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Die Dürre

Der König Der Löwen
von

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Wassermangel

Die letzten nachtaktiven Tiere legten sich nun auch schlafen, denn am Horizont erwachte, wie jeden Morgen, die Sonne am Himmel. Und mit ihr hörten auch die Tagtiere mit dem Schlafen auf. Die Savanne Afrikas erwachte in all ihrer schönen Pracht. Die Gnus weideten auf den letzten grünen Grasstellen vor der Regenzeit. Die Zebras leisteten ihnen dabei Gesellschaft, oder sprangen mit den Antilopen und Gazellen um die Wette. Die Elefanten trotten gemütlich an ihnen vorbei. Die Giraffen verrenkten sich die Hälse, um an die letzten grünen Blätter heranzukommen. Die Nilpferde saßen eingeengt im letzten Wasserloch, was es weit und breit gab. Das Flussbett bestand fast nur aus Schlamm. Die Trockenzeit dauerte schon viel zulange. Das alles sah Rafiki vom seinem großen Baum aus. Auch er hatte Durst und Mühe, die Giraffen davon zu überzeugen, dass sie nicht das Blattwerk von seinem Zuhause fressen sollten. Rafiki sah zum Himmel und lies sich eine leichte Briese um die Nase wehen. Er dachte an seinen alten König, dem er immer ein treuer Diener war.

„Ach, Mufasa, was soll ich nur tun? Die Dürre liegt schon viel zu lang über dem Land. Die Tiere und die Pflanzen sind durstig. Es ist einfach zu wenig Wasser für alle da.“, redete Rafiki vor sich hin. Er machte sich große Sorgen um das Geweihte-Land. Es war förmlich am austrocknen. Und auch am Königfelsen merkte man die Dürre des Landes.

„Majestät, was sollen wir nur tun? Bei mir gingen schon 35 Durstbeschwerden von Gnus ein, 115 Beschwerden über Wassermangel im Flussbett von Nilpferden und Wasservögeln, 31 Beschwerden von Elefanten mit zu trockener Nasenschleimhaut und unzählige Beschwerden über die Folgen des fehlenden Wassers. Es ist nicht mehr genug Grünzeug für die Pflanzenfresser vorhanden! Es muss was unternommen werden, Majestät!“, erzählte Zsasu in seinem Morgenreport. Simba marschierte von links nach rechts und wieder zurück und versuchte eine Lösung zu finden.

„Ich weiß Zsasu,... ich weiß.“, seufzte Simba nachdenklich. Seit Tagen gingen solche Meldungen ein und er konnte nichts tun. Auch er und seine Familie hatten Durst. Die Löwinnen haben seit Gestern nicht mehr gejagt, weil ihnen die Dürre auch zu schaffen machte. Die einzigsten die noch vergnügt umher tollten waren die kleinsten der Familie. Simba ging aus dem Schatten der Höhle und sah auf das immer weiter zurück gehende Gras der Landschaft. Kopa und Vitani tollten in einem der letzten Grasbüschel. Man hörte sie vergnügt lachen. Simba sah sich das treiben rund um den Königsfelsen an. Mheetu und Nuka lagen dösend im Schatten eines Baumes und auch die Löwinnen lagen im Schatten der Felsen und versuchten der Mittagssonne zu entgehen. Nur Nala nicht. Nala kümmerte sich in der Schlafhöhle um Kiara. Zsasu sah sich seinen König an.

„Ich lasse sie mal allein, Majestät.“, sagte Zsasu betroffen und schwang sich in die Lüfte. Simba war in Gedanken, als auf einmal ein schreiendes Erdmännchen und ein wild gewordenes Warzenschwein hinter ihm entlang rannten.

„Hey, Timon, das sind meine Larven!!“; rief Pumbaa und jagte weiterhin hinter Timon her. Simba sah den beiden hinter her und schüttelte vergnügt den Kopf und ging zu Nala in die Höhle. Er kam auf Nala zu. Und begrüßte sie und seine Tochter mit einem wohligen Schnurren. Kiara sah ihn verschlafen an und fing auch an zu schnurren.

„Wie geht es dir?“, fragte Simba überglücklich. Kiara sah ihn an und fing an zu grinsen. Simba war richtig stolz auf seine kleine Prinzessin.

„Und dir geht es auch gut, ja?“, wollte der König von seiner Frau wissen.

„Ja, ich habe nur Durst.“, antwortete Nala und kuschelte sich schnurrend an ihren Gatten.

„Da bist du leider nicht die einzige...Die Lage wird immer schlimmer,.... Wir haben so gut wie kein Wasser und es will einfach nicht regnen. Nicht eine Wolke ist am Himmel. Ich weiß nicht was ich tun soll.“, erzählte ihr Simba. Er legte sich zu ihr und ließ seinen Kopf auf Nalas Schultern ruhen. Er schloss die Augen und genoss Nalas Nähe. Kiara kroch auf die Beiden zu und legte sich zu ihnen. Alle drei genossen diesen Augenblick. Keiner sagte auch nur ein Wort.

„Majestät!“, Zsasu kam hektisch in die Höhle geflattert. Simba sah auf und sah Zsasu fragend an.

„Majestät! Es wird ernst!! Die ersten Herden wandern in den Norden. Wir müssen etwas tun!!“, verkündete Zsasu die neuigkeit. Simba stand auf.

„Zsasu! Flieg zu Rafiki. Er möge bitte, so schnell, wie möglich, zu mir kommen. Sag ihm, dass es wichtig sei!“, gab Simba den Befehl.

Wunderschöne Löwenträume

Mheetu wanderte durch die Savanne. Er war auf der Suche nach einem Revier für sich und sein noch nicht existierendes Rudel. Und so wanderte er umher. Er lief von Oase zu Oase und stellte fest, dass eine schöner war, als die andere. Eine der Oasen gefiel im besonders gut. Er legte sich dort in den Schatten einer Palme und lies sich das kühle Nass des kleinen Sees schmecken.

„Hach.“, seufzte er und sah sich um. Alles war grün und viele Blumen blühten und verteilten einen herrlichen Duft. Vögel und Insekten flogen um her. Man hörte das emsige Summen der Bienen und das Zwitschern der Vögel. Eine Ameisenstraße verlief genau neben Mheetu am Boden. Er beobachtete alles ganz genau. Die Blüten hatten alle Farben, die man sich nur vorstellen konnte und rochen einfach nur himmlisch. Er konnte sich an der Umgebung gar nicht satt sehen.

„Hier würde es mir schon gefallen.“, fügte er noch hin zu. Kaum hatte er dies gesagt, raschelte es im Gebüsch. Er richtete sich auf und machte sich auf alles gefasst. In diesem Moment sprang eine wunderschöne Löwin mit einem hellem Fell aus dem Gebüsch. Sie hatte grün- bis türkisfarbene Augen und stand nur wenige Meter von Mheetu entfernt. So konnte er sie genau beäugen. Sie hatte, ähnlich wie Vitani, einen Ponny, nur dass es bei ihr, nicht wie bei Vitani, frech und keck aussah sondern, waren es bei ihr mehr Locken, die die Schönheit ihres fast weißen Fells und ihres geradezu schüchtern wirkendes Gesicht noch unterstrich. Doch bevor er dazu kam diese Schöne an zusprechen, wurde er unsanft von Vitani aus seinem Mittagsschlaf geweckt. Verwirrt sah er auf und wirkte fast enttäuscht, als er merkte, dass das ganze nur ein Traum war.

„Hihi, Mheetu träumt mal wieder vor sich hin.“, kicherte Vitani, die auf seinem Bauch saß und sich köstlich amüsierte. Kopa sah sich seinen Onkel an und sprach letztendlich das aus, was er dachte.

„Da wirst du wohl recht haben,.... wer isst schon gern und vor allem freiwillig Sand?“, verzog Kopa sein Gesicht und fing letztendlich an zu lachen. In sein Gelächter stiegen Vitani und Nuka ein, der schon den ganzen Tag neben Mheetu im Schatten lag. Mheetu sah sich um und schien erst jetzt zu realisieren, dass die schöne Oase, die bunten Blüten, die Insekten, die Vögel und das gut tuende kalte Wasser alles nur ein Traum war. Anstatt des Wassers hatte er im Schlaf den Sand verspeist. Er spuckte den Sand aus und die anderen drei lachten währenddessen immer weiter. Sie lagen vor lachen auf dem Boden und hielten sich die Bäuche. Er lies sich davon jedoch nicht anstecken und stand in Gedanken versunken auf, Vitani rutschte von ihm runter. Sie hörte auf zu Lachen und sah Mheetu fragend an. Mheetu bemerkte dies nicht und verließ die kleine Gruppe von Junglöwen.

„Hey, was hat er denn? Das war doch Spaß,...“, wunderte sich Vitani und sah zu Kopa. Der sah sie schulterzuckend an. Und wunderte sich auch etwas. Nuka lachte immer noch.

„Nuka!!!“, wurde er von Kopa und Vitani angefaucht. Nuka wurde still. Sie sahen Mheetu besorgt hinterher. Ein paar Meter weiter in Mheetus Kopf war es so laut, und er war so abgelenkt von seinen Gedanken, dass er die besorgten Gesichter und Rufe nicht mitbekam.

-Hmm, ob dieser Traum eine Bedeutung hat,.... Soll ich wirklich hinaus in die Savanne ziehen um mein eigenes Rudel zu gründen. Und gibt es diese schöne Löwin aus meinem Traum wirklich, oder war das nur reine Phantasie. Sie war so hübsch und Schlank.-

Mheetu lief Gedanken verloren an seiner Mutter und den anderen Löwinnen vorbei die im Schatten der Felsen der Mittagshitze versuchten zu entgehen. Er bemerkte sie gar nicht und lief einfach weiter. Es hatte den Anschein, dass er selbst nicht wusste, wo hin.

„Sarafina, schau mal. Dein jüngster bemerkt uns gar nicht.“, fiel es Sarabi auf, die sich gerade ausgiebig streckte. Sarafina sah zu ihrem Sohn, der unbeirrt weiter lief und seine Umwelt nicht wahrnahm. Er dachte die ganze Zeit an diese atemberaubende Löwin aus seinem Traum und daran, ob er sie suchen sollte. Jedes mal wenn er an diese Löwin dachte, fing er an zu schmunzeln und das bemerkten die Löwinnen aus dem Rudel.

„Sarafina, ich glaube dein Jüngster hat sein Herz einer kleinen Löwin geschenkt.“, erklärte eine weitere Löwin, die das Gespräch zwischen Sarabi und Sarafina mitbekommen hatte und aus diesem Grund die Augen geöffnet hatte.

„Meint ihr? Wenn das wirklich stimmt, dann würde ich gern wissen, von wo sie ist, wir haben keine Löwinnen in seinem Alter im Rudel.“, teilte Sarafina ihre Gedanken mit den anderen. Mheetu machte sich währenddessen auf den Weg zur Höhle, wo Nala und Kiara waren. Als er bei der Höhle an kam, kam ihm ein hektischer Zsasu entgegen geflattert, dem er gerade noch aus dem Weg springen konnte.

„Hey, was ist denn hier los?“, rief er dem Bananenschnabel hinter her.

„Keine Zeit für Erklärungen, ich muss zu Rafiki!“, rief der Vogel zurück und war schon außer Hörweite. Gerade als Mheetu erneut in die Höhle wollte, wurde er fast von Simba über den Haufen gerannt. Wieder sprang Mheetu zur Seite und sah Simba nach, der in eine andere Richtung rannte, als die in der Zsasu flog. Sowohl Simba als auch Zsasu schienen sehr besorgt zu sein.

„Sagt mal, was ist denn heute los?“, begrüßte Mheetu seine große Schwester Nala, als er endlich die Höhle betrat. Und Kiara begrüßte er mit einem leichten Kopfzusammenstoßen, wie es bei Katzen üblich ist.

„Schön dass du da bist, die Herden klagen über Wassermangel, die ersten sind schon auf dem Weg nach Norden in der Hoffnung dort Wasser zu finden, Simba ist auf dem Weg zu ihnen, um sie davon abzuhalten. Sie werden dort auch nicht mehr Wasser finden als hier. Zsasu holt Rafiki zur Verstärkung, er wird die Herden vielleicht überzeugen können.“, erklärte Nala.

„Ich wusste nicht, dass es schon so schlimm ist...“, erwiederte ihr kleiner Bruder. Und überlegte, ob er seiner Schwester etwas von seinem Traum erzählen sollte, da sie als Königin vom Geweihtenland und als Mutter von zwei kleinen Löwen bestimmt genug Probleme hatte.

Zünisches Gewitter

Während Mheetu so vor sich hin überlegte betrat Zira mit Kovu im Maul die Höhle. Sie legte ihn etwas abseits von Nala, Kiara und Mheetu auf einem kleinem Felsvorsprung ab und legte sich zu ihrem kleinen Sohn um ihn zu säugen.

„So so, die Herden verlassen das Geweihteland? Ob das ein Zeichen ist,...!“, redete Zira vor sich hin und Kovu lies es sich schmecken.

„Wie meinst du das Zira!?“, hakte Nala skeptisch nach. Und fauchte schon fast. Zira sah zu Nala und erwiederte: „Hm, ja, wie soll ich das sagen? Immer dann wenn die Herden das Geweihteland verließen, wegen einer Dürre, gab es einen Thronsturz,...“ Zira hinter lies eine bedeutungs schwangere Pause, leckte Kovu zärtlich die Mähne und der Kleine fing an zu schnurren. Kovu war ihr größter Stolz und sie lies daher nicht zu, dass ihm etwas passierte. . Dann kommt sie mit wackligen ersten Schritten auf Nala und Simba zu. Das hätte Scar auch so gewollt, davon war Zira fest überzeugt und sie würde alles tun um dieses Ziel zu erreichen.

„Was willst du damit sagen, Zira...?!“, fauchte Mheetu. Und es stellten sich seine Nackenhaare allein bei dem Gedanken an seine Kindheit, wo alles in Angst und Schrecken lebte. Zu Zeiten, als Scar das Geweihteland regierte.

„Ich weiß nicht,... Was willst du denn hören Mheetu?!“, forderte Zira Mheetu heraus. Und begann seelenruhig mit der Fellpflege des kleinen Kovus. Draußen wurde es allmählich dunkel, obwohl es helllichter Tag sein sollte, doch dies fiel den Löwen in der Höhle nicht weiter auf, sie waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als das sie mit bekamen, dass sich draußen am Himmel ein Gewitter zusammen braute. Nala wollte gerade ein Machtgebrüll loslassen, als der erste Blitz über den Himmel zuckte und alles für einen Sekundenbruchteil in ein weiß-gelbliches Licht tauchte. Es verging nicht viel Zeit, als auch der erste Donner laut zuhören war. Kiara und Kovu erlebten ihr erstes Gewitter und waren daher nicht sehr begeistert von dem seltsamen Licht das über den Himmel huschte und von dem lauten Donner noch weniger. Mit jedem Blitz vergruben sie sich bei ihren Müttern und suchten Schutz.

„AHHHHHH!!!!“, kamen Vitani und Kopa schreiend in die Höhle gerannt. Auch ihnen schien das Gewitter nicht ganz geheuer zu sein. Vitani sah ihre Mutter, die sie streng ansah und begriff schnell und wusste, dass ihre Mutter es nicht gern sah, wenn ihre Kinder Angst zeigten. Sie sollten mutig sein und niemals Angst zeigen. Angst ist eine Schwäche, die andere ausnutzen, hatte Zira mal zu ihr gesagt. Vitani schüttelte den Kopf und versuchte äußerst Mutig zu wirken. Sie riss sich zusammen und lief relativ lässig in Richtung ihrer Mutter. Doch als der nächste Blitz über den Himmel zuckte, war sie mit einem Satz hinter ihrer Mutter verschwunden. Und auch Kopa saß eingeschüchtert bei seinem Onkel und drückte sich ganz fest an ihn. Und schon kam auch der nächste Donner und lies auch Nala einen Schauer durch die Glieder fahren.

„Ich hoffe nur, dass es auch regnet,...“, flehte Mheetu und dachte an die Probleme die die Dürre bis jetzt mit sich brachte.

„Und ich hoffe, dass es Simba, Zsasu und Rafiki gut geht,....“, fügte Nala fast ohne Stimme dazu und hatte etwas Angst, dass Zira vielleicht doch Recht hatte mit dem, was sie gesagt hatte. Nala übergab Kiara Mheetu. Kiara sah ihrer Mutter nach. Nachdenklich ging Nala zum Eingang der Höhle und sah in die Wolken, die einen Blitz und einen Donner nach dem anderen Preis gaben. Sie dachte daran, dass die Könige der Vergangenheit dort oben saßen und auf sie hinab sahen und sie alle beschützten. Sie bat alle Könige ein Auge auf Simba, Rafiki und Zsasu zu haben. Und bedankte sich ihn ihren Gedanken. In diesem Moment kam ein Wind auf, der ihr sanft durchs Fell fuhr. Sie atmete tief ein und aus und sah, dass der Rest des Rudels auf dem Weg zu Höhle war, um sich vor dem Gewitter in Schutz zubringen. Nach und nach kamen alle Löwen in der Höhle an, senkten ehrfürchtig den Kopf vor Nala und legten sich schließlich auf ihren Platz. Nur bei Sarabi war es anders, da senkte Nala ihren Kopf um die Rangordnung zu unterstreichen. Doch Sarabi tat es es ihr gleich. Beide Königinnen sahen sich letztlich an. Nala verstand die Geste. Dies war ein Zeichen, dass Sarabi sie als ihre Nachfolgerin anerkannte und die Symbolisch zur Königin gekrönt hatte. Nun hatte Nala den höchsten Rang unter den Löwinnen, was sie dankend annahm. Ein Donner durchschlug die Stille mit einem mal und alle schreckten unwillkürlich hoch. Die Luft wurde immer drückender und jeder einzelne Löwe hoffte, dass es bald anfing zu regnen. Doch es jagten nur Blitze über den dunklen mit Wolken behangen Himmel. Ohne Regen war so ein Gewitter sehr gefährlich. Das Land war am austrocknen und ein Blitz würde alles in Brand stecken.

Doch sie konnten nicht mehr tun als warten und hoffen,... Und wenig später schliefen die ersten schon ein.

Nächtliche Ausflüge

Mheetu fand sich an der Oase wieder. Es war Nacht und auch dieses mal war die wunderschöne Löwin anwesend. Glühwürmchen flatterten durch die Luft und sie machte der Landschaft mit ihrer Schönheit Konkurrenz. Durch den Vollmond, der am Himmel stand, konnte er sie gut sehen. Sie ging einen Schritt näher ans Wasser und sah sich ihr Spiegelbild darin an. Sie neigte den Kopf etwas nach links und dann etwas nach rechts, aber immer mit dem Blick auf die Wasseroberfläche. Sie setzte sich und begann an ihrer Stirnlocke herum zu zupfen. Danach durchfuhr sie mit ihren Tatzen ihren Backenbart - doch mit einem mal hörte sie auf. Sie wirkte gekränkt und verletzt. Sie schlug mit ihrer Pranke auf die Wasseroberfläche und zerstörte für einen kleinen Moment ihr Spiegelbild. Doch das Wasser im See beruhigte sich schnell wieder und sie konnte sich wieder ins Gesicht sehen. Sie seufzte und sagte schließlich enttäuscht zu sich selbst: „Ich verstehe schon, man kann der Wahrheit nicht entfliehen....!“
 

Mheetu wollte zu ihr, sie kennenlernen, wissen wie sie hieß und woher sie kam, doch als er einen Schritt auf sie zu machen wollte, gab ein Ast unter seinen Pranken nach und ein knacken zerbrach die nächtliche Stille. Sie sah sich panisch um.

„Wer ist da,.... melde dich und zeig dich!“, schrie sie fast ängstlich, doch bevor sich Mheetu zu erkennen geben konnte, spürte er einen stechenden Schmerz in der Magengegend und wurde wach.

„Na endlich,... ich dachte, du hörst nie mit dem Schnarchen auf,...“, grummelte Kopa und rollte sich wieder neben Mheetu ein. Kopa war der kleine Übeltäter der seinen Onkel aus den schönsten Träumen riss. Während Kopa wieder friedlich schlief, war für Mheetu an Schlaf jetzt nicht mehr zu denken, so sehr er sich auch bemühte einzuschlafen, um sie endlich nach ihrem Namen fragen zu können. Er legte sich anders hin, entspannte sich, schloss die Augen, öffnete sie wenig später wieder, drehte sich herum, schloss wieder die Augen, doch es half alles nichts. Er blieb wach bis die ersten Sonnenstrahlen ihn an der Nase kitzelten. Ein neuer Morgen war angebrochen. Mheetu erkannte gerade noch, dass ein männlicher Löwe die Höhle betrat und schon wurde er von seiner Müdigkeit übermannt. Er fiel in einen Traumlosen Schlaf.
 

Als Mheetu wieder wach wurde, bemerkte er dass die anderen schon die Höhle verlassen hatten. Er rappelte sich auf, streckte sich ausgiebig und gähnte herzhaft. Er wollte gerade die Höhle verlassen, als ihm einfiel, was er, noch vor dem schließen seiner Augen, heute Morgen gesehen hatte. Ein Löwe stand am Höhleneingang. Da war er sich sicher. Ein stämmiger Löwe mit einer prächtigen Mähne. Schnell begriff Mheetu, dass es nur Simba sein konnte. Mheetu drehte sich um, um in die Mitte der Höhle blicken zu können, wo eine Erhebung war, auf der nur der König und die Königin schlafen durften und ihre Kinder. Und tatsächlich lag dort Simba. Man hörte ihn leise atmen. Mheetu fiel ein Stein vom Herzen. Simba ging es offensichtlich gut. Ihm fehlte nur etwas Schlaf. Kiara hatte sich dicht an ihren Vater gekuschelt und schnurrte leise vor sich hin. Mit einem grinsen im Gesicht verließ Mheetu die Schlafhöhle und trat ins helle Sonnenlicht. Seelenruhig schmatzend wurde er von Timon und Pumbaa begrüßt.

„Guten Morgen ihr zwei. Na, schmeckt euer Frühstück?“, begrüßte Mheetu die beiden und sah sich den Berg an krabbeligen Essen.

„Guten Morgen Mheetu, und wie das schmeckt. Das sind die besten Insektenlarven aus dem ganzen Geweihtenland! Probier doch mal.“, erzählte Timon eifrig und hielt Mheetu auch gleich eine Kostprobe hin. Der Junglöwe verzog das Gesicht.

„Nein, danke das ist mir doch zu viel Hakuna Matata direkt nach dem aufstehen.“, erwiderte Mheetu. Der die Philosophie der beiden eigentlich sehr mochte. Er bedankte sich nochmals und musste ihnen das Versprechen geben, irgendwann mal ihnen den Gefallen zu tun, von ihren Leckerbissen etwas zu versuchen. Natürlich hätte Mheetu sich besseres vorstellen können, als Insekten zu essen, aber bei Pumbaas Blick musste er es ihnen einfach versprechen. Er verabschiedete sich von den beiden und begab sich zu den anderen Löwen, die mal wieder im Schatten lagen. Bis auf Zira und Kovu waren alle aus dem Rudel anwesend. Zira war seit der Geburt ihres dritten Kindes Kovu sehr seltsam. Sie machte wenig mit dem Rudel zusammen. Sie jagte auch für sich und ihre Kinder allein. Natürlich waren das wesentlich kleinere Erfolge, als wenn das Rudel zusammen jagte, doch sie wollte es nicht anders. Sie sonderte sich immer mehr von der Gruppe ab, obwohl es besser wäre, wenn Kovu bei dieser Hitze etwas im Schatten oder in der Höhle bleiben würde. Kovu ist noch zu klein um mit so einer Hitze fertig zu werden. Sie wird wohl wissen was sie tut. Und mit diesen Gedankengängen begrüßte Mheetu alle die ihm wichtig waren und legte sich zu ihnen in den Schatten.

Königliche Gedanken

Es war bereits später Nachmittag. Die Sonne näherte sich bereits dem westlichen Horizont, als Simba sich ausgiebig am Höhleneingang streckte und sich langsam in die nähe des Rudels begab. Er sprang von einem Felsen auf den nächsten und gelangte schließlich auf einen kleinen Trampelpfad, der entlang der Felsen zu einer ehemaligen grünen Wiese führte. Dort standen einige der Affenbrotbäume unter denen sich das Rudel im Schatten nieder gelassen hatte. Von weiten hörte man ein leises Flattern, dass immer Lauter wurde.

„Guten Morgen, Majestät.“, begrüßte ihn Zsasu, der gerade angeflattert kam und sich auf Simbas Schulter nieder ließ.

„Guten Morgen, Zsasu.“, wünschte ihm auch Simba. Simba sah sich um. Er seufzte.

„In wenigen Tagen wird die Savanne nicht mehr so prachtvoll aussehen, da wird sie kahl und trocken sein. Zsasu, wir haben alles getan, was wir konnten. Doch leider konnten wir die Herden nicht umstimmen. Sie haben ja recht. Wenn sie nichts mehr zum Fressen finden und auch kein Wasser haben, dann wird es besser sein, sie ziehen zulassen. Ich kann ihnen nicht zumuten dem Hungertod ins Auge sehen, oder dem qualvollen verdursten aus zusetzten.“,erklärte Simba Zsasu. Simba schien das ganze nicht leicht zufallen, denn mit der Einstimmung, dass die Herden ziehen dürfen, hat er mit dem Tod einen Vertrag unterschrieben, dass für den Fall, dass kein Wasser vom Himmel fallen würde, seine Familie und das Rudel sterben müssen. Am schlimmsten würde es für die Kleinen sein. An erster stelle stünden dann Kiara und Kovu. Sie waren gerade mal ein paar Wochen alt und würden dies sicher nicht überstehen,... Dann wären da noch Kopa und Vitani, auch sie sind gerade mal in dem Alter, wo sie mit dem Jagen anfangen. Nuka und Mheetu können schon fast für sich allein sorgen. Für sie wäre es sicherlich am einfachsten das ganze zu überstehen. Doch wenn nur ein drittel der Junglöwen das Szenario überleben wird, dann ist das Rudel somit fast ausgestorben. Nach so einer langen Dürreperiode ist selten eine Löwin paarungsbereit. Dazu kommt noch, dass viel ältere Löwinnen im Rudel sind, für die ist dies auch kein Knuhverspeisen. Sarabi und Sarafina zum Beispiel. Man sieht es ihnen zwar nicht an, aber auch sie sind nicht mehr die Jüngsten. Und auch Zira scheint nach drei Kindern leicht ausgezährt zu sein. Zira ist ohne zweifel sehr zäh, doch auch sie würde die Dürre nicht überstehen.

„Majestät, Sie tun das richtige. Ihr Vater wäre Stolz auf Sie!“, versuchte Zsasu seinen König zu beruhigen. Simba dankte Zsasu mit einem einfachen leichten Kopfnicken. Zusammen gingen sie zum Rest des Rudels. Liebevoll und fast stürmisch wurde Simba von seinem Sohn begrüßt. Kopa kam auf die Beiden zu gerannt. Vom bremsen hielt der kleine Prinz nicht viel und rannte, als wäre er ein Gepard, auf die beiden Neuankömmlinge zu.

„Haaaalt! Stoooop.“, schrie Zsasu und sich konnte gerade noch so aus der Situation retten. Kopa brachte seinen Vater zu Fall. Natürlich hat Simba etwas mit geholfen, damit es so aussah. Er ließ sich im richtigen Moment nach hinten umfallen.

„Papa ich hab dich soo vermisst.“, freute sich Kopa und kuschelte sich in die Mähne des Königs. Nala stand unter dessen nicht weit weg von dem Geschehen und wollte ihren Gatten auch begrüßen. Und auch Sarabi war aufgestanden und saß aufrecht im Schatten der Bäume.

„Schön das du da bist, Simba. Wie geht es dir?“, wollte Nala wissen, als sie Simba willkommen hieß.

„Ihm geht es, denke ich mal, soweit gut.“, antwortete Timon, der mit Kiara im Arm und Pumbaa im Schlepptau vorbei schaute. Kiara weinte bitterlich.

„Doch Kiara wollte sich einfach nicht beruhigen. Sie hat immer wieder nach euch gerufen.“, erklärte Pumbaa mitfühlend. Kopa setzte sich auf und sah seine kleine Schwester besorgt an und auch Nala und Simba sahen beunruhigt drein. Kopa ging zu ihr und legte sanft seine Tatze auf ihren Kopf. Er streichelte sie. Doch jegliche versuche sie zu beruhigen, erstickten im Keim. Sie weinte. Riesige Krokodilstränen kullerten ihr die Wangen hinunter. Timon versuchte es mit ein paar Faxen, doch leider schaffte er es auch nicht sie zum Lachen zu bringen. Sie waren ratlos. Und Kiara weinte noch immer.

„Aber natürlich, die kleine hat Zahnschmerzen.“, gab Elenna, die Jüngere Schwester von Sarabi, den entschiedenen Hinweis.

„Ha-ha, sehr witzig. Wie soll den jemand der keine Zähne hat Zahnschmerzen haben?“, lachte Timon und kugelte sich auf dem Boden.

„Du- hu Timon. Kiara hat aber schmerzen ohne dass sie Zähne hat.“, grunzte Pumbaa.

„Herz aller liebster Pumbaa, Kiara kann keine Schmerzen haben, weil sie keine Zähne hat! Dir kann auch nicht dein Bein weh tun, wenn du es nicht hast!“, versuchte das Erdmännchen die Sache zu erklären. Pumbaa sah ihn an. Kiara schniefte und hatte Interesse an dem Szenario.

„Aber Timon, ich habe aber noch alle meine Beine und es tut keines davon weh.“, verteidigte sich das Warzenschwein. Timon war kurz vor dem Durchdrehen. Kiara kicherte.

„Hey Jungs, Kiara zahnt, deshalb hat sie Schmerzen. Sie bekommt gerade ihre Zähne.“, versuchte Simba die Diskussion für beendet zu erklären und hielt die beiden auseinander. Kiara saß mittlerweile auf dem Boden und besah sich alles. Sie lachte fröhlich vor sich hin, als Simba versuchte Timon und Pumbaa von einander zu trennen.

„Hey, schaut mal Kiara lacht wieder!“, bemerkte Kopa als erster.

Happy Birthday (Rückblick Teil 1)

m Schutze der Dunkelheit lag eine Löwin unter den Sternen der afrikanischen Steppe. Grillen zirpten und hier und da hörte man ein paar Zebras und Elefanten. Irgendetwas war an dieser Nacht anders, als an anderen Nächten. Etwas lag in der Luft. Man konnte es fast riechen, dass etwa passieren würde. Und diese Löwin wusste es. Sie wusste, dass sie in dieser Nacht Mutter werden würde. Sie war den ganzen Tag schon sehr unruhig gewesen. Doch so schön diese Erwartung auch sein mag, wusste sie auch, dass sie diese Botschaft mit niemanden teilen konnte, denn sie war allein. Ganz allein mit der Aufgabe unentdeckt im Steppengras ihr Kind auf die Welt zu bringen. Denn mit dem dicken Bauch und der heran nahenden Geburt war sie für Hyänen ein leichter Fang. Sie musste die Geburt schnell und lautlos hinter sich bringen, denn sie wusste, dass Hyänen in der Nähe waren. Sie konnte sie Lachen höre. Im Geweihten Land hüpfte Nala aufgeregt um ihre Mutter herum.

"Mami, Mami, wann ist es denn so weit?", wollte Nala aufgeregt wissen. Denn auch bei Sarafina stellte sich die Geburt ihres zweiten Kindes ein. Aber auch Sarafina hatte Angst vor der Geburt. Sie hoffte inständig, dass ihr ungeborenes Kind seinem Vater nicht allzu Ähnlich sieht. Denn dass würde nicht nur dem Kind das Leben schwer machen, sondern auch ihr. Natürlich war es schon lange kein Geheimnis mehr, dass sie ihr zweites Kind erwartete, es wusste aber keiner, dass der Vater Scar war. Wenn das heraus kommen würde, dann würde sie sie sicher von den Löwinnen verstoßen werden. Und sie brauchte die Löwinnen, denn ohne sie, würden Nala, ihr Baby und sie selbst verhungern. Dazu kam noch, dass Zira es bestimmt nicht toll finden würde, wenn ihr Gatte ein Kind von einer anderen Löwin hat. Dabei wollte Sarafina nur ihre Tochter Nala vor Scar beschützen. Und lies sich deshalb auf ihn ein. Woher sollte sie denn wissen, dass ausgerechnet dieses eine Mal Folgen haben wird. In dieser Nacht, der Geburt von Mheetu, schwor sich Sarafina niemandem zusagen, dass Scar der Vater von ihrem neugeborenen kleinen Sohn ist. Sie leckte ihren kleinen Sohn sauber den sie so eben zur Welt gebracht hatte. Dieser hatte keines Wegs das Aussehen von seinem Vater. Ganz im Gegenteil. Er war sogar für einen männlichen Löwen sehr hell und Sandfarben. Sarafina war froh und glücklich, dass es so war.
 

Und auch in der Steppe war eine Löwin stolz auf ihren Nachwuchs und leckte ihm sanft über die Stirntolle. Im gleichen Moment übermannten sie ihre Gefühle. -Ach, Kanto, wenn du doch nur deine wunderschöne Tochter sehen könntest, wie sie hier liegt und friedlich ihre Milch trinkt-, dachte sie sich und ihr rollten Tränen über die Wangen. -Ich vermisse dich so sehr,...-, nun kullerten viele Tränen über ihr schönes Gesicht. Sie dachte an den Tag, als sie Kanto, dem weißen Löwen, die freudige Nachricht mitteilen wollte, dass sie beiden Eltern werden würden. Doch Kanto kam nicht zum Treffpunkt. Er wurde von Tierschützern gefangen und in einen Zoo gebracht. Ashanti hatte alles gesehen, wie sie ihren Kanto mit dem Käfig auf die Ladefläche eines Lasters gestellt haben und weg fuhren. Und jetzt lag sie da, ganz allein im hohen Steppengras mit einem Baby und die Hyänen schlichen um sie herum. Leider bemerkte sie die Hyänen zu spät um noch mit Kind flüchten zu können.

"Nanu-nana, Banzai. Was haben wir denn da!?", kicherte die erste, und pustete sich ein paar Fransen aus dem Gesicht.

"Kein Schimmer, Shenzi. Was meinst du Ed?", antwortete die nächste Hyäne und sah fragend zu dem doof drein blickenden Ed. Dieser lachte nur schauderhaft und kratzte sich ein paar Flöhe aus dem Fell. Ashanti wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht, stand auf und stellte sich schützend vor ihr Kind. So gut wie sie das konnte, denn die Geburt war sehr kräftezerend.

"Nichts was euch etwas angehen würde.", fauchte sie. Die kleine sah ihre Mutter an und versuchte sich dann so klein, wie möglich zu machen. -Ich werde dich beschützen Shririka-, schwor sich Ashanti und fuhr ihre Krallen aus. Die ersten Sonnenstrahlen schimmerten schon über den Horizont und nun konnte man erahnen, dass die Löwin ein braunes Fell hatte. Und einen Pony, der sich geschwungen auf ihrer Nase nieder lies. Ashanti versuchten einen Kampf so lange es geht hinaus zu zögern. Denn sie war nicht in der Lage ihre Tochter zu beschützen, dafür war die Geburt zuanstängend. Was sollte sie nur tun? Wenn doch nur Kanto da wäre, der würde dem Pack das Fliegen lehren. Ashanti hatte eine Idee. Sie stellte ihre Nackenhaare auf und holte ein Mal kräftig mit ihrer Pranke aus.

"Ruuuuuaaaaaaaaarrrr", brüllte sie und hoffte, dass sie damit die Hyänen etwas einschüchtern konnte.

"Mach das noch mal,....", lachte Shenzi, "Tu´s für mich,..." Doch bevor Ashanti zum zweiten mal ansetzen konnte hörte man etwas ganz anderes. Mit einem lauten: "Hajaaa!", sprang ein Pavian aus dem hohen Steppengras und fuchtelte mit einem Stock in der Luft herum, an dessen Ende ein paar Kürbisse baumelten. Shenzi setzte zum Sprung an und bekam den Stock zu spüren. Nun war der Kampf entfacht. Rafiki versetzte den angreifenden Hyänen einige Hiebe mit seinem Stock, bis sie endlich die Flucht ergriffen. Kaum waren die Hyänen weg sackte Ashanti in sich zusammen. Die Geburt und die Hyänen hatten ihr viel Kraft geraubt.

"Wie kann ich dir nur Danken?", wollte sie von Rafiki wissen doch der war schon wieder weg. Sie entschloss sich ihre letzten Kraftreserven zu bündeln und sich ein Versteck für sich und Shirika zu suchen.
 

Im Geweihtenland schlürfte Mheetu gerade bei seiner Mutter Milch als sich ein ungebetener Besuch in die Höhle des Königsfelsens schlich. Es war Scar.

Mr. Ich-weis-nichts (Rückblick Teil 2)

Sarafina und Nala bemerkten den Besuch als erstes. Nala sprang mutig auf und stellte sich mit aufgestellten Nackenhaaren vor Mheetu und fing an zu fauchen. Sarabi und einige der anderen Löwinnen sahen entsetzt zum Höhleneingang. Sie waren auf alles gefasst. Allesamt waren bereit Mheetu und seine Mutter zu beschützen und hatten ihre messerscharfen Krallen schon ausgefahren. Scar merkte die Missgunst die ihm die Löwinnen überbrachten.

„Na, na, na, meine Lieben wer will denn gleich Streit anfangen?! Ich möchte doch nur unseren Neuankömmling in unserem Rudel begrüßen.“, erklärte Scar mit einem unüberhörbarem Unterton in der Stimme. Kaum hatte er dies gesagt, kam auch schon Zira hereinspaziert mit einem Verräterischen Grinsen auf dem Gesicht. Doch sie ließ sich von der angespannten Situation nicht beirren und ging geradewegs mit hoch erhobenen Hauptes an der Meute vor bei und legte sich auf ihren Platz. Auch ihr sah man die Schwangerschaft mittlerweile deutlich an. Eigentlich war sie eine sehr schlanke Löwin. Sie hatte im Gegensatz zu den anderen Löwinnen eine sehr schmale Hüfte und auch schmale jedoch kraftvolle Pranken mit stets ausgefahrenen Krallen. Nala hatte einmal gesagt, sie sehe aus wie eine fast verhungerte Schlange, die ein Warzenschwein vor lauter Hunger in einem Stück verschluckt hatte. Sarafina musste lachen als sie dies hörte und fande den Vergleich nicht schlecht. Denn Zira war eine Schlage und sie war gierig. Sie war eine genauso gute Königin, wie Scar ein König. Keiner der Beiden hatte auch nur einen Hauch das Wohl des Rudels oder das Wohl des Königreichs im Sinn. Sie genossen ein Leben im Ruhm und schikanierten jeden der ihnen unter die Augen trat. Sie kosteten jede Sekunde ihres Reichtums mit allen Zügen aus und wenn sie dafür über Leichen gingen,...
 

„Macht Platz!“, befahl Scar schroff und die Löwinnen machten einen Schritt zur Seite und auch Nala ging aus Angst zur Seite.

„Sei gegrüßt kleiner Mann,...“, sprach Scar und lies seine Pranke über den Rücken des kleinen Mheetus gleiten. Sarafina und der Rest der Löwinnen erstarrten, keiner wusste was Scar mit Sarafinas Sohn machen würde. Nur Zira mundete dieses Geschehen. Sie genoss den Geruch der Angst, der in der Luft lag. Sie ergötzte sich an der Machtlosigkeit des Rudels. Und sie schmolz förmlich bei dem Anblick ihres Gatten dahin. Scar war ihr Held. Denn ihm gehorchten alle. Keiner wagte es auch nur den Namen seines Bruders in den Mund zunehmen.

„Ich weis zwar nicht wer dein Papi ist, aber ich werde dir nichts tun,...“, sprach er und lies von Mheetu ab. Scar drehte sich in Richtung Höhleneingang, doch mit einem Mal kehrte er um und ging wieder zurück zu Sarafina und Mheetu. Scar ging direkt auf Sarafina zu, die Geschwächt von der Geburt noch auf dem Boden lag. Er nahm ihr Gesicht und drehte es so, dass sie ihm direkt in die grünen Augen sehen konnte.

„Dein Sohn kann froh sein, dass er so eine schöne Mutter hat, die noch dazu in der Lage ist gesunde Söhne zur Welt zu bringen, ha ha ha.“, sagte Scar ganz leise zu ihr und sie wusste, Scar war es nicht entgangen, das Mheetu sein Sohn war. Doch warum spielte er das Spiel des Unwissenden? Darauf konnte sich Sarafina keinen Reim machen. Zira traute ihren Augen kaum. Baggerte ihr Scar gerade eine andere Löwin an?! Nahm er sich das wirklich heraus?!

Scar jedoch legte unter dessen Sarafinas Kopf ganz sanft wieder auf den Boden und stricht ihr mit seiner Tatze über die Wange. Für einen Sekundenbruchteil glaubte Sarafina in seinem Gesicht ein stolzes Lächeln sehen zu können. Doch dann verließ Scar die Höhle ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Keiner getraute sich auch nur ein Wort zusagen oder gar Sarafina zu fragen, was das eben war. Denn Zira würde mithören und was Zira weiß, weiß auch Scar.

Eine Familie hält zusammen

Die Hitze wurde immer schlimmer mit jeder Minute wurde der Wunsch nach Regen größer. Nur noch wenige Herden und einzelne Tiere verharrten in der Hitze des geweihten Landes. Die Löwinnen hatten schon seit Tagen nicht mehr gejagt. Sie waren zwar hungrig, doch sie wussten dass eine Jagd viel zu kraftraubend wäre. Zu dem war es schwer überhaupt etwas zu erjagen. Sarafina und Sarabi gingen nur noch alle zwei Tage auf die Jagt, weil Nala ein kleines Kind zu versorgen hatte. Sogar die jüngsten der Familie lagen hechelnd im Schatten. Nala wies Timon und Pumbaa auf Kiara und Kovu auf zu passen. Nala ging zu ihrem Mann.

„Simba, mein Liebster, ich muss mit dir reden.“, sagte sie, als sie von hinten auf ihn zu kam.

„Nala ich weiß, was du mir sagen willst. Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich weiß dass jedem hier die Hitze sehr zu schaffen macht. Und dass nur noch wenige Tiere im Land geblieben sind. Ich weiß, dass jeder im Rudel Hunger und Durst hat. Doch ich kann nichts machen. Die nächste Oase liegt einen Tages Marsch von hier weg, wenn diese nicht auch ausgetrocknet ist... Das ist zu weit. Viele werden diesen Marsch nicht überleben. Kiara und Kovu wird es als erstes treffen. Denn sie können mit der Hitze noch nicht umgehen. Sie würden einen Hitzschlag erleiden. Und auch Kopa und Vitani werden ihre Mühe und Not haben bei dieser Wanderung nicht zusammen zu brechen. Nala wir können nicht gehen. Ich möchte nicht daran denken, wer dann von unserem Rudel noch übrig bleibt,....“, sagte Simba betroffen. Er sah seine Gattin an. Nala nickt nur und schmuste sich an ihren Gatten. Sie war trotz der Lage stolz auf ihren Simba, denn er wusste immer, was das Richtige war.

„Ich glaube fest daran, dass die Regenzeit bald kommt!“, versicherte Nala. Doch ihre Stimme zitterte bei dem Gedanken, dass es nicht mehr lange dauern wird, und einige des Rudels nicht mehr auf stehen würden. Sie dachte an ihre kleine Kiara, an Kopa und auch an ihre Mutter Sarafina,....Ihr stiegen Tränen in die Augen. Die Lage war aussichtslos, wenn es nicht bald regnete. Und auch Simba kämpfte mit seinen Gefühlen. Denn er war schuld, dass seine Familie nichts zu essen hatte. Er hat den Herden gestattet zu gehen.
 

Timon und Pumbaa standen in der Nähe und hatten alles mit angehört. Betroffen von dem ganzen drückte Timon beide Kätzchen an sich, die er auf dem Arm hielt. Ihm liefen die Tränen über die Wangen. Und auch Pumbaa stand da und schniefte. Jedem war die Situation bewusst. Nicht nur Timon und Pumbaa hatten die Unterhaltung mit bekommen. Hinter ihnen Standen Sarabi, Sarafina und Mheetu. Auch Mheetu wusch sich mit der Tatze die Tränen aus den Augen und zog die Nase hoch. Nala hörte dies und drehte sich langsam um. Simba folgte ihrem Blick. Sie erkannten die kleine Ansammlung an Tieren und konnten ihre Gefühle in ihren Augen sehen. Sie hatten alle Angst zu sterben. Selbst Kiara fing an zu jammern. Nala löste sich von Simba und ging auf die kleine Gruppe zu. Sie liebkoste Kiara und fuhr Timon über den Kopf mit ihrer Pranke, Pumbaa umarmte sie und die anderen kamen auch auf sie zu. Mheetu leckte ihr die Tränen aus dem Gesicht und Sarafina kuschelte sie sich an ihre Tochter. Doch bei Sarabi hielt Nala kurz inne. Sie hatte noch immer großen Respekt vor dieser Löwin. Sarabi sah sie an und umarmte sie einfach. Nala wusste nicht, was ihr geschah, doch dann erwiederte sie die Umarmung. In diesem Augenblick wurde Nala klar, dass zwar alle Angst hatten, doch dass sie stets darauf vertrauten, dass Simba und sie die richtige Entscheidungen fielen.
 

Simba sah dem ganzen zu und wusste nicht so recht, was er fühlen sollte. Sollte er stolz auf seine Freund und Familie sein? Sollte er traurig darüber sein, weil sie schon Morgen einer weniger sein könnten? Er war so gerührt von der Situation, dass er nicht bemerkte wie ihm eine Träne nach der Anderen über die Wange lief. Selbst Zsasu der auf einem Zweig des Baumes saß, drehte sich um und schnäuzte in ein trockenes Blatt. Und während alle ihren Gefühlen freien Lauf ließen merkte keiner, wie sich der Himmel verdunkelte und eine dicke Wolke sich mit der anderen vereinte und zu einer großen dicken Wolke heran wuchs. Der erste Tropfen viel zu Boden. Es staubte an dieser Stelle. Zwei weitere landeten dicht Gefolgt von dem ersten im staubigen Savannensand. Simba sah auf. War das Regen? Er sah in die Wolken und ein Tropfen traf direkt seine Nasenspitze. Und da kam noch ein Regentropfen vom Himmel. Es wurden immer mehr. Nun sahen auch die anderen auf. Es war ein Wunder. Es regnete und mit jeder Minute regnete es mehr. Allesamt standen sie im strömenden Regen und konnten es nicht glauben. Kiara hielt schützend ihr kleine Tatze über ihr Gesicht. Kovu lachte fröhlich vor sich hin und Zsasu rettete sich unter einem Regenschirm aus Blättern. Jeder genoss das immer kühler werdende Nass, was auf sie nieder prasselte. Ein kleines Rinnsal bahnte sich durch die Gruppe und sie wussten, die Regenzeit war da.

„Ich bring mal Kiara und Kovu in die Höhle, sonst holen sie sich noch einen Schnupfen.“, sagte Timon und lief zur Höhle. Kaum war Timon weg hörte man durch das Prasseln des Regens einen Jubelschrei.

„Juuuuhhhhuuuuuu! Kopa schau doch es Regnet!“, jubelte Vitani und rannte auf die Gruppe zu. Dicht hinter ihr rannte Kopa.

„Jaaaa!“, rief er ihr freudig zu. Vitani rannte an der Gruppe vorbei, doch Kopa machte eine Vollbremsung und rutschte geradewegs auf seine Oma zu und kam an ihrem Bauch zum stehen.

„Hallo Oma Sarabi.“, begrüßte er sie. Sie schmunzelte. Ihr Enkel war über und über mit Schlamm bedeckt.

„Es regnet! Ist das nicht toll!?“, wollte Kopa von ihr wissen und sie sah ihn Lächelnd an.

„Ja, das ist es“, erwiederte sie ihm. Sie war wie alle hier glücklich über das Wasser.

Sprache des Herzens

Es dauerte nicht lange und das Geweihteland war wieder voller Leben. Und auch die Herden kehrten wieder. Alle waren froh über den langersehnten Regen. Das Land erblühte zu neuem Leben. Und auch Nala spielte mit Vitani und Kopa im grünen Steppengras verstecken. Nala musste suchen. Sie suchte und suchte, doch sie fand nicht Vitani oder Kopa, sondern ihren jüngeren Bruder Mheetu, der einsam im Gras lag und gedankenverloren vor sich hin stierte. Nala ergriff sie Lage am Schopf und legte sich zu ihm.

„Ist es nicht wunderbar?“, wollte sie von ihm wissen.

„Was soll denn wunderbar sein?“, gab ihr Mheetu als Antwort, ohne sich auch nur einen Zentimeter zu rühren.

„Na, das hier,....“, sagte sie und war etwas traurig, dass sich ihr kleiner Bruder von ihrer tollen Laune nicht anstecken lies.

„Das Land ist zu neuem Leben erwacht. Überall sieht man glückliche Gesichter.“, erklärte sie. Mheetu sah sie an. So glücklich sah er nicht aus.

„Doch wie ich sehe, bist du nicht glücklich. Was ist los Bruderherz?“, wollte sie wissen und sah ihrem Bruder tief in seine saphierblauen Augen.

„Nichts,...“, nuschelte er und sah wo anders hin

„Nein,.... ich meine,.... doch,...ach, verdammt!“, verbesserte er seine Aussage mehr schlecht als recht.

„Nein, ich bin schon glücklich darüber, dass es den Tieren und dem Rudel, dank des Regens, besser geht,...“, fügte er noch hinzu.

„Aber?“, wollte Nala nun wissen. Mheetu schämte sich etwas. Es war bestimmt nur ein Hirngespinst. Sollte er ihr wirklich von dieser bezaubernd schönen Löwin erzählen? Er dachte nach, ob er es tun sollte.

„Du musst nicht rot werden,....“, weckte sie Mheetu aus seinen Gedanken. Beschämt sah er zu Boden. Er erzählte ihr von dem ersten Traum, wo ihm die Löwin begegnet war. Nicht eine Einzelheit lies er beim Erzählen aus. Und auch den zweiten Traum erzählte er ihr lückenlos. Nala hörte interessiert zu. Sie hatte Mheetu längst durchschaut, auch wenn er es bisher noch nicht gesagt hatte. Aber sie hörte die Sehnsucht in seinen Worten. Alt genug war er ja. Früher oder später würde der Tag kommen, sagte ihre Mutter mal zu ihr, eines Tages wird er das Rudel verlassen wollen. Die Zeit ging viel zu schnell vorbei. Nala seufzte.

„Was ist los, Nala?“, fragte Mheetu zaghaft, als er das traurige Gesicht von Nala sah.

„Du hast dich verliebt, nicht wahr?“, erkannte sie. Mheetu nickte vorsichtig.

„Und du bist am überlegen, ob es sie wirklich gibt. Und ob du sie suchen sollst.“, redete seine Schwester weiter. Wieder nickte Mheetu und sah betroffen zu Boden. Er verstand, warum seine Schwester so traurig war. Sie stand auf. Er sah ihr zu, um irgendeinen Blick von ihr zu erhaschen, doch er hatte kein Glück. Sie wandte sich ab.

„Wenn dein Herz dich in die Ferne zieht, solltest du es tun. Und auch wenn es dir dort nicht gefallen sollte,.... Du bist hier immer willkommen.“, sagte sie und ließ Mheetu allein. Was sollte er bloß tun?Sollte er es wagen und seine Heimat, das Geweihteland, verlassen? Ist das das Richtige? Und was ist mit den Anderen. Sie wären bestimmt nicht begeistert von seinem vorhaben. Wäre es in diesem Falle gut egoistisch zu sein und so zu handeln, wie es einem selbst beliebt? Er seufzte. Ihn zog es hinter die Grenzen des Geweihtenlandes, keine Frage. Er wahr neugierig und wollte wissen, was dahinter liegt, welche Abenteuer auf ihn warteten und ob er vielleicht seiner Traumlöwin begegnen würde.

„Zu viele Fragen!“, hörte er auf einmal eine Stimme. Rafiki kam auf ihn zu.

„Wie meinst du das?“, wollte Mheetu wissen und überlegte, ob er eben Laut gedacht hatte.

„So, wie ich es dir gesagt habe. Du denkst zu viel! So wirst du sie nie finden!“, erklärte der Pavian und kaute auf einem Grashalm.

„Woher weißt du,...?“, fing der Junglöwe einen Satz an.

„Ha, ich weiß es schon länger, als du glaubst, es zu wissen.“, erzählte der, in die Jahre gekommene, Pavian fast beiläufig.

„Wie,.... Woher,...?“, stammelte Mheetu und versuchte dem Pavian einzuholen der über die freie Fläche des Geweihtelandes rannte. Immer gestützt an seinen Stock.

„Hey, bleib doch mal stehen!“, rief im der Junglöwe hinter her. Denn obwohl Rafiki schon ein relativ alter Pavian war, hatte er dennoch ein beträchtliches Lauftempo, was es Mheetu nicht einfach machte ihm zu folgen. Als in Mheetu endlich eingeholt hatte, saß Rafiki im Schneidersitz auf einem großen Stein. Mheetu, der das Rennen nicht gewöhnt war, kam etwas außer Puste bei Rafiki an.

„Was meintest du mit dem, was du mir eben gesagt hast?“, fragte der junge Löwe ein weiteres mal.

„Manche Dinge siehst du mit deinen Augen und andere mit deinem Herzen!“, sprach Rafiki ohne Mheetu auch nur ein einziges mal an zu sehen. Der Löwe nahm neben Rafiki und dem Stein Platz. Er dachte kurz nach.

„Meinst du, ich soll meinem Herzen folgen?“, wollte Mheetu wissen. Rafiki sprang auf. Er machte einen Satz auf den Löwen zu und legte ihm den einen Arm um die Schultern und mit der anderen Hand hielt er ihm die Augen zu.

„Was siehst du?“, fragte ihn der Affe.

„Nichts! Wie soll ich auch was sehen, wenn du mir die Augen zuhältst!?“, entgegnete ihm der Löwe und kam sich etwas blöd vor.

„FALSCH!“, zischte der Affe.

„Hör auf dein Herz! Mach es zu deinen Augen! Lass dich von deinem Herzen leiten, es kennt den Weg!“, flüsterte Rafiki in sein Ohr. Noch immer hatte er die Hand auf Mheetus Augen.

„Entspann dich und hör in dich hinein,....“, flüsterte Rafiki. Mheetu tat wie ihm geheißen. Er entspannte sich und versuchte sich ganz auf sich selbst zu konzentrieren. Und tatsächlich hörte er eine kleine Stimme. Doch verstehen konnte er sie noch nicht. Und auch Bilder tauchten vor seinem inneren Auge auf. Bilder, von Landschaften, die er noch nie zuvor gesehen hat. Noch waren sie sehr unscharf und die Umrisse waren noch nicht ganz zuerkennen. Die Stimme wurde immer lauter und deutlicher. Und auch die Bilder wurden schärfer.

„Und was sagt dir dein Herz?“, flüsterte ihm Rafiki wieder ins Ohr.

„Ich kann es noch nicht verstehen! Es ist so undeutlich!“, erklärte der Löwe.

„Gut!“, sagte der Affe und nahm seine Hand von Mheetus Augen. Mheetu war einen kurzen Moment vom Sonnenlicht geblendet.

„Gut? Mehr nicht? Ich versteh kein Wort von dem, was mein Herz mir sagt! Und mit den Bildern kann ich auch nichts anfangen,..... Und da sagst du gut?“, wollte Mheetu verständnislos wissen.

„Siehst du die kleine Antilope dort?“

„Ja, was ist mit ihr?“

„Es kam gerade zu Welt. Es versteht seine Mutter noch nicht, weil es unserere Sprach noch nicht kann, aber Sprache des Herzens kann es. Auch ohne Worte versteht es schon wenige Minuten nach der Geburt seine Mutter.“, erklärte Rafiki.

„Jeder versteht die Sprache des Herzens, doch mit der Zeit verlernt man sie und man muss sie neu lernen.“, erzählte der alte Affe weise. Mheetu hörte zu und mit jedem Wort das Rafiki sagte, verstand er immer mehr die Bedeutung seiner Worte.

„Du meinst also, dass ich es schaffen könnte es wieder zu lernen?“, wollte Mheetu wissen.

„Du musst es nicht lernen, Mheetu, du kannst es. Sonst hättest du diese Träume nicht. Dein Herz redet unentwegt, lauter als alle Stimmen dieser Erde. Jeder kann es hören, der sich Mühe gibt und es verstehen will!“, antwortete er. Mheetu fing an dem ganzen Glauben zu schenken. Er machte die Augen wieder zu und entspannte sich. Er konzentrierte sich auf die kleine Antilope. Er hörte eine Kinderstimme. Eine weibliche Kinderstimme. Sie lachte. Mheetu machte die Augen wieder auf und stellte fest dass er ganz allein neben dem Stein saß, auf dem gerade noch eben Rafiki gesessen hatte. Was sollte Mheetu von dem halten, was ihm Rafiki gesagt hatte. Der Löwe setzte sich in Bewegung. Er lief Kreuz und Quer durch das Königreich. Ab und zu blieb er stehen und lauschte. Er schloss die Augen und versuchte einige Wörter zu verstehen, die er wahr nahm. Doch vergebens. Geknickt von seinen Misserfolgen ging er in die Schlafhöhle. Er legte sich auf seinen Platz und schloss die Augen.

„Hallo Onkel!“, wurde er begrüßt.

„Hey,....“, sagte er leise und machte die Augen nicht auf.

„Was ist los mit dir?“, wollte die Stimme wissen. Mheetu spürte zwei kleine Tatzen auf seinem rücken. Er drehte sich herum.

„Kiara?“, verwundert sah er das Kätzchen an, was ihn freudig an grinste.

„Miau.“, gab die kleine von sich und freute sich noch mehr. Was war denn hier los? Mheetu zweifelte an seinem Verstand. Kiara konnte noch nicht sprechen, bis auf wenige einsilbige Wörter, brachte sie bisher noch nichts heraus. Sie hatte aber eben eindeutig gefragt, was mit ihm los sei. Ob er es sich eingebildet hatte? Kiara kletterte auf Mheetu und machte es sich auf seinem Bauch gemütlich. Sie schnurrte leise vor sich hin. Mheetu schloss entspannt seine Augen und döste vor sich hin.

„Ui, ist das aber kuschelig,...“, hörte er die Stimme wieder und hob den Kopf etwas an, um zu Kiara zusehen, die friedlich auf seinem Bauch lag. Kiara sah auf. Er sah sie an und sie ihn. Sie grinste glücklich. Er versuchte aus dem eben erlebten schlau zu werden. Er legte seinen Kopf wieder auf den Boden und streckte sich ausgiebig. Kiara kicherte.

„Hey, nicht so wackeln!“, lachte sie auf. Blitzschnell hob Mheetu seinen Kopf wieder an und beäugte das kleine Kätzchen auf seinem Bauch gründlich. Was zum Teufel war hier los? Doch nicht nur Mheetu war irritiert, nein, auch Kiara legte nun den Kopf schief und sah ihren Onkel fragend an. Mheetu startete die Probe auf Exempel. Wieder legte er sich gemütlich und entspannt hin und schloss die Augen.

„Irgendwie bist du heute komisch,....“, redete die Stimme von Kiara wieder.

„Kannst du mir sagen, warum das so ist, Onkel?“, plapperte sie immer weiter. Mheetu überlegte, wie er ihr antworten sollte, dass hatte ihm Rafiki nicht gezeigt.

„Was hat dir der Affe nicht gezeigt?“, wollte die Kleine wissen und döste auf seinem Bauch vor sich hin.

Seelig ruhige Fellkneule

Mheetu hatte es aufgegeben mit der Sprache des Herzens, für diesen Tag zumindest. Er lag auf dem Rücken in der Schlafhöhle mit der kleinen Kiara auf dem Bauch und hörte ihrem fröhlichen Geplapper zu. Zira betrat die Höhle. Bei sich hatte sie einen leicht motzigen Kovu.

„Mutter, Lass mich runter!“, maulte er.

„Hey, ich bin doch keine Handtasche! Außerdem bin ich müde und habe Hunger! Mutter!“, motzte der kleine weiter und zappelte. Zira legte den kleinen an ihrer Schlafstelle ab. Kovu warf seiner Mutter einen bösen Blick zu. Kiara blickte auf und sah zu Kovu. Dieser fauchte gerade seine Mutter an.

„Weißt du, wie weh das tut, den ganzen Tag deine Zähne im Nacken zu haben!?“, grummelte Kovu immer weiter. Er war sichtlich angesäuert. Zira legte sich seelenruhig neben ihn und und fing an mit seiner Fellpflege.

„Hey, lass das. Ich bin nicht schmutzig! Habe ja heute überhaupt nicht den Boden berührt.“

Kovu schien wirklich nicht gut drauf zu sein. Er motzte und schimpfte noch eine ganze Weile vor sich hin und Zira schien ihn nicht hören zu können. Nach einer Weile stand Zira auf und legte Kovu zu Mheetu und Kiara.

„Pass auf ihn auf.“, sagte sie kurz und verließ die Höhle. Mheetu öffnete seine Augen. Toll zwei kleine Kätzchen. Eben war es noch eins. Und er soll darauf aufpassen? Er hatte noch nie Babysitter gemacht für die Beiden.

Kiara sah vorsichtig von Mheetus Bauch runter zu Kovu, der unten auf dem Boden lag. Sie traute sich nicht, sich bemerkbar zumachen. Sie hatte schließlich mitbekommen das Kovu keine gute Laune hatte. Mheetu beobachtete das Ganze und schob schließlich sanft seine Tatze unter Kovu. Dieser wollte gerade wieder anfangen mit dem Motzen, als er bemerkte, dass ihn Mheetu nur auch auf seinen Bauch legte. Kovu gähnte kurz und kuschelte sich neben Kiara in das Bauchfell des Junglöwens. Kiara lies sich von der Müdigkeit ihres kleinen Freundes anstecken und schlief wenig später schnurrend ein. Nun lag er da, mit zwei Kätzchen auf dem Bauch. Ein heller und ein dunkler Fellkneul lagen schnurrend und friedlich schlafend auf ihm. Und auch Mheetu wurde langsam müde.

Er wurde wach als er ein paar stimmen hörte.

„Das ist ja süß“

„Ja, da hast du recht.“

„Sarafina, schau doch mal,..“

Mheetu machte seine Augen auf. Verschlafen sah er sich um.Um ihn herum standen nun drei Löwinnen. Sarabi, Nala und seine Mutter Sarafina.

„Was ist süß?“, wollte er verschlafen wissen. Er hob den Kopf an und konnte auf seinem Bauch einen schokobraunen Fellkneul mit sandfarben Stellen erkennen. Kiara und Kovu hatten sich ineinander gekuschelt und wenn sie nicht unterschiedlich gefärbt wären könnte man nicht sagen welche Tatze zu welchem Kätzchen gehörte. Ein kleines Gähnen war zuhören. Kovu hob den Kopf. Er blinzelte und mit einem Mal fing der kleine bitterlich und lautstark zu weinen an. Kovu hatte ein mächtiges Organ. Kiara schreckte verstört hoch und stieg vor lauter lauter mit in das Weinen von Kovu ein.

„Hey,.....scht, meine kleine. Es ist nicht passiert. Alles ist gut.“, versuchte Nala ihre Tochter zu beruhigen. Sie nahm ihre Tochter zu sich. Mit sanfter Stimme redete sie auf Kiara ein. Kovu schrie noch immer.

„Was hat Kovu denn?“, wunderten sich die Sarafina und Sarabi.

„Er hat den ganzen Tag schon schlechte Laune....“, erklärte ihnen Mheetu. Mheetu nahm das Kätzchen und legte es in seinen Mähnenansatz. Behutsam streichelte er Kovu mit seiner Tatze. Mheetu schloss die Augen.

„Mein Bauch! Mein Bach tut so weh,...“, weinte der kleine Kovu. Mheetu öffnete seine Augen wieder. Er sah zu Nala die gerade Kiara säugte. Da fiel es ihm wieder ein. Kovu hatte vorhin gesagt, dass er Hunger hätte.

„Nala? Würde es dir was ausmachen, wenn Kovu auch etwas von deiner Milch haben könnte?“, fragte Mheetu. Nala sah ihn verwundert an. Kovus Geschrei wurde immer lauter. Mit jedem Schluchzten bebte Kovu.

„Bitte Nala, Kovu hat Hunger,...“, flehte Mheetu und Nala nickte nach kurzem Überlegen. Mheetu brachte Kovu zu ihr und der kleine fing gleich zutrinken an.Gierig schlürfte er Milch. Es dauerte nicht lange und Kovu saß zufrieden neben Nala und machte einen kleinen Rülpser. Sein Bäuchlein hatte eine leicht runde Form und auch Kiara war zufrieden und leckte sich die letzten Milchreste von der Schnautze.

Aufbruchsstimmung

Viele Tage waren vergangen, als Rafiki Mheetu die Sprache des Herzens gezeigt und gelehrt hatte. Und im Geweihtenland ging alles wieder seinen gewöhnlichen Gang. Jeder tat dies was seine Aufgabe war. Nala und die Löwinnen gingen regelmäßig auf die Jagt und auch Zira war immer noch so seltsam, wie eh und je. Man könnte glauben, jeder war glücklich in diesem Land. Alles war so wie man es sich erträumt hätte. Flora und Fauna hatten sich von der Dürreperiode wieder erholt und glänzten in all ihrer Bracht.

Doch eines Nachts schrecke Nala aus ihrem Schlaf hoch. Vor ihr stand Mheetu. Sie sah ihn fragend an, doch dieser schmuste sich nur zärtlich an seine große Schwester und ging aus der Schlafhöhle. Nala sah ihrem Bruder nach. Sie wusste, dass etwas nicht stimmte, wenn ihr kleiner Bruder nachts an ihrem Schlafplatz steht .Sie sprang auf und folgte ihm aus der Höhle hinaus in die Nacht. Es war eine klare Nacht. Und auch etwas kühl.

„Wo willst du hin?“, fragte sie ihren Bruder, der auf der westlichen Spitze des Königsfelsen saß und in die Nacht hinaus sah. Mheetu drehte sich zu ihr um.

„Nala,...“, sagte er nur und hoffte, dass sie ihn verstehen würde. Er sah zu Boden. Es tat weh seiner Schwester in die Augen zu sehen, denn er wusste nicht, ob er es jemals wieder machen kann. Nala stand vor ihm.

„Nala,... ich,...“, stammelte ihr Bruder und kämpfte mit seinen Tränen. Wie sollte er bloß anfangen? Sein Entschluss stand fest. E r wollte hinaus in die Welt sein eigenes Rudel gründen und vielleicht sogar seiner wunderschönen Löwin begegnen. Doch wie sollte er dies seiner Schwester nur sagen? Genau aus diesem Grund wollte er ja Nachts aufbrechen, wo alle noch schlafen. Doch Nala stand nun vor ihm und auch sie kämpfte mit ihren Tränen. Schließlich hat sie ihn immer beschützt und für ihn alles getan, dass es ihm gut geht. Schon als kleines Löwenkind hatte sie sich nach seiner Geburt schützend vor ihn gestellt als Scar die Szene betrat. Sie hatte ihn auch vor vielen Hyänen, die seiner Zeit im Geweihtenland ein und aus gingen, beschützt und diese in die Flucht geschlagen. Und jetzt war ihr kleiner Bruder fast erwachsen und wollte gehen. Sein eigenes Leben führen und sich eine neue Heimat aufbauen. Die ersten Tränen kullerten ihr über die Wangen. Viele Bilder huschten Nala und Mheetu am inneren Auge vorbei. Bilder von vergangen Tagen. Erlebtes, was sie zusammen durch gestanden haben. Auch Mheetu schniefte und ging auf Nala zu. Er legte eine Tatze um sie und Kuschelte sich noch einmal an sie. Minuten lang verharrten die Beiden so. Biss sich Nala von ihm löste. Behutsam leckte sie ihm die Tränen aus dem Gesicht und versuchte zu lächeln.

„Nun geh schon kleiner Bruder! Du hast das Recht deine Zukunft selbst auszusuchen. Ich bin immer bei dir in deinem Herzen. Und wenn du mal einsam bist, dann denke an die schönen Momente, die wir zusammen erlebt haben. Und wenn du nicht mehr weiter weißt. dann denke an jede Gefahr und an jedes Hindernis, was wir zusammen überwunden haben.“, sagte Nala. Die letzten Worte rief sie ihrem Bruder nach der schon aufgebrochen war.

„Ich wünsche dir viel Glück!“, flüsterte Nala und ihr kullerte noch mal eine Träne die Wange hinunter. Doch dann musste sich lachen. Lachen weil sie glücklich war, ihren Bruder immer beschützt zu haben mit ihn soviel erleben zu können und weil sie seit langen dieses Leuchten in seinen Augen gesehen hat.

„So geht er dahin,...“

Nala drehte sich um. Sarafina, ihre Mutter, stand knapp hinter ihr.

„Mutter,...? Ich dachte, du schläfst?“, wunderte sich die Königin.

„Ich kann doch nicht verpassen, wenn mein kleiner in die weite Welt hinaus zieht.“, sagte sie sanft.

„Ich habe es die ganze Zeit gewusst, dass er gehen will. Eine Mutter hat es im Gefühl, wenn ihre Kinder etwas haben. Und er war hier nicht mehr glücklich“, sagte sie leise.

„Du hast das richtige getan Nala. Ich bin stolz auf dich!“, sprach sie mütterlich zu ihr und schmiegte sich an sie.

„Komm wir gehen schlafen,....“

Beide gingen sie in die Höhle. Doch vor dem Eingang blieb Nala noch mal stehen und sah über ihre Schulter in die Ferne.

Etwas weiter weg vom Königsfelsen fegte Mheetu über die Hügel der Steppe. Er rannte und rannte. Doch dann wurde er langsamer und blieb letztendlich stehen. Auch er sah zurück ins Geweihteland. So lange war es seine Heimat gewesen. Solange hatte er dort gelebt und war glücklich so wie es war. Nun stand er an der Grenze des Geweihtenlandes und ihn packten die Zweifel, ob es richtig sei das Geweihteland zu verlassen. Hier war er geschützt. Es gab nie ein Tag an dem er ganz allein auf sich aufpassen musste. Sollte er zurück gehen? Dort, wo es immer etwas zu Essen gab und die die er mochte und liebte?

Abenteuerlustig?!

Da stand Mheetu nun. Auf der einen Seite roch er die ihm bekannte Markierungen von Simba und Nala, die hier regelmäßig markiert haben mussten, denn es war ein deutlicher Geruch der verriet, hier herrschten diese Beiden Löwen und sonst keiner. Ja, hier war er zu Hause. Doch nur wenige Meter weiter wusste er, dort wird er diesen ihm bekannten Geruch nicht mehr in der Nase haben. Er sah nach hinten und er sah nach vorne. Was sollte er tun? Vor ihm lag eine ungewisse Zukunft und hinter ihm seine vertraute Vergangenheit. Doch da wehte ihm ein Geruch in die Nase, den er noch nicht kannte. Was war das? Es roch süßlich, wie eine Blume. Aber es war keine Blume. Er folgte dem Geruch und merkte nicht, wie er sich von der Grenze des Geweihtenlandes entfernte. Er wollte wissen, was das ist. Er rannte und merkte, dass der Geruch immer mehr in der Gegend zu finden war. Dieser Geruch hatte etwas weibliches an sich. Er hielt immer mal wieder die Nase in den Wind und stellte sicher, dass er ihn immer noch wahr nahm. Langsam wurde es Tag und sie Sonne stieg höher und höher und Mheetu lief immer der Nase lang, doch mit einem Mal schrillten seine Signalglocken. Was er da roch hatte Ähnlichkeit mit Scars Geruch. Das kann aber nicht sein, dachte er sich. Scar lebte schon lange nicht mehr. Wie kann bei dem Wind der hier herrschte, Scars Geruch solange überdauern? Und wieder wehte ihm dieser in die Nase. Das wollte er jetzt wissen er rannte dem Wind entgegen. Von weitem sah er, in der mit Felsen übersäten Landschaft, einen Löwen stehen. Er kletterte über die Felsen die an manchen stellen mit Moos über wachsen waren und erreichte letztendlich die kleine Plattform auf der der Löwe stand. Doch es war eine Löwin, eine Junglöwin noch dazu.Der Geruch den er die ganze Zeit roch kam von ihr. Er sah sie an und näherte sich ihr immer mehr. Sie stand einfach nur da und lies sich den Wind um die Ohren fegen. Der Wind war hier wesentlich stärker, als unten bei den Felsen. Sein Mähnenansatz erzitterte mit jedem neuen Windstoß, der auf kam. Sie hörte ihn nicht, wie er ihr immer näher kam. Sie hatte rotbraunes Fell, doch es war ein anderes rotbraun als das, was Scar hatte. Sie hatte einen Pony der lustig im Wind tanzte. Ihr Pony hatte drei Farben, ein leuchtendes rot zierte ihre Deckhaare darunter zuckten blonde Strähnen durch den Wind hervor. Die untersten Strähnen die ihr Gesicht streichelten waren schwarz.

Mheetu stand unter dessen nur wenige Meter von ihr weg und sah, dass sie ihre Augen geschlossen hatte. Er besah sich die Löwin, die seine Anwesenheit noch nicht mitbekommen hatte. Sie hatte eine zart rosa Nase und schwarze Zehen an den Tatzen. Mit einem mal drehte der Wind und er war nicht mehr in ihrem Windschatten. Der Wind jagte um ihn herum und wehte ihm alles, was er an Mähne schon besaß, ins Gesicht. Die Löwin öffnete die Augen und sah direkt zu Mheetu dieser kämpfte noch mit dem Wind, der ihn zu ärgern schien. Von allen Richtungen blies er Mheetu die Luft durchs Fell. Er hatte solche mühe mit dem Wind klar zukommen, dass er noch nicht bemerkte, wie er neugierig von der Löwin beobachtet wurde. Für einen Kurzen Moment legte sich der Wind und Mheetu atmete erleichtert auf.

„Hi,...“, sagte die Löwin und grinste ihn an. Mheetu sah sie erschrocken an. Die Löwin grinste immer noch. Wie lange hatte sie die Augen schon offen?

„Du bist nicht von hier, was?“, wollte sie wissen. Und Mheetu sah sich um ob sie vielleicht mit jemanden spricht der hinter ihm stand, doch da war niemand nur die Felsen, die er vorhin hinauf gestiegen war. Er sah sie wieder an und entdeckte ihre stahlblauen Augen. Was sollte er sagen? Er hat noch nie mit fremden Löwen gesprochen, geschweige denn mit Löwinnen.

„Kannst du nicht sprechen?“, wollte sie wissen und sah ihm in die Augen. Mheetu schluckte einen Klos in seinem Hals runter, dann schüttelte und nickte er mit dem Kopf gleichzeitig.

„Was denn nun?“, wollte die Löwin wissen und setzte sich. Mheetu wollte gerade Luft holen um etwas zusagen, als ihm der Wind mehr Luft zukommen lies, als der damit etwas anfangen könnte. Er atmete viel zu viel Luft ein und musste husten. Die Löwin kicherte.

„Du wirkst hier irgendwie etwas unbeholfen.“, grinste sie.

„Komm wir gehen runter ins Tal, vielleicht findest du ja dort deine Sprache wieder.“, kicherte sie und ging an Mheetu vorbei. Mit der Schwanzspitze streifte sie seine Nasenspitze und er musste niesen.

„Gesundheit.“, sagte sie höflich und sprang geschickt von einem Felsen zum anderen. Mheetu wollte es ihr gleich tun, doch mit den Vorderpranken kam er auf eine Moosfläche und rutschte ab. Er landete auf einer Gesteinsplatte und durch die Wucht seines Falls setzte er sie in Bewegung. Wie ein Surfer glitt er mit dieser Platte von oben nach unten über die Felslandschaft ins Tal. Etwas zittrig von diesem Ritt stieg Mheetu von der platte runter. Wenige Zeit später stand die Löwin neben ihm.

„Du hattest es wohl eilig gehabt, was?“, wunderte sie sich, denn sie lebte schon lange hier, doch noch nie hatte sie ein Tier auf diese weise die Felsen hinunter kommen sehen. Mheetu stand noch etwas benommen von der Aktion da und wusste nicht genau, was er machen sollte. Seine Beine zitterten und sein Herz raste. Er setzte sich erst mal hin.

„Geht es dir gut? Du siehst blass aus.“, sagte sie und sah ihn besorgt an.

„Ja, geht schon, danke...“, jappste er.

„Du kannst ja doch sprechen.“, freute sich die Löwin.

Blutrot

Ein Schluchzten durch brach die morgendliche Stille. Kopa weinte bitterlich vor sich hin. Er schniefte und wusch sich seine Tränen von der Schnauze, doch bevor er sie an der Nasenspitze weg wischen konnte, kullerten schon die nächsten über sein Gesicht. Er konnte sich einfach nicht beruhigen und drückte sich ganz dich an seine Mutter.

„Warum?“, wollte er wissen und sah seine Mutter mit verweinten Augen an.

„Kopa, mein Schatz, du wirst einmal der König vom Geweihtenland sein, doch Mheetu nicht.Weißt du, du hast eine Aufgabe und Mheetu muss seine erst noch finden.“, sagte sie ihm flüsternd um die anderen nicht zu wecken, die noch friedlich schliefen und von Mheetus Abreise noch nichts mitbekommen hatten.

„Ich will aber kein König sein,...“, schniefte der kleine Prinz.

„Sag so was nicht. Du wirst ein toller König sein, so wie dein Vater einer ist.“, sagte sie zuversichtlich und leckte ihm zärtlich über seinen rotbraunen Pony. Doch Kopa schüttelte den Kopf.

„Ohne Mheetu will ich kein König werden!“, sagte er und rannte nach draußen. Draußen setzte die Dämmerung ein und die Sonne küsste in einem blutrot den Horizont. Kopa rannte über die Felsen, die neben dem Königsfelsens lagen, hinaus in die Steppe.

„Nein,... nein,... nein,... Warum musstest du gehen? Sag mir warum!?“, sprach der kleine Löwe mit immer leiser werdender Stimme. Und auch seine Schritte verlangsamten sich sichtlich. Er blieb schließlich stehen und weinte immer noch. Viele Tränen tropften auf den sandigen Boden der Savanne.

„Oh, wen haben wir denn hier?“, hörte er eine bedrohliche Stimme. Kopa zog den Schwanz ein und machte sich ganz klein.

„Das wird doch nicht unser kleiner Prinz sein, dessen Vater meinen Gatten auf dem Gewissen hat?!“, die Stimme kam immer näher. Sie kreiste um Kopa. Panisch versuchte er die Gestalt zu erblicken, doch im hohen Gras sah er nur hier und da einen Schatten. Es muss eine Löwin sein. Ganz bestimmt. Was sagte sie? Sein Vater hatte ihren Gatten auf dem Gewissen, was soll das heißen? Simba ist kein Mörder, das wusste Kopa und er konnte sich dies auch nicht vorstellen. Mit einem Mal sprang Zira vor seine kleinen Pfoten und schlich nun in immer kleineren Kreisen um den kleinen Prinz herum.

„Möchtest du mit mir ein Spiel spielen?“, sagte sie mit einem bösen Unterton in der Stimme. Kopa zitterte am ganzen Körper. Was hatte diese Löwin nur vor?

„Ist ganz einfach das Spiel. Ich zähle bis zehn und dann fange ich dich!“, erklärte sie zynisch.

„Und damit es für dich nicht so schwer ist, schließe ich dabei meine Augen, das macht das Ganze interessanter für mich, hehe!“, fügte sie noch hinzu.

Sie legte ihre Pranke auf ihre Augen und fing, ohne eine Zustimmung von Kopa, an zu zählen:„Eins,.... - zwei,....“ Kopa rannte um sein Leben. Ohne nachzudenken rannte er durch das hohe Steppengras. Die Halme schlugen ihm peitschend ins Gesicht, doch ihm blieb keine andere Wahl. Er hörte Zira noch immer zählen: „Fünf,....- sechs,...“

Doch was war das? Sie wurde immer schneller: „acht, neun, ZEHN!!!“ Kopa rannte, was seine kurzen Beine her gaben, doch Zira war größer und konnte über das Gras hinwegsehen und so genau sehen, wo Kopa entlang rannte. Er hatte keine Chance. Schon nach kurzer Zeit hatte sie ihn eingeholt und verpasste ihm mit ihren kräftigen Pranken einen Hieb, so dass er zu Boden stürzte. Sein keines Herz bebte in seinem Brustkorb. Er lag auf dem Rücken und konnte Zira in ihre hasserfüllten Augen sehen. Sie schlug noch einige Male auf Kopa ein, bis er reglos am Boden lag. Viele Platzwunden waren auf seinem wehrlosen Körper zu erkennen, die sein Fell mit Blut tränkten. Mit letzter Kraft hob Kopa seinen Kopf hoch und sah in ihr Gesicht.

„Warum hast du das getan?“, fragte er leise. Zira war für einen kleinen Moment irritiert, doch sie fing sich schnell wieder und biss zu.
 

Ein Schrei durch schnitt die morgendliche Savanne. Vögel schreckten hoch und nicht nur sie auch Nala in der Schlafhöhle schreckte aus ihrem Dämmerschlaf.

„Kopa!“, schrie sie und sprang auf. Sarabi und Sarafina folgten ihr, genau wie Simba. Wo war Kopa bloß? Sie rannten durch die Steppe, doch als sie ihn fanden, war es schon zu spät. Zira stand stolz daneben und leckte sich ihre blutroten Lippen. Nala sah ihren kleinen Sohn blutüberströmt und bewegungslos am Boden liegen. Nala rannte zu ihm und stupste ihn vorsichtig mit ihrer Schnauze an, doch die Lage änderte sich nicht. Bitterliche Tränen schossen in ihre Augen und sie konnte nicht mehr auf ihren Beinen stehen bleiben.

„Kopa,...bitte, steh auf,...“, flüsterte sie lautlos und lies sich neben ihm zu Boden sinken, als dieser sich nicht regte. So eine Trauer hatte sie noch nie zuvor verspürt. Zira hatte ihr ihren Sohn genommen.

Späte Einsicht

„Verbannung!“, brüllte Simba. Seine Stimme bebte vor Emotionen. Er wollte diese Löwin nie wieder sehen. Zira jedoch stand, wie angewurzelt, da und schmeckte das warme Blut auf ihrer Zunge. Sie spürte auch, wie ihr einige Tropfen an ihrem Bart herunter tropften. Was war geschehen? Sie sah sich um und nahm erst jetzt wahr, was sie getan hatte. Sie sah Nala, die weinend neben ihrem toten Sohn lag, Simba der sie entsetzt ansah und Sarabi, die sich nicht traute ihren Augen zu glauben. Was, um Himmelswillen, hatte sie getan? Sie sah an sich runter und bemerkte, dass sie überall Blut an sich kleben hatte. Hatte sie wirklich Schuld an dem schrecklichen Bild?

„Zira, du warst die ganze Zeit ein geduldetes Mitglied in diesem Rudel, doch das ist Geschichte. Ich werde dich und deine Kinder aus dem Geweihtenland verbannen! Du hast das schlimmste getan, was du je hättest tun können!“, sagte Simba mit starker aber ruhiger Stimme, die einen beträchtlichen Unterton hatte. Mit einem Kopf nicken befahl Simba einer Löwin, die Kinder von Zira umgehend zu holen. Kurz darauf war diese Löwin auf dem Weg zum Königsfelsen.

Zira war noch immer apathisch, aber keinem der Anderen schien dies auf zu fallen.
 

Sie wusste, dass sie die Diejenige gewesen sein musste, die es wagte, den Sohn des Königs um zu bringen. Sie hatte zwar Hass auf die Königs Familie, jedoch wollte nie so weit gehen, einen Mord zu begehen. Was hatte sie nur getan? Sich zu entschuldigen, war zwecklos in den Augen der Anderen war sie kaltherzig. Was würde das bezwecken? Nichts keiner würde ihre Entschuldigung ernst nehmen, oder gar annehmen. Sie könnte auch niemals dieses Geschehen mit einer einfachen Entschuldigung gut machen.
 

Ohne ein Wort, oder ohne die Miene zu verziehen, ging sie an Simba vorbei übernahm Kovu der von der herannahenden Löwin getragen wurde und befahl ihren Kinder mit zu kommen. Vitani vielen die strengen Gesichter auf und das Nala bitterlich weinte. Warum war dies so? Vitani sah Kopa neben Nala nicht. Sie wusste nur dass etwas schreckliches passiert sein musste, wenn sie und ihre Familie gehen mussten.
 

Sie sah zu ihrer Mutter, die schweren Herzens noch einmal zum Königsfelsen zurück sah. Und viele schöne Momente mit ihrem Gatten Revue passieren lies. Noch einmal atmete sie tief ein und aus und wies Nuka und Vitani schroff an ihr zu folgen. Sie schnappte sich Kovu und ging mit ihren Kindern in die Ferne. Eine weile sprach keiner ein Wort.

„Mutter, was ist geschehen? Warum müssen wir fort?“, wollte Vitani verwirrt wissen, die kaum schritt halten konnte. Ihre Mutter jedoch ging ohne eine Reaktion weiter. So verließen sie das Geweihte Land.
 

Simba sah Zira entsetzt nach, bis er bemerkte wie Sarabi und Sarafina, ohne Erfolg, versuchten Nala und Kopa zu trennen. Nala war so traurig, dass sie gar nicht mitbekam, was um sie herum passierte. Die Trauer legte sich, wie ein schwerer Teppich über Nala. Sie konnte nicht aufstehen, nicht antworten und auch nicht auf hören zu weinen. Ihr kleiner Kopa war für immer fort. Ihr kleiner Wirbelwind, ihr Sonnenschein, unwiederbringlich fort! Warum? Nala weinte bitterlich und auch Sarabi und Sarafina schnieften und wischten sich verstohlen einige Tränen aus dem Gesicht. Auch Simbas Beine zitterten unter der Last des Teppichs, als er zu Nala ging und sich zu ihr legte. Sie sah ihn an und kuschelte sich weinend an ihn. Sarabi war die Letzte aus dem Rudel, die kurz vor Mittag beschloss, die Beiden allein zu lassen. Mit gesenktem Kopf lief sie schweren Schrittens zurück zum Königfelsen. Beide lagen sie bis Spät in den Nachmittag zusammen neben ihrem Sohn und trauerten.
 

„Nala, komm, lass ihn gehen. Mufasa und all die Anderen werden dort oben auf ihn Aufpassen,...“, sagte Simba sanft und sah hinauf in den Wolken behangenen Himmel.

„Er muss wieder aufstehen,...!“, weinte Nala und sah ihren Gatten hoffnungsvoll an. Simba sah seine Nala an und schüttelte vorsichtig den Kopf.

„Nein, meine Süße, leider, nein,...“, flüsterte Simba und mit seinen Worten wurde ihm klar, dass nun auch er von seinem Sohn abschied nehmen musste. Doch er musste jetzt stark sein. Für Nala, für das Rudel und auch für das ganze Königreich. Der Prinz war tot. Simba rappelte sich auf, räusperte sich, doch der Klos in seinem Hals wollte nicht verschwinden. Er sprach Nala gut zu und versuchte sie irgendwie zum Gehen zu animieren. Sie konnte ja schließlich nicht ewig hier liegen.

Nach langem Versuchen schaffte er es, Nala auf die Beine zu stellen. Kraftlos und an ihn gestützt gingen sie ganz langsam zum Königsfelsen. Immer wieder sah Nala zu ihren Sohn zurück. Nala löste sich von Simba und ging einige wacklige Schritte zu ihrem Sohn zurück.

„Ich kann ihn nicht allein lassen,...“, flüsterte sie und ihr kullerten erneute Tränen die Wangen hinunter. Ihr Blick war fest auf die Stelle gerichtet, wo Kopas Körper lag.

„Nala,...“, sagte Simba sanft. Doch seine Stimme zitterte, als wollte sie sich selbst nicht glauben.

„Kopa, ist jetzt dort oben,...“, sagte er fast ohne Ton. Abermals versuchte er seinen Klos im Hals herunter zu schlucken, doch es wollte ihm nicht gelingen. Sanft stupste er Nala wieder Richtung Königsfelsen.
 

Es war schon Abend, als Simba es endlich geschafft hatte Nala zum Königsfelsen zu bringen. Er brachte sie in die Schlafhöhle, wo sie beide von Kiara, mit einem lauten Miauen begrüßt wurden. Doch Nala sah ihre kleine Tochter nicht. Sie ging an ihr vorbei ohne eine Art von Begrüßung. Simba leckte Kiara sanft über den Kopf. Nala fiel kraftlos zu Boden. Sie konnte einfach nicht mehr. Sie blieb einfach da liegen, wo sie gerade eben noch stand. Kiara kam freudig auf ihre Mutter zu, doch Nala bemerkte niemanden mehr um sich herum. Sie war in ihrer Trauer versunken.
 

Sie dachte an das freudige Lächeln ihres Kopas, wie er jeden Tag aufs Neue über sich hinaus wuchs und immer mehr neue Sachen lernte und es ihr stolz zeigte. Er fehlte ihr so sehr. Nala weinte schon lange nicht mehr. Ihre Augen waren zu erschöpft um noch eine kleine Träne preis zu geben. Nala lag nur da und reagierte auf nichts mehr. Selbst auf Simba nicht.

Andere Umstände

Mheetu nickte und sah die Löwin an.

"Ja, mir geht es gut.", sagte er und atmete noch einmal kurz tief ein und aus, um den Ritt zuverdauen, mit dem er schneller wieder im Tal war, als er es sich gewünscht hatte.

"Hehe, das freut mich. Ich bin Malika. Ich bin die Anführerin in unserem Rudel. Ich und mein Halbbruder Wakozi.", sagte sie. Erst jetzt bemerkte er, dass diese wüste Landschaft bewohnt war. Einige Löwen kletterten zwischen den Felsen hin und her, andere schienen in Höhleneingängen zu schlummern. Es waren minimum fünf oder sechs Junglöwen, die er sehen konnte.

"Ich bin Mheetu, ich bin auf der Durchreise und habe deinen Duft wahrgenommen. Dem bin ich dann bis hier her gefolgt", erklärte er. Noch immer schaute sich Mheetu um. Er war erstaund, dass Löwen diesen stürmischen Ort zum Leben nutzen. Zwischen einigen Steinen rekelte sich eine kleine Quelle hinunter. Es war schon sehr rustikal.

"Du bist meinem Duft gefolgt? Wie soll ich das verstehen?", wollte sie wissen und sah Mheetu pfrüfend an.

Wollte dieser dahergelaufene Landstreicher etwa behaupten, dass sie stinkt?! Was erlaubt er sich? Sie spannte ihre Pranken an. Es ärgerte sie, dass er soetwas andeutete. Sie sah ihn noch einmal an und drehte sich schnippisch auf dem Absatz herrum und ging. Verwundert sah ihr Mheetu hinterher. Hatte er etwas falsch gemacht? Er hatte doch gesagt, dass sie Duftet. Was sollte er jetzt machen? Ihr hinterher laufen oder nicht? Er blieb stehen. Sein Gefühl sagte ihm, dass es jetzt nicht gut wäre, ihr nach zu gehen. Er seufzte.

"Hey, na, neu hier?", wurde er von hinten angesprochen. Mheetu sah über seine Schulter. Oh, ein männlicher Löwe. Er schien etwas älter zu sein als er, seine Mähne war schon fast ganz heraus gewachsen. Er hatte eine weis-silbrige Mähne und ein gräulich wirkendes Fell.

"Mach dir nicht so viele Gedanken um sie, sie grigt sich wieder ein.", wurde Mheetu angegrinst.

"Komm ich zeig dir die Gegend, du kannst auch gern ein Weilchen bleiben", sagte der freundliche Löwe und war mit einem Satz vor Mheetu. Noch immer grinste er. Gemeinsam gingen sie durch die, mit Felsen und Gesteinsplatten geprägte, Landschaft. Wakozi, der mit der silbrigen Mähne, erklärte ihm alles und stellte ihm alle dort lebenden Löwen vor. Es waren nur noch Löwinnen, die zu diesem Rudel gehörten.

"So, da du jetzt alles weißt, sag ich mal, mach es dir bequem und ruh dich etwas aus", sagte Wakozi, "Wenn du eine Frage hast, dort oben ist mein Felsvorsprung, schau einfach vorbei, wann immer du willst.", fügte er noch hinzu.

"Ja, ich habe eine Frage. Wer ist diese Löwin dort?", wollte er wissen und zeigte auf eine Löwin die unten an einem der Ausläufer der Quelle etwas Wasser zusich nahm.

"Das, das ist Leyla. Sie ist eine sehr einfühlsame und verletzliche Löwin.", sagte der Ältere der Beiden.

"Verletzlich? Ist sie krank?", wollte der Jüngere besorgt wissen.

"Nein, sie ist gesund,...!", sagte der Ältere und es hatte den Anschein, als wüsste er, was mit der Löwin war, aber wollte es nicht sagen. Was sie wohl hatte? Mheetu setzte sich hin und dachte nach. Wakozi war bereits auf dem Weg zu seinem Stammplatz. Mheetu beobachtete diese Löwin. Leyla hieß sie also. Er sah ihr zu, wie sie vorsichtig von Fels zu Fels sprang. Da fiel Mheetu die Maserung an ihrem Bauch auf, sie hatte an der Stelle, wo das braune Fell in das hellere Bauchfell überging, etwas von einem Leopardenmuster. Sie war eine sehr hüpsche Löwin. Und obwohl sie keineswegs kränklich oder schwächlich aussah, strahlte sie eine gewisse Verletzlichkeit aus. Sie schien an ihrem Ziel angekommen zu sein. Sie hatte sich einen der letzten Sonnenplätze ergattert. Behutsam legte sie sich hin. Sie hatte etwas geheimnisvolles an sich. Wie Mheetu so vorsich hin überlegte, bemerkte er zu erst nicht, dass sich ihre Blicke trafen. Verlegen sah er weg. Was dachte sie nun von ihm? Sollte er noch einmal hinsehen? Er war ja neugirig auf ihre Reaktion.

Nun war sie es, die ihn beobachtete. Sie kicherte. Sie sah, wie er langsam seinen Kopf wieder zu ihr drehte und sich ihre Blicke wieder trafen. Sie grinste ihn an. Er grinste etwas unbeholfen zurück. Sie sah ihn an, sah neben sich, wo noch etwas Platz war, und sah ihn wieder an. Kaum sehbar für andere tätchelte sie kurz die freie Stelle neben sich und zeigte ihm, dass er ruhig zu ihr kommen könnte. Das ließ sich Mheetu nicht zweimal anbieten. Ungeübt kletterte er von Stein zu Stein zu ihr. Etwas Bammel hatte er schon, einen weiteren Ritt zuvollziehen, doch er kam ohne weitere Zwischenfälle bei ihr an.
 

"Hi,..", sagte er und setzte sich zu ihr.

"Hi, ich bin Leyla.", sagte sie freundlich.

"Ich weiß,... äh,... ich meine,... ich bin Mheetu. Ich komme aus dem geweihten Land. Und bin auf der Durchreise.", sagte er und er hoffte, dass sie seinen Patzer nicht mitbekommen hatte.
 

Sie merkte, seine Nervosität und ging deshalb nicht weiter darauf ein.

"Du bist auf der Durchreise? Also ein Landstreicher?", wollte sie wissen.

"Ja,... äh,... nein,... vielleicht,...!", antwortete er, und fragte sich zum ersten mal selbst, was er ist,... Er dachte kurz nach.

"Ich weiß nicht, was ich bin,... Ich suche nach dem, was ich sein möchte,...", sagte er.

"Du suchst danach? Hast du es schon gefunden?"

"Nein, ich bin erst heute Morgen aufgebrochen."

"Und was möchstest du sein? Was ist dein Ziel dieser Reise?"

"Mein Ziel,... hmmm, es ist etwas seltsam, aber es ist nun mal so,... ich habe seit geraumer Zeit diese Träume, wenn ich schlafe. Und diese Träume treiben mich an. Ich hatte aufeinmal den Drang, mein vertrautes Zuhause zuverlassen. Mein Inneres wollte hinaus in die weite Welt."

"Die weite Welt, das hört sich phantastisch an. Ich wollte das auch schon immer, frei sein, tun und lassen, was man will, fremde Orte entdecken und Abenteuer bestehen."

"Ja, genau, so geht es mir auch. Und warum gehts du dann nicht hinaus in die weite Welt?"

",.... ich kann nicht,...", sagte sie und man merkte, diese antwort fiel ihr schwer. Besorgt sah Mheetu sie an. Ihm fielen die Worte von Wakozi wieder ein,... -Sie ist eine sehr einfühlsame und verletzliche Löwin.-

Er könnte sich ohrfeigen, wie konnte er nur so taktlos sein. Es herrschte stille.

",... tut mir leid,...", sagte er betroffen. "Ich wollte das nicht,...", fügte er zerknierscht noch hinzu.

"Schon gut,... kannst du ja nichts für,... Ich muss diesen Weg gehen, und du deinen... so ist das nun mal", sagte sie niedergeschlagen und drehte ihren Kopf weg. Auch Mheetu sah zu Boden.

Ihm brannten die Fragen auf der Seele. Wäre es jetzt falsch, wissen zu wollen, was ihr Weg ist? Er holte Luft und wollte sie fragen, verwarf es aber wieder. Ja, es war jetzt falsch. Er seufzte. Er schloss die Augen.

"Ich kann es nicht sagen,.... ich habe es ihm versprochen, dass keiner etwas davon erfährt,...", hörte er ihre Stimme, aber sie hatte nichts gesagt. Ihr Herz sprach von ganz allein, Mheetu konnte es hören.

"Ich bin hier im Schutz eines Rudels, selbst wenn ich wollte, oder er es wollte, ich könnte nicht weg. Hier bin ich sicher. Hier kann mir nichts geschehen!" Mheetu hörte ihrem Kummer einfach nur zu. Still saß er neben ihr und lauschte ihrem Herzen.

"Wäre er überhaupt bereit, uns in Schutz zu nehmen, wenn ich mit ginge?"

"Was meinst du mit uns?", fragte er grade so herraus. Upps, jetzt weiß sie, dass ich sie belauscht habe.

"Was?", sie führ herrum und sah in prüfend an.

"Was hast du grade gesagt? Hab ich eben etwa laut gedacht? Hab ich das alles eben laut gesagt??", panisch sah sie ihn an. Mheetu wusste nicht ob er nicken sollte. Und nicke vorsichtig.

"Oh, nein!", sie verkrub ihren Kopf unter ihren Pfoten.

"Sag es bitte keinem, hörst du!", panisch sah sie ihn an. "Es darf keiner etwas davon wissen!"

"Okay,...", sagte er auch wenn er aus dem, was er wusste, nicht schlau wurde. Sie sah ihn an und erkannte, dass von dem Neuling keine Gefahr ausging.

"Puh,...", sie seufzte. Es war kurz still. "Aber mir geht es jetzt besser! Jetzt, wo ich endlich etwas gesagt habe! Endlich muss ich mich nicht mehr verstellen, und es wäre eh nur eine Frage der Zeit gewesen, bis der erste etwas von meinem Umstand mitbekommen hätte."

"Dein Umstand?", fragte Mheetu. "Oh, achso, .... du bist...?", bemerkte Mheetu endlich um was es die ganze Zeit ging, doch bevor er es Aussprechen konnte hielt sie ihm den Mund zu.

"Schhhhhhhh! Sag nichts mehr, bitte!", zischte sie.

Unerwartete Wendung

Sie hielt ihm den Mund zu und sah sich um.

"Wir sind hier nicht allein,...!", flüsterte sie, "Komm mit!" Sie stieg die Felsen empor. Mheetu folgte ihr. Sie waren fast oben angekommen, als sie ihn darauf aufmerksam machte, auf seinen Kopfaufzupassen. Sie legte sich hin und kroch unter einem der Felsen, bis sie verschwand. Mheetu staunte nicht schlecht. Bemerkenswert, was sie in ihrer Verfassung noch konnte.

"Komm, bevor uns einer sieht!", hörte man aus der Spalte. Mheetu tat es ihr gleich und folgte ihr. Sie krochen zwischen einigen Felsen hindurch bis sie oben waren. Ein Wind fegte ihnen durchs Fell.

"Was meintest du eben mit, wir sind nicht allein?", wollte Mheetu wissen. Leyla sah ihn an. Und wünschte sich nichts sehnlicher, als ihm sagen zu können, was hier vorsich geht. Sie senkte ihren Kopf.

"Weißt du, ich bin hier nicht willkommen, ich bin hier nur geduldet. Allein Wakozi weiß von meinem Geheimnis. Er hat sich für uns stark gemacht und hat mit Malika gestritten, ob ich bleiben kann. Er hatte mich außerhalb vom Tal zusammen gebrochen vorgefunden. Er half mir wieder auf die Beine zu kommen und hat sich total lieb um mich gekümmert. Erst wie ich wieder einigermaßen Fit war, hat er mich dem Rudel vorgestellt. Malika konnte mich seit dem ersten Augenblick nicht ausstehen.", erzählte sie. Mheetu hörte ihr zu.

"Wakozi ist jemand ganz besonderes,... Eines Nachts saß ich mit ihm genau hier, wo ich jetzt mit dir bin. Ich habe ihm gesagt, dass ich ein Geheimnis habe, und er meinte, er wisse es schon längst. Und dass dies der Grund ist, weshalb ich besser hier im Rudel bleiben sollte. Und dass es keiner erfahren sollte, dies würde uns nicht gut tun.", erzählte sie weiter.

"Er kümmert sich so klasse um mich, sogar jetzt noch, obwohl es mir viel besser geht. Er kommt regelmäßig zu mir und fragt mich, wie es mir geht. Wir gehen offt zusammen spazieren. Er ist einfach ein ganz klasse,..."

"Vater?", sprach er ihr dazwischen. Sie sah ihn an.

"Nein, Wakozi ist nicht der Vater!", sagte sie und sah in strafend an.

"Er ist ein guter Freund! Und alles andere hat dich nicht zu interessieren!", fauchte sie und kletterte ohne ein weiteres Wort wieder ins Tal hinab.

-Ich wünschte, er wäre es,...-, dachte sie sich und sie konnte nicht verhindern, dass ihr einige Tränen die Wangen hinunter kullerten. Sie ging in ihre kleine Höle und legte sich dort hin. Sie weinte bitterlich. Ihr wurde wieder einmal bewusst, dass sie ganz allein war auf dieser Welt. Wakozi kümmerte sich zwar gut um sie, aber sie wusste, dass ihr Herz dennoch von einsamkeit zerfressen war. Sie war ganz allein mit ihrem Kind. Und sie konnte diesem kleinen Wurm nichts bieten, noch nicht einmal einen Vater. Sie war in einem Rudel in dem sie als Einzelgängerin galt. Sie würde sicherlich die Geburt auch ganz allein ausstehen müssen. Sie hatte keine starke Schulter an die sie sich lehnen konnte. Jede Nacht war sie hier allein in ihrer Höle.
 

Mheetu war ihr gefolgt und stand im Eingang ihrer Höle. Es tat ihm weh sie so zu sehen. Er senkte den Kopf und wannte sich ab. So konnte es ja nicht weiter gehen. Er musste mit Wakozi sprechen. Leyla musste doch irgendwie gehofen werden können. Mheetu sprang nun sicherer von Fels zu Fels um Wakozi zu besuchen. Doch kurz vor seinem Felsvorsprung hörte Mheetu stimmen.
 

"Ha, ich wusste es doch, diese Leyla wickelt alle Kerle um die kleine Kralle,...! Es war falsch von mir, sie hier leben zu lassen!", schnaubte eine Löwin.

"Was willst du damit sagen?", hörte er Wakozi.

"Was ich sagen will?! Sie will doch nur das eine! Meinst du ich bin Blind und habe nicht gesehen, dass du ständig bei ihr bist? Und dieser Mheetu geht nun auch schon in ihrer Höle ein und aus!"

"Du weißt doch garnicht, welche Behauptungen du hier grade aufstellst! Sie ist nicht so eine!"

"Ach, nein?"

"Ja, du kennst sie nicht ein mal! Wie kannst du dann so etwas sagen?"

"Ich habe genug gesehen! Und ich habe auch gesehen, dass auch du bei ihr mehr als einmal in der Höle warst!"

"Spionierst du mir nach?"

"Nein, das ganze Rudel spricht über sie und dich!"

"Das glaubst doch du und ich nicht! Du bist doch nur neidisch!"

"Neidisch? Auf so eine? Niemals, wieso sollte ich?!"

"Weil sie mehr Herz hat als du, Malika! Sie würde niemals auch nur so etwas von einer anderen Löwin denken, und du wagst es auch noch das auszusprechen und ihren Ruf in den Dreck zu ziehen?! Ich bin entsetzt!"

"Wie redest du mit mir? Ich bin deine Schwester! Und diesen dahergelaufenen Männerschwarm nimmst du auch noch in Schutz? Ich dachte Blut ist dicker als Wasser,..."

"Und ich dachte du trägst mehr Akzeptanz in deinem Herzen, stadessen erfahre ich, dass du voll mit Aroganz und Eifersucht bist. Du tust mir leid,...", hörte man Wakozis Stimme näher kommen.

"Schön, dann geh doch zu deiner Löwin, vielleicht tröstet sie dich ja!", schrie sie ihm nach, doch er sagte nichts mehr dazu. Mit wenigen Sprüngen stand er vor Mheetu. Wakozi sah ihn an.

"Es wäre besser gewesen, wenn du das nicht gehört hättest. Es tut mir leid,...", versuchte er die Streiterei zu erklären.

"Ich weiß, ich hätte euch nicht belauschen sollen, aber du solltest zu Leyla gehen, ihr geht es nicht gut,...!", antwortete Mheetu.

"Was? Wo ist sie?"

"In ihrer Höle,..."

Traurige Vorbereitungen

"Achja,...", seufzte Mheetu. Eigendlich ging es ihm doch im geweihten Land ganz gut dort gab es diese Probleme nicht. Dort gab es auch nie solche Streitereien. Oder etwar doch, und er wuchs in einer Blase auf? Gab es das auch dort? Er überlegte. Ja und nein. Sie hatten auch streitigkeiten. Jedoch ging es da eher um die Krone,... Es ging um Familienmord.Mufasa, den ich nie kannte, wurde, noch vor meiner Geburt, von seinem eigenen Bruder, in den Tod gestürzt. Ja, es gab diesen Hass auch in Mheetus leben. Ist das also normal? Ist es normal, dass es immer und überall Streit wegen Eifersucht gibt? Hier ging es ja um Eifersucht. Malika war eifersüchtig auf Leyla. Aus welchem Grund, weiß er nicht. Jedoch würde das erklären, warum sie der Meinung ist, dass Leyla "so" eine Löwin ist. Er wusste zwar nicht, was das heißt, aber was sie damit meinte, war bestimmt nichts gutes. Sie hatte es mit so einer Verachtung in der Stimme gesagt, dass es ihm kalt über den Rücken fuhr. Sie schien sie wirklich nicht sonderlich zu mögen. Was er jedoch nicht begriff. Denn Malika schien Leyla nicht gut zu kennen, denn sonst würde sie sicherlich nicht so von ihr denken, geschweigedenn so über sie reden. Er kannte Leyla, zwar erst wenige Stunden, jedoch glaubte er nicht, dass er sich so irrte. Oder etwar doch?

Sein Kopf brummte. Es waren wohl doch zu viele Ereignisse für einen Tag. Erst er Abschied von Nala und dem geweihten Land, dann die Begegnung mit Malika und ihrem Bruder, das Kennnenlernen mit Leyla und ihrem Geheimnis, ihr Zusammenbruch und dann das Gespräch zwischen Malika und Wakozi, dass er ungewollt mit angehört hatte. Abermals seufzte er. Es schaffte ihn schon. Tja, er wollte es ja nicht anders, er musste ja in die Ferne ziehen. Er wollte ja Abenteuer erleben. Das hat er nun davon. Hehe, genauso wollte er es, er hatte das Faulenzen so satt. Und nun war er mitten drinn in seinem Abenteuer. Nala wird Augen machen, wenn er ihr eines Tages erzählen würde, was ihm allein am ersten Tag alles passiert war. Er grinste. Ja, eigentlich war er glücklich über seine Entscheidung losgezogen zu sein.
 

Ein beklemmendes Gefühl überkam ihn. Ob alles ok war zu Hause.Ging es allen gut? Irgendwie hatte er die Vermutung, dass etwas einschneidendes passiert war. Ob es wegen ihm war?
 

Im geweihten Land hatte Simba eine schwere Aufgabe zu meistern. Er musste zusammen mit Rafiki und Zsasu eine Trauerzeremonie organisieren. Der Prinz war am Vortag absichtlich von Zira zur Strecke gebracht worden. Sie hatte ihn kaltblütig ermordet. Nun musste Simba stark sein. Er musste als König für sein Land da sein und diese Botschaft verkünden. Der von allen geliebte Prinz war tot. Und Simba musste auch als Vater stark sein, um sich, seine Familie und vorallem Nala durch die Zeremonie zu begleiten. Dies war wahrlich keine leichte Aufgabe.
 

Simba beauftragte Timon und Pumbaa die schönsten Blumen und Blüten zu sammeln. Sie machten sich gleich auf den Weg. Besonders Timon fiel es nicht leicht. Der kleine Prinz liebte dieses Erdmännchen sehr. Diese beiden hatten eine besondere Bindung zu einander. Aber auch Pumbaa schmerzte dieser Verlust sehr.

"Ich habe eine Bitte an dich, Rafiki, ich weiß, es fällt auch dir nicht leicht mit dem Geschenis des letzten Tages zu leben, aber ich bitte dich inständig draum.", sagte Simba zu dem Affen.

"Um was geht es denn, Majestät?", wollte nun der Affe wissen.

"Könntest du bitte meinem Sohn, deinen Prinzen, etwas säubern, sodass er heute Abend zur Trauerfeier,...", Simba schluckte. Auch ihm fiel es nicht leicht. Der Affe ging zu ihm, und nahm ihn in den Arm.

"Aber natürlich, Majestät.",sagte er. Simba kämpfte mit sich und seinen Emotionen.Ihm wurde immer mehr bewusst, dass er eine Trauerfeier für seinen eigenen Sohn in die Wege leitete.

"Ihr Vater wäre stolz auf sie.", sagte Rafiki und klopfte ihm auf die Schulter.

"Danke,...", flüsterte Simba. Rafiki machte sich auf den Weg, um Kopa die letzte Ehre zu erweisen. Auch für Zsasu hatte Simba eine Aufgabe. Er sollte im ganzen Land die Kunde verbreiten, dass ein jedes Tier eingeladen war, sich von dem kleinen Prinzen zu verabschieden. Nun machte sich auch der Bananenschnabel auf den Weg, seiner Aufgabe gerecht zu werden.
 

Simba war nun alleine. Nun war es Zeit, dass auch Simba sich mit dem ganzen auseinander setzt. Denn er musste heut Abend etwas zu den Tieren, seines Landes, sagen. Irgendetwas, dass ihnen Trost spendet. Irgendetwas, dass dies alles einfacher machen konnte. Doch wie sollte Simba das anstellen? Auf soetwas ist man ja nicht vorbereitet.
 

Sein Sohn war Hoffnungsträger für eine gute Zukunft. Er sollte König werden und gewissenhaft das Land regieren. Doch nun war aufeinmal alles anders. Es gab keinen Prinzen mehr.
 

Simba beschloss auf en höchsten Punkt des Königsfelsens zusteigen. Dort wo ihm sein Vater vor langer Zeit das Land gezeigt hatte. Dort saß Simba und besah sich sein Land. Sein Land, dass sich, nach der Dürre, in einem gräfigen Grün zeigte.

Simbas Blick streifte über die Hügel und Täler die sein Königreich brägten. Dann sah er zum Horizont. Sein Blick weitete sich. Er sah in den Himmel.Er seufzte.

"Ach, Kopa. Wir vermissen dich hier alle sehr, besonders deine Mutter.Du hast hier eine große Lücke hinterlassen. Wieso musstest du schon gehen? Ich hoffe dir geht es gut, dort oben, bei deinem Großvater.", kurz sagte Simba nichts mehr.

"Auch ich vermisse dich sehr, dein Lachen und deine Art...", simba kullerten die ersten Tränen über die wangen. Aus ihnen wurde ein Sturzbach. Endlich konnte er los lassen. Er musste nicht mehr stark ein und seine Trauer zurück halte. Zu lange hatte er seine Tränen herunter geschluckt. Er hatte zu lange versucht, aus Rücksichtsnahme zu Nala, stark zu sein. Viele Tränen fielen vor Simba auf den Boden.
 

Hinter ihm stand seine Mutter, Sarabi.Sie wusste welchen Schmerz Simba gerade durch lebte, denn in dieser Situation, war sie selbst ein mal gewesen. Sie wünschte sich nur, dass es so Enden würde, wie bei ihr, dass eines Tages Kopa auftauchen Würde und alles nur eine Lüge war. Doch leider würde das nie geschehen. Kopa war tot. Sein Leichnam wurde gerade von Rafiki von dem ganzen Blut gereinigt.
 

Es tat ihr weh ihren Sohn so zu sehen. Sollte sie zu ihm gehen? Sie überlegte nicht lang und ging einfach zu ihm. Sie legte eine Tatze um seine Schulter. Er schreckte herrum, dann schmuste er sich an seine Mutter. Es tat so gut, dass sie bei ihm war. Er konnte sich nun ganz fallen lassen. Er weinte und lies alles raus. Den ganzen Schmerz den er sich angestaut hatte.

Es tat gut, eine Schulter zu haben, an die er sich anlehnen konnte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  sandy13
2016-08-02T21:39:38+00:00 02.08.2016 23:39
Ich liebe deine Art wie du diese wundervolle Geschichte schreibst. Bitte schreibe so bald wie möglich weitere Kapitel. Ich hab den Film als Kind sehr geliebt und besonders bei den letzten Kapiteln konnte ich meine Tränen einfach nicht zurück halten. Weiter so ich hab nichts zu bemängeln


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