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Modern world with problems...

{HicksxAstrid}
von

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Das versprochende Ende...

Als Astrid Hofferson an diesem Morgen in ihrem Bett im Krankenhaus erwachte und ihr erster Blick hinaus aus dem Fenster gerichtet war, wo ein dunkler Himmel über der Welt hing und Regen hinab prasselte, hatte sie jegliches Zeitgefühl verloren. Es war sicherlich schon der dritte oder vierte Tag im Krankenhaus, und doch schmerzte ihr Herz noch so stark wie in der Nacht, als sie nach Alvins Tod mit den Drachen zurück ins Tal kehrte. Schützend hatten die Drachen einen Kreis um Hicks blassen Leichnamen gebildet und hinauf zum Wolkenverhangenen Nachthimmel geschrien, als würden sie ein Totenlied anstimmen und gemeinsam über den Verlust eines Freundes klagen.

Astrid selbst war, geschwächt von den Schmerzen und der Trauer, erschöpf zu Boden gegangen und hatte ihre Stirn auf seiner Brust abgelegt.

An den Rest erinnerte sie sich nicht mehr, nur noch an die Tränen, die ihren Blick verschleierten, an einige Lichter, die das Tal erhellten und an Stimmen, die aufgeregt und doch Fern in ihren Ohren zu vernehmen waren.
 

Man brachte sie ins Krankenhaus, behandelte ihre Wunden und ließ sie dann den ersten Tag in Ruhe. Schwestern und Ärzte berichteten später, sie haben die ganze Zeit ein Mädchen auf ihrer Station schreien und weinen gehört.
 

Am zweiten Tag trafen die Eltern ein. Obwohl Helga und Richard sich nur noch wenig zu sagen hatten in diesen Tagen, standen sie nebeneinander am Bett und warteten, eng aneinander gelehnt, darauf, dass ihre Tochter aufwachen würde. Als das Geschah, war Helga die Erste, die sich ans Bett setzte und ihre Tochter fest in die Arme schloss. Richard kam dann langsam dazu und legte seine Arme um beiden Frauen.
 

Dann kamen die Fragen. Größtenteils gestellt von Polizisten, die ausführlich um jedes Detail der vergangenen, schrecklichen Nacht baten und erst das Zimmer verließen, als Astrid erneut in Tränen ausgebrochen war und Helga damit drohte, mit dem Infusionsschlauch jeden zu erwürgen, der noch eine einzige Frage stellen würde.
 

Seit dem hatte man sie in Ruhe gelassen. Natürlich bekam sie einiges durch ihre Mutter mit. Offenbar waren überall im Norden Schottlands plötzlich Drachen gesichtet worden, was zu einer riesigen Welle der Euphorie, der Angst und der Faszination auf der ganzen Welt gesorgt hatte.

Drachen. Im Fernsehen laufen die Nachrichtensendungen im Wettlauf zueinander und sie alle berichteten nur noch über das Erscheinen der Drachen.
 

Astrid wollte den Fernseher schon bald abschalten. Sie hat die letzte Woche mit einem Drachen und ihrem besten Freund verbracht, nichts, was man ihr in den Nachrichten nun mitteilen konnte, war neu für sie.

Doch als ein Bild von Hicks und Alvin gezeigt wurde, hielt sie inne und drehte die Lautstärke auf.

„…soll angeblich der junge und kürzlich verstorbene Sohn des Bürgermeisters der Stadt Berk, dem Ort das im Zentrum des sich nun ausbreitendes Lebensraumes der Drachen befindet, Hicks Haddock dazu beigetragen haben, dass diese geflügelten Echsen nun überall in Schottland zu sichten sind. Wie nun durch unbekannte Quellen veröffentlich wurde, ist der auf mysteriöse Weise ums Leben gekommene Milliardär und Geschäftsmann Alvin Treacherous für den Tod an dem Haddock Sohn verantwortlich. Seine Firma und das Geschäft wird nun von seiner Tochter, Heather Treacherous übernommen. Die Polizei hat sich bisher nicht über diese neuen Informationen geäußert. Gerüchten zu folge…“
 

Nun also lag sie an diesem Morgen noch immer im Krankenbett. Ab und an sah sie etwas Großes an ihrem Fenster vorbei fliegen und sie vermutete, dass es ein Drache war. Das Fenster war nicht geöffnet, dennoch konnte sie den Ruf eines Drachen wahrnehmen. Ihres Drachen.

„Sturmpfeil!“

Sie lächelte leicht, als ihre Gedanken zu dem blauen, schuppigen Tier wanderten. All die Sorgen um ihre Zukunft, die sie einst gehabt hatten waren vergangen, nun würde sie alles dafür tun, um mit den Drachen zusammen zu sein. Mit Sturmpfeil und auch mit Ohnezahn.

„Du hast dir einen schönen Namen für sie überlegt. Sturmpfeil passt zu ihr! Sie ist schnell wie der Wind und saust auf ihrer Gegner zu wie ein Pfeil.“

Astrid blinzelte benommen die Person an, die an der Kante ihres Bettes saß, eine Hand über ihren nackten Arm streichen ließ und sie sanft aber traurig anlächelte.

„Hicks?“ fragte sie mit flüsternder Stimme, „Ist das ein Traum?“

„Nein… nein, das ist kein Traum, Astrid. Du bist wach und ich bin hier.“ Sagte er und legte nun seine Hand auf ihre Wange, damit sie ihn spüren konnte.

Doch keine wärme ging von seiner Hand aus und erschrocken darüber zuckte Astrid zusammen und setzte sich auf.

„Wie ist das möglich? Du… du bist gestorben! Und dennoch bist du hier?“

Hicks antwortete nicht sofort. Sein Lächeln wurde schwächer, doch er versuchte es aufrecht zu erhalten. Da bemerkte Astrid den anderen Mann im Raum, gekleidet in Rot. Er stand am Fenster und hatte den Blick nach draußen gerichtet.

„Astrid. Oh Astrid, es tut mir so leid. Du weißt gar nicht, wie sehr ich bei dir bleiben würde. Aber es geht nicht. Ich bin hier, weil ich dir noch so viele Dinge sagen und dich um so vieles Bitten möchte. Und… und um mich zu verabschieden!“

Seine Hand strich wieder über ihre Wange und sie schmiegte sich an seine Haut, bevor erneut Tränen aus ihren Augen rannen.

„Das ist nicht fair.“ Sagte sie.

„Ich weiß!“

„Du hättest nicht sterben müssen. Du… du hast so viel erdulden und ertragen müssen. So viel Leid und Schmerz. Das ist einfach… nicht fair!“

Hicks legte darauf seine Arme um ihre Schultern und zog sie an seine Brust. Dann strich er ihr durchs Haar und wiegte sie so lange hin und her, bis sie sich wieder beruhigt hatte.

„Kümmere dich bitte liebevoll um Ohnezahn. Und auch um die anderen Drachen. Ich war dazu bestimmt, den Frieden zwischen den Drachen und den Menschen zu sichern, so wie Eldarin er wollte!“

„Eldarin?“ fragte Astrid und Hicks deutete auf den Mann am Fenster.

„Nur leider bin ich dazu nicht mehr in der Lage. Doch wenn niemand da ist, der meine Aufgabe übernimmt, dann werden die Drachen wieder verschwinden, bis die Zeit reif dafür ist. Sag, Astrid, willst du meine Stelle einnehmen? Kannst du den Frieden bringen?“

Bevor sie antworten konnte, Küsste Hicks sie kurz, dann erst nickte sie und versuchte erneut, Tränen zu unterdrücken.

„Ich… ich werde es… versuchen!“ stammelte sie.

„Mehr verlange ich auch nicht. Du bist mutig, stark und klug, Astrid. Ich weiß, dass du es schaffen wirst. Aber bürde dir nicht alles allein auf die Schultern. Du hast Freunde wie Fischbein, die Zwillinge und… ja, auch Rotzbacke. Auch wenn ich bezweifle, dass er ein großartiger Drachenreiter wird!“

Hicks lachte über seinen Witz und auch Astrid konnte sich ein Kichern und ein Lächeln nicht verkneifen.

„Na also, du kannst ja doch noch lachen. Das freut mich. Verlier dich bitte nicht in Trauer und Einsamkeit, Astrid. Ich bin mir sicher, dass wir uns eines Tages wieder sehen werden.“

Astrid versuchte zu nicken, doch es fiel ihr schwer. So verdammt schwer.

„Zu guter Letzt möchte ich dich bitten, dass du meinem Vater etwas ausrichtest. Sag… dass es mir Leid tut. Alles. Und das ich ihm vergebe. Sicherlich leidet er im Moment genau so sehr wie du. Aber das braucht er nicht. Richte ihm das bitte aus, ja?“

Er legte seine Stirn an ihre und wischte die Tränen von ihrer Wange, nachdem Astrid zustimmend genickt hatte.

„Du bist unglaublich. Du bist schön, mutig, stark, intelligent und lieb. Ich kann immer noch nicht das Glück begreifen, dass ich hatte, dich kennen und lieben zu dürfen. Du hast mir die Tage versüßt, mich den Schmerz vergessen lassen und mir gezeigt, was heißt, wieder zu leben. Ich danke dir!“

Wieder drückte er ihr einen langen Kuss auf die Lippen, dann ergriff er ihre Hände.

„Lass mich dir dafür… ein letztes Geschenk geben!“

Astrid schaute ihn konfus an und auch Eldarin zeigte nun endlich Regung, in dem er sich umdrehte und Hicks einen verwirrten Blick zuwarf.

„Hicks?“

Doch der Junge reagierte nicht auf ihn. Er schloss die Augen und lächelte Astrid an, dann begann er zu leuchten, erst war es nur ein leichter Schimmer doch es wurde von Sekunde zu Sekunde intensiver.

„Was… was tust du da? Hör auf damit… argh!“

Als Eldarin seine Hand nach Hicks ausstreckte, zog er sie mit schmerzverzogener Miene schnell wieder zurück und betrachtete sie dann verwundert. Die Hand war schwarz angelaufen, als hätte er sich verbrannt.

Dann richtete er seinen Blick wieder auf Hicks und Astrid. Das Licht blendete sie nun und dann erlosch es mit einem Schlag.

Hicks war verschwunden und in Astrids Händen blieb ein kleiner, grüner Edelstein zurück.

Eldarin ließ die Hände sinken und seine Überraschung schlug um in ein lautes Gelächter, dass es Astrid kalt den Rücken runter lief.

„Nicht zu fassen. Einfach nicht zu fassen. Der kleine Hicks. Hat er doch eiskalt die Regeln umgangen und seine Seele an so einen Stein gefesselt.“

Er trat an das Bett heran und Astrid wich zurück, versuchte den Stein in ihren Händen vor Eldarin zu bewahren.

„Keine Angst, ich nehme ihn dir nicht weg. Aber ich finde, es fehlt noch etwas, um die ganze Sachen theatralisch abzurunden!“

Er schnippte und Astrids Hände begannen kurz zu leuchten. Als sie verwundert die Faust öffnete lag in ihrer Hand eine silberne Kette, in der der Stein eingefasst war. Als sie wieder den Kopf hob und etwas sagen wollte, war Eldarin verschwunden…
 

Astrid blickte auf den Stein, der von innen heraus leicht schimmerte. Dann legte sie sich die Kette um den Hals und als der Edelstein über ihrer Brust die Haut berührte, konnte sie förmlich Hicks Arme um sich spüren, wie er sie umarmte und fest an sich zog.

„Ich lieb dich!“ flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf und als sich wieder Tränen aus ihren Augen stahlen, lächelte sie dazu.

„Ich liebe dich auch!“
 


 

THE END



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