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Der gemeinsame Weg der SAS Soldaten

von

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Do or Die!

"Aufstehen, Männer! In 10 Minuten auf dem Trainingsplatz!", brülle ich in die Totenstille, während ich die Hände in die Hüften stemme. Sofort springen die Soldaten auf die Füße. Wie tausendmal geübt salutieren sie in Reih und Glied...bis auf einen.

"Ramos..", knurre ich seufzend, "Anziehen, dann raus auf den Trainingsplatz. Ramos kriegt eine letzte Chance. Keiner der anderen weckt ihn auf." Auf dem Absatz mache ich kehrt und verlasse die Schlafräume der Soldaten. Heute werden wir sehen aus welchem Holz die Neulinge geschnitzt sind.

Die Sonne erhellt mit ihren ersten Strahlen den Trainingsplatz. Der Countdown nähert sich seinem Ende, als die Anfänger gehetzt auf den Platz laufen.

Mit hochgezogener Augenbraue begutachte ich die schnaufenden Soldaten. "Gerade noch rechtzeitig, Jungs. 1...2...3...4...5...Wo ist Ramos? Der macht mich wahnsinnig! Liegestütze bis ich wieder da bin!", befehle ich den Lehrlingen. Einen Moment überlegen sie aufzuseufzen, doch mein strenger Blick lässt sie innehalten. "Worauf wartet ihr? Wollt ihr nicht vielleicht meinem Befehl Folge leisten?", frage ich gereizt. Just in dem Moment lassen sich die Soldaten auf den Boden fallen und machen die besagten Liegestütze.

Ohne einem weiteren Wort stapfe ich zu dem Schlafsaal zurück. Brutal stoße ich die Türe auf, während ich den Griff des Kübels fester packe. "Aufstehen, Ramos!", reiße ich den nutzlosen Soldaten aus seinen Träumen, als ich den Inhalt des Eimers über den Mann verteile.

Keuchend setzt er sich auf und starrt mich entsetzt an. "Auf den Trainingsplatz! Sofort!", zische ich ihm wütend entgegen. Mit großen Augen springt er aus dem Bett.

Ramos läuft nicht wie erwartet aus dem Saal raus, sondern will sich zuerst noch umziehen. "Raus hier! Aber zackig!", brülle ich lautstark, da mir jetzt schon alle Nerven fehlen, obwohl das Training noch nicht mal begonnen hat. Hinter dem Soldaten hechte ich über das Gelände. Die anderen Neuzugänge machen brav ihre Liegestütze. "Zehn Runden um den Trainingsplatz!", fordere ich von den Anfängern. Fragend sehe ich Ramos an, der als einziger stehen bleibt.

"Ich...Ich habe doch keine Schuhe an", stottert er vor sich hin. In Gedanken zähle ich langsam bis Drei. "Habe ich dich nach deinen Schuhen gefragt? Du sollst zehn Runden laufen! Bevor ich mir etwas anderes einfallen lasse!", antworte ich ihm stinksauer. Wie von der Tarantel gestochen läuft der angehende Soldat los.

Mit einem zufriedenem Lächeln stoppe ich die Zeit, die sie für die lächerlichen zehn Runden brauchen. "Anderson, wieder mal eine tolle Zeit. Der Rest ist recht akzeptabel. Mir scheint ihr seid jetzt endlich wach und aufgewärmt. Dann können wir ja mit dem richtigen Training beginnen", teile ich ihnen die tollen Nachrichten mit, "Weitere zehn Runden um den Platz."

Die Männer bringen die ersten Meter hinter sich, als ich sie nochmal anhalte. "Ihr habt da etwas vergessen", mache ich sie auf die großen Ziegelsteine aufmerksam, "Einen für jede Hand." Sie sind einer Meinung, als ihre Gesichter um eine Nuance blasser werden.

Trotz des zusätzlichen Gewichtes schlagen sich die Soldaten gar nicht so schlecht, wie ich vermutet habe. Nach der letzten Runde lassen sie sich schnaufend auf den Boden fallen. "Ihr werdet doch nicht schon müde sein, Jungs", bemerke ich mit einem frechen Grinsen auf den Lippen, "Eine Stunde Parcours Training und wehe einer von euch macht schlapp. Ramos, du kommst mit mir."

Der Angesprochene wird immer bleicher um die Nase, als seine Kollegen ihm den Rücken zudrehen und sich auf den Weg zum Parcours machen.

"Sergeant, dürfte ich mich bitte vorher umziehen?", fragt Ramos formell, aber mir ist jetzt nicht nach Nettigkeiten und Formalitäten. "Nein, Soldat, zieh die Socken aus", verwehre ich ihm seine Bitte. Überrascht sieht er mich an. "Hast du was an den Ohren? Socken ausziehen", wiederhole ich meinen Befehl nochmals. Obwohl der Soldat einen Kopf größer ist als ich, fixieren ihn meine Augen wütend. Auf die Größe kommt es nicht an und das muss der Neuling jetzt schmerzlich erkennen. Ramos sputet sich die Kleidungsstücke loszuwerden.

"Mitkommen", sage ich wortkarg zu ihm und überquere den Platz hinüber. Meine Schritte führen mich zu einer Schlammlacke, die ich extra vorbereitet habe. Mit der Hand mache ich eine einladende Geste.

Der Soldat stellt sich mitten in den Dreck hinein und verzieht kurz das Gesicht. "Nass bist du ja schon, also runter auf den Boden. Ich will noch ein paar Liegestütze sehen", verlange ich von dem Anfänger, der meinem Befehl ohne Murren folgt.

Einige Augenblicke sehe ich ihm ohne Mitleid dabei zu. "Reden wir ein wenig, Ramos. Mir scheint es, dass du mir vielleicht etwas sagen möchtest", durchbreche ich die Stille zwischen uns. Der Neuling schüttelt eisern den Kopf.

"Okay, dann rede ich halt und du hörst zu", akzeptiere ich seine Entscheidung und drehe meine Kreise um den Soldaten, "Eine Spezialeinheit zu sein ist kein Kinderspiel. Es erfordert Disziplin, Ehrgeiz und noch vieles mehr. Faulpelze, die nur auf Spaß aus sind, kann ich nicht gebrauchen und werden hier rücksichtslos nieder gemacht.  Das hier ist kein Spiel mehr, Ramos. Das ist das Militär. Kämpfe oder gehe unter. Es steht nicht gut um dich, Kleiner."

Zur Bestätigung schütte ich eine Ladung voller Schlamm über ihn. Der Neuling zuckt nicht mit der Wimper, sondern absolviert weiter sein Training. Anerkennend nicke ich leicht, während ich erneut meine Kreise um den Mann ziehe.

"Es kommt nur auf dich an, Ramos. Zeig mir, dass du ein richtiger Soldat bist und ich mache dich zur Spezialeinheit. Ein SAS Soldat. Würde dir das gefallen? Ja? Dann arbeite doch dafür! Wie kommst du auf den Gedanken zum Militär zu gehen, wenn du dich nicht anstrengend willst? Antworte, Ramos!", führe ich meinen Monolog fort. Der Anfänger hebt den Kopf nicht, als er keuchend sagt: "Ich habe einen Fehler gemacht! Ich will die Menschen beschützen, deshalb will ich zum Militär. Geben Sie mir noch eine Chance!"

Mit dieser Bitte habe ich nicht gerechnet. Einige Minuten lasse ich ihn noch in dem Schlammloch schwitzen. "Aufhören, Ramos. Du willst ein Soldat sein, dann beweise es. 14 Uhr pünktlich auf dem Trainingsplatz, sonst reiße ich dir persönlich den Kopf ab. Wegtreten!", gebe ich ihm seine allerletzte Chance sich den Soldaten Titel zu verdienen.

Erschöpft lässt er sich in den Schlamm fallen. "Danke, Sergeant. Ich werde Sie nicht nochmals enttäuschen", verspricht Ramos mir ehrlich. "Mit deinen Versprechungen fange ich nichts an. Ich will Taten sehen, Junge. Jetzt ab unter die Dusche mit dir. Das kann man ja nicht mit ansehen", erwidere ich kalt.

Wie ein geölter Blitz verschwindet Ramos vom Trainingsplatz. Die Abreibung hat ihm anscheinend gut getan. Vielleicht weiß er jetzt endlich, worauf er sich eingelassen hat. Mir macht es nichts aus, dass die Anfänger mich entweder hasse, fürchten oder lieben.

Der Krieg ist erbarmungslos, genau das will ich ihnen vermitteln, bevor sie ins kalte Wasser gestoßen werden. Die Ausbildung ist die Hölle mit mir als Oberteufel, so wie ich es haben will. Doch nur so lernen die Jünglinge, wie es draußen in der realen Welt abgeht. Dort wird auf niemanden Rücksicht genommen. Da heißt es nur: "Do or Die!"

Nachdenklich betrachte ich den Schlamm vor meinen Füßen. "Sag mal, war das Ramos, der nur in Unterwäsche über den Platz gelaufen ist?", fragt eine Stimme amüsiert. Seufzend nehme ich die Kappe von meinem Kopf. "Ja, Griggs. Ich habe ihm in mein berühmtes Schlammloch gesteckt. Hat ihm anscheinend die Augen geöffnet. Um 14 Uhr sehe ich dann, ob er wirklich ein Soldat ist", erkläre ich dem Hünen.

"Nicht übel. Wenn wir mal ein paar störrische Kumpanen haben, schicke ich sie zu dir, Din. Wäre gerne um 14 Uhr, aber Lt. Vasquez braucht mich. Ich werde mal abreisen", verabschiedet sich der Sergeant ein wenig traurig. Kann ich ihm nicht verübeln. Wir hatten echt viel Spaß zu Dritt. Gaz, Griggs und ich haben den Trainingsplatz auf den Kopf gestellt.

"Oh, klar. Pass auf dich auf, Griggs. Lass dich nicht umbringen und komm uns bald wieder besuchen", erwidere ich den Abschied. "Mache ich. Hab ein Auge auf Gaz. Ach, wenn es möglich ist, bring keine Anfänger um", grinst er mich breit an. Frech strecke ich ihm die Zunge raus, bevor ich über den Platz laufe.

Meine anderen fünf Neuzugänge sind immer noch brav am trainieren. Auch wenn sie ein wenig erschöpft aussehen, halten sie sich relativ gut. "Unter die Dusche, Jungs. Sergeant Heath übernimmt heute euer Training. Ich muss mich um Ramos kümmern", teile ich den Männern mit, die bestätigend nicken. Danach machen sie sich schlapp auf den Weg zu den Duschen.

Die wenigen Stunden bis zu Ramos Test vergehen wie im Flug, da ich noch einiges vorbereiten muss und irgendwer muss ja die liegen gebliebene Arbeit von Gaz erledigen. Dafür schuldet er mir etwas...
 

"Bist du bereit dir den Titel Soldat zu verdienen?", frage ich Ramos ernst, als er vor mir mit entschlossenem Gesichtsausdruck steht. "Ja, Sergeant!", antwortet er mir formell. Zustimmend nicke ich. "Gut... Weil ich heute so gut gelaunt bin, darfst du dich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden. Willst du lieber viele einzelne Tests oder möchtest du einen Test, der alles beinhaltet?", gebe ich dem Soldaten eine einmalige Chance, während ich meine Kreise um ihn ziehe. Einige Sekunden sieht Ramos nachdenklich auf den Boden.

"Ich möchte alles auf einmal", entscheidet er sich mutig für die eindeutig härtere Möglichkeit. Ein seichtes Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen. "Schlechte Entscheidung, Ramos. Ganz schlecht..", grinse ich dem Soldaten an. Seine Entschlossenheit wandelt sich plötzlich in Unsicherheit.

"Also, Ramos. Du hast 20 Sekunden, um dir einen Plan zurechtzulegen und dir ein Versteck zu suchen. Deine Mission lautet: Das Ziel zu überlisten und den Schlüssel bergen. Es sind alle Waffen erlaubt", erkläre ich ihm die Regeln schnell, "20 Minuten darfst du höchsten brauchen, ab der Hälfte stehst du schon auf der Kippe. Noch Fragen?"

Gelassen spiele ich mit der Kette, auf der der Schlüssel hängt. "Ja, Sergeant. Wer ist mein Ziel?", stellt er vielleicht die wichtigste Frage heute. Mit einem breiten Grinsen hänge ich mir die Kette um.

"Ich bin dein Ziel, Ramos. 20 Sekunden ab jetzt...19...18", gebe ich ihm die gewünschte Info, während ich meine Pistole entsichere, "Was ist, Ramos? Deine Zeit läuft langsam ab." Sein Gesicht zeigt Verwirrung und Entsetzten zugleich. "Aber, Sergeant...", beginnt der Soldat unsicher. "Lauf, Ramos! Do or Die!", unterbreche ich den Anfänger. Noch immer verunsichert gibt der Neuling endlich Gas und sucht sich ein Versteck. Einen Plan wird der sicher nicht haben...

Seufzend lasse ich den Kopf hängen. 5...4...3...2...1... Los, geht's!

Aufmerksam folge ich den tiefen Fußspuren, die er im Kies hinterlassen hat. Hinter dem Parcours erstreckt sich ein weiterer großer Platz mit Containern. Die Spuren führen zwischen den Metallkisten durch. Er wird doch nicht...

Lautlos seufzend schleiche ich mich zu dem roten Container. Ganz leise höre ich über die Geräusche ein leises Keuchen. Beinahe geräuschlos halte ich mich an der Wand der Metallkiste an und ziehe mich nach oben.

Vorsichtig sehe ich über die Kante hinab. Genau unter mir steht der nervöse Ramos mit seiner MP5 in der Hand. Wie gesagt, kein Plan... Im Gegensatz zu dem Soldaten, kann ich mich gerade zwischen zwei Plänen nicht entscheiden.

Mit einem seichen Lächeln ziehe ich eine Blendgranate aus meinem Gürtel. Zur Ablenkung werfe ich diese auf die andere Seite des Containers. Wie gewünscht, folgt Ramos dem Geräusch und verlässt somit sein Versteck. Verwirrt sieht der Anfänger die Blendgranate an.

Wie ein Panther, der auf der Lauer liegt, springe ich den Soldaten von oben an. Wie geübt nutze ich den Schwung und rolle mich vom Kiesboden ab. Sofort springe ich wieder auf die Füße, aber auch Ramos kämpft sich beachtlich schnell nach oben. Hinterhältig nutze ich seine Verwirrtheit aus. Punktgenau schlage ich ihm mein Knie in die Weichteile, sodass er in die Knie geht. Nur zur Sicherheit werfe ich sein Gewehr einige Meter aus unserer Reichweite. Nur schwer kann ich dem unvorhergesehenen Angriff ausweichen.

Mit einem Stein wollte Ramos mir den Schädel einschlagen. Na, aber hallo?! Ein ungeschickter Schritt auf die Seite bringt mich aus der Gefahrenzone. Der Stein saust durch die Luft, ohne etwas zu treffen. Rücksichtslos greife ich mir seinen Arm und zwinge ihn dadurch auf den Boden. Meine Faust trifft zielsicher sein Gesicht.

Den nächsten Schlag fängt der Soldat im letzten Moment mit seiner Hand ab. Verzweifelt schubst er mich mit Kraft von sich herunter. Überrumpelt lande ich auf meinem Hintern, ergreife aber entschlossen nach Ramos Fuß, als er versucht wegzukriechen. Brutal tritt er nach mir, trifft unglücklicherweise auch noch. Wütend kneife ich meine Augen zu Schlitzen zusammen und stehe vom Boden auf. Gelassen gehe ich hinter dem kriechenden Soldaten her.

Kopfschüttelnd gebe ich dem Anfänger einen Tritt in die Seite, sodass er über den Kies rollt. Siegessicher greift der Mann nach meiner Pistole, die ich bei der Rolle hab fallen lassen. Bevor er abdrücken kann, bekommt Ramos erneut meine Faust zu spüren.

Überrascht, dass ich in solchen Situationen so schnell reagieren kann, fällt er zurück auf den Boden. Blut läuft aus seiner Nase, genau wie aus einer Wunde auf seiner Stirn. Stöhnend dreht sich der Soldat auf den Rücken, während ich die Pistole wieder an mich nehme.

Nebenbei sehe ich auf meine Armbanduhr. "Nach acht Minuten kampfunfähig, Ramos. Du bist raus, Kleiner. Game over", zerschlage ich seinen Traum eine Spezialeinheit zu sein und richte meine entsicherte Pistole auf ihn. "Auf die Knie", befehle ich dem Anfänger ohne Mitleid. Zermürbt lässt er sich auf die Knie fallen und legt seine Hände an den Kopf. "So würdest du exekutiert werden, wenn du im Krieg wärst", erkläre ich mit kalter Stimme, während ich den Lauf meiner Pistole auf seinen Hinterkopf ausrichte.

Jetzt bemerke ich erst die Soldaten, die sich in Sicherheitsabstand, versammelt haben. Ohne Emotionen zu offenbaren drücke ich den Abzug durch. Ein leises Klick ist zu hören, bei dem Ramos zusammenzuckt. "Glaubst du wirklich, ich mache mir die Hände wegen dir schmutzig, Ramos?", frage ich den Anfänger sarkastisch, als ich das leere Magazin auf den Boden fallen lasse, "Pack deine Sachen, Kleiner. Ein Heli bringt dich noch heute nach Hause."

Ein wenig erschöpft steuere ich die kleine Gruppe an, die aus Heath, den restlichen Anfängern, Price, Soap, Gaz und Griffin besteht. Ein Lächeln stiehlt sich auf mein Gesicht, als ich meinen Trupp erkenne. Tavish hat die Mission also überlebt. Nicht schlecht...

"Das können Sie doch nicht machen! Einfach so einen Traum in den Boden stampfen, nur weil Sie keine Soldaten ausbilden können! Miststück!", sprudeln die zurückgehaltenen Gefühle aus Ramos heraus, dass ich mich erstaunt umdrehe. Der Anfänger steht mit geschwollener Brust ein paar Schritte vor mir. Seine Augen sprühen vor Wut, genau wie seine ganze Körperhaltung.

"Ja! Ich habe keine Angst vor Ihnen. Sie können uns nicht schikanieren und foltern, weil Sie den Titel Master Sergeant tragen! Ein Monster, das sind Sie! Wahrscheinlich will kein Mann Sie ranlassen, deshalb müssen Sie Ihren Frust jetzt wo herauslassen!", brüllt Ramos mir mit rotem Kopf entgegen, während ich nur ruhig dastehe und die Beleidigungen über mich ergehen lasse.

"Fertig?", frage ich mit schneidender Stimme und ziehe die Augenbrauen nach oben. "Nein! So etwas wie Sie sollte keine Soldaten ausbilden dürfen! Am besten sperrt man Sie weg...", schimpft der Anfänger weiter, doch ich bringe mich ein: "Es reicht langsam." "...und das für immer! Da will man das eigene Land verteidigen und so eine Schnepfe, wie Sie legt einem Steine in den Weg!", macht Ramos weiter, als wäre ich gar nicht anwesend.

Unbeeindruckt ziele ich mit meiner Pistole und gebe zwei Schüsse ab. Der Soldat zuckt erneut zusammen, als die Kugeln neben ihm auf den Boden einschlagen. "Halt die Luft an, Ramos! Du weißt gar nicht, was ich der Welt für einen Dienst erwiesen habe, dass ich dich aus dem Militär schmeiße", gebe ich eiskalt zurück, während ich ihm den Rücken zudrehe und der kleinen Gruppe entgegen gehe.

"Sie haben ja nur Angst, dass jemand besser als Sie sein könnte!", Ramos kennt kein Ende, sodass mir endgültig der Geduldsfaden reißt. Abrupt drehe ich mich zu dem Idioten um. "Das ist kein Spiel, du Volltrottel! Hier geht es um Menschenleben! Womöglich rette ich die Leben meiner Kollegen, wenn ich dich nach Hause schicke. Du kannst noch nicht mal eine Waffe nachladen, während ein Heli landet, ohne deine Kollegen zu erschießen! Ramos, du bist einfach unfähig! Wenn du glaubst, dass hier ist die Hölle, dann beweg deinen faulen Arsch doch mal nach Afghanistan! Das ist die Hölle. Da heißt es wirklich: Do or Die! Sei froh, dass ich dich mit Samthandschuhen angefasst habe, du hirnloses Etwas!", kann ich endlich meinen Frust loswerden.

Gaz greift nach meinem Arm, als er erkennt, dass ich mich auf den Neuling stürzen will. "Nicht, Din. Er ist es nicht wert", beruhigt mich mein Freund. Seufzend entreiße ich ihn meinen Arm. "Feigling!", pfeift Ramos aus dem letzten Loch, weil er unbedingt das letzte Wort haben muss.

Plötzlich läuft Gaz zu dem Soldaten hin. Mit einem einzigen Schlag streckt er den ungehobelten Typen zu Boden.

"Halt ja dein dreckiges Mundwerk, Freundchen. Din hätte dich einfach so umbringen können. Du hast Glück, dass sie es nicht gemacht hat. Ertrage es wie ein echter Mann und verschwinde ohne einem weiteren Wort, sonst zeige ich dir mal, was die SAS Soldaten so alles können", knurrt er dem am Boden liegenden Ramos ins Gesicht, jedoch so leise, dass wir es nicht hören konnten.

Wortlos schließt sich Gaz der kleinen Gruppe wieder an. Heath und Griffin kümmern sich um Ramos, der auf dem schnellsten Weg nach Hause gebracht wird.

"Danke, Gaz, aber das wäre nicht nötig gewesen. Wie war das? Er ist es nicht wert?", bedanke ich mich mit einem seichten Lächeln bei meinem Kollegen. "Niemand beleidigt unsere Diana. Das hat der Typ verdient", erwidert er grinsend uns legt einen Arm um meine Schulter.

"Irgendwie habt ihr mir gefehlt", gebe ich ehrlich zu. "Hoffen wir doch. Besprechung und Analyse gibt es morgen pünktlich um 8 Uhr", teilt uns Price mit und verschwindet im selben Moment in seinem Büro. "Kriege ich meine Kappe wieder?", fragt Gaz, während wir weiter zu den Wohnräumen der Soldaten gehen.

"Ich glaube eher nicht. Die steht mir sowieso viel besser als dir", verneine ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Wenn ich nicht so hundemüde wäre, würde ich dich zum Kampf herausfordern", gibt mein Kollege seufzend von sich. "Tja, selber schuld. Dann kriegst du deine Kappe nicht zurück. Ach, Soap, morgen werden wir die kleinen Fehler vom Häuserkampf ausbessern", erinnere ich den Neuzugang an das Training.

"Muss ich da auch Wassermelonen zerschneiden?", fragt Soap lächelnd. Gaz nimmt seinen Arm von meiner Schulter. "Hey! Irgendwie muss ich ja testen, ob die Soldaten mit dem Messer umgehen können!", verteidigt sich mein Kollege empört, sodass ich lachen muss. "Ja, aber keiner nennt es die "Obst-Tötungs-Fähigkeiten", außer dir Gaz", bemerke ich keuchend, weil ich mir der Bauch vom Lachen schmerzt.

"Ich fand's halt cool", gibt sich mein Freund ebenfalls grinsend geschlagen und verschwindet mit Soap im Haus. Ja, ich habe meinen kleinen Trupp wirklich vermisst...



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