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Der Urknall, der alles veränderte

Ab Kapitel 2 mit lustigen Outtakes
von

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Akt der Verzweifelung

"Omni potenz... Verdammt, wieso kriege ich diese Worte nicht in meinen Kopf hinein? Omni potentas dei... Vielleicht würde ich mir diese Worte eher merken, wenn ich die Bedeutung der Worte kennen würde" lernte Shizu die lateinischen Worte in ihren Gedanken auswendig, warf einen Blick zur Badezimmertür, hinter welcher ihr Freund verschwunden war, um zu duschen und blieb stumm auf ihrem Bett liegen.

Vor einer Stunde, inzwischen war es kurz vor Mitternacht, hatten sie Fremont erreicht und waren zum nächsten Motel gefahren.

Yoshi, Sasuke und sie, Shizu, hatten ein großes, gemeinsames Zimmer bekommen, während sich Sam und Dean ebenfalls ein Zimmer teilten.

"Omni potentas dei potestatum invoco. Irgendwie klingt das schon cool, nur habe ich gar keine Ahnung, was ich eigentlich lese" dachte sich Shizu insgeheim, grinste schief und war froh, dass der erste Satz noch einmal wiederholt wurde.

Am liebsten hätte Shizu diese Aufgabe ihrem Zwillingsbruder überlassen, der vielleicht ein besseres Gedächtnis bezüglich solcher Sprachen besaß, aber sie hatte sich nicht getraut, ihren Freunden von der Gefahr zu erzählen, welche ihnen drohte.

Einerseits fürchtete sie, belauscht zu werden, andererseits wollte sie Yoshi die gute Laune nicht verderben, denn sehr wahrscheinlich würde er in nur wenigen Minuten seiner Mutter begegnen.
 

Im selben Moment lief Dean mit Yoshi zur Rezeption des Motels, um zu erfahren, welches Zimmer Anita bewohnte.

Aus einem unerfindlichen Grund reagierte sie nicht mehr auf seine Anrufe, hatte Dean ihr doch nur sagen wollen, dass sie in Fremont angekommen waren und sie nun ihren verloren geglaubten Sohn endlich sehen durfte.

"Dean, ich habe ein schlechtes Gefühl, wenn ich ehrlich sein soll" murmelte Yoshi leise und malte sich in seinen Gedanken schon die schrecklichsten Dinge aus, die geschehen sein könnten und folgte dem älteren Winchester, der das zehnte Zimmer aufsuchen wollte.

"Jürgen, du wirst Sam zu mir schicken und dich anschließend in euer Zimmer...". "Ich hole Sam, aber ich werde nicht zurück ins Zimmer gehen. Es geht schließlich um meine Mutter" fiel Yoshi dem älteren Winchester ins Wort, sah Dean eine ganze Weile eindringlich an, der bereits einen Dietrich in der Hand hielt und er schließlich doch dessen Zustimmung erhielt.

"Du bleibst im Hintergrund, haben wir uns verstanden?" warnte Dean den Schwarzhaarigen, ehe er seufzte, seinen Kopf schüttelte und sich bereits am Schloss zu schaffen machte, während Yoshi seinen jüngeren Bruder holte.
 

Nur eine Minute später kehrte Yoshi mit Sam zurück, während Dean bereits seinen Revolver gezogen hatte und sich neben der Tür, die er nur einen minimalen Spalt breit geöffnet hatte, an die Wand presste.

Sam nickte ihm zu, sein Dämonenmesser in der rechten Hand haltend und sah noch einmal prüfend zu Yoshi, dessen Sorge er in den goldenen Augen erkennen konnte, ehe Dean die Tür aufstieß.

Rasch wanderten die grünen Augen durch das verwüstete Einzelzimmer, wanderten zum Bett, auf dessen Bettdecke er Blutspritzer erkennen konnte und lief langsamen Schrittes über die Akten, die im Zimmer verteilt lagen.

"Jürgen, warte hier" bat Sam, folgte anschließend seinem älteren Bruder in das Zimmer und sah sich ebenfalls um.

Der Nachttisch neben dem Bett war umgestoßen worden, weshalb die darauf gestandene Nachttischlampe auf dem Boden lag, während der kleine Fernseher auch schon bessere Zeiten gesehen hatte, dessen Bildschirm vereinzelte Risse besaß.
 

"Das Badezimmer ist sauber. Wer oder was auch immer Anita angegriffen hat, es ist weg und hat kaum Spuren hinterlassen" berichtete Dean, steckte seinen Revolver wieder ein und ging neben dem Bett in die Hocke, um einen Blick in die Reisetasche zu werfen.

"Kein EMF, also können wir einen Geist ausschließen" murmelte Sam, der sein Gerät gezückt hatte, um die Schwingungen im Raum zu überprüfen.

Ebenso schloss er Dämonen aus, denn deutlich konnte er die Salzlinie am Fenster erkennen, die sich auch vor der Tür befunden hatte.

"Mh... Sie arbeitet im Moment an keinen Fall, so weit ich das erkennen kann. All ihre Waffen liegen in ihrer Reisetasche. Sam, überprüfe, ob es in Fremont ähnliche Fälle gegeben hat" bat Dean, richtete sich wieder auf und befühlte die Blutspritzer auf der Bettdecke.

"Das Blut ist bereits getrocknet. Vermutlich trägt Anita ihr Handy bei sich, also sollten wir sie orten können" vermutete der ältere Winchester, sammelte die vielen Akten auf, die er anschließend in die Reisetasche legte und nahm das gesamte Gepäck mit, um es in ihren Zimmer zu verwahren.
 

"Jürgen, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Wir finden Anita" versuchte Sam den Schwarzhaarigen zu beruhigen, der einen kurzen Blick in das verwüstete Zimmer geworfen hatte und unweigerlich schlucken hatte müssen.

"Kann ich... Kann ich helfen? Ich möchte...". "Du hilfst uns, indem du in euer Zimmer gehst und uns die Arbeit überlässt. Wie Sam bereits sagte, wir werden Anita finden" fiel Dean ihm sofort ins Wort und auch wenn er verstehen konnte, dass Yoshi unbedingt helfen wollte, sollte er ihnen die Suche überlassen.

"Ruh dich ein wenig aus. Wir werden dich informieren, wenn wir Genaueres wissen" versprach Sam, weswegen Yoshi geknickt und nach wie vor mit besorgter Miene nickte und anschließend auf den Absatz kehrt machte, um in sein gemeinsames Zimmer mit Sasuke und Shizu zu gehen.

Er konnte im jenen Moment nur hoffen, dass seine Mutter noch am Leben war und so lange durchhalten konnte, bis Sam und Dean wussten, wo sie war und was sie entführt hatte.
 

"Hodie abba tempere" las Shizu in ihren Gedanken den letzten Satz, stieß einen leisen Seufzer aus und legte das Blatt Papier unter ihr Kopfkissen, als sich die Badezimmertür öffnete und Sasuke zurück in ihr Zimmer trat.

"Du hast Salz vor die Fenster gestreut?" fragte Sasuke überrascht, trocknete sich sein schwarzes Haar und warf einen Blick zur Zimmertür, vor welche er ebenfalls eine Salzlinie erkennen konnte.

"Ich hätte noch mehr zu unserem Schutz getan, wenn ich wüsste, wie es geht. Na ja, Salz sollte vorerst reichen" erwiderte Shizu und verschwieg ihrem Freund, dass sie unter ihrem Bett das runde Symbol gemalt hatte, um einen Engel zurück in den Himmel zu schicken.

Dementsprechend schmerzte ihre linke Handinnenfläche, die sie mit einem Kunai aufgeschnitten hatte, um an ihr Blut zu gelangen.

Nickend setzte sich Sasuke, nachdem er in seine schwarze Shorts geschlüpft war und ließ sich auf sein eigenes Bett nieder sinken, welches direkt am Fenster stand und lauschte der leisen Musik aus dem Fernseher.

In erster Linie war er beruhigt, dass seine Freundin wieder bessere Laune zu haben schien und nicht länger um ihre Eltern trauerte.
 

Im nächsten Moment wurde die Zimmertür aufgeschlossen, ehe Yoshi ihr gemeinsames Zimmer betrat, die Tür hinter sich verriegelte und die Salzlinie erneuerte.

Ohne ein Wort der Erklärung entledigte sich Yoshi seiner Turnschuhe, warf sich auf sein Bett und vergrub sein Gesicht im Kissen.

Verwundert setzte sich Shizu auf, sah erst fragend zu Sasuke, der ebenfalls überfragt zu sein schien und richtete ihre dunkelroten Augen wieder auf ihren Zwillingsbruder, dessen Schultern leicht bebten.

"Was ist los, Yoshi?" durchbrach Shizu die Stille, schaltete mit der Fernbedienung den Fernseher aus und schwang ihre Beine aus dem Bett, nur um zu ihm auf sein Bett zu klettern.

"Ich... Ich wollte doch nur meine Mutter sehen. Fünf Minuten hätten mir schon genügt, aber..." erläuterte Yoshi und sein besorgter, brüchiger Tonfall verriet, dass etwas ganz und gar nicht stimmen konnte.

"Beantworte ihre Frage, Yoshihiro" bat Sasuke, denn auch er fragte sich, was geschehen sein könnte, ehe Yoshi zu erzählen begann, wenn auch nur in unvollständigen Sätzen, weil er viel zu aufgewühlt war.
 

Stille kehrte im Motelzimmer ein, die Shizu nutzte, um Yoshi in die Arme zu schließen und zu überlegen, ob das Verschwinden seiner Mutter etwas mit Engeln zu tun haben könnte.

"Cas wollte uns anscheinend warnen und helfen, aber scheinbar blieb sein Ausflug in meinen Traum nicht unbemerkt. Soll ich ihn rufen? Vielleicht weiß er, was mit Anita geschehen ist" fragte sich Shizu insgeheim, während ihre rechte Hand immer wieder über das schwarze Haar ihres Zwillingsbruders glitt, der sich inzwischen halbwegs beruhigen hatte können und selbst in Gedanken zu sein schien.

"Was... Was ist mit deiner linken Hand?" fragte Yoshi nach weiteren Minuten und deutete auf ihre linke Hand, die sie mit mehreren Taschentüchern umwickelt hatte.

"Nur eine kleine Schnittwunde, nichts Ernstes. Sam und Dean werden deine Mutter schon finden, also bewahre einen kühlen Kopf, auch wenn es dir schwer fällt, Yoshi. Vielleicht... Vielleicht sollten wir zu Gott beten, ich meine... Du weißt schon" versuchte sie Yoshi gänzlich zu beruhigen, nicht ohne sich am Hinterkopf zu kratzen, weil sie ihre Idee selbst so ziemlich albern fand.

Dennoch willigte Yoshi leise ein, denn er wollte jeden Versuch unternehmen, um seiner Mutter zu helfen, schloss seine goldenen Augen und schickte ein stummes Gebet gen Himmel.
 

Nach einigen weiteren Minuten lauschte Shizu der leisen Atmung ihres Zwillingsbruders, der in ihren Armen eingeschlafen war und seufzte leise aus.

Vorsichtig löste sie sich von ihm, legte seinen Kopf behutsam auf das Kissen und begann, ihm die Hose von den Beinen zu streifen, ehe sie ihn mit der Bettdecke zu deckte.

Eine Weile musterte sie Yoshi noch, bis sie von seinem Bett stieg und zurück auf ihr Bett krabbelte.

"Ihr benehmt euch tatsächlich wie richtige Geschwister, die sich umeinander sorgen" erhob Sasuke leise seine Stimme, belächelte die vertraute Umgangsweise von Yoshi und Shizu und richtete seine schwarzen Augen auf das Fenster.

"Na ja, nach all der Zeit, die wir miteinander verbracht haben, sehe ich in Yoshi einen großen und kleinen Bruder. Uns verbindet ein starkes Band, also... Es fühlt sich anders als bei Yuuki und Saori an, irgendwie... Vertrauter, verstehst du? Ich weiß, dass ich mich immer auf ihn verlassen kann, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind. Dennoch stehe ich hinter seinem Vorhaben und werde versuchen, ihn zu unterstützen, sofern ich es kann. Obito hat viele, unverzeihliche Dinge getan, aber... Ich will ihm auch eine Chance geben, allein Yoshi zuliebe" erklärte Shizu mit einem zaghaften Lächeln auf den Lippen, ließ sich in ihr Kissen zurück sinken und verschränkte ihre Arme hinter ihrem Kopf.
 

"Er hat versucht, unser Dorf zu zerstören. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihm vergeben kann, aber ich werde Yoshihiro auch nicht aufhalten. Er will versuchen, einen anderen Weg zu finden, einen friedlichen Weg, auch wenn er dabei alles verliert, was ihm lieb und teuer ist. Angefangen mit Minato" erwiderte Sasuke nachdenklich, richtete seine Augen wieder auf seine Freundin, die wissend nickte und erhob sich, legte das kleine, weiße Handtuch auf den Nachttisch ab und stieg zu ihr auf ihr Bett.

"Ich kann Minato verstehen, er ist der vierte Hokage und auch für die Sicherheit unseres Dorfes verantwortlich, aber ich war erschrocken, als Yoshihiro sagte, dass Minato ihn vorerst seines Hauses verwiesen hat. Ich habe Yoshihiro die Frage gestellt, was das für ihre Beziehung bedeutet und... Er meinte, wenn Minato ihm nicht wenigstens ein bisschen vertrauen kann, könnte Yoshihiro nicht von einer Beziehung sprechen" fuhr Sasuke fort und strich Shizu mit der rechten Hand über ihr weiches Haar.

"Yoshihiro dachte sogar schon darüber nach, Konoha zu verlassen. Er ist wütend und auch enttäuscht, aber auch er kann verstehen, dass Minato als Hokage eine andere Meinung vertreten muss" fügte der junge Uchiha noch hinzu, stieß einen leisen Seufzer aus und verfolgte die linke Hand seiner Freundin, die über seinen entblößten Oberkörper wanderte.
 

"Ich weiß, Sasuke" murmelte Shizu, wanderte mit ihrer linken, leicht schmerzenden Hand unaufhaltsam über die makellose Haut und leckte sich über ihre Lippen.

"Wir hätten uns ein Einzelzimmer nehmen sollen" schmunzelte sie, denn der Gedanke, ihren Freund zu verführen, während Yoshi neben ihnen selig schlief, widerstrebte ihr doch sehr.

"Ja, hätten wir" stimmte er ihr zu, beugte sich zu ihr hinab und vereinte ihre Münder miteinander.

"Wir sollten wachsam bleiben, Shizu. Ich werde wach bleiben und...". "Das wollte ich tun" fiel sie ihm schmunzelnd ins Wort, sah ihn nun ebenfalls schmunzeln und sah ihm einige Sekunden lang einfach nur in die Augen.

"Rutsch ein Stück. Wir können auch gemeinsam Wache halten, aber ich nehme es dir nicht übel, wenn du einschläfst. Du hast nur sehr wenig geschlafen" schlug Sasuke vor, legte sich hinter ihr auf die Matratze und schlang seine Arme um ihren Oberkörper.

Wohlig seufzend schloss Shizu für einige Sekunden ihre Augen, genoss die Nähe zu Sasuke und blinzelte anschließend einige Male, um ihre Sicht weitgehend zu schärfen.

Ja, gemeinsam würden sie Wache halten, während sich Yoshi erholen konnte und hoffentlich etwas Angenehmes träumte.

Er sollte für einige Stunden vergessen, was mit seiner Mutter geschehen war.
 

Shizu wusste nicht, wie spät es war, als sie durch ein leises Geräusch aus ihrem Schlaf gerissen wurde, wobei sie sich sofort über die Tatsache ärgerte, überhaupt eingeschlafen zu sein, aber offenbar hatte die Müdigkeit tatsächlich ihren Tribut gefordert.

"Sasuke, wie spät ist es?" nuschelte Shizu, gähnte in ihre Hand hinein und drehte sich zu ihrem Freund herum, dessen Augenlider geschlossen waren.

"Sasuke?" fragte sie irritiert, erhob ihre rechte Hand, die sie auf seine Wange legte und stutzte, weil sich seine Haut etwas zu kühl anfühlte.

"Sasuke..." rief sie nun eindringlicher, richtete sich auf und warf einen prüfenden Blick zu ihrem Zwillingsbruder, der zu ihrem Erstaunen nicht mehr in seinem Bett lag.

"Wo ist Yoshi, Sasuke?" wollte Shizu erfahren, rüttelte an der Schulter des jungen Uchiha, der jedoch noch immer nicht auf sie reagierte und mit geschlossenen Augen neben ihr liegen blieb.

"Das ist nicht lustig, echt nicht" brüllte sie ihren Freund an, ließ ihre rechte Hand zu seinem Hals wandern und suchte nach seinen Puls.

Schluckend zog sie ihre Hand etwas zurück, hielt sie ihm vor sein Gesicht und konnte auch nach einer Minute nicht seinen Atem auf ihrer Haut spüren.
 

"Sasuke, du... Das ist... Das ist nicht real, habe ich recht? Bitte, du machst nur einen ziemlich üblen Scherz, für den ich dir in den Arsch treten werde, oder?" fragte Shizu unsicher, konnte den Tränen nicht länger Einhalt gebieten, die ihr unweigerlich in die Augen stiegen und umrahmte sein Gesicht mit ihren Händen.

"Lass mich nur träumen, okay? Tut mir leid, dass ich mit Castiel in die Bar gegangen bin. Ich... Ich wollte nicht, dass du dich schlecht fühlst, wirklich nicht" schluchzte sie, nahm für einen kurzen Augenblick seine Lippen in Besitz und hoffte noch immer, dass Sasuke jeden Moment seine Augen öffnete.

"Sasuke, ich liebe dich doch. Tu... Tu mir das nicht an, hörst du? Du hast doch gesagt, dass du... Wir eine Familie sind" schluchzte sie abermals, richtete sich wieder auf und sah aus verklärten Augen zu Sasuke hinab, dessen linker Arm leblos aus dem Bett hing.

Nur sehr langsam drang die Erkenntnis in ihr Bewusstsein ein, dass Sasuke keinen Scherz machte, sondern ihr aus einem ganz bestimmten Grund nicht antworten konnte.

Jene Erkenntnis entlockte ihr einen weiteren, verzweifelten Schluchzer, während sie sich wieder zu Sasuke hinab beugte und seinen Oberkörper mit ihren Armen umklammerte.
 

"Castiel, hilf ihm. Ich weiß sonst nicht, wen ich um Hilfe bitten soll" murmelte Shizu leise in die Stille hinein, schniefte und richtete sich wieder auf, um sich die vielen Tränen aus ihren Augen zu wischen.

"Cas, ich flehe dich an, hilf Sasuke und hol ihn zurück" schluchzte die junge Frau mit dem schwarzen Haar, doch auch nach weiteren Minuten erschien der Engel nicht, weswegen ihre Hoffnung allmählich schwand.

Abermals entwich ihr ein verzweifelter Schluchzer, ergriff das Kunai unter ihrem Kopfkissen und sah noch einmal aus verklärten Augen zu ihrem Freund hinab.

Noch einmal rief sie sich all ihr Wissen ins Gedächtnis, stieg ganz langsam vom Bett und löste die Taschentücher um ihrer linken Hand, nur um sich im nächsten Moment das Kunai in die linke Handinnenfläche zu rammen.

Der rote Lebenssaft tropfte unaufhaltsam auf den Boden, während Shizu das Kunai aus ihrer rechten Hand gleiten ließ und vereinzelte Fingerzeichen formte.

"Kuchiyose no Jutsu" wisperte sie, legte ihre verletzte Hand anschließend auf den Boden vor dem Bett und nahm kaum den ziehenden Schmerz wahr, welcher von ihrer linken Hand ausging.
 

"Orochimaru-sama..." nuschelte sie, formte abermals die nötigen Fingerzeichen, um den Sannin zu beschwören, vorerst außer Acht lassend, dass sie für eine Beschwörung Chakra benötigte und verzweifelte mehr und mehr an ihrer hilflosen Situation.

Nach dem dritten Versuch gab sie auch diese Hoffnung auf, blieb vor der Blutlache, die sich vor ihren Knien auf dem Boden gebildet hatte, sitzen und senkte ihren Kopf.

Schluchzend erhob sie ihre rechte Hand, die sie direkt auf das Juin legte und legte ihren Kopf in den Nacken.

"Egal, was es kostet, ich zahle den Preis, wenn du Sasuke wieder zum Leben erweckst" murmelte sie leise vor sich her, schloss für einige Sekunden ihre Augen und atmete tief ein und wieder aus.

"Alles werde ich tun" fügte sie noch hinzu, kämpfte sich auf die Beine und sah zum leeren Bett, auf welchem Yoshi noch vor einigen Stunden gelegen hatte.

"Ich... Wo bist du nur, Yoshi?" fragte sich Shizu insgeheim und die zusätzliche Sorge um ihren Zwillingsbruder zwang sie wieder auf ihre Knie, ließ sie nur noch mehr verzweifeln, ehe sie ihre dunkelroten Augen schließen musste, um der Schwärze zu entkommen.

"Tut mir leid" war ihr einziger Gedanke, ehe sie zur Seite kippte und entkräftet auf dem harten, kühlen Boden liegen blieb.

Einzig und allein ein Gedanke beherrschte ihre Sinne.

Sie wollte aufwachen, diesem Genjutsu entkommen und in ihr altes Leben zurückkehren.

Ja, ihr neu begonnenes Leben bei Sasuke, der ihr niemals von der Seite weichen würde und versprochen hatte, ihre neue Familie zu sein.

Müde behielt sie ihre Augenlider geschlossen, lauschte in die Stille hinein und nahm, durch den zu hohen Blutverlust, nicht mehr wahr, wie die Tür zu ihrem Zimmer geöffnet wurde.
 

~Outtakes~
 

"Jürgen, warte hier" bat Sam, folgte anschließend seinem älteren Bruder in das Zimmer und sah sich ebenfalls um.

"Ich will aber nicht warten, sondern helfen" beschwerte sich Yoshi, verschränkte seine Arme vor der Brust und bedachte noch einmal seine jetzige Rolle.

Zudem mochte er es wirklich nicht, mit seinem richtigen Namen betitelt zu werden.

Von Shizu, Yuuki, Saori und ihren Freunden wurde er schließlich auch Yoshi genannt, abgesehen von Orochimaru, Kakashi und Sasuke, die ihn immer Yoshihiro nannten.

"Ich weiß, aber wir müssen uns wohl oder übel an das Drehbuch halten. Bei einem echten Fall würde ich dich auch um den Gefallen bitten, dich im Hintergrund zu verbergen. Unser Job ist gefährlich, wie du sicherlich weißt" entgegnete Dean und kehrte zu seiner vorherigen Position zurück, um diese Szene noch einmal zu wiederholen.

"Als ob ich auf dich hören würde" nuschelte Yoshi leise vor sich her und zuckte zusammen, als er mit der flachen Hand vor dem Hinterkopf gestoßen wurde.

"Hey..." murrte er und sah Dean verwundert an, auf dessen Lippen ein Grinsen erschien.
 

"Du hast Salz vor die Fenster gestreut?" fragte Sasuke überrascht, trocknete sich sein schwarzes Haar und warf einen Blick zur Zimmertür, vor welche er ebenfalls eine Salzlinie erkennen konnte.

"Wieso eigentlich Salz? Was macht euch so sicher, dass Salz und Silber effektiv gegen Geister sein soll?" stellte Sasuke in Frage und erinnerte sich an jener Nacht, in der er mit Shizu und Orochimaru auf Geisterjagd gegangen war.

In jener Nacht hatte sie ebenfalls Salz und Silber bei sich getragen, um sich vor Geister zu schützen.

"Salz wird als Zeichen der Reinheit betrachtet, daher ist es nur natürlich, dass Geister, die keineswegs reiner Natur entsprechen, auf Salz quasi allergisch reagieren. Für gewöhnlich streust du einen Salzkreis und setzt dich hinein, um dich vor bösen Geistern zu schützen. Geister können nämlich die Salzlinie nicht übertreten. Es hält sie also lediglich fern, tötet sie aber nicht" erklärte sie ihm ausführlich und hoffte inständig, dass sie die richtigen Worte gefunden hatte.

"Ach so, verstehe. Wieso merkst du dir dieses unnütze Zeug und...". "Das ist kein unnützes Zeug, sondern super gutes Wissen. Ich kenne gern die Schwächen solcher Wesen für den Ernstfall. Wir können nämlich nie wissen, was in der Zukunft geschieht und bevor ich ahnungslos vor einem Wesen stehe, was mich töten will, bin ich lieber informiert" fiel sie ihm ins Wort und hörte ihn leise seufzen.

"Ich glaube kaum, dass du in naher Zukunft von irgendwelchen Geistern belästigt wirst" lautete abschließend seine Meinung und behielt seine jetzigen Gedanken besser für sich, bevor er erneut mit ihr aneinander geriet.
 

"Orochimaru-sama..." nuschelte sie, formte abermals die nötigen Fingerzeichen, um den Sannin zu beschwören, vorerst außer Acht lassend, dass sie für eine Beschwörung Chakra benötigte und verzweifelte mehr und mehr an ihrer hilflosen Situation.

Erschrocken wurde sie aus ihrer jetzigen Rolle gerissen, als sich zwei Arme um ihren Oberkörper legten, während sich Sasuke aufrichtete und die Person, die hinter ihr in die Hocke gegangen war, mit skeptischen Blicken bedachte.

"Sag schon, dass du alles tun wirst, damit ich dir helfe" ertönte eine dunkle Stimme neben dem linken Ohr der Schwarzhaarigen, deren Tränen augenblicklich versiegten und lachte leise über die Aufforderung des Sannin.

"Sag, dass du meine kleine Sklavin wirst, Shizu" verlangte Orochimaru schmunzelnd und warf einen Blick zu Sasuke, der sich rücklings auf die Matratze fallen ließ und einen genervten Seufzer ausstieß.

"Davon träumst du wohl" grinste Shizu ihn frech an und erhielt seine Zustimmung in der Form eines Kopfnicken.

"Selbstverständlich" stimmte er ihr noch zusätzlich zu, bevor er nicht gerade freundlich von Takano gebeten wurde, sich vom Drehort zu entfernen, damit sie diese letzte Szene bis zum Ende drehen konnten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2015-05-21T04:25:19+00:00 21.05.2015 06:25
Hallo (˘⌣˘)

Ich finde ja, das solche Symbole oder Aberglaube (z.B. Geister mit Krach zu vertreiben) sie eher Anlockt, als abhält. Aber das was du da im Traum erfahren hast, muss schlimm sein, das du solche Maßnahmen ergreifst. Wie ist das eigentlich, wenn jemand in einem Genjutzu stirbt, ist das wie er verletzte wird dann auch in der Wirklichkeit so, oder wacht man dann eher auf?

Beim Verlauf der Geschichte hatte ich diesmal ein bisschen Schwierigkeiten mit zukommen, da ich die Geschichte um Castiel und Co nicht kenne, so das ich momentan auch keine Ahnung hab, was da mit Yoshis Mutter passiert sein könnte, ebenso wenig wer Yoshi geholt hat oder wer das Sasuke angetan hat. Bist du jetzt ganz allein in der Welt und hat dich der Spruch beschützt, den du lernen solltest?

So hat sich das Obito sicher nicht gedacht, das er da einen Alptraum erschafft um seinen perfecten Frieden zu demonstrieren. Da ist ja einiges außer Kontrolle geraten. Ich hoffe das man das wieder gerade biegen kann *seuftz* und natürlich auch das Sasuke und Yoshi irgendwie wieder zurück kommen.


Bei den Outtakes fand ich das mit Oro am lustigsten, als er meinte, du sollst seine Sklavin sein und Sasuke genervt ins Bett fällt.

XD über „Jürgen“ bin ich auch schon ein paar mal gestolpert, klingt „komisch“ hm... lass es mich besser formulieren „fremd?“ ... ich hab mich schon so an Yoshi gewöhnt, da hab ich garnicht mehr daran gedacht das ihr auch noch die echten Namen habt. Und irgendwie gefällt mir der Gedanke, wenn Yoshi sein Name in der neuen Welt besser gefällt den du ausgesucht(?) hast. ... Irgendwie bestätigt sich da so ein bisschen das was Sasuke meinte mit den Geschwistern und der engen Freundschaft – das die Spitznamen da geläufiger sind und sich besser anfühlen^^°

Liebe Grüße, Jyorie



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