Game Over
Mit einem Lächeln laufe ich steinerne Treppen empor. Ich versperre mich gegen Alles und Jeden, der versucht, mich von meinem Weg abzubringen. Höre nicht mehr auf die süßen Worte der Vergebung oder gar Sehnsucht. Denn nichts hat mein Herz mehr berührt als der Schmerz, verursacht durch falsche Versprechungen und Lügen.
Desto näher ich dem Horizont komme, je mehr Wärme spüre ich auf meiner kalten Haut. Es ist der sinnlose Versuch des letzten Sterns am Firmament mir Leben einzuhauchen. Denn leben kann ich nicht- nicht mehr. Ich gebe Niemandem die Schuld hierfür. Es war meine Entscheidung und mein Wille. Ich bereue nichts, was auch? Reue ist ein Zeichen vom Leben.
Mein Weg endet. Die letzte Stufe ist erreicht und ich stehe an einem Wendepunkt im Leben. Ich spüre den Wind, der zart meine Haut streichelt und mit meinen Haaren spielt. Er will mir auf diese Weise zeigen, dass ich fühle. Doch wofür? Für wen? Für was? Nichts ist für die Ewigkeit. Alles, was beginnt, endet und ich bin noch nicht bereit für das Ende.
Mit geschlossenen Augen spüre ich den Kontrast zwischen Sonne und Wind. Wärme, Geborgenheit, Leben gegen Kälte, Zerrissenheit, Tod. Aber es ist mir egal, wie ich anderen gleichgültig oder egal geworden bin. In meinem Leben gibt es keinen Sinn und denjenigen, den es einst gab, ging und ließ mich in einem Scherbenhaufen zurück- ohne Herz, ohne Seele.
Mit dem lächerlichen Versuch mich an ein Leben zu klammern, habe ich gelächelt und Masken getragen. Immer und immer wieder. Aber gemerkt hat es Keiner. Ich war perfekt- einmal war ich perfekt. Und doch stehe ich hier und lächle mit gefallener Maske über meinen letzten Versuch, mir zu beweisen, was Leben heißt.
Nur ein Schritt und ich hätte das letzte Level erreicht.
Endalevel: Vergebung.
Endgegner: Ich.
Endziel: Erreicht!
