antwort bekam.

"Wusste ich garnicht!" legte der naive Student noch nach und wunderte sich darüber wieso man seinem Schatz eine Hose bringen sollte? Sein Blick ging zu Vivi, der jegliche Gesichtszüge entgleist waren ehe sie sich an die Stirn fasste.

Sanii ging es ähnlich. Er fummelte seine Kippenpackung aus der Jackentasche und stand auf.

"Ich geh dann mal.. eine rauchen."

Eins zum Anderen

"Man.. Die Story kannst du später auf jeden Fall deinen Kindern erzählen,

wenn die Familienfeier richtig langweilig ist und -"
 

"Sicher nicht." unterbrach Zorro, seinen, von der ganzen Sache viel zu amüsierten, Mitbewohner der hinter dem Steuer seiner Schrottkiste – pardon PickUps saß. Er rutschte gar noch ein kleines Stück im Beifahrersitz zurück, fuhr mit Zeigefinger und Daumen an die Stelle zwischen seine Augen und schloss diese dann auch. Whoa. Was für ein Tag.
 

"Na dann übernehme ich das wohl haha."

Ja fantastisch, die Rolle des absolut kindischen und verzogenen Onkels passte perfekt auf Ace. Einfach Nein.

Nein zu Onkel Ace und nein dazu, diese Story jemals wieder anzuschneiden.

Mit diesem Gedanken schaubte Zorro genervt.

"Ach komm schon, ist doch am Ende jetzt mehr oder weniger gut ausgegangen oder?

Keine Konsequenzen bis auf die Entschädigungszahlung an die Ladenbesitzerin." plapperte Ace weiter, als hätte er Zorros Gedankengang mitbekommen.
 

"Halt bitte einfach den Rand." Für einen Moment kam der Schwarzhaarige dieser resignierten Bitte nach, dann aber seufzte er leise und sah wieder auf die Straße vor sich.

"Ist ja gut. Ich meine, die hätten dich auch über den Haufen schießen können? Ich bin froh dass ich keine Leiche identifizieren musste, sondern stattdessen mir nur deine miese Laune anhören muss.

Aber hey ‚Danke dass du mich abholst und der Polizei unterschreibst dass ich kein Psychopath bin und mir dazu noch was zum anziehen mitgebracht hast.‘ hätte auch nicht weh getan oder?"

- "Ich weiß nicht was mich dazu gebracht hat ausgerechnet dich an zu rufen, im Ernst. Aber Danke ja.. Jetzt sind wir quitt."

"Wie quitt?"

Vegas. Wär ich nicht gewesen hättest du dich freiwillig an die Stripperinnen verkauft – noch vor Sanji. Weil du so sternhagel dicht warst, dass du nicht geschnallt hast, dass es allesamt eigentlich Drags waren.“

"Haha ja.. das stimmt. Oh man. Also man weiß ja nie auf was man so steht, wenn man es nicht probiert hat aber -" Wieder seufzte der Grünhaarige genervt, dann hörte er einfach dem höchst interessanten inneren Monolog des Mechanikers über seine besoffene sexuelle Flexibilität zu und war dementsprechend froh, als sie Minuten später vor dem Bürocomplex in dessen oberster Etage ihre Wohnung lag parkten.
 

Erstes Ziel, Minibar, zweites Ziel sein Zimmer. Ruhe.

Wahrscheinlich waren die Mädels immernoch angepisst und weder für den hysterischen Koch, noch für Ruffys kindische Fragerei hatte er gerade einen Nerv übrig.

Oben angekommen dann, traf sein Blick tatsächlich nur kurz die Anwesenden, keiner von ihnen schien sich sicher zu sein ob sie erleichtert sein sollten oder lachen konnten ohne, dass er nun wirklich Amok lief. Dann zog er sich zurück, ging duschen um den Dreck von der Straße loszuwerden.
 

x x x
 

Nami stand draußen, den kalte Stahl des Terassengeländers unter ihren Armen, hielt ein Glas in der einen, ihr Iphone in der Anderen. Geiz hin oder her, sie war noch nie so nah dran gewesen dieses rosegold farbene Gerät, das so lange ihren Alltag durchstrukturiert hatte, einfach mit voller Kraft über die Dächer zu werfen.
 

Nicht, dass sie sich das gerade leisten konnte oder es irgendetwas an diesem fürchterlichen Tag ändern würde. Drum trank sie den letzten Rest der hochprozentigen Flüssigkeit aus ihrem Glas aus, tat das Telefon dort hinein und stellte das Glas auf das Geländer.

Der Regen hatte nachgelassen, zwischen den verbliebenen Wolkenfetzen zeigten sich vereinzelt die Sterne.

Die Luft war kalt und frisch und dennoch war ihr Hals immernoch wie zugeschnürt, wenigstens hatte sie das Gefühl dass ihre Gefühlswelt nun ersteinmal aufgeräumt war. Ersteinmal.

Denn nur einen Moment später bekam sie Gesellschaft auf der Terasse.

Allein wegen dem Klicken des Feuerzeugs hätte sie davon ausgehen müssen, dass es Sanji war, doch der war vor ein paar Stunden gegangen, nachdem er eingesehen hatte, dass er absolut nichts tun konnte, um die Situation irgendwie zu verbessern und Nami noch weniger auf seine ganzen, durchaus freundschaftlich gemeinten, Avanchen angesprungen war. Kein Nerv dafür.
 

Jedenfalls drehte sie sich herum, verschränkte die Arme und musterte einen Moment ihren grünhaarigen Mitbewohner der mit Kippe zwischden den Lippen nun neben ihr lehnte.

Nam rieb sich wärmend die Arme, stellte erstaunlicherweise zuerst fest, dass sie in dem knappen weißen Kleid hier draußen doch allmählich fror – dann, dass die ganze Verbitterung und der Herzschmerz den diese Auseinandersetzung heute Mittag mit ihm ausgelöst hatte, verflogen waren. Der Grund für ihre Mutlosigkeit war ein Anderer.
 

"Du siehst ganz schön scheiße aus." stellte sie ruhig fest, klang dabei beinahe versöhnlich und beobachtete ihn dabei wie er kurz amüsiert schnaubte und dabei den Rauch ausstieß.

"Ach?" gab er wissend von sich und sah ihr einen kurzen Moment in die Augen. "Mal selbst in den Spiegel geschaut?" Dabei schüttelte er leicht den Kopf und ließ seinen Blick an ihr herunter wandern. "Frierst du dir nicht den Arsch ab eigentlich?"
 

Nami gab keine Antwort, zuckte nur mit den Schultern. Der Kommentar störte sie nicht mal, auch bei dem schwachen Licht das vom Wohnzimmer durch die Glasfenster nach draußen fiel konnte selbst ein Blinder erkennen dass sie nicht nur ein bisschen geheult hatte und ihre Augen deshalb aussahen als hätte sie Drei Gramm alleine geraucht.
 

"Rauchen steht dir irgendwie nicht."

"Aha? Scusi." entschuldigte er sich unbeeindruckt und drückte dann aber tatsächlich die Kippe aus, schnipste sie anschließend aus den Fingern übers Geländer. „Hilft auch nicht.“

Schon nach dem ersten Zug hatte er festgestellt, dass auch das Nikotin seine Nerven nicht mehr beruhigt bekam,

nachdem auch der Alkohol gescheitert war.

Nicht, dass er nicht jedes Wort auch so gemeint hatte, aber er hatte auch einen ganzen Haufen ausgelassen. Das er vorallem in dieses unerechenbare Muster verfiel, weil er merkte wie er seiner Mitbewohnerin für seine Verhältnisse viel zu nah gekommen war.

Einen Moment lang sah er über die anderen Dächer und setzte schließlich wieder zum Sprechen an.

"War ein richtiger Scheißtag. Abgesehen davon, dass die Bullen mich echt ungünstig erwischt haben und Karma wohl existiert.. muss ich mich echt bei dir entschuldigen, weil ich schon wieder vergessen hatte, dass wir was ausgemacht hatten und weil du es wirklich nicht verdient hast ich meine.. - ich habs dir ja gesagt aber.. ich bin echt durch mit allem zur Zeit."
 

Er zuckte mit den Schultern und sah zu ihr rüber. Trotz allem was gewesen war, es war offensichtlich dass es ihr gerade ähnlich ging. Einigermaßen fertig mit der Welt, wenn schon alles schief ging kam irgendwann der Zeitpunkt an dem einem alles egal wurde.
 

Diesmal war es dann auch Nami die belustigt schnaubte und sogar kurz kicherte.

"Oh Gott Zorro, nehms mir nicht übel aber ich hab mir sicher nicht wegen dir die Augen aus dem Kopf geheult" kam locker über ihre Lippen und sie boxte ihrem Mitbewohner kurz gegen die Schulter. Ihre geballte Faust blieb dort allerdings liegen und sobald sie ihre Augen von seinem über diese Aussage irritierten Gesichtsausdruck abwandte, spürte sie wie wieder diese Welle von Hilflosigkeit über sie hereinbrach.

Das Grinsen auf ihren Lippen verzog sich, weil sie sich darauf biss um sich wieder unter Kontrolle zu bringen und doch, rannten ihr im nächsten Augenblick wieder bittere Tränen über die Wangen.
 

Zorro wirkte überfordert mit diesem Ausbruch, sah deutlich verwirrt zu ihr herunter als sie sich in seine Seite krallte.

"..." War das jetzt seine Schuld?

Zögernd legte er einen Arm um sie und beschloss zu warten bis sie sich wieder gefangen hatte und ..Erklären konnte ob sie so verdammt sauer auf ihn war oder sie einfach zu viel gesoffen hatte und jetzt etwas überzogen emotional wurde. Naja, wenigstens schlief der Rest der Bude, wenn Vivi ihre beste Freundin nochmal heulen sah schmiss sie ihn locker nochmal raus…
 

"Verdammt nochmal.." Mehr kam nicht über ihre zitternden Lippen. Hatte sie sich nicht eben noch selbst für völlig abgeklärt gehalten , brach nun wieder alles aus ihr heraus.

Oder eher herein; Der Ärger über den Streit, Doflamingo und sogar weil sie Sanji den ganzen Abend bei jedem Versuch abgeblockt hatte, obwohl dieser nur um sie zu suchen seine Cocktailparty in der Bar abgeblasen hatte.

Klasse – obendrein blieb sie schon wieder bei diesem verfluchten Sturnkopf hängen, der kontinuirlich verhinderte dass ihr Leben wieder in eine normale Spur geriet..
 

Ein paar Minuten später hatte dieser zumindest reagiert, ihr seinen Pulli übergezogen

und sich mit ihr auf eine der Sonnenliegen gesetzt, den Arm wieder um ihre Schulter.

"Raus damit, was los?" fragte er ruhig als sie sich bis auf ein Schluchzen wieder gefangen hatte.

"Ach… Ich weiß nichtmal wo ich anfangen soll.. Oh Gott wenn ich nicht so bescheuert gewesen wäre und.. Versprich mir dass du nicht böse wirst?" dabei sah Nami kurz in sein immernoch völlig irritiertes Gesicht während sie sich die langen Ärmel über die Hände zog und resigniert seufzte weil sie wirklich nicht wusste ob es eine gute Idee war Zorro davon zu erzählen weil -

"Mir wär schon sehr geholfen wenn ich wüsste was dich so über den Haufen wirft also mach schon.."

"Vorhin. Als ich weggefahren bin.. Irgendwie – was weiß ich – ich bin 'rumgefahren, war was trinken und bin schließlich zu Doffy und -"

"Verdammt nochmal hab ich dir nicht gesagt du sollst von ihm wegbleiben?! Du hast echt nicht kapiert wie der Typ tickt..!

Hat er dir was getan? Gedroht? Ich fahr jetzt hin und leg ihn um wenn - "

"NEIN! Komm runter, genau deswegen wollte ich dir nichts sagen, du drehst schon wieder völlig ab! Es ist nichts passiert, wir haben nur geredet beziehungsweise gestritten eher. Wirklich.." erklärte die Orangehaarige schnell, weil mehr als deutlich war, was dieses Thema für einen Trigger bei ihm darstellte.

Sie lehnte sich an ihn und legte eine Hand in seine Halsbeuge, war trotz allem wirklch erleichtert darüber dass er sich anscheinend Sorgen machte und egal wie sehr sie sich in die Haare bekamen, sofort bereit war für sie einzutreten auch wenn sie eigentlich nur Fehler machte.

"Es ist nicht so einfach das Alles." setzte die junge Maklerin schließlich wieder an und wischte sich eine verirrte Träne von der Wange.
 

"Als ich hergezogen bin hab ich ihm die Rechte an meinen Konten übergeben weil er sie zu den besten Konditionen in Fonds gebunden hat - und es geht nichmal um die paar Tausend Dollar die sind mir völlig egal! - Er hat dazu eine Immobilie für mich entpfändet, die aber noch nicht auf mich überschrieben wurde. Eigentlich könnte die ihm scheissegal sein aber.. Er ist ein Dreckskerl, ganz einfach.

Das Haus ist drüben in CA, nicht lukrativ oder sonst was, aber das Haus meiner Mum, in dem meine Schwester und ich aufgewachsen sind.."
 

Familie. Genau da wo es weh tat. Es ging ihm einfach nicht auf was sie jemals mit diesem Großkotz anfangen konnte, wieso sie auf ihn hereingefallen war und alles zurückgelassen hatte, um hier in diese Scheinwelt von Geld und Erfolg einzutauchen. Bei ihm war es genau andersherum gewesen.

Er wollte immer nur raus – die Träumerin aus der Vorstadt immer rein.
 

"Dass das dumm war siehst du selbst" kam schließlich ruhig über seine Lippen ehe er ihr über den Arm strich. "Aber im Ernst, lass es dabei. Komm nicht auf die dumme Idee ihn auffliegen zu lassen oder ihm zu drohen, damit er deinen Besitz freigibt, du läufst gegen eine Wand und bringst dich in Gefahr." Und mit Gefahr kannte er sich aus in diesem Fall, das war es nicht wert. Egal wie hoch der Stellenwert dieses Hauses war.
 

Und doch ließ es ihm keine Ruhe, Nami hatte sich einige Zeit später wieder beruhigt, war drinnen auf der Couch sogar eingeschlafen. Er hatte sie noch ins Bett getragen, dann die Schlüssel seines Wagens genommen und war kurz vor Sonnenaufgang nochmal rausgegangen.

Lektion Eins

Ein exklusiver Nachtclub,

Downtown Manhattan.
 

"Wie bist du hier reingekommen Junge?!"

"Durch die Tür Chef. Wenn ich hier wäre um Stress zu machen, hättet ihr das längst bemerkt, also lass meinen Kragen los bevor ich es mir anders überlege."

"HALT DEINE VORLAUTE FR-"
 

"Langsam mein Bester. Bedrohst du schon wieder meine Gäste, Diamante? Würde es dir etwas aus machen, uns was zu trinken zu holen? Ein Glas Whiskey, aber der Gute"

Diamante zischte mürrisch und setzte sich in Bewegung, dem Befehl seines Meisters Folge zu leisten.
 

Zorro zog seinen Kragen wieder in Form, hielt dem Blick des zurückgepfiffenen Mannes noch einen Moment trotzig stand, bis dieser sich umdrehte und schließlich den Raum durch den schwarzen Samtvorhang verließ, durch den er selbst hereingekommen war.
 

Er hatte leichtes Spiel gehabt, an den Türstehen kam er locker vorbei. Zwischen den ausgelassen tanzenden, mit Schampusflaschen knallenden, Neureichen Menschen in Kleidern im Wert eines Kleinwagens hindurch, unterschied sich einzig und allein seine Ambition und die halbautomatische Deagle, die im Bund seiner schwarzen Jeans unter dem Hemd steckte, von diesen Blendern.

Je länger eher diesem Klientel und der Szene fern blieb, desto unverständlicher wurde ihm wie er so viele Jahre damit verbringen konnte, sich mit materiellen Dingen über den Verlust seines Vaters und seiner eigenen Ziellosigkeit hinwegzuhelfen – sein Leben in die Scheiße zu reiten.

Im Endeffekt hatte es Nichts gebracht, wie Treibsand war sein Weg unweigerlich die Spirale nach unten, mit ihm ging das Einzige was jemals ein Ziel war, hätte sein können, werden würde.
 

Zorro hatte sich mit dem Tag an dem er erfahren hatte dass Kuina es nicht geschafft hatte, das Ziel gesetzt, mehr aus seinem Leben zu machen, als sich von der verfluchten Maschienerie des Kapitalismus und der organisierten Kriminalität zermalmen zu lassen.

Seine Freunde hatten einen großen Teil dazu beigetragen, ihn unbewusst da raus zu ziehen.

Nun aber war es Nami die ihm die ganze Zuversicht zurückgegeben hatte, eine Richtung, ein Ziel, sie aus dieser Affäre zu ziehen – sich gleich mit.
 

"Du bist doch schon 21, oder Junge"“ Dieser ironische Satz lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf Doflamingo. Zorro machte sich nicht die Mühe eine Antwort zu geben, beobachtete den deutlich größeren Mann nur dabei wie er mit deutlich neugierigen Gesichtausdruck an ihm vorbei ging und sich an den Billiardtisch lehnte.

Seine eigene Miene hingegen war hart und angespannt, sein Verstand hellwach. Alarmiert.

Mit dem ersten Schritt in diesen distinguierten Nachtclub hier, hatte er sich auf ein absolutes Mienenfeld begeben.

Eventuell sein Grab ausgehoben.
 

Dennoch, diese ausgefallene Sonnenbrille und der völlig überzogen lächerliche pinke Federmantel.

Immobilienmorgul, Millionär, Gangster was auch immer – in diesem Aufzug sah dieser gefährliche Mann trotzdem aus wie der letzte Zuhälter

Doch der Jüngere war proffessionell genug sich nicht einen Funken der Verachtung die er ihm gegenüber empfand, zur Schau zu stellen. Etwas, dass er schmerzlich gelernt hatte. Wer seine wahren Emotionen offenbarte, bot einem berechnenden Feind alles was er brauchte.
 

Keep your friends close but your enemy closer.

Diese beiden Dinge waren elementär.
 

"Rück schon raus, mich interessiert brennend was mir die Ehre verschafft Lorenor Zorro." Began Doflamingo erneut erwartungsvoll.

"Ist es dein Onkelchen? Oder weiß er davon nichts und.." Entzückt zog er die Luft ein. "Der Vorfall mit Bellamy.. du kommst um mich umzulegen?“ mit dem letzten Wort leckte sich der Ältere erwartungsvoll über die Lippen, das Grinsen auf seiner verzogenen Visage wurde breiter.
 

"Weder noch." Zorro entspannte seine Schultern etwas und ging um die Ledercouch herum die dort im Raum stand, setzte sich und lehnte die Unterarme auf die Knie, ehe er wieder zu Doflamingo aufsah.

"Eher geschäftlich." fügte er schließlich hinzu und beobachtete wie sein Gegenüber amüsiert die Lippen öffnete und sein noch dreckigeres Grinsen offenbarte. Das Einzige, was diesen kurzen Moment des Schweigens in diesem Hinterzimmer untermalte, war der tief wummernde Bass des Clubs nebenan.
 

"Wie darf ich das verstehen? Ich will dir nicht zu Nahe treten, was deine Ressourcen betrifft." Doffy klang überlegen, belustigt als er eine ausladende Handbewegung machte. Durch den Zigarrendunst im Raum hatte der Grünhaarige es schwer die genauen Gesichtszüge auszumachen und doch spürte er genau wie es den schlacksigen Clubbesitzer unterhielt, wie er nur darauf wartete dass er auf den Punkt kam und er endlich entscheiden konnte, ob er seinem sadistischen Drang ein wenig nachkommen konnte oder nicht.
 

"Dein Onkel ist mein geschätzter Geschäftspartner, abgesehen davon, willst du mir drohen mich auszuliefern wenn ich Nami nochmal zu Nahe komme fufufu~?"

Zorro unterdrückte die Agressionen die schon die ganze Zeit in ihm heraufkochten, mehr als einmal schwiffen seine Gedanken zu der Waffe ab die er mit sich führte. Eine Fingerbewegung und der überhebliche Millionär konnte sein Hirn von der nächsten Wand kratzen….

Doch diese Genugtuung konnte er sich nicht erlauben.
 

"Lass dir was sagen Kleiner, als ich so alt war wie du hieß es entweder man wir Polizist oder Verbrecher. Wenn man eine geladene Waffe vor der Nase hat, was macht das dann für einen Unterschied hm?" fragte der Ältere und grinste dem Besucher sicher entgegen.

Für ihn war das nicht mehr als ein unterhaltsames kleines Spiel, bei dem er sich noch nicht sicher war wie er es ausgehen ließ.
 

Die deutliche Botschaft war angekommen, doch Zorro zuckte locker mit den Schultern.

"Keinen." gab er knapp zurück. "Du solltest niemals unterschätzen wie gierig dein Partner ist." Einen Augenblick beobachtete Zorro den zögernden Ausdruck im Gesicht des Immobilienmorguls, ehe dessen Grinsen ein weiteres Mal breiter wurde.

 

"Lektion Nummer 2, Werd niemals high von deinem eigenen Zeug." ergänzte sein Gegenüber und fuhr fort.

"Du bist weder Frank Lopez noch besagter Partner, was willst du also? Hör auf den Kriminellen zu spielen. Oder willst du deinen Onkel bei mir anschwärzen? Fufufufufu~ "
 

"Du hast angefangen mit den beschissenen Phrasen. Aber du hast mich schon verstanden." Zorro hatte genug von diesen Spielchen, also griff er in die Innentasche seines Jacketts, zog eine Visitenkarte hervor und stand auf um sie seinem Gegenüber nicht näher als nötig zu reichen.

"Ein Weingut. Toll~ Wollte ich schon immer."
 

"Nicht ganz. Mit dem was dort lagert, brauchst du keinen Partner mehr, für kein Bauvorhaben sonst wo auf diesem Planeten. 'Gio' glaubt die Polizei hätte alles beschlagnahmt."

 

"Ah, Es wird interessanter.. fufufufu~ Aber das gefällt mir Zorro, du bist bereit deine eigene Familie auszuspielen; Für was genau? Ich gehe davon aus, es geht um die Ersparnisse und das süße Standhäuschen deiner naiven Flamme?

Wieso sollte ich dir nicht hier und jetzt deinen Mut mit einem Stuhl ausprügeln, weil du mir das Mädchen ausgespannt hast und mir vorschlägst meinen langjährigen Partner zu hintergehen? Wieso fliege ich nicht zu diesem Weingut, hole mir was du mir anbietest während deine Gedärme hier auf dem Boden noch warm sind?"
 

Zorro knirschte unterschwellig mit den Zähnen, konnte nicht mehr ignorieren, dass sein Körper von Adrenalin nur so überschwemmt wurde als der skrupellose Bekannte, mit jedem Wort näher an ihn heran trat, sich schließlich zu ihm runter beugte sodass ihre Nasenspitzen keine Zehn Zentimeter mehr voneinander entfernt waren. Und doch blieb er ernst, starrte unnachgiebig zurück in die verdunkelten Gläser der Sonnenbrille ehe er sich fing und sein Mundwinkel leicht nach oben zuckte.
 

"Ohne mich findest du sie nicht. Nichtmal wenn du den ganzen Weinberge umgräbst." kam über seine Lippen ehe er mit den Schultern zuckte. "Es geht hier auch nicht um Nami – ihr Problem spielt mir in die Hände, ich bekomme keine günstigeren Konditionen mehr um meine Altlasten loszuwerden. Dich juckt Namis Haus nicht, mich das Blech nicht. Das einzige was ich will ist möglichst viel Schaden für den Abschaum von Onkel."
 

Doflamingo lachte finster, rückte seine Brille zurecht und fuhr sich durch die Haare.

"Aus dir hätte wirklich mal was werden können Junge.." stellte er überaus amüsiert fest und legte ihm die Hand auf die Schulter.

"In welchem Maßstab sprechen wir denn? Scheine, Säcke, Diamanten, eine Kunstsammlung?

Nur damit ich weiß ob ich Bedenkzeit brauche fufufu~"

Zorro grinste kurz und verschränkte die Arme ehe er die Zweifel des Immobilienmorguls auf einen Schlag beseitigte.
 

Schon wenige Minuten darauf, kam der Kerl mit den langen Haaren und der auffälligen Gesichtstätowierung zurück durch den Vorhang mit zwei Gläsern in der Hand. Diese wechselten die Besitzer und klirrten im nächsten Augenblick vielsagend gegeneinander. Der Deal war beschlossen.
 

Stunden später, ob zwei oder fünf.

Er hatte das Zeitgefühl verloren, nachdem er bereits nach dem Ersten und letzten Glas Whiskey mit dem psychopathischen Geschäftsmann dessen Club verlassen hatte, eine Weile ziellos durch die Gegend gefahren war und schließlich als die Sonne bereits halb über den Horizont gestiegen war in einem anderen Nachtclub strandete. Schließlich seinen Verstand im zweiten, dritten, vierten .. zehnten Drink ertränkte um sich nicht damit auseinander setzen zu müssen, dass er gerade sämtliche Prinzipien verraten hatte.

Mit dem Schlag Mensch Geschäfte schließen, die alles was er je als Familie bezeichnen hätte können, auf dem Gewissen hatte. Eben damit das alles ein Ende hatte.

Der Grünhaarige ließ sich in den Autositz fallen, der Club hatte dicht gemacht. Wieder startete er den Motor, fuhr wieder ein paar Blocks, fand den Weg nicht, bis er feststellen musste, dass es so unfassbar betrunken wie er war der reinste Selbstmord war noch nach Hause zu fahren auch wenn alles an das er gerade denken konnte genau dort lag und friedlich schlief.
 

In einem anderen Teil der Stadt, bog ein großer Schwarzer Wagen in eine Einfahrt ein, kam vor einem gut gesicherten Tor zum stehen.

"Doffy.. Wenn der Deal durch ist, du den Teilzeitverbrecher erledigt hast.."

Diamante saß am Steuer des breiten BMW und sah prüfend in den Rückspiegel um das Gesicht seines Meisters sehen zu können. Dieser hatte die Beine überschlagen, sein Kopf ruhte auf seiner Hand. Im anderen Arm eine knapp bekleidete Dame mit Zigarette zwischen den Lippen.

Was dann Diamante? Fufufufu~ Erzähl mir was neues, so weit war ich vor zwei Stunden schon. Teach wird es nicht mehr interessieren was mit seinem cleveren Neffen passiert, weil er der nächste auf der Liste ist.. alternativ, schafft er ihn vorher unter die Erde, wenn er erfährt dass er seine Geschäfte durchkreuzt?" erklärte der Angesprochene beinahe gelangweilt, allerdings zierte nur kurz darauf sein übertreiben breites Grinsen seine Lippen.

Lektion Zwei

Kapitel 20 - Genutzte Chancen.
 

„Ah! Da ist er ja, sehr schön." Der mittelalte Mann im Anzug mit den nach hinten gegeelten schwarzen Locken, betrat gerade das Zimmer, winkte seine zwei Assistenten heraus und schloss die Türe hinter sich.
 

„Fantasisch, zehahaha.“ Dann seufzte er gelöst, zog sein Jarkett aus und ließ es nebenbei auf einen der Sessel fallen, bevor er hinter seinen Schreibtisch trat.

Genauergenommen war es eines seiner Büros.

Durch dieses ging er nun, die Arme hinter dem eher korpulenteren Körper verschränkt.

An der Fensterfront blieb er stehen. Von dort aus hatte man eine grandiose Sicht auf den Hudson River, in dem sich wenn die Sonne untergegangen war, sämtliche Lichter der geschäftigen Stadt spiegelten.

Aber er war nicht gekommen um die Aussicht zu genießen nein, er hatte einen Gast zu dem er sich nun umdrehte, als er sich ein weiteres Mal zufrieden seufzend, auf den geräumigen Ledersessel setzte.
 

"Schön dass du so kurzfristig die Zeit gefunden hast mein Lieber." floskelte er höflich und klappte eine edele Holzschachtel auf dem Schreibtisch auf, um eine Zigarre herauszunehmen. Diese steckte er sich zwischen die Zähne aber bevor er sie anzündete, sah er seinem deutlich jüngeren Gegenüber einen Moment abschätzig in die Augen.

Dann änderte sich sein Tonfall.

Verständnisloser, nein eher Enttäuschung darüber, dass sein Gast anscheinend nicht ganz so glücklich war hier zu sein.

"Ach stell dich nicht so an Roronoa, oder hast du das Sprechen verlernt? Erzähl mir von dir, wie läuft das Leben, ist schon eine Weile her. Machst du noch das mit den chinesischen Schwertern da?

Zehehe, deine Gräten sind so angespannt wie die Silikontitten von Hina, was ist los?"
 

"Könnte eventuell daran liegen dass man mir den Lauf von 'ner Glock ins Genick gedrückt hat, als Entscheidungshilfe ob ich die Einladung annehme.." Zorro hatte die Schnauze voll von diesem oberflächlichen Gerede.

Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah seinem Onkel prüfend in die Augen. Doch dieser lachte nur ein weiteres Mal.
 

"Zehahaha, du reagierst ja nicht auf Anrufe, wie sonst soll ich meinen rebellischen Neffen dazu bekommen, dass er ab und an mal bei der Familie vorbei schaut? Aber lassen wir das, nun bist du ja da. Ich hoffe, ich halte dich nicht von irgendwas ab, so wie du aussiehst hast du doch noch was vor nicht wahr? Hast du eine Verabredung mit -"
 

"Ihr Name aus deinem Mund und ich schieb dir die Zigarre so weit in den Rachen dass du dran erstickst." Und es war sein Ernst. Zorro kochte innerlich, das Alles erinnerte viel zu sehr an früher, das Büro, die Art wie dieser überhebliche alte Sack mit ihm sprach, alles.
 

Teach, wie man ihn unterhalb der seriösen Geschäfte nannte, schnaubte amüsiert als er den Rauch seiner Zigarre auspustete, schüttelte leicht den Kopf.

"Die große Klappe ist also geblieben. Wieso immernoch so gehässig?

Sind wir nicht raus aus dem Alter? Ich meine – Ich hab dich doch in Ruhe gelassen die letzten drei.. vier Jahre.

Du hast sogar noch eine dieser Buden da in der Nähe vom Rockaway und wenn ich so über die jüngsten Ereignisse nachdenke, verlässt du dich immernoch darauf, dass ich dich aus der Bredulie ziehe, oder etwa nicht?
 

Nun – ich mochte diese respektose Art schon immer, bist ja auch mein Lieblingsneffe und natürlich würde ich die halbe Polizeieinheit umlegen bevor dir etwas passiert, hab ich ja schließlich deinem Vater versprochen." schwallte der Ältere in einem Zug herunter, rauchte Zigarre und warf abschließend einen Blick auf seine Goldringbestückten, behaarten Wurstfinger.
 

//Stunden zuvor..
 

Es war nicht mal Halb Acht als er sich Zugang zu seiner Wohnung verschaffte. Er versuchte leise zu sein doch sein Blut hatte immernoch den Alkoholgehalt einesSchnapsladens. Sich die Jacke über die Schultern streifend, drückte er die Tür zu seinem Zimmer auf und blieb auf der Schwelle stehen.

Einen Moment zögerte er, schmiss dann auch die Jacke, Schlüssel und seine Schuhe in den Raum und kehrte um.

Ziel: Das Zimmer gegegnüber.

Vorsichtig öffnete er die Tür und schloss sie hinter sich. Viel sehen konnte er nicht, die Sonne ging bald auf, schemenhaft erkannte er daher die Möbel in Namis Zimmer. Er ging auf das Bett zu und verharrte einen Augenblick. Sie schlief tief und fest, friedlich und ruhig. Die Decke bis zur Nase hochgezogen.

Egal was sie sagen würde, versuchen würde ihn rauszuschmeißen, was auch immer.

Das, genau das war der Platz wo er sein wollte.

Auch wenn er einen Fehler nach dem anderen machte, das hier war keiner.

Langsam hatte er sich dazugelegt, war an sie herangerutscht und hatte die Augen geschlossen. Noch immer drehte sich alles aber das war ertragbar. Einen Moment später war er schon halb eingeschlafen, da drehte sich die junge Frau genüsslich seufzend um legte eine Hand an seinen Hals.
 

"Wie spät isses?" fragte sie verschlafen.

  "Weiß nicht.."

"Achso." Nami gähnte kurz, rutschte dann unter der Decke ganz an ihn heran. Wie schön warm es war und wie beruhigend sein Herzschlag war. Es ging nur ein paar Minuten und sie war wieder eingeschlafen.

Wenige Stunden später holte sie der Alarm ihres Handys aus dem Tiefschlaf. Widerwillig und mit möglichst wenig Bewegungsaufwand, tastete sie nach ihrem Gerät, fand zu ihrem erstaunen neben sich, einen schlafenden Mitbewohner und setzte sich schließlich auf.

Das Handy war schnell abgeschalten. Sie legte es weg, rieb sich die Augen und wischte sich den Pony aus dem Gesicht. Dann musterte sie den grünen Haarschopf.

Sowas. Wie war der hier reingekommen? Daran erinnerte sie sich garnicht. Er sah ganz schön fertig aus, stellte sie fest und legte sich nochmal neben ihn.

"Zorro du stinkst wie eine geräucherte Piratenbande." kam besorgt über ihre Lippen als sie ihn schließlich anstupste.

Ein Knurren kam zurück, und ein Zucken. Einen Moment später öffnete sich gequält ein Auge, dann ein zweites als er sie erblickte.

"Hast du mich gehört du siehst Scheiße aus, wo warst du?"
 

"Hn?" Das war jetzt schon das zweite Mal innerhalb von 48 Stunden, dass sie das erwähnt hatte. Irgendwie hatte er wohl einen schlechten Lauf. "Lange Geschichte.." rang er sich ab und machte Anstalten den Arm um sie herumzulegen, allerdings rollte sie sich weg und setzte sich auf.
 

"Kann nicht.. Ich muss aufstehen, hab ein Bewerbergespräch an der Uni, tut mir leid. Zudem..

Du machst es dir schon wieder sehr einfach oder? ..

Der Schlafzimmerblick hilft dir auch nicht weiter jetzt."

 

Ach verdammt. Kurz rieb er sich die Augen und stützte sich schließlich auf die Unterarme.

"Ja.." gab er zu. "Hast recht..natürlich. Ich weiß auch nicht mehr so genau was mich geritten hat noch zu dir rüber zu gehen. Aber hey.. mir ist gestern echt einiges klar geworden" fuhr er fort und sah zu ihr auf.

"Bekomm ich noch ne Chance? Ich meine.. ne Richtige? Keine Geheimnisse mehr. Ich glaube es wäre der Fehler meines Lebens zu riskieren, dass ich dich verliere."
 

Bitte was? Nami war ganz schön baff, sie starrte ihn ungläubig an, wusste nicht was sie sagen sollte? Das musste der Restalkohol sein.

"Also ich eh.."stammelte sie und legte den Kopf schief. "Wie besoffen bist du eigentlich?" Nicht das intelligenteste aber wie sollte sie auch mit so viel Gefühlsduselei am Morgen umgehen nach den letzten Tagen.

"Ist mein Ernst.." gab er etwas resigniert aber unbeirrt von ihrer asozialen Antwort zu, ließ sich wieder zurück ins Kissen sinken. Kopfschmerzen. dennoch öffnete er nochmal die Augen und blinzelte ihr entgegen.

"Also ist das wichtig heute ja? Du hast noch nicht erzähl, dass du studieren willst. Gehn wir essen heute Abend wenns gut lief.."
 

"Und trinken wenns schlecht lief?"Fügte Nami an, nun musste sie doch grinsen. Setzte sich nochmal aufs Bett und beugte sich zu ihm runter, hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und stand wieder auf.

"Du bist eine wirklich süße Schnapsleiche. Aber angenommen, du kriegst das Date.

Das Letzte. Und wehe das Essen wird billig oder du kommst du spät Freundchen.."

Sie lächelte vergnügt und hob den Zeigefinger, allerdings war es auch ihr Ernst. Sie war immernoch etwas verstimmt, genaugenommen hatten sie die ständigen Aktionen doch verletzt und sie war diese Achterbahn zwischen Mordlust und Wolke 7 einfach leid.

 

                                                            x  x  x
 

"Ist das dein scheiß Ernst?" Zorro klang ruhig, so gefährlich ruhig, dass er nur einen Atemzug davon entfernt war über den Tisch zu springen und den schmierigen Alten augenblicklich zum Schweigen zu bringen.

Er wirkte berechnend und ruhig. Doch Zorros Blut hingegen kochte nahezu.
 

"Es geht um Nichts mehr als deine Geschäfte. Das wird immer so sein und war nie anders und genau deshalb stell ich mir eher die Frage, wieso du noch keinen hinter mir hergeschickt hast, der zu Ende bringt, was du verkackt hast?" fragte er anschließend mit provozierendem Ton und legte die Unterarme auf den massiven Tisch.

Aber in einem Punkt hatte sein Gegenüber Recht; Aus dem Alter waren sie raus, hatten die Linie längst überschritten bei der es um irgendwelche Trauer, eine verkorkste Kindheit oder Schuldgefühle ging.
 

Teach hielt diesem ernsten Blick einen Moment stand, seufzte dann wieder und in einer langsamen Bewegung drückte er seine Zigarre aus, bevor er eine kleinere Schatulle auf dem teueren Schreibtisch öffnete. Mit aller Ruhe stellte er sein Whiskeyglas vom kleinen Tablett und zog es vor sich. Sein nächster Handgriff führte ihn in die Holzschattulle.

Seine Royal Oak rutschte nur einen Moment später hin und her als er mit einer Visitenkarte langsam und bedächtig eine längere Bahn aus dem weißen Pulver, das er dort herausgenommen hatte. Schließlich legte er noch ein schmales Röhrchen bei und schob das, mit Souveränität drappierte Tablett, dem Grünhaarigen entgegen. Diesem sah er genau in die Augen und seine Mundwinkel hoben sich zu einem gönnerischen Schmunzeln.
 

"Mach deinen Kopf frei Junge." empfahl er in versönlich, beinahe väterlich sanftem Ton und erhob sich von seinem Platz um auf die andere Seite des Schreibtisches zu gehen. Dort lehnte er sich neben seinem Gast an die Kante und sah ihn einen Moment an.

"Du hast schon Recht. Ich bin Geschäftsmann und als solcher bin ich natürlich daran interessiert, dass alles läuft..

Nichts dazwischenkommt und so weiter du kennst das ja. Dass einer von Doflamingos Jungs dich angegriffen hat und aus der Nummer nicht mehr rausgekommen ist, tja Kollateralschaden, passiert nun mal.

Ich hatte sowiso einen Termin mit ihm tagsdrauf, er hat beteuert dass das nicht auf seinen Befehl hin passiert ist, sich entschuldigt zehaha.

Aber dann wurde es interessant, irgendwie bist du spitz auf seine Lieblingsmaklerin geworden und die Kleine hat sich aus der Sache zurückgezogen, Doffy abgeschossen zehahahaha.. aber im Ernst, man kanns‘ dir wirklich nicht verübeln Mamma Mia diese Braut.. Da würd ich auch nicht-"
 

Zorro war ruckartig aufgestanden, sah dem Älteren stur in die Augen. Er war es absolut leid, wenn er der Spielball seiner Launen war, nur zu, aber dass der großkriminelle Drecksack genau wusste wo er ansetzen musste, um ihn zum ausrasten zu bringen.

Es war nicht der Stolz oder der Sturkopf, die seinen Blutdruck in die Hohe trieben, nein definitiv der Gedanke daran, dass sich die Geschichte wiederholen könnte und er ein weiteres Mal alles verlieren würde.

Vorallem aber war es die Angst davor, noch mehr Menschen die ihm etwas bedeuteten in diesen Sumpf aus Vergangenheit und dem verderblichen Schattenseite dieser Metropole zu ziehen. "Halt..deine Fresse!" kam es leise aber bestimmt über seine Lippen.

 

"Nein."  Diese Antwort ließ ihn blinzeln als er der ekelhaften Visage dabei beobachtete

wie sie näher kam.

"Du wirst es sein der jetzt die Fresse hält." Der Grünhaarige schluckte als er den Lauf einer Pistole unterhalb seines Kieferknochens spürte, sah kurz herunter und dem Älteren wieder in die Augen.

"Setz dich. ..Genau so. Gut. Und jetzt wirst du meine Einladung von vorhin nicht so unhöflich ablehnen und ein bisschen Platz in deinem Kopf machen damit wir uns unterhalten können hm? Wie früher. Weißt du noch?"

"Ist mir scheissegal wenn du abdrückst, das weißt du oder?"
 

"Ja mein Junge." seufzte Teach alias Gio in ruhigem Ton, als er die Waffe symbolisch durchlud und mit etwas mehr Druck an seinen Gast hielt. "Dass du mit dem Leben fertig bist, das weiß ich, aber ich weiß genauso gut dass du eine Scheißangst hast, dass ich das persönlich nehme und dich am Leben lasse während Einer nach dem Anderen deiner kleinen Truppe durch tragische Umstände aus dem Leben scheidet.

Ich weiß auch, dass du deine Gründe hast.

Du hast dich seit Jahren nicht gemeldet, wolltest keinen Kontakt das ist gut, in Ordnung, ich brauch dich nicht, auch wenn aus dir was werden hätte können.

Leb in deiner kleinen heilen Welt, fick wen du willst das interessiert mich alles nicht.." sprach er weiter geduldig und legte eine Hand auf die Schulter seines Neffen als dieser sich wiederwillig über den Tisch beugte und das Röhrchen an seine Nase setzte.
 

Einen Augenblick später dieser er seinen Kopf wieder, schloss kurz die Augen nachdem er die Line gezogen hatte.

Die Taubheit setzte schon nach kurzer Zeit ein, viel früher als gewohnt und als ihn dieser kurze Gedanke noch beschäftigte, bekam er mit wie der Ältere ihm urplötzlich in den Schopf griff und seinen Kopf mit Kraft nach vorne auf den Massivholzschreibtisch klatschte.

...

Nicht dass er die Chance gehabt hatte die Hände zu heben, geschweige denn so schnell zu reagieren. Er sah Sternchen, der Schmerz war da aber nicht präsent und ehe er sich sortiert hatte wurde er diesmal hochgerissen und mit Schwung nach hinten geworfen.

Zurück auf den Stuhl, der durch die Wucht mit ihm nach hintenkippte und auf den Boden aufschlug.
 

"..was mich interessiert aber ist.. und zwar brennend.."
 

Die Worte seines Onkels bekam der Jüngere kaum mit, er fing gerade erst wieder an zu kapieren wo oben und unten war. Der herbe Geschmack von Eisen verrieten ihm dass seine Lippe aufgeplatzt war, die Nase im besten Fall blutete.

Er verdrehte kurz die Augen, tastete mit der Hand in sein Gesicht und stützte sich mit dem anderen Arm auf um sich rückwärts über den Boden zu schieben.

Er musste hier raus. Jetzt. Sein Gesicht fühlte sich taub an. Was zur Hölle war das gewesen? Sicher kein reines Koks. Wer auch immer das Zeug gemischt hatte, die Wirkung schlug ein wie ein Vorschlaghammer.
 

"Ist wieso du kleine Ratte hinter meinem Rücken Geschäfte mit meinem Partner machst. Sprich, was steckt dahinter?"

Sein Blick musterte Teach, der ihm das entgegengebrüllt, während er ihn am Kragen gepackt und zu sich gezogen hatte. Trotz dass dieser nun fast auf ihm saß - die Händen seinem Kragen, immernoch die Pistole in der Hand.

Zorro hatte sein Gesicht noch nie so zornig gesehen, aus dieser Distanz erkannte er jede Narbe, jede Falte die seine Mimik noch entstellter aussehen ließen und doch setzte bei ihm nun das Hoch ein.

Der Grünschopf zog die Augenbrauen hoch und ein resigniertes Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er nach seinem eigenen Kragen griff damit sein Onkel losließ.

Wenn er sprechen sollte musste er irgendwie ja atmen können.

Bevor er anfangen konnte zu sprechen fiel er zurück nach Hinten auf den Boden, der Griff an seinem Hemd war gelöst doch einen Augenblick später befand sich die große Hand des stämmigen Mannes um seine Kehle, die Mündung der Pistole auf seiner Stirn.

Sein Verstand war hellwach, zu einhundert Prozent da. Auch der Gedanke, dass wenn er jetzt nichts sagte eine dieser Kugeln mit ziemlicher Sicherheit treffen würde und alles vorbei war. Er hatte keine Angst, im Gegenteil er war abgeklärt und alles lag vor ihm, die ganze Welt, jedes einzelne Problem, daneben die Lösung. Gott er hatte ganz vergessen wie aufgeräumt es zugehen konnte, wenn man denn nachhalf.
 

"Trau.. dich doch." brachte Zorro hervor, grinste etwas gequält nach oben. "Dann verrostet die Druckplatte und sowohl Doffy als auch du seht keinen Dollar von der Kohle.."

Das Gesicht der Immobiliengröße entgleiste beinahe, bohrte etwas fester mit der Mündung auf der Stirn und forderte ihn auf weiterzusprechen.

"Wehe du verarschst mich du Ratte. Woher weißt du davon? Und was gibt dir Doffy dafür?"

"Dad. Genau für so einen Fall.. kleine Lebensversicherung weil er genau wusste was für ein gieriges Arschloch du b- Hn."

Kurz hielt er den Atem an weil die Quittung für den Disrepekt ein Schlag mit der Waffe gewesen war.
 

"Am Besten sagst du mir jetzt auf der Stelle wo die Druckplatte sich befindet sonst hol ich mir jeden einzelnen deiner Freunde und frag dich dann noch mal bevor ich dir die Eingeweide rausreiße."

Der Jüngere griff noch einmal nach der kräftigen Hand um seinen Hals und lockerte sie, schob sich dann noch ein Stück davon als er ein paar mal tief Luft holte.

"Du müsstest das besser wissen als Geschäftsmann.." Er hustete kurz und setzte sich schließlich auf. "Ich bin kein Vollidiot, wenn mir oder einem der Anderen etwas zustößt fallen die Koordinaten wo sie sich befindet an Doflamingo. Zudem brauchst du mich lebend um den Bankraum zu öffnen, also lass deine Drohungen. Du bekommst Sie, wenn du mir ein letztes Mal deinen Partner vom Hals hälst." log er souverän und überspielte dass er sowas von in der Scheiße steckte. Egal wer sie am Ende bekam, sobald sie den Besitzer wechselte war er ein toter Mann.
 

"Wann trefft ihr euch? Und wo?" Teach erhob sich vom Boden und strich sich den Anzug glatt, er klang berechnend und kühl. Die Waffe immernoch auf seinen Neffen gerichtete, welcher sich etwas wacklig wieder auf die Beine stellte und ihn nicht aus den Augen ließ.
 

"In zwei Monaten, 17. Februar. Schweiz."

"Dieser Drecksack.." knurrte der Geschäftsmann weil er nun den Sinn hinter allem verstand. Diese wertvolle Druckplatte war nicht sichergestellt worden, sein Bruder hatte sie nur gut versteckt.

"Spielst du auf Zeit Zehaha? Treffen wir uns in etwa Vier Wochen.. das reicht damit du das in die Wege leitest und ist zu wenig um sich abzusetzen. Versuch nicht mich zu verarschen Roronoa. Du weißt wie das endet.."
 

Und der Angesprochene nickte. "Ist mir ehrlich gesagt scheissegal, ich will nichts mehr damit zu tun haben wenn die Sache durch ist. Mit dir auch nicht. Noch weniger mit diesem extravaganten Kanarienvogel, den leg ich selbst um wenn du das nicht machst." kam über seine Lippen.
 

"Zehaha genau." stimmte Teach zu und Zorro wusste genau dass er niemals vor hatte ihn gehen zu lassen, wenn er das wichtige Metall übergeben hatte.

Dieses war auch der einzige Grund, dass er noch lebte. Ab jetzt hatte er Vier Wochen um seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen und alle anderen vom Spielfeld zu schaffen bevor es zu spät war.
 

Sobald er kurz darauf den riesigen Bürokomplex verlassen hatte, atmete er tief durch. Ein Griff an die Brust und er kniff die Augen zusammen. Sein Herz raste, stolperte, unter seiner Haut kribbelte es als wären Scharen von Käfern drunter die ihn in den Wahnsinn treiben wollten.

Schnell hob er die Hand als ein Taxi vorbeifuhr. Als er einstieg spürte er den bohrenden Blick des irritierten Mannes auf dem Fahrersitz. Offensichtlich zerprügelter Kerl, die Pupillen groß wie Teller. Völlig egal. Er zog sein Portmonaie hervor und steckte dem Fahrer einen Hunder Dollarschein zu, damit er zu besagten Adresse fuhr und die Klappe hielt bis sie dort waren, vorallem aber keine Fragen stellte oder die Polizei rief.
 

Zorro lehnte mit der Schläfe an der kühlen Scheibe, sein rastloser Blick folgte den seit bestimmt zwanzig Minuten vorbeischnellenden Lichtern und Spiegelungen auf der Scheibe. Hinter seiner Stirn liefen tausende Prozesse gleichzeitig, jede Möglichkeit wurde durchgespielt. Dass er Teach alias Gio ein falsches Datum genannt hatte, dass er Doflamingos Namen genannt hatte, dass alles brauchte eine Reihenfolge, einen Sinn, irgendetwas und doch – wurde es ihm auf einen Schlag klar. Er hob den Kopf und wies den Fahrer an umzudrehen. Er war sowieso schon am Arsch, warum also nicht den Joker einsetzen?

Also zückte er sein Handy, nur um festzustellen dass das Display gesplittert und unbedienbar war.
 

Nun… das rettet ihn wenigstens vor den entgangenen Anrufen von der Person,die er eigentlich vor etwa 2 Stunden hätte treffen sollen.

Ein schwarzer Freitag ll

Kapitel 21 - Ein schwarzer Freitag ll
 

Es war Freitag. Es musste noch früh sein, etwa halb Neun? Er wusste es nicht.

Die Nacht war lang gewesen, keine Minute davon hatte er mit Schlafen verbracht. Wie auch.

Das Runterkommen war definitiv das Schlimmste daran.

Immerhin war der Amoklauf der Gedanken abgeebbt, was folgte, war das tiefe Loch in das man fiel, wenn der Neurotransmitterhaushalt erst dermaßen durcheinander geworfen wurde und dann wieder auf sich gestellt war.

Ein leises Seufzen glitt über seine Lippen als er den Weg zurück ins Hier und Jetzt fand und sein Blick wieder fokussierte.

Über der Stadt hing der Nebel, dessen Schwaden die orange leuchtenden Strahlen der noch tiefstehenden Sonne nur so aufsogen.

Einmal noch füllte er seine Lungen mit der kalten Luft und hob die Unterarme dann schließlich vom Geländer der Dachterasse. War doch ganz schön frisch mittlerweile, zumindest rieb der Grünhaarige sich kurz die Hände und zog die Schultern etwas an, als er zurück nach Drinnen ging.
 

War noch nicht lange her da hatte er die Wohnung erst betreten, die er sich seit ein paar Jahren mit seinen Freunden teilte.

Alle ausgeflogen, an der Uni, arbeiten.. wo auch immer.

War besser wenn er ihnen nicht über den Weg lief. Er sah übel aus.

Die Klamotten waren gewechselt, das Blut abgewaschen aber was blieb, waren die müden Augen und die Blessuren von vergangener Nacht.

Nichts destotrotz, er war sortiert, hatte Dinge zu tun..

Zorro griff schließlich nach seiner Jacke an der Garderobe, zog sie sich über, schulterte dann die Sporttasche, die er gerichtet an der Tür bereitgestellt hatte, bevor er noch einen kurzen Blick zurück in die Wohnung warf.

Sein Schlüssel blieb auf der kleinen Kommode zurück, als er die Wohnungstür öffnete und hinaustrat.

Kaum dass er über die Schwelle getreten war, erstarrte er ziemlich aprupt in seiner Bewegung.
 

Ein kurzer Blick reichte, sein Herz hatte einen hektischen Aussetzer, als er die junge Frau vor sich musterte. Seine Miene unlesbar, abwartend doch innerlich hinterfragte er längst alles, wobei er sich einen Moment zuvor so sicher gewesen war – erkannte aber bereits im nächsten Atemzug, dass es nicht in seiner Macht lag darüber zu entscheiden.

Schließlich fing er sich auch wieder, gerade als die Orangehaarige den Blick abwandte und sich an ihm vorbei durch die Wohnungstür schieben wollte.
 

"Nami warte." durchbrach er die Stille aprupt.

Und es war eher der Hall des Treppenhauses der seiner Aussage Nachdruck verlieh, anders als sonst klang seine Stimme gerade alles andere als bestimmt. Der Grünhaarige lehnte sich erstmal in den Türrahmen, damit sie nicht stur an ihm vorbeirennen konnte.
 

Die Mimik der jungen Frau war deutlicher, angespannt, ernst, ihre Augen glasig. Sie musste verdammt wütend sein. Und er wäre ein Vollidiot wenn er ihr das nicht zugestehen würde. Einen Moment schien sie ihm zu geben, hielt seinem Blick stand.
 

"Lass mich durch." presste sie kühl hervor, als sie schließlich den Blick doch abwandte weil nichts passierte also startete sie den Versuch sich an ihm vorbei zu schieben. Doch Zorro hielt sie auf.
 

Sie bewegte ihre Schulter ruckartig zur Seite.

"Fass mich nicht an."

"Ok.." Nami hob ihren Blick wieder als er weitersprach, zumindest erleichtert darüber dass er seine Hand nicht wieder auf ihre Schulter legte, sondern zurück auf die Sporttasche sinken ließ.

Gut für ihn, sie hatte sich schon darauf eingestellt diesem narzistischen Penner eine reinzuhauen.

"Ich muss mit dir reden Nami, ich weiß dass -"
 

"Schön für dich. Ich hab dir aber nichts mehr zu sagen, lass mich einfach in Ruhe." unterbrach die Maklerin ihr Gegenüber bissig und versuchte ihren Puls irgendwie unter Kontrolle zu bringen. Vielleicht sollte sie ihm doch einfach gnadenlos die Nase brechen oder ihm den Hals umdrehen, um dem weiteren Gespräch elegant aus dem Weg zu gehen?

Sie wollte nicht.

Sie konnte nicht streiten gerade, überhaupt nicht.

Sie würde wieder anfangen zu heulen und wenn es erstmal so weit war, brachte die junge Frau spätestens kein einziges Wort mehr heraus. - Und das obwohl sie nach der Joggingrunde eben beinahe das Gefühl gehabt hatte, dass sie wieder einigermaßen sortiert war..
 

Sie wollte auch nicht streiten, keine Minute länger mehr hier mit ihm stehen.

Er sah schlimm aus, wo er wohl die ganze Nacht gesteckt hatte?

Er war nicht aufgetaucht, war nicht zu erreichen gewesen.

Nami hatte sich bei aller Enttäuschung eben doch auch wahnsinnige Sorgen gemacht.

Dafür war in diesem Moment aber kein Platz, wirklich nicht. Das Innere ihrer Magengegend zog sich schmerzlich zusammen, es stellte ihr nahezu die Luft ab, so sauer machte es sie, dass er tatsächlich hier stand – und dann kam der größte Witz; Reden wollte.

Er sah scheiße aus, klar, so wie nach einer durchgefeierten Nacht, an deren Ende man nicht ganz so friedlich aus einem Club geworfen wurde, weil man sich mit irgendwem angelegt hatte. Sie hörte in ihrem Kopf schon die Geschichte die er ihr gleich auftischen würde..
 

"Dann gib mir bitte eine Minute und hör einfach nur zu."
 

"Oh Gott ernsthaft? Lass es einfach. Zuhören? Wofür? Dass du mir wieder dreist ins Gesicht lügst? Ich hab sowas von die Schnauze voll mir wieder die gleichen Ausreden anzuhören und immer und immer wieder darauf zu hoffen, dass du wenigstens einmal ehrlich zu mir bist und kapierst, dass du mir verdammt nochmal weh tust mit diesen bescheuerten Aktionen!" dann brach ihre Stimme schließlich.

Sie schluckte schwer als ihr ein paar Tränen die Wange hinunterliefen, die sie schnell mit dem Handrücken wegwischte.
 

"Mir reicht es wirklich Zorro, ich kann nicht mehr. Und ich will nicht mehr. Also lass es einfach, lass es bitte." sprach sie leiser und ruhiger weiter und hob nochmal kurz den Blick in seine dunklen Augen.

"Falls es dich überhaupt interessiert, ich hab den Studienplatz bekommen. Und wenn ich erstmal einen Nebenjob habe dann.. zieh ich hier auch aus und.." Nami wandte den Blick ab, wischte sich ein weiteresmal die Tränen weg und verschränkte die Arme vor der Brust. Einen Moment herrschte Stille.
 

"Kam an. Verstanden." nahm Zorro das Wort wieder an sich. Und es war wieder dieser eine kleine Moment gewesen der alles gedreht hatte. Verflucht -

Schadensbegrenzung, wenn das überhaupt noch zur Debatte stand.

Sie musste nicht weiter sprechen, er hatte verstanden. Wirklich verstanden.

Wie konnte er auch so überzeugt davon sein alles doch noch irgendwie hinzubiegen? Nami liefen die Tränen über die Wange, das sah er, sie hatte deutlich klar gemacht, dass es nichts mehr zu retten gab und sie jegliche Hebel in Bewegung setzte um sich auf Abstand zu bringen.
 

Er war Gift für sie, Nichts weiter.

Einen flüchtigen Augenblick sah er sie an, verfluchte sich bis aufs Blut dafür, dass es allein seine Schuld war, dass sie so unglücklich war. Schließlich aber trat er aus dem Türrahmen.

Das was er eigentlich loswerden wollte..? Belanglos. Hätte alles nur komplizierter gemacht.

Er wandte den Blick von ihr ab, fuhr sich durch die Haare.
 

"Bleib hier wohnen, weil ich.."

Was sagte man dann? Machs gut? Tschüss? Verdammt nochmal!

"bin mal weg." kam es schließlich leise über seine Lippen und er nickte nochmal ohne sie anzusehen, ging dann an ihr vorbei auf die Treppe zu und schließlich runter.
 

Im selben Moment riss die junge Maklerin die Tür hinter sich zu.

Bin dann mal weg. Herzlichen Glückwunsch! Keine Entschuldigung, nichts als angefressene Sätze und nicht mal der Versuch sie umzustimmen? Natürlich hatte sie für sich beschlossen, dass es das gewesen war aber ..so einfach?

Das passte überhaupt nicht zu diesem Idioten!
 

Nami war wütend, wütend und enttäuscht und einfach nur fertig mit den Nerven. Hatte sie sich nur eingebildet, dass das weit mehr als irgendeine Affäre war? Vor allem in letzter Zeit? Neben all dem Mist den er sich geleistet hatte, hätte sie sich schwören können dass es nur eine Frage der Zeit war bis einer von beiden nachgegeben und die ganze Geschichte offiziell gemacht hätte. Hassliebe.

Dennoch.. wie dieser eine Freund eben; Mehr Arsch als Traumprinz, weder romantisch noch besonders zuvorkommend, zu viel Alkohol, ein riesiger Dickschädel aber ein unverschämt überzeugendes Grinsen – wenn wir mit 40 noch Single sind heiraten wir, klar? Bar eröffnen? Ein Schiff kaufen und einfach lossegeln? Bis dahin.. Studieren, davor nochmal irgendwo hinreisen, mal raus aus dieser vollgestopften Stadt. Ein Auslandssemester irgendwo in Europa. Er hatte versprochen sie zu besuchen. Seidenträume. Besoffen, versprochen.

Schall und Rauch. Nichts weiter.
 

Die Gedanken rasten der jungen Frau nur so durch den Kopf. Schließlich wischte sie sich nochmal mit dem Handrücken über die Augen, zog die Nase hoch und stieß sich im selben Moment von der Haustüre ab.

„Der kann mich mal.“ kam es zischend über ihre Lippen als sie sich die Kopfhörerkabel aus der Jacke zog und diese samt Handy auf die Couch schmiss bevor sie den kleinen Absatz nach oben in den Flur stürmte..
 


 

„Oohh ohhh-OH! Is it too late now to say sooo-orryy? Yeah I kno-o-o-w that i let you down is it too late to say sorry now? Sorry yeah … fuck heiß! Sooo—orry!“
 

Eine Stunde und eine ausgiebige heiße Dusche später kam Nami aus dem Bad. Einen Augenblick blieb sie in der Tür stehen, zog irritiert eine Braue nach oben weil aus dem Wohnbereich mehrstimmiger Männergesang zu hören war.

Laut, falsch und mit Begeisterung.

Das sah sie sich doch gleich mal an wenn sie sich was frisches angezogen hatte..
 

Vor dem Herd in der Küche stand einer der drei Kerle dieser Wohngemeinschaft. Der ältere der beiden Brüder war eben erst von der Kneipentour gekommen, stand jetzt eine Pfanne schwenkend und schief und viel zu hoch singend vor dem Herd. Schließlich lud er die Spiegeleier die er gerade gemacht hatte auf seinen von Ketchup bedeckten Nudeln ab und nahm den Teller mit sich, als er sich summend umdrehte und die paar Stufen runter zum Esstisch ging.
 

„Mhhmnn Nnn-chance for you' cause there's ngmm spark in you..“ Ace grinste breit als er seine Mitbewohnerin erblickte und beschloss den Moment bevor sie Ihm ihr Handy und die Kopfhörer abnehmen und ihn damit erwürgen würde, auszunutzen und sie einfach mit einzubeziehen.

Also stellte er den Teller schnell auf dem Tisch ab, benutzte den Pfannenwender als Mikroersatz und streckte der irritierten jungen Frau die Hand entgegen als wäre Sie die Sonne die ihn blenden würde.

„You just gotta igniiiiteee the liiiiight, and leeet it shiiiine, just ownnn the niiiight like the Fourth of JULYYY! CAUSE BABY YOU‘RE A FIIIIIIIREEEWOOORK! COME ON AND Shhwmnhgg? WOORTH! MAKE THEM GO OH OH OHHH!!!“ Dabei tanzte der Bekloppte mit den Sommersprossen immer weiter auf die Besitzerin des iPhones zu.

„as you shoot across the SKY-AY-AAAY BABY YOU‘RE A FIIIREWORK – Na alles fit?“ schloss er seine Performance mit einem breiten Grinsen ab und zog sich einen der Inear-Ohrhörer aus dem Gehörkanal damit er auch mal mitbekam was Nami versuchte ihm zu sagen.

"Weißt du wie weh so 'ne Kopfnuss tut?“

„Aus erster Hand ja“
 

Damit sie die Drohung dann doch nicht wahr machte, griff er in die Tasche seines Hoodies und hielt ihr das Telefon samt Kabel entgegen, bevor er wieder zurück zum Tisch ging und sich vor seinen Teller setzte. Er hatte unglaublichen Kohldampf. Ein paar Gabeln voller Nudeln schaufelte er sich zwischen die Kauleisten, dann zog er eine Braue hoch und musterte seine Mitbewohnerin genauer die sich ihm gegenüber gesetzt hatte und ziemlich abwesend mit dem Kabel spielte.
 

„Pennt der Rollrasen noch oder wo steckt er? Wie war das Date?~“ fragte er ins Blaue hinein und kaute auch dann noch unschuldig auf seinen Ketchupnudeln, als ihn der tödliche Blick von der anderen Seite des Tischs traf.

„Ok.. kein Date. Was' denn los bei euch..?“ War auch nicht schwer eins und eins zusammenzuzählen.

Irgendwas war wohl wieder vorgefallen.
 

-“Richtig Sherlock. Lass mich in Ruhe mit dem, hat sich erledigt. War vorhin kurz hier und ist jetzt wohl trainieren..“
 

„O-Kay?“ Eine weitere Gabel Nudeln verschwand zwischen seinen Backen. „Komiff dann hat er wowl den Schlüffel vergessen, der liegt da auf dem Schrank.“
 

-“Und, der kann ruhig draußen bleiben! Übrigens keine Ahnung wo der Arsch sich die ganze Nacht rumgetrieben hat, wahrscheinlich ist er wieder bei dieser Tashigitussi abgestiegen.“
 

Aces Augenpartie zuckte kurz, dann legte er tatsächlich kurz die Gabel in sein Teller und wischte sich den Mund ab.

„Wie kommst du darauf?“ fragte der Schwarzhaarige und sah Nami etwas verwundert an ehe er fortfuhr.

„Ich denk mal nicht weil.. Hat er dir das nicht gesagt? Ich meine.. also ich war vor – keine Ahnung drei Wochen? - mit ihm unterwegs als er sich das letzte mal mit Tashi getroffen hat um persönlich klarzustellen, dass sie sich da keine Hoffnungen mehr machen braucht weil das mit dir was ernstes ist.. Die war dann auch sehr angepisst und-“
 

-“Soll das ein Witz sein?“
 

Als Antwort schüttelte der Ältere den Kopf, nun war er mindestens so irritiert wie Nami selbst. Ace stützte den Kopf auf die Faust und zuckte schließlich mit den Schultern. „Ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass er dir was gesagt hat. Macht doch keinen Sinn.. auch dass er das gestern dann wohl wieder irgendwie verballert hat?“
 

-“Brauchst du mir nicht zu sagen, das war die zweite letzte Chance. Wenn er wenigstens angerufen hätte oder.. mal ehrlich wäre anstatt alles immer- ach keine Ahnung. Ich bekomm schon wieder schlechte Laune können wir das Thema wechseln?“ Nami hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Ace konnte nur ahnen dass sich in Namis Magen gerade ein ähnlich schlechtes Gefühl breit machte.
 

„Ich versteh das nicht..“ drückte er ein weiteres Mal sein Unverständnis aus und kratzte sich am Hinterkopf. „Aber ehrlich gesagt, hast du schon Recht. Franky ist auch schon ziemlich mies auf Zorro zu sprechen weil er seit einer Woche noch kein einziges Mal zur Schicht gekommen ist, war nicht schlimm ich bin eingesprungen und zu mir war er recht normal, deswegen hab ich nicht nachgefragt.. und bei euch ist sowieso immer mal mehr mal weniger die Hölle los gewesen von dem her?“ Noch während Ace erklärte hätte die junge Maklerin ihr Handy in die Hand genommen und hielt es sich nun bereits ans Ohr – nur um es wenige Sekunden darauf schon wieder wegzunehmen.
 

- “Ist aus.“ Schon wieder machte sie sich Sorgen. Ein genervtes Seufzen verließ ihre Lippen als sie das Gerät wieder auf den Tisch legte und zu Ace sah. „Danke für die Info jedenfalls.. Wenn er vom Training kommt und fragt wieso ich angerufen hab, dann hau ihm eine rein und sag ich hab mich verwählt.. mir sind meine Nerven echt zu schade.“

Vanitas

Magnolia, Seattle.

Immernoch Freitag.

Kurz vor Mitternacht.
 

Einen Moment nimmt die große Frau sich Zeit, sieht eine Weile aus dem Fenster des gepolsterten Erkers hinaus in die Dunkelheit. Es regnet schon den ganzen Abend in Strömen, beinahe senkrecht prasseln die Tropfen im schnellen Rhythmus gegen die Glasscheibe.

Ein Blitz erhellt flüchtig den dicht bewachsenen Garten. Wie aus Reflex umfast nun auch die zweite Hand ihre warme Kaffetasse, sie weiß wie kalt es draußen geworden ist. Bald würde es anfangen zu schneien, wie üblich Mitte Dezember. Schließlich führt sie die schlichte Tasse zu ihren schmalen Lippen und nippt am pechschwarzen Kaffee. Einen Augenblick später stellt sie die Tasse auf dem Schreibtisch neben dem Fenster ab. Darauf türmen sich Stapel an Büchern, dazwischen viel Papier und ein kleines Notebook.

Sie setzt sich und rückt ihren Stuhl zurecht, streicht sich eine der langen schwarzen Strähnen zurück hinters Ohr während ihre Augen flink die letzten Zeilen des Textes auf dem Bildschirm überfliegen. Dann beginnt sie wieder zu tippen. Vergisst dabei wie so oft die Zeit.
 

Viele Absätze und Seiten später, die Kaffetasse ist längst geleert, sieht sie auf.

Das Halsband ihres Hundes klirrte, weil er seinen Kopf gehoben hatte. Die Ohren aufmerksam gespitzt, ein leises Knurren war zu hören. Die Schwarzhaarige sieht einen Moment vorbei am Bildschirm zu ihrem Mitbewohner.
 

„Nur das Gewitter..“ kommt beruhigend über ihre Lippen denn noch immer blitzt es vereinzelt auf.

Im selben Augenblick indem sie sich wieder der Tastertur widmen will, schnellt ihr Blick zur Haustür. Der Flur in dem diese liegt, befindet sich am anderen Ende des Raumes. Nun bestätigt ein alarmiertes Bellen ihre Vermutung; Es hatte tatsächlich an ihrer Tür geklopft.

Sie blickt prüfend zur Uhr. Halb zwei durch, welcher Killer hatte denn den Anstand vorher noch anzuklopfen? Denkt sich die Schwarzhaarige unbekümmert, ihr Mundwinkel zuckt leicht nach oben. Sie war von Natur aus unheimlich neugierig, hatte sich nie vor Dingen gefürchtet die anderen den Angstschweiß auf die Stirn trieben.
 

Also schlüpft sie mit ihren Füßen in die Hausschuhe unter dem Schreibtisch und erhebt sich von ihrem Arbeitsplatz, geht durch den großen Wohnraum in den schmalen, bilderbehängten Flur. Die zierliche Frau legt ein paar Finger an das massive Holz und beugt sich nach vorne um einen Blick durch den Türspion zu werfen.

Draußen, unter dem Licht, direkt vor der Tür stand tatsächlich eine Gestalt.

Von der Statur her erkennt sie einen Mann.

Die Kapuze verdeckt sein Gesicht weil er zur Seite blickt, sich wahrscheinlich bereits nach einem Fenster oder dem Weg in den Garten umsieht.

Die Schwarzhaarige geht einen Schritt zur Seite, umfasst den Türgriff und zögert nun doch einen Moment bevor sie diesen dreht um die Haustür genau diesen Spalt zu öffnen, den die Kette der Türfalle zulässt.

Ihre eisblauen Augen blitzen auf, nicht nur weil der Unbekannte sich reflexartig wieder der Tür zuwandte, sie verstand.

Genauso schnell verschließt sie dir Tür allerdings wieder, ein Augenblick vergeht bis sie schmunzeln muss und die Kette der Tür auszuhängen um sie diesmal ganz zu öffnen.
 

„Robin.“

Ein intensiver Blickkontakt um die Fronten zu klären. Dann durchbricht das ernste Knurren der Fellnase den Moment.

- „Schon gut..“ erhebt Robin die Stimme ruhig um ihn zu beruhigen und geht einen Schritt zur Seite, damit der späte Besuch eintreten kann. Sie schließt die Tür hinter ihm, ein Lächeln ziert ihre Lippen weil das Knurren nur Sekundenbruchteile nachdem der alte Bekannte die Wohnung betreten und sich die Kapuze nach hinten geschoben hatte, in aufgeregtes Bellen und freudiges Jaulen gewandelt hatte.
 

„Das hat ja einen Moment gedauert.. aber du bist groß geworden Chopper!“ stellt der Grünhaarige fest und krault den hellbraunen Pomerian mit beiden Händen den flauschigen Kopf.
 

- „Du doch auch.“ mischt sich die Hausherrin trocken ein und geht zurück in den Wohnbereich.

Der Besucher sieht ihr darauf einen Moment hinter her und zieht eine Braue nach oben. Typisch.
 

„So lange ist das nun auch nicht her.“ Er folgt ihr, selbst gefolgt von Chopper, in die Küche.
 

„Nicht schlecht.“ Die Wohnung scheint ihm zu gefallen, er sieht sich um und tritt an die gegenüberligenden Seite der Kücheninsel. Mit einer dampfenden Tasse dreht sich Robin um, sieht ihn einen Moment an bevor sie ihm dem wärmenden Tee mit einem milden Lächeln reicht.
 

- „Fünf Jahre wird es her sein..“ sagt sie sanft, ein wenig überlegend, dabei wusste sie es genau.

„Wie hast du herausgefunden wo ich wohne?“

Er zuckt nur leicht mit den Schultern – wie früher.

Kurz sieht er auf die Tasse in seinen Händen dann zurück zu ihr. Robins aufmerksamem Blick entging nicht die kleinste Änderung seiner Miene. Sie konnte sich denken, dass ein gewisser Mechatroniker mit eigener Werkstatt, der auf den plumpen Namen Franky hörte, geplappert hatte. Doch darum ging es jetzt nicht, auch nicht darum dass der Besucher für den langen Weg aus New York doch sehr durchnässt war. Wahrscheinlich hatte in der Taxifahrer im falschen Virtel rausgelassen, weil er sich in der Adresse geirrt hatte. So war er wohl den Rest gelaufen.. oder sich verlaufen.

Zorro hatte sich kein bisschen verändert.

Ein wenig größer, etwas breiter, sein Gesicht etwas kantiger, doch das Lächeln war das Selbe.

Nur seine dunklen Augen sprachen Bände, auch die kleinen Verletzungen und Blutergüsse, mehr noch als die Uhrzeit zu der er hier, wie aus dem Nichts aufgetaucht war.

Robin beobachtet noch einen Moment seine müden Augen, dann seine Hände weil diese die Teetasse nachdem er daran genippt hatte, wieder abgestellte.

 

Er greift die dünne Aktentasche unter seinem Arm und legt sie vor sich auf den Thresen der ihn und Robin trennte.

„Ich hab eine Story für dich.. und könnte deine Hilfe gebrauchen.“
 

Sie hatte sich gedacht, dass er nicht um alten Zeiten Willens hergekommen war, trotzdem überraschte sie diese ungewohnte Bitte. Ohne den Blick von seinen dunklen Augen zu nehmen, legt sie eine Hand auf das Leder und zieht es zu sich, streicht sich eine verlorenen Strähne zurück hinters Ohr, öffnet die Tasche schließlich.

Sie schlägt gerade die erste Seite auf, als ihr Gegenüber sie wieder zuklappt.
 

„Lass mich noch was dazu sagen. Allein das Wissen bringt dich in Gefahr. Wenn du dich gegen das hier entscheidest ist das in Ordnung für mich, du musst die Akten dann aber - “

- „Das überlege ich mir wenn es soweit ist.“ Mit einer flinken Bewegung wischt sie seine Hand beiseite und schüttelte mit einem leichten Schmunzeln den Kopf. Als ob sie nun, wenn er einmal in seinem Leben jemanden um Hilfe bat, einen Rückzieher machen würde weil es gefährlich werden konnte. Das Erhöhte ihr Interesse an der Sache nur noch zusätzlich! Sie nimmt die Tasche und deutet auf die Couch.

„Du lässt mir doch nicht nur einen Stapel Papier hier oder? Du siehst aus als hättest du Tage nicht geschlafen.“
 

„Mein Flug geht erst morgen früh um 11.“

- „Nach New York?“

„Zürich.“
 

- „Zürich.“ wiederholte Robin interessiert und legt die Akten auf ihren Schreibtisch bevor sie sich auf dem alten Ledersessel neben der Couch niederlässt. Sie nimmt Chopper auf den Schoß und zieht die Füße an. „Erzähl was los ist – Und was du vor hast.“
 

✖ ✖ ✖
 

Stunden zuvor.

Ein kleiner urbaner Friedhof, Irgendwo in New York.
 

Zwischen mehreren rechteckigen Urnengräbern, aufgetürmter weißer Sandstein streckt sich in die Luft wie kleine Hochhäuser.

Ein paar Fotos, erloschene Kerzen. Ganz in der Nähe überragt eine Brücke den verwinkelten Friedhof.

Dazwischen legte gerade ein junger Mann einen Strauß weißer Rosen auf eine der Steinstufen.
 

‚Kuina Koshiro‘

Einen kurzen Moment betrachtete er die Inschrift, warf dann einen flüchtigen Blick in den Himmel und deutet eine Verbeugung in Richtung des laternenförmigen Steins an.

Es war das erste Mal seit Langem das er wieder hier war.

Auch im Dojo hatte er sich Monate, nein Jahre nicht mehr blicken lassen. Ein lautloses Seufzen verließ seine Lippen dann schulterte er seine Tasche wieder und wandte sich zum gehen. Es roch bereits nach Schnee, der Himmel war komplett grau und wie so oft in dieser Jahreszeit jagte ein eisiger Wind durch die Blocks der Stadt. Der Sommer war wirklich schnell vorrüber gegangen..
 

„Wohin?“ Diese Stimme riss ihn aus den Gedanken, beinahe war er in die Person die mit verschränkten Armen vor ihm stand hineingelaufen. Damit hätte er rechnen können..
 

- „Law.“ stellte er ruhig fest und ging an ihm vorbei. Nicht nur seine Worte waren ein Ausweichversuch, doch der Arzt ließ sich nicht so einfach abschütteln.
 

„Wo du hinwillst hab ich gefragt?! Seit Tagen bist du nicht zu erreichen, das geht mir ganz schön auf die Nerven wir müssen reden! Die Vögelchen in der Klinik singen seit Oktober von irgendwelchen großen Projekten in den Emiraten aber jetzt ist die Lage wohl angespannt, viel mehr Investoren und riskante Deals – und irgendwas sagt mir, dass du da mit drin hängst. Hast du nicht gesagt dass du dich da raushälst.“
 

- „Da häng ich nicht drin. Nicht direkt. Aber ja hast mich erwischt ich bin auf dem Sprung.. In ein ein paar Stunden geht mein Flug.“
 

„Red Klartext sonst jag ich dir so viel Ketamin in die Blutbahn dass du erst in einer Woche wieder aufstehst. Ich hab keine Lust dich aus einem Leichensack zu kratzen.“ Zorro zog die Brauen zusammen und rollte mit den Augen, blieb unter dem Eingangstor des Friedhofs stehen und sah schließlich zu Law. Dessen Tonlage war geladen, dabei konnte man davon ausgehen dass er jedes Wort absolut ernst meinte. Bevor Zorro sich die richtigen Worte zurecht gelegt hatte, ergriff der Ältere wieder das Wort.
 

„Im Ernst Zorro. Bis auf den Vorfall im Mai, war ich wirklich zuversichtlich dass du dein Leben wieder auf die Reihe bekommst. Vorallem mit Nami-ya.“
 

- „Verflucht Law, mir wird’s zu heiß hier okay?“ gab er stur und beinahe zischend zurück doch der Arzt antwortete nur mit einem abwertenden Schauben. Das klang lächerlich.. Konnte sein dass Vivi und Nami ihm diese Floskel abkauften aber Law?
 

„Aha? Darum geht’s? Kaum wird’s ernst stürzt du dich wieder in irgendeine Scheiße weil du zu feige bist für etwas einzustehen.“
 

-“Bei aller Liebe halt einfach die Schnauze. Es ist besser so.“
 

„Hör zu Freundchen.“ Zorro wurde harsch am Kragen gepackt und war nun beinahe Nase an Nase mit dem Chirurgen. Dieser hasste es wie die Pest Befehle zu bekommen. Die gefrorenen Steinchen unter ihren Füßen knirschten bei der schnellen Bewegung.
 

„Du belügst nicht nur deine Freunde, sondern auch dich selbst.“
 

Zorro entwich ein wütendes Knurren, er riss seinen Kragen frei aber blieb bei der kurzen Distanz.

-“Anders kann ich euch da nicht raushalten. Ob du es glaubst oder nicht ich hab aus der Vergangenheit gelernt. Du kannst nicht verlangen, dass ich ehrlich zu euch bin und in Kauf nehme dass ihr als Druckmittel verwendet werdet oder schlimmer! Lass mich das auf meine Art klären.“ erklärte er widerwillig und so leise das für seine aufgebrachte Stimme möglich war. Kein guter Ort für so ein Gespräch, eindeutig.
 

Vereinzelt war das Krächzen der Krähen zu hören die sich in den wenigen Bäumen hier eingenistet hatten.

Kurz stieß er einen Atemzug Luft aus und setzte nochmal an, etwas ruhiger als eben.

„Du weißt genauso gut wie ich, dass die Cops hier nichts auf die Reihe bekommen und Ruffy mit seinem krankhaften Helfersyndrom alles nur schlimmer machen würde wenn er Bescheid wüsste. Und vorallem Nami.. wenn sie wüsste. Glaub mir Law, wenn mir irgendwas ernst war dann Sie, auch wenn ich viel zu lange gebraucht hab um das zu kapieren.

Allein schon wegen ihr muss ich die Sache aus der Welt schaffen.

Auch wenn der Preis dafür ist, dass sie mich für das größte Arschloch auf dem Planeten hält.. Es ist besser so.“
 

Law hatte reaktionslos zugehört bisher, ließ nun den Kragen von Zorros Jacke los.

Sein Blick lag immernoch Finster in den Augen seines mittlerweile doch sehr guten Freundes. Dieser Nichtsnutz war hm viel zu sehr ans Herz gewachsen, auch wenn er das nicht zugab. Mit einem genervten Seufzen fuhr er sich durch die schwarzen Haare und verschränkte die Arme.
 

- „Mit aus der Welt schaffen meinst du, Doflamingo und seine ganze Truppe unter die Erde bringen oder was? Und Teach?“

„Beide.“

- „Und du willst mir erzählen dass du aus der Nummer wieder heil rauskommst? Wie willst du das anstellen?“
 

„Kann ich dir nicht sagen. Es reicht wenn ihr da heil rauskommt.“ Dann schwiegen beide kurz. Zorro fuhr sich durch die Haare und zuckte mit den Schultern.
 

„Hat Ace dich vorhin angerufen wegen der Nachricht auf dem Anrufbeantworter?“ Da der Arzt nickte fuhr er fort. „Es ist viel verlangt aber sag den Anderen am Besten nicht, dass du mich noch erwischt hast.“ Wieder gingen die beiden ein Stück schweigend nebeneinander her.
 

- „Ich kapier einfach nicht wieso du wieder mit denen Geschäfte machst.“ setzte Law nochmal an, dabei lag durchaus auch etwas Sorge in seiner Stimme.
 

„Glaubst du ich würde es nicht anders machen wenn ich noch die Wahl hätte?“

Zorro zuckte wieder mit den Schultern und blieb am Wagen des Arztes stehen, der vor dem Eingang in der Straße geparkt stand, sein Mundwinkel zuckte leicht nach oben als er dem Arzt zunickte.

„Hast du noch ne Stunde und fährst mich zum Flughafen?“

Memento Mori

Es war kalt geworden.

Auch dieses Jahr war der Schnee gekommen, wieder abgetaut. Weihnachten war vorbei, auch Neujahr.

Allgemein hatte Nami diese ganzen Festlichkeiten nur mit viel Alkhol überstanden. Wie auch? Wenn um Mitternacht das Feuerwerk den ganzen Nachthimmel mit bunten Lichtern und violette Rauchschwaden eingehüllt, sich alle anderen herzlichen in den Armen gelegen hatten, während sie selbst aber nur einen einzigen klaren Gedanken fassen konnte. Nami hasste sich dafür. Natürlich machte sie sich Sorgen, wollte wissen wo dieser Idiot sich herumtrieb und ob es ihm gut ging. Auf der anderen Seite aber war die ehemalige Maklerin auch unendlich sauer und enttäuscht, egal wie sehr man irgendws verbockt hatte, den einfachen Ausweg zu nehmen und sich ohne Worte von einem auf den anderen Tag einfach abzusetzen, war absolut feige..
 

„Nami?“

- „Mh?“

„Ich glaub da ist jetzt genug Zucker drin…...“
 

„Ah!“ Aus ihren Gedanken gerissen ließ sie den Löffel los mit dem sie in ihrem Kaffebecher umrührte und stellte angewidert fest dass der kleine Plastikstab tatsächlich darin stecken blieb.

Mit einem seufzen sammelte sie die ganze leeren Zuckertütchen auf und schmiss sie unter dem Thresen in den Müll.
 

- „Sorry..Danke trotzdem, dass du mir den vorbei gebracht hast Vivi. Ich weiß nicht wo mir der Kopf steht, hier im Laden ist zwar nichts los aber wegen der neuen Wohnung und der Uni… keine Ahnung.“

Entschuldigend grinste sie ihrer Freundin dann doch etwas verunfallt entgegen und schob ihren völlig überzuckerten Kaffe zur Seite.

Vivi seufzte leise und schüttelte leicht den Kopf. „Schon gut. Ich versteh dich. Vorallem nach dem Artikel.. Don hast du jetzt immerhin los. Ich frag mich ja immernoch wer diese Nico Robin ist.“
 

Nami zuckte wortlos mit den Schultern und trat hinter der Theke hervor, zupfte an ein paar Kleiderbügeln herum.

„Don ist mir egal das war überfällig..“ kam leise über ihre Lippen, dann verschränkte sie die Arme und ihre Schultern senkten sich leicht.

„Es ist nur.. Ich hab ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache.“

Nicht nur in einer kleinen Boutique zerbrach man sich den Kopf über den heute erschienen Artikel in der New York Times, auch in einer Klinik ein paar Blocks weiter beherrschte er die Mittagspause eines Chirurgen.
 

„How New York Real Estate Became a Dumping Ground for the Worlds Dirty Money“

Oder wenn Erträge aus Menschenhandel, Zigarrenschmuggeln, Kokainabsatz oder der Ertrag aus so ziemlich jedem Verbrechen, das man in einem Strafkatalog finden konnte, irgendwie gewaschen werden musste.

Immobilien kaufen, verkaufen, überschreiben an eigene Firmen in In und Ausland, Geschäftspartner mit wieder anderen Firmen, falsche Namen, verloren irgendwo im Papierkram – Deadend für jeden Ermittler.

Angefangen an schäbigen Blocks in der Bronx, angekommen beim Trump Tower.

Die ganze Stadt steckt mit drin und nun? Die nahezu mächtigsten Immobilienmorgule, ausgeliefert, aufgeflogen, tot.

Der Blick in den Finanzteil in den nächsten Wochen würde zeigen wie die Wallstreet reagierte.
 

Der Chirurg klappt die Ausgabe der Times wieder zu.

Bestimmt zum fünften Mal hätte er sonst den Artikel gelesen, der dort heute erschienen war. Genau das beschriebene, reiche Klientel, das hier im dreistelligen Millionenbereich Häuser und Villen baute und verkaufte, ging hier bei ihm in seiner Klinik aus und ein.
 

Nichts neues für ihn also, doch die tiefe des Artikels machte ihm Sorgen.

Insiderinformationen, investigativ Journalismus der unter anderem einen SWAT Einsatz ausgelöst hatte - heute Nacht. Zorro steckte dahinter, eindeutig. Zwei Monate nachdem er die Stadt verlassen hatte.
 

Den ganzen Morgen schon wartete Law auf den Rückruf einer bekannten Polizistin. Er fuhr sich seufzend durch die schwarzen Haare und griff die Kaffetasse, nippte an dem ebenfalls pechschwarzen Gebräu und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, drehte ihn damit er aus der Glasfassade hinter seinem Schreibtisch sehen konnte. Der Himmel war blau, man konnte weit sehen heute. Trotzdem pfiff noch immer der eisige Wind durch die Blocks.

Sein Blick ging über den Horizont langsam zum Centralpark auf den er, aus dem 38. Stock in dem seine kleine Klinik lag, eine gute Sicht hatte. Nochmal nippte er an seiner Tasse dann fuhr er herum, sein Telefon klingelte, endlich!
 

✖ ✖ ✖

Tage zuvor.

Abgehetzt hastete er die abgenutzten Steinstufen herunter, ließ die Letzten dabei aus und schwang sich in den Gang der an deren Ende lag, um seinen Körper im nächsten Augenblick so flach wie möglich an die Wand zu pressen.

Keuchend aber nahezu bewegungslos stand er da, einzig sein Herz hämmerte wie verrückt.

Dann zuckten seine Schultern einige Male reflexartig nach oben, weil Kugeln auf die gegenüberliegende Kellerwand trafen. Der Grünhaarige hielt den Atem an, im fahlen Licht sah er dabei zu, wie die Geschosse den alten Putz abplatzen ließen und dabei Staubschliere aufwirbelten. Die kleinen Fragmente die auf den Boden bröselten und das Klicken der Waffe, mehr war nicht zu hören – Schalldämpfer.
 

Auch die schweren Schritte auf den Stufen schienen nun inne zu halten. Er hob den Kopf von der Wand, als er sich sicher war, dass sein Verfolger einen Moment mit dem Nachladen der Waffe beschäftigt war.

Das würde ihm noch einige Sekunden Vorsprung verschaffen.

Vom Adrenalin getrieben, spürte sein Körper den Schmerz nur phasenweise. Eine Handfläche hatte er fest auf die blutende Wunde seitlich seiner rechten Brust gepresst, mit der anderen stützte er sich an den Wänden. Ein Stück rannte er den immer dunkler werdenden Gang entlang, bog dann noch etwas weiter letzlich in einen breiten Türrahmen ab, wo er stehen blieb.

Das war sie, die große massive Flügeltür die er gesucht hatte. Eine der vielen Holztüren hier unten, hinter denen etliche Fässer, Kisten und Materialien gelagert wurden.

Keine Zweifel. Trotz der Dunkelheit und seiner sowiso schon außerordentlich miesen Orientierung, konnte er sich sicher sein, auf diesem Anwesen fand er sich blind zurecht wenn es sein musste. Keine einzelne Ohrfeige hatte ihn davon abgehalten, hier unten als Kind Verstecken zu spielen und sich im verwinkelten Weinkeller herumzutreiben.

Einen kurzen Moment kniff er schließlich die Augen zusammen, versuchte so leise wie möglich zu atmen um sich nicht sofort zu verraten.
 

Fuck. Das sah so nicht gut für ihn aus.

Seit er das schweizer Nummernfach geöffnet hatte, war eigentlich rein gar nichts nach Plan gelaufen. Teach hatte ihn nicht mehr aus den Augen gelassen, war mit seinen Leuten hier früher aufgekreuzt - von Doflamingo auch jetzt keine Spur. Wenn der Zeitplan nicht funktionierte, ging die ganze Aktion hier gehörig nach hinten los.

Er verdrängte, dass er sein Blut in den Ohren rauschen hören konnte und biss stattdessen kurz die Zähne zusammen, um sich wieder zu fokussieren. Wenn er das nicht zu Ende brachte.. Jetzt.
 

Teach war gerade auf Augenhöhe an ihm vorbeigegangen, deutlich orientierungsloser glücklicherweise. Postwendend warf er seinen Ellenbogen harsch aus der Deckung, verpasste seinem Ziehonkel damit einen dumpen Stoß gegen den Kopf, welcher diesen umgehend gegen die Wand warf. Sofort stürzte sich der Grünhaarige auf die Waffe die klappernd auf den Steinboden gefallen war und hastete zurück in den Türrahmen in dem er sich eben noch versteckt gehalten hatte.

Mit einem Tritt öffnete sich eine Seite der Tür. Der Grünhaarige ging hindurch, lud die Waffe blitzschnell durch und schlug kurz auf den Lichtschalter, während er rückwärts in den Raum hinein stolperte, die Waffe auf die Tür gerichtet in die auch Teach nun eintrat.

Dieser wischte sich mit einem dunklen, doch amüsierten Schnauben etwas Blut vom Mundwinkel.
 

Zorro griff schnell in seine Jackentasche, warf dem Älteren den Schlüssel den er dort herausgeholt hatte, entgegen und nickte zur Wand hinter sich als er zur Seite wieder auf die Tür zu ging. In der Wand war neben einem großen Weinfass über einem Schreibtisch, eine etwa ein auf ein Meter große Holztüre mit dickem Zinkschloss. Dahinter in der Steinwand war ein Safe eingelassen, darin seine Lebensversicherung.
 

„1111-6312-1114. Der Safe.“ kam heißer aber ernst über seine Lippen. „1111-6312-1114. Damit bin ich raus.“

Die Waffe immernoch auf den Onkel gerichtet, die andere Hand wieder fest auf die Schusswunde gepresst, ließ er den Älteren nicht aus den Augen. Doch der Immobilienmorgul mit den kleinen schwarzen Locken, hatte ihm nur abgewunken, auf seiner Visage lag ein gieriges Grinsen, als er den Safe erblickte nachdem er mit dem Schlüssel die erste Tür geöffnet hatte.

„Mach doch was du willst du Ratte. Sieh wie weit du kommst. Meine Jungs warten oben auf dich.“ Seine Stimme klang unbekümmert, er war mit der Eingabe der Nummern beschäftigt, schien nicht besorgt über die Waffe in den Händen seines Neffen zu sein. Dieser hatte immer sein Wort gehalten.

„Ach und..“ setzte der Ältere erneut an, nachdem er die Kombination eingegeben hatte und auch der Safe nun offen stand. Mit einem breiten Lächeln zog er sein Taschentuch aus der Tasche seines Jacketts, schüttelte es kurz aus und legte es bedächtig auf seine Hand. Damit würde er gleich das Objekt seiner Begierde aus dem Safe herausholen.

„Glaub nicht ich hätte deine Freunde nicht bemerkt, von dem netten Weingut kommt auch kein Bulle mehr runter.“

Dann widmete er sich der wertvollen Druckplatte.
 

Zorro hingegen war einen Augenblick erstarrt. Was? Wie viele Leute hatte Teach dabei? Seine Gedanken schossen in alle Möglichen Richtungen, ihm wurde schwindelig als er langsam rückwärts wieder aus dem Raum trat. Unmöglich konnte dieser Wahnsinnige eine ganze Spezialeinheit auseinander genommen haben! Aber die waren verflucht spät dran. Dennoch, raus kam er er hier erstmal auch alleine, kannte immerhin mehr als einen Weg.

Die Schusswunde machte ihm auch zu schaffen, aber sein größtes Problem war nun definitiv Doflamingo.

Wenn der auch Wind davon bekommen hatte und den eh schon faulen Deal platzen ließ.. Verdammt er musste hier raus.
 

Zorro hastete mit einem Mal aus der Tür, als dann darauf mehrere Schüsse durch den Gang hallten. Sofortließ er die Waffe fallen, fasste sich an die Schulter und stieß einen Schmerzschrei aus. Das ging alles viel zu schnell. Am Kragen gepackt fand er sich einen Augenblick darauf zurück, im spärlich beleuchteten Saferaum wieder, wo er zuerst noch taumelte dann aber zusammenklappte.

Unfähig sich abzufangen, schlug er auf dem Boden auf, hustete Blut und kniff die Augen zusammen. Wo oben und unten war, keine Ahnung.

Er blinzelte und versuchte sich wieder aufzurichten, doch nun kam der heftige Schmerz über ihn wie eine Welle, ließen ihn zur Seite rollen und sich zusammekrümmen.
 

Drei Gestalten kamen durch die Tür, der Eine überragte die anderen beiden um einiges. Er war es der das Wort ergriff als er seine Shotgun hob.

„Tut mir ja schrecklich leid dass ich dieses kleine Familientreffen störe..“ Die Stimme klang außerordentlich ironisch, sogar ziemlich amüsiert.

Heißer keuchend rang der Grünhaarige nach Luft, suchte nach dem letzten bisschen Kraft dass in zurück auf die Beine bringen konnte bevor – ein Schuss aus dem Lauf der Shotgun.

Der Knall ließ ihn zusammenzucken, als nur einen Augenblick später der leblose Körper von Teach an der Wand entlang zu Seite rutschte und keinen halben Meter vor ihm wie ein nasser Sack auf dem Boden aufschlug. Die Hälfte des Gesichts fehlte, das Lied des übrigen Auges zuckte, Blut verteilte sich schwallartig in den Rillen des Steinbodens.

Zorro rührte sich nicht, vergaß zu atmen, nur sein Blick folgte den weißen Lackschuhen die sich unbekümmert ihren Weg zwischen den beiden Körpern hindurch suchten, schließlich vor dem Safe stehen blieben. Kurz darauf wieder umdrehten und vor seinem Gesicht stehen blieben wo Doflamingo schließlich in die Hocke ging. Die Druckplatte hatte er locker mit einem Tuch umschlungen und unter den Arm geklemmt.

"Dumm gelaufen für dich, aber Flamingo Real Estate dankt." kommentierte Doflamingo mit einem amüsierten Schnauben und stand auf. Gab dem Grünhaarigen noch einen kräftigen Tritt in die Seite, sodass er auf den Rücken rollte und stieg schließlich über ihn drüber.

Zorro blinzelte langsam, der Schmerz war verschwunden, alle Geräusche wurden dumpfer.

Das wars, dachte er sich und wehrte sich nicht gegen die Schwärze die ihn gefangen nahm. Nami.
 

Dass schon wenige Sekunden später ein regelrechter Kugelhagel in dem kleinen Kellerraum niederging, bekam er nicht mehr wirklich mit. Sich leerende Magazine, geschriene Kommandos, schwere Stiefel. Alles wurde zum selben Brummen und löste sich schließlich auf.

✖ ✖ ✖
 

„Laut Protkoll, 13 Tote, darunter sowohl Gio, also Teach als auch Doflamingo, Pica, Diamante und andere hochrangige Mitglieder. In den letzten Tagen allein hier in der Stadt 29 weitere Festnahmen.“
 

- „Ja schön dass dieser kriminelle Abschaum nicht mehr unter und weilt aber wo ist der Rollrasen abgeblieben?!“
 

„Sanji..“ Nami hatte den Blick nur einen Augenblick von der blauhaarigen Polizistin zu Sanji gleiten lassen, dann musterte sie wieder Tashigi, der es sichtlich schwer fiel weiter zu sprechen. Eigentlich wusste die junge Maklerin bereits, was das bedeutete, wenn man die Umstände kannte lag es sogar auf der Hand was da passiert war. Da musste sie keinen Einsatzreport gelesen haben.

Eine Finka, zwei konkurrierende Geschäftspartner, einen Haufen Kohle und Tote. Darunter - das ließ der Karton mit Jacke und Portmonaie erahnen - auch Zorro.

Eine einsame Träne verirrte sich schließlich über ihre Wange, nur bei dem Gedanken daran. Ihr starrer Blick ging langsam zu Law, als dieser sein nervöses Umhertigern schließlich abgebrochen und seine Faust auf den Esstisch, an dem ein Teil der Freunde gerade saß, geschlagen hatte.
 

„Verarsch mich nicht! Ich weiß eure Abteilung für ein Saftladen ist, ich glaub das nicht, hast du einen Totenschein oder mehr Beweise als die Brieftasche und diesen dämlichen Artikel?“ knurrte er und schmiss die Ausgabe der Times auf den Tisch.

- „Es..Ich..“

„WAS?“

- „Ich bin im gehobenen Dienst, kein Agent verdammt nochmal! Ich hab kein Einblick in die Akten, das fällt nicht mehr in unseren Bereich Law ich..“ Die Stimme der Polizistin war zittrig sie wischte sich die Tränen weg und stand auf.

„Ein Agent hat seine Identität bestätigt. Es gibt noch Probleme mit den Dokumenten bei den italienischen Behörden wegen der Staatsangehörigkeit und der Rückführ-“

- „Ich scheiss auf die Behörden!!“ zischte der Chirurg und einen Moment wirkten seine Augen noch düsterer.

Schnellen Schrittes ging er auf die Tür zu und verschwand.

Nami zuckte leicht zusammen als die Wohnungstür ins Schloss krachte. Dann herrschte Stille.

Wortlos ging auch Sanji auf die Terasse und zündete sich eine Kippe an.

„Es.. tut mir leid, dass ich mit solchen Nachrichten hier auftauche. Ich lass das hier..“ Tashigi deutete kurz auf den Karton und und rückte ihre Brille zurecht. „Miss Davis. Nami. Es ist wahrscheinlich dass in nächster Zeit Agents auf Sie zukommen, wegen Doflamingo.“
 

Die Angesprochene reagierte kaum, starrte nur ins Leere und zerdrückte gefühlt Aces Hand neben sich, der mindestens genauso abwesend war, nichts gesagt hatte seit Tashigi angefangen hatte zu berichten.

Erst einige Minuten nachdem auch sie die Wohnung verlassen hatte, erhob er seine Stimme leise.
 

„Ich bin mir sicher Law telefoniert gerade sämtliche Krankenhäuser in Italien ab. Vielleicht hat der Agent sich geirrt..“

- „Ace..“ kam beinahe lautlos über Namis Lippen und sie ließ seine Hand zaghaft los. Doch sie brachte den Satz nicht zu ende. So sehr sie es sich auch wünschte, dieser Hoffnung konnte sie keine Chance geben.

Langsam zog sie die Kiste über den Tisch zu sich, griff vorsichtig nach der eher mitgenommenen schwarzen Lederbrieftasche und betrachtete sie auf ihrem Schoß. Gerade jetzt, nach über zwei Monaten nach denen sie sich langsam damit abgefunden hatte, dass der Typ in den sie sich verliebt hatte eiskalt abgehauen war.

Weil er ein verfluchter Feigling war. Gerade als sie wieder loslassen konnte.

Zulassung fürs College, auf der Suche nach einer eigenen Wohnung, ein kleiner Nebenjob in einer Boutique, Zugriff auf ihr Erspartes und vor allem hatte Doflamingo ihr das Haus ihrer Mutter wieder überschrieben – gerade jetzt warf diese Nachricht wieder alles über den Haufen. Langsam kam es nämlich auch bei ihr an was das bedeutete, ihr war schwindelig, sie befand sich im freien Fall. Die Tränen liefen unkontrollierbar über ihre Wangen, ihre Sicht verschwamm immer mehr. Ihre zierlichen Finger griffen fester in das Leder. Vorsichtig klappte sie die Brieftasche auf. Beim Anblick der ID Card biss sie sich auf die Unterlippe. Die Bilder auf ihrem Handy hatte sie alle gelöscht, aus Frust. Übriggeblieben war alleine die vier Schwarzweißaufnahmen aus einer Fotobox. Vollidiot.
 

Nami wischte sich mit dem Handrücken die Tränen weg und zog schließlich die Karte heraus um das Passfoto besser ansehen zu können. Dann hielt sie Inne, starrte wie versteinert auf den Zettel der dort herausgerutscht war.

Es war ein herausgerissener Teil des Fragebogens aus der Autowerkstatt.

Die erste Querspalte. Nami Davis, dahinter ihre Handynummer.

Carpe Diem

„Whiskey? Nicht lieber Kaffe? Es ist ja gerade mal-“

-“Danke vielmals ich weiß wie spät es ist. Whiskey, bitte .“
 

Die Bardame blinzelt kurz irritiert, zuckt schließlich mit den Schultern und greift nach der ausgewählten Flasche. Manchen Gestalten war einfach nicht zu helfen. „Eis?“ Sie stellt die Flasche ab, nimmt mit der anderen Hand ein Glas von der Ablage.

Der Grünhaarige nickt nur desinteressiert und legt sein Portmonaie neben sich auf den Thresen. Durch das verspiegelte Regal in dem die ganzen Flaschen aufgereiht sind beobachtet Sie ihn still während sie den Whiskey über das Eis kippt.
 

„Na dann zum Wohl.“ kommt durchaus skeptisch über ihre Lippen als sie ihm das Glas auf den Thresen stellt. Dann dreht Sie ihm wieder den Rücken zu und verräumt ein paar gespülte Gläser.

Viel ist nicht los, in der kleinen Bar dieses Highwaymotels.

Die Mittage sind immer ruhig, gewöhnlich füllt sich der Laden immer erst gegen Abend mit den üblichen Gästen;

Trucker, Farmarbeiter, die Feierabend haben, alte Säufer. Der junge Mann mit den auffälligen grünen Haaren, passt so gar nicht in das Bild dieser Gegend. Auch in der Bar fällt er auf, außer ihm sitzt nur ein Herr in Uniform an der Theke, trinkt Kaffe, seine Nase tief in eine Lokalzeitung gesteckt, ein weiterer älterer Mann sitzt am Spielauttomaten.
 

Der Fremde ist gut gekleidet, schwarzes Hemd, an den Unterarmen hochgekrempelt, die oberen Knöpfe offen. Je mehr sie darüber nachdenkt, desto neugieriger wird sie. Er trinkt den letzten Schluck aus seinem Glas, stellt es ab und kreuzt Ihren Blick im Spiegel zwischen den Flaschen.

„Noch einen.“ Sie fühlt sich kurz ertappt, sieht schnell wieder auf das Glas das sie gerade abtrocknet und stellt es zu den Anderen.
 

„Müssen Sie heute nicht mehr fahren?“ fragt sie als sie sich umdreht und mit der Whiskeyflasche an den Thresen tritt.

- „Und? Die zwei Gläser.“ Sonderlich gesprächig war er ja nicht. Anscheinend auch trinkfest.

Sie füllt ihm also nach und lässt die Flasche unterhalb der Theke stehen, lehnt sich dann hinten an die Spüle und verschränkt die Arme vor der Brust. Unbekümmert sieht sie ihm dabei zu wie er das Glas an seine Lippen setzt, dann desinteressiert den Blick zum alten Fernseher schweifen lässt der gerade mit schlechtem Bild und noch älteren Musikvideos, zusammen mit dem repetetiven Gedudel des Spielautomaten, für die Geräuschkulisse sorgt.
 

Die Kellnerin streicht sich ein paar Strähnen ihrer kinnlangen, lavendelfarbenen Haare hinters Ohr und stößt sich von der Spüle ab, tippelt ruhelos mit ihren Fingern auf dem Thresen herum und beugt sich etwas nach Vorne. Ein prüfender Blick hinter den Fremden in die Bar, dann mustert sie ihn interessiert.
 

„Haben sie wen umgebracht?“ rät sie leise, einfach so gerade aus, neugierig und mit verspieltem Lächeln auf den zartrosa Lippen.

- „Bitte?“ Nun hatte sie seine Aufmerksamkeit! Sogar der genervte Blick hält nur kurz, anscheinend spielt er mir, denn er schnaubt kurz sichtlich amüsiert als er sich ebenfalls auf den Thresen lehnt.
 

„Wie viele Cops sind im Raum?“ fragt er zurück.

Sie antwortet indem sie ihren Zeigefinger hebt und unauffällig den Thresen entlang zum Herrn mit der Zeitung deutet.
 

- “Kann schon sein.“ Beantwortet er ihre Vermutung. Damit setzt er sein Glas wieder an, nimmt einen großzügigen Schluck, lässt den Blick in den dunklen Augen der Kellnerin. Innerlich eher amüsiert über den irritierten Ausdruck der Dame, die sich wohl nicht mehr sicher war ob sein Humor einfach furchtbar trocken war, oder da doch mehr dahinter steckte. Allerdings ließ sie ihn widererwarten nicht in Frieden.
 

„Der Nächste geht auf mich wenn du erzählst wo du hinfährst und wieso du hier um Ein Uhr Mittags schon den zweiten Whiskey runterkippst.“
 

- „Da wir jetzt wohl beim ‚Du‘ sind, du bist viel zu neugierig. Gehst du allen Typen so auf die Nerven?“
 

Unbeeindruckt von der doch ziemlich harschen Antwort, kam ein Seufzen über ihre Lippen.

„Kannst du‘s mir übel nehmen? Hier tauchen immer die selben Leute auf, Officer, Arbeiter, ein paar Biker. Hübsche Kerle sind da eher die Ausnahme.“
 

Ach darum gings. Zorro lehrte sein Glas.

- "Kein Interesse."
 

„Schätzchen, wenns dich beruhigt.. Ich arbeite gerade. Plus, lass dich mal wenns hoch kommt 27 sein.

Mein Typ Mann steht mit beiden Beinen im Leben. Mich interessiert nur wieso du dich so früh Mittags betrinkst.“
 

- „Ich betrinke mich nicht.“ Protestiert er und warf ihr einen irritierten Blick zu.

Die Kleine war nicht nur nervig, neugierig und aufdringlich sondern nahm auch kein Blatt vor den Mund. Er schiebt sein Glas neben das Zweite das sie nun auf den Thresen gestellt und flink gefüllt hatte.
 

„Was machst du hier?“

- „Auf dem Weg nach New York. Ein Freund hat Geburtstag.“

„Und wieso trinkst du jetzt schon?“

- „Weiß nicht ob es die beste Idee ist dort aufzutauchen, nach 1 ½ Jahren ohne sich zu melden. “

„Oha – Sag nicht deine Exfreundin ist auch da.“
 

- „Du bist ziemlich schnell mit Schlussfolgerungen..“ merkt der Grünhaarige an und hebt sein Glas, stößt kurz an ihres und nippt daran. Ganz so falsch waren ihre Mutmaßungen nicht mal. Er stellt das Glas ab und sieht zu ihr.

„Nicht direkt, das ist alles etwas komplizierter. Aber du kommst auch aus der Ecke oder?“
 

„Mhm. New Jersey.“ Sie trinkt von ihrem Glas und grinst leicht. „Hört man das so sehr?“

- „Etwas.“

„Ja. Hab bis vor ein paar Jahren dort gewohnt, meine Schwester ist noch dort. Also in New York.“

Beide schweifen mit den Gedanken ab.
 

- „Und wieso bist du hier?“

„Hm?“ Seine plötzliche Frage bringt sie etwas aus dem Konzept.
 

- „Wieso du jetzt hier bist und nicht mehr dort? Ab vom Schuß, offensichtlich langweilt dich die Arbeit hier.“

Da war was dran. Ihre Schultern senken sich etwas, sie wendet den Blick von seinen Augen auf ihren Drink, zuckt mit den Schultern.

„Wenn ich das so einfach beantworten könnte.

Sie ist der Liebe wegen in die Stadt gezogen, ein ganz schöner Vollidiot.. Und irgendwie hab ich es ihr übel genommen, dass Jersey ihr zu klein war. Als Kinder waren wir unzertrennlich, jetzt telefonieren wir gerade zwei Mal im Jahr..“ erklärt sie und zuckt dann mit den Schultern.
 

- „Wieso meldest du dich nicht“
 

„ Ich weiß auch nicht, ich glaube ich habe Angst das wir nach der ganzen Zeit, nun nicht mehr anknüpfen können.“

Einen Moment herrscht Stille, beide nippen an ihren Gläsern und starren ins Leere. Ein sanftes Schmunzeln legte sich auf die Lippen der Bardame.

„Sowas.. eigentlich wollte ich ja dich ausfragen. Wie hast du das angestellt?“ fragt sie verwirrt und rückt ihre rote Haarschleife zurecht. Normalerweise war sie die Zuhörerin.
 

Zorro zuckt mit den Schultern, nimmt einen der letzten Schlücke vom Whiskey und mustert Sie einen Augenblick bevor er schließlich nickt.
 

- „Hatte Probleme mit gewissen Leuten und hab die Stadt verlassen von einem auf den andern Tag ohne meinen besten Freunden einen plausiblen Grund zu liefern, ein paar Monate dachten sie ich wäre tot. Zeugenschutz, ich verstoße gegen sämtliche Auflagen wenn ich zurückkomme. Trotzdem. Ich werd‘ hinfahren, gibt nichts zu verlieren.“ legt er fest, unbekümmert darüber ob er einer Unbekannten zu viel verriet.

Dann hebt er seinen Zeigefinger vom Glas und zeigt auf die Bardame. „Und du rufst deine Schwester an.“

Er hatte automatisch an Nami denken müssen. Sie hatte öfter erwähnt, dass sie eine große Schwester hatte, traurig darüber war wie der Kontakt abgebrochen war und ihr schlechtes Gewissen weil sie einfach vor ihren Problemen abgehauen war.
 

- „Meine beste Freundin...Mitbewohnerin.. was auch immer, wenn sie noch dort wohnt oder überhaupt noch in der Stadt ist nach Allem, Sie hatte auch keinen Kontakt mehr zum Rest ihrer Familie, hat sie wirklich mitgenommen. Vor allem ihre Schwester. Also melde du dich mal bei deiner – und bei mir wenn du in der Stadt bist.“ schlägt er vor und stellt sein leeres Glas ab, hat dabei sogar den Ansatz eines Lächelns im sonst so ernsten Gesicht.
 

„Heftige Geschichte.. Aber ja du hast schon Recht, es wird Zeit dass wir das aus der Welt schaffen. Vielleicht hat sie schon geheiratet und ich bin längst Tante und weiß nichts davon so lange wie das her ist..“ Jetzt lächelt auch die Kellnerin, verschränkt dann die Arme und lehnt sich wieder auf den Thresen. Kurz streicht sie über ihre tätowierten Arme, dann nickt sie. „Werd ich machen, aber vorher bekommst du das mit deiner Kleinen auf die Reihe, wegen der du hier schon den Dritten trinkst und dir anscheinend auch nach über einem Jahr noch Gedanken machst.“
 

- „Sie wird mich umbringen wenn sie da ist. Ganz sicher. Aber damit komm ich klar, ich will sie nur wieder sehen.“
 

„Aww.. Das klingt schrecklich kitschig. Aber was hast du denn angestellt dass sie so sauer ist – abgesehen davon dass du dich 1 ½ Jahre nicht meldest obwohl du lebst?“
 

Der Grünhaarige fährt sich durch die Haare und legt schuldbewusst den Kopf schief.

„Zu viel?“ vermutet er und deutet auf sein Glas. „Trinkst du den Letzten mit?“
 

Es ist nach längst Nachmittag als er die Highwaykneipe verlässt, dem letzten Whiskey waren noch ein paar Runden Wasser gefolgt. Nicht dass er den Alkohol im Blut merkte, auf dem Highway kam einem sowiso nur stündlich mal jemand entgegen, allerdings ging es ihm deutlich besser. Hatte gut getan mit jemandem zu sprechen, der in einer ähnlichen Situation war.
 

Einige Städte und Stunden später – es war bereits später Abend – fährt er den Kleinwagen an den Straßenrand in einer Wohngegen und stellt den Motor ab. Einen Augenblick sinkt er in den Sitz zurück und schließt kurz die Augen. Noch vor Monaten hatte er damit abgeschlossen jemals wieder hier aufzutauchen, jetzt war er hier. Zugegeben, er war nervös.

Wusste nicht wie Sie reagieren wurden, gerade Law war alles andere als entspannt damit umgegangen, dass er ihn vor mittlerweile ungefähr einem Jahr von der Westküste aus angerufen hatte.

Genug, egal wie er nun alles auseinander dachte – es änderte nichts. Zorro griff nach dem Rückspiegel und richtete ihn auf sich, fuhr sich kurz durch die Haare.

„Hey..“ Eine zierliche Hand legt sich auf seine Schulter. „Es wird schon gut laufen.“

Er sieht zur Schwarzhaarigen rüber und grinst leicht schief.

- „Wenn nicht gibt’s Alkohol.“ Mit diesen Worten steigt er aus, holt seine Tasche aus dem Kofferraum und geht mit der Journalistin Richtung Haus von dem schon laute Musik und einige Stimmen zu hören waren.

Hiraeth I

                              Hiraeth [hiraɪ̯θ] a homesickness for a home to which you cannot return, a home                                                    which maybe never was; the nostalgia, the yearning, the grief for the lost places of your past.
 

"Na sieh‘ mal einer an. Was' ne' Überraschung."

Bonney. So herzlich wie immer.

"Wollt ihr reinkommen oder..?" hakte sie desinteressiert nach und legte ihren Kopf in den Nacken, um sich eine Hand voll Chips in den Mund zu werfen.

 

"Hase! Mehr Besuch.." Zorros Stirn legte sich überrascht in Falten. Hase? Noch verrückter war allerdings, dass eben jener trotz relativ lauter Musik und dem Stimmengewirr im gut gefüllten Haus überhaupt gehört hatte. Der Chirurg schob sich zwischen ein paar Leuten hindurch, tauschte noch bevor er dem Besuch auch nur ein bisschenBeachtung schenkte die Chipstüte in den Händen seiner Exfrau, die dessen krümeligen Restinhalt noch schnell in ihren Rachen entleeren wollte, mit einem Stück Wassermelone.

Dann drehte er sich zu den beiden neu eingetroffenen Gästen und griff sich den Hemdkragen seines Gegenübers, um ihn sich relativ brachial zur Brust zu nehmen

 

"Ich weiß gerade nicht ob ich mich freuen oder dich erwürgen soll.."

Zorro sagte nichts, grinste nur weil es ihm auch einen Moment die Sprache verschlagen hatte. Nach kurzer Umarmung löste er sich von Law und deutete rüber zu Bonney, die wahrscheinlich wieder auf dem Weg zurück zu den Snacks war. Egal wie viel die heute schon verdrückt hatte, die Kugel die sie da mit sich rumschob, konnte beim besten Willen nicht vom Essen kommen..

Er hatte an seiner Vermutung ja eigentlich echt seine Zweifel.

"Sag mal ist sie..? Seid ihr..?" kam zögerlich über seine Lippen, die sich kurz darauf aber zu einem breiten Grinsen verformten weil Law durchaus zustimmend genickt hatte.

 

"Herzlichen Gückwunsch.." Die beiden sahen rüber zu Robin, die sich mit einem besonnenen Lächeln nun zu Wort meldete.

"Ja..definitiv." dabei legte Zorro eine Hand auf Laws Schulter und musterte ihn kurz ungläubig. Da gab es wohl Einiges zu erzählen. Dann machte er Journalistin und Chirurg ersteimal miteinander bekannt und wurde im nächsten Moment regelrecht angesprungen.
 

Ace fiel seinem schmerzlich vermissten Kumpel hemmungslos um den Hals, störte sich auch nicht daran, dass er ihm kurzzeitig die Luft abstellte.

Zorro hatte tatsächlich Mühe sich aus der emotionalen Umarmung zu befreien.

"Jetzt fang ja nicht an zu heulen du Idiot.."
 

Die Wiedersehensfreude war groß, mit dem Geburtstagskind persönlich kam schallendes Gelächter dazu, tatsächlich war alles normal.. Niemand hier hatten mitbekommen, wohin er sich damals so plötzlich abgesetzt hatte. Noch weniger Leute wussten allerdings, dass der Vermisste vor etwa sechs Monaten ein Lebenszeichen bei Law abgesetzt hatte.

Zu diesem Zeitpunkt hatten ihn die amerikanischen Behörden bereits über ein Jahr für tot erklärt. Ein Stück weit hatte er damit gerechnet, dass sie nichts mehr von im wissen wollten.
 

Auf der anderen Seite des Raums saß der Schock hingegen tief. Nami stand draußen auf der Terasse, hatte Ace nur irritiert nachgesehen, als der so plötzlich hereingestürmt war. Die Erkenntnis hatte sie getroffen wie ein Blitz.

Ihr Puls raste, ein Anflug von Panik überkam sie als sie am Handgelenk gezogen wurde. Erweckt aus ihrer Trance als Vivi sie mit nach drinnen ziehen wollte. Doch sie riss sich los. Nein, sicher nicht.
 

Sie blieb stehen, zog ihren Cocktail leer, als sie ihrer besten Freundin nachsah, wie sich durch die Leute drängelte und dem 'Problem' auch noch herzlich um den Hals fiel.

Die Umarmung wurde gelöst, es sah so aus als ob er ihr die Tränen von den Wangen streichen würde. War ja klar, dass Vivi einknickte.

Ah.. anscheinend war ihm jetzt auch der Glitzerklunker an Vivis Hand aufgefallen. Abgesehen von den ganzen Glückwünschen.. Wer war eigentlich diese Schwarzhaarige mit den viel zu langen Beinen neben Law?
 

Nami fasste sich kurz an die Stirn als sie sich abwandte, wischte sich eine verirrte Träne mit dem Handrücken weg.

Das durfte doch echt nicht wahr sein. Einmal tief durchatmen. Mistkerl!
 

Das Ignorieren, Versteck-und-aus-dem-Weg-geh-Spiel funktionierte einen Großteil des Abends gar nicht mal so schlecht, erst als ein paar Stunden später das Wetter ihr einen Strich durch die Rechnung machte. Ein kurzer Schauer hatte eingesetzt, also hatte sie ihr Weinglas gegriffen und war über die Terassentür Lysop hinterher in die Küche gelaufen. Weil sie es mit dem letzten Satz etwas zu gut meinte, mit ihren vom Rasen nassen Pumps auf den Fliesen ins Rutschen kam und – überrascht zog sie die Luft ein weil sie in jemanden hereingerauscht war, der sie glücklicherweise am Fallen hinderte.

Lediglich das Weinglas gab ein Klirren von sich als es zerschellte und die Scherben zu Boden fielen.

"Vorsicht.."
 

Perplex stand sie da als sie den Typen anstarrte, an dem sie lehnte. Nami schob sich etwas von seine Brust weg, bemerkte dass sie dort das Weinglas nur so zertrümmert hatte.

Etwas schockiert sah sie dabei zu, wie er ihr den Rest vom Sockel aus der Hand nahm und ihn auf den Küchentresen stellte, zum absoluten Überfluss dann auch noch ihre Hände mit einem Geschirrtuch abtupfte. Sie hatte sich nicht geschnitten.
 

Ja Namis Hand ging es ganz hervorragend, sogar so prächtig, dass sie als der erste Schock überwunden war, reflexartig ausholte um dem Gegenüber gehörig eine zu klatschen..

„Fass mich nicht an.“

 

Zorro stieß kurz die Luft aus, bewegte den Kiefer und sah zu Nami herab.

Oh Dejavù.

Wo die herkam, gabs noch mehr.

"Sonst alles gut bei dir ja?!" zischte er beherrscht, ohne eigentlich eine Antwort haben zu wollen.
 

"Frag das dich selbst. Was zur Hölle soll das alles.. Nach fast zwei Jahren jetzt spontane Auferstehung oder was? Was willst du hier?"
 

Von seinem nun rot getränkten Shirt aufsehend, von dem er gerade die letzten Scherben sammelte, erwiderte er ihren wütenden, emotionsgeladenen Blick und seufzte leise.

Es brachte nichts gleich wieder zu streiten.

"War nicht ganz so einfach. Ging nicht früher" begann er ruhiger, hatte eigentlich gehofft das anders angehen zu können.
 

"Ach ja. Erspar' es mir, eigentlich will ich es gar nicht wissen. Du rufst vor Monaten Law an, sagst nicht mal wo du bist und tauchst jetzt ganz plötzlich mit deiner Neuen hier auf.. ganz großes Kino."
 

 

"Bitte was?! Kannst du mich mal erklären lassen oder willst du dir selbst alles zusammenreimen und die ganze Zeit weiter sauer auf mich sein?"
 

"Tu nicht so als hätte ich keinen verdammt guten Grund dazu.

Fehlt ja nur noch, dass du schwörst du hättest das alles nur für mich getan."
 

Nur einen Raum weiter, war die Party in vollem Gange. Der Bass der Anlage, Stimmengewirr.

In der Küche herrschte nun einen Moment Stille. Zorro machte den Anschein als wollte er etwas erwidern.

Er zog die Luft auch ein, schnaubte sie dann allerdings wieder aus und wandte sich mit einem verständnislosen Kopfschütteln ab, ließ Nami stehen – ging in den Flur wo seine Sporttasche lag.

Dort streifte er sich das schwarze Hemd ab, das er offen getragen hatte und zog auch das nun durch den Wein versaute Shirt aus. Er schmiss es auf die Tasche und nahm sich wieder das Hemd, drehte sich um als er es anzog.
 

"Nami, was zur Hölle willst du eigentlich von mir?" fragte er, unzugänglich, weil die Angesprochene ihm gefolgt, nun mit verschränkten Armen aus der Küchentür getreten war.

"Es ändert nichts wenn ich sage, dass es mir leid tut. Ich habs zu spät kapiert, dass du mir wichtiger warst als ich wollte. Nichtsdestotrotz, ich habs nicht für dich getan. Ich wollte diese Sachen ein für alle mal beenden, es hinter mir lassen egal was es kostet.

Das war meine Entscheidung – aber wo ich keine Wahl hatte, war es euch zu verschweigen.

Kannst du dir vorstellen, was passiert wäre wenn ich dir die Wahrheit gesagt hätte?"

Seine Stimme klang rational, die anfängliche Wut hatte nachgegeben. Einen Moment sah er ihr einfach nur in die bernsteinfarbenen Augen, die ihn immer noch zornig anblitzen.

"An dem Tag an dem du mir den Laufpass gegeben hast, war ich so verzweifelt und kurz davor es dir zu sagen.. Du hast zum Glück nicht nachgegeben. Glaub mir, ich versteh dein beleidigtes Ego - die ganzen Streitereien die wir hatten waren meine Schuld – aber es ging um viel mehr; Lieber hasst du mich und ich seh dich nie wieder, als das ich dich oder einen der Anderen auch noch auf dem Gewissen hätte." damit schloss er seinen Kommentar ab, allein die Vorstellung war kaum zu ertragen.

Irgendwie musste sie doch verstehen können, dass es hier nicht mehr bloß darum ging, dass er sich aus der Tatsache herausredete nicht die beste Partie für eine ernsthafte Beziehung zu sein und er was diese anging, wirklich, wirklich alles in den Sand gesetzt hatte. Er wusste nicht ob er auf eine Antwort warten sollte – generell wusste er auch nicht was er weiter sagen sollte –
 

"Wieso bist du hier?" Nami sah ihm dabei zu wie er seine Ärmel hochkrempelte, sich daran machte das Hemd zuzuknöpfen. Ihr Blick folgte seinen Bewegungen. Schon als er noch mit dem Rücken zu ihr stand, waren ihr die Narben und Abschürfungen aufgefallen, von denen einige zweifellos von Schussverletzungen stammen mussten.

 

"Ich weiß es nicht.." Auch diese Antwort wirkte bitter, aber aufrichtig. "Es fühlt sich besser an? Ehrlich gesagt hab ich nicht damit gerechnet, aus der Aktion lebend raus zukommen."
 

Ihre Schultern entspannten sich als sie die Arme resigniert sinken ließ.

"Mir wäre lieber du wärst weggeblieben." kam gedämpft über ihre Lippen als Zorro an ihr vorbei, zurück in die Küche und nach draußen ging.

 

Im Garten leuchteten wie jedes Jahr die Lichterketten, sie pendelten leicht in der Brise. Der Schauer war vor rüber gezogen, die Nacht bis auf ein paar kleine Wölkchen wieder sternenklar. Sein Gefühl führte ihn durchs volle Wohnzimmer, in dem wie immer getanzt wurde, raus auf die Terrasse und in den Garten. Im Bambus Pavillon auf der anderen Seite des blau erleuchteten Pools traf er auf Ruffy und Ace.

Ace stand im Inneren der Theke und stellte seinem kleinen Bruder gerade einen bunten Cocktail mit allerlei Schirmchen vor die Nase, als Zorro dazu kam.
 

"Du siehst aus als könntest du einen 'Feuerfaust-Spezial' vertragen!“ stellte Ace lachend fest und hantierte sofort wieder mit dem Flaschen und Gläsern herum, während sein kleiner Bruder grinsend an seinem Glas nippte.
 

Zorro hatte sich auf den Hocker neben ihn gesetzt und sah skeptisch dabei zu ,wie sein alter Mitbewohner geschickt die Flüssigkeiten kombinierte. "Also abgesehen davon was du da mischst – sieht das ziemlich professionell aus." bemerkte er anerkennend.
 

"Du hast einiges verpasst. Ace arbeitet seit fast einem Jahr nicht mehr bei Franky in der Werkstatt, sondern in einer ziemlich coolen Bar." erzählte Ruffy und stellte sein Glas ab.
 

"Lower East Side Manhattan. Der Laden heißt ‚Upper Yard‘ und hat ‚ne spitzen Dachterrasse. Ich schmeiß die Bar~"
 

"Nicht schlecht!" Zorro nickte beeindruckt und sah dann allerdings interessiert auf das kleinen Longdrinkglas das ihm gerade serviert wurde, weil Ace mit einem Feuerzeug hantierte.
 

"Moment mal, was ist das da, Tabasco?" dabei deutete er auf die Schicht die sich unten abgesetzt hatte, was darüber war konnte er nicht mehr erkennen, allerdings rührte der Barkeeper einmal durch, goss ordentlich Absinth obendrauf und zündete die Eigenkreation an.
 

"Voilà! 'Feuerfaust-Spezial' aufs Haus~

Klar der Tabasco mag erst mal unpassend wirken, aber als Kontrast zur frischen Limette, dem unscheinbaren Wodka, Old Pascas, Cognac und Kombination mit dem Tequila, kickt der Drink dich mit dem Absinth ab durchs Dach und belebt sämtliche Lebensgeister, vertrau mir!"
 

Ace hatte das Feuerzeug weggelegt und machte sich schon mal daran ein weiteres Glas zum ablöschen vorzubereiten. Er stellte einen Whiskey on the Rocks auf den Tresen neben die Giftmischung und nickte seinem Kumpel herausfordernd grinsend zu.

"Wenn ich diesmal wirklich draufgehe.. ach scheiß drauf, trinkt man das als Shot, oder wie?"

"Glaub mir du willst da nicht mehr-mals dran nippen wollen.."

"Ach du scheiße.."
 

Kurz die Hand aufs Glas um den Absinth zu löschen, dann setzte er das Glas mutig an seine Lippen..

"Oh mein Gott er tut es wirklich.."

..und zog es tatsächlich in einem Zug komplett leer.
 

Allein beim Anblick der absolut von Ekel entstellten Grimasse brach zumindest Ruffy in schallendes Gelächter aus, so dass er beinahe vom Barhocker fiel. Ace hingegen beobachtete interessiert, wie sein Drink so ankam.

Vermutlich in wenigen Minuten auf dem Boden, aber das Experiment wars wert.
 

Doch Zorro hielt sich eisern, schlug zwar mit der Faust einige Male gequält auf den Tresen und schüttelte sich angewidert, doch die Feuerfaust hielt immerhin was Ace versprochen hatte;

Er hatte sich mit Abstand lange nicht mehr so lebendig gefühlt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und dann, wenn man mit der Schule fertig ist merkt man erst, dass man mit manchen nur befreundet war weil man sie fünf Tage die Woche gesehen hat. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 7 ist in den Startlöchern, es wird ernst!
Ein ungebetener Gast mischt Ruffys Party auf
Wenn Nami nicht freiwillig zurückkommt dann..ja dann? Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Kaltgestellt. Heißgelaufen.
"Verbrannt" wird Morgen abgetippt :D
Wie verheerend es wohl ist sich auf Schmerztabletten zu betrinken? uù Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
und willkommen zurück ♥ und entschuldigt dass es so lange gedauert hat, ich war mir unschlüssig wie ich dieses und die nächsten Kapitel trennen sollte und hatte dann privat auch einfach keinen Kopf mehr zum drüber nachdenken..
Aber jetzt bin ich wieder dabei und es geht auch fix weiter :3
Wie immer freue ich mich über Kritik!

Der nächste ungebetene Gast lässt bestimmt nicht lange auf sich warten. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
das Kapi fühlt sich ein bisschen an wie ein Filler, irgendwie,wie trockenes Hackfleisch entschuldigt U-U
Aber versprochen das nächste wird sowas von STEAK! :D *w* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sobald das hier durch ist gibt es den spontan OS zur romantischen Traumhochzeit von Law und Bonney in Vegas~ xD
Esseidenn jemand in diesem Saal ist gegen diese Eheschließung? O-O

♥ Danke nochmal an jeden einzelnen hier, der Kapitel für Kapitel dabei bleibt und man! ihr Kommischreiber! >///< LIEBE! ♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
wenn ihr noch dabei seid, freut euch auf "Wie ein Held" Es passiert sehr viel wenn man nackt durch New York rennt, versprochen! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
noch 3 Kapitel 2 Go~ voraussichtlich zumindest. wer vermisst Doffy? ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wohin denn bloß? :o Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Seit Kapiteln zieht es sich und kein Wort drüber wie die Sache für alle Beteiligten ausgeht? Ein bisschen spann ich euch noch auf die Folter! Entschuldigt.. Irgendwie hab ich zu viel Gefallen an Darkfics und Drama gefunden.

Die letzten paar Kapitel sind fertig, länger als eine Woche müsst ihr also nicht mehr warten auf das Nächste zumindest.
Mit diesem Kapitel hier bin ich nicht hundert Prozent zufrieden, aber es passt gerade gut zu meiner Stimmung. Es ist schon wieder viel zu spät und es regnet draußen.

Und Danke für die Favos und die tollen Kommentare! Wie immer ist auch Kritik gerne Willkommen. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wer eine Darkfic möchte, liest die nächsten zwei Kapitel einfach nicht ok? xD jk
aber im Ernst, danke dass ihr noch dabei seid und für die tollen Kommis die immernoch kommen ♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Trotz mangelnder Zeit momentan hatte ich irgendwie - oder genau deswegen - eine Eingebung und ein paar Ideen :'D
Hallo, falls ihr noch dabei seid ♥ Damit die Kapitel nicht zu lang werden muss ich splitten. Aber hiermit erkläre ich das Drama für beendet, das war der letzet Streit versprochen! Darauf erstmal eine Feuerfaust-Spezial oder? Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (72)
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Von:  Zorop
2020-04-02T15:04:54+00:00 02.04.2020 17:04
Klasse Geschichte !
Von:  DoD
2018-04-26T19:03:09+00:00 26.04.2018 21:03
I am late to the party! Aber besser spät als nie!

Oh ich mag deine FF. Law ist super, die Chaosbrüder haben es in sich ( immer schön wenn Ace lebt) und da ich gerade den Dressrosa - Arc verfolge psst die Stimmung bestens.

Ich schwanke ja immer ein bisschen bei den Pairings, hauptsächlich, weil ich sie alle mag, solange das ganze in einem plausibeln Rahmen spielt.
Ich finde, Zorro und Nami haben durchaus eine gute Energie und du hast das super umgesetzt. Ich mag deine detailtreue, ist mir aufgefallen, als du Ruffy eine Schwimmweste verpasst hast und als Chopper, wenn auch als Hund, so freudig auf Zorro reagiert hat.

Ich finde es gut, dass du in den letzeren Kapitel auf Smiles verzichtet hast. Sie stören meiner Meinung nach immer ein wenig den Lesefluss.

Spannende Interaktionen, gute Dialoge - ich hoffe, du findest die Musse die Geschichte zu beenden.

Und, da der Kommentar schon so lang ist, swit Ace hab ich keinen Charakter so gemocht wie Law. Er ist der Kontrast, der die Stohhüte brauchen, um Tiefe zu erlangen und ich finde, du hast ihn wirklich gut getroffen - in all seinen Facetten.

GG, DoD
Von:  Piniacolada2
2017-12-23T11:04:48+00:00 23.12.2017 12:04
Egal, wie lange du brauchst, ich werde weiterlesen. Das ist (ohne zu doll zu übertreiben) meine absolute Lieblings-One Piece- FanFic. Oh Mann, wie ich sie vermisst habe! Und ich weiß sogar noch größtenteils alles!
Von:  Montegirl
2017-12-11T21:42:50+00:00 11.12.2017 22:42
Yeah,lange hats gedauert. Aber schön ,dass du weiter Schreibst.
Von:  Hupfdohle
2017-10-03T15:15:11+00:00 03.10.2017 17:15
Ohjeee, ich habe mich ja schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr hier gemeldet!
Also zuallererst finde ich es bewundernswert, dass du die Story nicht hängen lässt, trotz der langen Zeit, die schon vergangen ist. Es fällt manchmal schwer, wieder hinein zufinden, aber du packst das! :)

Der Lesefluss wird ab und an von Rechtschreibfehlern etwas unterbrochen und ein paar Kommata fehlen. Dafür finde ich aber deine Metaphern und Situationsbeschreibungen unglaublich bildhaft, ich würde das gern auch so gut rüberbringen!
Die Dialoge mag ich auch total gern, kurz und knackig, aber inhaltlich tief bzw humorvoll :D
Bin leider absolut nicht aktuell hier, dies war damals das letzte Kapitel was ich gelesen habe - Schande über mein Haupt! Ich werde es demnächst nachholen und ein paar Kommis dalassen! ;)


Ich wünsche noch einen schönen Tag und bis bald,
Hupfdohle

Antwort von:  aquaregi-ya
04.10.2017 15:29
Ohh danke dir! <3 hab mich gewundert wo jetzt aufeinmal ein Kommi herkam aber als ich das Kapitel ausgebessert hab kam es wohl nochmal zum Freischalter.
Ja sie läuft echt schon ewig und ich zögere immer wenn mir Notizen wieder in die Hände fallen oder ich hier andere tolle FF (deine unter anderem!) lese.. Brings nicht übers Herz die Story hier fallen zu lassen :) Mit den Rechtschreibfehlern hast du wirklich recht, ist mir beim letzten lesen auch aufgefallen! Die Schreibwut kommt meistens recht spät und dann hab ich mir, vorallem früher, die Zeit nicht genommen alles nochmal genau zu prüfen.. Total bescheuert diese halben Sachen das ärgert mich wirklich selbst! ^^ Bin aber dran das auszubessern und auch etwas Form reinzubringen :) so ein längerer Abstand zur Story ist durchaus auch interessant, da sich Stimmung und Stil total verändern - ich hoffe nur, dass ich euch noch gerecht werde und das Interesse bleibt! :3 Sag mir gerne ob du so wie ich eine Änderung bemerkst und es gut oder schlecht ist..würde mich interessieren! Und danke für das liebe Kompliment! <3 hab auch einen schönen Tag bis bald!
Von:  Piniacolada2
2017-06-20T12:49:47+00:00 20.06.2017 14:49
Du hast das alles gut beschrieben. Kann mir super vorstellen, wie beschissen das alles war.
Von:  Piniacolada
2017-06-10T23:39:43+00:00 11.06.2017 01:39
Nami wird ihn eine Ohrfeige geben, Mordgedanken haben und ihn dann umarmen und sich ausheulen. Oder sie wird nichts sagen. Oder sie wird ihn anschreien und wissen wollen, wo er war, was er die ganze Zeit gemacht hat.
Von: abgemeldet
2017-06-09T15:22:09+00:00 09.06.2017 17:22
Im Zeugenschutz gegen Auflagen verstoßen, auf solche Ideen kommt auch nur Zorro! Ich bin ja mal auf die Reaktion der anderen gespannt~
Und ja, wer die Bardame ist, war recht deutlich zu erkennen ;)
Von:  Pfirsichsaft
2017-06-08T13:54:20+00:00 08.06.2017 15:54
Du bringst mich noch um, ich dachte schon das ist das Ende!
Lange wird es jetzt aber wohl nicht mehr dauern. :( Ich freue mich dennoch darauf das Ende zu lesen und das Kapitel war, wie immer, super. :)
Von:  -Gear4-
2017-05-29T20:21:40+00:00 29.05.2017 22:21
Grüß dich bin soooooo gespannt wie es weiter geht. Kann es schon kaum erwarten. Das Kapitel ist dir super gelungen meiner Ansicht nach. Ich kann dir weiterhin nur positives Feedback da lassen. Mach weiter so =D
Mfg -Gear4-


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