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Dangerous Desire

von

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Ja, ich will nen fetten Cheesburger mit Pommes...

Unbewusst das er ganze vier Tage durch geschlafen hatte, oder Koma wäre vielleicht die bessere Bezeichnung, öffneten sich blinzelnd seine grünen Augen.

Die Luft im Zimmer war dick und heiß, das Atmen viel ihm schwer. Seine Glieder waren steif und schmerzten als er begann sich zu bewegen. Die verdammte Decke musste weg.
 

Mühselig konnte er den, von Schweiß nassen, Stoff runter werfen. Doch schon diese kleine Bewegung verursachte, dass sich das Zimmer wie ein Karussell begann zu drehen. Warum zum Teufel war es hier so nass, schwitzte er etwa so viel aus?

Langsam drehte er den Kopf und sah sich den unteren Teil des Bettes an. „Ohhh na ganz super“. Jetzt bemerkte er auch den beißenden Geruch im Zimmer.
 

Verärgert versuchte er sich irgendwie aufzurichten, was erst nach mehreren Anläufen klappte. Eigentlich war es auch ziemlich plausibel, irgendwann gab auch die stärkste Blase nach und er wusste ja auch nicht wie lange er dort gelegen hat. Harleen ging es da nicht anders. Sie schien jedoch noch immer im Koma zu liegen und Joker wollte es auch erst einmal dabei belassen. Harley brauchte bestimmt länger sich auszukurieren, er selbst hatte ein ziemlich starkes Immunsystem und konnte so einiges aushalten. Also lag es wohl am ihm, diese Sache zu bereinigen.
 

Die Blonde würde wahrscheinlich vor Scham im Boden versinken. Ein leichtes Grinsen zeigte sich sogar kurz auf seinen Lippen, wischte es sich jedoch auch schnell wieder ab.

Zunächst müsste er wieder auf die Beine kommen. Wenn dieser Schwindel doch nicht wäre, mit dem Schmerz kam er einigermaßen klar. Bevor Joker den Versuch startete die Beine aus dem Bett zu hieven, griff er nach dem orangenen Röhrchen und zerkaute eine Hand voll Tabletten. Danach war es soweit.
 

Seine Hände krallten sich in das Laken, während er sich langsam zur Bettkante rutschte. Die Füße setzten sich vorsichtig auf den kalten Boden. Die Kälte fühlte sich so gut an, dass er eine Weile so verharrte, bis er den nächsten Schritt wagte. Aufstehen.

Auf drei, im Kopf begann er zu zählen und drückte sich von der Matratze ab. Kurz konnte er auch tatsächlich stehen, musste jedoch auch gleich an seinem Nachttisch halt suchen. Seine Knie fühlten sich an wie Wackelpudding und alles drehte sich. Wenn er noch irgendetwas im Magen hätte, würde dieses jetzt wohl wieder heraus kommen.
 

Tief durchatmen und die Augen offen halten. Einige Minuten brauchte er um Stabilität zu finden. Merkte aber, das seinem Rücken diese Position gar nicht gut tat, immerhin waren die Wunden noch sehr frisch. Die Verbände müssten auch dringend gewechselt werden, hoffentlich ließ der Doc auch etwas zum wechseln da.

Nach dem sich der Raum nicht mehr drehte, das Schwindelgefühl würde wohl erst einmal bleiben, wagte der Bleiche erste Schritte.
 

Schlurfend bewegte er sich am Bett vorbei, als träge er Betonschuhe und so fühlte er sich auch an. Der Schmerz trieb ihm Schweißperlen auf die Stirn, aber er hielt es aus, er war immerhin der Joker.

Im Schneckentempo und an der Wand halt suchend, schritt er auf die Tür zu. Gleich geschafft. Erleichtert krallte er sich an den Holzrahmen und legte eine Verschnaufpause ein. Dann ging es weiter ins Badezimmer.
 

Wasser, er musste unbedingt etwas trinken. Mit ausgestreckten Armen schlurfte Joker zum Waschbecken und drehte den Wasserhahn auf. Sein grüner Schopf tauchte sich in das wunderbar kühle Nass, so verbrachte er einige Minuten. Durstig schlürfte er das Wasser auf, welches über sein Gesicht floss. Sogar ein Stöhnen entrann seinen trinkenden Lippen, so gut fühlte es sich an.
 

Er drehte das Wasser wieder ab und spürte wie sein Körper zu neuer Kraft fand. Sein Kreislauf wurde angekurbelt und machte ihn sogleich auch viel wacher. Einen Blick in den Spiegel vermied er jedoch. Joker konnte sich vorstellen wie Scheiße er aussehen musste. Schließlich trat er zu dem kleinen Schrank mit den Handtüchern, doch nicht um sich zu trockenen, dafür war es einfach zu herrlich wie die kalten Tropfen seinen Körper entlang flossen, nein, er bräuchte ja irgendetwas um das Bett wieder einigermaßen sauber zu machen. Außerdem bräuchte er frische Laken…ja, wo waren die denn noch gleich? Immerhin hatte er seit seiner Ankunft in seinem neuen Versteck noch nicht alles erkundet. Das wollte er nach seinem Raub in der Bank erledigen, was ja wohl mehr als schief lief.
 

Vielleicht im Schlafzimmer? Also zurück in das stickige Zimmer. Den Stapel Handtücher, welcher er sich gepackt hatte, ließ der Bleiche neben dem Bett auf den Boden fallen. Laken, Laken…Langsam begann er die Schränke zu durchstöbern. In einem fand er sogar etwas Brauchbares zum Anziehen, wo sein geliebter Anzug doch ruiniert war. Es waren zwar nicht unbedingt die best aussehensten Kleidungsstücke, es war kein Anzug, aber müsste wohl fürs Erst ausreichen.
 

Umständlich streifte er sich die Sachen über. Weiter ging die Suche, bis er in einer alten Kiste ein paar staubige Decken fand. Keine Laken, aber es müsste gehen. Joker brauchte eine ganze Stunde um das Bett zu überziehen, der schwierigste Part dabei war, Harleys Seite zu beziehen. Diese bekam überhaupt nicht mit, wie er sie hin und her rollte.
 

Es war wirklich Jahre her gewesen, seit er das letzte Mal, selbst die Laken von einem Bett wechselte. Aber eigentlich war die Sache wie Fahrradfahren, wenn man es einmal konnte, konnte man es immer. Nach dieser Aktion wollte er sich am liebsten noch einmal zum schlafen hinlegen, wäre da nicht noch diese Seitenlange To-Do-Liste in seinem Hinterkopf.

Nach einer weiteren Verschnaufpause, wollte er eigentlich das Zimmer verlassen, käme ihm da nicht ein Gedanke.
 

Wann wurde er nur so gutmütig? Vorsichtig nahm er das Glas Wasser vom Nachttisch und setzte sich neben Harley. Mit seiner freien Hand, öffnete er ihren Mund und ließ das Wasser hinein fließen. Harleen jetzt an Dehydration zu verlieren, stand nicht wirklich in seinem Sinn. Er konnte sich sogar dazu überwinden das Glas noch einmal zu füllen -langsam klappte es auch mit dem laufen besser- und schüttete ihr auch das, in den Rachen.
 

Wenn er mal damit nicht was bei ihr gut hätte. Hundert Blowjobs müssten drin sein, darüber musste er kurz aufkichern.

Dann ging es auch endlich ins Wohnzimmer sowie Küche. Als sich plötzlich die Eingangstür öffnete und einer seiner Männer hinein schritt, dieser machte ziemlich große Augen, als er Joker da stehen sah. „B…Boss wie schön, sie sind wieder auf, sie…sie sehen gut aus“, stotterte dieser, während sich die grünen Brauen in die Höhe zogen. „Jaaaaaa…und was zum Teufel machst du hier? Seit wann darf einer von euch Dumpfbacken bei mir ohne anzuklopfen reinplatzen?“, knurrte er zurück und versuchte sich vor dem Mann aufzubauen.
 

Der Kerl sollte bloß nicht denken, sein Boss wäre zu schwach um ihm einen Arschtritt zu verpassen. „Tja naja…“-dumm kratze der Kerl sich am Hinterkopf- „tut…tut mir leid Boss, aber der Arzt sagte jemand sollte ab und zu nach dir sehen…und…und sie waren ja auch die ganze Zeit nicht bei Bewusstsein.“

„Verstehe…wie lange war ich weg?“ Jokers Arme verschränkten sich und er schritt um den Tisch herum, dabei deutete er auf den Stuhl davor, um dem Hohlkopf klar zu machen, das dieser sich setzen sollte.
 

Er selbst lehnte sich gegen die Küchentheke. „Also mit Heute…Tja...ähm vier Tage Boss“, bekam er als antwort, während sich der Mann setzte.

Vier ganze Tage? Kaum zu glauben. „Also gut…dir sei verziehen…“. Sein Blick viel auf die Tischplatte, welche noch einige Spuren seiner Verletzungen trug. „Es gibt einiges zu erledigen, gut merken mein Großer…ich will reichlich Verbandszeug…“, sein Zeigefinger hob sich zur Aufzählung der Besorgungen, der Mann zückte zugleich einen kleinen Block und Stift, -unglaublich das er so etwas besaß und schreiben konnte-, guter Mann, „…Medizin, treibt einfach auf was ihr finden könnt, ruf meinen Schneider an, ich brauch nen neuen Anzug…ähm besorgt ein bisschen Gras, ich muss mich unbedingt zudröhnen…achjaa, was wurde aus dem Raub…Tote? Gefangene? Wie viele sind weg?“
 

Fleißig notierte sich der Kerl alles und blickte bei seiner Frage auf. „Kann nicht genau sagen wie viele Tote oder Gefangene…aber es ist kein Einziger zurückgekommen…also ähm…20. Wir haben in ihrem Wagen auch noch die Tasche voll mit Scheinen gefunden, falls sie das beruhigt.“

„Alle? Solche Versager…bringt mir die Tasche…und sag mir nicht was mich beruhigen soll, klar?!“

“Sorry Boss…Wird gemacht Boss…Wir werden ihnen alles besorgen, noch irgendetwas? Vielleicht für die…für die Frau?“ Seiner Stimme konnte man anhören wie nervös er bei seiner Frage war. Und ja, Joker genoss es mit jeder Faser, wie klein diese bulligen Kerle vor ihm wurden.
 

Selbst in seinem Schwachen zustand, sah er wohl noch bedrohlich genug aus, um den Typen in die Hose machen zu lassen, fantastisch.

Aber brauchte Harley noch etwas? Wie lange würde sie wohl noch in ihrem tiefen Schlaf stecken? „Ja, ich will nen fetten Cheesburger mit Pommes...hab ja schließlich seit vier fucking Tagen nichts mehr gegessen…und die Frau geht dich einen verdammten Scheiß an, hast du verstanden?! Ich will nie wieder eine Frage zu dieser Frau hören! Du kannst dich jetzt verpissen!“
 

Genervt winkte er ihn ab, woraufhin der Mann auch sofort, mit einer weiteren Entschuldigung, aufsprang und den Raum verließ. Seufzend raufte sich Joker die Haare, hoffentlich hatte er nichts vergessen, den jetzt schon seinen Männern hinterher rennen, könnte er noch nicht.

Langsam ging er auf die Couch zu und legte sich seitlich auf das weiche Lederpolster. Gott tat das gut. Erst einmal Nachrichten glotzen.
 

Ein lautes Klopfen ließ den Clown aufschrecken, er muss wohl weg genickt sein. Gähnend richtete er sich zum sitzen auf, als es erneut an der Tür klopfte. „Jaa verdammt!“. Die Tür öffnete sich und der Mann vom Morgen kam mit den Bestellten Sachen auf dem Arm hinein. „Ihr Zeug Boss…nur ihr Anzug fehlt noch, ihr Schneider sagte, er ist übermorgen fertig“, erklärte der Vollgepackte und brachte die Dinge zum Tisch. „Stells hin…morgen Früh will ich die ganze Truppe auf dem Platz haben…und jetzt geh.“

„Ich richt’s aus Boss“, verabschiedete er sich und verschwand dann auch wieder.
 

Der Blick auf die Uhr, verriet dass es schon Abend war und gerade begannen auch die Spätnachrichten. Vorsichtig stand der Bleiche auf und schritt zum Tisch. Essen. Gierig packte er sich die Tüte und das Getränk, an das sie erstaunlicher Weise gedacht hatten und noch etwas, einen schön gerollten Joint. Nichts könnte er jetzt besser gebrauchen. Joker war zwar sonst nicht der Typ welcher sich mit Drogen voll pumpte, aber in Situationen wie diesen, war es gar nicht schlecht mal ein bisschen Entspannung zu finden. Man würde es nicht vermuten, aber sogar der Horrorclown genoss einen Abend auf der Couch, mit Fast Food und nem fetten Joint.
 

Es wurde nächster Morgen und Joker begann ihn wie den Tag zuvor. Tabletten kauen, Harley Wasser geben, auch den Stapel Handtücher unter ihr wechseln -das wären dann zweihundert Blowjobs- und Klamotten überwerfen. Wie befohlen stand die ganze Truppe auf dem Kiesplatz, gespannt was ihr Boss ankündigen würde. Doch beschloss Joker die Ansprache nach drinnen zu verlegen. Erstens war es noch arschkalt und zweitens, wollte er sich einen kleinen Überblick von dem Stahlwerk machen.
 

Sechs Männer blieben der Weil draußen stehen, keine Wache währe ein Fehler. Jedoch wusste der Grünschopf leider zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was ihn am späten Nachmittag erwarten würde. Sonst hätte er wohl die Kälte auf sich genommen.

Im Wesentlichen drehte sich das Gespräch mit seinen Leuten um das Anheuern weiterer Männer, die Beschaffung von Waffen sowie Munition und Ausdehnung der Wachposten. Denn alle wussten, wenn Joker eine Aktion starten wollte, dann spontan, es sollte nur für denn Fall immer vorgesorgt sein.
 

Anschließend startete der Clown einen Rundgang, immerhin musste er sein Versteck in und auswendig kennen, dabei wies er an, an welchen Stellen Kameras platziert werden sollten. Vorsicht war die Mutter der Porzellankiste. Die Feldermaus sollte man nicht unterschätzen.
 

Erst am Nachmittag fand Joker sich wieder in seinem persönlichen Reich . Doch schon beim schließen der Tür, hatte er ein ungutes Gefühl. Vorsichtig schritt er ins Schlafzimmer. Das Bett war leer, warum war das Bett leer? Wo verdammt noch mal war Harley? So schnell, wie es ihm schon möglich war, ging er ins Bad, doch da war sie auch nicht. Wütend schlug er gegen den Türrahmen. „Die wird was erleben!!“ Zurück ging es nach Draußen, direkt zu den beiden Idioten am Tor. „Habt ihr Dummköpfe nicht bemerkt dass jemand hier raus ist!!“, brüllte er sie an und bekam zugleich zwei ängstliche Gesichter.
 

Um dies zu genießen, war er jedoch zu wütend. Sein Blut kochte regelrecht und wenn Joker so zornig war, sollte man keine Fehler machen. „Den…den einzigen den wir gesehen haben…war…war der Arzt Boss“, schwer schluckte der Mann und Todesangst zeichnete sich in seinem Blick. „Der Arzt? Was zum Teufel…“. Mit seinem gesunden Arm holte er aus und verpasste seinem Gegenüber einen deftigen Schlag ins Gesicht. Dessen Nase brach sofort unter der weißen Faust und begann Blut zu spritzen. „Beschafft mir den Doc hier her und zwar SOFOOOORT!!!!“
 


 

Dunkelheit umgab Oliver, als er mit ungeheuren Kopfschmerzen erwachte. Die Luft war sehr stickig und er konnte kaum atmen. Nur langsam begriff er, dass irgendetwas über seinen Kopf gestülpt worden war. Ein Sack? So wie es roch und sich anfühlte müsste es ein alter Leinensack sein. Nach und nach, versuchte der Arzt zu analysieren in welcher Lage er sich befand. Er saß auf einem Stuhl, seine Hände hinter dem Rücken fest gebunden, sowie auch seine Füße. Geräusche konnte er auch dumpf wahrnehmen, konnte sie jedoch nicht gleich zuordnen.
 

Diese Schmerzen im Kopf waren wirklich ekelhaft. Was ist nur passiert? Das letzte an das er sich erinnern konnte, war, dass er gerade in seiner Wohnung ankam. Dann war absoluter Filmriss. Er kam nach Hause, nachdem er Harley absetzte.

Plötzlich dämmerte es ihm. Joker, wer sonst könnte dahinter stecken? Er muss herausgefunden haben, dass er hinter Harleys Verschwinden steckte.
 

Verdammt, warum war er nur so unglaublich dumm gewesen? Hätte er die Frau doch einfach da gelassen, wäre er erst gar nicht noch einmal dort hingefahren. Warum nur…warum nur? Ohrfeigen würde er sich jetzt, wenn seine Hände nicht gefesselt wären. Seine Moral verletzten und hilflosen Wesen zu helfen, schrieb also schlussendlich sein Todesurteil. Dabei lief doch gerade alles so gut, seine Praxis machte richtig gute Einnahmen und irgendwann, wenn er genug Geld in der Tasche hätte, wäre es auch zu einem Date mit Vicki gekommen. Aber Tod würde daraus wohl nichts werden.
 

Wie nur wie, sollte er sich aus dieser misslichen Lage befreien? Warum sollte er jetzt für seine gute Tat sterben? Oder sollte er für seine Sünden, den Joker so oft das Leben gerettet zu haben büßen? Oliver betrachtete sich zwar nie als gläubig, aber in diesem Moment, wäre ein Gebet wohl angebracht. „Oh lieber Gott, bitte lass mich jetzt hier und jetzt nicht sterben, ich schwöre in Zukunft ein besserer Mensch zu werden, bitte lieber Gott.“
 

Deutliche Schritte waren jetzt zu hören, die immer näher kamen. Sein Puls wurde schneller, dadurch auch sein Atem, was unter dem Sack schnell zu Schwindel führen konnte. Das war bestimmt er, Joker. Jetzt käme er und würde ihn töten.

Das nächste was er wahrnahm, war ein grelles Licht und er kniff die Augen zusammen. Zugleich konnte er auch wieder frische Luft atmen. Der Sack wurde ihm vom Kopf gerissen.

Eine Weile brauchte er um Umrisse einer Person zu erkennen. Verdammt, es war wirklich der Horrorclown und er sah alles andere als erfreut aus. Die einzige Möglichkeit, war jetzt wohl wie ein Weltmeister zu lügen. Irgendwie musste es doch zu schaffen sein hier wieder lebend raus zukommen.
 


 

Jokers Männer brauchten nicht sehr lange um den bestellten Mann her zuschaffen. Mit einem Sack über den Kopf trugen sie ihn in das Stahlwerk. Ein abgeschotteter Heizungskeller würde als Verhörraum gut passen.

Auf einen alten Holzstuhl wurde der Bewusstlose gefesselt und dem Clown wurden einige schöne Spielzeuge auf einen Tisch gelegt. Vorsichtig strich er mit dem Finger über die Klinge eines langen Fleischmessers und seine Augen bekamen einen sadistischen Ausdruck.
 

Niemand, absolut niemand durfte es wagen, den Joker übers Ohr zu hauen. Ihn für dumm zu verkaufen. Erst wäre der Arzt dran, dann Harley, beide würden lernen, das mit ihm nicht zu spaßen war. Es verging mehr als eine halbe Stunde, bis Oliver wieder zu sich kam. Still beobachtete der Bleiche wie dem Mann auf dem Stuhl langsam bewusst wurde, in welch einer Lage dieser sich befand. Er sollte Angst spüren, nackte Panik. Sich ausmalen was auf ihn zukommen könnte.
 

Bedacht darauf, seine Schritte ihn hören zu lassen, stolzierte er auf den Arzt zu und riss ihm den Sack vom Kopf. Anschließend blieb er mit verschränkten Armen vor ihm stehen. „Schönen guten Abend Oliver“, sprach er leise, sodass es einem kalt den Rücken runter lief. Ängstliche Augen sahen in seine. Sehr gut. „Mir kam zu Ohren, du wolltest mir heute einen Besuch abstatten und da ich wohl leider zu dem Zeitpunkt nicht vor Ort war, dachte ich mir, lasse ich dich einfach von meinen Männern noch einmal hier her verschaffen. Nett von mir oder? Was ähm genau wolltest du den hier?“ Ein freundliches Grinsen malte sich auf seien Lippen, die jedoch nicht ein bisschen seine Augen erreichten. Der Doc wusste es und er wusste es. Aber warum nicht ein bisschen Spielen?
 


 

Leise und bedrohlich erklang die Stimme des Clowns. Zugleich stellten sich sämtliche Haare bei ihm auf, so angst einflößend hatte er Joker noch nie wahrgenommen. Natürlich immer mit genügend Respekt, er wusste ja wie Verrückt er war und wie viel Blut an seinen Händen klebte. Aber schließlich sah er ihn nie in Aktion und war dazu auch noch sein Opfer. Die Frage machte deutlich dass er mit ihm spielen wollte und würde es so deutlich schwerer machen, ihn irgendwie davon zu überzeugen das er mit Harleys verschwinden nichts zu tun hatte. Ganz ruhig, er durfte sich die Lüge nicht anmerken lassen. So Wahnsinnig der Grünschopf auch war, dumm war er auf keinen fall, im Gegenteil, sogar äußerst intelligent.
 

Das breite Grinsen ließ einen erneuten Schauer durch seinen Körper ziehen. Mörderisch blickten ihn die grünen Teufelsaugen von oben herab an. Monster gab es wirklich. „Sehen wie die Heilung der Wunden verläuft. Ich habe auch ihren Männern bescheid gesagt, dass ich wieder kommen würde. Aber es war keiner da, deshalb bin ich wieder gegangen. Kann ich erfahren warum ich hier gefesselt wurde?“ Das war gut, zumindest hoffte er das. Für ihn klang es jedenfalls sehr authentisch und auch plausibel. War nur die Frage ob es der Horrorclown genauso wahrnahm.
 


 

Diese Antwort war zu erwarten. Natürlich würde der Arzt nicht gleich mit der Wahrheit rausrücken, aber dachte er wirklich Joker sei so dumm und würde darauf reinfallen? Es war doch so offensichtlich dass Oliver dahinter stecken musste. Der Doc machte es damit doch nur schlimmer, steigerte seine Wut nur noch mehr. „Wirklich? Also ich war nicht da und Harley auch nicht?“, fragte er jetzt etwas forscher und schritt langsam zu seinem kleinen Tisch.
 


 

Nicht schlucken, er durfte jetzt bloß nicht nervös wirken. „Sie meinen sicher die blonde Lady, nein auch sie war nicht im Zimmer. Ich dachte sie wäre mit ihnen unterwegs“. Missmutig sah er zu, wie Joker zu einem Tisch trat. Die Dinge, welche auf diesen lagen löste die blanke Panik in ihm aus. Wie von selbst begann er an den Fesseln zu zerren. Doch natürlich vergebens. „Bitte, ich…ich war doch immer loyal ihnen gegenüber gewesen, denken sie ich riskiere mein Leben für eine Fremde?“
 


 

Breit und sadistisch zog sich sein Grinsen. „Mein Lieber, wer sagte denn, dass die Sache mit der Lady zu tun hat?“ Joker entschied sich für das schöne Fleischermesser und ging zurück zu dem Gefesselten, der nun noch ängstlicher wirkte. „Du hast dich doch bestimmt schon einmal geschnitten nicht wahr? Es brennt, ist wirklich unangenehm, aber glaub mir, das ist nichts gegen einen wirklich tiefen Schnitt in...hmmm…sagen wir in den Oberschenkel…und ich rede hier von einem wirklich, wirklich tiefen Schnitt“. Seine Finger fummelten an der Klinge herum, während er noch etwas näher schritt.
 


 

Verdammt, verdammt, verdammt, verdammt…Wie konnte er nur solch einen törichten Fehler begehen? Natürlich, mit keinem Mal, erwähnte Joker das es etwas mit ihr zu tun hatte. Aber vielleicht war noch nichts verloren, immerhin fragte er noch einmal ob die Frau auch nicht da war, daraus könnte man doch durchaus diese Vermutung ziehen oder nicht? Ja, ja noch gab Oliver nicht die Hoffnung auf.
 

„Niemand…aber, naja ich dachte wegen ihrer Frage ob sie auch nicht anwesend war…da habe ich einfach meine Vermutung gezogen“. Langsam kam der Clown mit einem beachtlich großen Messer zurück und die nächsten Worte ließen überhaupt nichts Gutes verheißen. Nun bildete sich auch schon der Angstschweiß auf seiner Stirn.
 

Er wollte doch nur helfen, warum wurde er dafür jetzt so bestraft? „Joker ich flehe sie an…was ich auch immer getan haben soll, ich war es nicht…ich würde nie etwas tun um sie zu verärgern…wie oft habe ich mich um ihre Wunden gekümmert, erst vor vier Tagen…bitte lassen sie mich gehen“.
 

Gerissen war dieser Arzt schon, das musste man ihm lassen. Aber der Clown kaufte ihm kein Wort ab. Auch sein Flehen und Betteln regte in ihm nicht die kleinste Faser. Nein, es machte die Sache sogar noch reizvoller und seine folgenden Schreie wären der absolute Hochgenuss. „Weist du was Doc? Ich glaube dir kein Wort, ich weiß genau, was du getan hast. Du bist in meine vier Wände, hast gesehen dass ich nicht da war und hast die Chance ergriffen mein Mädchen mitzunehmen. Und weist du, das macht mich ziemlich wütend, wo ich dachte das ich dir vertrauen kann. Du schuldest mir was, ohne mich währe deine Praxis damals vor die Hunde gegangen“.
 

Vor die Hunde gegangen, nur schwer konnte er sich jetzt ein Kichern verkneifen. „Aber was machst du? Fällst mir eiskalt in den Rücken!! Und besitzt auch noch die Frechheit mir ins Gesicht zu lügen!“. Tief schnitt das Messer ins Bein und sofort erklang auch der laute Schmerzensschrei. „Spürst du das? So fühlt es sich an, wenn man den Joker hintergeht und glaube mir mein Freund, das ist erst der Anfang.“
 


 

Bevor er sich versehen konnte, spürte er den schlimmsten Schmerz seines Lebens. Er glaubte sogar unter diesem das Bewusstsein zu verlieren. Sein Bein brannte, pochte und schmerzte unglaublich stark. Joker hatte Recht, das war gar nichts gegen einen kleinen Schnitt in den Finger. „Ahhhhh…bitteeeee“, schrie er auf und zog heftiger als zuvor an den Fesseln.
 

Sollte er jetzt noch weiter lügen? Aber wenn er die Wahrheit sagte, wäre er erst Recht tot oder nicht? Lief nicht beides aufs Gleiche raus? Sollte er nicht wenigstens versuchen sich weiter herauszureden? „Ich habe sie nicht mitgenommen…“, nur schwer bekam er die Worte heraus, „warum…warum sollte ich das tuuun? Ich kenne sie noch nicht einmal…ahhhh“.
 


 

Kaum zu fassen, der Arzt log einfach weiter, wo er doch dachte, das der Schmerz ihn zur Wahrheit verleiten würde. Aber gut, mehr Spaß für ihn. „Dir ist klar, dass ich dir erst die Erlösung schenken werde, wenn du mir die Wahrheit sagst oder? Wo ist Harley und warum verdammt noch mal hast du sie mitgenommen?“ Langsam setzte er das Messer am anderen Bein an und setzte auch dort einen tiefen Schnitt. „Sag es mir oder ich werde nicht mehr so sanft zu dir sein!“.
 


 

Sanft? Das sollte sanft sein? Was sollte er nur tun? Joker würde nicht aufhören. „Ohhhhh Gooott, naaa guut, naaa guuut, ja ich habe sie mitgenommen“. Tränen begannen sein Gesicht entlang zu laufen. Wenn er die Wahrheit sagte, würde er vielleicht wenigstens zu einem schnellen Tode kommen. Weiterer Folter konnte er einfach nicht mehr standhalten. „Sie…sie hat mich angefleht das ich sie retten sollte und…und sie hat mir leid getan, es tut mir leid…es war dumm, ich habe nicht nachgedacht, bitte, bitte töten sie mich nicht“, flehte der Arzt erneut und spürte wie sein Körper durch den Blutverlust schwächer wurde.
 


 

„Sie hat was? Angefleht?“ Nachdenklich verzog sich seine Mine. Natürlich sie muss einen Rückfall gehabt haben. Verdammt noch mal, umbringen würde er sie am liebsten. „Wenn ich die in die Finger bekommen, erlebt sie die tracht Prügel ihres Lebens!“ Knurrend legte er das Messer an Olivers Kehle an. „Wo hast du sie hin gebracht?!!“
 


 

Wollte er wirklich versuchen sein Leben zu retten und damit das der Frau gefährden, wobei Joker nur von Prügel sprach. Und immerhin war sie eine Fremde. Er wollte ihr helfen, wollte jedem helfen, aber dafür nicht sterben. „Sie müsste jetzt im Krankenhaus sein“, gab er als Antwort und kniff die Augen zusammen. Würde er jetzt sterben? Deutlich konnte er die Klinge an seinem Hals spüren.
 


 

„Krankenhaus? Du bist doch ein dämlicher Idiot Oliver.“ Das Messer zog sich zurück und Joker schüttelte den Kopf. Wenn Harley wieder zu sich selbst finden würde, käme sie vielleicht von selbst wieder zurück. Zumindest schien sie die letzten Male auch immer wieder von selbst zu sich zu kommen. Er hoffte nur, dass sie nichts über das Stahlwerk ausplauderte, sonst säße er richtig in der Tinte. Nun die Wahrheit zu wissen, schwächte etwas seine Wut. Sollte er den alten Dummkopf doch am leben lassen? „Du bleibst am leben, aber ich warne dich, noch einmal solch ein Fehltritt und ich schneide dich in Scheiben kapiert?“
 


 

Oh danke Gott. Erleichtert öffnete der Arzt wieder die Augen und sah zu wie Joker die Fesseln durchschnitt. „Nie wieder, ich schwöre es“.



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