Zum Inhalt der Seite

Ich kann dich nicht vergessen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ich weiß, ich weiß!!

Ich weiß, ich weiß!!
 

Es ist schon wieder der 22.3 und schon wieder ist ein Jahr vergangen. Und Nathan steht hier in ihrer Wohnung und sie ist nicht da und das obwohl es schon drei Uhr in der früh ist. Also ist so wie immer an diesen Tag. Er kann sich ein Seufzer nicht unterdrücken.
 

Es wird allmählich Zeit, sie abzuholen, so wie er es schon seit ein paar Jahren, an diesem bestimmten Tag, immer macht. Es ist schon sowas wie eine Tradition von den beiden geworden.
 

So zieht er sich seine Schuhe und seine Jacke an und verlässt ihre Wohnung und fährt zum Ort, wo sie sicherlich schon auf sie wartet.
 

Er parkt vor dem Friedhof und begibt sich hinein. Er muss auch zugeben, er war schon seit einer Ewigkeit nicht mehr hier, desto trotz könnte er den Ort, wo sich Kati befindet mit geschlossenen Augen finden, so oft ist er ihn in den letzten Jahren entlang gegangen ist.
 

So sieht Nathan, als er sich nur noch einige Metern, vor einem bestimmtem Grab befindet, nur die Silhouette einer Person, doch auch wenn er die Person von der Entfernung nicht erkennen kann, da es mitten in der Nacht ist und man kaum die Hand vor den Augen sehen kann, weiß er wer sich dort befindet, schließlich ist er extra hergekommen um sie abzuholen.
 

Er nähert sich ihr, mit langsamen Schritten. Bis sie anfängt zu sprechen, ohne das sie sich umgedreht hat:
 

„Heuteeee bis du aber früh daaa.“
 

Er antwortet ihr nicht sofort. Zuerst legt er den Blumenstrauß, der sich im Auto befand, auf das Grab, dreht sich dann um und schaut auf sie herunter:
 

„Weist du das es sich nicht gehört, sich mitten in der Nacht, auf einem Friedhof herum zu lungern und das noch dazu total betrunken. Zudem ist es viel zu kalt, um auf dem Boden zu sitzen mit nur einen dünnen Pullover.“
 

Während er sie zu Recht wies, zieht er sich seine Jacke aus und reicht ihr sie.
 

„ Nicht nötig der Alkohol wärmt mich genug. “
 

Er reagiert nicht auf ihre Worte und streckt seine Jacke ihr weiter entgegen. Bis sie die Jacke nimmt und hineinschlüpf. Jedoch konnte sich Kati nicht verkneifen mit ihren Augen zu rollen.
 

Nathan beachtet das einfach nicht und führte ihr Gespräch weiter:
 

„Du solltest nicht so viel Alkohol trinken, er tut dir nicht gut und das weist du ganz genau.“
 

„Du tust ja so als wäre ich eine Alkoholikerin und das bin ich nicht und DAS WEIST DU GANZ GENAU!“
 

Sie betonte die letzten fünf Wörter mit einem ziemlich angepissten Unterton.

„Ich betrink mich so gut wie nie. Ab und zu trink ich vielleicht mal ein bisschen, wenn überhaupt. Ich weis was du sagen möchtest, wenn man sich mal von einer Sucht beherrschen lassen hat, soll man mit Sachen aufpassen, die einen süchtig machen kann. Ich hab jetzt schon seit drei Jahren keinerlei Droge zu mir genommen und ich trinke nur Alkohol wenn es mir gut geht, dass heißt wenn ich nicht unter Stress stehe. Genauso trink ich nicht um psychische Schmerzen zu lindern oder um mich besser zu fühlen. Mit Ausnahme von heute. Doch das ist der einzige Tag ihm Jahr, an dem ich mich so aufführ und denn kann man mir ja wohl durchgehen. “
 

Nathan antwortet nicht auf ihrer Rede. Denn er weiß, sie hat recht. Denn sie trinkt so gut wie nie Alkohol, denn sie, als Ex-Junkie, ist sich der Gefahr sehr wohl bewusst. Doch es passt ihn einfach nicht das sie sich an diesen Tag immer so gehen lässt, obwohl sie eigentlich jedes Recht dazu hat.
 

Er weiß genau wie sie den Abend und die Nacht verbracht hat. Kati geht in einen Club betrinkt sich, so das sie kaum mehr gerade laufen kann, lässt sich von irgendeinem Kerl vögeln und wenn sie merkt, dass der Alkohol langsam seine Wirkung verliert kommt sie hierher, setzt sich vor ein bestimmtes Grab und starrt es solange an, bis er kommt und sie abholt.
 

An diesem Tag sieht man ihr an, was sie alles in ihren jungen Jahren schon erleben musste. Denn an diesem Tag wirkt ihr Gesicht so erschöpft, dass sie viel älter wirkt, als sie in Wirklichkeit ist.

Den Rest des Jahres ist sie stark und lebt ihr Leben weiter so wie er es gewollt hätte, lässt sich von nichts unterkriegen, da ist sie sogar stärker als er selbst, doch er weiß, wie sehr sie ihn am heutigen Tag braucht und er hat ihm versprochen, immer auf sie aufzupassen. Doch eigentlich passt sie genauso sehr auf ihn auf, wie er auf sie.
 

So reicht er ihr seine Hand, damit sie endlich vom kalten Boden aufstehen kann. Kati nimmt sie an und erhebt sich. Kaum steht sie auf ihren eigenen Beinen wirft sie sich, in Nathans Arme. Dabei umklammert sie ihn so fest wie sie kann und Nathan erwidert ihre Umarmung.
 

Sie drückt ihren Kopf an seine Brust und lässt heute zum ersten Mal ihren Tränen freien Lauf. Als Nathan merkt, dass sie weint, drückt er sie fester an sie und haucht ihr mit bebender Stimme ins Ohr:
 

„Alles Gute zum 22. Geburtstag; Prinzessin!“
 

Da klammert sie sich noch fester an ihn und sagt mit verheulter stimme:

„Ich vermisse ihn so sehr. Doch meine Erinnerungen an ihn verblassen immer mehr und ich hab solche Angst, dass ich ihn irgendwann mal einfach vergesse. Doch ich will ihn nicht vergessen, denn er war meine ganze Familie, ich hab ihn doch so sehr geliebt.“
 

Er drückt sie mit einer Hand noch fester an sich , damit sie merkt, dass sie nicht allein ist, streichelt mit der andern Hand ihren Kopf und sagt mit zittriger Stimme zu ihr:
 

„Ich weiß Kleines, ich weiß!“
 

Er weis nicht was er sonst noch sagen soll. Obwohl schon fünf Jahre vergangen ist muss er noch so oft an ihn denken, an sein Lächeln, an die Momente die sie zusammen verbringen durften, an seine Stimme die so unglaublich schön war und vor allem an seine Augen, die die gleichen sind die auch Kati hat. Dieses unglaubliche blau, wenn man sie lang genug anschaut, nur in ihnen versinken kann.
 

Er hat ihn geliebt mehr als alles andere in seinem Leben. Er hat Fabio so sehr geliebt, dass es schon wehtut. Er war sein ein und alles und als er gegangen ist, hat er sein Herz einfach mitgenommen. Denn seid er nicht mehr da ist, konnte er keinen Menschen mehr lieben. Außer seiner kleinen Prinzessin. Doch sonst lässt er niemanden mehr an sich ran.

Die Liebe die er gegenüber Kati hat, ist aber keine leidenschaftliche Liebe, sondern die Liebe eines Bruders.

In all den Jahren hat er ein paar mal versucht sich auf eine andere Person einzulassen, doch auch nur, weil Kati ihn dazu drängt, sie ist der Meinung Fabio hätte es so gewollt, dass er sich wieder verliebt. Er hat es ein paar Mal versucht, doch nicht einmal konnte er was für jemanden anderen empfinden. Denn sein Herz hat Fabio gehört und als er starb ist es mit ihm gestorben. So zumindest fühlt sich für ihn an.
 

So flüstert er Kati ins Ohr:

„Ich hasse ihn so sehr, dass er uns einfach in Stich gelassen hat. Er hat dich allein gelassen obwohl er dir versprochen hat immer für dich da zu sein und dich immer beschützen wird. Er war für dich nicht nur ein großer Bruder, er hat dich großgezogen war Mutter und Vater Ersatz und gleichzeitig dein bester Freund. Er macht andere Leute einfach von sich abhängig und dann verlässt er einfach diese Welt. Ich hasse es so sehr, dass ich ihn so unglaublich geliebt habe.“
 

Nach seinen letzten Worten konnte auch Nathan seine Tränen nicht mehr unterdrücken. Auch wenn er nicht so hemmungslos weinte, wie Kati. Es sind nur ein paar vereinzelte Tränen, die der Vergangenheit hinterher trauerten.
 

Denn eigentlich schafft er es mittlerweile ganz gut ohne ihn zu leben. Er hat einen guten Job, hat seine kleine Prinzessin, die immer für ihn da ist. Mittlerweile schafft er es auch in ihre Augen zu blicken und nicht gleich an Fabio zu denken. Hat ein ausfüllendes Sexleben, wenn auch mittlerweile nie jemand länger als eine Nacht bleibt. Doch um seine Triebe und seine Lust zu befriedigen reicht es alle male. Doch an seinem Todestag wird er einfach immer so melancholisch.
 

Er war so sehr in Gedanken versunken, dass er kaum mitbekam, dass Kati sich von der Umarmung ein bisschen gelöst hat und ihn eine Träne von der Wage wegwischte. Er wollte sich wegdrehen, denn er wollte nicht, dass sie ihn weinen sieht. Doch sie hält sein Gesicht fest und flüstert ihn mit einem traurigen Unterton zu:
 

„Ich weiß Nathan, ich weiß.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

Und was haltet ihr davon?
Also es wird nicht die ganze zeit so eine traurige Stimmung herrschen, doch für den Anfang muss es halt sein.
Wenn jemand einen Fehler findet kann er es mir ruhig sagen, ich verbessere ihn dann aus. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück