Zum Inhalt der Seite

Chihiro und Kohaku

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Kohlengrube

So, ihr Lieben, hier ist vorläufig schon mal das dritte Kapitel. Das muss ich aber noch mal überarbeiten und für das vierte Kapitel muss ich mir noch ein paar Charatere ausdenken, deshalb wird es wohl etwas ländger dauern. Viel Spass beim lesen.
 

Die Kohlengrube
 

Haku wurde vom Läuten der Glocke in seiner Kammer aus seinen Gedanken gerissen. Draußen war es jetzt mittlerweile fast ganz dunkel und er spürte die übliche Betriebsamkeit, die sich nun im Badehaus erhob, hörte leise die Stimmen der Frauen, wie sie an der Brücke die ersten Gäste willkommen hießen und roch den Rauch aus dem Schornstein, den die kühle Abendbriese zu ihm herüber trug.
 

Diesmal ohne besondere Eile machte er sich auf den Weg in Yubabas Büro. Noch einmal sah er zurück in seine kleine Kammer, die er nun schon seit nahezu fünf Jahren bewohnte, die aber nichts persönliches von ihm enthielt. Wahrscheinlich würde es das letzte mal sein, dass er diese Kammer sah, dachte er bei sich, aber besonders wohl hatte er sich hier sowieso nie gefühlt, ständig unter Abrufbereitschaft von Yubaba.
 

Er hatte noch überlegt, ob er sich bei Lin oder Kamaji verabschieden sollte, aber wahrscheinlich war es das Beste, die Beiden nicht mit seinem Schicksal zu belasten. Ohne jeden Besitz war er damals hierher gekommen und würde auch ohne materiellen Besitz wieder von hier gehen, falls er irgendwann noch einmal gehen konnte, denn das einzige, was er hier zu erwerben erhoffte, war zumindest eine Einführung in die mächtige Magie, für die Yubaba in der Geisterwelt bekannt und berüchtigt war.
 

Gold, Juwelen oder andere Reichtümer hatten ihn nie interessiert, denn als er noch in seinem Fluss gelebt hatte, hatte er auch nichts besessen und etwas Wertvolles hatte er darin auch nie gefunden. ... Außer Chihiro... Wie naiv und töricht er gewesen war, Lehrling von Yubaba zu werden, denn sie hatte ihn und seine Fähigkeiten als Drache nur ausgenutzt ohne jemals eine wirkliche Gegenleistung dafür zu geben.
 

Kamaji hatte ihn damals gewarnt, aber in seinem kindlichen Ungestüm hatte er nicht auf den alten Mann hören wollen, denn zu groß war noch der Schmerz über den Verlust seiner Heimat gewesen und zu groß der Zorn auf die Menschen, die dieses verursacht hatten und denen er es damals irgendwie heimzahlen wollte.
 


 

"Abärr wä soll ächn dänn mät dän beidä Jammärrgestaltän da dat Pänsum schaffä?", hörte Haku eine tiefe, raue Stimme aus Yubabas Büro dröhnen, als er sich der nur angelehnten Tür näherte. Große schwarze Fußabdrücke wahren auf den prunkvollen Fliesen davor zu sehen, die ihm gehörten, Torooru, dem Bergtroll.
 

"Mär fähläh mändästänz fönf Leutä, om dä Lohrä zo ziehä.", fuhr die Stimme mit einem fordernden Unterton fort.
 

Haku hatte jetzt die Tür zu Yubabas Büro erreicht. Anstatt es jedoch zu betreten, lauschte er noch eine Weile, um vielleicht etwas Nützliches zu erfahren.
 

"Jetzt hör schon auf zu lamentieren!", hörte er Yubaba schimpfen, "Ich gebe dir schon genug Leute, denn schließlich brauche ich ja die Kohlen für den Heizkessel. Aber erst mal berichte mir, wieso dir schon wieder fünf Leute fehlen. Außerdem habe ich dir schon tausendmal gesagt, dass du dir die Füße waschen sollst, bevor du mein Büro betrittst. Hmpf, und ein Bad könnte auch nicht schaden."
 

"Naja, also zwo sän vohn einär Lohrä zärquätscht wordän, einär wordä vohn einäm Fälsän ärschlagän, einän hat 'nä Fälsanämonä gäschnapp, wah kein schönä Anbläck, on einä äs einfach värräk. Hab ähn än dä Grobä geschmässn.", hörte Haku den Troll Torooru mühsam seine Erklärung krächzen, denn offensichtlich war Japanisch nicht seine Muttersprache, bevor er dann brüllte: "On wänn säh wollä dat äch mär dä Füssä waschä, dann sorggäh säh gäfällägs für gänug Wassa da unnäh".
 

Mit Grauen dachte Haku an die Grube, jenen finsteren Teil des Badehauses, an dem mit dem Bergbau ursprünglich begonnen worden war und der jetzt Yubaba zur Endlagerung ihrer Opfer diente. Die Falltür in ihrem Büro führte direkt dorthin und durch einen speziellen Bannzauber wurden die Seelen der Ermordeten dort unten fest gehalten, damit diese sich niemals jemandem bemerkbar machen konnten und so keiner jemals Yubaba auf die Schliche kommen würde. Beinahe hätten er, Chihiro und Boh dort unten auch ihr Leben beschlossen.
 

"Jaja, ist ja schon gut.", versuchte Yubaba den Troll zu beschwichtigen, "Ich habe hier oben ohnehin einen Überschuss an Arbeitskräften. Du bekommst also erst mal die beiden da und eine ganz spezielle Arbeitskraft, um die Loren zu ziehen. ...Wo der Junge nur bleibt?"
 

Haku entschied, dass es nun an der Zeit sei, in das Büro zu gehen. Um nicht allzu auffällig sofort nach Yubabas Bemerkung über seinem Verbleib den Raum zu betreten, wartete er noch einen Moment.
 

Schließlich trat Haku ein und blieb wie üblich direkt neben der Tür stehen, nachdem er diese leise und sorgfältig geschlossen hatte. Die Spur schwarzer Fußspuren führte quer über den prächtigen Teppich hin zu Yubabas Schreibtisch, die selbst von der mächtigen Gestalt Toroorus verdeckt wurde, der diese Spuren Verursacht hatte und sich jetzt schwer auf dessen Kante stützte, so dass die Holzplatte leicht knarzte.
 

Rechts daneben knieten zwei Froscharbeiter auf dem Bode und machten Kotau vor der Hexe. Sie schlotterten sichtlich am ganzen Körper.
 

Der Troll Torooru selbst bot einen unglaublichen Anblick. Er war gut zwei Meter groß und fast ebenso breit, hatte dabei aber fast lächerlich kurze Arme und Beine, die jedoch mit enormen Muskelpaketen versehen waren. Da er nur so etwas wie einen Lendenschurz trug, konnte man die vielen Narben sehen, die seine gespensthelle Haut am ganzen Körper bedeckten, ebenso wie den Kohlenstaub, der seine großen Füße fast schwarz machte. Sein haarloser Kopf wirkte auf den übertrieben breiten Schultern winzig klein und der Geruch den er verströmte, war einer genaueren Beschreibung nicht zugänglich.
 

"Du hast dir ja ganz schön Zeit gelassen, Haku.", bemerkte Yubaba scharfzüngig wie immer, die irgendwie sein Betreten des Raumes bemerkt hatte und jetzt an Torooru mit einem Auge vorbeilinste, "Das, Torooru, ist dein neuer Lorenzieher!".
 

Schwerfällig drehte sich der Troll nach ihm um und glotzte ihn verständnislos aus dumpfen, blutunterlaufenen Augen an.
 

"Säh machä säch wohl Wätzäg übäh mäch? Där Hänfling da, kann ja noch nächt ma einä Lohrä ziehä!", brüllte der Troll los, wobei er sich wieder bedrohlich in Richtung von Yubaba drehte.
 

"Nein, ich mache mich keineswegs lustig über dich.", antwortete Yubaba erstaunlich ruhig, wenn man bedachte, wie der Troll mit ihr redete, "Du musst nämlich eines wissen, Torooru, der Junge da, Haku, ist ein Drache! Er sollte durchaus genug Krafthaben , um zehn Loren auf einmal zu ziehen. Los Haku, zeig Torooru deine wahre Gestalt. Aber wehe, du reißt mir mit deinen Krallen wieder ein Loch in den Teppich."
 

Haku tat ihr den Gefallen, trat ein paar Schritte in den Raum herein, um genügend Platz zu haben und verwandelte sich in seine andere Gestalt eines fast acht Meter langen weißen Drachen mit grüner Mähne und grünen Augen, aus denen er Yubaba unverwandt anstarrte, während er mit der rechten Vorderklaue absichtlich ein Stück aus dem wertvollen Teppich riss. Vielleicht würde sie ja die Contenance verlieren und der ganzen Sache sofort ein Ende bereiten.
 

"Ein Drachä!?! Säh sän wohl wahnsännäg gäwohdä.", brüllte Torooru erneut, diesmal jedoch nicht aus Unmut, sondern aus Erschrecken, denn schließlich sah er sich hier einem Wesen gegenüber, dass ihm an Kraft zumindest ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen war. Also sah er in Haku sofort eine ernste Bedrohung seiner mühsam erarbeiteten Stellung im Bergwerk an und sein tief sitzendes Misstrauen Yubaba gegenüber tat ein übriges.
 

"Wänn är ein Drachä äst, dann äst är auch ein Gott. Säh könnäa doch keinä Gott än däh Grubäh schäckäh.", versuchte Torooru erfolglos zu argumentieren, denn Yubaba fuhr ihm jetzt unwirsch über das Maul: "Was glaubst du, was ich nicht alles kann. Er wird dort unten die Loren ziehen und wenn er Ärger macht, verstößt er gegen seinen Arbeitsvertrag und ich kann andere Maßnahmen ergreifen! Haku, du kannst dich jetzt zurückverwandeln. Und lass das Stück vom Teppich hier."
 

Yubaba klatschte in ihre Hände und als sie sie wieder auseinander zog, hielt sie ein Bündel aus Lederriemen, die mit eisernen Ringen zusammengehalten wurden in den Händen, das sie Torooru zuwarf.
 

"Das hier ist ein Zuggeschirr für Haku, mit dem du ihn vor die Loren spannen kannst.", sagte sie, griff in eine der Schubladen ihres Schreibtisches und holte eine Art elastisches Halsband heraus, welches grünlich funkelte, "Und dieses Halsband wird Haku tragen. Es verhindert, dass er irgendwelche Magie seinen Körper verlässt, seine Fähigkeiten sich in einen Drachen zu verwandeln und zu fliegen behindert es allerdings nicht. Nur diejenige Person, die es ihm angelegt hat, kann es ihm auch wieder abnehmen. Wenn er selbst oder irgendeine andere Person es versucht, wird es ihn töten.".
 

Sie warf es ebenso Toororu zu, wie das Zuggeschirr zuvor, der es erstaunlich behändig mit seinen kurzen Armen auffing.
 

Torooru grinste jetzt hässlich aus seinem flachen Gesicht und stampfte zu Haku herüber, der sich aus Trotz immer noch nicht zurückverwandelt hat, um ihm das Halsband anzulegen. Die letzten Schritte wurde er vorsichtiger, weil Haku jetzt die Zähne fletschte und leise Knurrte, als Torooru die kurzen Arme ausstreckte und das Halsband direkt hinter seinen Ohren um den Hals schloss. In dem Moment, als er den Verschluss zuschnappen ließ, leuchtete das Halsband kurz auf und seine Farbe wechselte von Grün zu Blau.
 

"Bravärr Drachä.", sagte der Troll erleichtert und deutete an, Haku an der Stirn streicheln zu wollen, was dieser jedoch durch ein nachdrücklicheres Knurren unterband.
 

"Haku, was soll das denn? Du benimmst dich ja wie ein Straßenköter.", schimpfte Yubaba über sein Verhalten. Das sah Haku ein und wechselte wieder in seine menschliche Gestalt zurück, denn wenn sie ihm auch alles nahm, seine Würde und Achtung vor sich selber würde sie ihm niemals nehmen können.
 

"Baba, wenn der hässliche Kerl da Haku etwas tut, mag ich dich nicht mehr.", ertönte urplötzlich die helle Stimme Bohs, der leise die Tür zwischen Kinderzimmer und Büro geöffnet hatte und jetzt den Türrahmen ausfüllte. Die beiden Froscharbeiter sahen erstaunt auf und vergaßen für kurze Zeit ihre Angst, während sie den Weg für das Riesenbaby frei machten, dass jetzt unbeholfen in den Raum hinein tapste.
 

"Aber Baby, niemand hier krümmt Haku auch nur ein Haar, nicht wahr Haku?", versuchte Yubaba ihren Sohn zu beruhigen, "Komm, wir gehen jetzt wieder in dein Zimmer und üben ein wenig laufen. Dutzidutzidutzidu...". Sie eilte um ihrem Schreibtisch herum und nahm Boh bei der Hand, um ihn wieder nach Nebenan zu befördern. Der jedoch ließ sich nicht beirren und blickte zu Haku, auf eine Bestätigung von ihm wartend, während Yubaba versuchte ihn wegzuziehen.
 

Haku überlegte kurz, ob er die Situation ausnutzen und Boh gegen seine Mutter ausspielen sollte, kam dann jedoch zu dem Schluss, dass er damit weder Boh noch sich einen Gefallen tun würde, denn Yubabas Rache würde später bestimmt noch fürchterlicher ausfallen, als das was ihn jetzt erwartete. Sie hatte da so ihre Methoden, dass wusste er jetzt.
 

"Nein Boh, du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen. Mir passiert schon nichts.", log er deshalb, nickte dem Baby aufmunternd zu und zwang sich zu Lächeln.
 

Leicht zweifelnd ließ sich dieser daraufhin von seiner Mutter abführen und man konnte hören, wie sie ihn nebenan hätschelte. "So ich denke, wir haben alles soweit besprochen.", sagte sie kurz darauf, indem sie noch einmal ihren Kopf durch die Tür steckte, "Ihr solltet jetzt gehen, während ich mich um mein Baby kümmere." Damit verschwand ihr Kopf wieder und die Tür fiel hinter ihr ins Schloss.
 

"Na los, ähr drei.", polterte der Troll daraufhin los, "Raos här. Los, los los, bäeilt äuch.". Er begann Haku und die beiden Froschmänner vor sich her zu schubsen, aus dem Büro heraus durch die Tür, den langen Flur entlang, der auf der einen Seite von riesigen chinesischen Vasen gesäumt wurde, bis zu einer Tür am anderen Ende, durch die Haku bisher noch nicht gegangen war.
 

Dahinter verbarg sich eine schmucklose Kammer, in der ein weiterer Aufzug endete, der eher zur Lasten- als zur Personenbeförderung gedacht war und dessen Boden von schwarzen Kohlenstaub bedeckt war. Dort hinein wurden sie von Torooru getrieben, der dann den Aufzug ebenfalls betrat und den Hebel betätigte.
 

Mit ungeheurer Geschwindigkeit begann der Aufzug sich jetzt nach unten zu senken und Haku spürte, wie durch die Ritzen warme Luft nach innen strömte. Trotzdem dauerte es schier endlos lange, bis sie schließlich unten ankamen. Die Luft, die ihnen dann entgegenschlug, als sich die Aufzugtüren dort öffneten, war unglaublich heiß und stickig, so dass es ihnen fast den Atem raubte.
 

"Los, raus här! Äch habä näch äwäg Zeit.", schnauzte er sie an, nachdem er als erster den Aufzug verlassen und einen Holzknüppel in die Hand genommen hatte, der an der Wand gelehnt hatte. Dabei schwang er den Knüppel bedrohlich. Sie befanden sich nun in einer Art Kaverne von vielleicht 20m Durchmesser und zehn Metern Höhe.
 

An der einen Seite endete der Aufzug, dem gegenüber ein Durchgang in eine weitere Höhle zu sein schien und rechts führten Schienen, auf denen ein kurzer Zug aus fünf Loren stand, leicht bergab in einen mit Holzbalken abgestützten Tunnel. Diese Schienen führten direkt bis vor den Aufzug, so dass die Loren direkt dort hinein entleert werden konnten.
 

Erleuchtet wurde die Kaverne von einem dutzend Glühbirnen, deren Licht jedoch vom allgegenwärtigen Kohlenstaub so weit verschluckt wurde, dass man alles nur schemenhaft erkennen konnte. An der Decke der Kaverne waren mehrere Öffnungen mit Ventilatoren, die für die Lüftung sorgten.
 

Haku und die beiden Froscharbeiter mussten nun in den drei vorderen Loren platz nehmen, während Torooru zwei Kanister in die vierte Lore hob, danach den Zug anschob, sich in den letzten Wagen wuchtete und den Bremshebel in die Hand nahm.
 

In rasender Fahrt schossen sie dann durch den nur sporadisch von Lampen erhellten Tunnel, vorbei an vielen Abzweigungen mit Weichen, wobei sie ständig aufpassen mussten, dass ihre Köpfe an keinen der Balken der Abstützung stießen..
 

Die Luft wurde immer noch heißer, je tiefer sie kamen, bis sie am Schluss nach Hakus Schätzung um die 50°C liegen musste.
 

Die Schienenstrecke endete in einer Aufweitung des Tunnels, wo sie sich noch einmal verzweigte und in zwei Strängen parallel führten, die kurz darauf mit jeweils einem Endpuffer abschlossen. Ihr kurzer Zug rollte mit quietschenden Bremsen auf den einen Strang, während auf dem anderen weitere fünf Loren gefüllt bereitstanden, um zum Aufzug hinauf geschleppt zu werden.
 

Zu jeder der fünf Loren hatte man ein Brett gelegt, so dass eine kleine Armee von Rußmännchen die Kohlenbrocken hinaufschleppen und hineinwerfen konnten. Irgendwo in der Nähe hörte man, wie mehrere Leute wahrscheinlich mit Spitzhacken die Kohle aus dem Berg schlugen, während sie sich dabei laut unterhielten.
 

"Los, aossteigä!", befahl der Troll, der bereits aus seiner Lore gesprungen war und jetzt die Kanister aus der einen Lore heraushievte. Haku und die Froschmänner, die von der holperigen Fahrt noch ganz wackelig auf den Beinen waren, taten wie geheißen.
 

"Ähr da häntän, komm ma einä rübä.", brüllte Torooru in Richtung einer kaum zu erkennenden Öffnung in der Tunnelwand, wo das Kohlenflöz offenbar schräg nach oben abzweigte, "Äch habä Wassä mätgäbracht!"
 

Kurz darauf sah Haku, wie ein Licht die Öffnung erhellte und zwei ziemlich erschöpfte und schmutzige Froschmänner mit jeweils einer Grubenlampe heraustraten.
 

Sie blieben erstaunt stehen und glotzten Haku ungläubig an. "Meister Haku, was machen sie den hier unten?", wollte einer von ihnen spontan wissen, aber Torooru fuhr dazwischen: "Meistä Hako, dat äch näch lachä. Där wärd jätz här dä Lorä zähä! Gäbt dän beidä här Spätzhackä on Lampä on zeigt ähnä wat säh ton sollä. Om Hako kümmäh äch mäch selbä. On nähmt dä Kanistä mät!"
 

Die beiden blickten sich kurz fragend an und winkten dann ihre neunen Leidensgenossen zu sich, die jeweils einen der Wasserkanister mühsam schleppten, die der Troll zuvor spielerisch aus der Lore gehoben hatte.
 

"So, on jätz zo där. Värwandlä däch än einä Drachä, damät äch där dat Gäschärr anlägä kann.", kommandierte Torooru, wobei er seinen Knüppel sorgfältig an die Tunnelwand lehnte und zur Sicherheit eine Spitzhacke ergriff, die dort bereit stand. Haku blieb letztendlich keine andere Wahl und nachdem er sich verwandelt hatte, begann der Troll ihm etwas ungeschickt und ziemlich grob das Geschirr anzulegen, wobei er die Riemen fester als notwendig zuzog.
 

Danach hakte er zwei Seile an dem Zuggeschirr fest und die anderen Enden an der ersten Lore, bevor er den Schienen entlang voraus den Tunnel bergauf stapfte. "Dann zeig ma wat do kanns. On wänn do Ärgäh machs, dann ...", sagte er und fuchtelte zur Unterstreichung seiner Drohung mit der Spitzhacke hin und her, die in seinen riesigen Pranken wie ein Spielzeug aussah. Haku erhob sich in die Luft und begann zu ziehen.
 

Zu seiner Erleichterung setzte sich der Zug aus fünf voll beladenen Loren problemlos in Bewegung, aber nach einigen Metern begann es bergauf zu gehen und von da an rührte sich nichts mehr.
 

"Hähähä, dat wah ja wohl nächts.", machte sich der Troll über ihn lustig, "Da mostä däch wohl 'n bässchä mäh ansträngä. Wä wärs wänn do dä Beinä bänotzä tätäst, hähähä."
 

Haku stemmte daraufhin seine Klauen auf den Boden, fand Halt an den Gleisschwellen und die Loren setzten sich abermals mühsam in Bewegung. Langsam, Schritt für Schritt unter Aufbietung all seiner Kraft zog er den Zug den Tunnel hinauf, immer einige Meter hinter dem Troll her, der ihn weiterhin abwechselnd verhöhnte und mit der Spitzhacke bedrohte.
 

Als sie schließlich nach fast einer Stunde oben am Aufzug angelangt waren, war Haku kurz vor dem Zusammenbrechen aufgrund der Anstrengung in der großen Hitze und des enormen Durstes, den er mittlerweile hatte. Dann eröffnete ihm der Troll hämisch, dass dies erst die erste von fünf Fuhren gewesen war, die für den heutigen Tag vorgesehen waren und Haku verfluchte ihn und Yubaba im Geiste.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (13)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-01-15T20:44:26+00:00 15.01.2008 21:44
Die Beschreibung ist Atemberaubend, man findet sich im geistigen Auge, direkt im Geschehen. Ich kann die heiße, schwere Luft spüren. Síe kräfte zerrende Arbeit, die Haku vollbringen muss, die Mühe und Not sich zusammen zureißen, um den Troll nicht an den Hals zu fallen und sich Strafe einzuordern,
Wie kommt man auf solch listige und feingearbeitete Motorig, die mich so begeistert, als ob ich wirklich den 2ten Teil des Kinoerfolges momentan gerade sehen würde und so vollkommen nachvollziehen kann. Es ist so bedrückend zu sehen, was der Arme durchmachen muss.Und doch so begesert werd, weil man mal wieder lernt, dass nicht alles positiv im Leben ist und jedem ein hard gemeiselter Weg, zur bewältigung seiner Selbst, vorstrebt.
Ich bin fasziniert und finde deine Ideenvielfalt beeindruckend. Schreib weiter =)

By Hisoka
Von: abgemeldet
2008-01-13T17:38:44+00:00 13.01.2008 18:38
armer Haku-chaaaaan *wein* ich hoffe ihm passiert nichts in der Grube!! Er will doch noch zu Chihiro wie soll er das denn anstellen, wenn er tot ist?! T,T mal sehn wies weiter geht! hab janoch ein paar Kapitel zum lesen!
Von:  Galax
2007-01-07T20:59:32+00:00 07.01.2007 21:59
oh wie grausam ó.ò
der arme Haku.....
ich hoffe das du ihn aus dieser hölle befreist...
auf jeden fall les ich jetzt weiter^^
Von: abgemeldet
2005-08-07T01:28:33+00:00 07.08.2005 03:28
Die Sprache von dem Troll is ja geil getroffen *gg* das Kapitel is echt kewl. Kanns mir richtig vorstellen ^-^ direkt ma weiter les.

Bez. Armer Haku T_T
Von: abgemeldet
2005-06-04T18:52:49+00:00 04.06.2005 20:52
Das Kapi hat mir wieder super gefallen! Wobei ich am Anfang leichte Probleme mit der Sprache von dem Troll hatte! Und Haku tut mir echt total Leid! Der arme Kerl! Yubaba ist echt fies! Jetzt mach ich erst mal Schluss, dass ich so bald wie möglich zum nächsten Kapi komme!

Gruß Cratsch
Von:  DemonLady
2005-05-25T16:26:14+00:00 25.05.2005 18:26
Tach auch,
Du beschreibst das immer so toll.
Man kann sich die Szene gut ausmalen.
Die Sprache vom Troll gefällt mir. Ich finde nur, er ist etwas ruppig zu Yubaba ( von wegen: wie können sie mir einen Drachen unterjubeln?! ), wo doch sonst alle Angst vor ihr haben. ^^
Weiter bin ich leider noch nicht mit dem lesen, aber ich komm schon noch weiter!
Die FF ist nämlich absolut klasse!
Ob Ghibli da wohl ne Fortsetzung draus machen würde???
Keep smile! Demon
Von: abgemeldet
2003-07-24T19:47:15+00:00 24.07.2003 21:47
Total supi^^
cya
Von:  SonjaArika
2003-07-13T11:57:31+00:00 13.07.2003 13:57
Echt tolle Story. Schreib bitte, bitte schnell weiter.
Von: abgemeldet
2003-07-08T22:18:20+00:00 09.07.2003 00:18
Weia, der Troll ist ja anstrengend, sobald er den Mund auftut *grins* Aber so hat er eine ganz persönliche Note!
*reiht sich brav in die Schlange der wartenden Leser ein*

Sollen wir Dir helfen beim Charaktere ausdenken? Dann gehts vielleicht schneller?
... kein bißchen uneigennützig, der Vorschlag ... ^_^
Von: abgemeldet
2003-07-08T18:12:14+00:00 08.07.2003 20:12
Hammermegageil!!!!!!!!!!!!!!!!^____^ Der Teil war mal wieder spitzenklasse!!!!! Bis zum 4.Teil soll's lange dauern? *traurig sei* Ich bin ja jetzt schon ganz hibbelig!!! Mach schnell weiter!!!!!!!!!^__________^


Zurück