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10 Tage

und die Welt steht Kopf
von

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Tag 9: Aufeinandertreffen


 

Tag Neun: Aufeinandertreffen

Das schneeweiße Schloss ragte groß und still vor ihnen auf. Unsicher stand die Gruppe um Inuyasha davor. Sicher, Sesshomaru war nicht hier, den hatten sie ja kurz zuvor in die entgegengesetzte Richtung davonfliegen sehen. Dennoch zweifelten sie daran, dass man sie, fremde Wanderer in das Schloss einlassen würde.

Nichts desto trotz wollte der Hanyo nichts unversucht lassen, bemerkenswert friedlich bat er also bei den Torwächtern um Einlass. Die Tatsache, dass sie ihn nicht sogleich fortschickten, sondern tatsächlich los eilten um nachzufragen, verwunderte die Freunde zwar, gab ihnen aber auch Hoffnung, das Innere doch zu erblicken.

„Auch wenn ich mich frage, wen sie denn um Erlaubnis fragen wollen, ist der Schlossherr doch abwesend.“ merkte Miroku an „Er wird ja wohl einen Verwalter haben.“ murmelte Sango, welcher der Gedanke in ein Schloss voller Dämonen zu gehen nicht unbedingt behagte.

Die Verwunderung wuchs, als ihnen die Tore geöffnet wurden und man sie hereinbat. Kommentarlos führte man sie durch die langen, prachtvollen Gänge des Gebäudes.

Die Dienerin hielt nach etlichen Biegungen, Gängen, Treppen und Durchgängen vor einer Tür und schob diese beiseite. Der Raum dahinter glich einem Vorzimmer, einer Art Warteraum, doch war der niedrige Tisch, den üblicherweise ein Berater besetzte heute unbesetzt.

Eine Trennwand diente als Sichtschutz zu dem hinteren Teil des Raumes. Hinter dem Paravent konnte man die Schatten mehrere Personen ausmachen, die sich leise unterhielten.

Zumindest leise, bis plötzlich ein schrilles Klingen ertönte, das nicht in die Szene passen wollte.

Inuyasha zog prompt Tessaiga, bereit alles zu zerschlagen, was hinter der Wand hervorkommen sollte.
 

Die Schattenumrisse waren hektisch aufgesprungen und die Gespräche nahmen an Lautstärke zu.

„Ist das ein Handy?!“

„Verdammt, was sucht ein Handy hier?!“

„Bessere Frage: Wer hat hier Empfang?!“
 

Das laute Geräusch verstummte abrupt und es herrschte Stille im Raum, die von Kagome durchbrochen wurde. Sie riss das Paravent zur Seite und starrte die Szene vor sich mit aufgerissenen Augen an, was hatte sie auch erwartet zu sehen? Natürlich saßen vor ihr niemand anderes, als ihre Freunde aus der Neuzeit, nur in mittelalterliche Klamotten gehüllt und mit jeweils einem Handy in der Hand, wollte doch jeder nachschauen, welches da geklingelt hatte.
 

„Hey Kags.“
 

Kagome wollte Ships Gruß gerade erwidern und eine saftige Standpauke dranhängen, als ein roter Schemen an ihr vorbei stürmte.
 

„SESSHOMARUUU!“
 

Ein dumpfer Schlag folgte und ein leises Krachen der hinteren Wand des Zimmers. Inuyasha war an seinem Ziel, das sich einfach ein wenig zur Seite geneigt hatte, vorbei gefegt und unsanft gegen die Wand gekracht.

„Hast du dich entschieden Kagome?“ fragte derweil Ran, die den Hanyo und auch die gaffenden Menschen an der Tür ignorierte.

Kagome schloss die Augen, nicht in der Lage jetzt zu Antworten, oder auch nur über diese Frage nachzudenken.

„Was macht ihr hier?“ Die Frage war an V.H. gerichtet, der sich bisher noch nicht geäußert hatte.

„Regierungsgeschäfte.“

kam die monotone Antwort.
 

Sango räusperte sich leise „Ähm, entschuldigt, aber, wie kann es sein, dass wir Sesshomaru vor kurzem erst haben davonfliegen sehen, er jetzt aber direkt vor uns sitzt?“ Die Dämonenjägerin klang recht eingeschüchtert, zweifelsohne weil sie nicht nur erkannte, dass der Sesshomaru vor ihr weitaus mächtiger war, als sie es zuvor gekannt hatten, sondern weil sie auch Kagura und Toran neben dem Youkai erkannte, die sollten doch Feinde sein, oder?

Zumal Kagome plötzlich so tat, als würde sie die Versammelten gut kennen.
 

Inuyasha kam in der Zwischenzeit wieder auf die Beine und wollte sich von hinten auf seinen Bruder stürzen. Dieser neigte sich leicht vor, packte den jüngeren mit der einen Hand und schleuderte ihn beiläufig über den Tisch auf den Boden.
 

„Wie könnt ihr so gelassen bleiben?!“ Kagome war der Verzweiflung nahe. „Was wäre, wenn ihr euch selbst begegnet wärt?!“

„Ich bin auf Grenzpatrouille, das dauert ne Weile.“

„V! Oder soll ich sagen Sesshomaru? Ich meine, was willst du damit bezwecken? Gefällt dir deine hiesige Art zu regieren nicht mehr, oder was?!“

Sicherlich, eine Antwort darauf bekam sie nicht, wahrscheinlich war den Fünfen auch einfach nur so langweilig geworden, das sie auf die Idee kamen, das Schloss aufzusuchen.

„Du solltest dich weniger um uns kümmern.“ mischte sich Kagu ein und schenkte ihr ein süßes Lächeln. Kam den anderen jetzt bestimmt seltsam vor, immerhin trug die Windherrscherin wieder ihren Kimono, samt Fächer und Hochsteckfrisur.

Inuyasha fuhr hoch „Soll das etwa heißen, dass du dich mit diesen... diesen...“ Der Hanyo fand offensichtlich keine passende Beleidigung deutete aber immer wieder fassungslos auf Sesshomaru und dessen Gefolge.
 

„Mach Platz.“
 

Sie hatte genug, wieder einmal! Kaum entfloh sie dem Halbhund, weil er ihr alle Nerven kostete, kam der Ganzhund und zerstörte ihre instabile Psyche komplett!

Entschlossen drehte sie sich um und sah Sango und Miroku fest in die Augen „Darf ich euch vorstellen, meine Freunde aus der Neuzeit: Rin, Ran, Ship, Kagu und V.H.“ Der Reihe nach deutete sie auf die angesprochenen „Oder, wie ihr sie kennt, Toran, Shippo, Kagura und Sesshomaru, Rin ist das kleine Mädchen, dass ihn immer begleitet hat.

Mit aller Macht versuchte das Mädchen aus dem 21. Jahrhundert den ungläubigen Blicken ihrer mittelalterlichen Freunde stand zu halten, keine leichte Aufgabe.

V.H. erhob sich „Genug des Spaßes.“

Er verschwand mit den anderen und kurz darauf kamen sie in den alten, oder besser neuen Klamotten wieder.

„Die Teufelsdiener.“ nuschelte Miroku, natürlich nicht ungehört, doch auf einen bösen Blick Kagomes hin, unterließen die Schwarzgekleideten jeglichen Kommentar.
 

Sie verließen das Schloss gemeinsam, durch den Hintereingang, oder vielmehr flohen über die Gartenmauer. V.H. schleifte Inuyasha am Kragen hinter sich her, dieser war wohl einmal zu oft auf den Kopf gefallen.

Auf der Lichtung des Brunnens machten sie einen kurzen Halt, fragende Blicke wurden Kagome zu geworfen. Diese schüttelte hilflos mit dem Kopf. Rin lächelte freundlich „Die Nacht über könne wir noch bleiben, aber morgen im Laufe des Tages solltest du dich schon entschieden haben.“

Kagome nickte, hatte sie sich nicht schon längst entschieden?

Ihr Herz hatte es, aber ihr Verstand schwieg.



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