Zum Inhalt der Seite

Der Urknall, der alles veränderte

Ab Kapitel 2 mit lustigen Outtakes
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Merkwürdige Fieberträume

~
 

Verwundert wanderte die junge Frau mit dem langen, schwarzen Haar umher, sah sich zu allen Seiten um und rümpfte ihre Nase.

Ihre dunkelroten Augen sahen noch einmal an sich hinab, versuchten zu verstehen, wieso in einem weißen, schlichten Nachthemd in die reale Welt zurück gekehrt war und erblickten Stufen, die in den Untergrund führten.

"Was zur Hölle..." dachte sich die junge Frau, die auf den Namen Shizu hörte und sah sich noch einmal um, um zu erfahren, wo sie eigentlich war.

Über ihr und auch zu allen Seiten waren dicke Leitungsrohre, wobei aus einiger dieser Rohre heißer Dampf trat und die Umluft um sie herum erhitzte.

Nachdenklich wanderten die dunkelroten Augen wieder zu den Stufen hinab, die sie nun langsam hinunter trat und biss ihre Zähne aufeinander, als sie spürte, wie sehr die Gitterstufen unter ihren nackten Fußsohlen schmerzten.

Die Vermutung, dass sie sich in einem Heizungskeller oder so etwas in der Art aufhielt, wurde mit jeder weiteren Sekunde mehr bestärlt, auch wenn sie sich im Unklaren war, wie sie überhaupt hierher gekommen war.

War sie vielleicht in einem Genjutsu gefangen?

Prüfend legte Shizu ihre Hände aneinander, nachdem sie die letzte Stufe hinab gestiegen war, versuchte ihr Chakra zu spüren, welches jedoch nicht vorhanden war und stieß einen wehleidigen Seufzer aus.

Ohne Chakra war sie nur eine gewöhnliche Frau, was aber nicht bedeutete, der Panik zu unterliegen, die sich in ihr ausbreiten wollte.

Nein, sie besaß immer noch ihr Taijutsu und würde sich zu helfen wissen.
 

Während sie durch einen engen Gang wanderte versuchte sie sich zu erinnern, was sie zuvor in der Unterkunft des Sannin getan hatte.

Sie erinnerte sich, dass sie mit Karin über Orochimaru und dessen Einzug ins Labor gesprochen hatte.

"Er arbeitet immer viel, wenn er eine Lösung für sein Forschungsproblem gefunden hat. Sorgen musst du dir um Orochimaru-sama nicht machen" hatte Karin ihr versichert, obgleich sie, Shizu, den Sannin in den letzten Tagen, immer am Morgen, schlafend am Schreibtisch im Labor vorgefunden hatte.

Vielleicht hatte Karin aber auch recht und sie, Shizu, machte sich einfach zu viele Sorgen um Orochimaru, schließlich war er doch kein kleines Kind und musste selbst wissen, wieviel Zeit er in seine Forschung investierte.

"Trotzdem... Er muss sich nicht unnötig überarbeiten. Ich muss am Ende wieder die liebevolle Krankenschwester spielen, nur weil er sein Limit verkennt" dachte sich Shizu insgeheim und blieb abrupt stehen, als sie ein verdächtiges Geräusch hörte.

Einige Sekunden lang blieb sie regungslos stehen, sah prüfend über ihre Schulter und stieß einen leisen Seufzer aus.

"War sicherlich nur eine Einbildung" war ihr nächster Gedankengang, belächelte sich nun selbst und schüttelte tadelnd über sich ihren Kopf.
 

Ihre Sinne schärfend setzte sie ihren Weg fort und blieb erneut stehen, als sie dieses schreckliche Geräusch hören konnte.

Das Geräusch, als würde Metall über Metall kratzen, was widerum ein fieses Geräusch erzeugte, welches in den Ohren schmerzte und eine unangenehme Gänsehaut verursachen konnte.

Jenes Geräusch, welches sie vor einigen Wochen zum ersten Mal seit Jahren gehört hatte.

Im Motel, mit Sasuke und Orochimaru zusammen, die sich ihren Filmwünschen hatten beugen müssen.

"Orochimaru-sama, damit machst du mir keine Angst. Erkläre mir stattdessen, wieso wir in der realen Welt sind und wie du das gemacht hast. Ich sagte doch, dass ich nicht noch einmal in die reale Welt zurückkehren will" erläuterte Shizu gelasen, verschränkte ihre Arme vor der Brust und blieb unbeeindruckt.

Solche Sachen konnten sie schon lange nicht mehr aus der Ruhe bringen, war sie doch im Horrorhaus gewesen und war den schlimmsten Wesen begegnet.

Mit solchen Geräuschen konnte er ihr demnach keine Angst machen, auch wenn jenes kratzende Geräusch näher kam.
 

Schritte ertönten hinter ihr auf dem Eisenboden, gefolgt von dem schrecklichen, kratzenden Geräusch, weswegen sie sich ruckartig drehte und sofort mehrere Schritte zurück wich, nicht ohne ihren Gegenüber im Auge zu behalten.

Noch einmal ordnete Shizu ihre Erinnerungen, erinnerte sich an das Abendessen mit ihren Freundinnen und Karin und erinnerte sich, dass sie allein in der Küche beim Esstisch sitzen geblieben war, um eine neue Geschichte zu schreiben.

War sie etwa beim Grübeln und Musik hören eingeschlafen?

"Das ist es. Ich bin eingeschlafen und träume" erlangte sie jene Erkenntnis und entspannte sich etwas, wenn auch nicht gänzlich.

Überlegend, wie sie sich nun verhalten sollte oder musste, wich sie einen weiteren Schritt zurück, während sie ihren Gegenüber noch einmal eingehend musterte.

Vor ihr, etwa fünf Meter entfernt, stand ein Mann mit üblen Verbrennungen im Gesicht, auf dessen Kopf er einen braunen Hut trug.

Ihre dunkelroten Augen glitten am gestreiften Pullover hinab und glitten unweigerlich am rechten Arm entlang, betrachteten den Handschuh, der mit vier scharfen Klingen ausgestattet war und wich einen weiteren Schritt zurück.

Angst verspürte sie nicht direkt, sie war lediglich vorsichtig, zudem sie nun selbst auf der Suche nach einer Waffe war, um sich verteidigen zu können.
 

"Okay, in nächster Zeit werde ich mir keine Horrorfilme mehr ansehen" sagte Shizu nüchtern und blieb wachsam, als sich ihr Gegenüber in Bewegung setzte, leise lachte und sie mehr und mehr in die Ecke drängte.

"Verschwinde aus meinem Traum. Selbst wenn du mich töten solltest, was du nicht kannst, kehre ich ins Leben zurück. Orochimaru-sama würde meinen Verlust nicht hinnehmen" rief sie ihm entgegen und schluckte unwillkürlich, als er nun direkt vor ihr stand.

"Bist du dir sicher, Jessy?" erwiderte er ihr schmunzelnd, wobei Shizu zusammen zuckte, als seine dunkle Stimme ihren richtigen Namen ausgesprochen hatte.

"Geh... Geh weg von mir, Freddy" wisperte Shizu und stieß ihn von sich, atmete angespannt durch und erblickte eine dünne Eisenstange neben sich auf den Boden liegen.

"Freddy Krueger, du magst der Dreammaster sein, aber ich selbst entscheide, wie mein Traum endet. Du entstammst nur einem ziemlich guten Horrorfilm" rief Shizu nun wieder etwas sicherer und hielt die dünne Eisenstange mit beiden Händen umfasst vor sich.
 

Freddy fing sich wieder, war er auf derartigen Widerstand nicht gefasst gewesen und belächelte ihre Aussage missbilligend.

"Willst du nicht den Grund erfahren, weshalb du von mir träumst?" fragte er an die junge Frau mit dem schwarzen Haar gerichtet, streckte seine rechte Hand mit den Klingen aus und zerrte ein junges, sehr hübsches Mädchen aus einer dunklen Ecke hervor.

"Erinnerst du dich an diese kleine Schlampe, Jessy?" wollte er erfahren und konnte in den dunkelroten Augen erkennen, dass sich die Schwarzhaarige durchaus erinnern konnte.

"Das Mädchen aus der Bar. Sie... Wegen ihr sind Orochimaru-sama und ich eingesperrt gewesen" murmelte Shizu, obwohl sie sich natürlich fragte, was das Mädchen in ihrem Traum zu suchen hatte.

Sie wimmerte, ihre Haut war an einigen Stellen aufgeschnitten worden und ihr blondes Haar war durch ihr eigenes Blut verfärbt.
 

"Willst du deine Rache stillen?" fragte Freddy und warf die Blonde hinab zu ihren Füßen.

"Willst du dich nicht an all die Menschen rächen, die dich über Jahre tyrannisiert haben?" fuhr er fort und ließ die Klingen seines Handschuhs über ein breites Rohr gleiten, um dieses schreckliche Geräusch zu erzeugen.

"In deinen Träumen darfst du morden, schlachten, foltern und weitaus mehr" erklärte er ihr den Sinn ihres eigenen Traumes, von dem auch er ein Teil ihrer Selbst war und las förmlich die Skepsis in ihren Augen.

"Deine düstere Seite schreit nach Blutvergießen. Beginne mit deinem Rachefeldzug und zeige der Menschheit, wie grausam und skrupellos du eigentlich bist, Jessy" waren seine letzten Worte, ehe er beobachten durfte, wie Shizu ihre linke Hand ausstreckte, dass blonde Haar des Mädchens ergriff und sie mit einem Ruck auf die Füße zog.

"Mein Leben wäre anders verlaufen, wenn ich in der realen Welt solche Fähigkeiten besessen hätte. Ich hätte vermutlich schon viele Menschenleben auf dem Gewissen, nur weil sie mich ungestraft Missgeburt genannt haben. Für jeden Schlag, für jedes bisschen Spucke und auch für jeden einzelnen Stein hätte ich schon lange Rache geübt" erzählte Shizu von ihrem Hass gegenüber Menschen, die sie über Jahre lang gemobbt hatten.

Ja, sie hatte sich immer an ihre Peiniger rächen wollen.

An jeden einzelnen ihrer Peiniger, die es nicht wert waren, ein unbekümmertes Leben zu führen, während sie seelisch immer wieder an den Rand der Verzweifelung getrieben worden war.
 

"Ja, ich will Rache. Blutige Rache an all die Menschen, die mich wie den letzten Dreck behandelt haben" bejahte sie seine Frage und schloss für einen kurzen Moment ihre dunkelroten Augen, kämpfte all ihre barmherzigen Gefühle nieder, die sie an Rache hindern würden und atmete einmal tief ein und wieder aus.

"Ich gestatte dir, dich frei in meinem Traum zu bewegen, Freddy, aber ich erwarte dafür natürlich eine kleine Gegenleistung. Bring mir meine Peiniger" gestattete sie dem Dreammaster, ehe sie ihre dunkelroten Augen wieder auf die Blonde richtete, welche leise um Gnade wimmerte.

"Wie ich sehe, wir sprechen die gleiche Sprache" erwiderte Freddy, schnippte mit den Fingern seiner linken Hand, wodurch sich die Umgebung veränderte und sie offenbar in eine Art Kerker mit etlichen Menschen gelandet waren.

"So viele vertraute Gesichter. Der Traum gefällt mir allmählich" schmunzelte Shizu, als sie in die Zelle blickte und die Gesichter ihrer damaligen Peiniger erkannte.

"Jeder von euch wird bluten" schwor sie leise, doch zuerst würde sie sich um die Verräterin kümmern, welche nach wie vor um Gnade flehte, die sie dieses Mal nicht walten lassen würde.
 

~
 

"Ich wüsste nur zu gern, was du träumst, Shizu. Du grinst schon die ganze Zeit so gehässig" überlegte Saori laut, die noch einmal ihr Zimmer verlassen hatte, um sich einige der gebackenen Plätzchen zu holen und saß der Schwarzhaarigen gegenüber am Esstisch in der Küche.

"Tut weh, nicht wahr? Genieße diese Schmerzen" nuschelte Shizu in ihren verschränkten Armen hinein, auf welche sie ihren Kopf gebettet hatte und lachte leise in den Stoff ihres schwarzen Pullovers hinein.

Saori neigte ihren Kopf fragend, war schon über die sehr fies klingende lache ihrer Freundin überrascht, welche sonst immer die Freundlichkeit in Person war und stützte ihr Kinn auf ihre linke Handinnenfläche, während sie sich ein weiteres Plätzchen in den Mund schob.

"Will ich wissen, was du gerade im Traum veranstaltest?" fragte Saori mehr zu sich selbst und überlegte, ob sie Shizu aufwecken sollte.

Nein, hinterher wurde ihr noch vorgeworfen, sie aus einen schönen Traum gerissen zu haben, weswegen sie wortlos auf ihrem Stuhl sitzen blieb und die wenigen Abschnitte der neuen Geschichte las, die Shizu zu Papier gebracht hatte.
 

Leise Schritte ließen Saori aufhorchen, die sich nun zügig näherten, ehe der Sannin im Türrahmen erschien und seine linke Hand nach den Lichterketten im Gang ausstreckte.

"Was..." begann er, verstummte jedoch, als er den geschmückten Tannenbaum in der Küche erblickte und sah zu Saori, welche beschwichtigend ihre Hände erhob.

"Nicht aufregen, Orochimaru. Wir wollen nur ein wenig Weihnachten feiern" versuchte sie ihn milde zu stimmen und legte anschließend ihren linken Zeigefinger an ihre Lippen, während sie auf Shizu deutete, welche bei zuviel Lärm mit Sicherheit aufwachen würde.

"Über diese Lichterketten sprechen wir noch" ermahnte der Sannin die Grünhaarige, trat zu Shizu heran und legte seine linke Hand prüfend auf ihre Stirn.

Wie vermutet, denn seine Schülerin würde sehr wahrscheinlich nicht einfach so beim Esstisch einschlafen, hatte sie Fieber, zwar nicht sonderlich hoch, aber hoch genug, um sie in fiebrige Träume zu lullen, denen sie wohl schon eine ganze Weile ausgesetzt war.
 

~
 

Mit ausdrucksloser Miene zerrte Shizu ihr letztes Opfer beim Kragen hinter sich her, warf jenes Opfer anschließend ins Höllenfeuer und beobachtete, wie die vielen Leichen brannten.

"Schmort in der Hölle" murmelte Shizu, verschränkte ihre Arme vor der Brust und bemerkte im Augenwinkel, wie der Dreammaster zu ihr heran trat.

Stille kehrte ein, die Shizu zum Nachdenken nutzte, um sich im Klaren zu werden, was sie eben getan hatte, ehe sie einen erschrockenen Laut von sich gab und aus einem Reflex heraus zu ihrem Schwert greifen wollte, welches jedoch nicht an ihrer linken Seite hing.

"Was soll..." erhob sie ihre Stimme und biss ihre Zähne fest aufeinander, als sich die linke Hand des Dreammaster in ihrem Haar verkrallte und sie über das Höllenfeuer baumelte.

Schluckend spürte sie vier Klingen, die zuerst an ihrem Hals entlang glitten, schließlich über ihr Schlüsselbein fuhren und anschließend auf ihrem Bauch ruhten.

"Lass mich los" befahl sie, schließlich war das noch immer ihr Traum, den sie nach ihren Wünschen gestaltete und hielt die Luft an, als er ihr Haar los ließ und sie geradewegs ins Höllenfeuer stürzte.

Seine Lache hörte sie noch, spürte im nächsten Moment eine unglaubliche Hitze um sich herum und betete, dass dieser Traum doch endlich ein Ende fand.
 

~
 

Orochimaru zog seine Hand zurück, wollte die Grünhaarige erneut auf die Lichterketten und den Tannenbaum ansprechen, wobei er ebenso wissen wollte, was Weihnachten war, als Shizu vom Stuhl sprang, ein Kunai aus ihrer Beintasche zog und sich hektisch und schwer atmend in der Küche umsah.

Erst als sie Orochimaru und Saori erblickte entspannte sie sich allmählich, ließ das Kunai zurück in die Beintasche verschwinden und wischte sich die wenigen Schweißtropfen von ihrer Stirn, nicht ohne zu bemerken, dass sie Fieber hatte.

"Ich... Ich lege mich hin. Gute Nacht" murmelte Shizu leise, ohne Saori ihre Frage zu beantworten, die sie ihr unbedingt hatte stellen müssen.

Nein, weder Saori, noch Orochimaru mussten erfahren, dass sie in ihrem Traum mehrere hunderte Menschen gefoltert und letzten Endes getötet hatte.

Gerade der Sannin sollte nichts erfahren, denn er würde ihr wieder unter die Nase reiben, wie sehr sie es doch genoss, Menschen zu quälen.

Mit jenem Gedanken trat sie langsam an Orochimaru vorbei und verließ die Küche.
 

"Wer weiß, was sie im Fieberwahn geträumt hat. Hörte sich vorhin so an, als würde sie Menschen quälen" merkte Saori an und biss in ihr Plätzchen hinein, während sie mit ihren Schultern zuckte.

"Hier, nimm ein paar Plätzchen mit, wenn du zu ihr gehst. Das mit Weihnachten erkläre ich dir morgen Früh vor Trainingsbeginn, wenn es dir recht ist" fuhr Saori fort und schob den Teller mit den restlichen Plätzchen zum Sannin rüber.

"Wer hat behauptet, dass ich zu ihr gehen werde?" erwiderte Orochimaru und beobachtete, wie sich die Grünhaarige gähnend erhob und sich noch ein letztes Plätzchen nahm.

"Niemand. Ich weiß es eben, mehr nicht. Gute Nacht und... Keine perversen Spielchen. Denk dran, die kleine Shizu hat Fieber" grinste Saori, steckte sich das Plätzchen in den Mund und verließ die Küche erhobenen Hauptes.

Auch sie kannte den Sannin inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er Shizu aufsuchen würde, sei es aus geheimer Sorge oder weil er Lust auf seltsame Spielchen mit ihr hatte.
 

Nachdenklich lag Shizu bereits im Bett und versuchte ihren Traum zu verdrängen, den sie eigentlich in vollen Zügen genossen hatte.

"Was ist nur aus mir geworden?" fragte sie sich und obwohl es sich nur um einen Traum handelte, in dem sie sich ihre geheimsten Wünsche erfüllt hatte, machte ihr ihr eigenes Verhalten inzwischen doch ein wenig Angst.

Natürlich war sie kein Unschuldslamm, sie hatte in ihrer Vergangenheit schon sehr viele Menschen verprügelt, die ihr seelischen Schaden hatten zufügen wollen.

Wie oft hatte sie es mit Ignoranz oder einem Gespräch versucht?

Wie oft hatten ihr diese zwei Optionen geholfen?

Wie oft war sie von ihren Mitmenschen dümmlich belächelt worden?

Nein, Schläge waren so manches Mal wirklich die einzige Lösung gewesen, damit die Diskriminierung gestoppt wurde.

Stolz war sie auf dieses letzte Mittel nicht, aber es war der letzte Ausweg gewesen, um sich vor weiteren Schaden zu bewahren.

"Warum... Warum kann ich diese ganze Scheiße nicht einfach vergessen?" fragte sie sich insgeheim und vergrub ihr Gesicht im großen Kissen.

Sie wollte all diesen Schmerz vergessen und ihr jetziges Leben genießen.

Ja, ihre Vergangenheit durfte keine Rolle mehr spielen und trotzdem wurde sie in so manchen Situationen an ihr damaliges, schwaches Ich erinnert.
 

Leise schluckend blieb sie regungslos liegen, als die Matratze neben ihr nachgab und sie eine Wärmequelle neben sich spürte.

"Was willst du? Verschwinde in dein Labor, wie du es in den letzten Tagen und Nächten auch gemacht hast. Lass mich in Ruhe" murmelte sie, drehte sich demonstrativ auf die andere Seite und wischte sich die wenigen Tränen von ihren Wangen.

"War das etwa ein Vorwurf, kleine Shizu?" wollte Orochimaru schmunzelnd erfahren, rutschte zu seiner Schülerin heran, welche etwas Unverständliches vor sich her murmelte und leise schniefte.

"Lass mich einfach in Ruhe, Orochimaru-sama" wisperte Shizu, kniff ihre Augenlider fest aufeinander und versuchte sich zu beherrschen, was ihr jedoch kläglich misslang.

Sie konnte ihre Gefühle nicht länger unterdrücken, die Kraft dazu fehlte ihr, zudem sie nun wieder an Sasuke denken musste, den sie verlassen hatte.

Endgültig verlassen, weil sie ein egoistischer und dämlicher Mensch war.
 

Stille kehrte ein, in welcher Orochimaru zu verstehen versuchte, weswegen sie derart aufgewühlt war und rutschte schließlich gänzlich zu ihr heran.

"Hattest du etwa Sehnsucht nach mir?" neckte er sie und spürte im nächsten Moment ihren linken Ellenbogen in seinen Rippen.

"Kleine Shizu, du hättest nur ein Wort sagen müssen und...". "Ich habe mir nur Sorgen um deine Gesundheit gemacht, mehr nicht. Ich hatte in keinster Weise Sehnsucht nach dir" fiel sie ihm ins Wort, drehte sich zu ihm herum und sah ihm nun direkt in die Augen.

"Wisch dir dein dämliches Grinsen aus dem Gesicht, sonst warst du einmal ein Mann und...". "Reg dich nicht auf" unterbrach er seine Schülerin und bemerkte, wie nun auch ihre anfängliche Wut schwand und sie mit ausdrucksloser Miene auf sein schwarzes Shirt starrte.

Sie schien ihre Gefühle wieder weitgehend unter Kontrolle zu haben, weswegen er seine linke Hand erhob und ihr eine störende Haarsträhne aus der Stirn strich.

"Du solltest dich ausruhen" riet er ihr und belächelte ihre nächste Handlung, drehte sich bereitwillig auf den Rücken und spürte im nächsten Moment ihren Kopf auf seiner rechten Brusthälfte, während sich ihre Füße zwischen seine Beine zwängten, um genügend Wärme zu erhalten.
 

Leise seufzend schlossen sich die dunkelroten Augen, während sie stumm die Kraulbewegungen seiner rechten Hand auf dem seidigen Stoff ihres roten Nachthemdes genoss und hob ihr Gesicht fragend, als ihre rechte Hand, die auf seinen Bauch ruhte, ergriffen wurde.

Eine Erklärung für seine Handlung erhielt sie jedoch nicht von ihm, aber vielleicht durfte sie auch gar nicht jede seiner Handlung hinterfragen, zudem er sich ihr dieses Mal auch nicht aufdrängte, wie er es doch sonst immer tat.

"Orochimaru-sama...". "Nein" antwortete er ihr sofort, weswegen sie schmunzelte und erneut zu ihm aufblickte.

"Hattest du etwa Sehnsucht nach mir?" drehte sie den Spieß um und sah deutlich, wie sich seine Lippen zu einem amüsierten Schmunzeln verzogen.

"Nein, kleine Shizu. Solche Gefühle...". "Lügner" fiel sie ihm ins Wort, kicherte leise über seine verwunderte Miene und stieß einen leisen, wehleidigen Seufzer aus, weil sie leichte Kopfschmerzen neben dem Fieber verspürte.

Vielleicht sollte sie tatsächlich erst einmal schlafen und ihre Neckerei am morgigen Tag fortsetzen, wenn sie sich wieder besser fühlte.
 

"Sei still und schlaf" befahl er ihr leise und hörte sie abermals leise in sich hinein kichern.

"Oh ja, ich muss dir unglaublich gefehlt haben" teilte sie ihm ihre persönliche Meinung mit und zuckte zusammen, als er ihr strafend in die Seite piekste, sehr wohl wissend, wie kitzelig sie eigentlich war.

"Aber..." fuhr sie leise fort, kuschelte sich wieder gänzlich an seine Seite und senkte ihre Augenlider, um seinem Befehl zu folgen.

"Ein ganz klein wenig hast du mir auch gefehlt, aber wirklich nur ein klein wenig" verriet sie ihm und behielt ihre Augen geschlossen, als seine linke Hand über ihre rechte Wange glitt und ihr einige Haarsträhnen hinter ihr Ohr strich.

Zu ihrem Geständnis sagte er kein einziges Wort und auch sein Herzschlag verriet ihr nicht, wie er sich nun fühlte.

Einzig und allein die Stille blieb der jungen Frau, welche sich über seine Verschwiegenheit nicht sonderlich wunderte.

Nein, er war kein Mensch, der diverse Gefühle zeigte oder gern zugeben mochte.

Sie würde sich berechtigte Sorgen machen, wenn er solche Gefühle zugeben würde, ohne wütend auf sich selbst zu werden.

Ihr jetziges Verhältnis, sofern sie ihre Bindung überhaupt als ein Verhältnis bezeichnen konnte oder durfte, konnte so bleiben, wie es war und musste sich nicht ändern.

Sie wollte weder mehr, noch weniger mit ihm tun und dessen war sich wohl auch der Sannin bewusst, der sicherlich wusste, weshalb sie ihren Tränen in letzter Zeit so oft erlegen war.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2016-01-04T06:59:07+00:00 04.01.2016 07:59
Hey (•‿•)

Am Anfang hab ich bei dem Fiebertraum nicht wirklich glauben wollen, das es nur ein Traum ist, hab eher gedacht das es ein Test sein könnte von Oro oder so was wie ein Genjutzu von Sasuke,Obito,etc... um zu sehen ob sich das wiederholt, was da in der anderen Welt von Obito passiert ist. Kann mir auch gut vorstellen, dass es verstörend war hinterher und du dich dann nicht wohl fühlst und dir Vorwürfe machst, wenn man sonst versucht zu schlucken. Vielleicht war es aber auch, weil das von Obitos Welt noch nachhängt und Shizu darüber nachgedacht hatte...

Ich finde es cool, wenn Oro auch mal lieb sein kann und zum kuscheln und trösten kommt. Dann überleg ich ob er sich wirklich so verändern könnte, aber 140Kapitel für CharakterEntwicklung dürften langen, zudem er ja damit auch seine Eigenen Ziele verfolgt, wenn „Shizu nach seiner Aussage weniger Nervig ist...“ und er sie wegen der Fähigkeiten braucht. Momentan ist das eher so der Punkt für mich, das ihn Glaubwürdiger macht – und eben auch das er gern seine Spielchen spielt.

CuCu Jyorie

Von:  Mangalove_san
2015-12-24T10:00:10+00:00 24.12.2015 11:00
hey:)
tolles kapii:)
war wieder mal spannend:)
mhh... diese blondine aus der Disco also...
könnte ja sein, dass sie vielleicht in den nächsten Kapiteln wieder auftauchen könnte, wen sie wieder vorgekommen ist.
Wird vorallem spannend sein, freu mich schon:)
mh... war jetzt eigentlich schon die Mission mit Kakashi und Minato, weil bei den vorherigen Kapitel irgendwas mit Sasuke war, dass er auch mit Minato bei dieser Mission da war oder ich hab mich einfach vertan, keine Ahnung, aber trotzdem bin ich mal gespannt wie es weiter geht:)

*bussy* mangalove_san
Antwort von:  xXSasukeUchihaXx
24.12.2015 23:56
Huhu, lieben Dank für deinen Kommentar und fröhliche Weihnachten ^.^
Hehe, ja, wer weiß, was dahinter steckt und was Kakashi und Minato betrifft... Ich weiß es echt nicht mehr, obwohl ich das eigentlich wissen sollte x.x Liegt echt zu lange zurück, wo ich das geschrieben habe.
Ich hoffe jetzt einfach mal, dass ich dazu noch etwas geschrieben habe, ansonsten überlasse ich dir, was du dazu denkst :)
Wünsche dir noch schöne Feiertage.

Liebe Grüße

Sasu


Zurück