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Ein Unglück kommt selten allein

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Tage wie dieser

Es war mal wieder einer dieser Tage.

Einer dieser Tage, an dem er einfach nichts auf die Reihe bekam, an dem einfach nichts so klappte, wie es sollte, an dem einfach alles schief ging. Und das, obwohl heute einer der wenigen freien Tage war, die man ihnen gönnte und die er nach einer erfolgreichen, aber dennoch anstrengenden Tour so dringend brauchte.

Nachdem er die letzten Abende nach ihren Auftritten oft bis spät in die Nacht gefeiert und getrunken hatte, nicht selten sturzbesoffen nach Hause getorkelt und wie eine Alkoholleiche in sein Bett gefallen war, hatte Die sich heute vorgenommen, mal nicht in irgendeine Bar oder Kneipe zu gehen, mal nicht seine letzten Gehirnzellen eines grausamen Todes sterben zu lassen oder sich gar wieder zum Affen zu machen, so wie er es sonst gern tat.

Ihm konnte immerhin niemand unterstellen, dass er eine Spaßbremse oder ein Miesepeter war - ganz im Gegenteil. Er sorgte schon dafür, dass alle ihr Vergnügen bekamen, auch wenn es meist auf seine Kosten ging und er es am nächsten Morgen bereute.

Heute aber war noch kein Tropfen Alkohol seiner Kehle hinab geflossen und noch nicht einmal das Bier, welches er sonst immer zum Mittagessen trank, wenn er denn die Zeit dafür fand, hatte den Weg in seinen Magen gefunden. Dennoch ging alles einfach nur drunter und drüber.

Vielleicht war er heute Morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden?

Das konnte es nicht sein.

Noch bevor er überhaupt einen Schritt aus seinem Nachtlager setzen konnte, war er mit seinem Fuß in der Decke hängen geblieben, die zur fatalen Stolperfalle wurde. Dank des Restalkoholgehalts in seinem Blut hatte Die es auch nicht verhindern können, dass er seinem dunklen Holzboden einen guten Morgen wünschte - wenn auch unfreiwillig. Es gab eindeutig schmerzfreiere Arten aufzustehen.

Zu allen Überfluss und dem sowieso schon versauten Start in den Tag, kam noch ein brummender Schädel, zurückzuführen auf den viel zu hohen Alkoholkonsum der vergangenen Nacht. Man müsste meinen, er wäre alt genug und hätte endlich begriffen, wie viel des süchtig machenden Zeugs er vertrug, doch beinahe nach jedem nächtlichen Ausflug wurde er eines Besseren belehrt.

Man merkte ihm seine fast vierzig Jahre wirklich nicht an - weder äußerlich noch was den Umgang mit diesem ungesunden Zeug anging.

Mittlerweile waren die Kopfschmerzen dank einiger Tabletten jedoch verschwunden und auch die letzten Achterbahnfahrten, die sein Kopf heute durchgemacht hatte und die ihm mehr als nur einmal den noch nicht verdauten Mitternachtssnack nach oben befördern wollten, waren bereits eine ganze Weile vorbei. Den Sturz hatte er zum Glück unbeschadet überstanden, so dass lediglich eine kleine Beule an seiner Stirn zu erkennen und zu erfühlen war.

Doch damit riss das Unglück nicht ab.

Aus seiner morgendlichen, angenehm warmen Dusche, die zur Entspannung und Erholung beitragen sollte, wurde ein unerbittlicher und vor allem eiskalter Kampf ums Überleben. Vor Schreck wäre Die um Haaresbreite noch ausgerutscht und der Länge nach aus der Duschkabine geflogen.

Nicht gewaschen, seiner Meinung nach stinkend und vor allem miesgelaunt, führte sein Weg ihn anschließend in die Küche, zu seinen Zigaretten, deren Packung zu seinem Glück natürlich auch noch leer war.

Das war absolut kein guter Start in den Tag.

Wirklich nicht.

Wie lange war es her, dass ihm ein solches Unglück widerfahren war?

Wenigstens auf dem Weg zum nächsten Zigarettenautomaten blieb Die verschont und kam heil dort an, zog sich gleich mehrere Packungen. Immerhin konnte man nie wissen, was noch so alles geschah.

Fehlte nur noch, dass die Zigarettenschachteln im Automaten stecken blieben und er ohne sie zurück musste. Aber Die blieb davon verschont und auch seine Wohnung erreichte er ohne irgendwelche Zwischenfälle. Selbst danach geschah nichts Weltbewegendes mehr, abgesehen davon, dass er über beinahe jeden Gegenstand in seiner Wohnung stolperte, von dem er eigentlich wusste, dass dieser sich an jenem Platz befand.
 

Irgendwann gegen Abend führte ihn sein Weg in die Küche, in welcher er nun stand und versuchte sich eine schnelle Mahlzeit zuzubereiten - Reis, mit etwas Gemüse und Hühnchen. Irgendetwas musste Die essen, nachdem er bisher nur ein paar Brotscheiben verspeist hatte. Aus Angst, es könnte wieder etwas passieren.

Doch auch dieses simple Gericht entwickelte sich zu einer Hürde, die er kaum zu überwinden vermochte.

Mittlerweile hatten seine Finger mehrmals mit der scharfen Klinge seines Messers Bekanntschaft gemacht und auch sein Handrücken durfte der heißen Pfanne bereits einmal 'Hallo' sagen und wurde nun von einem formschönen, dunkelroten Fleck geziert.

„Fuck…“, zischte Die entnervt, beinahe ein wenig jämmerlich, als er sich ein weiteres Mal schnitt und erneut dieser höllische Schmerz durch seinen Finger strömte, er das leichte Pochen spürte.

Was hatte er bloß getan, dass er so etwas durchleiden musste? Er war doch immer freundlich und tat niemanden etwas Böses, war regelrecht treudoof, auch wenn er dies nur ungern zugab. Und doch schien es so, als wolle irgendjemand sehen, wie er litt.

Unwirsch schmiss er die letzten Reste des Gemüses in die Pfanne, briet es zusammen mit dem in kleine Stück geschnittenen Hähnchenfleisch an, während er etwas an seinem Daumen saugte, versuchte so den Schmerz und vor allem das Blut loszuwerden, welches aus der Schnittwunde lief.

Dabei konzentrierte er sich so gut es ging auf die Pfanne, wendete immer wieder den Inhalt, dessen leckerer Duft bereits seine Sinne benebelte. Er konnte es kaum mehr abwarten endlich zu essen. Zusätzlich warf Die immer mal wieder einen Blick zum Reiskocher, in dessen Inneren besagter Reis vor sich hin garte und nur darauf wartete in wenigen Minuten verzehrt zu werden.

Es konnte einfach nicht mehr schlimmer werden, da war er sich sicher.

Doch auch dieses Mal wurde Die eines Besseren belehrt und noch bevor er überhaupt realisieren konnte, was geschah, war es bereits passiert.

Als er seine Hand sinken ließ, damit den Griff der Pfanne ergreifen und sie vom Herd nehmen wollte, stieß er unbeabsichtigt dagegen und so schnell wie die heiße Pfanne samt Inhalt mit einem lauten Klirren auf den Fliesen landete, konnte Die gar nicht reagieren. Das Schlimmste jedoch war, dass sie natürlich so auf dem Boden landete, wie es üblich war. Ein Marmeladenbrot landete auch immer mit der Marmelade voran auf dem Boden.

Jetzt war es nicht anders und laut fluchend schmiss Die den Pfannenwender zu dem bunten Allerlei auf die Fliesen, raufte sich sein langes, rotes Haar, welches heute noch nicht einmal warmes Wasser und Shampoo gesehen hatte, dementsprechend recht zerzaust aussah.

Das war doch alles zum Mäusemelken!

„Was für ein beschissener Tag…“ Wütend und weinerlich zugleich schaltete Die den Reiskocher ab, ebenso die Herdplatte und machte sich daran, sein Abendessen vom Boden aufzulesen und in den Mülleimer zu befördern.

Da blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als zu bestellen.

Dabei hatte er sich so auf sein Abendessen gefreut, welches zwar einfach, aber dennoch schmackhaft war. Und es war eines der wenigen Gerichte, welches Die beherrschte, ohne in ein Kochbuch zu sehen oder wie ein Wildgewordener durch seine Küche zu fegen, damit er alles rechtzeitig fertig bekam.

Heute war er aber wohl selbst dafür zu blöd.

Mit einem tiefen Seufzen schmiss er die kläglichen Überreste seines Essens in den Mülleimer, bevor er sich am Kühlschrank zu schaffen machte und sich eine Flasche Bier herausnahm.

Wenigstens das klappte und wenn er schon noch eine gute Stunde auf sein Essen warten musste, sofern er es denn gleich bestellte, tröstete ihn diese Flasche wenigstens über die Wartezeit hinweg. Wie sähe sein Leben wohl aus, wenn niemand das Bier erfunden hätte? Wahrscheinlich einfach nur trist und grau.

Ohne Umschweife ging Die ins Wohnzimmer, achtete aber darauf, dass er sich nirgendwo stieß, wusste er doch auch so, dass seine Schienbeine von oben bis unten mit blauen Flecken übersäht waren. Mehr mussten es nicht werden.

Tief seufzend ließ er sich auf seine Couch sinken, nachdem er sich vorsichtig zu dieser vorgekämpft hatte, lehnte sich zurück und rutschte tiefer, so dass er schon mehr lag als saß. Auf diese Art war es einfach unglaublich bequem und es entspannte nach diesem anstrengenden Tag.

Da war es ihm doch lieber, wenn sie wieder Konzerte gaben und er sich auf eine andere Art und Weise erschöpft auf seine Couch oder in sein Bett fallen ließ und nicht, weil ein Unglück auf das nächste folgte.

Kurz raffte Die sich auf, um nach seinem Flaschenöffner zu angeln, der auf dem Tisch vor ihm lag, strich sich währenddessen einige rote Strähnen zurück und ließ sich danach wieder zurückfallen, machte sich daran die dunkle Flasche mit dem süchtig machenden Inhalt zu öffnen.

Ein leises Zischen war zu vernehmen und Die's Vorfreude auf ein kühles Bier stieg ins Unermessliche. Aber das leise, Genuss verheißende Zischen wandelte sich in ein lautes Sprudeln und Schäumen und binnen weniger Hundertstelsekunden befand sich sein wohlverdientes Bier, welches eigentlich seiner Kehle hinabfließen sollte, quer über seiner Hose und seinem Shirt, hinterließ dort einen großen, leicht bräunlichen Fleck.

„Ach, verdammt…“, jammerte Die entnervt und betrachtete das Elend, welches sich vor seinen Augen erstreckte. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Warum ausgerechnet sein Bier?

Vor sich hin grummelnd stellte Daisuke die Flasche auf den Couchtisch vor sich, wohl etwas zu kraftvoll, denn es folgte ein weiterer Schwall Schaum und Flüssigkeit, welcher sich sogleich auf der hellen Tischplatte ausbreitete.

Die verdrehte einfach nur die Augen, wusste keine Worte mehr für das Ausmaß an Unglück. Oder Dummheit. Oder was auch immer das hier war.

Stattdessen erhob er sich, zog angeekelt an seinem Shirt, welches unangenehm an seinem Bauch und seiner Brust klebte, dabei bestialisch stank. Jetzt wurde es wirklich Zeit für eine Dusche, die ihn säuberte, entspannte und hoffentlich dafür sorgte, dass das alles einfach nur endete.

Ob er es versuchen sollte? Schlimmer konnte es nicht werden, oder? Wobei er sich das heute bereits oft gedacht hatte und jedes Mal wurde er eines Besseren belehrt.

Ohne weiter darüber zu philosophieren, ob dies nun eine gute Idee war oder nicht, verließ er wieder sein Wohnzimmer, ging geradewegs zum Bad, damit er sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte.

Aber auch jetzt schien jemand andere Pläne mit ihm zu haben.

Es klingelte.

„Was denn jetzt noch?“ Die hatte einfach keine Lust mehr. Wer störte ihn jetzt, wo sein Tag doch sowieso schon für die Katz war und er sich einfach nur wünschte, dass er schnell vorbeiging?

Jedoch zögerte er nicht lange, versuchte die negativen Gedanken stattdessen zu verdrängen und ging zu seiner Wohnungstür, die er recht schwungvoll öffnete, auf alles gefasst, was nun geschah, bereit sich noch weiter ins Unglück zu stürzen.

Vor ihm stand Kyo, die Hände in seine vorderen Hosentaschen vergraben, einen undefinierbaren Ausdruck auf den Gesichtszügen, gelassen, ruhig, so wie Die ihn kannte. Binnen Sekunden veränderte sich dies aber und ein schwaches, aber dennoch ausdruckstarkes Grinsen huschte über die vollen Lippen seines Gegenübers.

„Wie siehst du denn aus?“, fragte er belustigt, betrachtete Die von oben bis unten. Das zerzauste, rote Haar, der entnervte, vor allem aber bemitleidenswerte Blick, der hellbraune Fleck auf dem hellen Shirt, ebenso auf der Hose. Was war nur geschehen?

„Lach nicht“, beschwerte sich Die ertappt und eine zarte Röte legte sich auf seine Wangen, so dass er sich abwandte, die Scham, vor allem aber das Bier auf seiner Kleidung zu verstecken versuchte. „Heute ist… einfach nicht mein Tag.“

Ohne noch etwas zu erklären, trat Die zurück in die Wohnung, gewährte es Kyo einzutreten und ging langsam und übervorsichtig in die Küche. Er hatte genug für heute. Noch mehr Verletzungen brauchte er wirklich nicht.

Mit hochgezogener Augenbraue folgte Kyo, schloss die Tür hinter sich und entledigte sich seiner Schuhe und Jacke.

„Was ist passiert? Erzähl…“ Man konnte ganz genau hören, wie besorgt Kyo klang, auch wenn der belustige Ton noch nicht ganz aus seiner Stimme verschwunden war und er folgte seinem besten Freund in die Küche, setzte sich an den Tisch.

Still beobachtete er Die, wie jener an der Spüle stand und versuchte die Flecken aus seiner Kleidung zu bekommen, während er von seinem Tag und den besonderen, vor allem aber unglücklichen Geschehnissen berichtete.

Und obwohl es Kyo schwer fiel, nicht zu kichern und er sich des Öfteren auf die Innenseiten seiner Wangen beißen musste, um nicht einfach loszulachen, lauschte er aufmerksam der Erzählung, nickte hin und wieder, warf manchmal ein paar Worte ein, zeigte Verständnis, Besorgnis und lächelte immer wieder aufmunternd, versuchte Die zu trösten.

„So ist das also…“, ließ Kyo verlauten, nachdem sein Freund geendet hatte, bekam nur ein hilfloses und schwaches, fast verzweifeltes Nicken, was ihn ein weiteres Mal lächeln ließ. Er kannte Die und er wusste, wie dieser sich nun fühlte, was er dachte und dass er wollte, dass dieser Tag einfach nur endete. Leider hatte er da noch ein paar Stunden vor sich.

Aber Kyo nahm sich vor, sich so gut es ging um ihn zu kümmern, aufzupassen, dass ihm nicht noch mehr Unglück wiederfuhr, für ihn da zu sein, ihm alles abzunehmen, damit er auch des Rest des Abends überstand, ohne sich schwerwiegend zu verletzen.

„Vielleicht solltest du erst einmal duschen gehen. Ich kümmere mich derweil um deine Kleidung und bestell etwas zu Essen, okay?“ Wieder umspielte ein Lächeln Kyo's Lippen, welches nur selten einen Platz dort fand. Aber bei Die war es anders. Die war sein bester Freund, der wichtigste Mensch in seinem Leben, der ihn verstand und akzeptierte, so wie er war und nur ihm zeigte er Seiten an sich, die anderen verborgen blieben.

Wieder kam nur ein Nicken als Erwiderung, auch wenn Die es sehr zu schätzen wusste, wie Kyo sich gerade um ihn kümmerte. Und er war dankbar dafür. Für die Worte, die Gesten, das Lächeln - einfach für alles.

„Ich teste auch, ob das Wasser dieses Mal warm ist“, grinste das Warumono nun frech und erhob sich, wuschelte Die einmal durch das rote, ungewaschene Haar, welches dennoch so weich und glatt wie immer war - nur eben ein wenig zerzaust.

Sein Weg führte ihn auch gleich ins Badezimmer und er öffnete die Duschkabine, drehte das heiße Wasser auf und testete, ob es auch wirklich warm wurde und Die duschen konnte. Immerhin wollte Kyo nicht, dass sein Freund ein weiteres Mal so ein grausames Erlebnis durchmachen musste und sich vielleicht noch erkältete. Man wusste ja nie.

„Das Wasser ist warm und wartet nur darauf, dass du es genießt.“ Kyo drehte sich herum, blickte zu Die, der nun ebenfalls im Raum stand, wieder einmal nur nickte.

Seufzend kommentierte Kyo dies, wusste aber, dass er im Moment nichts an dem Verhalten seines Freundes ändern konnte. Die musste erst einmal wieder gute Laune tanken, wieder zu sich selbst finden, bevor er wieder strahlte wie ein Honigkuchenpferd, Scherze und Witze machte oder ihn ärgerte.

„Ich bestell jetzt das Essen und leg dir ein paar Sachen raus.“ Damit war Kyo auch schon aus dem Raum verschwunden, bestellte auch gleich Die's Lieblingsessen - immerhin wollte er, dass es schnell angeliefert wurde - und ging anschließend ins Schlafzimmer, um ein paar Kleidungsstücke aus dem Schrank zu nehmen.

Nachdem er alles zusammen hatte, brachte Kyo sie zum Bad, klopfte an und öffnete die Tür einen Spalt breit, lugte hinein und lächelte, als er Die's verschwommene Silhouette in der Duschkabine erkannte, er sah, wie dieser das warme Wasser und die wohlverdiente Dusche genoss. Vielleicht hob das seine Laune wieder etwas an.

Allzu lange blickte er jedoch nicht zu seinem Freund, legte nur die Sachen ab und schnappte sich Shirt und Hose vom Boden, die Die einfach auf diesen hatte fallen lassen. Danach schloss Kyo die Tür wieder, ging in die Küche und gab heißes Wasser in die Spüle, weichte die nach Bier stinkenden Kleidungsstücke ein und versuchte sie etwas zu säubern. Es wäre vielleicht sinnvoller dies im Badezimmer zu tun, doch er wollte Dai nicht stören und so ging es ja auch.

Während Kyo darauf wartete, dass der Rotschopf wieder zu ihm kam, beseitigte er ein wenig das Chaos, welches er in der Wohnung vorfand, entfernte den Dreck, den Die hinterlassen hatte, wenn er irgendwelche Blumentöpfe oder Vasen umgeschmissen hatte und räumte sogar die übergelaufene Bierflasche vom Couchtisch, wischte diesen ab.

Als letztes nahm er ein neues Bier aus dem Kühlschrank, öffnete es gleich und stellte es zusammen mit einer Coladose für sich auf den Tisch im Wohnzimmer. So konnte wenigstens nichts mehr schief gehen.

Wenige Minuten später kam auch Die endlich wieder zurück, frisch geduscht, gesäubert und bekleidet und sogar ein kleines Lächeln hatte sich auf seinen Lippen ausgebreitet. Also ging es ihm schon etwas besser.

„Setz dich hin, ja? Essen kommt gleich.“ Sanft schob Kyo ihn zu Couch, kam sich fast schon vor wie eine Mutter, die sich um ihren Sohn kümmerte. Oder vielleicht wie ein Vater. Aber was wäre er für ein Freund, wenn er Die jetzt im Stich ließ? Immerhin ging es ihm nicht gut und so wie der Rotschopf aussah - die Beule an seiner Stirn, die Schnittwunden und Pflaster an seinen Fingern und auch die kleine Brandwunde an seiner Hand -, brauchte er gerade dringend jemand, der ihm zu Seite stand und unter die Arme griff.

Vor allem aber brauchte er jemanden, der sich um sein seelisches Leid kümmerte, der für ihn da war und ihm zeigte, dass nun wieder alles gut war.

Es klingelte und Kyo ging in den Flur, öffnete die Tür und nahm das Essen entgegen, bezahlte und brachte es gleich ins Wohnzimmer, stellte es auf dem Tisch ab, bevor er sich neben Die auf die Couch sinken ließ, ihn angrinste und mit seinem Ellenbogen sacht in die Seite stieß.

„Und, fühlst du dich besser?“ Kyo packte ihr Essen aus, reichte Die einen der Behälter und nahm sich den anderen, verteilte das Besteck, welches er zuvor ebenfalls auf den Tisch gelegt hatte.

„Ja. Vielen Dank, Kyo.“ Unbewusst lehnte sich Die etwas mehr zu seinem Freund, lächelte noch breiter als zuvor, fast so wie immer, nur nicht ganz so überdreht. Er betrachtete Kyo, sah ihm in die dunklen Augen, die zurückblickten, fixierte die Lippen, die sich erneut zu einem Lächeln formten.

„Für dich immer, Die“, war die schlichte und doch so bedeutsame Antwort, die Die weiterhin lächeln ließ. Er war froh, dass er Kyo kannte und dass sie sich so gut verstanden und das auch noch nach so vielen Jahren. Und er wusste es wirklich sehr zu schätzen, was das Warumono alles für ihn tat und das nur für ihn.

„Lass es dir schmecken, Die. Ich hoffe, du bist mit meiner Wahl zufrieden.“ Kyo's Worte rissen ihn aus seinem Gedanken und neugierig öffnete Die den Behälter, entdeckte sein Lieblingsessen darin, was ihn leise auflachen ließ. Oh ja… was täte er nur ohne ihn?

„Ich bin mehr als nur zufrieden.“

Glück im Unglück

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Von:  narcis-v-red
2016-05-01T12:01:24+00:00 01.05.2016 14:01
So, ich mach mal weiter x3

Also das erste Kapitel war einfach nur süß xD Armer Die. Man darf ihn nicht alleine lassen. Gut, dass Kyo ihn vor schlimmeren bewahrt hat.
Zum zweiten Kapitel: Der Anfang war sehr amüsant. Dass sich Kyo da durchquält. Dafür hat er echt eine Medaille verdient. Oder eben, was dann folgte u////u sehr sehr heiß! (Gut, dass ich alleine bin. Hoffentlich fall ich beim Aufstehen nicht vom Bett x///D)

Wie immer sehr schön geschrieben. Dein Schreibstil ist einfach toll und so schön fließend. Super zu lesen <3
Von:  tayo
2014-05-24T07:29:30+00:00 24.05.2014 09:29
Der tapsige Die und so viel Pech, da kann man Kyo voll verstehen, wenn er sich so um ihn kümmert xD Die zwei sind aber auch Zucker ;) und auf zu Kapitel 2^^
Von:  Armaterasu
2014-05-05T18:24:36+00:00 05.05.2014 20:24
Joah, das erste Kommentar war nicht wirklich allzu lang und ich bezweifle, dass das länger wird, immerhin kann ich zu adult-teilen immer recht wenig schreiben. Ich meine, die Handlung ist klar, wir wissen beide wie so etwas funktioniert, aber die Art dahin zu kommen, dass so etwas passiert, ist dann doch immer wieder anders, nicht wahr? :D

Nach dem Essen entspannt einen Film anschauen, so etwas ist immer gut! Vorausgesetzt man mag Filme, aber das scheinen die beiden zu tun. Aber wenigstens sind sie beim Filmgeschmack komplett verschieden, was wiederum Würze in die Suppe bringt. Ich mag da eher Dais Filmgeschmack, anstelle von Kyos, aber ich bewundere auch Dai, dass er trotzdem diese Filme mit Kyo anschaut, auch wenn er sich die Augen zuhält. Ich würde mir sie nicht einmal ansatzweise antun, würde defintiv nicht im gleichen Raum sein, wenn mein Mann solche Filme schauen würde!
Der Film scheint ja ziemlich toll zu sein, wenn Dai Tränen lacht und dann Tränen weint, weil es traurig war. Ich mag solche Filme, wenn man mitfiebern kann :)
Aber ich kann auch Kyo verstehen, der ein wenig genervt von dem Film ist und dann noch Dai weinen sieht, auch wenn er genau weiß, dass es wegen dem Film war.
Ein wenig erstaunt bin ich, als Kyo eine Beule zwischen seinen Beinen hat, denn für mich war es nicht ersichtlich, woher er diese hat. Hat er sie vom Film? Hat er sie, weil er so dicht bei Dai saß? Hatte er sie, weil er Dai über die Wange gestreichelt hatte (wohl kaum)? Das war für mich nicht ersichtlich, woher diese Erregung kam.
Es war zwar zu erwarten, aber dennoch war ich auch ein wenig erstaunt, dass Kyo das alles so mit sich machen lässt, denn so wirkte er nicht auf mich, als Dai so direkt auf seine Körpermitte schaute und auch, als er die Beine wieder auseinander drückte. Aber ist ja auch egal, wichtig ist, dass zwischen den Beiden das passiert und Dai dem schrecklichen Tag doch noch etwas Gutes abgewinnen kann :D Allerdings, wenn er dann so direkt sagt, dass er das schon länger tun wollte, dann erklärt sich natürlich, warum er das einfach so mit sich machen lässt.
Gut, zum Adult-Teil kann ich wie gesagt nicht viel sagen/schreiben, außer dass ich es als Leser nicht gerade schön finde, wenn der Erzähler "ficken" verwendet. Wäre es direkte Rede, dann ist es wieder etwas anderes, aber als Erzähler sollte man doch nicht so umgangssprachliche Wörter verwenden (so als kleiner Kritikpunkt am Rande ^^'')
Was mir persönlich aber wieder sehr gut gefallen hat, waren die letzen Wörter von Kyo und Dai, dass du damit direkt noch einmal auf den Titel der Story eingehst und auch auf den Titel des Kapitels. Sowas gefällt mir sehr!
:D
Von:  Armaterasu
2014-05-05T18:04:07+00:00 05.05.2014 20:04
So, dann komme ich endlich mal dazu anzufangen mit den ganzen Kommentaren, die noch ausstehen :)

Solche Tage, an denen einfach alles schief läuft, kenne ich nur zu gut. Es sind diese Tage, wo man sich fragt: "Warum bin ich heute Morgen nicht einfach im Bett geblieben?" Vor allem, wenn man mal frei hat, ist ja bei uns im Arbeitsleben nicht anders. Sie haben ihren Job und wir haben unseren Job, wobei der Job von Dai natürlich wesentlich anstrengender ist, als unserer :) (ich hab ja auch bald nen 24 Stunden Job ;))
Ich finde es unheimlich schön (und auch amüsant) zu lesen, wie du die ganzen kleinen Pannen des Tages von Dai beschreibst. War es schwer sich das alles auszudenken oder hast du einfach auf einen bescheidenen Tag aus deinem Leben zurück gegriffen? Jedenfalls lässt du bei Dai nichts aus, sei es die Dusche am Morgen, sei es keine vorrätigen Zigaretten, sei es das misslungene Abendessen oder eben die Flasche Bier, die sich auf seinen Sachen verteilte. Ich musste mehrmals ziemlich breit grinsen, nicht weil ich schadenfroh bin, sondern einfach weil ich solche Sitautionen sehr gut kenne :D Aber wenigstens hinterlässt Bier keine Flecken, ne?
Und dann kommt Kyo vorbei, der Retter in der Not. Hatte er geahnt, dass Dai so einen bescheidenen Tag hatte? Jedenfalls ist es toll, dass er sich so um seinen besten Freund kümmert, dass er die Wassertemperatur überprüft, dass er ihm frische Sachen rauslegt und sogar die Kleidung auswusch. Natürlcih bestellte er auch Essen und das ist wirklich toll. Jetzt bräuchte sich Dai eigentlich nur noch hinsetzen und sich entspannen :) Und ein toller Abend kann beginnen, ne? *lach*
Von:  Goesha
2014-04-04T22:43:13+00:00 05.04.2014 00:43
Ich bin so froh, das ich es endlich geschafft hab zu lesen. ^^
Hat sich auf jeden Fall gelohnt! Aber sowas von! *_*
Ich hatte ja so mitleid mit Die am Anfang aber dann kam ja Mama Kyo.
Aber Die... beim Film... ich wollte ihn hauen! Das er sich auch so anstellt!
erst flennt er von der Schnulze und dann wird er drauf scharf. o_O
Aber Kyo hat ihm ja dann gezeigt, wo der Frosch die Locken hat. XDD
Von mir aus hätte es noch weiter gehen können!
Von:  KyOs_DiE
2014-04-04T17:24:38+00:00 04.04.2014 19:24
So. Hab ichs jetzt auch endlich mal zum Lesen geschafft xD

Die ist so ein Mädchen! Der hätte Kyo nie ordentlich ficken können, wenn er beim Schnulzenfilm anfängt zu heulen. xD

Aber gefällt mir gut. Gern mehr davon! >D
Von:  -shiyuu
2014-04-02T11:18:08+00:00 02.04.2014 13:18
Gestern Abend im Bettchen noch gelesen, aber war zu müde und zu faul um noch was dazu zu schreiben. XD
Fand das Kapitel sehr toll. War schön zu lesen und hat mich gut auf andere Gedanken gebracht (brauchte ich gestern dringend!), UUUUUND es war extrem heiß! :D Du solltest wieder öfter so Schweinkram verzapfen, das les ich immer am liebsten ;D
Von:  -Youko
2014-03-31T19:50:47+00:00 31.03.2014 21:50
Hay
Wow das kapitel war echt der Hammer
*mir Luft zufächer*
Das war so unglaublich gut ich liebes wie du es schreibst echt beneidenswert würde ich auch gern können. Ich fand es echt wahnsinnig gut auch die Szene mit dem film zum totlachen hätte sorgen Kyos blick gesehen dabei *grins*
Aber das danach war ohman heute nacht hab ich siche rgute träume dies eBilder krieg ich soschnell sicher nicht aus meinem Kopf *yumiiiiii*

echt mega gut LG
Von:  Jux
2014-03-31T15:17:08+00:00 31.03.2014 17:17
Huiuiui. Jetzt bräuchte ich eine riesige Portion Eis um mich wieder regelrecht abzukühlen.
Das war auch jeden Fall so heiß, heißer ging es schon gar nicht mehr!

Dabei war es am Anfang noch so verspielt und witzig, vorallem die Szene mit dem Film. Ich hab wirklich herzlich gelacht, weil man sich die Beiden wirklich so vorstellen kann. Also dass KYo so brummelig dahockt und Dai jede Emotion regelrecht auslebt!

Aber dann....geht es erst richtig los! Und ich muss sagen, es war wirklich wirklich yummy. Die Bilder in meinem Kopf werden mich wohl noch einige Tage, Wochen, Monate begleiten x3 hrrrrrmmm!


Auf jeden Fall ganz ganz ganz toll gemacht <3 Es ist wie immer perfekt!
Von:  NatsUruha
2014-03-18T09:34:56+00:00 18.03.2014 10:34
Ach jee Armer DIE :/
er tut mmir voll leid.. gut das Kyo zur "rettung" herbei eilt xD
Ich frage mich was Kyo dazu brachte bei Die vorbei zu schaun :3



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