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Rejection finds Affection

Goku x Vegeta - Ablehnung und Zuneigung
von

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Prolog: Mitleid und Bewunderung

Hallo und herzlich willkommen!
 

Das hier wird meine neue längere FanFiction. Die Kapitel sollen etwas länger werden, als von mir gewohnt und ich werde mir so viel Zeit nehmen, wie ich brauche. Immerhin habe ich vor, die gesamte Dragonball-Geschichte "neu" zu schreiben, das heißt nach einer erheblichen Änderung relativ zu Beginn der Geschichte, die einfach den ganzen Geschichtsverlauf verändern wird. Das heißt im Klartext, ich lass mir vielleicht auch mal einen Monat oder sechs Wochen Zeit mit einem Update.

Würde mich trotzdem freuen, wenn ein paar Leute am (Dragon)Ball bleiben. ;)

Vorschläge und Ideen dürft ihr gerne äußern und auch gut gemeinte Kritik.
 

Disclaimer:

Die handelnden Figuren gehören nicht mir, sondern Großmeister Toriyama.

Alle Handlungen, die die ursprüngliche Dragonball-Handlung verlassen, sind frei erfunden.
 

Ankündigung:

In späteren Kapiteln wird es zu pikanten Szenen kommen, die ich nicht ankündigen werden, außer eventuell durch "Adult"-Markierungen. Wer so was nicht gerne liest, soll es einfach lassen. :P
 

So, genug geschwafelt, ran an die Worte!

Viel Spaß!
 


 

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PROLOGUE: Mitleid und Bewunderung

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Schwer atmend stand Son Goku auf dem schmalen, hohen Felsen und versuchte, sich zu sammeln. Sein Kampfgeist war geweckt. Dieser fremde Saiyajin aus dem All brachte ihn an seine Grenzen und forderte ihn. Forderte ihn um ein Vielfaches mehr, als Piccolo es bei ihrem Turnierkampf vor einigen Jahren getan hatte. Mühelos parierte er jeden einzelnen Angriff und kam dabei nicht mal aus der Puste. Nie hätte Son Goku für möglich gehalten, einmal einen Gegner vor sich zu haben, der ihm so haushoch überlegen war. Es stimmte ihn kampflustig. Dieser Kampf – auch wenn es um Leben und Tod ging und es eigentlich eine ernste Sache war – machte ihm verdammt nochmal Spaß.

Er wollte es sich nicht eingestehen, aber eigentlich war er schon verdammt am Ende.

Sein Gesicht und sein Oberkörper hatten schon einige Schrammen und Verbrennungen abgekriegt, seine Kleidung hing in Fetzen an seinem Oberkörper, sein Puls ging rasend schnell, sein Atem mühsam und schwer und doch trug er jenes stolze, kriegerische Lächeln im Gesicht, dass ihn wohl doch unverkennbar als einen seiner Rasse markierte. Er war entschlossen. Zu allem.
 

„Bis jetzt hab ich es dir noch ziemlich leicht gemacht“, erwiderte sein Gegner und grinste ihn arrogant an. „Aber ich zögere das Ende gerne noch heraus, schließlich wollen wir uns noch eine Weile amüsieren.“
 

Son Goku war aufgeregt. Dieser Kerl hatte es in sich. Nur indem er seine Kräfte mobilisiert hatte, hatte er die Erde zum Beben gebracht. Er war unglaublich stark und Son Goku war sich sicher, dass er noch nicht mal ansatzweise ernst gemacht hatte.
 

Vegeta lachte amüsiert. „Was ist los, Kakarott? Hast du dein Pulver schon verschossen? Gib auf, der Kampf ist so gut wie entschieden. Aber du hast Glück, dass du gegen mich, den stärksten aller Saiyajin verlieren darfst. Deine Niederlage ist nur eine Frage der Zeit. Mit mir wirst du dich nie messen können, da kannst du trainieren so viel du willst.“

Er erschrak, als er sah, wie sich Kakarott erneut zu einem Angriff aufpumpte und obwohl er so etwas noch nie erlebt hatte, meinte er, den enormen Kraftanstieg seines Gegners regelrecht zu spüren. „Was wird das?!“, fragte er sich selbst mit leicht panischem Unterton, als Kakarotts Energieaura ihn fast umzuhauen drohte. Damit hatte er nicht gerechnet. Was war das? Ein letztes Aufbäumen von Kakarotts Energie, bevor dieser endgültig fertig war, oder doch noch eine versteckte Energiereserve, die er nicht hatte vorhersehen können? Aber das war Quatsch. Es war nicht anzunehmen, dass dieser Unterklasse-Saiyajin ihm in irgendeiner Weise gefährlich werden konnte. Und doch musste er sich eingestehen, dass ihm der Kampf Spaß machte. Schon lange war er nicht mehr so gefordert worden. Außer von Freezers abartigen Gefolgsleuten, mit denen er sich absolut nicht abgeben wollte. Und irgendwann würden auch die einsehen, dass er als Prinz der Saiyajin weit über ihnen stand.
 

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Röchelnd tat Vegeta einige Schritte zurück. Das selbstgefällige Grinsen seines Gegners konnte er regelrecht fühlen. Der Schlag in seine Magengrube war heftig gewesen und der Schmerz überrollte ihn. „Na warte, du Arschloch“, presste er hervor. „Dich mach ich fertig!“ Er schluckte seine Schmerzen hinunter und holte mit der Faust aus.

Doch er hatte die Rechnung ohne Son Goku gemacht, der in seiner Höchstform war. Lässig wich er Vegetas Schlag aus.
 

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//Scheisse! Das ist unmöglich!//, dachte Vegeta frustriert. //Seine Kampfkraft hat meine mittlerweile überstiegen. Wenn mir nicht bald was einfällt...// Mühsam rappelte er sich auf. Er war noch lange nicht am Ende seiner Kräfte. //Und wenn ich dabei selbst drauf gehen werde... Ich werde mich von diesem Bastard nicht entehren lassen!!// Seine Hände bebten vor Zorn. Langsam wischte er sich ein dünnes Rinnsal von Blut aus dem Mundwinkel. Noch nie hatte ein Saiyajin gewagt, ihn zum bluten zu bringen! Noch nie hatte er so sehr über jemanden triumphieren wollen. Dieser Kerl stellte sogar seinen Hass auf Freezer in den Schatten. Er musste ihn besiegen, koste es, was es wolle!
 

Frustriert beobachtete Son Goku, wie Vegeta sich wieder aufrappelte. //Verdammt, ist der zäh... Wenn ich ihn nicht bald besiege, ist das unser aller Ende...// Schmerzvoll zuckte seine Schulter auf. „Aaah...“ //Mein Körper hält das nicht mehr lange aus...//
 

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„Niemand besiegt mich, hörst du!“, brüllte Vegeta in seiner Rage in den Himmel. Unfairer Kampf? Pah! So was kannte er nicht! Der Zweck heiligt die Mittel, wenn es um den Sieg geht. Und dieser Kerl musste vernichtet werden! Der würde ihn, den Prinzen der Saiyajin doch nicht überleben! Das war schon standestechnisch ausgeschlossen und es würde verhindert werden! Alles in ihm spannte sich an, seine Energie floss in seine Handflächen, als er sich innerlich auf die Gallic-Gun vorbereitete. Gleichgültig beobachtete er, wie dieser Kakarott wohl einen Gegenangriff vorbereitete. Das trieb ihm ein hämisches Grinsen ins Gesicht. Noch nie hatte jemand die Gallic-Gun abgewehrt. Ausgewichen, ja. Aber nicht abgewehrt. Dieser elende Planet war schon so gut wie pulverisiert!

„Das werde ich mit aller Macht verhindern!“, rief Son Goku seinem Gegner entgegen und ging in Stellung für das Kamehameha. Die Energie der Kaioken durchfloss ihn immer noch und er verschwendete nicht eine Sekunde lang einen Gedanken an eine mögliche Niederlage.

Um Vegeta blitzte und brodelte die Luft und mit einem lauten Kampfschrei entfloh seinen Handflächen plötzlich ein grell rot leuchtender Energiestrahl, der direkt auf Son Goku und die unter ihm liegende Erde zudonnerte.

Fast im selben Augenblick feuerte Son Goku ebenfalls laut brüllend seinen Gegenangriff in die Luft, der mit einem harten Aufprall den roten Energiestrahl traf.
 

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//Scheisse//, stellte Vegeta innerlich fest. //Er hält tatsächlich der Gallic-Gun stand. Wahnsinn!// In diesem Moment hörte er von seinem Gegner ein gebrülltes „Kaioken!“ und im nächsten Moment schwoll Kakarotts Attacke um ein doppeltes an, schien seine Gallic-Gun regelrecht zu verschlucken und da war ihm auch schon klar, dass diese Wucht ihn treffen würde. „Es drückt mich weg!“, rief er panisch und wurde auch schon von der Schockwelle erfasst, die ihn mit enormer Kraft in den Himmel und davon riss.
 

Erschöpft sank Son Goku auf dem Boden zusammen, seine Arme vor sich ausgebreitet. Jeder Zentimeter seine Haut schmerzte, sein Atem ging heftig. Ihm war klar, dass es viel zu riskant gewesen war, die Kaioken nochmals einzusetzen. Schon die dreifache Kaioken hatte Meister Kaio ihm strikt verboten. Aber was brachte es schon, es nicht zu versuchen? Wenn die Erde pulverisiert war, hätte er auch nichts mehr davon gehabt, dass er die Attacke nicht versucht hätte, weil sie ihn umgebracht hätte.

Seine Muskeln fühlten sich an, als würden sie jeden Augenblick zerreißen. Der Schmerz war die reinste Qual. Aber wenigstens konnte er so eine Weile verschnaufen. Sicherlich würde das Kamehameha Vegeta noch nicht den Rest gegeben haben... Dafür war dieser viel zu zäh. Fast bewunderte er diesen fremdartigen Prinz, der so kalt und herzlos schien und der der gnadenloseste, stärkste Kämpfer war, den er sich vorstellen konnte. Er schien nur von Stolz getrieben. Nichts sonst, das ihm etwas bedeutete. Mitleid und Bewunderung. Das waren die zwei Gefühle, die er für Vegeta aufbringen konnte.

Chapter 1 - Planet Erde

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CHAPTER 1 -Planet Erde (Vegeta)

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Entschlossen landete Vegeta auf einem hohen Felsen, unweit von Kakarott. Abschätzig und höhnisch blickte er auf ihn hinab. „Du hältst dich wohl für extrem schlau, was? Dachtest wohl, du knipst den Mond aus, damit ich mich nicht verwandeln kann, aber da hast du doch mit dem Falschen angelegt!“

„Wovon redest du?“, fragte Son Goku verwirrt, aber er hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Verwandeln? Vollmond? Was hatte es damit auf sich?

Vegeta lachte überlegen. Wusste dieser Trottel wirklich nichts von ihrer Fähigkeit, sich zu verwandeln? Was für ein Pseudo-Saiyajin sollte das eigentlich sein?! „Tja, Kakarott. Du hast das Pech, dass du ausgerechnet an mich geraten bist. Nur wenigen unserer Rasse ist es vergönnt, Powerballs erschaffen zu können, die mit der selben Intensität scheinen, wie ein Vollmond. Du hättest mich lieber nicht herausfordern sollen!“ Mit diesen Worten hob Vegeta seine Hand und sammelte seine Energie in seiner Handfläche. Schon Sekunden später erschien dort eine hell leuchtende, kleine Kugel. Mit einem irren Lachen beförderte er die scheinende Energie mit voller Wucht in den Himmel.

//Letzte Chance, bevor er sich verwandelt!//, dachte Son Goku entschlossen. //Seine Kraft hat rapide abgenommen, als er den Powerball erschaffen hat!// Gerade wollte er losstürmen, als ihn die Schockwelle einer gewaltigen Explosion fast von den Füßen riss. Mit geweiteten Augen starrte er hinter sich an den Himmel. Der Powerball war auf die Größe eines Vollmondes angewachsen! Und schon im nächsten Augenblick spürte er, wie in Vegeta eine Veränderung vorging. Mit Schrecken beobachtete das Schauspiel, das sich jetzt vor ihm abspielte.

Der schmale, klein-gewachsene Saiyajinprinz wuchs in die Höhe, sein Körper breitete sich aus, wurde haarig und sein Gesicht verzog sich zu einer beißzahn-gezierten Fratze mit roten Augen. Wenig später stand ein riesengroßer Gorilla vor Son Goku. Als ob das nicht schon alles gewesen wäre, war mit dieser unheilvollen Verwandlung auch noch seine Kampfkraft um ein Vielfaches angestiegen... //Scheisse...//, dachte Son Goku. //Ich hätte ihn gerade schon kaum noch besiegen können... Aber jetzt? Ich hab keine Wahl, ich muss irgendwie eine Genkidama machen!// Noch während er seine Gedanken spinnte, sah er eine riesige Faust auf sich zurasen und wich ihr im letzten Moment aus.

Der Weraffe verfolgte ihn und jagte ihn quer über das Gelände. Son Goku wusste nicht, was er tun sollte. Hilflos wich er diesem Monstrum aus, wagte hin und wieder einen Angriff, aber nichts schien zu helfen. Für eine Genkidama brauchte er Zeit... Und Platz!

„Ich hab dir ja gesagt, du bist gleich erledigt!“, zischte Vegeta in einer hallenden, tiefen Stimme. Fast ähnelte es einem Knurren. „Ich zerquetsche dich!“

Wieder wich Son Goku diesem zerstörerischen Ungetüm aus. Und dann durchfuhr es ihn wie ein Blitz! Natürlich! Er selbst war das Affenmonster gewesen, vor dem sein Großvater ihn gewarnt hatte! Aber das bedeutete ja auch... dass er selbst... ihn getötet hatte!

Ein unglaublicher Schwermut überkam ihn plötzlich und er wusste, er durfte nicht zulassen, dass so etwas jemals wieder passierte. //Egal, ob ich sterbe, ich muss diesen Kerl besiegen! Dann kann ich mich wenigstens bei meinem Großvater im Jenseits entschuldigen...//

„Ich mach dich platt, du Wanze!“, schrie Vegeta gereizt. Es machte ihm unheimlich Spaß, diesen Idioten durch die Gegend zu hetzen. Und früher oder später würde er ihn schon zu Greifen bekommen.

„Unterschätz mich nicht!“, entgegnete Son Goku wütend. „Du hast mich noch lange nicht besiegt!“ Erneut hüpfte er beiseite, als Vegetas wuchtiger Körper sich in seine Nähe durchschlug und erneut traf Vegeta nichts als Fels. //Er ist für diese Größe verdammt schnell!//, dachte Son Goku frustriert und betrachtete den Riesenaffen, hinter dem sich der grell leuchtende Powerball am Himmel befand. //Natürlich!//, schoss es ihm durch den Kopf und plötzlich kam es ihm gerade recht, dass der riesige Affe auf ihn zustürmte. „Sonnenattacke!“, schrie er laut, presste seine Augenlider zusammen, hob seine Hände ausgestreckt neben sein Gesicht, als auch schon ein gleisendes Licht um ihn herum erschien, dass geradewegs in Vegetas glühend rote Augen drang.

Mit einem lauten Aufschreib hielt der Affe sich sein Gesicht. „Ah! Meine Augen! Dieses Schwein hat mich geblendet!“ Wie wild geworden hampelte er umher, schlug um sich, in der Hoffnung, Son Goku zu erwischen, doch der hatte schon reichlich Abstand zwischen sie gebracht und bereitete auf einem Felsen stehend mit erhobenen Händen eine Genkidama vor. „Erde, Feuer, Wasser und Luft, bitte gebt mir einen Teil eurer Energie!“, sprach er und beruhigte sich innerlich. Dann schloss er die Augen und begann, sich auf alles um ihn herum zu konzentrieren und schon bald spürte er unzählige kleine Energien, die sich in seinem Körper sammelten. Es wärmte ihn irgendwie von innen und er wusste, dass diese Attacke stark genug sein würde, um den Gegner zu besiegen. Seine Haut fing an, zu leuchten. Die gesammelte Energie ließ ihn scheinen, während ungefähr hundert Meter weiter ein immer noch geblendeter Riesenaffe mit seinen Augen und seiner Beherrschung haderte. „Kakarott, du Hund! Wo bist du?!“ Er nahm die Hände von den Augen und kniff sie ein Stück weit zusammen. Langsam kam sein Augenlicht wieder. Und was er sah, gefiel ihm gar nicht. Kakarott stand auf einem Felsen und glühte, die Hände in den Himmel gestreckt. Wahrscheinlich bereitete er eine Attacke vor. Aber das würde er nicht zu lassen! Nicht noch einmal würde er diesen Kerl unterschätzen!

//Verdammt!//, dachte Son Goku. //Er hat mich entdeckt... Aber ich habs gleich!// Und in genau diesem Moment spürte er, wie die gesamte ankommende Energie sich in seinen Körper absetzte. Die Genkidama war fertig zum Abschuss. //Das wird verdammt knapp...// Er ballte seine Faust und versuchte, die Energie zu manifestieren, als er gerade einen wild knurrenden Vegeta auf sich zukommen sah. „Nein!“, schrie dieser wutentbrannt und feuerte geradewegs einen rot-flammenden Energiestrahl auf Kakarott. Sofort brach der Felsen unter diesem weg, aber Son Goku reagierte blitzschnell, schlug einen Salto und erhob sich in die Luft, entfloh geradewegs dem immer noch eingeschränkten Sichtfeld des Riesenaffen. Als er sich oberhalb von Vegeta befand, entdeckte er eine beschädigte Stelle an der Rückseite seiner Rüstung und er konzentrierte sich auf seine Energie, ließ die Genkidama zu einer hellblau leuchtenden Energiekugel werden. Wenn er die kaputte Stelle der Rüstung treffen würde - da war er sich sicher - würde das Vegeta vernichten. Er holte aus und zielte.

Vegeta unterdessen blickte sich verwirrt um. Er hatte Kakarott aus den Augen verloren und das pisste ihn wahnsinnig an. Dann nahm er ein Leuchten aus dem Augenwinkel wahr und wand sein Gesicht nach hinten. In einiger Entfernung über ihm schwebte Kakarott, der gerade in diesem Moment eine ziemlich eindrucksvoll aussehende Energiekugel in seine Richtung abschoss. Vegetas Augen weiteten sich vor Schreck, als er das Geschoss in seine Richtung fliegen sah. Er musste verdammt nochmal irgendetwas tun, damit ihn dieses Ding nicht traf! Aber es blieb nicht mehr viel Zeit, die Kugel raste geradewegs auf ihn zu. Wie im Affekt hob er seine Hände zum Schutz und ohne darüber nachzudenken hob er seinen wendigen Affenschwanz, um die Kugel zurück zu schleudern.

Dummerweise hatte er nicht mit der Stärke dieses Angriffs gerechnet und noch im selben Augenblick spürte er ein heißes Brennen in seinem Schwanz, als dieser von der Energie der Erde versengt wurde. Der Geruch von verbrannten Haaren und verbrannten Fleisch verpestete augenblicklich die Luft, als Vegetas riesiger Schweif brennend umherwedelte, während der gepeinigte Weraffe vor Schmerz seine Seele aus dem Leib schrie.

Son Goku nutzte die Gelegenheit, sammelte das letzte Quäntchen Stärke, das in seinem geschundenen Körper zu finden war und raste auf Vegetas Rücken zu. Er krallte sich an den Ansatz von Vegetas Schwanz, der unkontrolliert durch die Gegend zuckte und riss mit einem lauten Kampfschrei so sehr daran, dass er mit einem unbeschreiblichen Geräusch abriss.

Mitsamt Son Goku fiel das riesige Stück Fleisch auf den Boden und begrub den Saiyajin unter sich. Son Goku spürte einige seiner Rippen regelrecht zerbersten und er verlor jegliches Gefühl in seinem Körper. Einen Moment lang dachte er wie im Fieberwahn, er wäre schon tot. Das leblose Stück Fleisch, das ihn zermahlen hatte, schrumpfte wieder auf seine Originalgröße zusammen.

Durch seine blutüberströmten Augen konnte Son Goku keinen Riesenaffen mehr erkennen. Was war mit Vegeta passiert? Hatte er sich zurück verwandelt? Wie verletzt war er? War er besiegt? Son Goku atmete schwer. Er konnte nicht mehr klar denken, aber er wusste eines: Wenn Vegeta jetzt noch stehen konnte, dann stünde es schlimm um die Erde...

In diesem Moment hörte er einen heiseren Schrei und in einiger Entfernung flogen einige Steine auseinander. Son Goku zitterte. Dieser Bastard war also noch am Leben... Er hatte versagt.
 

Vor Schmerz wie gelähmt lag Son Goku auf dem harten Steinboden, als sich über ihm der ebenfall geschundene, aber im Gegensatz zu ihm, noch relativ fitte Körper Vegetas aufbaute.

Der Prinz trug einen kalten Gesichtsausdruck, der absolut nichts über seine Gedanken verriet. „Das hast du nun davon, du Wurm“, sprach er angewidert. „Mit mir legt man sich nicht einfach so an.“ Ein Zucken der Augenbrauen, dann spuckte er Kakarott ins Gesicht. „Du hast es nicht verdient, ein Saiyajin genannt zu werden. Du hast keinen Stolz, keine Würde! Und jetzt stirb.“ Mit letzter Kraft hob Vegeta seinen schmerzenden rechten Arm und bündelte die letzte Energie, die er noch in sich trug zu einem kleinen Ki-Ball. Bei Kakarotts Verfassung würde das genügen, um ihn endlich ins Jenseits zu befördern.

„Warte!“, keuchte Son Goku mühsam hervor. „Ich weiß, dass du mich umbringen wirst und es ist mir egal. Du hast gewonnen, du bist der Stärkere von uns. Dein Stolz dürfte befriedigt sein und obwohl ich mein eigenes Schicksal nicht mehr ändern kann, möchte ich dich um etwas bitten, was dein Ansehen nicht verringern wird, weil keiner hier ist, der meine Bitte mitbekommt.“

Vegeta zog seine Nase kraus. Eine Bitte? Kurz vor dem Tod? Als würde es irgendetwas geben, das diesen Schwachkopf noch vor ihm retten konnte! Er lachte kurz verächtlich. Und trotzdem hörte er dem halbtoten zu.

„Bitte, Vegeta... Verschone die Erde und ihre Bewohner... Sie haben niemandem etwas getan. Sie verdienen es nicht, einfach so ausgelöscht zu werden.“

Vegeta lachte laut auf. „Ha! Willst du jetzt unter die Komiker gehen? Hörst du dir eigentlich selbst zu? Das wird das erste sein, was ich tue, gleich nachdem ich dir dein Lichtlein ausgeblasen hab!“ Verschonen... Was dachte dieser Vollpfosten eigentlich? Dass er nur wegen ihm auf die Erde gekommen war? Sicherlich nicht...

Er schwankte kurz. Sein Körper brauchte endlich Ruhe. Er musste sich erholen. Er sollte das alles hier langsam hinter sich bringen und zurück zum Stützpunkt fliegen. Langsam erhob er seine Hand, um mit dem Energieball auszuholen.

„Vegeta, bitte!“, flehte Son Goku. „Bitte verschone die Erde! Tu einmal in deinem Leben etwas Gutes!“ Und ohne dass er es wollte, rannen ihm Tränen aus den Augen. Er weinte. Er konnte es selbst nicht glauben, aber er konnte es nicht zurück halten.

Wie gebannt starrte Vegeta mit erhobener Hand auf den besiegten Saiyajin vor sich. Er weinte? Vegeta hatte noch nie irgendjemanden weinen sehen. Weinen galt als Schwäche. Und Schwäche durfte man nicht zeigen. Ach was, man durfte sie gar nicht erst besitzen! Und doch... irgendwie regte sich etwas tief im schwarzen Herzen des Prinzen. Kakarott weinte nicht aus Angst. Er weinte nicht um sein eigenes Leben, weinte nicht, weil er traurig war. Nein, er weinte wegen Menschen... Wegen irgendwelchen Fremden, die sterben würden. Irgendwie konnte er das nicht nachvollziehen. Er verstand es einfach nicht. Das waren doch nur irgendwelche Individuen, die absolut nichts wert waren. Wieso maß Kakarott ihnen solchen Wert bei? Das war unlogisch...

„Bitte...“

„Tze“, antwortete Vegeta abschätzig und wischte sich mit seiner freien Hand ein dünnes Rinnsal Blut aus dem Mundwinkel. Er hatte absolut nicht vor, dieses minderwertige Volk zu verschonen. Und der Planet würde sicherlich ein gutes Sümmchen einbringen. Aber jetzt würde er erstmal Kakarott vernichten. Er wusste nicht, wieso er sich sein Gejammer überhaupt anhörte und ihn nicht schon längst getötet hatte. Er holte mit seinem Arm aus und ein Grinsen bildete sich in seinem Gesicht.

Mit hoch erhobenem Arm stand er über seinem Gegner und starrte ihn an.

Wieso schoss er nicht?

//Wieso schiesse ich nicht, verdammt?!// Erneut holte er aus, aber irgendetwas schien ihn zurück zu halten. Irgendeine unsichtbare Barriere. Aber nichts äußerliches. Nein, er selbst hielt sich davon ab. //Schiess endlich!//, mahnte er sich und gleichzeitig merkte er, dass er irgendwie nicht wollte. Gehorchte sein Körper ihm nicht mehr?

Wie in Trance betrachtete er Kakarott, der immer noch mit Tränen in den Augen auf dem Boden lag. Er betrachtete die verletzten Muskeln, das halb verbrannte Fleisch seines Opfers, die halb zerfetzte Hose, die schwere Atmung und den viel zu flach gehenden Puls. Betrachtete die verwegenen, wild abstehenden Haare und den verzweifelten Gesichtsausdruck, der von diesen nachtschwarzen Augen gekrönt wurde. Wie sehr er diesen Kerl hasste... Er hatte sich ihm widersetzt! Ihm, seinem Herrscher! Ein Unterklassekrieger! Und doch... hielt ihn irgendetwas davon ab, ihn einfach so zu vernichten.

Vegetas Puls beschleunigte sich. //Wieso verdammt noch mal töte ich ihn nicht?!// Seine Atmung wurde schneller und flacher. Er spürte sein Herz regelrecht gegen die Innenseiten seiner Rippen pochen. Was war das denn bitte für ein Gefühl?! Noch nie hatte sein Körper das getan! Irgendwie fühlte er sich aufgeregt. Er schwitzte.

//Ich kann ihn nicht umbringen!// Vegeta schluckte hart, als ihm diese verfluchte Tatsache bewusst wurde. Kakarott war der einzige Saiyajin, der sich ihm jemals widersetzt hatte und er was der einzige Saiyajin, der es jemals so erfolgreich mit ihm aufgenommen hatte. Aber wieso vernichtete er ihn nicht einfach? Der konnte noch zu einer richtigen Bedrohung für ihn werden... Und noch nie in seinem Leben hatte er einen Gegner davon kommen lassen.

„Vegeta...“ säuselte Kakarott ihm entgegen. Das riss ihn aus seinen Gedanken. Er stand immer noch mit erhobener Hand vor seinem Gegner. Dann traf er eine Entscheidung. Eine für ihn sehr untypische Entscheidung.

Er nahm etwas Energie aus dem Kiblast und schleuderte es dann mit voller Wucht gegen Kakarotts Wange. Augenblicklich wurde der Getroffene ohnmächtig.

Aber eben nur ohnmächtig. Vegeta besah sich sein Werk. Kakarott bewusstlos. Diese Ohnmacht dürfte eine ganze Weile anhalten. Das hoffte er zumindest. Dann zog er eine kleine Fernbedienung unter seiner Uniform hervor und betätigte kurz zwei kleine Knöpfe, ehe er sie wieder verstaute.

Wenig später erschienen am Horizont zwei kleine Raumkapseln, die direkt vor Vegeta auf dem Boden landeten. //So hat es sogar noch einen Vorteil, dass ich Nappa gekillt habe//, dachte Vegeta mit angehobenen Augenbrauen. Noch keinen Moment hatte er bereut, seinen Partner ins Jenseits befördert zu haben. Dieser Loser hatte es nicht anders verdient. Eigentlich war er froh, dass er ihn los war.

Mit einem Surren öffneten sich die Luken der beiden Raumkapseln.

Vegeta packte Kakarotts schlaffen Körper und schleppte ihn zu der Kapsel, die Nappa gehört hatte. Unsanft warf er ihn hinein und drückte ein paar Knöpfe an der kleinen Armatur des Flugobjekts. So konnte er sie jederzeit von seiner eigenen Kapsel aus bedienen.

Eigentlich machten Saiyajins ja keine Gefangenen... Vegeta knurrte leise vor sich hin. Er hatte wirklich absolut keine Ahnung, wieso er das tat, was er gerade tat. Außerdem war er sich nicht sicher, ob Kakarott nun sein Gefangener war oder wie lange er das sein würde. Ob er sein Sklave sein würde, sein Mitstreiter, sein... was auch immer.

Aber vielleicht wäre er ganz hilfreich in dem Komplott, das er gegen Freezer plante.

Mühsam schleppte er sich in seine eigene Raumkapsel und atmete tief durch, als er in dem weichen Sitz landete. Endlich entspannen. Bald geheilt werden.

Drei Tage würde der Flug zur nächsten Station dauern. Bis dahin konnte er schlafen.

Surrend glitten beide Kapselluken zu. Vegeta stellte den Kurs für beide ein, wobei er Kakarotts Kurs leicht abänderte.

Rasend schnell erhoben sich beide Kugeln gleichzeitig aus dem Boden und schossen hinauf in den Weltraum. Nachdem sie die Erdatmosphäre und das Sonnensystem verlassen hatten, stellte Vegeta die Schlaf-Phase ein. Ein geruchsneutrales Gas strömte in den Sauerstoff mit ein und ließ Vegeta langsam wegdämmern. Er war erschöpft... Einfach nur erschöpft. Was für ein Tag.
 

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TO BE CONTINUED

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Chapter 2 - Planet Cold

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Chapter 3 - Planet Namek, I

So, endlich mal wieder ein neues Kapitel.

Vor der ganzen Namek-Geschichte hab ich eigentlich echt Bammel... Aber wenn diese Hürde geschafft ist, dann gehts glaub ich schneller mit den Kapiteln :)
 

Danke an alle fleißigen Kommi-Writer und Favos! Weiter so! ;)
 


 

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CHAPTER 3 - Weltall / Planet Namek (Zarbon und Dodoria)

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Nach vier Stunden Training bei 70-facher Schwerkraft, beschloss Son Goku, sich doch wenigstens für vier Stunden hinzulegen, damit sein geschundener Körper sich ein wenig erholen konnte. Das Training ohne Vegeta war zwar nicht so effektiv, wie mit einem Gegner, jedoch kam er trotzdem gut weiter, gewöhnte sich schnell an die höhere Schwerkraft und konnte den Prinzen der Saiyajins so unbemerkt überholen. Er musste nur verdammt vorsichtig sein, dass dieser ihn nicht erwischte.

Schon zu Beginn seines geheimen Trainings hatte er für einen Moment die Befürchtung gehabt, Vegeta könnte auf dieselbe Idee kommen, dann würden sie sich gegenseitig überhaupt keinen Schlaf mehr gönnen... Glücklicherweise war dem nicht so gewesen.

Son Goku schaltete die künstliche Gravitation aus und machte sich auf den Weg durch das dunkle Raumschiff, hinüber zu den Schlafkammern.
 

Zur selben Zeit wachte Vegeta schweißgebadet in seinem Bett auf.

Wieder einer dieser verfluchten Albträume!

Schlaftrunken raufte er sich die Haare und massierte über sein verschwitztes Gesicht. Konnte er diese scheiss vergangenen Bilder nicht endlich vergessen und hinter sich lassen? Die ganze Scheisse machte ihn wirklich ungemein fertig...

Wie in Trance glitt er aus dem Bett. Er brauchte jetzt was zu beißen! Und wenn es nur dieses widerwärtige Echsenbrot war...

Ohne das Licht einzuschalten betätigte er den Türöffner und schritt gedankenverloren aus seinem Zimmer, als er auch schon gegen etwas großes, festes knallte, dass seltsam nachgab. Augenblicklich war er hellwach und analysierte die Situation.

Wenige Zentimeter von ihm entfernt stand Kakarott und blickte mit großen Augen erschrocken auf ihn hinab. Er trug immer noch kein Hemd und seine Haut strahlte eine natürliche Wärme aus, die Vegeta fast zu spüren meinte. Und wieder stieg ihm dieser Geruch in die Nase... //Mmmh...// "Was zum Teufel machst du hier draußen?", fuhr er den größeren an und unterdrückte den Impuls, den muskulösen Oberkörper vor sich anzufassen.

Son Goku erhob verteidigend die Hände. "Ich war nur schnell etwas essen", sagte Son Goku fast etwas zu schnell und hoffte inständig, dass Vegeta nicht kapieren würde, dass er trainieren war.

Der Prinz atmete tief durch. Gut. Kakarott war etwas essen gewesen. Schön. Er hatte es nicht gemerkt und war in ihn hineingerannt, weil er nicht richtig wach gewesen ist. Halb so wild. Ein weiterer tiefer Atemzug. Dann drängte er sich kommentarlos an Kakarott vorbei und ergab sich wieder in seine Müdigkeit. Schnell etwas zu essen, dann wieder Schlaf. //Traumlos!//
 

Son Goku schnaufte erleichtert, nachdem er in seinem Zimmer verschwunden war. Wäre ja nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte Vegeta verstanden, was wirklich vor sich ging...

Müde entledigte er sich seiner zerrissenen Hosen und legte sich in das viel zu harte Bett, um wenigstens ein paar Stunden wohlverdiente Ruhe zu bekommen. //Ich hol euch und die Erde zurück, Freunde!// Mit diesem Gedanken schlief er erschöpft ein.
 

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Die folgenden Tage liefen alle nach dem selben Schema ab. Zwölf Stunden Training mit gelegentlichen Pausen, um etwas kleines zu essen, dann acht Stunden Schlaf. Jeden Tag schlich sich Son Goku während dieser acht Stunden für vier Stunden heimlich in den Trainingsraum und pushte sich nochmals an seine Grenzen und darüber hinaus.

Während dem Training mit Vegeta merkte er schon nach wenigen Tagen, dass er dem Prinzen bereits körperlich überlegen war, versteckte dies aber gekonnt und trainierte auf einem niedrigeren Level weiter. Dieser arrogante Sack musste ja nicht wissen, dass er ihn überholt hatte. Das würde er schon noch früh genug zu spüren bekommen. Im richtigen Moment.

In diesen Tagen wechselten die beiden Saiyajins kaum ein Wort, waren beide zu stur und taten so, als hätten sie sich gegenseitig nichts zu sagen. Dass sie sich eigentlich beide einsam fühlten und ihnen etwas Kommunikation nicht geschadet hätte, das ignorierten sie gekonnt.

Son Goku hatte begonnen, die gleichen Kampfänzüge zu tragen, wie Vegeta, nachdem er einen Schrank im Raumschiff gefunden hatte, in denen unzählige davon verstaut waren. An sich gefielen ihm diese engen Hosen und anliegenden Hemden nicht, er fühlte sich eingeengt, obwohl sie eigentlich flexibel genug waren. Er vermisste seine Gi's von der Erde...

Vegeta kämpfte weiterhin mit der Kontrolle seiner Instinkte. Jedesmal, wenn sie ihn einholten, wurde er fuchsteufelswild gegen sich selbst, kam aber nicht drum herum, sie jedes verfluchte Mal zu stillen. Anders wäre er nicht über den Tag gekommen. Er wäre wohl ständig mit einer Dauerlatte rumgelaufen, wenn er nicht selbst Hand angelegt hätte. Und immer, wenn er sich einen runterholte und dabei an Kakarotts Wahnsinnskörper dachte, verfluchte er sich dafür, dass er ihn von der Erde mitgenommen hatte und noch mehr verfluchte er sich dafür, dass er sich diesen Bastard nicht einfach krallte und ihn hemmungslos durchvögelte, so wie seine Instinkte es wollten. Er hatte keine Ahnung, wieso er es nicht einfach tat, aber es lag nicht an Kakarotts Stärke. Überlegen war er ihm schließlich allemal. Dachte er. Und es war schwierig genug, seine Dauer-Erregung vor Kakarott geheim zu halten, vorallem während dem Training, wo sie sich oft näher kamen, als ihm lieb war.
 

Dann, eines Nachts, wachte Vegeta wieder mal von einem seiner Albträume auf. Sein Atem ging heftig und die Bilder, die ihn gerade im Traum gepeinigt hatten, verfolgten ihn auch jetzt noch vor seinem inneren Auge. Ob er sie wohl jemals los werden würde? Jedenfalls nicht, so lange diese widerliche Echse noch in diesem Universum existierte... Wie sehr er Freezer hasste.

Gedankenverloren massierte er mit seinen Handballen sein Gesicht.

Ob er und Kakarott wohl eine Chance gegen Freezer hatten? Er hatte ja schon so allerlei gehört, darüber, dass Freezers Aussehen nur eine Hülle war, um seine wahre Kraft zu verbergen. Dass er sich verwandeln konnte, um die Ausmaße seiner Kraft zu entfesseln. Selbst hatte er Freezer noch nie so gesehen... Aber eigentlich genügte ihm schon die Stärke, die Freezer in seiner jetzigen Form an den Tag legte... Würden sie ihn besiegen können? Jedenfalls würden sie sich erstmal durch die Reihen seiner Lakaien kämpfen müssen. Zarbon. Dodoria. Wenn sie Glück hatten, würde die Ginyu-Force nicht rechtzeitig eintreffen. Schon vor Ginyu selbst hatte er Respekt... Aber zu zweit würden sie ihn locker platt machen.

Seufzend legte er sich zurück in sein Kissen. Schloss seine Augen. Versuchte, wieder einzuschlafen. Aber seine Gedanken drifteten immer wieder zu dem bevorstehenden Kampf mit Freezer. Trainierte er genug?

Wenn er es sich recht überlegte... sollte er besser nicht schlafen.

Mit einem Ruck warf er die Bettdecke von sich und schlüpfte in die Stiefel, die neben seinem Bett standen. Ob er Kakarott wecken sollte, damit sie gemeinsam weitertrainieren konnten?

//Nein... lieber nicht//, dachte er sich. //Schadet sicherlich nicht, wenn ich noch etwas Abstand zwischen unsere Kraftlevel bringe.// Mit diesem Gedanken im Kopf erhob er sich von seiner Schlafstätte und machte sich auf den Weg zum Trainingsraum. Freezer, dieses Arschloch würde sich noch wundern, wenn er auf ihn traf.

Vegeta kletterte die Leiter zum Trainingsraum hinauf und wollte die Luke öffnen, aber sie schien verschlossen zu sein. Skeptisch legte sich seine Stirn in Falten. //Was zum...// Erneut drückte er mit etwas mehr Kraft dagegen, aber das Ding bewegte sich keinen Zentimeter. Eine böse Vorahnung beschlich ihn. Seine Augen weiteten sich. Würde Kakarott das wirklich wagen?!

//Natürlich würde er! Dieser Bastard!// Mit einem lauten Schrei entfesselte er sein Ki und stemmte augenblicklich eine grell leuchtende Energiekugel gegen die Luke in der Decke. Mit einem lauten Knall flog sie nach innen und knallte tonnenschwer auf dem Boden auf. Mit einem Satz stieß sich der Prinz ab und landete stehend im Trainingsraum, als er auch schon den Halt verlor und ächzend zu Boden fiel. Eine unsichtbare Kraft quetschte ihn geradezu gegen den Boden. //Was...?// "Kakarott, du verdammter Bastard!", schrie er aus Leibeskräften und hob seinen Kopf ein Stück weit an, um den verräterischen Saiyajin anzublicken. Der musterte ihn ebenso erschrocken.

//Scheisse//, dachte sich Son Goku. //Er hat mich erwischt. Musste ja früher oder später so kommen... Jetzt kann ich mir mein Zusatztraining abschminken.// Trotz dieser bitteren Wahrheit konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er den stolzen Prinzen aller Saiyajin so angespannt und nach Kräften ringend auf dem Boden kleben sah.

"Wie lange", schrie Vegeta ihm weiter entgegen. "Machst du das schon?!" Er war wütend. Wieso war er verdammt nochmal nicht eher auf die Idee gekommen, dass Kakarott heimlich trainierte? Eigentlich war dieser im Training viel zu schnell an sein eigenes Level rangekommen. Wie hatte er nur so unachtsam sein können? Sein Körper war bis zum Bersten angespannt und doch konnte er sich verdammt nochmal nicht aufrichten. "Auf welcher Stufe trainierst du, verdammt nochmal, ich kann mich ja kaum bewegen!"

Mit festen Schritten ging Son Goku zur Konsole und regelte die Schwerkraft auf 40 herunter. Ein angenehmes Level, um ein Pläuschchen zu halten.

"Das war 90", erklärte er, während er Vegeta beim Aufstehen zusah. Die Wut des Prinzen lag regelrecht in der Luft. Aber er machte sich keine Sorgen. Was sollte Vegeta ihm schon tun? Er brauchte ihn schließlich. Abgesehen davon, dass er mittlerweile viel stärker war, als der Prinz. Und das würde sich auch so schnell nicht mehr ändern. Ihm war klar, dass sie sich jetzt gegenseitig keinen Schlaf mehr gönnen würden.

"90?", fragte Vegeta erstaunt. Eine Spur zu erstaunt. Nie hätte er für möglich gehalten, dass einer von ihnen beiden so weit kommt während dieser Reise.

"Ja", beantwortete Son Goku mit ernstem Blick Vegetas Interesse. "Tatsächlich wollte ich morgen auf 100 hochschalten."

"Seit wann trainierst du nachts, du verdammter Bastard?", fragte der Prinz knurrend mit gefletschten Zähnen.

"Seit der ersten Nacht unseres Trainings."

Vegetas Gesichtszüge entgleisten. //Er trainiert bei 90 und das schon seit Tagen... Verdammt! Ich hab keine Ahnung, wie stark er mittlerweile ist, aber sicherlich sehr viel stärker als ich. Scheisse, wie konnte mir das nur passieren?! Vor ein paar Wochen hab ich ihn noch besiegt und jetzt hat er mich überholt! So ein Dreck!//

Son Goku konnte regelrecht spüren, was in Vegeta los war. Er sah einen ungläubigen Glanz in dessen Augen und sein Körper bebte. //Ich habe ihn hintergangen. Na und? Er hat meine Familie und meinen Heimatplaneten auf dem Gewissen.// Son Gokus Blick war eiskalt. "Und du, Vegeta, was machst du hier?"

Ein Knurren. "Dasselbe wie du, du Vollidiot!"

"Jetzt hör doch mal auf, mich ständig zu beleidigen, du arrogantes Arschloch!", fuhr Son Goku ihn an. Langsam wurde es ihm zu bunt. "Wir können gerne weiter zusammen trainieren, aber dann hör endlich auf, so herablassend mit mir zu reden!"

"Du kannst mich mal!", schrie Vegeta ihm entgegen. //Was bildet der sich eigentlich ein?!//

"Gut", antwortete Son Goku gelassen. "Dann lass mich bitte in Ruhe. Ich trainiere gerade."

"Das kannst du vergessen!", entgegnete Vegeta wütend. "Ich bin jetzt dran. Du hattest deinen Spaß."

Seelenruhig drehte Son Goku sich wieder zum Schaltpult. "Und was willst du dagegen tun?", fragte er provokativ und regelte die Schwerkraft wieder auf 90 hoch. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Vegeta mit der hochfahrenden Gravitation immer weiter zu Boden gedrückt wurde und erbittert dagegen ankämpfte, während er selbst lediglich ein leichtes Ziehen spürte. Er grinste. Mal sehen, wie lange Vegeta brauchte, bis er sich auf dieser Stufe normal bewegen konnte.

"Mieses Arschloch!", wetterte Vegeta gequält und kämpfte gegen den Druck, der ihn nach unten zog. "Warte nur!"

"Ich trainier jetzt weiter. Tu, was du nicht lassen kannst." Mit diesen Worten wand er sich der Bodenluke zu und schloss diese wieder. Er merkte, dass Vegeta jede seiner Bewegungen verfolgte. Aber das machte ihm nichts. Unbeirrt fuhr er fort in seinem Training.
 

"Wie hast du das geschafft?", fragte Vegeta nach einer Weile in den Raum, während er immer noch versuchte, sich aufzurappeln. Immerhin war er schon mal auf seine Knie hochgekommen.

Son Goku hielt inne in der Übung, die er gerade machte und sah Vegeta ernst in die Augen. "Ich hab etwas, das mich antreibt. Und zwar nicht das Bedürfnis, jemanden umzubringen. Sondern ich tue das für alle, die ich liebe. Weil ich sie nicht im Stich lassen will. Liebe ist stärker als Hass, Vegeta. Es tut mir leid für dich, dass du das nie gelernt hast."

"Es tut dir leid?!", brüllte Vegeta ihm entgegen. "Du wagst es, Mitleid für mich zu empfinden?! Warte nur, du..." Mit allen Kräften, die er mobilisieren konnte, stieß er sich vom Boden ab und strauchelte mit einem lauten Schrei auf Son Goku los, der einfach einen Schritt zur Seite tat und dabei zusah, wie der kleine Saiyajin vor ihm auf die Nase fiel.

Son Goku schüttelte langsam den Kopf. "So viel Hass..."

Der Prinz auf dem Boden gab ein Knurren von sich. "Ich mach dich fertig, Kakarott!"

"Lern erstmal zu laufen", grinste Son Goku schadenfroh. Irgendwie fand er es wahnsinnig amüsant, Vegeta so bloß zu stellen. Er hatte es ja eigentlich nicht besser verdient. Immerhin hatte er ihm grundlos alles genommen, was ihm etwas bedeutete. Und jetzt? Jetzt war er diesem Ekel haushoch überlegen. Aber irgendwie... Sein Gesicht verfinsterte sich. Irgendwie machte ihn das auch nicht glücklich. Es wäre ihm jetzt ein leichtes gewesen, Vegeta zu vernichten, sich an ihm zu rächen und auf Namek allein auf die Suche nach den Dragonballs zu gehen. Aber er tat es nicht. Irgendwie tat es ihm sogar leid, dass Vegeta so sehr darauf beharrte, dieser kaltherzige Saiyajin zu sein. Ein Teil in Son Goku sehnte sich nach jemandem, mit dem er auf einer Wellenlänge war, jetzt, wo er so mutterseelenallein im Weltall war. Wieso musste er nur ausgerechnet mit Vegeta hier sein...

"Hör mal, Vegeta, ich mach dir einen Vorschlag." Vielleicht würde er ihn ja doch noch irgendwie dazu bringen, netter zu sein.

Der Prinz horchte auf. Neugierig beobachtete er, wie Kakarott erneut zum Schaltpult ging und die Gravitation herunter schaltete. Der Druck ließ nach und sofort sah er seine Chance. Blitzschnell stieß er sich von Boden ab und raste auf Kakarott zu, holte mit der Faust aus und-

wurde gebremst.

Seine Faust befand sich wenige Zentimeter vor Kakarotts Wange und wurde von dessen Hand festgehalten. "Vegeta", sprach der Angegriffene mit harter Stimme. "Hör auf mit diesem Scheiss."

Die Augen des Prinzen weiteten sich. So schnell war Kakarott mittlerweile. Und diese Härte in dessen Augen... Er schien zu allem entschlossen.

Also schluckte er - nur dieses eine Mal! - seine Wut runter, tat zwei Schritte zurück und verschränkte seine Arme. "Was für ein Vorschlag?", fragte er murrend.

"Ich werde jetzt schlafen gehen", begann Son Goku. "Du wirst dich an der 70- oder 80-fachen Schwerkraft versuchen. Wenn ich wieder komme, werden wir trainieren. Zusammen. Und zwar auf 100. Alles andere bringt nichts. Wir werden jeden einzelnen Tag, bis wir auf Namek ankommen, so lange und hart trainieren, wie wir können. Keine unnötigen Pausen, keine acht Stunden Schlaf. Keine Gnade. Wenn wir absolut nicht mehr können, werden wir ein paar Stunden schlafen und dann weiter machen. Wir werden uns nicht schonen. Wer zu stark verletzt ist, kommt in den Meditank."

"Einverstanden", knurrte Vegeta mürrisch. Sollte ihm doch recht sein, wenn er dieses Weichei bis an den Rand des Todes verkloppte.

"Ach und, Vegeta?"

"Was noch?"

"Keine Beleidigungen mehr."

"Leck mich", fauchte der Prinz. Er würde sich von niemandem sagen lassen, wie er sich zu verhalten hatte.

"Gut, dann kannst du alleine trainieren." Mit diesen Worten wand Son Goku sich ab und verließ den Trainingsraum. Er brauchte dringend eine Tüte voll Schlaf. So konnte Vegeta sich in Ruhe Gedanken darüber machen, ob er sich darauf einlassen wollte oder nicht. Aber eines war sicher: Vegeta würde sich nicht kampflos geschlagen geben. Er würde weitertrainieren, bis er ihn wieder überholt hatte. Und dies galt es zu verhindern.
 

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Nach wenigen Stunden seines wohlverdienten Schlafes und nach einem ausgiebigen Essen - das ihm im Übrigen absolut nicht zusagte... - begab sich Son Goku wieder in den Trainingsraum, wo er einen Liegestützen machenden Vegeta vorfand. Ein Blick auf das Schaltpult verriet ihm, dass der kleinere Saiyajin mittlerweile bei 80-facher Schwerkraft trainierte. //Der ist ja nicht gerade langsam//, stellte er verwundert und angespannt fest. Konnte es wirklich nur Hass sein, was ihn antrieb? Unbewusst fragte er sich, ob nicht eventuell doch noch mehr unter Vegetas Fassade lag, als das, was er behauptete zu sein.

"Auch schon wach?", fragte der Prinz provokativ und stellte seine Übungen ein. "Dann kanns ja endlich los gehen."

"Ich hab gesagt, wir werden auf 100 gehen", erklärte Son Goku, der mittlerweile begonnen hatte, sich zu dehnen.

"Na meinetwegen", entgegnete Vegeta mit verschränkten Armen. Sein Körper fühlte sich jetzt schon müde und ausgelaugt an. Kakarott war etwas weniger als vier Stunden weg gewesen und in diesen wenigen Stunden hatte er die Schwerkraft von 60- bis auf 80-fach erhöht. Jede Muskelfaser seines Körpers schmerzte und war bis zum Erbersten gespannt. Aber mit Sicherheit würde er vor diesem Idioten nicht zugeben, dass er eine Pause brauchte. Nicht jetzt. Diese blöde Schwerkrafterhöhung würde er schon noch packen. Immerhin war er der Stärkste seiner Rasse und würde sich nicht von diesem Unterklasse-Depp erniedrigen lassen. Das wäre ja noch schöner. Noch nie hatte es ein anderer Saiyajin gewagt, ihn zu erniedrigen.

Eine Augenbraue Son Gokus fuhr in die Höhe, während er zum Schalspult hinüber ging. Schon als er reingekommen war, hatte er bemerkt, wie fertig Vegetas Körper war. Er hatte wirklich innerhalb von wenigen Stunden sein Schwerkraft-Level um das 20-fache erhöht und nun konnte er sich nicht mal eingestehen, dass er eine Pause brauchte? Dieser Kerl war wirklich zum Verzweifeln stur. Naja, wenn er es nicht anders wollte.

Er stellt die Gravitation auf 100-fach und drückte auf Enter. Ein ungeheurer Druck bildete sich in dem Raum, der alles nach unten drückte. Alles in Son Goku spannte sich an. Seine Kiefer pressten sich regelrecht aufeinander, um sich der wahnsinnigen Schwerkraft entgegen zu stemmen. Mühsam versuchte er, einige Schritte zu tun.

Vegeta unterdessen kämpfte auf ganz andere Weise mit sich. Die Schwerkraft hatte ihn geradezu überwältigt und wieder hockte er auf allen vieren auf dem Boden, schwer keuchend. Schweiß perlte ihm in dicken Bahnen von der Stirn, sein Puls war schon weit über 180 und in seinem Gesicht hatte sich ein dunkles Rot ausgebreitet. Wie peinlich ihm verdammt noch mal war, dass sein Körper dieser Kraft gerade nicht standzuhalten vermochte, während Kakarott schon munter durch die Gegend hüpfte! "Gnh..."

Son Goku, der voll in seinem Element war und die Schwerkraft zu bezwingen versuchte, wurde nun wieder bewusst, dass er ja nicht allein war. Der angestrengt ächzende Prinz hockte auf dem Boden, zitterte und gab unkontrollierte Laute von sich.

"Alles in Ordnung, Vegeta?" //Vielleicht hätte er doch eine Pause machen sollen...//

"Ja, verdammt, lass mich in Ruhe, du Ar-..." Vegeta biss die Zähne aufeinander, um sich selbst das Wort abzuschneiden. Er musste sich zusammenreißen, wenn er weiter mit Kakarott trainieren wollte. Auch wenn er es sich nicht wirklich eingestehen wollte, war das Training mit diesem Hund wahnsinnig effektiv.

Verwirrt blickte Son Goku auf sein Gegenüber hinunter. Hatte Vegeta sich wirklich gerade selbst davon abgehalten, ihn zu beschimpfen? Er hätte niemals gedacht, dass der Prinz wirklich auf seine Forderung eingehen würde... Interessant. "Bist du sicher, dass du nicht eine Pause machen willst?", fragte er ernst gemeint. Es sah nicht gut aus, wie Vegeta sich quälte.

"Ja, ich bin mir sicher. Das bisschen Schwerkraft ist doch nichts", presste er hervor. Er würde das schon schaffen.

Mit einem skeptischen Blick wand Son Goku sich ab. Sollte Vegeta sich doch quälen. Er selbst würde jedenfalls trainieren.

Recht schnell hatte Son Goku sich mit der neuen Schwerkraft-Situation auseinander gesetzt, begann bald, sich zu dehnen, einige Sit-Ups zu machen und an seiner Geschwindigkeit zu arbeiten. Die 100 schien ihm eine Hürde zu sein, die er unbedingt packen musste, wenn er sich diesem Freezer stellen wollte. Welchen Klinch Vegeta mit dieser Echse hatte, war ihm im Grunde egal, aber er würde nicht drum herum kommen, ihn zu besiegen, wenn er die Dragonballs für sich haben wollte. Und sein Wille war groß. Damit würde er jede Hürde überwinden. Der Gedanke an seine Freunde trieb ihn an.

Nach einer Weile nahm er aus dem Augenwinkel heraus wahr, dass auch Vegeta es geschafft hatte, sich aufzurichten. Er wirkte jedoch sehr gequält. Sein Körper zitterte unkontrolliert und an einigen Stellen traten Adern hervor. Skeptisch beobachtete Son Goku das Schauspiel, das Vegeta ihm bot, während er weiter Sit-Ups machte. Er bewunderte Vegetas eisernen Willen, auch wenn er nicht gutheißen konnte, dass der Prinz sich so extrem pushte. Das konnte doch keinem gut tun...

Aber wieso machte er sich eigentlich Gedanken darüber? Immerhin war es der kaltherzige Vegeta, der da bei ihm war. Der Mann, der ohne mit der Wimper zu zucken die Erde ausgelöscht hatte.

Im nächsten Moment sah er, wie sich Vegetas Pupillen nach hinten verdrehten und er bewusstlos zu Boden fiel.

"Vegeta!", rief Son Goku laut und stürmte zu dem Ohnmächtigen. Er kniete sich neben ihn und betrachtete ihn kurz. Er atmete noch. Und sein Puls ging auch noch. Also nichts lebensbedrohliches. Einfach überanstrengt. //Er hat sich selbst ausgeknockt...//, dachte Son Goku und wusste nicht, ob er darüber amüsiert oder besorgt sein sollte. "Vegeta, wach auf!", sprach er zum Prinzen und rüttelte an dessen Kragen. Aber er wollte einfach nicht wach werden. Son Goku seufzte. Dann ging er die Schwerkraft runterschalten. Als er zurück zum Prinzen ging, hörte er, wie dieser gequält stöhnte. Er schien wohl doch wieder aufzuwachen.

"Vegeta, wach auf", sprach Son Goku erneut und kniete sich hinunter.

Vegeta öffnete seine Augen einen Spalt weit. "Was ist...?"

"Du bist ohnmächtig geworden", erklärte Son Goku sachlich. "Du solltest dich ausruhen."

"Nie...mals!", entgegnete der Prinz abgehackt. "Dann... wirst du... noch stä...rker..." Der Prinz kämpfte sichtlich mit seinem Bewusstsein.

"Du kannst dich ja kaum noch bewegen", meinte Son Goku ernst und besah sich den Prinzen. "Ich bring dich in den Meditank. Ein paar Stunden und du bist wieder fit."

"Nein! Keine... Zeit!", wetterte Vegeta angestrengt.

Son Goku seufzte. Wollte Vegeta sich wirklich nur nicht ausruhen, weil er selbst so lange weiter trainieren würde? Das war doch völliger Stuss! Andererseits war Vegeta gerade sowieso wehrlos, wieso fragte er ihn eigentlich...

Ohne weiter etwas zu sagen, packte er den Prinzen und legte ihn sich über die Schulter.

"Was... machst du?!", meckerte dieser und versuchte, sich zu wehren. Es gelang ihm nicht.

"Du wirst dich jetzt ausruhen!", befahl Son Goku und öffnete mit einem Fuß die halb zerstörte Luke des Trainigsraumes. Dann schwebte er mit Vegeta hinunter und brachte ihn in das Zimmer mit dem Meditank. Er öffnete die Kuppel.

"Wag es nicht", flüsterte Vegeta, als Son Goku ihn auf dem Boden absetzte. "Mich auszuziehen!"

Son Goku sah ihn aus großen Augen an. "Was ist denn so schlimm daran?"

Vegeta knurrte. "Ich kann das selbst!"

"Ist ja in Ordnung..."

"Dann dreh dich auch gefälligst weg!", schnauzte Vegeta ihn an. Sofort drehte Son Goku sich um. Er konnte es nicht verstehen, was Vegeta daran so peinlich war. Aber wenigstens schien er endlich zu verstehen, dass er sich ausruhen sollte. Und scheinbar konnte er sich bei dieser normalen Schwerkraft wieder halbwegs bewegen, so dass er sich selbst entkleiden konnte.

Mit Schamesröte im Gesicht stieg der geschundene Saiyajin nackt in das Becken des Meditanks. "Wehe, du trainierst weiter, während ich hier drin bin!", fauchte er noch, bevor die Kuppel sich schloss und er sich die Atemmaske aufsetzte. Das heilende Wasser begann laut gluckernd das Becken zu füllen.

Son Goku seufzte. Dann verließ er den Raum.

Einen Moment dachte er daran, wirklich das Training ohne Vegeta weiter zu führen. Aber irgendwie plagte ihn ein schlechtes Gewissen. Wollte er ihn wirklich schon wieder hintergehen? Waren sie nun nicht so etwas wie... Trainingspartner? Kampfpartner? Wäre es unfair Vegeta gegenüber, wenn er jetzt weiter machte?

Verzweifelt rieb er sich mit beiden Händen die Stirn. "Was ist nur los mit mir?", fragte er sich. Dann begab er sich in sein Schlafzimmer, um ein paar Stunden zu schlafen.
 

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Vegeta fühlte sich wie neu geboren, als er nach knapp drei Stunden aus dem Meditank stieg. Hastig trocknete er seine geheilte Haut und schlüpfte in seine Klamotten, die vor dem Tank auf dem Boden verstreut lagen. Die letzten Stunden hatte eigentlich nur ein einziger Gedanke sein Bewusstsein durchdrungen. Kakarott trainierte ohne ihn! Nachdem er wieder vollständig eingekleidet war, verließ er eiligen Schrittes das Zimmer und spurtete zum Trainingsraum.

Er öffnete die Luke -

und stellte überrascht fest, dass Kakarott nicht dort war.

Ein leichtes Stirnrunzeln flog über sein Gesicht. Er hätte schwören können, dass Kakarott die Gunst der Stunde nutzte und alleine weiter trainierte, immerhin hatte ihn selbst die Zeit im Meditank wieder um einiges näher an Kakarotts Kraftlevel gebracht. Aber der Saiyajin von der Erde schien sich tatsächlich an die Abmachung zu halten und auf ihn zu warten. Ein boshaftes Grinsen trat auf sein Gesicht. Wenn Kakarott nicht mitbekommen hatte, dass er schon wieder fit war, dann konnte er jetzt selbst allein trainieren und diesen Bastard einholen! Gewitzt sprang er in den Trainingsraum und verschloss hinter sich die Luke. Ging zum Schaltpult und begann, an den Knöpfen herum zu drücken. Gerade wollte er Enter drücken, da bemerkte er das komische Gefühl in seinem Hals. Irgendwie fühlte sich in ihm alles an, wie zugeschnürt. //Was...? Wieso?//

Er hatte wirklich keinen blassen Dunst, was es mit diesem Gefühl auf sich hatte. Und überhaupt - es war ein Gefühl. Wieso empfand er denn bitte ein Gefühl? Oder war das wieder sein Instinkt, der sich zu Wort meldete? //Bitte nicht...//, flehte er sich selbst an und stellte kurz darauf zufrieden fest, dass es wohl nicht daran lag. In seiner Hose war alles in Ordnung. Und doch... doch fühlte er diese seltsame Empfindung, wenn er daran dachte, dass er Kakarott gerade hinterging. //Was ist denn bitte los mit mir?!//, dachte er verwirrt. //Mir war doch sonst immer egal, wenn ich jemandem ans Bein gepisst hab!// Ein unzufriedenes Grollen drang aus seinem Hals.

Dann öffnete er die Luke im Boden und glitt an der Leiter hinab.

Wenig später öffnete er die Tür zu Kakarotts Zimmer und schaltete das Licht an. "Hey, du Volliiii.... Kakarott!", sprach er in den Raum. "Wach auf, das Training geht weiter!" Er sah einen verschlafenen Kakarott, der sich langsam auf den Rücken drehte und ihn verwirrt anblickte. "Was is los?...", fragte er und rieb sich die Augen. Vegeta lachte innerlich bei dem Anblick. Kakarotts Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab und er sah alles andere als bedrohlich aus. Und so was nannte sich Saiyajin!

Im nächsten Moment spürte er, wie sich bei diesem Anblick seine Instinkte meldeten.

Eine angenehme Wärme breitete sich in seinem Schoß aus, während Kakarott sich erwachend vor ihm streckte. "Ach, Vegeta, bist du wieder fit?", murmelte er und entledigte sich seiner Bettdecke. Vegeta begann zu schwitzen. Kakarott saß nur in seine Shorts gekleidet auf dem Bett, das so wahnsinnig nach ihm roch, dass es bis zu Vegeta an die Türe drang. Erregt stellte der Prinz fest, wie seine Hose begann in seinem Lendenbereich zu spannen. //Scheisse... Wenn er das sieht...!//

"Ich zieh mich nur schnell an", lallte Son Goku weiter. "Komm gleich nach."

"Beeil dich gefälligst!", meckerte Vegeta ihm entgegen. Aber eigentlich hoffte er inständig, dass Kakarott noch eine Weile brauchen würde. Erhobenen Hauptes drehte er sich um und verließ blitzartig das Zimmer. Verschwand im Badezimmer.

//Verdammt!//, dachte er wütend über sich selbst. //Ich find ihn nicht heiß! Ich finde niemanden heiß!//

Vor seinem inneren Auge manifestierte sich das Bild, wie er Kakarott hemmungslos durchvögelte. Auf dem Boden des Trainingsraumes. Wie er ihn hart von hinten nahm, während er Kakarotts schweißüberströmten, geschundenen, blutigen Körper auf das kalte Metall des Bodens drückte. Wie er in ihn stieß und seinen Trieben einfach freien Lauf ließ. Wie er den muskulösen Rücken mit seinen Fingernägeln malträtierte und ihm dieser herbe Geruch des Blutes in die Nase störmte, während er seinen Schwanz ekstatisch in Kakarotts wohlgeformten Hintern stieß...
 

Schon nach wenigen Minuten war er gekommen. Reinigte seine Hand und verließ das Badezimmer. Hoffentlich würde Kakarott nicht fragen, wo er gewesen war. Hoffentlich würde er seine Geilheit nicht riechen...

Mit kalter Miene betrat er den Trainingsraum.

"Hey, Vegeta", rief es ihm entgegen. So viel gute Laune konnte er gerade nicht vertragen. "Wo warst du denn, ich dachte du wolltest vor gehen."

Ein leichter Rotschimmer legte sich auf die Wangen des Prinzen. "War noch mal pissen", fauchte er seinem Gegenüber entgegen. "Können wir endlich anfangen?"
 

Son Goku regelte die Schwerkraft auf 90 hoch. Ein ungeheurer Druck riss die beiden Saiyajins fast von den Füßen. Dennoch hielten sie sich beide aufrecht. Mit Mühe.

"Keine Peanuts, Kakarott!"

Sofort verstand Son Goku und erhöhte die Schwerkraft auf 100. Als die Schwerkraft langsam hoch fuhr, sah er, wie Vegetas Rücken sich langsam neigte, bis er schließlich zu Boden fiel, auf Knie und Hände gestützt. "Scheisse", fauchte der Prinz genervt.

"Vegeta, soll ich-"

"Nein!", erwiderte der Kniende wütend. "Ich sagte 'keine Peanuts', also lass mich. Ich pack das schon."

Son Goku zuckte mit den Schultern. Sollte Vegeta doch machen, was er wollte. Er selbst würde sich von ihm jedenfalls nicht aufhalten lassen. Also begann er mit seinen Übungen.
 

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In den folgenden Tagen trieben die beiden Saiyajins sich wieder und wieder gegenseitig an ihre Grenzen. Sie wussten beide, dass sie noch nie ein so effektives Training erlebt hatten, das sie in so kurzer Zeit so enorm verbesserte.

Regelmäßig musste einer von ihnen in den Meditank, aufgrund von Übertreibung und leichteren, bis schweren Verletzungen. Und innerhalb weniger Tage waren sie beide stärker, als sie je zu denken gewagt hatten. Schlaf bekamen sie wenig ab, dafür waren die Stunden im Meditank umso erholsamer.

Dann endlich, nach einer schieren Ewigkeit, trat der Planet Namek in Sichtweite. Zuerst war er nur ein kleiner, leuchtender Ball in der Ferne. Doch je näher sie ihm kamen, desto riesiger schien er. Und schöner.

Son Goku war fasziniert. Das war der erste Planet, außer der Erde, auf dem er sich befinden würde. Und diese Faszination wechselte sich ab mit Aufregung. War Freezer schon dort? Hatte er schon Dragonballs gefunden? Wie sollten sie überhaupt die Dragonballs finden, so ganz ohne Dragon-Radar? Würde Vegeta ihm in den Rücken fallen, wenn er seine alten "Mitstreiter" wieder traf? Oder würde er bei seinem Vorhaben, Freezer zu stürzen, bleiben? Was erwartete ihn auf diesem fremden Planeten, auf dem angeblich Piccolos Rassenmitglieder lebten? Waren sie friedlich, so wie Kami oder waren sie Kämpfer, Teufel, wie Piccolo?
 

Die letzten Stunden vor der Landung verbrachten die Saiyajins damit, sich nochmal in den Meditank zu setzen, um gänzlich fit zu sein, sich unter der Dusche zu erfrischen, sich neu einzukleiden und genug zu essen, um längstmöglich ohne auszukommen.

Dann, endlich, trat das kugelförmige Raumschiff in die fremde Atmosphäre ein.
 

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"Sieht ja ganz nett aus", stellte Son Goku, der so eben aus dem Raumschiff getreten war und sich nun forschend umblickte, fest.

"Mir egal", ergänzte Vegeta und drückte auf dem Scouter herum, den er sich so eben aufgesetzt hatte.

"Was machst du da?", fragte Son Goku verwirrt.

"Nach was siehts denn aus?" Als er Kakarotts immer noch fragenden Blick sah, seufzte er genervt. "Mit diesem Ding sehe ich sofort, wer wo ist."

"Aber das spüren wir doch auch so."

Vegeta rollte mit den Augen. Dieser Kerl war wirklich so was von dämlich. "Ja, aber so seh ich nicht nur irgendwelche Auren, sondern sehe auch gleich, wer genau das ist. Zumindest wenn ich Freezers Leute orte. So, mal sehen..." Der Scouter piepste und Zahlen erschienen auf dem Display. "Ah ja." Vegeta drehte sich in eine andere Richtung und auch hier piepste das Gerät.

"Und?", fragte Son Goku neugierig. Er selbst spürte eine große Energie, die sich nordöstlich von ihnen befand. Neben dieser Energie befand sich eine halbwegs große Energie, nichts wirklich bedrohliches für sie und ein paar wenige sehr kleine Energien. Vielleicht gewöhnliche Soldaten. Im Südwesten spürte er eine ebenfalls halbwegs große Kraft, durchaus nichts bedrohliches. Aber außer diesen Kräften spürte er keine wirklichen Präsenzen auf diesem Planeten, außer einer verschwindend geringen Kraft im Nordwesten und einer sehr, sehr kleinen Kraft im Westen, die ihm sonderbar bekannt vorkam. Aber er konnte sie einfach nicht zuordnen. Aber wo waren denn die Namekianer? Müsste es nicht noch mehr Energien auf diesem Planeten geben? Oder hatte Freezer sie etwa alle... Unwillkürlich ballte er seine Fäuste und knurrte.

"Lass das, Kakarott."

Verwirrt blickte Son Goku den Prinzen an. Wie konnte der nur so ruhig bleiben?

"Wir brauchen erstmal einen Plan", erklärte Vegeta, während er weiter den Planeten abscoutete. Erwartungsvoll blickte Son Goku ihn an.

"Also, Kakarott, hör zu. Nordöstlich von hier sind Freezer und Zarbon, einer seiner Handlanger. Der andere von beiden, Dodoria, scheint im Südwesten nach irgendetwas zu suchen. Wahrscheinlich einen Dragonball. Da er als einziger unterwegs ist, müssen wir davon ausgehen, dass die anderen Dragonballs schon zusammen gesucht sind."

Son Goku schnappte nach Luft. Konnte es wirklich sein, dass diese Echse schon sechs Dragonball gefunden hat?

"Wir sollten das überprüfen", erklärte Vegeta sachlich. "Wir sollten uns trennen. Ich hab sowieso noch eine Rechnung mit diesem Dodoria-Ekel offen."

"Meinst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?", fragte Son Goku skeptisch.

Der Prinz nickte. "Du wirst nachsehen, ob wir recht haben mit den Dragonballs. Aber tu nichts unüberlegtes! Greif Freezer unter keinen Umständen an, bevor wir nicht im Besitz von mindestens einem Dragonball sind!"

"Wo treffen wir uns?"

Vegeta überlegte einen Augenblick. "Wieder hier. In zwei Stunden."

Son Goku nickte. Dann stieß er sich vom Boden ab und flog davon. Vegeta tat es ihm gleich, jedoch in die entgegengesetzte Richtung.
 

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Es fiel Son Goku nicht schwer, das große Raumschiff, das spinnenartige Beine hatte, ausfindig zu machen. Von einem grasigen Felsvorsprung aus, machte er sich ein Bild von der Situation. Der kleine, hässliche Giftzwerg, der in einer Art fliegendem Sessel saß, schien Freezer zu sein. Neben ihm stand ein großgewachsener Kerl mit langen grünen Haaren. Ein Blick und Son Goku wusste, dass er diesen eitlen Kerl nicht ausstehen konnte. Zwischen ihnen lagen - wie Vegeta schon vermutet hatte - sechs Dragonball.

//Wow, sind die groß//, dachte Son Goku, als er die Kristallkugeln sah. Mindestens fünfmal größer, als die, die es auf der Erde gegeben hatte. Aber wie konnte er diese Kugeln nun an sich reißen? Er hoffte inständig, dass Vegeta die letzte auch noch finden würde. Und dass er ihn nicht verraten würde... Zumal er im Moment nicht richtig wusste, ob er nun immer noch stärker war, als der Prinz, oder nicht. Ihr Training war ziemlich effektiv gewesen. Für beide.

Eine Weile verharrte er lautlos auf dem Felsvorsprung und sinnierte darüber, was als nächstes zu tun war. Dann, auf einmal, spürte er einen enormen Energieanstieg in der Ferne. Das musste Vegeta sein. Neugierig beobachtete er die Reaktionen seiner Feinde auf das Geschehen.

Der Grüne schien erschrocken, als sein Scouter den rabiaten Anstieg bemerkte. Geschockt teilte er es Freezer mit, der scheinbar seinen Scouter gerade nicht benutzte. Kurz darauf explodierte die kleine Gerätschaft am Augen des Langhaarigen mit einem leisen Knall. Son Goku grinste. Vegetas Kraft schien die beiden zu verwirren. Sie redeten irgendetwas hektisches miteinander, dann flog der grüne Schönling in die Richtung, aus der Vegetas Energie kam.

//So, schonmal einer weniger//, dachte Son Goku und überlegte, ob er riskieren sollte, Freezer alleine anzugreifen, als er urplötzlich eine kleine Aura spürte, nicht weit weg, vielleicht drei Flugminuten entfernt. Diese Aura war rein und sie gehörte definitiv keinem Kämpfer. War das etwa ein Namekianer? Was tat er so ganz allein mitten in der Wildnis? Vielleicht sollte er mal nachsehen gehen.

Nach kurzem Zögern erhob er sich von seinem Felsen und flog unbemerkt davon.
 

Wenige Meilen weiter, mitten in einer Felslandschaft, fand er eine kleine Höhle, in der er die Aura lokalisierte. Er landete und blickte sich um. Draußen befand sich keine Seele weit und breit. Mit vorsichtigen Schritten betrat er die Felsspalte. "Hallo?"

"Wer bist du?!" Ein kleiner Namekianer, kaum größer als einen Meter, drückte sich ängstlich gegen die kalte Felswand und starrte ihn aus großen Augen an. Er zitterte.

"Ich bin Son Goku", sprach der Saiyajin mit einem Lächeln im Gesicht. "Vor mir brauchst du keine Angst haben, ich gehöre nicht zu Freezers Leuten. Und wer bist du? Mini-Piccolo?" Neugierig besah er sich den kleinen, der wirklich aussah, wie er sich Piccolo als Kind vorstellen würde.

Zögerlich wich der kleine so weit zurück, wie es der Fels zuließ. "Wieso sollte ich dir glauben, Fremdling?"

Son Goku überlegte. Gute Frage. Wie konnte er den Kleinen nur davon überzeugen, dass er nicht zu Freezer gehörte?

Dann sah er, wie die Augen des Kleinen begannen, freudig zu glänzen, als er selbst auch schon hörte, wie irgendjemand vor der Höhle landete. Verbündete von dem Kleinen?

"Helft mir, hier ist jemand!", rief der Namekianer seinen Freunden vor der Höhle zu und sogleich erschallte von draußen ein lautes "Wer bist du?" von einer Stimme, die Son Goku sehr wohl bekannt vorkam. Wie konnte das sein?! Ein aufgeregt-verrücktes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit, während er sich zum Eingang der Höhle umdrehte. Und sein Gefühl hatte ihn nicht getäuscht.

"Krilin?!"

Der Glatzkopf starrte ihn aus großen, verwirrten Augen an. Ihm fehlten die Worte. Da drängte sich auch schon eine etwas kleinere Gestalt an ihm vorbei. "Ich komme, Dende! ---" Mitten in seiner Bewegung hielt er schlagartig inne.

Die drei starrten sich an, als käme der jeweils andere von einem anderen Planeten. Was in diesem Falle ja irgendwie auch zutraf.

"Papa?..."

Son Gokus Kinnlade klappte auf.

"Papaaaaa!!", rief Son Gohan verwirrt und freudig und absolut aufgelöst, während er auf seinen Vater zustürmte und diesem weinend in die Arme sprang. Wohlwollend umarmte der große Saiyajin seinen kleinen Sohn und drückte ihn fest an sich. "Son Gohan! Wie... wie kann das sein?" Auch Krilin kam nun fröhlich in die Höhle gerannt und umarmte seinen alten Freund. "Son Goku! Das ist ja... Wahnsinn!"
 

Nachdem die Wiedersehensüberraschung halbwegs ausgeklungen war, stellte Son Gohan seine lang ersehnte Frage. "Papa, wo warst du denn nach dem Kampf mit Vegeta? Hast du gewonnen?"

"Nein, mein Sohn", erklärte Son Goku und strich durch Son Gohans Haare. "Vegeta hat mich besiegt und als Gefangenen mitgenommen."

"Und dann?", fragte Krilin neugierig.

"Ja... öhm... das ist eben das Verrückte. Vegeta und ich haben trainiert, damit wir gegen Freezer antreten können und-"

"Du hast dich mit ihm verbündet?!", fragte Krilin ungläubig.

"Nein, du verstehst mich falsch... Wir haben uns zusammen getan, weil es Vegetas Anliegen war, Freezer zu vernichten und weil es mein Anliegen war... nun ja... die Erde mit den Dragonballs wieder herzustellen..."

Son Gohans und Krilins Augen verengten sich. "Was meinst du damit?", fragte Son Gohan. "Die Erde existiert doch noch..."

"Sieht so aus...", gab Son Goku zu und allerlei Gedanken rasten durch seinen Kopf. Wieso hatte Vegeta ihm vorgelogen, er habe die Erde zerstört? Wollte er ihn so dringend auf seiner Seite haben? War ihm die Zerstörung Freezers wirklich so verdammt wichtig? Und wenn ja, wieso? Was hatte Freezer ihm angetan? Oder... lag er vielleicht ganz falsch? Hatte Vegeta ihm von der Zerstörung der Erde erzählt, damit er nicht als Weichei dastand, weil er sie verschont hatte? War Vegeta vielleicht... doch nicht so ein schlechter Kerl, wie er immer angenommen hatte?

"Dieses miese Arschloch...", meckerte Krilin mehr zu sich selbst.

Son Goku hatte keine Lust mehr, sich weiter mit dieser Thematik zu beschäftigen. Die Erde existierte noch, das heißt, er hatte sein Ziel schon erreicht, bevor er überhaupt einen einzigen Dragonball angefasst hatte. Was ihm mehr zu schaffen machte, war die Tatsache, dass seine Freunde und sein Sohn hier auf diesem Planeten waren, auf dem sich Freezer befand...

"Und wer", fragte er schließlich. "Ist euer kleiner, grüner Freund hier unten?"

Und so stellte Son Gohan seinem Vater Dende vor, einen jungen Namekianer, der mit ihnen unterwegs war, um die Dragonballs von Freezer zu klauen. Außerdem erzählten sie Son Goku, dass sie bereits einen Dragonball in ihrem eigenen Besitz hatten, den sie vorerst bei Bulma deponiert hatten, wo sie vermuteten, dass Freezer ihn nicht finden würde.

"Du solltest", sprach Dende vorsichtig, denn der große Fremde machte ihm irgendwie doch ein wenig Angst. "Zu unserem Oberältesten fliegen. Er kann die versteckten Kräfte in dir wecken."

Son Goku nickte. "Ist das die schwindende Energie, die ich im Norden spüre?"

Ein zustimmendes "ja" von Dende bestätigte seine Annahme. Er fasste einen Plan. "Gut. Während ich das mache, kannst du, Krilin, den letzten Dragonball bei Bulma holen? Wir treffen uns wieder hier, wenn du ihn hast. Und du, Son Gohan, du beobachtest in der Zeit Freezer. Falls er die Dragonballs aus den Augen lässt und du eine Chance siehst, krall sie dir, aber geh kein unnötiges Risiko ein, verstehst du? Dende, du bleibst hier in Sicherheit."

Son Gohan nickte.

"Hey Son Goku", warf Krilin hastig ein und drückte ihm einen kleinen Beutel in die Hand. "Hier, nimm das. Es sind unsre zwei letzten." - "Danke, Krilin." Ohne in das Beutelchen zu sehen, wusste er, dass es sich um magische Bohnen handelte. Sie würden sicherlich noch nützlich sein.

Son Goku war sich durchaus dessen bewusst, dass er seinen Treffzeitpunkt mit Vegeta verpassen würde, wenn er jetzt in den Norden flog. Aber das würde er eben in Kauf nehmen. Sie würden sich schon wieder finden. Schnellen Schrittes verließ er die Höhle und flog in Richtung Norden.
 

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Hämisch lachend begutachtete Vegeta den beachtlichen Krater, den seine Attacke hinterlassen hatte. Dodoria, dieser Vollidiot hatte sich mit dem falschen angelegt. Er hatte ihn schon immer gewarnt, dass er sich eines Tages rächen würde, aber Dodoria hatte immer nur gelacht. Und jetzt hatte er ihn eines besseren belehrt. Selbst Schuld. Um diese nichtswürdige Made würde wohl keiner auch nur eine einzige Träne vergießen. Im Grund war er auch nur eine Marionette in Freezers kleinem Marionettentheater gewesen.

Und jetzt näherte sich auch noch Zarbon. Sehr gut. Dieser Kerl würde ebenfalls sein blaues Wunder erleben. Er hatte sich ihm gegenüber viel zu viel rausgenommen. Er hatte es wahrlich übertrieben. Und dafür würde er nun leiden. Oh ja, ganz langsam würde er ihn zu Tode quälen.... Vielleicht würde er es sogar schaffen, ihn in die ewigen Jagdgründe zu befördern, bevor er sich eigentlich mit Kakarott wieder treffen wollte. Aber im Grunde war es egal. Dieser Unterklässler würde immerhin auch mal warten können.
 

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Skeptisch beobachtete Freezer mit seinem Scouter das Geschehen. Längst war ihm klar, dass die plötzliche Energie von Vegeta gekommen war. Wie lange diese Made wohl schon hier sein mochte? Wahrscheinlich war er auch hinter den Dragonballs her. Hinter seinen Dragonballs.

Dodorias Energie war erloschen. Dafür war Zarbon bei Vegeta angekommen und ein heftiger Kampf war entbrannt. Nie hätte er gedacht, dass Vegeta es einmal so weit bringen würde. Scheinbar hatte er doch noch eine effektive Trainingsmethode gefunden. Aber das würde ihm auch nicht helfen.

Laut Freezers Scouter nahm Zarbons Energielevel nun ebenfalls immer weiter ab, obwohl es vor etwa zwanzig Minuten extrem angestiegen war, wahrscheinlich als er sich verwandelt hatte. Und nun schwächelte er? So ein Weichling. Er hoffte, dass sein Ginyu-Sonderkommando bald eintreffen würde. Sonst müsste er sich an diesem Gemüse auch noch selbst die Finger dreckig machen. Wie sehr er diesen saiyanischen Abschaum verachtete... Kämpferisch zu nichts zu gebrauchen. Generell waren diese Hunde nur für eines gut. Vielleicht sollte er dem Prinzen der Saiyajin mal wieder zeigen, wo sein Platz war...

In diesem Moment erlosch Zarbons Lebensenergie gänzlich. Der Scouter schaltete auf Null.

Freezer seufzte genervt. "Alles muss man allein machen..."

Mit einem Fingerwink beförderte er die Dragonballs in die Luft und flog los.
 

In einiger Entfernung folgte ihm klammheimlich ein kleiner Halbsaiyajin.

Son Gohan war nicht wohl bei der Sache. Dennoch zwang er sich dazu, sich nicht vor Angst in die Hosen zu machen, sondern weiter zu fliegen. Immerhin verließ sein Papa sich auf ihn.

Er biss die Zähne zusammen und unterdrückte seine Aura so gut es ging. Freezer legte eine wahnsinnige Geschwindigkeit zurück und es war nicht einfach, ihm zu folgen und gleichzeitig unbemerkt zu bleiben.

Dann, mit einem Mal, öffnete sich der Himmel und mit einem lauten Rauschen traten fünf kleine Raumkapsel in die Atmosphäre von Namek ein.

Son Gohan hielt inne.

Er sah, dass auch Freezer inne hielt und interessiert nach oben schaute. Mit Schaudern bemerkte Son Gohan das selbstzufriedene Grinsen, das sich auf Freezers Gesicht zeigte, bevor er in die Richtung weiter flog, in der die Raumkapseln wohl landen würden.
 

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Angewidert ließ Vegeta den leblosen Körper von Zarbon zu Boden fallen. Eine kleine Staubwolke wirbelte um ihn herum auf. "Ich habs dir ja gesagt, Zarbon", sprach Vegeta zu dem Toten. "Mit einem Saiyajin legt man sich nicht an. Und mit mir schon gar nicht."

Als er einen lauten Knall und das darauf folgende Rauschen hörte, hob er reflexartig den Kopf an. Seine Augen verengten sich und sein Körper spannte sich an, als er die fünf Raumkapseln sah, die sich dem Boden näherten. "Scheisse", flüsterte er. "Diese Clowns haben mir gerade noch gefehlt..."

Kurz schloss er seine Augen, um die Lage zu checken. Er spürte Freezers Aura, die sich auf die Ginyu-Force zu bewegte. Und eine sehr kleine Aura, die ihm folgte. Wer konnte das sein? Irgendwie kam sie ihm bekannt vor. Und er spürte eine weitere kleine Aura, die in einiger Entfernung an ihm vorbei flog. Auch irgendwie bekannt. Aber er konnte sie einfach nicht zuordnen...

Und wo verdammt nochmal war Kakarott, wenn man ihn mal brauchte?!
 

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TO BE CONTINUED

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Chapter 4 - Planet Namek, II

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin, dass dieses vermalledeite Kapitel endlich fertig ist! Ganz zufrieden bin ich zwar nicht, aber wenn ich es noch ausführlicher ausgearbeitet hätte, würden wir nie von Namek wegkommen.^^

Ich hoffe, ihr findet es wenigstens ein bisschen spannend, auch wenn die Geschichte bei mir ganz anders aussieht, als in der richtigen Serie.
 

Nur eines vorweg:

Nach diesem Kapitel fängt die eigentliche Geschichte, auf die ich mich so freue, erst richtig an! :D
 

Viel Spaß beim Lesen!
 


 

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Chapter 4 - Namek (Freezer)

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Urplötzlich hielt Son Goku in der Luft inne. Hinter ihm hatten sich alle Wolken verzogen und fünf Raumkapseln waren in die Atmosphäre von Namek eingedrungen. Verwundert fragte er sich, wer da wohl ankommen mochte. Aber die Tatsache, dass die Raumkapseln die gleichen waren, wie die, mit der Vegeta immer reiste, ließ vermuten, dass es sich wohl kaum um Freunde handeln konnte. Wahrscheinlich irgendwelche Handlanger von Freezer. Und ihre Energien waren auch nicht gerade klein.

Mit ernstem Blick wandt der Saiyajin sich wieder seinem Ziel im Norden zu und flog weiter. So schnell er nur konnte. Es durfte keine Sekunde verloren werden. Immerhin waren sein Sohn und Krilin hier auf dem Planeten. Diese Tatsache behagte ihm nicht gerade. Er musste aufpassen, adss ihnen nichts passierte. Immerhin gab es zur Zeit keine Dragonballs auf der Erde. Ganz abgesehen davon, dass Krilin schon einmal erweckt worden ist.

Irgendwo weiter im Norden erwartete ihn schon der Oberälteste der Namekianer.
 

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Son Gohan wusste nicht, was er tun sollte. Im Grunde blieb ihm auch gar nichts anderes übrig, als das Geschehen zu beobachten. Vorsichtig lugte er hinter dem kleinen Felsen hervor, hinter dem er sich verkrochen hatte. Hoffentlich würde ihn nicht irgendwer bemerken.

Unsicher beobachtete er, wie sich eine Raumkapsel nach der anderen öffnete und seltsam aussehende Wesen aus ihnen stiegen.

Aus der Ferne konnte er sehen, wie die fünf stark aussehenden Kämper irgendwelche seltsamen Tänze vollführten, während sie Freezer begrüßten. Obwohl sie diese lächerlichen Bewegungen vollführten, wurde Son Gohan mulmig zumute. Ihre Energien waren nicht gerade das, was man als schwach bezeichnen würde...

Er spitzte seine Ohren, verstand aber nicht, was sie redeten. Freezer schien ihnen die Lage zu erklären. Dann deutete er mit einem Finger in die Richtung, in der Son Gohan Vegetas Energie gespürt hatte. In Windeseile flogen alle fünf gleichzeitig los, direkt in diese Richtung.

Waren sie ausgeschickt worden, um Vegeta zu vernichten?

Irgendwie wurde Son Gohan wütend bei dem Gedanken daran, dass Vegeta seinen Vater von der Erde entführt hatte. Wieso hatte er das getan? Wollte er ihn zu seinem Gefangenen machen? Er erinnerte sich daran, wie er und Krilin zurück zum Ort des Geschehens gekommen waren und nichts gefunden hatten. Absolut keinen Hinweis darauf, ob sein Vater noch lebte oder nicht. Wo er war. sie hatte ihn gesucht, Tag und Nacht. Konnten ihn nirgends ausmachen. Hatten sich damit abgefunden, dass er wohl tot war, doch Meister Kaio hatte ihnen gesagt, dass Son Gokus Seele das Jenseits nicht erreicht hatte und dass er ihn einfach nicht finden konnte. Sie hatten überlegt, ob er noch am Leben war, ob er irgendwo heimlich trainierte. Oder er Vegeta besiegt und mit dessen Raumkapsel ins All hinaus geflogen wäre. Vielleicht umd etwas über seine Abstammung herauszufinden, über die er ja noch nicht allzu viel wusste. Vielleicht um irgendwo anders zu trainieren. Sie waren so im Dunkeln gestanden, dass es eigentlich egal war, ob Son goku noch am Leben war oder ob er tot war, dass es eigentlich schon so war, als wäre er tot. Nicht mehr da. Nicht mehr kontaktierbar. Ein schrecklicher Zustand. Chichi war nur noch am Weinen gewesen. Und alle waren bedrückt. Bis die Idee mit den Namek Dragonballs aufgekommen war. Bulma war Feuer und Flamme gewesen ein Raumschiff zu bauen. Und was hatten sie jetzt davon...?

Son Gohan hasste Vegeta wirklich abgrundtief, für das, was er seiner Familie angetan hatte, aber sein Vater hatte sich scheinbar mit dem kaltherzigen Saiyajin zusammen getan. Konnte es sein, dass sein Vater recht hatte und dass in Vegeta ein guter Kerl schlummerte? Oder benutzte Vegeta Son Goku nur, um Freezer loszuwerden? Hoffentlich handelte sein Vater nicht unüberlegt. Und hoffentlich war Vegeta nicht wirklich der miese Verräter, für den er selbst ihn hielt. Sonst würde er ihn eigenhändig pürieren. Gleich nachdem sie Freezer losgeworden sein würden.

Sollte er nun hoffen, dass Vegeta alleine mit diesen fünf Kerlen fertig werden würde? Oder sollte er ihm lieber gleich den Tod wünschen? Aber sicher wäre er nötig, um gegen Freezer zu gewinnen.

Verwirrt kniff der kleine Halbsaiyajin die augen zusammen. Er wusste nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. Irgendwie ging alles zu schnell. Das Auftauchen seines Vaters hatte ihm zwar Hoffnung und Mut gemacht, aber es warf auch so viele Fragen auf...

Er wäre Vegeta wahrscheinlich sowieso keine große Hilfe. Und sein Vater hatte ihm gesagt, er solle nach Freezer und den Dragonballs schauen. Und genau das würde er auch weiter tun.
 

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Freudig strahlend entdeckte Son Goku am Horizont einen weit aus dem Meer aufragenden Felsen, auf dessen Spitze sich ein riesiges kuppelförmiges Haus befand. Darin spürte er die Energie, nach der er gesucht hatte. Der oberste Chef der Namekianer.

Motiviert von der Nähe seines Ziels, setzte er zu einem letzten Sprint durch die Luft an und wenige Minuten später landete er zuversichtlich auf der kleinen Ebene, die das Haus umgab. Er blickte sich um. Direkt vor dem Eingang fand er einen hochgewachsenen Namekianer stehen, der ihn grimmig musterte.

"Wer bist du, Fremdling?", fragte dieser kühl und ging in Angriffshaltung. "Wir dulden hier keine Anhänger Freezers."

Fasziniert starrte Son Goku den Krieger an. "Wow, du siehst genau so aus, wie Piccolo!" Er grinste. Dieser Kerl gefiel ihm. Scheinbar ein guter Kämpfer. Sehr ehrgeizig. Sehr loyal.

Bei der Erwähnung von Piccolos Name fiel bei Nehl ein Groschen. "Bist du von der Erde?", fragte er den Neuankömmling. Den Namen 'Piccolo' hatte er schon einmal gehört aus dem Mund von Son Gohan.

"Ja", erklärte Son Goku. "Mein Name ist Son Goku. Ich bin der Vater von Son Gohan, den du glaub ich schon kennen gelernt hast, wenn du von uns Erdlingen weißt." Der Namekianer nickte. "Ein kleiner Namekianer namens Dende schickt mich hierher. Er sagt, der Oberälteste könne mir helfen, stärker zu werden, damit ich Freezer besiegen kann."

Nehl begutachtete den Fremden noch eine ganze Weile. Er fand tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit zu Son Gohan in den scheinbar offenen und ehrlichen Zügen des Mannes, der vor ihm stand. Dann fasste er einen Entschluss. "Freezers Feinde sind unsere Freunde." Mit diesen Worten bat er Son Goku in das Haus des Oberältesten.
 

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Gespannt blickte Vegeta zum Horizont. Vor einigen Minuten war die Ginyu-Force gelandet. Er war sich sicher, dass Freezer sie sofort zu ihm schicken würde. Weil er ihn als Bedrohung ansah. Hoffentlich hatte er den anderen Saiyajin auf dem Planeten noch nicht bemerkt. Und hoffentlich kam nicht die gesamte Sondereinheit von Freezer zur gleichen Zeit zu ihm. Er war sich nicht sicher, ober ihnen zu fünft gewachsen war. Andererseits war er schon verdammt stark geworden durch das Training mit Kakarott. //Die leg ich auseinander. Stück für Stück.// Zufrieden begutachtete er das bisschen, das von Zarbon und Dodoria übrig geblieben war. Ein hämisches Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht.

Dann sah er in der Ferne fünf verdammt schnelle Dinge auf sich zu kommen.

//Also kommen sie doch zu fünft. Scheisse...// Lässig verschränkte er die Arme vor der Brust und wartete ihre Ankunft ab. Irgendwie würde er schon mit ihnen fertig werden.
 

Dann landete das Fünfgespann vor ihm.

"Wir sind die fünf Finger an Freezers starker Hand!", riefen sie euphorisch im Chor und zogen ihre lächerliche Show ab. Nichts, das Vegeta irgendwie beeindrucken könnte. Diese Idioten waren einfach nur nicht ernst zunehmende Clowns. Zwar stark, aber extrem unfähig. Prüfend betrachtete er sie, während sie ihren seltsamen Tanz tanzten und in irgendeiner seltsamen Position verharrten. Ein kleiner, grüner, froschartiger Gnom, Guldo. Der geistig wohl irgendwie zurückgebliebene Rikoom. Jeeze, ein rothäutiger, Lackaffe mit langem weißen Haaren. Ein echsenartiger Hüne mit blauer Haut, Baata und schließlich Ginyu mit seinem hässlichen, gehörnten Kopf und seiner abstoßenden lila Haut.

"Na, ihr Vollidioten", grüßte Vegeta mit einem selbstgefälligen Grinsen. "Lange nicht gesehen. Wie ich sehe, habt ihr an eurer Choreographie gefeilt."

"Sieht jetzt noch besser aus", frohlockte Bataa. "Toll, nicht?"

"Ja, ganz herrlich", feixte Vegeta. "Was erschafft mir das Vergnügen?"

"Ach", erklärte Jeeze. "Du weißt ja, wie das ist, immer sollen wir für Freezer den Müll weg räumen." Emotionslos zuckte er mit den Schultern.

Vegeta entfuhr ein Knurren. Diese Anspielung galt ihm. "Na dann legen wir doch gleich los!" Diese Idioten gingen ihm schon durch ihre pure Anwesenheit auf den Zeiger. Da mussten sie jetzt ja nicht noch ewig Pläuschchen halten.

Wissend schnalzte Ginyu mit der Zunge und winkte Vegeta warnend mit seinem Zeigefinger. "Vegeta, Vegeta... Wie immer viel zu zuversichtlich. Du weißt doch, dass du es mit uns nicht aufnehmen kannst, also blas dich nicht so auf."

Vegetas Stirn runzelte sich. //Wenn dieser Idiot wüsste... Aber das muss ich ihm ja nicht sofort unter die Nase reiben.//

"Darf ich? Darf ich?", fragte Rikoom seinen General und hüpfte aufgeregt durch die Gegend. "Bitte, Kapitän! Bitte bitte!"

Ginyu rollte mit den Augen. "Du weißt doch, wie wir das entscheiden, Rikoom. Wir machen heute keine Ausnahme." Grinsend streckte er seine Faust nach vorne.

Mit faszinierter Überraschung wurde Vegeta Zeuge der Art und Weise, in der das Ginyu-Sonderkommando aussuchte, wer zuerst kämpfen durfte. 'Schere, Stein, Papier'. Der Prinz der Saiyajin traute seinen Augen nicht. Was waren das nur für Stümper?!

"Juhu!", rief der Winzling Guldo und kicherte erfreut vor sich hin. "Endlich gewinn ich auch mal!"

"Och Menno", drang es enttäuscht aus der Kehle von Rikoom und niedergeschlagen hielt er sich im Hintergrund.

Vegeta überlegte. Dieser Kerl war neu in der Ginyu-Force. Er erinnerte sich dunkel daran, dass ihm mal jemand erzählt hatte, welche Fähigkeit dieser Kerl besaß, die ihn so besonders machte. Aber er konnte sich einfach nicht daran erinnern. Augenblicklich ging er in Angriffsstellung. Er würde schon sehen, was der Frosch auf dem Kasten hatte. Sein Energielevel jedenfalls war mehr als nur dürftig... Kein ernst zu nehmender Gegner für ihn.

In diesem Moment sprang Guldo nach vorne, direkt auf Vegeta zu, und griff ihn frontal an. Geschickt blockte Vegeta die Angriffe ab und vermied es vorerst, sich zu wehren oder seine wahre Kraft zu enthüllen. Dieser Schwächling war nun wirklich nicht sonderlich schwer zu besiegen. Also ließ er ihn eine Weile auf ihn einschlagen, damit er sich ein wenig verausgabte und die Puste verlor.

Als es ihm irgendwann zu idiotisch wurde, setzte er mit einem Kampfschrei zu einem ersten Gegenschlag an. In diesem Moment sah er, wie Guldo die Luft anhielt. Eine Sekunde später war der Frosch verschwunden. Eine weitere Sekunde später bekam Vegeta einen schmerzhaften Schlag in den Nacken, der ihn vornüber fallen ließ.

Schnell rappelte er sich wieder auf. "Wie hast du das gemacht, du Wanze?!", fragte er ihn angepisst. Doch Guldo stand nur in einigen Metern Entfernung und grinste arrogant. Vegeta ging auf ihn los. Wieder sah er, wie Guldo die luft anhielt und im nächsten Moment verschwunden war. Wieder kassierte er einen Schlag, diesmal ein Tritt von oben, der direkt seinen Hinterkopf traf. Er flog einige Meter, machte einen Salto in der Luft und fing sich dann wieder. "Wie auch immer du das machst", erklärte Vegeta gelassen. "Es bring dir trotzdem nichts. Du kannst mich nicht besiegen." Angestrengt dachte er nach. Was hatte man ihm damals erzählt? Es hatte irgendetwas mit diesem Luft anhalten zu tun... War es... Und dann fiel es ihm wieder ein. Dieser hässliche Frosch hielt die Zeit an! //Verdammt, wie treff ich ihn denn? Ich muss schneller sein... Mich besser konzentrieren!// Der Prinz fasste einen Plan. Ja, so würde er diese Kröte los werden. Mit einem Grinsen stürzte er los, wechselte jedoch mitten im Flug die Richtung, so dass er hinter diesem Idioten aufkreuzen würde. Er konzentrierte sich und passte den Moment des Einatmens dieser Kröte ab, um seine Augen zu schließen und sich auf seine Wahrnehmung zu konzentrieren, um erneut blitzschnell die Richtung zu wechseln.

Guldo hielt die Luft an. Die Zeit stand still. Geschockt sah er, dass der Prinz der Saiyajin blitzschnell - schneller als sein Auge es hatte mitbekommen können - die Richtung gewechselt hatte und nun hinter ihm reglos in der Luft hing. Sollte er ihn nochmal angreifen oder sollte er dem Schlag einfach ausweichen? Er hatte die Befürchtung, er würde nicht mehr lange durchhalten, wenn Vegeta ihn weiter angriff. Er kam doch immer so schnell außer Puste, wenn er seine Fähigkeit einsetzen musste. Und dieser Saiyajin war kein leichter Gegner... Er entschied sich für einen weiteren Angriff. Von hinten. Anders würde er diesen Kerl wahrscheinlich nicht fertig machen können. Viel zu stark. Da hatte er sich wohl wieder einmal übernommen. Schnell positionierte er sich halb schräg hinter Vegeta und sammelte Energie für einen Ki Blast. Dann ging ihm die Puste aus und gierig atmete er ein, als die Zeit wieder zum Laufen kam, schoss er seinen Energieball auf sein Ziel ab, doch eben jenes Ziel war plötzlich wie vom Erdboden verschluckt.

Vegeta lachte innerlich. Sein Plan hatte funktioniert. In dem Moment, in dem die Zeit wieder losgelaufen war, hatte sein vorbereiteter Richtungswechsel stattgefunden und nun war er in der Luft, etwa zehn Meter über dem Grünling. Blitzschnell raste er hinter den immer noch nach ihm suchenden Gegner und rammte ihm seine Faust ungebremst von hinten gegen den Brustkorb. Es knackste widerwärtig und Vegeta wusste, dass er sein Ziel, Rippen zu Bruch zu bringen, erreicht hatte.

Keuchend hielt sich Guldo die Arme um den Brustkorb. Er musste sich dringend erholen. Verzweifelt versuchte er, die Luft anzuhalten, aber der Schlag des Saiyajin hatte ihm das letzte Quäntchen seiner Lungenkapazität genommen. Flehend blickte er zu seinen Mitstreitern, die am Rande des Geschehens standen und ihn skeptisch beäugten. Sie verkniffen sich jeden Kommentar. Und sie würden ihm auch nicht zur Hilfe eilen. Das wusste er. Sein letztes Stündlein hatte geschlagen. Panisch wand er sich zu dem Saiyajin um, der hinter ihm stand.

Vegetas Gesicht hatte jeden Ausdruck verloren. Er hatte so gut wie gewonnen. Dieser Kampf hatte ihn kein bisschen gefordert. Er war beinahe langweilig gewesen. Und so einer schaffte es in die Ginyu-Force... Langsam hob er seinen Arm und richtete seine Hand auf das geschockt dreinblickende Gesicht seines Gegners. Ein prüfender Blick an den Rand des Schlatfeldes bestätigte ihm, dass sich keiner einmischen würde. Dann schoss er einen Energiestrahl ab und binnen weniger Augenblicke lag Guldo tot und gegrillt am Boden. Der Gestank von versengtem Fleisch stieg in die Luft. "Tze...", stieß der Prinz verächtlich aus. "Langweilig. Wer ist der nächste?"

Genervt verdrehte er die Augen, als er sah, dass diese Vollpfeifen schon wieder begannen, 'Schere, Stein, Papier' zu spielen.

"Endlich!", rief der dümmliche Rikoom freudig und vollführte einen Freudentanz.
 

Binnen zwanzig Minuten hatte Vegeta seinen Gegner besiegt. Mit versengten Haaren und halb zerrissenem Kampfanzug lag Rikooms wuchtiger Körper leblos im Gras. Auch er hatte sich übernommen, als er sich mit dem Prinzen der Saiyajin angelegt hatte. Vegeta grinste süffisant und wartete darauf, wer ihn wohl als nächstes angreifen würde.

In diesem Moment spürte er eine kleine, sich nähernde Energie. Auch die Scouter der Ginyu-Force schienen darauf anzuspringen und piepsten laut. Wie auf Kommando wandten sich ihrer alle Blicke in die Ferne.

Vegeta traute seinen Augen nicht. Am allerwenigsten hätte er mit einem von diesen Idioten hier gerechnet! Und was hatte dieser Erdling da bei sich? Etwa einen Dragonball? Wie konnte dieser Vollarsch nur so unvorsichtig sein und nicht darauf achten, dass hier Gegner waren?! So unachtsam! Typisch Erdling! Er erinnerte sich an diesen Kerl. Er war einer von Kakarotts Freunden. Ein gewöhnlicher Mensch, nicht sonderlich stark. Ob Kakarott wohl wusste, dass er hier war? Und waren noch andere von ihnen da? Jedenfalls hatte dieser Kerl einen Dragonball!

Vorsichtig warf Vegeta einen Blick auf die Ginyu-Force, doch erschüttert stellte er fest, dass Kapitän Ginyu ihn ebenfalls ansah. Sie maßen sich mit Blicken.

Schließlich rührte Ginyu sich. "Baata, Jeeze, macht diesen Saiyajin fertig, ich werde mir diese Kugel holen!"

Vegetas Augen weiteten sich. Wenn diese Idioten zu zweit auf ihn losgingen, würde er keine Chance haben, den Dragonball zu bekommen. Und damit hätte Freezer alle sieben! Wie konnte dieser blöde Erdling nur so verdammt dämlich sein?! Er fasste einen Entschluss. So schnell es sein Körper zuließ, stieß er sich vom Boden ab und raste in Richtung des Erdlings. Wenn er nur schnell genug war, vielleicht konnte er die Kugel irgendwie fort bringen und vor der Ginyu-Force abhauen.

Doch schon nach wenigen Metern stoppte ihn ein heftiger schlag ins Gesicht. Er wurde einige Meter zurück gehauen und blickte in das grinsende Gesicht des blauhäutigen Baata, der als schnellster Krieger der Ginyu-Force galt. "Na, na, na, Vegeta. Du wirst doch wohl nicht abhauen wollen?"

Vegetas Augen wanderten unruhig hin und her zwischen dem Erdling, der mittlerweile bemerkt hatte, dass er beobachtet wurde und Baata, zu dem sich nun Jeeze gsellte. //Scheisse... Wo ist bloß Kakarott? Checkt der nicht, was hier abgeht?!// Und schon jagten die beiden Kämpfer auf ihn zu und griffen ihn unerbittlich an.
 

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Guten Mutes war Krilin mit dem letzten Dragonball zurück in Richtung der Höhle geflogen, wo Dende auf ihn wartete. Bulma hatte wieder einen unerträglichen Stress gemacht, weil er sie erneut alleine lassen musste. Aber was konnte er denn bitte dafür, dass sie nicht die einzigen waren, die nach dem Dragonballs suchten und dass gerade so viele starke Gegner auf Namek waren? Immer ließ dieses Weib alles an ihm aus. Genervt seufzte er. Er musste sich jetzt konzentrieren. Nicht, dass noch etwas passieren würde, was ungeahnte Folgen haben konnte. Mittlerweile war er der Meinung, dass das auf diesem Planeten viel zu wahrscheinlich war.

Und wie auf Kommando bekam er ein flaues Gefühl im Magen. So, als hätte er irgendetwas vergessen. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er hatte vergessen, seine Aura zu unterdrücken! Und er hatte schon seit längerer Zeit nicht mehr auf seine Umgebung geachtet! Dass Bulma ihn aber auch immer so ablenken musste! Sofort aktivierte er seine Sinne.

Urplötzlich hielt er an.

"Scheisse...", murmelte er vor sich hin und blickte nach rechts. Seine Augen wurden noch größer, als sie es ohnehin schon waren und da sah er auch schon ein riesiges lila Ungetüm mit zwei Hörnern auf sich zufliegen, im Hintergrund nahm er verschwommen Vegeta wahr, der scheinbar absolut unterlegen gegen zwei Gegner gleichzeitig kämpfte. "Oh nein!", wisperte er. Die Kampfkraft von diesem Monster überstieg die seine bei Weitem. Gerade, als er davon fliegen wollte, um so schnell, wie möglich abzuhauen, packte ihn eine wuchtige Hand am Fußgelenk.

"Na, Glatze", sprach der komische Typ mit belustigtem Ton. "Wo willst du denn hin mit meinem Dragonball?"

Krilin entfesselte seine Aura und konnte Ginyu so für einen Moment von sich stoßen. Doch der Krieger beobachtete diese Wendung mit wenig Interesse. Diese kleine Made war kein Gegner für ihn. Blitzschnell raste er auf ihn zu und griff ihn an. Der Dragonball flog unachtsam zu Boden.

Krilin versuchte erbittert, sich zu wehren, schaffte es anfangs noch, einige der Angriffe abzublocken und zu kontern, aber sein Gegner war zu schnell und zu stark. Schon nach wenigen Minuten war sein Körper geschunden und er konnte sich kaum noch regen. Doch damit schien Ginyu nicht zufrieden. Immer weiter drosch er auf seinen viel kleineren Gegner ein, bis dieser sich vor Schmerz auf dem Boden wand. Erst als er sicher war, dass diese Made sich aus eigener Kraft keinen Milliemeter mehr bewegen konnte, ließ er von ihm ab. Spuckte ihm ins Gesicht. Dann suchte er nach dem Dragonball und als er ihn hatte, begutachtete er den Kampf zwischen Baata, Jeeze und Vegeta. Der Saiyajin wehrte sich nicht schlecht und doch hatte er schon einiges abbekommen. Baata und Jeeze waren einfach ein zu gutes Team. Zufrieden grinste Ginyu, während er sich in die Luft erhob und in die Richtung davon flog, in der sich Freezer befand.
 

"Son Goku...", ächzte Krilin am Boden liegend. Sein linker Arm war gebrochen und mit Sicherheit auch ein paar seiner Rippen. Sein gesamter Körper fühlte sich an, wie taub. Sein Bewusstsein hing am seidenen Faden und er merkte, wie ihm langsam schwarz vor Augen wurde. Atmen fiel ihm schwer. "Son Goku... hilf mir...", flehte er in die Stille, die um ihn herum herrschte. Niemand hörte ihn.
 

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Son Goku knirschte mit seinen Zähnen. Sein Körper war bis zum Zerbersten angespannt. Wie lange sollte das denn noch dauern? Seit bestimmt einer halben Stunde war er nun beim Oberältesten. Der riesige, uralte Namekianer hatte seine Hand über Son Gokus Kopf ausgebreitet und weckte nun mit irgendeiner Magie seine in ihm schlummernden Kräfte. Es war ja nicht so, dass er nicht spürte, wie er immer stärker und stärker wurde und er musste schon sagen, dass ihm diese neu gewonnene Kraft durchaus gefiel, aber musste das so lange dauern?

"Wir sind gleich soweit", sprach der Alte beschwichtigend mit seiner tiefen, hallenden Stimme.

Son Goku konnte einfach nicht erwarten, endlich hier raus zu kommen. Seine Freunde brauchten Hilfe. Schon seit geraumer Zeit hatte er Vegetas Aura beobachtet und die fünf neuen Auren, die auf dem Planeten gelandet waren. Vegeta kämpfte gegen sie. Und jetzt griffen sie ihn zu zweit an und seine Energie wurde immer schwächer. Außerdem hatte er Krilins Aura gespürt, die unerbittlich von einem der Krieger überwälzt worden war. Sie war mittlerweile so schwach, dass Krilin wahrscheinlich mit dem Leben kämpfte. Er musste den beiden unbedingt sofort zur Hilfe kommen!

"Sei nicht ungeduldig, junger Saiyajin", mahnte ihn der Älteste. "Sonst komme ich nicht an dein volles Potential."

Krampfhaft konzentrierte Son Goku sich auf sein Inneres.
 

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Wie gebannt beobachtete Son Gohan das Geschehen, das sich gerade vor seinen Augen bot. Er war geschockt! Absolut geschockt! Vor zwei Minuten war einer von der Sondereinheit zurückgekehrt. Deren Chef. Er hatte den letzten Dragonball in seinen Händen.

Son Gohan war den Tränen nahe. Was hatte dieses Ungetüm mit Krilin gemacht? Er konnte dessen Aura so gut wie nicht mehr spüren... Hoffentlich war Bulma in Sicherheit! Aber er konnte jetzt auch nicht einfach den Ort verlassen und nach Krilin sehen. Wenn Freezer es in dieser Zeit schaffen würde, den Drachen zu rufen und seine Wünsche zu äußern, dann wäre alles verloren.

Was konnte er nur tun?

Scheinbar blieb ihm nichts anderes übrig, als hilflos das Geschehen zu beobachten und im allerschlimmsten Fall... den Drachen zu töten?

Ginyu und Freezer standen scheinbar planlos vor den Dragonballs. Sprachen ihnen wohl irgendwie gut zu, versuchten die Formel herauszufinden, mit denen sie ihre Wünsche erfüllen konnten, aber es tat sich nichts. Die Kugeln gaben nur hin und wieder ein müdes Leuchten von sich. Mehr nicht.

Genervt seufzte Freezer auf. "Alles muss man alleine machen, wenn man will, dass es funktioniert." Mit diesen Worten erhob sich sein Gleiter in die Höhe und er flog davon.

Son Gohan schluckte schwer. Diese Echse flog in Richtung des Oberältesten! Hoffentlich würde er seinem Vater dort begegnen. Oder wäre ein Kampf noch zu früh?

Und wieder blieb ihm nichts anderes übrig, als stumm weiter zu beobachten, wie dieser lilafarbene Kerl auf die Dragonballs aufpasste.
 

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"Na endlich!", rief Son Goku fröhlich und hektisch. Soeben hatte der Oberälteste seine Hand von seinem Kopf entfernt und ihm zugenickt. "Vielen Dank!", rief Son Goku fröhlich. "Ich gebe mein bestes, um diesen Freezer zu besiegen!" Und schon war er aus dem Gebäude verschwunden.

"Nehl...", seufzte der Oberälteste müde. "Ich merke, dass es mit mir zu Ende geht. Nicht mehr lange und ich sterbe. Hoffentlich schaffen diese Erdlinge bis dahin, die Dragonballs zu sammeln und den Drachen zu rufen."

"Oberältester...", sagte Nehl geknickt. Ihm war klar, dass sein Oberhaupt und Vater bald von ihm scheiden würde und es erfüllt ihn mit Schmerz.

"Nehl, bis dahin musst du mir einen Gefallen tun."

"Alles, was Ihr wünscht."

"Ich spüre eine große Macht auf uns zu kommen. Ich vermute, dass das dieser Freezer ist. Halte ihn eine Weil auf, Nehl. Verschaffe den Erdlingen etwas Zeit."

Nehl nickte ernst. Dann verließ er das Haus und wartete auf seinen Gegner.
 

Son Goku unterdessen war total fasziniert von der neuen Kraft, über die er nun verfügen konnte. Es hatte sich wirklich gelohnt, die paar Minuten noch auszuharren. Er fühlte sich stärker denn je. Mit Leichtigkeit legte er innerhalb weniger Minuten eine Strecke zurück, für die er sonst um einiges länger gebraucht hätte. Doch diese Freude über seine Stärke wurde überschattet von der Vorahnung, die er hatte. Krilins Aura war kaum noch zu spüren und Vegeta schien auch dem Ende nahe. Er musste sich beeilen. Hastig legte er noch einen Zahn zu.
 

Einige endlos scheinende Minuten später erreichte der Saiyajin endlich den Ort des Geschehens. Schnell verschaffte er sich einen Überblick und erspähte Vegeta, der halb bewusstlos zwischen zwei seltsam aussehenden Kämpfern hin und her geschlagen wurde. Sie machten sich offensichtlich einen großen Spaß daraus, den Saiyajinprinzen als Spielball zu benutzen. Mit ernstem Blick kam er einige Meter neben ihnen zum Stehen. "Zwei gegen einen, wie ehrenhaft."

Baata und Jeeze, der gerade Vegeta am Kragen hatte und ihm seine Faust ins Gesicht rammen wollte, hielten plötzlich inne und starrten den Kerl, der vor ihnen stand aus großen Augen an. "Wer bist du?", fragte Baata und verschränkte die Arme vor der Brust.

Jeeze ließ den vor Schmerz stöhnenden Vegeta zu Boden fallen und nahm ebenfalls eine neutrale Haltung ein. "Und wieso mischst du dich ein?"

Mit wenig Mühe entfesselte Son Goku einen Teil seiner Energie. Ein mächtiger Wind entstand um ihn herum und obwohl Baata und Jeeze gegen den Druck dieser Energie ankämpften, vermochten sie es nicht und wurden einige Meter nach hinten geschleudert, wirbelten wild umher in dem enormen Wind, bis sie irgendwo weiter hinten zum Liegen kamen.

Son Goku hielt inne und versiegelte seine Aura wieder. Dann tat er einige Schritte auf Vegeta zu, der immer noch böse lädiert am Boden lag. Vorsichitg beugte er sich zu ihm runter und half ihm, seinen Oberkörper aufzurichten.

"Wieso", ächzte Vegeta schmerzverzerrt. "Hat das so lange gedauert, verdammt noch mal?"

"Ich hatte noch was zu erledigen. Tut mir leid, es ging nicht schneller. Hier, iss das." Er hielt ihm eine der magischen Bohnen hin.

Müde kaute Vegeta auf dem komischen Ding herum, das Kakarott ihm in den Mund geschoben hatte. Es schmeckte seltsam, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass es etwas in ihm auslöste. Er schluckte es hinunter und auf einmal spürte er es. Sein gebrochenen Knochen fügten sich zusammen, ein angenehm warmes Gefühl rann durch seine Adern und verschloss die offenen Wunden. Wie durch ein Aufputschmittel wurde seine Energie wiederhergestellt und noch mehr. Sein Saiyajinblut geriet in Hitze und fühlte sich an, als würde es geradezu aufkochen. Eine neue Stärke durchströmte seinen Körper. Die neue Stärke, die ein Saiyajin jedes Mal gewann, wenn er schwer verletzt war und sich erholte. Er war stark wie nie.

Wortlos erhob er sich und testete seinen wiederhergestellten Körper. Ballte kurz die Fäuste, als würde er sie neu entdecken. Knackte seinen Nacken und blickte dann zu Kakarott. "Woher hast du dieses Zeug?", fragte er neugierig.

"Es ist von der Erde", antwortete Son Goku. "Krilin und Son Gohan sind auf Namek. Leider gibt es jetzt nur noch eine einzige Bohne."

"Gib sie mir", sagte Vegeta und hielt die Hand auf. "Wir werden sie scherlich noch brauchen gegen Freezer."

Son Goku blickte ihn kalt an. "Nein. Ich brauche sie für Krilin."

"Kakarott", sprach Vegeta ernst und versuchte, so wenig wütend, wie möglich zu klingen. Er wusste, dass man bei Kakarott mit Wut nicht weit kam. "Dieser Knirps kann uns gegen Freezer sowieso nicht helfen. Schick ihn zurück zur Erde, sie sollen ihn dort wieder zusammenflicken."

"Solange macht er's nicht mehr", entgegnete Son Goku. Sein Entschluss stand fest.

Vegeta strich sich beschwichtigend über sein Gesicht. "Dann... pack ihn in den Meditank oder so." Diese kleine Bohne war zu wertvoll, als dass sie sie gleich benutzen sollten. Das war ein ungeahnter Trumpf. Wenn einer von ihnen beiden in Todesnähe nochmal so eine essen würde, dann würde das ungeahnte Auswirkungen auf ihr Kraftlevel haben.

"Nein", antwortete Son Goku ernst. Er würde sich von Vegeta nicht vorschreiben lassen, dass er sich nicht um seine Freunde kümmern durfte. Er drehte sich um, um zu Krilin zu gehen.

"Das ist idiotisch, Kakarott!", brüllte Vegeta ihm hinterher. "Kakarott!" Doch dieser ließ sich nicht mehr zurück halten. Er würde seinem Freund helfen, egal was irgendso ein Prinz ihm vorschrieb.
 

"Hier, Krilin, ich hab eine magisch Bohne für dich", sprach er sanft zu seinem halbtoten Freund.

Angestrengt zerkaute dieser die Bohne und rappelte sich wenig später wieder auf. "Danke Son Goku, das war knapp", sagte er ernst. "Es tut mir leid... Ich habe den Dragonball verloren..."

Son Goku riss die Augen auf. "Wo ist er?"

"Irgendso ein lilaner Kerl hat ihn mir geklaut und ist in die Richtung geflogen, in der Freezer sich befindet. Ich vermute, dass er der Anführer von diesen Kerlen hier ist. Es tut mir wirklich leid, ich war unvorsichtig."

Son Goku nickte. Was brachte es schon, wütend zu sein. Freezer hatte also alle sieben Dragonballs. Aber noch hatte er den Drachen nicht gerufen. Vielleicht würden sie noch rechtzeitig kommen. Wenn sie sich beeilten. Spekulativ wand er sich nach Vegeta um, der schon wieder damit beschäftigt war, die beiden Idioten anzugreifen, die ihn so fertig gemacht hatten. Ein kurzer Blick genügte, um festzustellen, dass Vegeta ihnen mittlerweile überlegen war. Also brauchte er sich hierüber keine Sorgen mehr machen.

"Sehen wir nach den Dragonballs", sagte er dann an Krilin gewandt. "Vegeta kommt ohne uns klar."

Krilin folgte fasziniert dem Kampf. "Wie kommt das auf einmal?", fragte er verwundert.

Son Goku lächelte. "Wir Saiyajins werden immer stärker, wenn wir nahe am Tod sind und uns dann wieder erholen."

Krilin blickte ihn skeptisch an. Das würde erkären, wieso Son Goku immer stärker geworden war, schon von Kindesbeinen an.

Dann erhoben sie sich in die Luft und flogen Ginyu hinterher.
 

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Son Gohan blickte erstaunt auf, als er seinen Vater und Krilin in der Luft sah. Sie flogen geradewegs auf Ginyu zu, der auf einem der Dragonballs saß und gelangweilt Löcher in die Luft starrte. Wie auf Kommando erhob sich der Gehörnte und sah ihnen entgegen.

Die beiden Kämpfer landeten bei Ginyu und blickten ihn ernst an. "Hallo." Son Goku musterte sein Gegenüber. Dieser Kerl musste stark sein. Sehr stark.

"Hallo", entgegnete Ginyu ebenso trocken. "Kann ich euch helfen?"

"Ja", antwortete Son Goku provokativ. "Wir würden uns gerne mal die Dragonballs ausborgen, wenn es keine Umstände macht."

Ginyu begann laut zu lachen. "Du bist mir ja vielleicht n Witzbold!"

"Papa!" Endlich wagte Son Gohan sich hinter dem Felsen hervor und gesellte sich eilig zu seinem Vater und Krilin. "Freezer ist zum Oberältesten geflogen, um herauszufinden, wie er die Dragonballs benutzen kann!"

"Danke, mein Sohn", sprach Son Goku. "Wir müssen nur schnell diesen Kerl hier los werden, dann gehören die Dragonballs uns."

Erneut lachte Ginyu laut auf. "Ihr meint das wohl auch noch ernst?" Er ergab sich in den Lachanfall, den er hatte.

"Son Gohan, Krilin, versteckt euch irgendwo, ich werde allein gegen ihn kämpfen."

Ginyu prustete geradezu los, die Situation war doch zu lustig. Am Ende meinten diese Volltrottel auch noch, sie könnten wohl Freezer besiegen. Es war zu komisch!

Dann, mit einem Mal verebbte sein Lachen, als er weit durch die Luft flog. Seine Wange schmerzte. Hatte diese Vollidiot gewagt, ihm eine reinzuhauen?! Wütend starrte er ihn an. "Gut. Du hast es nicht anders gewollt." Dann griff er ihn an.

Ein erbitterter Kampf entbrannte und die Gegner schenkten sich nichts. Jeder Schlag erntete auch einen Gegenschlag und so waren beide Opponenten binnen kürzester Zeit lädiert und außer Atem. Anfangs hatte Son Goku noch Spaß an dem ebenbürtigen Gegner gehabt, doch mittlerweile geriet er immer mehr in Bedrängnis. Wenn er diesen Kerl nicht platt machte oder wenn er ihn platt machte und dabei selbst solch schwere Schäden davon trug, wie sollte er dann noch Freezer gegenüber treten? Magische Bohnen hatten sie keine mehr. Er knurrte genervt. Vegeta hatte recht gehabt, auch wenn dadurch Krilins Leben gerettet war. Was brachte das schon, wenn Freezer alle umbringen würde?

Schon wieder kassierte er einen unvorhergesehenen Schlag von Ginyu. Dieser Arsch war wirklich verdammt schnell. Er konterte und traf ihn hart im Nacken.

Ginyu flog Richtung Boden. Er hatte genug. Sein Atem ging rasselnd, sein Körper war an verschiedenstens Stellen geschunden, Rippen gebrochen und sein eines Auge war so blutunterlaufen, dass er darauf fast nichts mehr sah. Er spürte, dass es wohl an der Zeit war, seine Spezialtechnik einzusetzen. Er erhob sich ächzend aus der Kuhle im Boden, die sein Aufprall soeben verursacht hatte und blickte Son Goku kalt an. Jener starrte zurück von seinem Platz in der Luft aus. Ein berechnendes Grinsen stahl sich in Ginyus Gesicht, als er seine Hand an seine eigenen Schulter richtete und seine Überwindung überwandt, sich selbst zu verletzen.

//Was soll das?!//, fragte sich Son Goku geschockt, als er voller Verwirrung beobachtete, wie sich sein Gegner selbst ein riesiges Loch in die Schulter schoss, das sofort begann, unsäglich zu bluten.

Aber Ginyu lachte nur finster. Er fixierte Son Gokus Blick und erwiderte ihn starr, während er seine letzte Energie zusammen kratzte für eine letzte Attacke, die er in diesem zerstörten Körper ausführen wollte. "Körpertausch!!!", schrie er plötzlich seinem Gegenüber entgegen und schon spürte er, wie sein Geist sich in gleisendes Licht gehüllt von seinem Körper trennte und diesen verließ, um den Körper mit seinem Feind zu tauschen.

"Zu früh gefreut, Idiot", zischte plötzlich eine tiefe, raue Stimme hinter Ginyu und im nächsten Augenblick musste der Lilafarbene am eigenen Körper erfahren, was es hieß, in Stück gefetzt zu werden. Vegetas Energieball bohrte sich schmerzhaft in die sowieso schon offene Wunde an seiner Schulter, während sein Geist zurück in ihn fuhr, während er zerstört wurde.

Innerlich verbrannt landete Ginyu regungslos auf dem Boden.

Vegeta betrachtete herablassend sein Werk. "Bedanken kannst du dich später", raunte er Kakarott arrogant entgegen.

"Was?!", fragte Son Goku verwirrt und knirschte mit den Zähnen. Es nagte gewaltig an seinem Stolz, dass Vegeta seinen Gegner einfach so umgebracht hatte. Das war sein Kampf gewesen. Nicht Vegetas. "Was sollte das, Vegeta? Ich hatte alles im Griff!"

"Ach ja?", fragte der Prinz und beobachtete Kakarott, der vor ihm zum Landen kam. "Diese Technik die er gerade anwenden wollte, hätte dich geradewegs in seinen halbtoten Körper transferiert und ihm deinen zueigen gemacht." Eine kurze Gänsehaut überkam ihn bei der Vorstellung, Kakarotts perfekter Körper würde von solch einem widerwärtigen Wesen bewohnt werden...

Son Gokus Augenbrauen zogen sich irritiert zusammen. Stimmte das etwa? "Stimmt das?" Selbst wenn... Er würde Vegeta sicherlich nicht danken.

Der Prinz nickte. "Ich hab das irgendwo mal aufgeschnappt. Die andren Pfeifen sind im Übrigen auch nur noch Gulasch."

"Na super, dann bleibt ja nur noch, Freezer zu zerhackstückeln", knurrte Son Goku mit ironischem Unterton, während er sich erschöpft auf den Boden setzte. Seine Muskeln schmerzten und sein Energielevel war auch nich gerade ansehnlich. Er war doch ziemlich ausgepowert vom vergangenen Kampf.

Vegeta runzelte die Stirn. "So willst du gegen Freezer kämpfen?" Er lachte verächtlich. "Toll, Kakarott. Aber du wolltest ja nicht auf mich hören wegen der Bohne."

"Halt's Maul!", meckerte Son Goku dagegen. Was brachte es auch, sich jetzt noch darüber aufzuregen? Was geschehen war, konnte nunmal nicht mehr ungeschehen gemacht werden.

"Eine dreiviertel Stunde im Meditank und du bist wieder fit", schlug Vegeta vor und stellte sich mit verschränkten Armen vor ihn.

In diesem Augenblick gesellten sich auch Krilin und Son Gohan zu den beiden. Mit finsterer Miene musterten sie Vegeta, dem sie immer noch misstrauisch gegenüber standen.

"Was glotzt ihr so dämlich?", fragte der Prinz der Saiyajin angepisst.

Sofort wand Son Gohan seinen Blick ab und wand sich seinem Vater zu. "Papa, alles in Ordnung?"

"Ja", antwortete Son Goku lädiert. "Bin nur ein bisschen kaputt... Vegeta wird mich in den Meditank im Raumschiff bringen."

"Meditank?", fragte Krilin verwundert.

"Ja, das ist so was wie eine Heilungsstation. Da werd ich schnell wieder fit. In der Zeit müsst ihr Dende holen und den Drachen rufen. Wünscht euch, dass unsre Freunde wieder lebendig werden. Und dann haut mit Bulma ab von Namek. Fliegt zurück zur Erde. Vegeta und ich werden dafür sorgen, dass Freezer diesen Planeten nicht verlässt."

"Aber Papa!", rief der junge Son Gohan irritiert. "Wir können dich doch nicht einfach so hier lassen! Du musst wieder mit uns zurück auf die Erde kommen! Mama macht sich Sorgen und wir vermissen dich alle! Bitte, bitte lass uns auf dich warten und dann zusammen zurückfliegen!"

Vegeta grunzte verächtlich.

"Nein, mein Sohn", sagte Son Goku ruhig. "Ich will nicht, dass euch etwas passiert, wenn wir gegen Freezer kämpfen. Ihr müsst bitte gehen."

Krilin meldete sich zu Wort. "Wir könnten auf einem benachbarten Planeten warten und dich abholen..."

Son Goku lachte kurz auf. "Wenn ich es denn überhaupt schaffe, Freezer zu besiegen... Dieser Kerl hat es in sich. Sein Kommandant war ja schon hart genug." Ein düsteres Lächeln brannte sich in sein Gesicht. Er hatte schlimme Vorahnungen, seinen nächsten Gegner betreffend. "Und außerdem", fügte er mit einem ernsten Blick an Krilin noch an. "Werde ich nicht mit euch zurück auf die Erde fliegen, es tut mir leid..."

Son Gohans Augen weiteten sich. "Was?", fragte er geschockt, doch sein Vater nickte nur ernst.

"Wieso?"

Auch Vegetas Blick richtete sich fragend auf Kakarott. Wieso wollte er nicht zurück auf die Erde? Würde er bei ihm bleiben? Irgendwie - er wusste nicht wieso - sagte ihm diese Vorstellung zu. Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte. Ihre Blicke trafen sich. In Vegetas Unterleib breitete sich Wärme aus. Er begehrte diesen Idioten immer noch... Wie er das hasste...

"Ich möchte gerne", erklärte er mit einem Blick zu Vegeta, aber trotzdem an seinen Sohn und seinen besten Freund gewandt. "Gerne mehr über meine Herkunft erfahren. Es gibt einen neuen Planeten, auf dem die Saiyajins leben. Ich weiß, es ist egoistisch, aber ich kann nicht anders."

"Und...", stammelte Son Gohan, den Tränen nahe. "Was soll dann aus uns werden?" Und dann brach der Damm und der kleine brach in einen Heulkrampf aus. Mit geballten Fäusten stand er vor seinem Vater. "Das kannst du doch nicht machen! Du warst so lange weg und jetzt haben wir dich wieder gefunden und du willst nicht zu uns? Das ist unfair!"

Son Goku schaute seinen Sohn bedröppelt an. Sicher, es tat ihm leid, dass er seine Familie und Freunde im Stich ließ, aber irgendeine höhere Macht schien ihn davon abzuhalten, zurück auf die Erde zu wollen. Er hatte das Training mit Vegeta einfach so wahnsinnig genossen und er wusste, dass er auf der Erde nirgends ein so effektives Training bekommen würde. Außerdem war Vegetas Gesellschaft bei weitem nicht so übel, wie man hätte annehmen können. Es gab noch so viel, das er über diesen störrischen Prinzen herausfinden wollte. Und diese Saiyajin-Sache interessierte ihn auch zunehmends mehr. "Ich komm ja irgendwann wieder auf die Erde... Keine Sorge."

Vegeta grinste innerlich. Das würde er schon zu verhindern wissen.

Langsam erhob sich Son Goku und schritt auf die beiden Erdlinge zu. "Aber jetzt müssen wir uns beeilen, bevor Freezer Wind davon bekommt, dass wir die Dragonballs haben. Enttäuscht mich nicht."

"Okay, Papa", sprach Son Gohan mit Tränen in den Augen und umarmte seinen Vater zum Abschied. "Du wirst mir fehlen."

"Mir auch", versicherte Krilin und umarmte seinen alten Freund ebenfalls. "Mach diese Echse fertig!"

Son Goku nickte entschlossen.

"Komm schon, Kakarott, der Meditank wartet." Der Prinz der Saiyajin erhob sich in die Luft. Kakarott folgte ihm.
 

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Seit gut einer halben Stunde waberte Son Goku nun schon schwerelos in der grünlichen Flüssigkeit umher. Er spürte, wie die heilende Wirkung seine Zellen erneuerte und wie sich seine offenen Wunden schlossen. Doch eine gesamte Heilung würde wohl noch mindestens zwanzig Minuten in Anspruch nehmen.

Wenn er seine Augen öffnete, sah er Vegeta, der sich auf dem Boden vor dem Meditank hingesetzt hatte und seelenruhig ein Schläfchen tätigte, um sich ebenfalls etwas von seinen Kämpfen zu erholen. Son Goku musste grinsen. Vegeta sah irgendwie witzig aus, wenn er schlief. Sein Mund stand halb offen und seine Augenbrauen waren ernst zusammen gezogen. Er wirkte wenig entspannt.

Er lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Geschehnisse, die draußen in der Wildnis ihren Lauf nahmen. Sie beunruhigten ihn ungemein...

Vor ungefähr zehn Minuten hatte er das Auftauchen einer seltsamen Aura gespürt. Er vermutete, dass es sich um den heiligen Drachen von Namek handelte. Wenig später hatte er Piccolos Aura auf Namek erscheinen gespürt. Das hatte ihn stutzig gemacht. Was sollte das? Was tat Piccolo hier? Wenn Piccolo gegen Freezer verlieren würde, wären die Dragonballs auf der Erde unwiderbringlich für immer Geschichte...

Gleich im Anschluss hatte er gespürt, wie sich Freezers mächtige Aura immer weiter seinen Freunden und dem Platz mit dem Drachen näherte. Wieso hauten sie nicht ab? Und wieso war die Aura des Drachens immer noch anwesend, wenn der Wunsch doch Piccolo auf den Planeten geholt hatte? Irgendwie verwirrte ihn all das. Er wollte wirklich unbedingt aus diesem Tank raus...

Dann erschrak er. Die Aura des heiligen Drachens erlosch mit einem Mal und zwar genau zeitgleich mit dem Zeitpunkt, an dem Freezer dort ankam. Was hatte getan? Den Drachen getötet? ...

//Scheisse...//, ging es Son Goku durch den Kopf. //Wieso hauen sie nicht endlich ab?//

Bald spürte er, wie Dendes Aura erlosch... Er ballte die Fäuste. //Ich muss hier raus... Nur noch ein paar Minuten... Son Gohan... Krilin... Verschwindet endlich...// Er früchtete um ihr Leben.

Plötzlich gesellte sich Piccolos Aura zu der kleinen Gruppe. Son Goku atmete auf. Irgendetwas hatte sich verändert an seinem grünen Freund. Er wirkte stärker, als früher. Viel stärker. Das konnte doch nicht nur das Training im Jenseits mit ihm gemacht haben, oder?

Ein Kampf begann zwischen dem Grünling und der widerwärtigen Echse und bald kam es zu einem Punkt, an dem Freezers Energie gewaltig anstieg und sich irgendwie veränderte. In diesem Moment erwachte Vegeta und blickte in die Leere. Auch er hatte es gespürt. Ernst schaute er zu Kakarott auf. "Freezer hat sich verwandelt." Er erhob sich. "Ich werde dazu stoßen. Das lass ich mir nicht entgehen."

//Verwandelt?// Son Goku musste hilflos mit zusehen, wie Vegeta den Raum verließ und ihn zurück ließ. Er konnte ja nicht mal etwas erwidern, so gefangen in seinem Meditank. Er kam sich wirklich verdammt eingesperrt vor. Wenn er doch nur endlich wieder ganz fit wäre...

Er lenkte seine Aufmerksamkeit zurück zum Kampf.

Freezer und Piccolo kämpften immer noch. Son Gohan und Krilin machten keine Anstalten, zu verschwinden. Son Goku wusste, dass sein Sohn nicht ohne Piccolo gehen würde. Wieso zum Teufel hatten sie ihn nach Namek geholt? Das war doch hirnrissig...

Obwohl Piccolo gar nicht mal so schlecht gegen Freezer anzukommen schien. Der Kampf war nahezu ebenbürtig. Bis Freezers Energie auf einmal erneut rapide anstieg. Noch eine Verwandlung? Und was meinte Vegeta mit "Verwandlung" eigentlich?

Son Gokus Augen verengten sich. Soeben war Vegeta am Kampfplatz angekommen. Aber er griff nicht ein. Außerdem schien Piccolo mit Freezers erneutem Energieanstieg nicht klar zu kommen. Er unterlag immer weiter, bis er schließlich am Boden zu sein schien. //Verdammt... Seine Aura wird immer schwächer, als würde er sterben...// Der Kampf war scheinbar zu Ende für ihn.

Etwas später spürte er, wie Vegeta seine Kraft entfesselte. Und auch Freezer schien nochmal einen drauf zu legen und sich erneut zu verwandeln. Wie oft konnte dieser Kerl das denn bitte?!

Und selbst irgendein unerfahrener Idiot konnte sehen, dass Vegeta Freezer in diesem Zustand unterlegen war... Er musste wirklich unbedingt aus diesem Meditank heraus kommen und Vegeta helfen!

//Oh Gott, endlich!//, schrie er innerlich auf, als er das Piepsen außerhalb des Meditanks hörte. Nervös wartete er darauf, dass die Flüssigkeit endlich ablief. Das ging ihm alles definitiv nicht schnell genug! Mit einem lauten Schrei sprengte er die Kuppel, die ihn gefangen hielt und flog hinaus. Die grüne Flüssigkeit verteilte sich über dem Boden. Schnurtracks verließ er das Raumschiff und flog in Richtung des Kampfplatzes.

Urplötzlich, wie aus dem Nichts überfiel seinen Geist eine Stimme, die er nur zur gut kannte.

~Son Goku!!~

"Meister Kaio?" Mitten in der Luft hielt der geheilte Saiyajin an. "Seid ihr das?"

~Ja, mein Junge~, hallte es freudig in seinem Kopf. ~Wie schön, dass ich endlich wieder mit dir Kontakt aufnehmen kann! Ich konnte deine Aura einfach nicht finden!~

"Meister Kaio, ich hab es eilig... Ihr wisst bestimmt sowieso, was hier auf Namek los ist."

~Genau~, antwortete der käferartige Kerl auf seinem Planeten. ~Ich soll dir von dem Erdengott sagen, dass sie alle Dragonballs gefunden haben und darauf warten, was sie sich wünschen sollen.~

Angestrengt überlegte Son Goku. Bloß nichts unüberlegtes wagen. "Meister Kaio, was ist mit dem heiligen Drachen hier auf Namek geschehen?"

~Freezer hat ihn getötet, weil er ihm seinen Wunsch nicht erfüllen wollte...~

"Heißt das, wenn wir ihn uns wieder lebendig wünschen, erfüllt er noch einen Wunsch?" Son Goku frohlockte. Das war ja ideal!

~Ja, das heißt es. Aber wäre das nicht ein bisschen unlogisch?~

"Nein, ganz und gar nicht!", erklärte Son Goku angespannt. "Wünscht euch von Shenlong, dass alle namekianischen Opfer von Freezer wieder erwachen!"

~Alle? Nicht nur der Drache? Also gut... Ich richte das aus.~

"Danke, Meister!" Und schon flog der Saiyajin weiter, um Vegeta mit Freezer zu helfen.

Mit einem Male verdüsterte sich der Himmel. Son Goku beobachtete das mit regem Interesse. Der Drache war also wieder erwacht. Und er sah ihn auch schon. Direkt vor sich, in wenigen Kilometern Entfernung. "Wow, ist der riesig!" Und auch noch andere Energien erschienen zeitgleich auf dem Planeten. Die Namekianer erwachten zu neuem Leben. Son Goku legte noch etwas an Geschwindigkeit zu.

Sekunden später erreichte er den Schausplatz des Spektakels.

Wenige Blicke genügten, um sich ein Bild zu verschaffen.

Freezer, der einen ziemlich lädierten Vegeta am Kragen hatte und ungläubig den Drachen anstarrte, Son Gohan und Krilin hinter einem Felsen. Ein kleiner grüner Namekianer, der noch nicht glauben konnte, dass er wieder unter den Lebenden weilte, ein fast toter Piccolo am Rande des Schlachtfeldes und das ganze gekrönt von der imposanten Erscheinung des heiligen Drachens.

"Dende!", rief Son Goku hastig und zog damit gleichsam die Blicke aller auf sich. "Wünsch dir, dass alle, die auf Namek sind, mit Ausnahme von Freezer, Vegeta und mir, auf die Erde teleportiert werden! Schnell!"

Der kleine Grünling sah Son Goku unverwandt an, realisierte aber schnell, um was es ging. Eilig rief er den Wunsch in seiner Muttersprache dem riesigen Ungetüm entgegen.

"Papa!", rief Son Gohan panisch. "Papa, bitte komm mit zurück auf die Erde!" Der Kleine rannte hastig auf seinen Vater zu, doch noch während er lief ertönte die tiefe, kehlige Stimme des heiligen Drachens. "Euer Wunsch soll erfüllt sein!" Noch bevor Son Gohan seinen Vater erreichte, verschwand sein Körper von Namek. Son Goku blickte gequält. Keine Zeit für einen Abschied... Genau wie damals, als er von der Erde verschwunden war. Es tat ihm leid, aber es war einfach nötig. Er durfte nicht sterben!

Mit großen Augen beobachtete Freezer, wie sich der große Drache, die Erdlinge und auch der eigentlich tote Namekianer in Nichts ausflösten. Dann wand er sich dem seltsamen Kerl zu, der gerade aufgetaucht war. "Wer bist du?", fragte er ihn kalt.

"Mein Name ist Son Goku und ich werde dein letzter Gegner sein."

Freezer lachte lautstark auf. "Na das klingt ja spaßig. Noch so ein Witzbold, der meint, er könne sich mit mir anlegen. Gibt es hier irgendwo ein Nest?"

Son Goku musterte neugierig seinen baldigen Gegner. Sein Körper war klein, in etwas so groß wie der von Vegeta, seine Haut war weiß und glänzte wie Stahl, wohin gegen sein Kopf und sein Bauch in Lila gepanzert schienen. Seltsames Erscheinungsbild. Schön war anders. "Lass Vegeta los."

Freezer legte den Kopf schief. "Du befiehlst mir?", fragte er ungläubig. Was bildete dieser Kerl sich eigentlich ein, wer er war?

Langsam nickte Son Goku und seine Augenbrauen zogen sich konzentriert zusammen. Er begann, seine Kraft freizusetzen. Eine windige Aura sammelte sich um seinen Körper, die sich langsam rötlich verfärbte.

Vegeta nutzte den Moment, in dem Freezer von Kakarotts Auftreten abgelenkt war und stieß sich von der Echse los. Mit letzter Kraft flüchtete er einige Meter. Freezer hatte ihm böse zugesetzt. Wie sollten er und Kakarott das nur bewerkstelligen?! Es war einfach unmöglich und verdammt aussichtslos. Andererseits... wenn er sich Kakarotts Kraft so ansah... Das war einfach unglaublich!

Auf einmal schien Freezer Vegeta egal zu sein. Wer war dieser Son Goku? Sein Kraftlevel war beachtlich. Endlich mal ein Gegner, dem er nicht gnadenlos überlegen war. Ein Grinsen stahl sich in sein Gesicht. Endlich mal ein spannender Kampf.

Und schon schossen die beiden Opponenten aufeinander zu.
 

Der Kampf schien Stunden zu dauern.

Lädiert beobachtete Vegeta die blitzschnellen Schlag- und Trittkombinationen. Hin und wieder gewaltige Energiebälle, die durch die Luft schossen. Kakarott, der immer und immer wieder diese komische Technik einsetzte, die seine Kraft bündelte - Kaioken oder so ähnlich.

Dennoch schien Freezer immer mehr die Oberhand zu gewinnen. Seine Energiereserven schienen unerschöpflich...

Vegeta grummelte angepisst. Es musste doch irgendeinen Weg geben, diese Echse zu besiegen?! Sollte er vielleicht... in den Kampf eingreifen? Kakarott helfen? Aber es ging gegen die Ehre der Saiyajins, einen Kampf zu stehlen. Kakarott würde ihm das niemals verzeihen. Andererseits würde es vielleicht nicht anders gehen. Sie würden beide drauf gehen und Freezer die Macht über das Universum an sich reißen.

In diesem Moment wurde Kakarott von einer Energieattacke zu Boden gerissen. Ein lauter Knall und ein einige Meter tiefer Krater waren die Auswirkungen seines Falls.

//Scheisse//, dachte Vegeta. Kakarotts Aura hatte paride abgenommen. Er richtete sich an Ort und Stelle auf und blickte in die Richtung, in der es staubte. Ein seichter Wind wehte die umherwirbelnde Erde langsam fort. Dann sah er ihn. zusammengekrümmt lag er in einem Trümmerhaufen und atmete schwer. Tot war er nicht, aber ziemlich ramponiert.

Vegeta sah, wie Kakarott sich zu erheben versuchte, aber gleich wieder zusammensackte. Sein Rücken war verbrannt und blutete an vielen Stellen. Er sah nicht aus, als ob er weiter kämpfen konnte. Aber Freezer stand einige Meter über ihm in der Luft und glotzte ihn schadenfroh an. "Ich habs dir prophezeit", sprach die Echse arrogant. "Niemand legt sich mit mir an, Saiyajin. Und nun, stirb!" Er erhob eine seiner Hände und formte eine weitere Ki-Kugel.

Vegeta wusste nicht, welcher Teufel ihn gerade ritt, aber irgendwie brannten bei ihm die Sicherungen durch und obwohl es unvernünftig und wahnsinnig war, schnellte er mit letzter Kraft auf Freezer zu.

Dieser hatte mir einem Angriff von der Seite nicht gerechnet und flog einige Meter weit. Er fing sich in der Luft und funkelte den Prinzen aus dunklen Augen an. "Du... wagst es?" Er konnte nicht glauben, dass dieser niedere Wurm sich tatsächlich noch mal gegen ihn stellte. Das schrie geradezu danach, ihm eine Lektion zu erteilen. Niemand hatte ihm jemals so viel Widerstand geleistet, wie Vegeta. Dieser Abschaum hatte sich in all den Jahren einfach nicht von ihm brechen lassen. Ein düsteres Grinsen formte sich in Freezers Gesicht. Er würde ihn fertig machen. Richtig fertig.

Vegeta lief eine Gänsehaut über den Rücken. Was hatte er nur getan? Freezer würde Gulasch aus ihm machen... Er würde ihm die Hölle zeigen. Ein Impuls befahl ihm, zu fliehen, aber er bekam nicht die Gelegenheit dazu, denn in der nächsten Sekunde stand schon Freezer neben ihm und rammte ihm mit voller Wucht den Ellenbogen in den Magen.

Der Prinz wusste nicht, wie ihm geschah, als Freezer begann, ihn derart zu malträtieren. Immer und immer wieder schlug die Echse auf ihn ein. Schmerz spürte er schon gar nicht mehr. Sein Körper hatte keine Zeit, die Empfindungen zu verarbeiten. Er fühlte sich wie Brei. Keine Gelegenheit zu entkommen oder zu verschnaufen. Freezer fiel geradezu über ihn herein.

Plötzlich wurde Freezer von einem gleisenden Energieball zur Seite gerissen und ließ von Vegeta ab. Irritiert starrte die Echse zum Ursprung der Attacke. Son Goku hatte sich aufgerichtet und alles in diese Attacke gelegt. "Lass ihn in Ruhe!", rief der angepisste Saiyajin, der sich kaum auf den Beinen halten konnte. Aber er wusste, dass es keinen Ausweg mehr gab. Er und Vegeta - sie würden beide kläglich verlieren. Sie würden sterben. Aber das konnte er doch nicht zulassen! Freezer durfte, scheisse nochmal, nicht gewinnen! //Ich werde kämpfen, bis dieser Bastard vernichtet ist!//, nahm er sich in wilder Entschlossenheit vor und konzentrierte sich auf seine Körperbeherrschung. Irgendeinen Weg würde er schon finden.

Genervt landete Freezer neben Vegeta. Diese Attacke hatte keinen Effekt auf ihn ausgeübt, abgesehen davon, dass sie ihn abgelenkt hatte. Dass dieses bescheuerte Saiyajin-Volk aber auch nie einfach mal aufgeben konnte... Diese wertlosen Arschlöcher...

"Soll ich dir mal zeigen", sprach er in Kakarotts Richtung. "Wo meiner Meinung nach der Platz von euch Saiyajins ist?" Er wand seinen Blick auf Vegeta, der keuchend und absolut fertig vor ihm im Staub lag. "Genau dort. Im Dreck unter meinen Füßen." Provokativ stellte er einen seiner wuchtigen dreizehigen Füße auf Vegetas Brustkorb, der unter dieser Last schwer aufkeuchte.

Son Gokus Fäuste ballten sich und er knurrte aggressiv. Was fiel diesem Arschloch eigentlich ein? Dummerweise wusste er genau, dass er, wenn er jetzt angreifen würde, immer noch verdammt unterlegen sein würde. Wie konnte er Vegeta nur von diesem Schwein wegbringen? "Na warte, Freezer..."

Doch die Echse grinste nur vor sich hin. "Was ist los? Stört es dich etwa, wie ich mit deinem Prinzchen umgehe?" Er erhöhte den Druck auf Vegetas Brustkorb. Der Prinz keuchte auf und spuckte Blut. "Er ist schon lange ein Prinz von einem toten Volk."

"Lass ihn in Ruhe!", rief Son Goku verzweifelt. //Was soll ich nur tun?!//

Freezer lachte eiskalt. "Sonst - was?", fragte er arrogant und bückte sich zu Vegeta runter, packte ihn vorne an seinem zerfetzten Kampfanzug und hob ihn hoch, so dass die Füße des Prinzen den Boden nicht mehr berührten. "Ich tue, was ich will und laße mir von keinem dreckigen Saiyajin befehlen, was ich zu lassen habe! Du Made!"

"Ka...karott...", ächzte Vegeta. "Hilf mir... Töte dieses Vieh!"

"Vieh?", widerholte die Echse amüsiert. "Also Vegeta, so hab ich dich aber nicht erzogen..." Ein düsteres Grinsen wanderte über Freezers Gesicht. "Solche Worte sollst du doch mir gegenüber nicht gebrauchen... Du weißt doch, was sonst passiert..."

"Bitte... nicht!", flehte Vegeta, der die Hoffnung schon völlig aufgegeben hatte. Kakarott und er würden nicht gegen diesen Widerling ankommen. Es würde ihr Ende sein und Freezer würde es wahrscheinlich so qualvoll wie möglich gestalten. Er fürchtete sich vor dem, was jetzt kommen würde.

Die innere Anspannung in Son Goku nahm rapide zu, als er Vegeta so flehen hörte. Freezer musste ihm wirklich schreckliches angetan haben, wenn er solch eine Angst vor ihm hatte. Irgendwie musste er ihn doch von dort weg bekommen... Aber er konnte nur hilflos dabei zusehen, wie Freezer den kraftlosen Körper Vegetas nun an sich drückte, so dass der Rücken des Prinzen an seiner Brust lag. In einer festen, lieblosen Umarmung kesselte er den lädierten Prinzen ein.

Vegeta zitterte. "Freezer... tu das nicht..." Er würde ihn doch nicht vor Kakarotts Augen so demütigen? Das war... einfach zu viel!

Lustvoll provokativ schnüffelte Freezer an Vegetas muskulösem Hals entlang. "Mmmh, Saiyajin-Geruch gemischt mit Angst. So hab ichs am liebsten."

"Was hast du vor?!", rief Son Goku geschockt. Was zum Teufel tat Freezer da? Im nächsten Moment musste er mit geschocktem Blick beobachten, wie die widerwärtige Echse ruckartig mit einer Hand in Vegetas Schritt fasste und fest zudrückte.

Vegeta schrie fast unmenschlich vor Schmerz. Erst als Freezer seinen Griff mit einem diabolischen Grinsen im Gesicht wieder löste, beruhigte er sich und die Ebene wurde nicht mehr von seinem markerschütterndem Schrei überrollt. Son Goku erblickte Tränen in den Augen des nun wimmernden Prinzen. Dieser Anblick verwirrte ihn und in seinem Inneren regte sich etwas. Wut. Wie konnte Freezer es wagen, Vegeta derart zu demütigen? Das ging weit über fairen Kampf hinaus, auf eine Ebene, die nicht zu ertragen war.

Als hätte Freezer Son Gokus Gedanken gelesen, schaute er ihn kurz provokant an, während er seine eiskalte Hand langsam in die Hose von Vegetas Kampfanzug schob. Dieser versuchte verzweifelt, sich zu wehren, aber sein Körper war wie gelähmt vor Schock und außerdem gönnte Freezer ihm in dieser festen Umarmung der Schande keine Möglichkeit, sich zu regen. Heftig strampelte Vegeta mit den Beinen. "Nimm deine Pflotschen da weg, du widerwärtiges Ekel!", rief er laut. "Lass mich in Ruhe!"

"Na, na, Prinzchen, so unkooperativ? Ich war wohl zu nachsichtig mit dir in den letzten Jahren! Kein Wunder, dass du mich verraten hast! Dabei war ich immer..." Feste umfasste er Vegetas Glied. "...so..." Heftig glitt er daran auf und ab. "...gut zu dir..."

Vegeta schrie verzweifelt und Tränen rannen aus seinen Augen. So sehr hatte er gehofft, dass diese Schmach ihn nie wieder ereilen würde. Dass der Rest seines Lebens ohne diese Peinigung vorübergehen würde. Er hatte wirklich inständig gehofft, dass er es endlich hinter sich hatte...

Son Goku fielen fast die Augen aus dem Kopf bei dieser Entwicklung der Geschehnisse. Was geschah da nur?! Er wusste nur, dass Vegeta unsäglich litt, wenn er sogar schon Tränen vergoss. Irgendwie tat ihm das in der Seele weh... Er konnte sich nicht länger zurück halten und wenn er drauf gehen würde, dann wenigstens für eine gute Sache! Laut schreiend entfesselte er seine Aura oder zumindest das, was er davon noch in petto hatte und stürzte auf Freezer zu. Holte blitzschnell aus, doch ein gezielter Schlag, den Freezer mit seinem riesigen Echsenschwanz vollführte, beförderte ihn in einen Felsen, der einige Meter weiter stand. Sofort rappelte er sich auf, doch Freezer hatte schon seinen weiteren Schritt geplant.

"Und nun, werte Herren Saiyajins, werde ich euch zeigen, was passiert, wenn man mich verrät. Ich werde dich, mein lieber Vegeta, spüren lassen, wie es ist, wenn man sich mit mir anlegt! Und glaub mir, ich bin weit davon entfernt, dich zu töten. Das wäre viel zu einfach! Ich will dich leiden sehen, du mickriges Würmchen!"

"Bitte nicht!!!", brüllte Vegeta verzweifelt und wand sich unerbittlich unter Freezers kalten Armen, doch schon im nächsten Moment spürte er, wie sich zwei scharfe Reißzähne in die Schlagader an seinem Hals bohrten. Dieser Arsch biss ihn doch tatsächlich! "Scheisse!!", brüllte der Prinz der Saiyajin in einem unmenschlichen Tonfall. "Kakarott!!" Er wusste nicht, wie dieser ihm jetzt noch helfen konnte, aber er war irgendwie seine letzte Hoffnung... "Ka...ka..." Sein Blut pulsierte gierig aus der kleinen Wunde und floss in die Mundregion von Freezer, der den heißen Saft genüsslich schlürfte. Vegeta fühlte sich, als würde die Hälfte seines Seins aus ihm herausgesaugt werden. Seine Pupillen weiteten sich im Blutrausch und in seinem Kopf überschlugen sich Farben. Im Grunde fühlte es sich verdammt gut an, wie ein irrer Drogentrip, der seine Wahrnehmung erweiterte, aber die Vorstellung, dass es Freezer war, der gerade seine Urinstinkte zu wecken vermochte, ekelte ihn so wahnsinnig an, dass ihm schwarz vor Augen wurde. Kraftlos ließ er seine Arme sinken, die sich noch eben gewehrt hatten und bald erschlafften auch seine Beine. Seine Sinne verabschiedeten sich. Er sah verschwommen, hörte nichts mehr außer einem weißen Rauschen und sein Bewusstsein verabschiedete sich langsam. Alles, was er noch wahrnahm, war eine goldene Aura, die mit einem Mal von irgendwoher aufgetaucht war, einige Meter von ihm entfernt. Eine wahnsinnige Aura, stark und warm... Sehnsüchtig griff sein Geist nach dieser Aura, aber er konnte sie nicht erreichen. Sein Geist schrie nach Hilfe, nach Erlösung aus dieser Qual und im nächsten Augenblick fiel er hart zu Boden. Freezer hatte ihn fallen gelassen. Benommen robbte er aus der Schussbahn der Echse und bekam gar nicht mehr mit, wieso Freezer ihn losgelassen hatte und was es mit der Aura auf sich hatte.

Er war nur noch damit beschäftigt, sein Bewusstsein wieder zu erlangen. Er konzentrierte sich auf sein Innerstes, auf seine Gedanken, seine Vernunft, in der Hoffnung, die Kontrolle über seinen Körper zurück zu erlangen. Vorerst wenigstens. Wenn er jetzt sofort aufgab, würden seine Instinkte ihn überwältigen. Nicht jetzt!
 

Der Anblick, wie Freezer Vegetas Hals biss und sich an dessen heißem, roten Blut verlustierte, hatte in Son Goku einen Instinkt erweckt, den er nicht gekannt hatte. Ob es nun eine Art Beschützerinstinkt war oder ob Vegeta ihm mittlerweile menschlich einfach so viel bedeutete, dass ihn diese Tat in maßlose Wut versetzte, war ihm nicht ganz klar. Klar war ihm nur, dass Vegetas Leiden irgendeine Kraft in ihm zum Erwachen gebracht hatte, die ihn über seine eigenen Grenzen hinaus steigen ließ. Mit einem bestialischen Laut hatte er all diese Wut und Verzweiflung aus sich heraus geholt und in pure Energie umgesetzt. Sein Kraftlevel war gestiegen, während er nur am Rande wahrgenommen hatte, dass seine Haare sich golden verfärbt und aufgestellt hatten. Er fühlte sich wie neu geboren. Wer war er?

Er wusste nur, Freezer musste sich warm anziehen.

Von dem Moment an, in dem Son Goku sich in einen Super-Saiyajin verwandelt hatte, ging alles ganz schnell. Augenblicklich hatte er Freezer einen harten Schlag verpasst, so dass dieser endlich von Vegeta abließ. Dann griff er ihn frontal an. Nutzte den Überraschungseffekt, den seine plötzliche Veränderung in Freezer hervorgerufen hatte. Und er war ihm überlegen. Haushoch überlegen.

Der Kampf war ziemlich einseitig, denn die wirre Echse hatte nicht mehr viel vorzuweisen. Erneut hatte er versucht, Son Goku herauszufordern und ihm weis zu machen, er wäre noch nicht auf seinem vollen Kraftlevel, doch das ließ Son Goku kalt. Er hatte genug von Freezer gesehen. Freezer war zu weit gegangen. Er hatte eine Grenze überschritten, die Son Goku mit gnadenloser Unbarmherigkeit ausstattete. Auch wenn er sich selbst noch nicht so kannte, befand er es doch als befreiend, diesem Widerling zu geben, was er verdiente, ohne dabei auch nur einen Hauch von Selbstzufriedenheit zu verspüren. Alles, was noch zählte war, dass solche Wesen nicht leben durften! Dass solche Verbrecher in die Untiefen der Hölle gehörten! Er würde Freezer gnadenlos zunichte machen!
 

Vegeta traute seinen Augen nicht! War das Kakarott, der da mit goldenen Haaren und dieser unbeschreiblichen Aura in der Luft umherschwirrte und Freezer fertig machte? Vor Erstaunen klappte ihm der Unterkiefer nach unten. War Kakarott etwa... der legendäre Super-Saiyajin?! Das konnte nicht sein! Er war doch nur ein Idiot aus der Unterklasse! Kaum stärker, als er selbst! Und doch... sah es verdammt danach aus... Er knirschte mit den Zähnen. Der Kampf war rasant. Es fiel ihm wahnsinnig schwer, ihm zu folgen. Die beiden Kämpfer schienen schneller, als das Licht zu sein und außerdem drückte sein Blut fordernd von innen gegen seine Adern. Jede Sekunde konnte er erneut das Bewusstsein verlieren. Seine Instinkte erwachten langsam schmerzhaft. Sein gesamter Körper zitterte und fühlte sich an, als würde er in alle Richtungen zerrissen werden, weil er sich so heftig gegen die Auswirkungen des Bisses wehrte. Aber er konnte ihnen nicht nachgeben... Wie sollte das denn bitte gehen?! Er hatte keinen Partner! Das Gefühl war einfach zu übermächtig...!

Er stöhnte heftig auf, als plötzlich das Ziehen in seiner Lendengegend einsetzte. Verkrampft versuchte er, sich aufzurichten, doch ihm entfuhr nichts, als ein verzweifeltes Wimmern, als er wieder zurück zu Boden sank. Erneut wurde alles schwarz.
 


 

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TO BE CONTINUED
 

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Chapter 5 - Weltall

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Chapter 6 - Planet Yasei, I

So, dieses Kapitel hat mich einige Nerven gekostet, weil es so lang ist. Eigentlich hab ich viel weniger rein gepackt, als ich ursprünglich vor hatte und noch eigentlicher sollte das Kapitel mit der Handlung noch weiter vorankommen. Wenn ich so weit geschrieben hätte, wie ursprünglich geplant, hätte es wahrscheinlich 50 Seiten...

Ich hoffe, ihr habt Spaß dran. Ich hab definitiv welchen gehabt. :)

Meinungen über meine OCs dürfen gerne angegeben werden.
 


 

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CHAPTER 6 - Planet Yasei (Heimat)

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Die letzten Tage der Reise vergingen für die Saiyajins wie im Fluge. Beide schienen so zufrieden und ausgelassen, wie noch nie. Das lag wohl zum Großteil an der neugewonnenen Nähe, die sie sich gaben. Und langsam schien auch die anfängliche Scheu, sich dem anderen zu öffnen, zu verschwinden. Sie schienen sich aneinander zu gewöhnen und langsam lernten sie unbewusst, dem anderen zu geben, was dieser brauchte. Und gerade die Tatsache, dass sie sich dieser Entwicklung absolut nicht bewusst waren, führte dazu, dass sie einander vertrauen lernten und sich nicht mehr blöd vorkamen, wenn sie sich vom anderen nahmen, was sie begehrten.

All diese Dinge machten ihr Kampftraining noch intensiver, denn sie konnten sich in einer völlig neuen Art fordern. Sie achteten aufeinander und so bekam jeder genau so viel ab, wie gut war, bevor eine Pause eingelegt wurde.

Vegetas Ehrgeiz war geweckt. Es machte ihn fast wahnsinnig, dass Kakarott zum Super-Saiyajin geworden war. Er wollte sich einfach nicht damit abfinden, dass die Legende nur einen einzigen zuließ. Sein neuer Vorsatz war, legendär zu werden, indem er die Legende ausschlug und selbst auch diese Grenze überwand. Immerhin war er der Prinz der Saiyajins. Was sollte ihn schon davon abhalten? Außerdem hatte er in Kakarott einen Trainingspartner, der ihn dieser Grenze durchaus nah bringen konnte.
 

Wie es der Bordcomputer prophezeit hatte, kamen sie in der südwestlichen Galaxie an. Doch wohin genau sie eigentlich mussten, wussten sie nicht. Woher auch.

Sie nutzten die Gelegenheit und landeten auf dem erstbesten bewohnten Planeten. Da ihre Vorräte langsam zur Neige gingen und sie sich seit Tagen kleinere Rationen an Essen einverleibt hatten, war es sowieso an der Zeit, einige Dinge zu besorgen.

Sie landeten einige Kilometer außerhalb von einer großen Stadt, die sie vom Himmel aus gesehen hatten. Von dort aus flogen sie in die Metropole, die von seltsamen Wesen bewohnt wurde.

Son Goku hatte solche Dinger noch nie gesehen... Sie schienen von irgendeiner wabernden Konsistenz zu sein, rosa, glibberig und schleimig und dennoch trugen sie Kleidung. Sie hatten keinen Eigengeruch und kommunizierten in einer seltsamen, hohen Tonlage, die Son Goku eine Gänsehaut über den Rücken trieb. Wenigstens schienen sie friedlich zu sein.

Vegeta hingegen kannte diese Viecher. Er hatte mal eines gesehen, das bei Freezer eine Audienz gehabt hatte. War nicht sonderlich gut davon gekommen. Freezer hatte es in winzige Schleimbatzen zerlegt, weil es ihm einen Friedensangebot gemacht hatte.

Die beiden Saiyajins suchten zunächst einen kleinen Pub auf, in dem sie sich nach dem neuen Saiyajin-Planeten erkundigten. Der Prinz hatte erwartet, dass diese Wesen – Noneianer – von Furcht und Respekt ergriffen werden würden, bei Erwähnung des stolzen, erbarmungslosen Volkes, das das seine war, aber da hatte er weit gefehlt, denn die Noneianer kannten sein Volk zwar und wussten genau, nach welchem Planeten er suchte, jedoch schienen sie ein ziemlich gutes Verhältnis zu den Bewohnern dieses Planeten zu haben. Und Auskunft gaben sie äußerst gerne und bereitwillig.

Insgeheim fragte sich Vegeta, was das wohl zu bedeuten habe.

Die Saiyajins kamen ihrem Ruf nicht nach? Wieso?
 

Da sie kein Geld hatten, fiel es ihnen schwer, Essen zu beschaffen, zumal Son Goku darauf bestand, dass sie niemanden bedrohen und berauben würden. Vegeta hatte nur verächtlich geschnaubt, aber was konnte er gegen Kakarott schon ausrichten?

Also hatte sich Son Goku auf die Suche nach Essen gemacht und Vegeta schon mal zum Raumschiff zurück geschickt, dem dies nur allzu recht war. Er wollte sich nicht dazu herablassen, nach Essen höflich zu fragen. Er, der Prinz der Saiyajins!

Wenige Stunden später stieß Kakarott wieder zu ihm ins Raumschiff, schwer bepackt mit allerlei verrückten Dingen zu essen. Das Essen, das die Schleimwesen zu sich nahmen, war einfach nicht zu vergleichen mit der festen Nahrung, die man im Rest des Universums verzehrte. Dennoch schmeckte sie nicht übel und machte die beiden Saiyajins vorerst satt.

Während Kakarotts Abwesenheit hatte Vegeta schon die neuen Koordinaten eingegeben, die sie von den Noneianern bekommen hatten und die sie auf den neuen Saiyajin-Planeten bringen würden.

Bald schon befanden sie sich also wieder draußen im Weltall und fieberten ihrer neuen Heimat entgegen. Planet Yasei.

„Wie lange brauchen wir, bis wir dort sind?“, fragte Son Goku und schob sich noch einen letzten Happen von dem seltsamen Brot in den Mund. Gespannt blickte er von seinem Sitz nach draußen in die Sterne.

Vegeta seufzte. Er hatte genug vom Weltraum. Erwartungsvoll starrte er auf den Bordcomputer vor sich. „Laut Computer etwa zwei Stunden.“ Gerade wollte er sich selbst einige wichtige Fragen darüber stellen, wie es weiter gehen würde, wenn sie auf Yasei gelandet wären, aber er kam nicht dazu, denn auf einmal legten sich Kakarotts Arme von hinten um ihn. „Schön“, säuselte er in Vegetas Ohr und verursachte ihm damit eine wohlige Gänsehaut. „Dann haben wir ja noch genügend Zeit, um uns ein bisschen auszutoben...“

„Lass den Scheiss, Kakarott“, herrschte Vegeta ihn an. Er wollte nur noch ankommen und endlich wieder mal irgendwo für länger bleiben. Dieses Raumschiff wurde ihm langsam zu eng. Er brauchte Platz. Er wollte sich schon gegen Kakarotts Annäherungsversuche wehren, als dieser plötzlich damit begann, lüstern an seinem Hals entlang zu küssen. Genüsslich atmete Vegeta aus. Es tat so gut...

Son Goku bemerkte, dass Vegetas Abwehr gerade dahin schmolz und er genoss es jedes mal ungemein, wenn der Prinz in seinen Armen wie Butter zerfloss. Sachte drehte er Vegetas Kopf zur Seite und küsste ihn verlangend. „Ich will dich...“, hauchte er ihm zu. „Sofort...“
 

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„Wir sind gleich da“, seufzte Son Goku und blickte nach unten zu Vegeta, der im rechten Winkel zu ihm lag, dessen Kopf auf seinem Bauch. Seit einigen Minuten schon lagen sie nackt und unbewegt auf dem Boden und hingen ihren Gedanken nach. Sie hatten es noch zweimal wie die Verrückten miteinander getrieben und waren dann einfach an Ort und Stelle liegen geblieben. Jetzt, wo sie es hier im Cockpit getan hatten, waren sämtliche Orte des Raumschiffes entweiht.

Vegeta erhob müde seinen Kopf und blickte zum Bordcomputer, dessen Anzeige immer wieder aufblinkte, als Zeichen, dass sie in wenigen Minuten landen würden. Ächzend erhob er sich von Kakarotts Bauch und begann, seine Kleider zusammen zu suchen. Und langsam bildete sich ein Knoten in seinem Hals, gebündelt mit einem Kribbeln im Bauch. Aufregung. Immerhin hatte er wirklich absolut keine Ahnung was, und vor allem wer, ihn erwarten würde. Gedankenverloren starrte er aus dem Frontfenster, während Kakarott sich ankleidete.

„Das ist er?“, fragte der größere Saiyajin schließlich, als er sich zu Vegeta gesellte.

Der Prinz nickte. „Scheint so.“

Vor ihnen lag ein Planet. Ein ziemlich kleiner Planet.

Son Goku zog nachdenklich die Augenbrauen hoch. Dieses Gestirn war höchstens so groß wie der Mond der Erde. Also doch recht klein, wenn man ihn mit Planeten wie Namek verglich.

Auch Vegeta schien eher unzufrieden mit der Größe seines neuen Reiches. Aber besser, als nichts. Zumal wusste er ja nicht mal, wie viele Saiyajins Freezer überhaupt überlebt hatten.

Yasei war ein blauer Planet, wie die Erde. Und doch anders. Nicht nur, dass er viel kleiner war. Nein. Er schien nur einen einzigen Kontinent zu haben. Ein einziges zusammenhängendes Stück Land. Umgeben von Meer. Das Land machte ungefähr ein Drittel der Fläche des Planeten aus und hatte so gut wie kein Gebirge. Das war selbst aus dem All zu erkennen.

Wenig später drang das Raumschiff in die Atmosphäre des Planeten ein. Es beschleunigte kaum, was auf eine normal hohe Schwerkraft hinwies.

In der Mitte des Landes befand sich eine riesige Stadt, deren Randgebiete sich teilweise bis zum Ozean hinauszogen, nur an manchen Stellen fand man vereinzelt Waldstücke und kleinere Berge. Sie steuerten per manueller Steuerung auf die Stadt zu. Man hatte ihr Raumschiff bereits längst bemerkt. Nach wenigen Augenblicken erkannten sie den riesigen Palast, direkt im Zentrum der Stadt. Vegeta hielt direkt darauf zu, bis er einen riesigen Landeplatz entdeckte, der ein direkter Ausläufer des Palastes war.

Son Goku war klar gewesen, dass Vegeta direkt zu diesem Palast fliegen würde. Immerhin war er der Prinz der Saiyajins und würde mit Sicherheit sein Erbe einfordern. Aber würde er das so einfach bekommen? Was, wenn diese Saiyajins ihn nicht mehr als König wollten und mit ihrem aktuellen Herrscher zufrieden waren? Abgesehen davon konnte er sich nicht vorstellen, dass ein paar überlebende Saiyajins in so kurzer Zeit eine solch gewaltige Zivilisation hatten errichten können.

Vegeta hatte im Grunde die gleichen Gedanken, wie sein Partner und diese Ungewissheit machte ihn verrückt. Aber bald würde er ja Klerheit bekommen. Und er würde sich sein Volk zurückerobern, koste es, was es wolle! Aber wie würde es mit ihm und Kakarott weiter gehen? Eigentlich ging er schon fast davon aus, dass sie weiterhin zusammen bleiben würden, aber war das so selbstverständlich? Unbemerkt wand er seinen Blick zu Kakarott, der aber nur wie gebannt die Stadt musterte. Aus seinem Blick konnte er nichts lesen, was das betraf. Der Kloß in seinem Hals schwoll an. Er wollte ihn nicht verlieren, aber das konnte er ihm nicht sagen. Das wäre schwach.
 

Endlich landete das Raumschiff auf dem weitläufigen Flugplatz. Für die Größe des Areals befanden sich hier eigentlich recht wenige Flugmaschinen.

Bevor sich das Raumschiff öffnete, zog Son Goku Vegeta zu sich und legte seine Arme um dessen Rücken. Vegeta schaute ihn unverwandt an. Dann beugte Son Goku sich zu ihm und küsste ihn zärtlich. Willig stieg der Prinz in den Kuss ein. Es schien ihm anders, als sonst. Sehnsüchtiger.

Als sie sich voneinander lösten blickte Son Goku ihm eindringlich in die Augen. „Ich hoffe, dass das nicht der letzte war“, flüsterte er mit ernstem Blick.

„Laber nicht!“, befahl Vegeta und lief rot an. Kakarott machte sich also die gleichen Gedanken wie er...

Als sie über die Einstiegsrampe ausstiegen, erwartete sie schon ein Empfangskommitee.

Eine ganze Horde seltsam gerüsteter Soldaten mit Handfeuerwaffen stand ihnen skeptisch gegenüber. „Wer seid ihr?“, fragte derjenige, der augenscheinlich das Kommando hatte.

Vegetas Augenbrauen schossen verwirrt in die Höhe. Das waren keine Saiyajins. Eine gewisse Skepsis machte sich in ihm breit. Hatten die Noneiander ihnen etwa Mist erzählt? Wenigstens schien von diesen Kerlen hier keine Gefahr auszugehen. Selbst ihre Waffen wirkten absolut obsolet.

Auch Son Goku beobachtete diese Soldaten eher skeptisch. Keine Saiyajins... Waren sie hier richtig? „Wir suchen nach Saiyajins. Könnt ihr uns sagen, ob sie auf diesem Planeten sind?“, fragte er frei raus und setzte ein entwaffnendes Lächeln auf. Freundlichkeit hatte ihm doch schon immer weiter geholfen.

Der befehlshabende General stutzte. „Wer will das wissen?!“

Vegeta grummelte genervt und trat einen Schritt vor. „Vegeta. Prinz aller Saiyajins. Und jetzt gebt uns endlich eine Antwort!“

Beschwichtigend legte Son Goku seinem Freund eine Hand auf die Schulter. „Beruhig dich, Vegeta.“

„Ich will mich nicht beruhigen!“, entfuhr es dem Prinzen lautstark, während er die Hand wegschlug.

„Ist ja gut...“, säuselte Son Goku halblaut.

Der General starrte ihn einen Augenblick verwirrt an, so als wüsste er nicht mit der Situation umzugehen. „Öh“, antwortete er schließlich. „Ja, ähm, natürlich, euer Hoheit, folgt mir bitte!“

Vegetas Stirn legte sich in Falten. 'Euer Hoheit'? Gab es hier etwa wirklich Saiyajins? Oder war das nur ein Trick?
 

Der General führte die beiden Neuankömmlinge in einen kleinen Saal im Palast. Sie wurden gebeten, sich zu setzen und zu warten. Sie würden sofort den König verständigen. Vegeta knurrte bei der Erwähnung eines Herrschers, der nicht er selbst war. Aber er war ja gespannt, was das für ein Kerl sein mochte. Er blickte zu Kakarott, der sich in einem der Sessel niederließ. Er wirkte nicht halb so skeptisch, wie er selbst, aber er hatte ja eigentlich auch keinen Grund dazu.

Son Goku bemerkte Vegetas Unruhe und blickte ihn weich an. „Reg dich ab, Vegeta. Lass das einfach mal auf dich zukommen. Ist doch spannend.“

Mir knirschenden Zähnen setzte sich der Prinz nun auch in eine der bequemen Sitzgelegenheiten.

Dieser Raum war prachtvoll und seine Decke ziemlich hoch, genau wie der Teil vom Palast, den sie bis hierher schon gesehen hatten. Vieles war in Gold gehalten und wäre auf anderen Planeten wohl als altmodisch durchgegangen.

Man ließ sie ziemlich lange warten.

Zwischendurch kam mal eine menschlich aussehende Frau mit rosafarbenen, langen Haaren herein und brachte ihnen etwas zu trinken. Von Vegeta wurde sie mit kalter Ignoranz gestraft, während Son Goku sie gleich fragte, wie lange sie noch warten mussten und was sie über Saiyajins wusste. Ob es hier tatsächlich Saiyajins gab. Sie nickte verschüchtert, gab aber ansonsten keinen Laut von sich, sondern verließ den Raum schnell wieder mit hochrotem Kopf.

Frustriert nahm Son Goku einen Schluck von dem Getränk, welches das Mädchen gebracht hatte. Es schmeckte süß und zugleich erfrischend. Genervt schlug Vegeta es ihm aus der Hand. „Bist du bescheuert oder was?!“, brüllte er Kakarott entgegen, der ihm nur einen verwirrten Blick schenkte. „Was ist, wenn die uns vergiften wollen?! Wir haben doch keine Ahnung, ob es hier wirklich Saiyajins gibt oder ob die hier nur sonst wer sind und uns festsetzen wollen!“

Son Gokus Augen weiteten sich. So wütend hatte er Vegeta lange nicht erlebt. „Jetzt komm mal runter...“ Bedröppelt hob er das heruntergeworfene Glas wieder auf und stellte es unversehrt zurück auf das Tablett. Er konnte ja verstehen, dass Vegeta unter Anspannung stand, aber dieser Planet schien nicht, als würde er sie irgendwie erledigen können. Selbst wenn man ihnen wirklich feindlich gesonnen war, aber diesen Eindruck hatte er nicht.
 

Irgendwann hatte Vegeta begonnen, nervös mit seinem Finger auf der Armlehne des Sessels herunterzutrommeln. Genervt beobachtete Son Goku dieses Geschehen, sagte aber nichts dazu. Irgendwie ahnte er, dass jeder überflüssige Kommentar gerade sein Tod sein konnte. Er rollte mit den Augen. Wie lange sollte sie hier denn bitte noch warten?

Mit einem Mal wurde die große Tür zum Saal lautstark aufgestoßen. „Vegeta?!“, fragte der Kerl, der gerade hereingestürmt kam.

Instinktiv sprangen die beiden Saiyajin auf und gingen in Kampfstellung doch schon binnen einer Sekunde löste Vegeta diese wieder auf. „Tarble?!“, fragte er ungläubig.

Einige Augenblicke herrschte absolute Stille in dem großen Zimmer. Die beiden starrten sich an. Vegeta irritiert. Tarble zutiefst erfreut.

Und dann stand da noch Son Goku. Verwirrt. „Wer?“, fragte er schließlich.

Vegeta entspannte sich und verschränkte die Arme. „Kakarott, darf ich dir Tarble vorstellen? Mein kleiner Bruder. Tarble, das ist Kakarott. Ein Saiyajin von der Erde.“

„Bruder?“, fragte Son Goku ungläubig.

„Von der Erde?“, fragte Tarble unwissend.

„Tja“, sprach Vegeta mit geschlossenen Augen. „Da scheint ihr wohl was gemeinsam zu haben, was? Beide nicht auf Vegeta-Sei groß geworden, weil ihr zu schwach ward. Und, Bruderherz, was ist aus die geworden? Doch noch ein Kämpfer?“

„Ich freu mich auch, dich zu sehen“, witzelte Tarble, der noch einmal gut einen Kopf kleiner war, als sein großer Bruder.

Son Goku hatte nicht erwartet, dass Vegeta noch Familienmitglieder hatte. Aber wenn er genauer hinsah, fand er eine gewisse Ähnlichkeit in den Gesichtszügen. Nur dass dieser Bruder definitiv kein Kämpfer war. Er schien geradezu winzig...

„Folgt mir“, wies Tarble seine beiden Gäste an. „Ich führe euch rum.“

Vegeta war immer noch skeptisch. Jetzt jedoch aus anderen Gründen. Tarble als König? Das schien ihm doch schwer vorstellbar.
 

Der kleine Saiyajin führte die beiden quer durch den Palast, bis hinaus auf einen riesigen, halbrunden Balkon. Von hier oben konnten sie einen riesigen Teil der Stadt sehen, die sich bis zum Horizont und darüber hinaus erstreckte. „Ihr habt sicherlich viele Fragen“, stellte Tarble fest. „Ich will euch einige beantworten.“ Er blickte hinaus in die Ferne. „Ich weiß nicht, wie viel ihr schon von diesem Planeten gehört habt, aber scheinbar habt ihr uns ja gesucht. Vegeta, dies hier ist der Planet auf den ich als Kind verbannt wurde, weil ich zu schwach war. Ich bin hier groß geworden. Obwohl ich unter den Saiyajins als eher schwach gelte, war ich scheinbar der stärkste Bewohner auf Yasei und deshalb war ich schnell relativ bekannt hier. Yasei besteht nur aus einem Land, beziehungsweise einer einzigen großen Stadt, die einfach nur Yasei genannt wird. Yasei ist dafür bekannt, dass man niemals die gesamte Stadt sehen kann, denn die Krümmung des Planeten lässt nicht zu, dass man von einem Ende zum anderen sehen kann. Nur hier vom Palast aus, von ganz oben, kann man in allen Richtungen das Ende sehen. Das Meer.“ Er seufzte. „Die Bewohner dieses Planeten kommunizieren wenig mit anderen Völkern. Sie leben von ihrer eigenen Landwirtschaft und hatten ein relativ unterentwickeltes Verständnis von Technik. Bis vor ein paar Jahren.“ Er machte eine bedeutungsschwangere Pause und blickte dann seinen Bruder an. „Vor einigen Jahren landeten hier einige Saiyajins, die mich suchten. Sie erzählten mir... von der Zerstörung Vegeta-Seis und vom Tod aller.“ Betroffen senkte er den Kopf. „Es war schrecklich. Der Gedanke, dass alle tot waren, dass ich Vater und dich niemals wieder sehen würde...“

Vegeta grunzte verächtlich. Immer diese Gefühlsduselei. Ihn hatte damals auch niemand danach gefragt, wie es ihm mit der Zerstörung seiner Heimat ging. Aber wenn er sich so zurück erinnerte, war er einfach nur froh gewesen, dass er seinen Vater endlich los war. Diesen Bastard... „Und weiter?“, fragte der Prinz genervt.

Tarble schaute ihn missmutig an. „Wohl immer noch der sture Idiot von früher, was?“

Blitzschnell packte Vegeta seinen kleinen Bruder am Kragen. „Pass auf, was du sagst!“ Doch dann besann er sich und ließ ihn wieder runter. Verschränkte seine Arme und wand seinen Blick über die Stadt.

Tarble wechselte einen Blick mit Son Goku, der entschuldigend drein blickte. Aber Tarble kannte seinen Bruder ja... Er war schon als Kind störrisch und missmutig gewesen.

„Jedenfalls haben mich diese Saiyajins gesucht, weil sie wussten, dass ich als Mitglied der königlichen Familie nun ihr rechtmäßiger Herrscher war. Dass du noch lebst, Vegeta, das wusste ja niemand. Wir dachte alle, Freezer hätte...“ Er vollendete den Satz nicht, weil ihm in diesem Moment bewusst wurde, dass Vegeta wohl all die Jahre unter Freezer gelebt hatte. „Was ist eigentlich aus diesem Scheusal geworden?“, fragte er ablenkend.

„Gibt's nicht mehr“, antwortete Vegeta kurz angebunden.

Son Goku nickte zustimmend und Tarble lachte freudig. „Herrlich!“, rief er frei heraus.

Vegeta waren diese ganzen Gefühlsäußerungen einfach nur zuwider. Er knurrte leise. „Und jetzt?“, fragte er kalt. „Jetzt bist du König?“

Tarble nickte. „Ja. Die Saiyajins haben sich hier niedergelassen. Es dürften so um die achtzig Leute gewesen sein. Kämpfer, Wissenschaftler, Bürokraten, bunter Haufen. Haben die Leute hier ganz schön aufgemischt. Haben ihre Technik revolutioniert und weiter entwickelt. Seitdem geht es Yasei richtig gut. Die beiden Völker haben sich vermischt, es gibt zahlreiche gemischt-rassige Paare, die Familien gegründet haben, aber auch reine Saiyajin-Familien, die sich weiter fortpflanzen. Es ist einfach toll, wie beide Völker davon profitieren. Es gibt kaum Streitereien, aber mehr interplanetaren Handel und somit auch mehr Kontakt zu anderen Völkern. Und das alles ganz ohne Kriege und Waffen. Alles friedlich.“

„Pah!“, rotzte der Saiyajin-Prinz heraus. „Wie konntest du unser Volk nur zu solchen Luschen werden lassen?!“

Tarble schüttelte wissend den Kopf. „Keine Luschen, Bruderherz. Im Gegenteil. Es gibt einige Kampf-Schulen, in denen Saiyajins uns Yaseier gleichermaßen ausgebildet werden, um den Planeten im Ernstfall zu beschützen. Einige unter ihnen sind ziemlich ambitioniert. Ich weiß nicht, ob du dich noch an Broly erinnerst. Er leitet die größte Kampfschule, die sich direkt hier unten im Palast befindet. Außerdem ist er Leiter der royalen Legion. Oder Mint, er hat früher mit dir trainiert. Auch er leitet eine der Kampfschulen, aber eine im östlichen Stadtrandgebiet.“

Vegetas Blick verdüsterte sich. Broly und Mint? In der Tat erinnerte er sich an die beiden. Auch wenn er Broly nur aus Geschichten kannte. Und Mint war tatsächlich ein guter Freund von ihm gewesen. Ebenso erbarmungslos und kaltblütig wie er selbst. Das würde ein Wiedersehen geben...

„Dir wird es hier gefallen, Brüderchen, glaub mir.“ Tarble grinste Vegeta fröhlich an, doch dieser grummelte nur.

Son Goku trat einen Schritt auf den Prinzen zu. „Klingt doch alles toll, Vegeta.“ Irgendwie mochte er diesen Tarble. Sie schienen viel gemeinsam zu haben. Abgesehen von der Tatsache, dass dieser Knirps ein wahnsinniger Schwächling zu sein schien. Aber immerhin legten sie Wert auf die gleichen Dinge. Dieser Planet kam ihm gerade wie das Paradies vor. Eine Stimmung wie auf der Erde. Friedlich, fröhlich, aber mit einem Touch von Kampf. Genau sein Ding. Und er war sich sicher, dass es Vegeta auch gefallen würde, wenn er endlich seine Sturheit ablegen würde. „Komm schon, Vegeta...“ Natürlich war der Prinz anderes gewohnt und würde das Kämpfen und Streiten wahrscheinlich vermissen, aber nach all dem Getue mit Freezer würde er vielleicht doch endlich zur Ruhe kommen...

Doch der Prinz blickte einfach nur angepisst in die Ferne. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Er wirkte unzufrieden. Son Goku und Tarble tauschten verwirrte Blicke aus. Son Goku zuckte mit den Schultern.

Plötzlich fiel es Tarble wie Schuppen von den Augen. „Vegeta...“, sprach er provokativ. Er wusste genau, was sein Bruder wollte. „Für wann soll ich deine Krönung ansetzen?“

Die Augen des Prinzen weiteten sich und er starrte seinen Bruder an. „Was?“

Tarble imitierte die Haltung seines Bruders, indem er die Arme verschränkte und sein Kinn anhob. „Laut Saiyajin-Recht bist du der Erstgeborene und somit der rechtmäßige Herrscher.“

„Natürlich bin ich das“, giftete Vegeta, um seinem Ruf gerecht zu werden. Sicherlich würde er jetzt nicht vor Dankbarkeit seinem Bruder um den Hals fallen. Aber er war zufrieden. Als Herrscher würde er sich mit diesem seltsamen Planeten schon arrangieren können.

Tarble grinste selbstzufrieden. Er hatte nicht lange mit seinem Bruder gelebt und kannte ihn nicht sonderlich gut, aber sein Ruf war ihm voraus geeilt. Im Grunde war er ziemlich leicht zu durchschauen. Und er selbst hatte die Krone nie wirklich gewollt. Er war in diese Rolle gedrängt worden, als die Saiyajins auf Yasei angekommen waren.
 

Noch bis zum Sonnenuntergang standen sie auf dem großen Balkon. Tarble wusste einiges zu erzählen, das für Vegeta und Son Goku von Interesse war.

Als es zu Dämmern begann, lud er die beiden ein, mit ihm zu Essen.

Gierig schlangen die beiden Neuankömmlinge das Essen herunter, das ihnen kredenzt wurde. Seit Wochen hatten sie nichts gescheites zwischen die Kiefer bekommen und nun war es wie ein Fest für Mund und Magen. Tarble staunte über so viel Volumen...

„Ich werde euch zwei Zimmer herrichten lassen“, erklärte er, als das Schmatzen der beiden halbwegs versiegt war. „Kakarott, ich kenne zwar deine Pläne nicht, aber meinetwegen kannst du gerne hier im Palast wohnen. Ist ja genügend Platz.“ Er grinste ironisch.

„Danke, Tarble“, sagte Son Goku, der nicht mal auf die Idee gekommen war, Vegetas kleinen Bruder mit 'Majestät' anzusprechen. Das war einfach nicht seine Art. Für ihn waren alle gleichwertig. „Aber eigentlich habe ich das nicht vor.“

Sofort hatte er die ungeteilte Aufmerksamkeit der beiden Brüder. Vorallem die Vegetas. Hatte er das richtig gehört? Kakarott wollte nicht im Palast bleiben? Fast schon entgeistert starrte er seinen Begleiter an.

Dieser schien das zu merken. „Palastleben ist einfach nicht mein Ding“, erklärte er ernst und fixierte Vegeta. „Dieser ganze Prunk ist nichts für mich.“ Dann wand er sich Tarble zu. „Ich dachte eher daran, mir erstmal die Stadt und das Umland anzusehen, vielleicht finde ich ein Fleckchen, wo ich bleiben möchte. Ich bin in den Bergen aufgewachsen und sehne mich nach diesem ganzen Weltall-Gereise nach Natur.“

„Aber du kannst doch auch von hier aus in die Natur rausfliegen“, sprach Vegeta fast etwas zu hektisch und merkte gar nicht, wie klein er sich unbewusst vor Kakarott machte. Aber er wollte nicht, dass er ging!

Son Goku blickte ihn irritiert an. Dann lächelte er melancholisch. Er hatte verstanden, dass Vegeta ihn lieber in seiner Nähe haben wollte. Aber er konnte einfach nicht. Er musste raus, mal wieder den Wind und die Sonne spüren. Im Freien schlafen, mit anderen Leuten Kontakt haben, jagen gehen, schwimmen. Nicht in diesem Luxus versinken. Und in der Bürokratie. „Ich kann nicht anders, Vegeta...“, versuchte er, sich zu erklären. Aber er traf nur den nun erkalteten Blick des Prinzen.

„Wie auch immer...“, murrte er und nahm sich noch etwas zu essen. Mehr um sich abzulenken und Kakarott nicht ansehen zu müssen, als weil er noch Hunger gehabt hätte.

Betrübt senkte Son Goku den Kopf. Es tat ihm leid, dass er Vegeta alleine ließ, aber seit er die Erde verlassen hatte, hatte er kein einziges Mal auf seine eigenen Bedürfnisse Acht gegeben und nun... forderte sein Körper diese Entscheidung. Er war ja nicht weg. Yasei war ja nicht gerade riesig.
 

Als der Abend zur Neige ging ließ Tarble die beiden Saiyajin von einem Diener zu Gästezimmern bringen. Diese Nacht würde Son Goku noch im Palast verbringen, um nicht mitten in der Nacht hinaus zu müssen. Und für Vegeta war noch kein eigenes Gemach hergerichtet.

Ihre Zimmer lagen direkt nebeneinander. Der Diener verschwand, nachdem er sie ihnen gezeigt hatte. Wortlos trat Vegeta in seines und schloss die Türe hinter sich. Son Goku blickte ihm bedröppelt hinterher. Er konnte Vegeta verstehen. Seit Wochen waren sie zusammen unterwegs, hatten diese verquere körperliche Beziehung und wahrscheinlich hatten sie beide nicht damit gerechnet, dass ihre Wege sich nun trennen würden. Mehr oder weniger. Er hatte es selbst erst entschlossen, als er vom Balkon aus über Yasei geschaut hatte. Es hatte ihn regelrecht dort hinaus gezogen.

Unentschlossen stand er vor Vegetas geschlossener Türe und lehnte seine Stirn dagegen. Der Gedanke, wieder ohne Vegeta zu leben, schmerzte ihn. Aber noch mehr schmerzte ihn der Gedanke in diesem gold-lastigen Palast zu verrotten. Er seufzte gegen das schwere Holz.

Auf einmal klopfte es von der Innenseite der Türe gegen seine Stirn. Irritiert blickte er das Holz an.

„Ich weiß, dass du da draußen stehst“, erklang Vegetas Stimme von drinnen. „Verschwinde oder komm rein. Oder willst du da draußen zelten?“

Son Goku lächelte leicht. Vegetas zynische Seite war einfach zum Anbeißen. Es irritierte ihn immer noch, wie sehr der kaltherzige Prinz ihn anzog. Sachte öffnete er die Türe und trat ein.

Vegeta war gerade dabei, sich in dem Zimmer umzusehen. Sein Blick war ausdruckslos. Nichts verriet, ob es ihm hier gefiel oder nicht.

Son Goku wusste nicht, was er sagen sollte. Irgendwie schien die Stimmung zwischen ihnen angespannt zu sein. „Hey Vegeta...“, brachte er schließlich hervor. Der Prinz hatte sich mittlerweile am Fenster postiert und starrte in den Himmel. Der Mond war fast voll. „Ich will nicht wegen dir aus dem Palast fort, falls du das denkst.“

„Wieso sollte ich das denken?“, fragte der Prinz wie aus der Pistole geschossen. Was fiel diesem Kerl überhaupt ein? „Fühl dich bloß nicht wichtiger, als du bist.“

Das hatte gesessen. Hart presste Son Goku seine Kiefer aufeinander. „Gut“, presste er dann hervor. „Dann brauch ich mir ja kein schlechtes Gewissen machen.“ Mit diesen Worten stapfte er zur Türe. Das musste er sich nicht bieten lassen, nach allem, was er für diesen Idioten getan hatte.

„Kakarott, warte!“, rief Vegeta hastig.

Son Goku drehte sich erwartungsvoll, aber mit ernstem Blick um. „Was?“

„Lass uns... nicht so auseinander gehen...“ Verlegen blickte der Prinz zu Boden.

Son Goku musste lächeln. //Dieser Idiot. Sein Stolz wird ihn noch irgendwann in die Einsamkeit treiben...// (Er wusste nicht, wie recht er damit noch haben würde...) Entschlossenen Schrittes ging er auf Vegeta zu und zog ihn in eine Umarmung. Gedankenverloren versenkte er seine Nase in Vegetas Haarschopf. //Riecht so gut...// „Vegeta...“ säuselte er. Zu gerne wollte er bei ihm bleiben. Für immer. Aber es ging nicht. Selbst wenn Vegeta genau so empfinden würde, wie er, würde er es niemals zugeben. Abgesehen davon, dass sie einfach viel zu unterschiedliche Vorstellungen vom Leben hatten.

Sehnsüchtig lehnte Vegeta seine Wange an Kakarotts Schlüsselbein. Die Worte 'bitte geh nicht' lagen ihm schon förmlich auf der Zunge, aber er ignorierte geflissentlich diese Gefühle. Gefühle waren minderwertig. Er würde ihnen niemals zum Opfer fallen.

Eine ganze Weile standen sie so aneinander geschmiegt mitten in dem großen Gästezimmer. Sie waren beide müde und geschafft von den vielen Impressionen des Tages. Der Beginn eines neuen Lebens. „Lass uns schlafen gehen“, beschloss Son Goku schließlich irgendwann und ließ von Vegeta ab.

Wie selbstverständlich zogen sie sich aus und legten sich gemeinsam in das große Bett. Seit Wochen schliefen sie gemeinsam. Es schien das Normalste von der Welt für sie geworden zu sein. Wärmesuchend schmiegte Vegeta sich in Kakarotts Armbeuge und ließ sich eng umarmen. Insgeheim fragte er sich, ob es ihre letzte gemeinsame Nacht sein würde oder ob Kakarott irgendwann zu ihm zurück kommen würde. Oder ob er wohl ein komplett neues Leben anfangen würde, draußen im Umland von Yasei. Sicher würde er dort irgendwelche Leute kennen lernen und neue Kontakte knüpfen. Dabei wollte er ihn doch am liebsten für sich alleine haben. Immerhin war er doch eigentlich seine Kampfbeute.

Melancholisch seufzte er und begann, Kakarotts Schlüsselbein mit Küssen zu liebkosen. Diese kleine Wölbung hatte es ihm besonders angetan. So perfekt. Als Reaktion darauf spürte er, wie Kakarott liebevoll seinen Rücken streichelte. Oft in letzter Zeit hatten sie sich in dieser Weise angefasst. Fast war es schon ein Ritual. Die eine Berührung verlangte nach der anderen.

Unbewusst fragte Vegeta sich, ob seine Albträume wohl wieder anfangen würden, wenn er wieder alleine schlief. Seit Kakarott nachts neben ihm lag, hatte er eine ruhige Nacht nach der anderen gehabt. Freezer war wie weggefegt. „Kommst du zur Krönungsfeier?“, fragte er schließlich gegen Kakarotts Haut.

„Klar“, antwortete dieser sanft.

Vegeta grinste. Das war ja nicht allzu lang hin. Neckisch griff er nach Kakarotts Po und drückte eine der Backen. Kakarott kicherte kurz auf und rollte sich dann provokant auf Vegeta. Blickte ihm durchdringend in die Augen. Er fand dort einen Ausdruck, den er von Vegeta noch nicht kannte. Melancholie? Schwermut? Zärtlich strich er über die Wange des Prinzen und küsste ihn schließlich. Er wusste: Wenn Vegeta jetzt sagen würde 'ich liebe dich, bleib bei mir', dann würde er bleiben. Solange dieser es wollte.

In dieser Nacht schliefen sie noch einmal mit- und beieinander. Beide im Ungewissen darüber, ob es das letzte Mal gewesen sein sollte. Keiner von ihnen hoffte das.
 

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Son Goku erwachte vom Zwitschern zweier Vögel, die sich draußen neugierig auf dem Fensterbrett niedergelassen hatten. Sachte löste er sich aus der engen Umarmung Vegetas, der noch seelenruhig schlief. Er streckte seine unaufgeweckten Muskeln einmal genüsslich durch, ehe er sich auf seine Hand gestützt aufsetzte. Draußen schien die Sonne. Ein vorfreudiges Lächeln überzog sein Gesicht. Auf dieses folgte sofort ein melancholischer Ausdruck, als er seinen Blick zu Vegeta senkte. Der Prinz sah so friedlich aus, wie der so da lag und schlief, mit halbgeöffnetem Mund.

Bewusst vermied Son Goku, dem Objekt seiner Begierde zart über die Wange zu streicheln. Er wollte ihn ein letztes Mal anfassen, aber er hatte zu viel Angst davor, dass er erwachen würde. Er wusste, es war ziemlich arschloch-mäßig, ohne Abschied zu verschwinden, aber wie würde Vegeta wohl reagieren? Er würde wahrscheinlich sowieso einen auf gefühlskalt machen. Da behielt er lieber als Erinnerung, wie sie glücklich und total ausgepowert nebeneinander eingeschlafen waren.

Ein schwermutiges Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er sich daran erinnerte, wie hemmungslos Vegeta sich ihm in der letzten Nacht hingegeben hatte. Zwei verschwitzte Körper, vereint in verzweifelter Ekstase...

Eigentlich wollte er seinen Prinzen gar nicht verlassen. Wahrscheinlich würde er es sowieso nicht lange durchhalten und Vegeta ständig besuchen. Aber jetzt musste er sich erstmal um sich selbst kümmern.

Rasch und lautlos erhob er sich aus dem Bett und verschwand im Badezimmer, um sich frisch zu machen. Als er fertig war, entdeckte er einen Schrank, auf den er nun zielstrebig zusteuerte. Mitten im Schritt erstarrte er, als er hörte, wie Vegeta sich im Bett herum drehte. Leise wand er sich dorthin um. Vegeta schlief noch. Er atmete auf.

In dem großen, hölzernen Schrank fand er Kleider in verschiedenen Größen und suchte sich welche heraus, die ihm passten. Ähnliche Kleidung, aber prunkvoller, hatte er gestern an Tarble gesehen und auch an einigen der Diener. Scheinbar die Mode auf Yasei. Luftig, locker, bunt. Genau sein Geschmack. Endlich was anderes, als diese enge Kampfkleidung im Raumschiff.
 

Unauffällig tat der Prinz der Saiyajins so, als wäre er nicht erwacht. Er drehte sich im Bett um und stellte sich schlafend. Natürlich hatte er längst gemerkt, dass Kakarott aufgestanden war. Würde er wirklich ohne Abschied verschwinden? Irgendwie versetzte ihm dieser Gedanke einen Stich ins Herz. Andererseits... Wie sollte er sich verhalten, wenn Kakarott sich verabschiedete?

Vorsichtig riskierte er einen Blick auf den Saiyajin, der sich gerade einkleidete. Er hüllte sich in eine weite hellgrüne Hose und ein dunkelblaues, ärmelloses Shirt, das locker über dem Hosenbund hing. Durch den tiefen V-Ausschnitt konnte man die Ansätze seiner Brustmuskeln frei sehen. Es stand ihm wahnsinnig gut und am liebsten hätte Vegeta es ihm sofort wieder vom Leib gerissen, aber er wagte es nicht, sich als wach zu offenbaren.

Mit Schwermut beobachtete er, wie Kakarott zum Fenster schritt und es öffnete. Die zwei Vögel, die davor saßen, flogen leichtfüßig davon.

Vegeta öffnete seine Augen einen winzigen Spalt breit und konnte Kakarotts Lächeln von der Seite sehen. Er schien sich wirklich darauf zu freuen, dort hinaus zu kommen. Oder freute er sich, von ihm weg zu kommen? Mühsam unterdrückte er ein unzufriedenes Knurren. Dann bemerkte er, wie sich Kakarotts Kopf zum Bett umwandt und schnell schloss er seine Augen wieder.

Er hörte Kakarott leise sagen „Bis bald, Vegeta...“ und meinte, eine gewisse Trauer aus den Worten zu hören. Aber vielleicht war das auch nur Wunschdenken.

Dann war er verschwunden.

Vegeta richtete sich im Bett auf und starrte durch das offene Fenster. Plötzlich überfiel ihn eine grausame Einsamkeit, die ihm den Hals zuschnürte.

„Gewöhn dich lieber dran“, redete er sich ein. Dann erhob er sich. Er hatte viel zu lernen und zu sehen, bevor er diesen Planeten regieren konnte. Wenn seine Krönung war, wollte er über alles peinlichst genau bescheid wissen. Außerdem war dieser Kram eine willkommene Abwechslung und Ablenkung. Endlich konnte er sein Erbe antreten. Endlich konnte er seinen Platz einnehmen.
 

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Gut gelaunt überflog Son Goku die Stadt. Seine neue Heimat. Eilig hatte er es heute nicht. Er würde sich für alles so viel Zeit nehmen, wie er Lust hatte.

Stundenlang zog er weitläufige Kreise über die Stadt und den gesamten Kontinent, betrachtete alles genau, prägte sich jede Gegend ein. Und war fasziniert davon, wie vielfältig dieser Planet zu sein schien. Während im Westen nahe beim Palast unzählige, riesige Villen standen, schien der Norden eher arm zu sein, und auch ärmer zu werden, je näher man dem Stadtrand kam. Überfluss und Armut... In gewisser Weise erinnerte ihn dieser kleine Planet an die Erde. Nur dass hier alles viel komprimierter beieinander lag. Wenn man im Westen bis zum Stadtrand flog, kam man in ein riesiges Industriegebiet. Aber im Gegensatz zu der Industrie bei den Menschen, war es alles andere als schmutzig. Man schien sogar an jedem kleinen Fleckchen ungenutzter Fläche kleine Bäume gepflanzt zu haben. Die Gebäude schienen neu, weiß, fast steril. Und das einzige, was man vom Himmel aus hören konnte, waren dumpfe Schläge, die von Maschinen ausgeführt wurden, während man einige Wissenschaftler vor den Bürokpmplexen mit Computern in der Sonne arbeiten sehen konnte.

Gierig atmete Son Goku die warme Sommerluft ein. Er fragte sich, ob er auf Yasei wohl auch Jahreszeiten gab oder ob dieses herrliche Wetter das ganze Jahr über bleiben würde. Übermütig flog er weiter hinaus, dorthin wo die Indutsrie schon fast bis ins Meer hinausragte. Azurblau lag es unter ihm. Das tiefe Nass. Er verminderte seine Flughöhe, so dass er nun direkt über die Wasseroberfläche hinwegglitt. Er konnte kleinere Fische entdecken, die sich nah an der Oberfläche tummelten, um Sonne zu tanken. Kleinere Schiffe und Kutter lagen in einem kleinen Hafen.

Neugierig flog er weiter hinaus.

Auf diesem Planeten schien es wirklich tatsächlich keine Inseln zu geben. Um sich dessen zu vergewissern, beschloss er, einmal den Planeten zu umrunden. Theoretisch müsste er ja dann am östlichen Stadtrand wieder rauskommen.
 

Nach einer Weile sah er tatsächlich Land auf sich zukommen. Er grinste, als wäre Weihnachten, als er sah, dass sich Berge vor ihm auftürmten. Zwar nicht viele und auch nicht sonderlich hohe, aber immerhin waren es Berge. Munter raste er darauf zu.

Wenig später landete er auf einer Wiese nahe dem Gipfel des größten Berges. Hinter ihm lag das Meer und vor ihm erstreckte sich die Stadt. Weit in der Ferne konnte er den Palast erkennen. Er sah winzig aus von hier und man bemerkte ihn nur, wenn man ihn suchte. Am Fuß des Berges war ein Dorf. Bestimmt an die zweihundert Häuser, aber im Gegensatz zum Rest der Stadt hauptsächlich kleine, bescheidene Häuschen mit Garten oder Hof. Im umliegenden Land gab es Wälder und Wiesen, große Felder. Viel Landwirtschaft. Weitere vereinzelte Dörfer. Einen See, einige kleine Flüsse und Bäche. Und weit dahinter die riesenhafte Stadt. Aber hier draußen schien es richtig ruhig.

Noch einmal atmete er die reine Bergluft ein, ehe er sich im Sturzflug ins Tal stürzte. Sein Magen hatte sich bemerkbar gemacht. Vielleicht würde er in einem der Wälder etwas jagen können.
 

Neugierig betrachtete er die seltsamen Bäume. Sie sahen zwar ähnlich aus, wie die auf der Erde, aber ihre Blätter waren um einiges größer und länger. Außerdem hingen überall diese seltsamen Lianen... //Da kommt mir doch eine Idee...//

Lässig verflocht er einige der langen Pflanzenseile miteinander, so dass sie bei Gewicht nicht gleich rissen. Als er noch ein Kind war hatte ihm sein Großvater einiges über das Fallen stellen beigebracht. Es war an der Zeit, dass er dieses Wissen mal wieder herauskramte. Schon nach wenigen Minuten hatte er eine super gute Falle aufgebaut, die auslösen würde, wenn ein Tier sich mit der Pfote in der Schlinge verfing. „Perfekt!“, lobte er sich selbst. So würde er sich die Mühe ersparen, nach Tieren zu suchen. Er wusste ja auch noch gar nicht, was es hier eigentlich alles gab.

Gemütlich schlenderte er durch den Wald, bis er auf einer Lichtung ankam, die von einer hellgrünen Wiese bedeckt war. Ein kleiner Bach floss ungehindert durch das Dickicht.

Son Goku sammelte Feuerholz und baute sich eine Feuerstelle, unweit vom Wasser entfernt. Dann ließ er sich am Bach nieder und tauchte seine Füße in das angenehm kühle Wasser. Er seufzte verträumt. Das war definitiv ein Planet, an den er sich gewöhnen konnte.

Mit in den Bach hängenden Füßen legte er sich nach hinten in das Gras. Seine Gedanken drifteten zur Erde. Zu Son Gohan und Chichi. Für einen Moment tat es ihm leid, dass er die beiden so zurück gelassen hatte, immerhin gehörte er zu dieser Familie und sie hatten sich auf ihn verlassen. Aber was sollte er tun? Ihn hatte es nun mal fort getrieben. Er fragte sich, ob Vegeta etwas damit zu tun hatte... Und ob er wohl jemals wieder auf die Erde zurück kehren würde?... Wie Son Gohan sich wohl entwickeln würde? Wahrscheinlich würde Chichi ihn mit Schulsachen überhäufen und er würde nicht trainieren können. Im Grunde hatte er immer etwas gegen Chichis Erziehung gehabt, auch wenn er Schule wichtig fand. Aber sie übertrieb es immer gleich mit allem, was sie sich in den Kopf gesetzt hatte.

Und mit einem Mal überkam ihn ein schlechtes Gewissen. Er knurrte unzufrieden und ballte die Fäuste. Im Grunde betrog er Chichi seit Wochen mit Vegeta... Aber Vegeta ließ ihn etwas spüren, das er noch nie empfunden hatte. Und wenn er das bei seiner Ehefrau nicht empfunden hatte, dann musste da doch wohl etwas falsch ge-

Er schreckte hoch.

Da war doch ein Geräusch!

Sofort sprang er auf und lauschte in den Wald. Es klang, als hätte sich irgendetwas in seiner Falle verfangen. Im nächsten Moment hörte er laute Rufe. Aber es waren nicht die Rufe eines Tieres. Augenblicklich sprintete er los durch das dicke Geäst. Hatte sich da etwa ein Yaseier in seiner Falle verfangen? Wie unachtsam, so fernab vom Weg zu laufen...

Und da kam der Ort des Geschehens auch schon in Sichtweite.

„Hallo?“, hörte er denjenigen rufen, der da kopfüber vom Baum hing. „Ist da irgendjemand? Hallo! Bitte! Hilfe!“

Mit festem Schritt trat Son Goku zwischen den Bäumen hervor und betrachtete seine Beute. Ein junger Mann baumelte vor seinen Augen hin und her und schaute ihn überrascht an. Stumm musterten sie sich. Die Situation war mehr als seltsam.

Schließlich schlich sich ein Lächeln in das Gesicht des Gehängten. „Hi“, sagte er, als wäre es das normalste auf der Welt.

„Öh...“, stutzte Son Goku. So viel gute Laune bei jemandem, der in einer Falle hing. „Hi.“

„Hilfst du mir runter?“, fragte der Kerl lächelnd.

„Klar“, sagte Son Goku. War wohl nichts mit Essen fangen. Mit einem gezielten Schlag zerteilte er das Lianenseil, so dass der Kerl zu Boden fiel. Mit Neugierde beobachtete Son Goku den jungen Yaseier, der vor ihm auf dem Boden hockte und sich den Knöchel rieb. „Mann, war das eng...“, redete er vor sich hin. „Wenn du später gekommen wärst, wär mir bestimmt der Fuß abgestorben.“ Er hob den Blick und lächelte Son Goku freundlich an. „Danke.“

Son Goku konnte ihn nur anstarren. Dieser Kerl war definitiv kein Saiyajin. Irgendwie sah er seltsam aus. Kein Kämpfer auf jeden Fall. Seine Statur war nicht muskulös, dafür aber sehr schlank und elegant. Einen Moment lang musste Son Goku an eine Katze denken. Was ihn irritierte, war die Hautfarbe des Jungen, der wohl ein paar Jahre jünger als er sein musste. Gerade aus dem Jugendalter heraus. Seine Haut schimmerte leicht bläulich im Sonnenlicht, aber doch war sie irgendwie gebräunt. Und seine Haarfarbe erinnerte Son Goku an Bulma. Nur waren die Haare des Jungen blauer. Er trug einen Seitenscheitel und die Haare fielen ihm in einer hohen Welle ins Gesicht. Sachte strich er sie sich zurück auf den Kopf, und pfriemelte noch etwas darin herum, bis alles wieder richtig saß.

Son Goku starrte ihn regelrecht an. Jede seiner Bewegungen glich einem Tanz. Alles stimmte.

„Ähm. Gern geschehen“, brachte er schließlich hervor, als ihm auffiel, wie er ihn anglotzte.

„Du bist ein Saiyajin, richtig?“, fragte der auf dem Boden hockende und versuchte, sich aufzurichten. „Ich hab dich hier noch nie gesehen.“

„Ich bin gerade neu auf Yasei angekommen“, erklärte Son Goku und streckte ihm die Hand hin, um ihm aufzuhelfen.

Der Junge griff danach und zog sich nach oben.

//Wie warm seine Hand ist...//, schoss es Son Goku durch den Kopf. Bei dieser bläulichen Haut hatte er eher mit Kälte gerechnet. Schlechte Durchblutung oder so. Aber dem war nicht so.

Als der Junge stand, ließ er Son Gokus Hand los und tat einen Schritt. Doch sofort durchfuhr ihn der Schmerz seines Knöchels, und so stürzte er unkontrolliert nach vorne. Direkt in die Arme Son Gokus, der ihn sofort auffing.

Einen Moment lang sahen sie sich tief in die Augen.

//Seine Augen sind grün... Das passt überhaupt nicht zu seinen Haaren...//, dachte Son Goku gedankenversunken. „Wieso... ist deine Haut blau?“, fragte er schließlich leise.

Der Junge grinste. „Du scheinst wirklich neu hier zu sein. Das ist bei vielen Yaseiern so, dass Haut und Haarfarbe miteinander im Einklang sind.“

Unwillkürlich stellte Son Goku sich vor, wie er selbst wohl aussehen mochte, wenn seine Haut seiner Haarfarbe ähnlich wäre. Eine komische Vorstellung.

//Wieso//, dachte Son Goku verwirrt. //Lässt er mich nicht mehr los?//

In der Tat hing der Junge immer noch halb zusammengesunken an ihm dran. Sachte drückte Son Goku ihn ein wenig von sich. „Alles in Ordnung mit deinem Knöchel?“

„Tut weh... Vielleicht sollte ich zu einem Arzt gehen.“

Son Goku lächelte. „Du meinst wohl, ich soll dich zu einem bringen, oder?“

Der Junge lachte. „Ja, das wäre super. Ich bin übrigens Mino.“

„Ich heiße Son Goku.“ Sie lächelten sich an. „Steig auf.“ Son Goku wand sich mit dem Rücken zu Mino, der ihn verwirrt anschaute.

„Ich trag dich zum Arzt.“

„Na gut...“, antwortete Mino halblaut und kletterte Huckepack auf Son Gokus Rücken.

Als Son Goku vom Boden abhob, spürte er, wie Mino sich erschrocken an ihm festklammerte.

Er steuerte das Dorf an, das er vorhin vom Berg aus gesehen hatte.
 

„Das Haus da vorne“, erklärte Mino und deutete auf ein Haus, das einer kleinen Villa ähnelte. Son Goku war mittlerweile gelandet und trug Mino nun Huckepack durch das kleine verschlafene Dorf. Die Straßen waren breit und kaum geteert. Richtig ländlich. Fast jedes Haus hatte einen kleinen Vorgarten, der mit Blumen und Gemüse überladen war. Es gab unzählige große Gehöfte, von denen man Rufe verschiedenster Tiere ausmachen konnte.

Gekonnt trug Son Goku sein Opfer die Stufen zum Eingang des großen Hauses hinauf. Die Türe stand offen. Gleich dahinter befand sich ein Pult mit einer Empfangsdame. Ihre Haut hatte einen ungesunden Rosa-Farbton, der wunderbar mit ihren pinken Haaren harmonierte. „Mino!“, rief sie besorgt und sprang von ihrem Sitz auf. „Was ist denn passiert?“

„Nichts weiter“, sagte der Junge auf Son Gokus Rücken. „Hab mir nur den Knöchel etwas verdreht. Kann ich zu Doktor Lauder?“

„Ja, klar“, meinte die Rosafarbige und suchte in einem Aktenschrank nach einer Akte. „Gerade ist noch jemand drin, aber danach kannst du gleich rein.“

„Danke“, grinste Mino und lotste Son Goku in das kleine Wartezimmer am Ende des Ganges.

Weich landete Mino auf einem der bequemen Stühle. „Danke fürs Herbringen“, sagte Mino und lächelte Son Goku freundlich an.

„Kein Ding. Kommst du alleine klar oder soll ich noch hier bleiben?“, fragte er unsicher. Es tat ihm wirklich leid, dass Mino in seine Falle getappt war. Dabei hatte er doch nur Jagen wollen...

Mino grinste süffisant. „Klar, komm doch mit rein zum Doktor und halt meine Hand.“

Son Gokus Stirn legte sich in Falten. Meinte Mino das nun ernst oder war es ein Witz? Unsicher blickte er ihn an.

Mino zwinkerte ihm zu. Das verwirrte ihn noch mehr. Was sollte denn dieses Zwinkern nun bedeuten?

„Ich komm schon klar“, erklärte Mino schließlich lachend.

„Gut“, fügte Son Goku an. Er war mehr als verwirrt von diesem Kerl. „Dann... machs mal gut.“

„Hoffentlich sieht man sich mal wieder“, grinste Mino.

„Sicher“, meinte Son Goku und grinste ebenfalls. Dann winkte er und verließ den Raum.
 

Als er vor dem großen Haus stand, blickte er sich nachdenklich um. Sein Magen knurrte immer noch und er hatte keine Aussichten auf etwas zu essen. Vielleicht würde er hier im Dorf ja etwas finden.

Eine Weile lief er ziellos umher und ihm fiel auf, dass die Häuser sich irgendwann veränderten. Sie wurden größer, je näher er der Stadt kam. Irgendwann war er in einer Gegend, in der in einem Haus schon mehrere Familien wohnten. Große Höfe gab es hier kaum noch. Dafür geteerte Straßen und etwas, das Son Goku an Autos auf der Erde erinnerte. Unbeirrt lief er weiter. Saiyajins hatte er noch keine gesehen, nur Yaseier, die er an ihrem Körperbau und ihrer Haut erkannte. Wobei einige von ihnen auch eine relativ natürliche Hautfarbe hatten, die der der Menschen glich. Und auch ihre Staturen waren so vielfältig.

Bald hatte er seinen Hunger völlig vergessen, weil er alles um sich herum so neu und aufregend fand. Da gab es einen Sportplatz, auf dem einige Jugendliche mit einem Ball spielten. Er fand mehrere Läden, in denen es yaseiische Kleidung gab. Hier und dort ein kleiner Supermarkt oder andere Geschäfte. Schulen, größere Plätze, größere Wohnhäuser und ehe er sich versah, war er schon nicht mehr auf dem Land, sondern in einem Randgebiet der Stadt.

Plötzlich hörte er etwas, das wie ein Kampfschrei klang. Regungslos blieb er stehen und blickte nach links.

Neben ihm erstreckte sich ein ebenerdiges Gebäude mit großen, hohen Fenstern. Über der Eingangstüre thronte ein Schild, auf dem in roten Buchstaben „Kampfschule Yasei Ost“ geschrieben stand. //Das muss eine von diesen Schulen sein, von denen Tarble uns erzählt hat//, schoss es Son Goku aufgeregt durch den Kopf. //Ich glaub, das seh ich mir mal an.//

Mit musterndem Blick schritt er durch die Türe.

Vor ihm erstreckte sich ein kleines Foyer. An den Wänden hingen verschiedene Plakate und Bilder von Kämpfenden. Jeweils rechts und links von ihm befand sich eine große stählerne Türe.

„Eene meene muuu...“, säuselte Son Goku und deutete zwischen den Türen hin und her. Schließlich entschied er sich für links. Leise öffnete er die schwere Pforte ein Stück weit und spähte hinein.

Peinlich berührt blickte er in die Gesichter von etwa zehn jungen Kämpfern, die meditierend auf dem Boden saßen und ihn jetzt genervt ansahen.

Mit dem Rücken zu ihm saß ein Mann, der unverkennbar ein Saiyajin war und scheinbar auch der Anführer der kleinen Truppe. Er würdigte ihn keines Blickes. „Draußen steht 'Nicht stören!'. Kannst du nicht lesen?“

„Tschuldigung...“, säuselte Son Goku und schloss die Türe wieder lautlos. Bedröppelt blickte er auf das Schild, das an der Türe hing und das er vorher nicht wahrgenommen hatte. //So macht man sich Freunde...//, dachte er seufzend. Als er sich umdrehte, stand ein Saiyajin vor ihm.

„Neu hier?“, fragte dieser mit einer herausfordernden, rauen Stimme und blickte ihn prüfend an.

Son Goku konnte sich ebenfalls einen prüfenden Blick nicht verkneifen. Dieser Kerl war ein paar Zentimeter kleiner, als er selbst, aber seine Statur war ungefähr genau so muskulös. Er trug yaseiische Kleidung, ganz in schwarz gehalten. Der einzige Farbklecks war ein breites, minzgrünes Haarband an seiner Stirn, über das lässig einige Strähnen seines schulterlangen wirren Haares fielen. Auffällig war sein Schweif, der locker um seiner Hüfte lag. Ein Saiyajin. Zweifellos. Und auf jeden Fall älter als er selbst. Bestimmt zehn Jahre.

„Ja“, antwortete Son Goku mit ernstem Blick. „Son Goku. Und du bist?“

Der Saiyajin schwieg und musterte ihn nur weiter. Er tat einige Schritte um ihn herum. „Du bist ein Saiyajin“, stellte er schließlich fest. „Wo ist dein Schweif?“

Misstrauisch blickte Son Goku ihn an. Wieso sagte dieser Kerl ihm nicht, wer er war? Konnte er ihm trauen? Er musste es wohl oder übel herausfinden. Bisher war ihm ja nicht die Bekanntschaft allzu netter Saiyajins vergönnt gewesen. Im Grunde hatte er nur Nappa und Radditz kennen gelernt. Zwei üble Zeitgenossen. Und Vegeta. An sich auch kein freundliches Individuum...

„Den hab ich als Kind verloren“, erklärte Son Goku mit fester Stimme. Dieses Gemustere kam ihm vor wie eine Prüfung. „Was schaust du so?“

Sein Gegenüber legte seinen Zeigefinger nachdenklich an sein eigenes Kinn und runzelte die Stirn. „Untrainiert siehste ja nicht gerade aus. Gute Voraussetzungen.“

„Wofür?“, fragte Son Goku ernst.

„Für eine Ausbildung bei uns.“

Son Goku dachte nach. „Eigentlich...“, merkte er grinsend an, nachdem er einen Einfall hatte. „Hatte ich mir eher vorgestellt, hier zu unterrichten.“

Es folgte ein skeptischer Blick seitens des Saiyajins. „Unterrichten?“

Son Goku nickte entschlossen.

Der Saiyajin ging zu der Türe, die Son Goku noch nicht geöffnet hatte und öffnete sie. Mit einer Geste forderte er ihn auf, hinein zu gehen. „Dann zeig mal, was du kannst, Son Goku.“

Gerne kam der Angesprochene der Aufforderung nach. „Sagst du mir danach, wer du bist?“

Der Saiyajin grinste ihn provokant an. „Mal sehen.“
 

In den nächsten zwei Stunden kämpften die beiden reinrassigen Saiyajins, was das Zeug hält. Son Goku hatte recht, der andere prüfte ihn geradezu. Eigentlich war er recht beeindruckt vom Können seines Gegners. Seine Technik war makellos und elegant. Seine Kraft war beachtlich.

Sie forderten sich und schenkten sich gegenseitig nichts.

Nach zwei Stunden hatte Son Goku ihn besiegt. Er hatte sich absichtlich zurückgehalten und erst gegen Ende etwas angezogen und seine eigentliche Kraft spürbar gemacht. Kam hinzu, dass er seit Stunden Hunger hatte, was ihn im Grunde erheblich schwächte. In einen Super-Saiyajin hatte er sich wohlweißlich nicht verwandelt.

Schwer atmend lag sein Opfer vor ihm auf dem Boden, während er selbst kaum außer Puste vor ihm stand. „Guter Kampf“, sagte er mit einem freundlichen Lächeln und bot dem Liegenden seine Hand an.

Dieser ergriff sie und rappelte sich auf. „Ja, nicht schlecht. Ich bin Mint. Leiter dieser Kampfschule.“

„Ach, Mint, ja? Von dir hab ich schon gehört“, sagte Son Goku.

„So?“ Mint blickte ihn verwundert an. „Von wem denn?“

„Von Tarble. Also... König Tarble.“

„Der König hat dich empfangen oder was?“, fragte er und zwickte seine Augen kurz ungläubig zusammen.

„Ja“, antwortete Son Goku. „Lass uns nach draußen an die Luft gehen.“

Lässig schlenderten sie nach draußen und setzten sich auf eine Bank vor der Kampfschule.

„Ich bin“, erklärte Son Goku dann. „Gestern mit Vegeta, also... 'Prinz' Vegeta hier auf Yasei angekommen.“ Er widerstrebte ihm irgendwie, Vegeta mit seinem Titel anzureden. Es kam ihm komisch vor, nach allem, was sie zusammen getrieben hatten. Einen Moment glitten seine Gedanken zur letzten Nacht zurück. Vegetas hauchendes Stöhnen...

„Vegeta ist hier?!“, fragte Mint verwirrt. „Veg... Das ist ja verrückt!“

Son Goku grinste. „Wir haben Freezer gemeinsam besiegt und sind dann hierher geflogen.“

„Ihr habt Freezer...? Wer zum Teufel bist du?“ Mints Erstaunen wuchs immer weiter.

Also erzählte Son Goku ihm die Geschichte, wie er Freezer besiegt hatte und auch, dass er sich in einen Super-Saiyajin verwandeln konnte.

Natürlich bot Mint ihm sofort an, das Training der fortgeschrittenen Rekruten zu übernehmen und auch sich selbst als Trainingspartner. Son Goku war begeistert. Dieser Planet würde definitiv eine gute Heimat für ihn abgeben.

Jäh wurde er von einem Magenknurren aus seinen Gedanken gerissen.

Mint blickte ihn verwundert an. „Das klingt ja, als hättest du seit Tagen nichts gefuttert.“

„So fühlt es sich auch an“, grinste Son Goku dümmlich und rieb sich den Bauch. „Wo kriegt man hier denn was?“

Mint lächelte wissend. „Komm mit, ich lad dich ein. Weiter draußen gibt es ein Restaurant, das unvergleichliches Essen macht.“

Gemeinschaftlich erhoben sie sich in die Luft. Es begann bereits zu dämmern. Der Planet hüllte sich langsam in ein sanftes orange-farbenes Licht. Ein paar Minuten später landeten die beiden Saiyajins in einer Gegend, die Son Goku schon mal gesehen hatte. Früher am Tag war er hier durch gelaufen. Der ländliche Flair war hier draußen unverkennbar.

Mint deutete auf ein kleines zweistöckiges Haus, in dessen Erdgeschoss ein Restaurant war. „Da drin“, erklärte er mysteriös. „Gibt es das beste Essen auf Yasei.“

Son Gokus Augenbrauen schossen in die Höhe. „Achso? Na da bin ich ja gespannt.“

Gemeinschaftlich betraten sie die gemütliche Stube. Sie war sehr bäuerlich eingerichtet. An einigen Tischen saßen Leute. Bunte Yaseier und unter ihnen ein paar, die wohl Saiyajins waren. Mint grüßte ein paar von ihnen, bevor er sich an einen freien Tisch setzte. Son Goku ließ sich ihm gegenüber nieder. Sofort kam eine kleine, dickliche Bedienung mit grünen Haaren. „Guten Abend, Herr Mint. Wer ist ihr charmanter Gast?“, grinste sie die beiden freundlich an.

„Das ist Son Goku“, erklärte Mint. „Ein neuer Lehrer bei uns. Son Goku, das ist Kiba, sie bedient hier.“

„Hallo“, lächelte Son Goku und winkte.

Kiba drückte ihnen zwei Speisekarten in die Hand und verschwand wieder vom Tisch.

Son Goku blätterte durch die Karte. „Ich werd wohl einmal alles nehmen... Ich hab einen Bärenhunger...“

Mint lachte süffisant. „Vergiss es, das packst du nicht.“

„Ach ja?“, grinste Son Goku herausfordernd zurück. „Du hast keine Ahnung, was da alles reinpasst.“ Verheisungsvoll klopfte er auf seinen Bauch.

„Tze“, entgegnete Mint spöttisch. „Hier nicht.“ Er entriss Son Goku die Speisekarte und blätterte eine bestimmte Seite auf, bevor er sie ihm wieder reichte.

Son Goku musterte das Stück Plastik, auf dem die Speisekarte aufgedruckt war. Oben auf der Seite prangte in blauen Buchstaben „Für Saiyajins“ und darunter war eine Auswahl an etwa fünfzehn verschiedenen Essen. Neugierig blickte er Mint an. „Für Saiyajins?“

Mint nickte. „Vor zwei Jahren haben sie herausgefunden, dass wir Saiyajins so viel Essen brauchen, weil unser Körper mehr Nährstoffe braucht. Dann haben sie angefangen, Essen zu entwickeln, das mehr Nährstoffe enthält, so dass wir auch nur noch normale Portionen zu uns nehmen müssen, um satt zu werden. Das spart eine Menge Zeit und erhöht den Genuss.“

Son Goku überlegte angestrengt. Er konnte sich nicht wirklich vorstellen, wie solches Essen 'entwickelt' werden konnte, aber scheinbar funktionierte es. Auf der Erde hatte er immerhin auch schon die abenteuerlichsten Erfindungen miterlebt... Kurz dachte er an Bulma...

„Haben die Herren schon gewählt?“, fragte Kiba freundlich, als sie wieder an den Tisch kam.

Son Goku bestellte irgendetwas von der Saiyajin-Karte, das Mint ihm empfohlen hatte. Als Getränk bekamen sie eine lilafarbene Flüssigkeit, die der Neuankömmling kritisch musterte. „Was ist das?“

„Das“, erklärte Mint. „Ist Herben-Saft. Er ist leicht alkoholisch und süß-herb. Probier ihn einfach.“ Er nahm selbst einen großen Schluck.

Son Goku nippte zuerst, doch schnell merkte er, dass ihm dieses Gesöff durchaus taugte. „Herben-Saft...“, wiederholte er für sich.

„Ah, da kommt das Essen“, sagte Mint und schaute in Richtung Küche.

Son Goku drehte sich um. „Endlich!“, sagte er gespannt und hungrig. Dann erblickte er jemanden, den er kannte. „Mino?“, fragte er irritiert, als er den blauhaarigen Kerl mit zwei Tellern auf sich zulaufen sah.

„Ach, hallo, Son Goku. So sieht man sich wieder“, grinste Mino freudig und stellte die beiden Teller auf ihrem Tisch ab.

Son Goku musterte Mino. „Arbeitest du hier?“

„Jap“, antwortete er grinsend und blickte ihm tief in die Augen. „Ich hoffe, es schmeckt dir.“

„Bestimmt. Ich sterbe vor Hunger. Wie geht’s deinem Knöchel?“

Mino grinste. „Ich hab doch gesagt, halb so wild. Doktor Lauder hat ihn geschient und irgend so ein Zeug draufgeschmiert. War nur schade, dass ich nicht mehr zum Kräuter sammeln gekommen bin. Und jetzt, guten Appetit! Nicht, dass das noch kalt wird.“ Mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht verließ der junge Mann den Tisch und ging leicht humpelnd zurück in die Küche.

„Ihr kennt euch?“, fragte Mint mit gerunzelter Stirn.

„Ja, wir haben uns im Wald kennen gelernt. Ich habe... ihm aus einer Falle geholfen.“

„Eine Falle?“, fragte Mint skeptisch.

„Ja...“ Son Goku lief leicht rot an. Es war ihm peinlich, dass es seine eigene Falle war, die Mino verletzt hatte. Zum Glück fragte Mint nicht weiter nach.
 

Das Essen war wirklich ein Gaumenschmaus und tatsächlich war Son Goku gänzlich satt, nachdem der Teller geleert war. Zufrieden rieb er sich den Bauch. „Mann, das war ja köstlich... Schade, dass Vegeta das nicht miterleben konnte.“

„Was macht Vegeta jetzt eigentlich?“, fragte Mint unvermittelt. „Bleibt er bei Tarble im Palast?“

„Er lässt sich zum König krönen“, antwortete Son Goku geistesabwesend, während er immer noch die Geschmacksexplosion in seinen Mund genoss.

„Zum König?“, fragte Mint tonlos. „Sieht ihm ähnlich. Naja, jedem das Seine.“

„Für mich wär das auch nichts... Wie standet ihr eigentlich zueinander?“ Son Goku konnte sich nicht erklären, woher auf einmal sein Interesse an Vegetas Vergangenheit kam.

„Wir waren gute Freunde“, antwortete Mint nachdenklich. „Zumindest insofern es unter zwei Saiyajins so etwas wie 'Freundschaft' geben kann. Oder geben konnte. Die Zeit auf Vegeta-Sei war ziemlich grausam im Vergleich zu Yasei. Ich bin... fast froh... dass wir nicht mehr dort sind... Aber das sag das nicht zu Vegeta. Er war immer so stolz auf die Saiyajins.“

„Ich weiß, was du meinst...“, antwortete Son Goku und kratzte sich an der Stirn.

„Hm... Eigentlich waren die meisten von uns froh, dass wir auf einem Planeten gelandet sind, auf dem man nicht diese harte Maske tragen muss, die man als Saiyajin anerzogen bekommt. Man fühlt sich hier viel freier.“

Son Goku nickte zustimmend. „Mir gefällt es hier auch richtig gut.

In diesem Moment trat Mino wieder zu ihnen an den Tisch. „Und, hats geschmeckt?“, fragte er, während er das Geschirr zusammen stellte.

„Ja, danke“, antwortete Son Goku lächelnd. „Das war wahnsinnig lecker.“

Mino schloss für einen Moment anerkennend die Augen. „Natürlich. Hab ja auch ich gekocht.“

„Du hast das gekocht?“, fragte Son Goku erstaunt. Das hatte er diesem Jungen nicht zugetraut.

„Ja. Toll, nicht?“, lächelte Mino und beugte sich plötzlich zu Son Gokus Ohr runter. „So konnt ich dir doch noch zu Essen verhelfen, wo ich doch deine Falle so dumm zerstört habe...“, sagte er scheinheilig.

Son Goku lief peinlich berührt an. „Du wusstest, dass sie von mir war?“

„Klar. War ja sonst niemand in der Gegend“, lachte Mino leise.

„Es tut mir wirklich leid...“ Son Goku senkte den Kopf. Dann spürte er Minos Hand auf seiner Schulter und blickte zu ihm auf. Mino sah ihn mit einem warmen Lächeln an.

„Halb so schlimm. So hatte ich wenigstens das Vergnügen, dich kennen zu lernen“, säuselte er und sein Lächeln wurde zu einem Grinsen. „...und mich von dir verarzten zu lassen.“ Ohne ein weiteres Wort verlauten zu lassen, verließ er den Tisch. Son Goku blickte ihm irritiert hinterher.

„Hey Mino“, rief Mint ihm plötzlich hinterher.

Der Blauhäutige drehte sich um. „Ja?“

„Sag mal“, fragte Mint. „Ihr habt doch dieses Gästehaus. Meinst du, Son Goku könnte vorerst dort unterkommen?“

„Klar“, grinste Mino. „Um zehn hab ich Feierabend.“ Dann verschwand er in der Küche.

Son Goku blickte Mint verwirrt an. „Gästehaus?“

„Ja, so ein kleiner Schuppen, was weiß ich. Hab nur gehört, dass da immer mal wieder irgendwelche Besucher wohnen. Ich hab leider nicht viel Platz bei mir, weißt du.“

„Trotzdem danke“, grinste Son Goku. Im Grunde konnte es ihn doch gar nicht besser treffen. Er hatte zwei neue Freunde an seinem ersten Tag auf Yasei gemacht. Er hatte das beste Essen bekommen, dass er sich vorstellen konnte. Und er hatte einen Platz zum Schlafen, fernab von Straßenlärm und übertriebenem Luxus, quasi fast direkt in der Natur draußen. Nein, besser konnte es wirklich nicht laufen.
 

Die Zeit bis zum Feierabend seines potenziellen Gastgebers verbrachte er damit, das Dorf zu erkunden und weiter mit Mint zu quatschen. Mint selbst lebte weiter in der Stadt in einem kleinen Appartment in einer düsteren Gegend. Seiner Aussage nach war er dort sowieso nur zum Schlafen und er besaß auch nicht viel.

Er erzählte Son Goku von seiner Kindheit auf Vegeta-Sei und dass er mit Vegeta trainiert hatte, bevor dessen Vater ihn an Freezer verkauft hatte. Er hatte ein paar Jahre mehr auf dem Buckel, als Vegeta und doch waren sie scheinbar ziemlich gute Freunde gewesen. Oder Kampfgefährten.

Irgendwie vermisste Son Goku Vegeta schon jetzt, obwohl sie noch nicht mal einen ganzen Tag voneinander getrennt waren. In den letzten Wochen waren sie permanent aufeinander gehockt und man sollte eigentlich meinen, dass sie sich langsam satt haben sollten, aber das Gegenteil war der Fall. Er fragte sich, wie Vegeta wohl reagiert hatte, als er nicht mehr da war.

Er verdrängte den Gedanken, als er auf einmal wieder vor der kleinen Gaststätte stand.

„So“, meinte Mint. „Kurz nach zehn. Mino dürfte bald soweit sein. Ich mach mich mal auf den Heimweg. Bis morgen!“ Er winkte noch kurz und erhob sich dann in die Luft.

Son Goku sah ihm noch nach und setzte sich dann auf eine der Stufen vor der Türe. Er stützte sein Gesicht auf seine Fäuste und blickte in den Himmel. Die Nacht war schon dunkel und nur vereinzelt schienen Laternen am Rand der Straße. Die Sterne leuchteten ungewöhnlich klar und hell und ein fast voller Mond erhob sich unter ihnen. //Wunderschön...//, dachte Son Goku mit einer inneren Ruhe, die er nicht mehr erlebt hatte, seit er die Erde verlassen hatte. Wieder zogen seine Gedanken zu Vegeta. Ohne ihn wäre er nicht hier gelandet. //Ob er sich wohl auch gerade die Sterne ansieht?//

Plötzlich klackte es hinter ihm und fünf lachende Yaseier verließen das Restaurant. Die Lichter wurden ausgeschaltet und auf einmal machte sich eine angenehme Düsternis auf der Straße breit.

„Ah, hallo, Son Goku!“, grüßte Mino freundlich. Neben ihm waren noch vier andere der Angestellten, die nun Feierabend hatten. Sie verabschiedeten sich.

Mino humpelte immer noch leicht und gemeinsam liefen sie die Straße entlang. „Es ist wirklich nett, dass ich erstmal bei dir bleiben kann“, meinte Son Goku lächelnd. „Wir hatten ja nicht gerade den besten Start mit dieser Falle.“

„War doch ein vielversprechender Start“, grinste Mino schelmisch. „Gefällts dir hier draußen?“

Son Goku nickte. „Ich bin in der Natur aufgewachsen, weißt du. Mir geht es nirgends besser, als draußen.“

„Ich kann mir auch nichts besseres vorstellen“, stimmte Mino zu und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Eine Geste, die Son Goku nun schon zum zweiten Mal auffiel. Ob das wohl eine Art Angewohnheit war?

„Bist du auf diesem Vegeta-Planeten groß geworden?“, fragte der Blauhaarige interessiert.

„Nein“, erklärte Son Goku und erzählte ihm die Geschichte seiner Herkunft.
 

Sie spazierten eine ganze Weile durch die nächtlichen Straßen, bis Mino schließlich sagte: „So, wir sind da.“ Son Goku hatte gar nicht wahrgenommen, wie sich die Gegend um ihn herum verändert hatte, so sehr war er in das Gespräch mit Mino vertieft. Neugierig blickte er sich um. Sie befanden sich an den letzten Ausläufern des Dorfes und nur noch vereinzelt standen Häuser am Straßenrand. Das Haus, auf das Mino deutete war ein altes Bauernhaus mit einer Oberetage. Die Außenfassade war dicht bewachsen von efeuartigen Pflanzen und bunten Blumen. Ein kleiner Garten lud zum Eintreten ein. Hinter dem Haus standen Bäume. Ein lichter Wald aus dünnen, jungen Bäumen, dessen Ende nicht zu sehen war. Son Goku lächelte in sich hinein. Das war einfach der perfekte Ort!

„Komm mit“, sprach Mino sanft, als er Son Gokus verträumten Blick sah, und öffnete das Gartentor.

Irritiert folgte Son Goku seinem Gastgeber, der entgegen seinen Erwartungen nicht zur Haustüre ging, sondern links daran vorbei auf einen kleinen Gartenweg einbog. Gemeinsam liefen sie im Dunkeln um das Haus herum, bis sie schließlich dahinter standen. Hier erstreckte sich eine saftige grüne Wiese bis zum Beginn des kleinen Wäldchens. Etwas zehn Meter von Minos Haus entfernt stand eine kleine Holzhütte. „Das ist unser Gästehaus“, erklärte Mino lächelnd. Mitterweile war er sich sicher, dass es Son Goku hier gefallen würde.

Besagter Saiyajin starrte wortlos sein Obdach an. Wie konnte er nur an einem einzigen Tag so viel Glück haben? Das war Idylle pur...

Mino lief zu der kleinen Türe rüber und kramte einen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche. Einen der Schlüssel machte er ab und schloss die Hütte auf, bevor er Son Goku den Schlüssel in die Hand drückte. „Komm rein, ich zeig dir alles.“

Rechts von Eingang befand sich eine kleine Niesche mit einer Garderobe, von der aus ein kleines Bad zu erreichen war. Alles moderner, als die Hütte von außen hatte annehmen lassen. In dem einzigen großen Zimmer der Hütte gab es eine kleine Sitzecke, bestehend aus einem Sofa und einem massiven Holztisch, auf der anderen Seite ein breites, äußerst bequem anmutendes Bett, neben dem ein Kleiderschrank stand und auf der anderen Seite des Zimmers eine kleine Kochniesche. Zufrieden ließ der Saiyajin sich auf das Bett fallen. „Das ist doch alles zu gut um wahr zu sein...“, seufzte er.

Mino grinste. „Das haben hier drin noch nicht viele gesagt. Alle finden es immer zu einfach. Aber es tut seinen Zweck.“

Son Goku stützte sich auf seine Unterarme. „Für mich ist es perfekt.“

„Du kannst hier gerne bleiben, solange du willst“, bot der junge Mann an.

„Danke“, antwortete Son Goku freundig. „Ich werde zusehen, dass ich mir bald etwas eigenes besorge. Ich hab ja jetzt einen Job.“ Er fand es selbst reichlich seltsam, dass er einen Job hatte. Noch nie hatte er Geld verdienen müssen. Aber an sich war das ja eine Tätigkeit, die er gerne ausüben wollte und daher bot es sich an. Dann würde er eben mal versuchen, Teil des sozialen und gesellschaftlichen Lebens zu werden. Mal etwas Neues konnte ja nicht schaden.

„Ich geh dann schlafen“, meinte Mino und wand sich um. „Ich muss morgen wieder arbeiten. Wenn du irgendetwas brauchst, kannst du gerne drüben klingeln. Fühl dich einfach, wie zuhause. Wenn du willst, komm morgen zum Frühstück rüber.“

Schnell erhob Son Goku sich vom Bett und begleitete Mino zur Türe. „Ich bin dir wirklich wahnsinnig dankbar, Mino.“ Wieder sah er, wie Mino sich durch die Haare fuhr und sie zurecht rückte. Seltsamerweise sah er einen leichten Rotschimmer auf dessen Wangen. Unvermittelt hob Mino seinen Blick und traf direkt Son Gokus Augen. Eine schiere Unendlichkeit blickten sie sich an. Dann strich Mino mit seiner rechten Hand sachte über Son Gokus Wange. „Schlaf gut“, flüsterte er und ging dann.

//Was war das denn?//, fragte er sich und spürte noch ein leichtes Kribbeln in seinem Gesicht, an der Stelle, die Mino so zärtlich berührt hatte. Verwirrt blickte er ihm nach. Fast wirkte es im Dunkel des Gartens so, als humple Mino gar nicht mehr. Sein Gang schien fast schwerelos.

Schulterzuckend schloss Son Goku die Türe und schaltete das Licht aus, so dass nur noch eine kleine Lampe auf einem Tischchen am Bett leuchtete.

Seufzend fiel er auf die weiche Matratze und zog sich liegend bis auf seine Shorts aus. Seine Kleider landeten irgendwo im Zimmer. Jetzt, wo er so da lag, wurde ihm erst bewusst, wie verdammt müde er eigentlich war. Der Tag hatte ihn vieles sehen und erleben lassen. Und er hatte sein Training schleifen lassen. Aber das würde sich ja sowieso alles einrenken dank seines neuen Jobs. Rekruten unterrichten... Er lachte leise auf. Vielleicht würde er den Kleinen ja das Kamehameha beibringen. Vielleicht konnte er so in die Fußstapfen vom Herrn der Schildkröten treten.

Umständlich verkroch er sich unter die Bettdecke. Sie war weich und nicht zu dick. Gerade richtig für ihn. Er löschte die letzte Lampe. Durch die Fenster drang fahles Mondlicht und warf groteske Schatten auf Wände und Boden. In Gedanken wanderte Son Goku zu Vegeta. Es war die erste Nacht seit... seit verdammt langer Zeit, in der er alleine schlief. Kein warmer Körper neben ihm, an den er sich schmiegen konnte. Keine störrischen Haare, die ihn nachts an der Nase kitzelten. Keine starken Hände, die sachte über seine Brust strichen. Er stellte sich Vegetas Eigengeruch vor. Ein Geruch, den er wohl niemals wieder vergessen würde. Gedankenverloren fasste er sich an sein rechtes Schlüsselbein. Stellte sich vor, wie der Prinz immer zärtlich daran entlang geleckt hatte. //Bald ist er ja gar kein Prinz mehr...//, dachte Son Goku und fand es fast schade, dass er diesen Titel verlor. //Dann ist er König... Hoffentlich steigt ihm das nicht zu sehr zu Kopf...//

„Vegeta...“, seufzte er sehnsüchtig in die Dunkelheit. Langsam ließ er seine Hand unter seine Bettdecke und schließlich unter den dünnen Stoff seiner Shorts gleiten.
 

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Zur selben Zeit lag ein absolut platter Vegeta in seiner neuen königlichen Suite in seinem neuen königlichen Riesenbett. Unzufrieden starrte er an die mit goldenen und roten Ornamenten geschmückte Decke. Der Tag war verdammt anstrengend gewesen. Er hatte allerlei Leute kennen gelernt, hatte das Schloss näher gezeigt bekommen und Tarble hatte ihm mehr über Yasei erzählt. Später, als Tarble irgendwelche Audienzen abzuhalten hatte, hatte er ihn mit Broly alleine gelassen. Dieser hatte ihn den unteren Trakt des Schlosses gezeigt. Die Elite-Kampfschule von Yasei, in der die königliche Leibgarde ausgebildet wurde. Broly schien sehr fähig zu sein und zudem war er ein reinrassiger Saiyajin, der seinem Volk wohl alle Ehre machte. Stolz und erhaben.

Am Nachmittag hatte er von einem älteren Yaseier, der Tarbles engster Berater war, eine Einführung in die Staatsgeschäfte bekommen und einen winzigen Einblick in die Geschäfte und Bündnisse mit anderen Planeten. Die Hälfte dieser Informationen hatte er schon wieder vergessen.

//Das wird doch komplizierter, als ich gedacht habe//, gestand der Prinz sich ein. //Aber das werd ich schon hinbekommen. Immerhin liegt mir das im Blut. Es ist meine Bestimmung.//

Und jetzt lag er hier im Bett, völlig kaputt von den Geschehnissen des Tages und er hatte das Gefühl, als habe er irgendetwas vergessen. Dennoch war ihm absolut klar: Irgendetwas fehlte.

Er drehte sich auf die Seite und legte seinen Arm neben sich auf das Bett.

//Kakarott!//

Plötzlich war sein ehemaliger Begleiter wieder total präsent in seinem Kopf. Kakarott fehlte. Das Bett neben ihm war leer. Den ganzen Tag über hatte er keine einzige freie Minute gehabt, in der er an ihn hatte denken können.

Bedrückt starrte er die weiche Matratze an. Wozu ein solch großes Bett, wenn man alleine war? In einigen Tagen würde die Krönung stattfinden. Würde Kakarott kommen, so wie er es versprochen hatte? Oder würden sie ab sofort getrennte Wege gehen? Letztere Möglichkeit schmerzte ihn. Er hatte Kakarotts Wärme genossen. Nicht nur die körperliche. Kakarott war das erste Wesen gewesen, dass er derart an sich herangelassen hatte. Der erste, dessen Berührungen er genossen hatte und die ihm gut getan hatten.

Genervt von sich selbst schloss er die Augen. Er würde sich schon wieder an die Einsamkeit gewöhnen. Früher war er auch immer alleine gewesen. Innerlich rügte er sich dafür, dass er jemanden so nah an sich heran gelassen hatte. Er hätte es besser wissen müssen.

Mit diesem Gedanken schlief er ein.

Einen unruhigen, von düsteren Bildern geplagter Schlaf.
 

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Son Goku wachte ausgeglichen und ausgeschlafen in seiner neuen Umgebung auf. Vor den Fenstern konnte er Bäume sehen, durch die das leuchtende Sonnenlicht zu ihm ins Zimmer drang.

Freudig erregt setzte er sich auf. Sein erster Arbeitstag. Aber bis dahin war ja noch reichlich Zeit.

Zuerst probierte er sein neues Badezimmer aus. Für diese kleine Hütte war es wirklich absolut luxuriös. Und alles war eingerichtet. Sogar eine Zahnbürste fand er für sich vor.

Nach dem Duschen spazierte er nackt durch sein neues Reich. Er genoss es, sich ungesehen bewegen zu können. Ungeniert riss er die Fenster auf und ließ die Sonne mitsamt der frischen Luft in das Zimmer einströmen.

Der große Kleiderschrank beim Bett war dürftig eingeräumt mit ein paar Kleidern in verschiedenen Größen. Er griff nur nach ein paar Shorts und zog ansonsten die Sachen vom Vortag an. Er würde sich wohl von seinem ersten Geld ein paar anständige Kleider kaufen müssen.

Ein Blick in den Kühlschrank verriet ihm, dass nichts zu Essen im Haus war. Er überlegte kurz. Hatte Mino ihn nicht zum Frühstück eingeladen?

Barfüßig wie er war, öffnete er die Hüttentüre und blickte neugierig hinüber zu Minos Haus. Vor einer großen Fensterfront standen im Garten ein großer Tisch und einige Stühle, die ihm in der letzten Nacht gar nicht aufgefallen waren. Hinter einem etwas kleineren Fenster im Erdgeschoss sah er Mino sitzen. Wahrscheinlich die Küche.

//Er ist schon wach. Sehr schön.// Er schnappte sich seinen Schlüssel und verstaute ihn in seiner Hosentasche. Dann lief er über die Wiese und klopfte an das Fenster, hinter dem er Mino sah.

Einen Moment lang starrte der Junge ihn irritiert an, bevor sich ein breites Lächeln über seinem Gesicht verteilte. Er sprang von seinem Stuhl auf und verließ das Zimmer. Wenig später öffnete sich eine gläserne Terrassen-Türe unweit von Son Goku.

„Guten Morgen“, rief Mino erfreut. „Hunger?“

„Immer“, grinste Son Goku zurück und betrat das Haus.

Die Einrichtung war bäuerlich und bequem. Überall fand man Sofas oder Sessel stehen. Eine kleine Treppe führte ins Obergeschoss und durch eine weitere Türe konnte man die große, helle Küche betreten. Mino führte ihn hinein.

In einer Ecke der Küche stand ein Holztisch mit einer Eckbank, der Tisch vollgestellt mit allerlei leckeren Dingen. Obst, Brot, Wurst, Käse, alles, was das Herz eines Saiyajins begehrt.

Zusätzlich dazu saß noch eine junge Frau am Tisch.

„Guten Morgen“, sagte das hübsche Wesen mit einer weichen Stimme. Sie war ungefähr in Minos Alter und offensichtlich eine Yaseierin, denn ihre Haut hatte einen fliederfarbenen Ton, während ihre Haare ein ansprechendes, weiches Lila hatten. Ihre Augen leuchteten in einem hellen Blauton und ihre Figur war schlank und elegant.

„Guten Morgen“, antwortete der Saiyajin freundlich und fragte sich, ob dieses Mädchen wohl Minos Schwester sein mochte. Von der Statur her war es anzunehmen.

„Son Goku, darf ich dir meine Frau Akina vorstellen?“

„Deine Frau?“, fragte der Saiyajin ungläubig. War Mino nicht viel zu jung, um schon verheiratet zu sein? Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet.

Akina nickte höflich, stand auf und reichte ihrem Gast die Hand. „Schön, dass du bei uns zu Besuch bist. Mino hat mir schon von dir erzählt. Willkommen auf Yasei.“

„Öhm... danke“, erwiderte Son Goku stutzig und nahm die ihm dargereichte Hand entgegen.

„Setz dich doch bitte“, sagte sie mit ihrer lieblichen Stimme. „Bedien dich, es ist genug da.“

Dieser Aufforderung kam er gerne nach.
 

Nach einem ausgiebigen Frühstück machte Son Goku sich auf den Weg in die Kampfschule. Er war gespannt, wie sein Arbeitsalltag aussehen würde.

Er wurde von Mint höchstpersönlich der Truppe vorgestellt, die er ab sofort unterrichten würde. Fünfzehn junge Yaseier, die recht kräftig gebaut waren. Die Fortgeschrittenen-Klasse dieser Schule. Es wunderte Son Goku zunächst, dass er keine jungen Saiyajin vor sich hatte, aber Mint erklärte ihm, dass die wenigen reinrassigen Saiyajin-Kinder, die es gab, im Palast unterrichtet wurden. Des Königs Leibgarde. Und die Mischlings-Kinder wurden in einer Schule im Norden der Stadt unterrichtet.

Sein erster Tag sollte sich als längster in der Woche herausstellen. Da die Woche auf Yasei nur aus fünf Tagen bestand, hatte er jeweils vier Arbeitstage, davon einen von morgens bis abends, einen nur am Nachmittag und zwei von morgens bis nachmittags. Der fünfte Tag war frei.

Schnell stellte sich heraus, dass die Jungen aus Son Gokus Truppe schon einiges drauf hatten und er genoss die Arbeit mit den ehrgeizigen Halbwüchsigen.

Als das Training am Nachmittag beendet war, tobte Son Goku sich noch zwei Stunden mit Mint aus. Das Training tat ihm gut, auch wenn Mint kein wirklicher Gegner für ihn war. Zu gerne würde er mal den Kerl treffen, der die königliche Garde ausbildete. Er hatte erfahren, dass sein Name Broly war und dass dieser Kerl wohl ziemlich stark war. Im Grunde wurde er als stärkster Saiyajin des Planeten gefeiert, was Son Goku ein Grinsen ins Gesicht trieb. Diese Stelle machte er diesem Kerl gerade ziemlich streitig.

Bevor er am Abend die Schule verließ, drückte Mint ihm einen kleinen Beutel voll Geld in die Hand. „Dein Lohn für heute. Bei uns wird immer am Abend gleich bezahlt.“

Son Goku bedankte sich und freute sich insgeheim schon auf den nächsten Tag.

Und er beschloss, am nächsten Tag Kleidung kaufen zu gehen. Aber heute war er dafür definitiv zu faul.

Auf dem Weg nach Hause machte er noch einen kleinen Umweg in einen Laden, den er in der Nähe von Minos Haus gesehen hatte. Er deckte sich mit einigen Fressalien ein, die ihm wohl die nächsten Tage genügen würden. Auch hier fand er eine Ecke mit „Saiyajin-Essen“, das ein wenig teurer, aber wohl sättigender war, als das normale Essen.
 

In seiner kleinen Hütte angekommen, legte er sich mit einem Stück Wurst auf das kleine Sofa. Schon nach wenigen Minuten war ihm unendlich langweilig. //Was Vegeta wohl so treibt?// Er rollte sich auf den Bauch und kreuzte seine Arme über der Lehne. //Ob ich ihm mal einen Besuch abstatten soll? Bestimmt ist er wahnsinnig beschäftigt...//

Irgendwie ließ ihn der Gedanke an Vegeta nicht mehr los. Und bald erhob er sich wie von selbst vom Sofa und verließ die kleine Hütte. Er dachte gar nicht darüber nach, was er eigentlich tat. Einfach nur Vegeta sehen... Geräuschlos erhob er sich in den mittlerweile fast dunklen Nachthimmel. Ein paar Sterne waren zu sehen und am Horizont erhob sich bläulich leuchtend der Mond. Son Goku atmete tief ein. Er genoss diesen Planeten wirklich. Freundig blickte er auf die Stadt hinunter, die sich unter ihm verdichtete, je näher er dem Palast kam. Flirrende Lichter überall. Und inmitten all dieser farbenfrohen, lebendigen Pracht thronte der Palast des Königs in seiner bizarren, altmodischen Statur. Son Goku lächelte. Die Vorfreude auf Vegeta machte ihn glücklich. Ob er den Prinzen wohl überhaupt zu Gesicht bekommen würde? Hatte er Zeit für ihn? Würde er sich freuen, ihn zu sehen?

Der letzte Gedanke machte ihn stutzig und er hielt in der Luft an. Würde Vegeta ihn überhaupt sehen wollen?... Er knirschte mit den Zähnen. Fast hatte er vergessen, wer Vegeta ursprünglich war. Ein kaltblütiger Killer, der zwar eine sensible Seite hatte, diese aber nicht oft zur Schau stellte. Blieb nur die Möglichkeit, es herauszufinden, wie er reagieren würde.

Er flog weiter, bis er nahe beim Palast war. Dann suchte er mit seinem Geist nach Vegetas Aura. Es war ein schwieriges Unterfangen, die Aura des Prinzen aus dem Gewusel im Palast herauszufiltern. Doch irgendwann, durch einen Zufall fand er sie, als sie für einen Moment rapide anstieg. //Was da drin wohl los ist?//, fragte Son Goku sich. War das ein Wutausbruch gewesen? Schnell umrundete er den Palast und näherte sich somit Vegetas Aura, die zielstrebig durch einen langen Gang zu gehen schien. Jemand war an seiner Seite. Ebenfalls eine starke Aura. Wer das wohl sein mochte?

Dann spürte er, wie Vegeta sich der äußeren Mauer näherte. Er musste also einen Raum betreten haben. Schnell folgte Son Goku der von ihm begehrten Aura und fand auch schon bald ein hohes, beleuchtetes Fenster. Vorsichtig lugte er am oberen Ende der Glasscheibe in das Zimmer. Er staunte nicht schlecht.

Hinter dem Fenster befand sich ein Schlafzimmer, das gut zehnmal so groß war, wie seine kleine Hütte. An den dunklen Wänden hingen überall rote, schwere Vorhänge mit verschiedenen Wappen und Bildern darauf. Der Boden war zum Großteil mit Teppichen bedeckt, die mit seltsam verschlungenen Muster verziert waren. An einer Wand stand ein riesiges Bett, das mit so vielen Kissen und Decken gefüllt war, wie sie ein einzelner niemals hätte benutzen können. Dann standen da noch ein großer, niedriger Tisch neben einem schick anmutenden Diwan und einem passenden Sofa mit Goldbeinen, ein monströser Kleiderschrank und ein riesiges Regal mit allerhand Büchern. Vage nahm Son Goku eine Türe wahr, die wohl in ein separates Badezimmer führte. Eine imposante Türe, verziert mit goldenen Reliefs. Doch nicht zu vergleichen mit der Pracht der zweiflügeligen Eingangstüre. Im Großen und Ganzen machte es einen ziemlich herrschaftlichen, regelrecht königlichen Eindruck und irgendwie war ihm klar, dass es sich um Vegetas neues Zimmer handeln musste. So viel Pomp und Luxus... Das wäre definitiv nichts für ihn.

In diesem Moment öffnete die zweiflügelige Türe sich und knallte laut nach hinten gegen die Wand. Nach einer Schrecksekunde erkannte Son Goku, dass es Vegeta war, der gerade ziemlich geladen mit hochrotem Kopf in das Zimmer stolzierte. Wutentbrannt lief er wirre Kreise und Linien in seinem Zimmer, wild mit den Händen in der Gegend umherfuchtelnd und vor sich hin fluchend, während zwei Diener hinter ihm die Türe schlossen. Son Goku beobachtete, wie der Prinz sich mit dem Gesicht voran auf sein Bett warf und wohl extrem laut in die Kissen schrie, die er unter seinem schmalen Körper zusammenpresste.

Son Gokus Stirn zog sich bei diesem Anblick kraus. //Welche Laus ist dem denn über die Leber gelaufen?// Irgendwie wusste er schlagartig nicht mehr, ob er sich wirklich bemerkbar machen wollte oder nicht.

Langsam schien der Prinz sich zu beruhigen, seine Atmung ging weniger heftig und er rollte sich auf seinem Bett auf den Rücken, den Blick ernst an die Decke gerichtet. Er streckte Arme und Beine weit von sich, atmete tief durch.

Sachte klopfte Son Goku von draußen gegen die Fensterscheibe. Ruckartig richtete Vegeta sich auf und blickte ihn an. Sein Blick ließ vermuten, dass er nicht sicher war, ob er sich freuen sollte oder nicht. Zögerlich stand er auf und ging zu dem großen Fenster hinüber.

„Was willst du hier?“, fragte Vegeta genervt, als er es geöffnet hatte.

„So viel Wiedersehensfreude“, witzelte Son Goku grinsend. „Ich bin gerührt.“ Er hatte sich entschlossen, Vegetas schlechte Laune einfach zu ignorieren. Jegliche Fragerei hätte ihn sowieso nur auf die Palme gebracht.

„Halts Maul, Kakarott, ich bin nicht in der Stimmung“, entgegnete Vegeta mit kratziger Stimme und trat einen Schritt zurück in den Raum, bevor er seine Arme verschränkte.

Son Goku schwebte durch das offene Fenster und ließ sich auf der Fensterbank nieder. „Wollt nur mal nachschauen, was du so treibst“, erklärte er schließlich mit einem Lächeln.

„Was soll ich schon treiben“, säuselte Vegeta und rollte mit den Augen.

„Weiß nicht, deswegen schau ich ja“, meinte Son Goku grinsend.

Der Prinz seufzte genervt. „Verschwinde einfach wieder und lass mich allein.“

Wie auf Befehl verengten sich Son Gokus Augen. „Was ist los, Vegeta?“

„Alles bestens“, log der Prinz und knirschte mit den Zähnen.

Son Goku verharrte nur in seiner Position und starrte sein Gegenüber an, als warte er auf eine Antwort.

Vegeta wurde unbehaglich zumute. „Glotz mich nicht so an, Idiot!“

Herausfordernd blinzelte Son Goku. „Hast du mich gerade 'Idiot' genannt?“ Er grinste provokativ. „Du solltest mich doch nicht mehr beleidigen, schon vergessen?“ Er erhob sich vom Fensterbrett und ging einen Schritt auf Vegeta zu, stand nun ziemlich nah vor ihm und funkelte ihn aus feurigen Augen an.

„Tze“, entgegnete der Angesprochene nur und drehte sich weg, um zu gehen, aber Son Goku packte ihn und legte von hinten seine Arme um Vegetas Hüfte. Dann versenkte er seine Nase ohne Vorwarnung an dessen Halsbeuge. Er spürte, wie der Prinz noch Widerstand leistete, der aber schlagartig nachließ, als er seine Zunge in Spiel brachte. Spielerisch liebkoste er Vegetas Nackenmuskulatur und benetzte sie mit einem heißen Film aus Speichel.

„Hör auf damit, Kakarott“, meckerte Vegeta mit immer noch verschränkten Armen, machte aber keine Anstalten, sich zu wehren.

„Wieso sollte ich...“, flüsterte Son Goku gegen seine Haut.

Eine leichte Gänsehaut breitete sich auf der Haut des Prinzen aus. „Es kommt gleich jemand hier rein“, erklärte er forsch.

„Mhm“, flüsterte Son Goku und er war sich sicher, dass es eine Lüge war, um ihn loszuwerden, aber so leicht würder er sich nicht abwimmeln lassen. „Ich hab aber keine Lust jetzt schon wieder aufzuhören.“ Genießerisch seufzte er, während er mit seinen Zähnen an Vegetas Ohr knabberte. Langsam ließ er seine Hände vorne unter Vegetas verschränkte Arme wandern und strich sachte über dessen mit Stoff bedeckte Brustwarzen. Leise stöhnte der Prinz auf.

Ein Grinsen erschien auf Son Gokus Gesicht. Hatte er doch gewusst, dass er den Prinzen so beruhigen konnte!

Vegetas Widerstand ließ nun vollkommen nach und er wand sich in Kakarotts Griff so um, dass sie sich nun gegenüber standen. Sehnsuchtsvoll ließ er seine Hände über den weiche Stoff an Kakarotts Brust gleiten. Dann hob er seinen Blick und schaute in Kakarotts besorgt dreinblickende Augen.

„Es ist nichts“, sagte er erneut und beantwortete seine Frage von vorhin. „Nur Stress.“

„Das wird sich schon legen“, meinte Son Goku optimistisch und freute sich innerlich darüber, dass Vegeta ihm geantwortet hatte. Immerhin war das bei ihm keine Selbstverständlichkeit. Liebevoll schloss er seine Arme um den Rücken des Prinzen und zog ihn so noch dichter an sich. „Was hältst du von ein bisschen Entspannung?“, fragte er und grinste ihn an.

Einen Moment lang wirkte Vegeta nachdenklich. Dann legte er seinen Kopf gegen Kakarotts Brust. „Da kommt gleich wer“, sagte er erneut. „Du solltest gehen.“

„Du weißt“, erklärte Son Goku. „Dass du mich so leicht nicht los wirst.“ Mit diesen Worten hob er ihn ein Stück an, drehte sich um und hockte den verwunderten Prinzen auf das Fensterbrett.

„Kakar-“, wollte der Prinz noch protestieren, aber Son Goku hatte sich schon zwischen seinen Beinen platziert und ihm begierig seine Lippen aufgedrückt. Der Prinz machte noch Anstalten, ihm während dem Kuss irgendetwas zu sagen, aber als Son Goku den Kuss intensivierte und Vegeta noch enger an sich drückte, ihm mit der Hand über seine Oberschenkel und schließlich durch die Haare strich und dann beide Hände unter Vegetas Hintern platzierte, war es um die Beherrschung des Prinzen geschehen. Willenlos öffnete er seinen Mund und gesellte seine Zunge zu der Kakarotts, um einen wilden Tanz mit ihr zu vollführen. Wogen der Leidenschafft durchdrangen ihrer beider Körper und hemmungslos schlang der Prinz seine Arme und Kakarotts Hals, fiel dabei fast nach hinten aus dem immer noch geöffneten Fenster. Diese Zuwendung tat einfach verdammt gut, nach den zwei stressigen Tagen auf diesem ihm noch so fremden Planeten. Fordernd zog er an Kakarotts Haar und trennte so den Kuss zwischen ihnen für einen Moment. „Nimm mich hier und jetzt!“, befahl er drängend und umschlang Kakarotts Hüfte mit seinen Beinen.

Diese Worte drangen bis tief in Son Gokus Beckengegend und versetzten ihm eine angenehme Hitzewallung, die sich in seinem gesamten Körper ausbreitete. „Nichts lieber als das...“ hauchte er verlangend und ließ seine rechte Hand unter Vegetas Oberteil gleiten. Der Prinz war mit einer Menge Schmuck behangen, was ihm vorher gar nicht wirklich aufgefallen war, und auch jetzt ließ er sich nicht davon beirren, als es bei jeder Bewegung des Stoffes klimperte. Es war ihm gerade so was von egal, was Vegeta trug, er würde es ihm sowieso ausziehen.

Stöhnend beugte Vegeta sich nach hinten, sich ganz darauf verlassend, dass Kakarott ihn schon halten würde und wie auf Befehl senkte der größere Saiyajin seinen Kopf in Richtung der Brust Vegetas, um sein Schlüsselbein mit seiner Zunge entlang zu fahren. Unterdessen strich sein Daumen gierig über Vegetas Brustwarze, was diesem ein wollüstiges Stöhnen entlockte. Mit einem Ruck schob Son Goku das lästige Hemd nach oben und entblößte Vegetas Bauch- und Brustbereich. Lüstern betrachtete er für eine Sekunde den perfekten Körper, der sich ihm bot, bevor er seinen Mund über den bereits steifen Nippel legte und sachte hinein biss.

Vegeta sog scharf die Luft ein. Kakarott wusste einfach zu gut, wie er ihn um den Verstand bringen konnte. „Mehr...“, hauchte er heiser und drängte sich ihm entgegen. Und schon im nächsten Moment spürte er, wie Kakarotts freie Hand sich unter den Stoff seiner engen Hose schob, während er seinen Kopf wieder hob und damit Vegetas Lippen versiegelte. Ein unterdrücktes Stöhnen entfuhr dem Prinzen, als Kakarotts kühle Hand sich um seinen Schaft legte und dort leichten Druck ausübte, bevor er begann, hinauf und hinab zu massieren.

Die Kontrolle verlierend ergab Vegeta sich in seine Lust. Diese Berührungen waren genau das, was er jetzt brauchte, um abzuschalten. Und Kakarotts Geruch war einfach phänomenal. Das Begehren, das Kakarott ihm gegenüber zeigte, machte ihn wahnsinnig an.Gierig griff er mit seinen Händen in die rabenschwarzen, störrischen Haare und zog neckisch daran.

Die beiden Saiyajin bemerkten nicht, wie während ihrem heißen Liebesspiel einer der Türflügel geöffnet wurde und jemand eintrat, der sofort erschrocken innehielt. Dann eine Reaktion.

Unerwartet durchdrang Son Goku ein jäher Schmerz, als durchbohre ihn geradewegs ein Torpedo aus Feuer und als er sich eine Sekunde später einige Meter weiter auf dem Boden wiederfand und verwirrt die Quelle seines Schmerzes suchte, wurde ihm klar, dass genau solch ein Feuersturm der Grund für seinen Schmerz war.

In der geöffneten Türe stand ein hochgewachsener Saiyajin, muskulös, schlank, mit schulterlangen Haaren und sanften, jedoch zu allem entschlossenen Augen, der wohl gerade einen Ki-Blast abgefeuert hatte. Besorgt rannte er zu Vegeta. „Euer Majestät!“, rief er laut mit sanfter Stimme. „Ist alles in Ordnung?“

Vegeta war für einen Moment wie vor Schock gelähmt, bevor er schließlich lauthals los lachte.

Son Goku verstand die Welt nicht mehr. Wer war dieser Kerl, der sich mittlerweile schützend vor Vegeta stellte und ihn selbst bedrohlich musterte?

Der Prinz unterdessen lachte unbeirrt weiter und blickte den trottelig dreinschauenden Kakarott wissend an. „Ich hab doch gesagt, da kommt gleich jemand...“

Son Goku glotzte den Prinzen nur verwirrt an. Wie hatte er auch wissen sollen, dass Vegeta das ernst meinte?

„Kakarott, das ist Broly. Befehlshaber der königlichen Leibgarde und mein persönlicher Leibwächter.“ Eben genannter blickte immer noch finster drein.

„Du hast einen Leibwächter?“, entfuhr es Son Goku ungläubig.

„Ihr kennt diesen Kerl?“, fragte Broly irritiert. „Es sah aus als... als...“

„Was?“, fragte Vegeta gelangweilt.

„Als... hätte er sich an euch vergangen“, antwortete Broly pflichtbewusst.

Son Goku schnaubte wütend. „Also, ich seh das etwas anders.“

„Ach ja?“, fragte Broly und ging in Kampfstellung. „Es sah aber schwer danach aus.“

Vegeta seufzte und massierte sich die Schläfen. „Es ist alles in Ordnung, Broly. Du kannst gehen.“

„Aber, euer Majestät...“, erklärte er hastig. „Ihr habt gesagt, ihr braucht noch ein paar Infos bezüglich der Sitzung morgen...“

„Ja, ja“, schnauzte Vegeta nun. „Ist schon... in Ordnung. Kakarott wollte sowieso gerade gehen.“

„Wollte ich das?“, knurrte der Angesprochene genervt. Das passte ihm alles gar nicht. Sollte doch dieser seltsame Saiyajin gehen. Einfach reinplatzen...

Der Prinz nickte ihm nur zu und schob ihn in Richtung Fenster. „Komm morgen Nachmittag“, befahl er tonlos. „Da hab ich Zeit.“

„Ich arbeite morgen Nachmittag“, entgegnete Son Goku ebenso trocken und kassierte dafür einen ungläubigen Blick.

„Du arbeitest?“, fragte Vegeta irritiert.

„Ja“, antwortete Son Goku einsilbig. Diese Situation sagte ihm so überhaupt nicht zu. Vegeta schob ihn einfach so ab oder was? Was bildete dieser Broly sich eigentlich ein, einfach so herin zu platzen und ihn zu verdrängen?! „Kannst du diesen Lackaffen nicht wegschicken?“, fragte er knurrend.

„Wie bitte?!“, fragte Broly. „Lackaffe?“ Ein bedrohliches Knurren entfuhr ihm und er ballte die Fäuste. „Leg dich lieber nicht mit mir an, du Wicht!“

Son Goku lachte herzhaft. „Ach, Vegeta... Das soll dein Leibwächter sein? Der soll sich mal nicht allzu viel einbilden... Du tätest besser daran, jemanden zu beschäftigen, der stärker ist, als du selbst. Ist sonst raugeworfenes Geld. Aber eigentlich geht es mich ja nichts an.“ Mit einem Ruck schnappte er sich den absolut unvorbereiteten Vegeta und drückte ihn eng an sich, verpasste ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf seine Lippen und schaute ihn provokant an. „Wir sehen uns... mein Prinz...“ Eilig ließ er von ihm ab und deutete eine Verbeugung an, während der er den Blickkontakt keine Sekunde unterbrach. „Bald.“ Dann stieg er in die Luft empor und verließ den Palast ebenso wie er ihn betreten hatte.

Vegeta blieb perplex zurück. Im Grunde hatte er nicht gewollt, dass Kakarott ging, aber was hätte er schon tun sollen? Vor Broly zugeben, dass er sich von einem Unerklässler nehmen ließ? Dass er es genoss, wenn Kakarott da war? Schon am zweiten Tag auf Yasei Schwäche zeigen? Niemals!

„Wer war das?“, fragte Broly, als Kakarott außer Sichtweite war.

„Das war Kakarott“, antwortete Vegeta. „Wir sind zusammen hier angekommen.“

„Mhm“, antwortete Broly bedrückt. „Er kam euch zu nahe.“

Vegeta knurrte unzufrieden. „Das geht dich nichts an. Das gehört nicht zu deinen Aufgaben.“

„Ich muss euch beschützen, vor egal wem“, antwortete Broly pflichtbewusst.

„Vor ihm nicht!“, befahl Vegeta harsch und Broly zuckte kurz zusammen.

Der Leibwächter nickte kurz verstehend und wand sich dann den Papieren zu, die er fallen gelassen hatte, als er den Raum betreten hatte. „Hier“, meinte er und drückte Vegeta die dicke Mappe in die Hände. „Alles, was ihr wissen wolltet, zusammengefasst.“

Vegeta grummelte irgendetwas vor sich hin und ließ sich mit den Papieren auf den Diwan nieder.

Broly beobachtete ihn noch ein paar Minuten tonlos, eher er sich auf das Sofa gegenüber vom Prinzen setzte.

Vegeta unterdrückte ein Seufzen. Zu gerne hätte er ein Schäferstündchen mit Kakarott verbacht... Aber scheinbar gönnte man ihm auf diesem Planeten keine einzige freie Minute... Er hoffte, dass sich der ganze Stress legen würde, wenn er erstmal gekrönt war und einen Überblick über alles hatte. Für einen solche kleinen Planeten gab es hier erstaunlich viel Bürokratie und politisches Gewäsch, von dem er unbedingt eine Ahnung haben sollte. Tarble war viel beschäftigt und so hatte er die meiste Zeit mit Broly verbracht. Sich die Leibgarde und die damit verknüpfte Schule angesehen, etwas trainiert, sich mit Broly gemessen (Kakarott hatte tatsächlich recht, er war um einiges stärker, als sein Leibwächter...). Dieser kleine Kampf war die einzige Zeit gewesen, in der er Yasei bisher hatte genießen können. Eigentlich hatte er von seinem neuen Reich noch nicht wirklich viel gesehen. Und abgesehen von ein paar Diplomaten, Beratern und Dienern, kannte er niemandem von seinem Volk. Er wusste nicht mal, wie das Leben in der Stadt von statten ging.

Wenigstens wusste er, dass er das bald erfahren würde, denn am nächsten Vormittag sollte die Verkündung seines Amtsantrittes stattfinden und er würde ein erstes Auftreten in der Stadt haben.

Vorfreudig grinste er in sich hinein und widmete sich wieder den Staatspapieren.
 

-----
 

Unzufrieden flog Son Goku zurück zur Hütte bei Minos Haus. Genervt seufzend ließ er sich in sein Bett fallen. In Gedanken rügte er sich für die blöde Idee, überhaupt dorthin zu fliegen. Jetzt hatte er sich Hunger auf etwas gemacht, von dem er nicht wusste, wann er es haben konnte. Oder ob überhaupt.

Geschockt schreckte er auf und starrte an die hölzerne Wand.

Ja, was gab ihm eigentlich die Sicherheit, dass er überhaupt wieder Zeit mit Vegeta verbringen konnte? Was, wenn er die ganze Zeit so beschäftigt war, dass er ihm keine Minute opfern konnte? Oder was, wenn er ihn gar nicht mehr sehen wollte? Augenblicklich ploppte vor seinem inneren Auge das Bild von Broly auf. Unwillkürlich knurrte er. Hatte dieser Idiot ihn doch tatsächlich von Vegeta weggehauen... Was fiel ihm eigentlich ein... //Wehe, der kommt Vegeta zu nahe, dann bekommt er es mit mir zu tun...// Und schon im nächsten Moment wunderte er sich, woher diese Reaktion kam. Wieso war er nur auf einmal so eifersüchtig?

Ein lautes Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. „Ja?“, fragte er in Richtung der Türe, die sich auf einmal öffnete. Gute gelaunt trat Mino ein.

„Hey, Son Goku! Wie war der erste Arbeitstag?“, fragte er uns setzte sich neben den Saiyajin aufs Bett.

Son Goku richtete sich auf und rieb sich kurz die Augen. „Gut, hat echt Spaß gemacht.“

Mino lachte kurz freudig. „Super. Wann arbeitest du morgen?“

„Wieso?“, fragte Son Goku interessiert. „Am Nachmittag.“

„Weil“, erzählte Mino und zog es spannungssteigernd in die Länge. „Ich heute gehört hab, dass der Bruder von König Tarble nach Yasei gekommen ist und die Herrschaft übernehmen wird. Und morgen soll er sich das erste Mal in der Öffentlichkeit zeigen.“

Nun hatte er vollends Son Gokus Aufmerksamkeit. „Und?“

„Nun ja“, meinte Mino. „Ich wollte mir das gerne ansehen und dich fragen, ob du mitkommst.“

Hastig sagte Son Goku zu. Das wollte er sich auf keinen Fall entgehen lassen. Er fragte sich, wie Vegeta wohl vor dem Volk rüberkommen würde. Er fiel in eine Art Tagtraum und stellte sich vor, wie Vegeta herrschaftlich über den Volk thronte mit seinem eisernen Blick und seiner wilden Etnschlossenheit... Ein Seufzen entfuhr ihm.

„Alles in Ordnung?“, fragte Mino und Son Goku blickte ihn unverwandt an.

„Klar. Wie wird das aussehen?“, fragte er schließlich.

„Also im Radio haben sie gesagt, es wird eine Parade geben. Vom Palast bis zum 'Königsplatz'. Das ist ein großer Platz in der Innenstadt, auf dem Verkündungen immer abgehalten werden. Dort steht das große Justizgebäude. Es hat einen großen Balkon, von dem aus man den gesamten Platz überschauen kann und dort oben wird er stehen. Ich bin so gespannt auf ihn...“

„Eine Parade?“, fragte Son Goku und lachte. „Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass das Vegeta gefallen wird.“ Die Vorstellung, wie Vegeta grimmig schauend an einer Parade teil nahm, fand er einfach zum Schiessen.

„Vegeta?“, fragte Mino und schaute ihn irritiert an.

„Ja“, antwortete Son Goku. „Das ist der neue König. Wir sind zusammen hier angekommen.“

„Du kennst ihn?“ Minos Augen wuchsen um das doppelte ihrer normalen Größe an. „Seid ihr Freunde?“

Son Goku setzte zu einer Antwort an, aber als er den Mund öffnete, fiel ihm auf, dass er nicht wusste, was er darauf antworten sollte. „Hm“, überlegte er und starrte an die Wand. „Freunde... Gute Frage. Wir haben zusammen gekämpft. Das war, nachdem wir versucht haben, uns gegenseitig umzubringen. Und bevor wir hier gelandet sind, haben wir... noch diverste andere... Schwierigkeiten... zusammen durchgestanden.“ Im Nachhinein betrachtet fand er, dass diese Formulierung es auf den Punkt brachte ohne zu viel zu verraten.

Unverständig runzelte Mino die Stirn. „Ahja.“ Das klang für ihn nicht gerade plausibel. „Und er mag keine Paraden?“

Son Goku grinste. „Mach dir lieber selbst ein Bild von ihm.“

„In Ordnung“, grinste Mino zurück.

„Wieso gehst du nicht mit Akina dorthin?“, fragte Son Goku schließlich aus einem anderen Gedanken heraus.

Mino zog die Schultern nach oben. „Sie arbeitet.“

Son Goku nickte und legte sich zurück in die Laken. Schaute an die Decke.

Nach einer Weile ließ Mino sich ebenfalls nach hinten fallen und schaute ihn von der Seite an. „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt. „Du siehst so abwesend aus...“

In Gedanken war Son Goku schon wieder bei Vegeta. Es machte ihn regelrecht fertig, wie er vorhin abserviert worden war. Eine unsagbare Sehnsucht entwickelte sich in ihm. Sehnsucht nach Vegetas Nähe, nach seinem Duft, nach dem Gefühl von seiner Haut und seinem Geschmack. „Ja“, antwortete er einsilbig. „Ich denke, ich sollte langsam schlafen. War wohl einfach zu viel los heute.“

Mino richtete sich halb auf und lächelte zu ihn hinab. „Dann schlaf gut“, sagte er halblaut und strich mit seiner Hand kurz über Son Gokus Bauch. „Wir sehen uns morgen früh.“ Er erhob sich elegant vom Bett.

Irritiert blickte Son Goku ihm nach. Minos letzte kleine Geste verwirrte ihn. So eine sanfte Berührung... Tat Mino das unbewusst?

In diesem Moment stolperte über die Ecke von einem Teppich und kämpfte mit dem Gleichgewicht. Hastig drehte er sich grinsend zu Son Goku. „Das war Absicht!“, rief er und hängte an sein Rumgehampel noch eine übertriebene Tanzbewegung. „Alles bewusst.“ Mit diesen Worten verließ er die Hütte.

//Dieser Kerl hat einen absoluten Schuss//, stellte Son Goku kopfschüttelnd fest. Und doch fand er ihn irgendwie sympathisch.
 

-----
 

„Musste das mit der Parade sein?“, fragte Vegeta am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Dieser ganze Rummel kostete ihn noch das letzte Quäntchen Verstand. Genervt lief er neben Tarble und dem obersten Parlamentsminister die lange, breite Treppe innerhalb des Justizgebäudes hoch. Vor den Türen hörte man die Menge in freudiger Erwartung jubeln.

Tarble nickte entschuldigend. „Ich hab dich vorgewarnt. So schlimm ist das doch nicht“, versuchte er, seinen großen Bruder zu beschwichtigen. „Die Leute stehen drauf. So kommt keiner auf die Idee, dich nicht zu mögen.“

„Mir ist absolut egal“, meckerte Vegeta weiter. „Ob die Leute mich mögen. Ich bin ihr Herrscher. Und basta.“

Gemeinsam bogen sie um eine Ecke. Endlich waren sie im richtigen Stockwerk angekommen. Genervt holte Tarble Luft und massierte sich die Schläfen. „Vegeta, bitte. Auf Yasei läuft einiges anders, als auf Vegeta-Sei. Das sollte dir langsam klar sein. Gewöhn dich dran. Die Gunst des Volkes ist wichtig, vor allem weil das Königtum hier eher eine symbolische, als eine herrscherische Bedeutung hat. Ich weiß nicht, wie oft ich dir das noch sagen soll...“

Der noch amtierende König öffnete eine breite Türe und geleitete Vegeta und den Minister in das große Zimmer.

Vegeta knurrte genervt. Er wusste, dass er sich daran gewöhnen musste und dass er als König das auch nicht alles ändern konnte. Neben sich würde er das Parlament haben, das in Regierungsfragen bei allem ein Mitbestimmungsrecht hatte. Ihm war das zwar nicht allzu recht, aber so konnte er wenigstens einen Haufen von diesem Bürokratie-Gedöns auf andere abwälzen.

Zumindest hatte die Stadt halbwegs Stil und die Leute jubelten ihm zu.

„Und jetzt, alles wie besprochen, Vegeta. Bitte.“

Ein Diener öffnete eine große Glastüre, die auf einen weitläufigen Balkon hinausführte. Vegeta erhob sein Haupt und straffte seine Brust, ehe er neben Tarble auf den Balkon trat.

Der Anblick war überwältigend.

Auf einem riesigen Platz erstreckte sich unter Vegeta eine riesige Masse an Yaseiern, die zu ihm und seinem Bruder hinauf riefen und winkten. Weiter hinten, wo der Platz mit diversen Gebäuden gesäumt war, erblickte er einige Saiyajins, die in der Luft schwebten und ihm ebenfalls applaudierten.

Nach einer Weile legte sich der Jubel, als Tarble beschwörend die Hände hob. Vegeta bekam am Rande mit, dass sein Bruder die vorbereitete Rede vor dem Volk hielt, doch er lauschte nur periphär. Viel mehr war er damit beschäftigt, die Menge zu mustern. Die Yaseier waren schon ein komisches Völkchen, mit ihren seltsamen Haut- und Haarfarben. Von der Lebensweise erinnerten sie ihn sehr an das Volk der Menschen. Schwach, aber fleißige Arbeiter. Eigentlich hatte Tarble recht, die Saiyajins bereicherten und vervollständigten dieses Volk perfekt. Zum ersten Mal seit seiner Ankunft auf diesem Planeten, stahl sich ein vorfreudiges Lächeln in sein Gesicht. 'Sein Volk.'

Nach der Zerstörung Vegeta-Seis hatte er nicht mehr viel Hoffnung gehabt, jemals einen Thron zu besteigen. Alles was ihm geblieben war, war sein königliches Blut. Doch jetzt...

Erhaben atmete er ein, während Tarble weiter redete. Sein Blick schweifte über die Menge und neugierig musterte er die umherschwebenden Saiyajins. Plötzlich erblickte er Kakarott.

Für eine kleine Sekunde schlug sein Herz heftiger und seine Augen weiteten sich unmerklich. Er überspielte diese Reaktion gekonnt. Dann sah er genauer hin. Jemand saß Huckepack auf Kakarotts Rücken. Irritiert blickte er erneut hin. Das war ein Yaseier. Ein junger Kerl, wahrscheinlich nur wenige Jahre jünger als Kakarott, blaue Haare, bläuliche Haut, und irgendwie ziemlich hübsch. Freundliche, offene Ausstrahlung.

Verwirrt biss Vegeta sich auf die Zunge. Wieso störte es ihn, dass Kakarott diesen Kerl auf dem Rücken trug? Und wer zum Teufel war das eigentlich?

Vegeta traf Kakarotts Blick. Vegeta wusste nicht, wie er reagieren sollte, also reagierte er überhaupt nicht, obwohl Kakarott ihn freudig angrinste. Dann zwinkerte er ihm zu.

Einen Moment setzte Vegetas Herz aus. Kakarott zwinkerte ihm zu? Eine plötzliche Hitzewelle überflutete seinen Körper und er merkte, wie sich in seiner Hose etwas tat. Wieso hatte dieser Kerl diese verdammte Wirkung auf ihn?! Und wieso verdammt hatte Broly am Abend zuvor hereinplatzen müssen?! Er hätte doch ein bisschen Zuwendung dringend nötig gehabt...

Schnell schob er diesen Gedanken beiseite und verschränkte die Arme, wand seinen Blick von Kakarott ab. Das hatte hier alles nichts zu suchen. Und schon hörte er, wie sein Bruder ihn in seiner Rede erwähnte und somit ankündigte. Jetzt war wohl er an der Reihe.
 

Die Rede, die Vegeta hielt war glanzvoll, zukunftsweisend und für viele der Yaseier etwas zu brachial, trotzdem feierten sie ihren baldigen König, denn er versprach ihnen Reichtum, Ruhm und die Verbesserung der intergalaktischen Beziehungen zu anderen Planeten.

In der Tat hatte Vegeta politisch einiges vor, immerhin wollte er, dass sein Reich nicht so klein und unscheinbar unter den anderen Völkern verschwand, wie es zur Zeit noch war. Yasei stand vor einer wirtschaftlichen Blüte, die seine Herrschaft einleiten sollte.

Zufrieden grinsend verließ er unter tosendem Beifall den Balkon.

Den restlichen Tag hatte er frei, musste jedoch gezwungenermaßen mit einigen Leuten speisen, auf die er eigentlich keine Lust hatte. Aber ihm war durchaus bewusst, dass das als König zu seinen neuen Pflichten zählte.

Nun fingen seine Bediensteten auch endlich an, die kolossale Krönungsfeier zu planen. Am liebsten hätte er sich so schnell wie möglich krönen lassen, aber man schlug ihm vor, die Krönung noch drei Wochen aufzuschieben, da sie dann mit dem Vollmondfest zusammen fallen würde.

Bei diesem Vorschlag wurde Vegeta hellhörig.
 

Der Vollmond auf Yasei trat einmal in drei Jahren zutage.

Für die Yaseier bedeutete er nicht sonderlich viel, lediglich eine längere Phase des alljährlichen Hochwassers im Süden und Westen und eine bessere Ernte im Landesinneren.

Yasei selbst war eine Art „Zwergplanet“ und hatte daher auch einen kleineren Mond, als auf anderen Planeten üblich. Schnell hatte sich nach der Übersiedlung der Saiyajins herausgestellt, dass das Licht des hiesigen Vollmondes nicht annähernd genügte, um einen Oozarou aufleben zu lassen. Keine Verwandlung konnte unter diesen Bedingungen stattfinden.

Jedoch weckte das vorhandene Licht durchaus die mit einer Verwandlung verknüpften Instinkte eines Saiyajin.

Zu diesem Anlass fand also alle drei Jahre das so genannte „Vollmondfest“ statt, das die eine Nacht eines wirklich kompletten Vollmondes zelebrierte. Normalerweise fanden sich die Saiyajin hierzu in den Wäldern in den östlichen Teilen, den Bergen von Yasei ein und ließen ihren Instinkten freien Lauf. Wobei dieses Treiben nicht so ausartend orgiastische Ausmaße annahm, wie man vielleicht vermuten würde.
 

Aufgrund dieser Informationen hielt Vegeta es vorerst für keine gute Idee, seine Krönung an diesem Tag zu feiern, doch als man ihm versicherte, dass der Mond erst zu fortgeschrittener nächtlicher Stunde seine volle Rundung erreichen würde, stimmte er zu. Eine königliche Krönung, gefolgt von einem zivilisierten Fest, das dem Anlass gerecht wurde und schließlich eine lustvolle Nacht der Saiyajin.

Unwillkürlich dachte er an Kakarott und was er mit ihm in dieser Nacht alles anstellen konnte. Das konnte ja eine tolle Krönung werden. Ein Event, das er Zeit seines Lebens nicht mehr vergessen würde.
 

-----
 

An diesem Abend lag Vegeta völlig ausgepowert in seinem Bett und lag trotzdem seit Stunden unruhig wach. Zu viel schwirrte in seinem Kopf umher, als dass er auch nur eine Sekunde Schlaf hätte erhaschen können. Die Lichter im Palast waren um diese Zeit schon fast gänzlich erloschen, nur auf den Wachposten glimmten noch die Laternen. Eine unheimliche Stille herrschte vor.

Vegeta zuckte kurz zusammen, als er das leise Geräusch hörte, das entstand, als jemand an eines seiner Fenster klopfte. Langsam richtete er sich in seinem Bett auf und sofort war ihm klar, dass es Kakarott sein musste, der da draußen vor dem Fenster war. Mühsam verließ er, nur in seine Shorts gekleidet, sein Bett und durchquerte das viel zu große Zimmer.

Wortlos blickte er Kakarott an, der lächelnd in der Luft vor dem Fenster hing und ihm winkte. Einen Moment spielte er mit dem Gedanken, ihn nicht herein zu lassen, um ihn zu ärgern, aber sein Körper gehorchte seinem wirren Kopf nicht und öffnete das Fenster.

„Hey“, grüßte Kakarott leise, nachdem er vor ihm auf dem Boden gelandet war.

Vegeta musterte ihn eingänglich. Er trug yaseiische Kleidung. Alles sehr weit und flatterhaft geschnitten. Grünes Shirt, hellblaue Hose. Sah gar nicht schlecht aus. Vorallem nicht, wenn er sich vorstellte, was darunter lag... Langsam überwand Kakarott den letzten Abstand zwischen ihnen.

„Du warst toll heute“, flötete er Vegeta entgegen und legte seine Hände auf dessen Hüften.

Der Gebrauch von Worten schien Vegeta gerade absolut überflüssig. Die Situation schien ihm wie ein real werdender Tagtraum. Eine wohlige Gänsehaut floss über seinen Rücken, als Kakarott seine Nase in seinen Haaren vergrub und ihn dabei enger an sich zog. Genüsslich atmete er den herben Geruch ein, der von der Brust seines Gegenübers ausging, an die er sich nun schmiegte. Er war zu fertig, als dass er imstande gewesen wäre, die Initiative zu ergreifen, also genoss er einfach die Wärme, die er geboten bekam.

„Sind wir heute ungestört?“, fragte Kakarott leise. Vegeta nickte nur und spürte, wie sich Kakarotts Arme weiter oben um seinen Rücken schlossen. „Sehr gut...“, säuselte er, während er Vegeta immer enger an sich drückte. Der Prinz seufzte geniessend. Dann ließ Kakarott ihn plötzlich los und nahm seine Hand. Sachte zog er ihn hinter sich her zum Bett und platzierte ihn darauf, drückte ihn in die Kissen und legte sich über ihn. Bedeckte seinen Hals mit Küssen, streichelte seinen entblößten Oberkörper. Sinnlich. Langsam.
 

In dieser Nacht gaben sie sich die Nähe, die sie beide auf diesem neuen Planeten noch vermissten. Spendeten sich ein Stück Heimat und Zusammensein. Genossen einander und blendeten den sich langsam einstellenden Arbeitsalltag komplett aus.

Es würden noch viele Nächte wie diese folgen.
 

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TO BE CONTINUED

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Chapter 7 - Planet Yasei, II

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Chapter 8 - Planet Yasei III

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Chapter 9 - Planet Yasei IV

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Chapter 10 - Planet Yasei V

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (52)
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Von:  Arya
2017-08-24T19:01:44+00:00 24.08.2017 21:01
Hay
Das Goku unsicher bezüglich Vegetas Gefühlen ist kann ich verstehen. Vor allem wenn man auf das gehörte seines Kumpels hört, ein wenig recht hat er ja auch. Aber Vegeta ist halt Vegeta.
Bin mal gespannt, ob Goku sich das genau überlegt hat mit diesem Rondo Saiyale?? Ich bezweifle es
Von:  Sasosasori
2017-06-22T14:49:44+00:00 22.06.2017 16:49
Wann schreibst du ungefähr wieder weiter? Ich hoffe bald.
Von:  Sasosasori
2017-06-18T08:13:58+00:00 18.06.2017 10:13
Armer Son Goku. Da verliebt er sich einmal richtig in jemanden und dann ist derjenige noch nicht einmal fähig seinen nur für eine Minuten seinen Stolz zu vergessen, damit Kakarott ihm sagen kann das er ihn liebt. Böser, gemeiner Vegeta.

Schreib bitte schnell weiter.

LG Sasosasori
Antwort von:  katzendrache
19.06.2017 23:12
ja, vegeta kann schon ein richtiger depp sein... er hat eben viel erlebt und so einen schutzschld fallen zu lassen kostet viel überwindung :-/
Antwort von:  Sasosasori
21.06.2017 18:03
Hast ja recht, aber trotzdem muss Kakarott alias Son Goku nicht gleich darunter leiden, oder. Also ich finde das unfähr. Man kann aber auch Vegeta voll verstehen. Trotzdem kann nicht alles und jeden als Feind sehen und das obwohl Son Goku doch nur mit ihm zusammen sein will. Aber sehr gut geschrieben.
Von: Yugoku
2017-05-26T20:51:45+00:00 26.05.2017 22:51
Irgendwie kann ich Son-Goku verstehen, dass er von Vegeta hören, möchte, dass auch er Gefühle für ihn hat. Aber unser Prinz, ach ne, erst ist ja jetzt König, traut sich einfach nicht das auszusprechen.XD
Hhm, ob Son-Goku wirklich dieses Rondo Saiyale ausprobieren möchte? Im Moment hört sich das ja noch nicht so überzeugend an.XD Er will doch lieber Vegeta nur für sich haben. :3
Von:  Elija
2017-05-26T13:45:11+00:00 26.05.2017 15:45
🎈🎉🎊 Partie Partie Partie. Oh hehe peinlich war zu spät. Schön das es wieter geht freut mich. 😃
Von:  Lady4
2017-05-23T11:15:43+00:00 23.05.2017 13:15
Die Freude bei mir war riesig, als ich gesehen habe, das es ein neues Kapitel dieser wunderbaren Story gibt ;)
Ich bin so froh und dankbar, das es jetzt wieder weiter geht und hab natürlich in einem durch gelesen.
Leider hab ich jetzt aber auch wieder ein Problem, ich kann es nicht abwarten, wie es weiter geht, das ist doch echt schlimm.
Wie immer wunderbar geschrieben, auch wenn ich ehrlich gesagt, nichts mit Maize und Riso anfangen kann und es mich nicht so interessiert, was die beiden treiben.
Lese das ja weil Vegeta mein Liebling ist und ich von dem süßen nicht genug bekomme.
Wie du merkst, bin ich nicht so gut im schreiben, das überlasse ich dann doch lieber dir und freue mich auf die weiter Führungen deiner Geschichte. Du kannst das echt gut.
LG Lady4
Von:  Luiako
2015-02-11T11:35:57+00:00 11.02.2015 12:35
Hallöchen,
Okay als ich zufällig auf deine ff gestoßen bin war ich erst einmal geschockt ( Nein nicht wegen dem pairing) son goku verliert den Kampf gegen vegeta, normal ja ein Unding. Hinterher hab ich mich riesig gefreut darüber zumal vegeta ja bis heute meine absolute Nummer eins ist. Ich habe deine Geschichte bis jetzt komplett gelesen und muss sagen ich bin begeistert und sie ist der Hammer....
Es gibt fast nichts an deiner Geschichte auszusetzen da ich eh im Moment mehr auf dieses pairing steh, schreib bitte schnell weiter... Dann kann ich deine weiteren Kapitel mit Genuss lesen also bis zu meinem nächsten Kommentar

Viele liebe grüße angi
Antwort von:  katzendrache
11.02.2015 23:31
hey danke für den lieben kommentar :D
die idee ist entstanden, als ich mir diesen kampf vor paar monaten noch mal reingezogen habe und mir dachte, an sich wars schon verdammt knapp, dass son goku gewonnen hat. bzw hätte er ohne krilin und gohan schon ziemlich schlechte karten gehabt^^
Antwort von:  Luiako
11.02.2015 23:37
Ja da muss ich dir recht geben, son goku hätte verloren wenn krillin und son gohan nicht da gewesen wären ich glaube wenn das passiert wäre, wäre dragonball z nicht das geworden wie wir es alle kennen, oder?
Aber wie gesagt deine Geschichte ist der Hammer
Lg angi
Von:  Tales_
2015-01-17T07:47:31+00:00 17.01.2015 08:47
Guten morgen,
zuerst einmal muss ich zugeben das ich bestimmt 2 Jahre nichts mehr zu Dragenball und diesen Pair gelesen habe.
Zufällig habe ich vorgestern die Empfehlung deiner Fanfiction gesehen und sofort hängen geblieben.
Die Idee find ich einfach klasse :)

Sofort als ich angefangen hab zu lesen, war wie gefesselt von der Geschichte.
Ich konnte einfach nicht mehr aufhören.
Der Technik sei Dank, konnte ich deine Fanfic auf den Kindle laden und bequem in der Nacht weiter lesen ^^

Jetzt bin ich am Ende angelangt und freue mich tierisch darauf mehr davon zu lesen :)
Ich bin gespannt wie es nun weiter geht mit den Zwei!
Einfach toll geschrieben und Suchfaktor 10!
lg Shanti
Antwort von:  katzendrache
17.01.2015 20:49
dankeschön :D freut mich, dass du hängen geblieben bist^^
ich lad die ffs die ich les auch immer aufn kindle^^
:D
Von:  Lisaxx
2015-01-12T21:06:13+00:00 12.01.2015 22:06
WOW!!!----das Kapitel ist einfach nur HEISS. Danke das du endlich weiterschreibst.... du umschreibst alles so wunderbar detailliert das man manchmal glaubt da neben zustehen und das echt zu sehen..... freu mich sooooooooooo auf das nächste Kapitel, hpffentlich dauert es nich zu lang :))))))))) LG xxlisa
Von:  SaiyajinVeturi
2015-01-11T21:16:45+00:00 11.01.2015 22:16
Ich finds sooo unsagbar toll das es endlich weiter geht!!!
Ich habe grade das letzte Kapi davon auf meinem Handy zu Ende gelesen und war total mies drauf das es schon zu Ende war!
Und.....kaum das ich heut mal online gucke..is ein NEUES da!!!!!!
Ich dank dir dafür sehr und hoffe das es nicht wieder so lang dauert bis ein neues entsteht!
LG Veturi und ein frohes neues Jahr noch!


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