Zum Inhalt der Seite

Peach 43

Yami x Yuugi
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Unverhofft

Kapitel 10: Unverhofft
 

Unangenehme Helligkeit war das erste, was er durch seine Augenlider wieder sah.
 

Er kniff seine Augen zusammen, stöhnte leise und drehte sich auf die andere Seite, doch von überall her kam beißendes, unerträglich helles Licht. Er spürte seinen Kopf dröhnen und es fühlte sich an, als würde er gleich platzen. Jetzt, wo er wach wurde, spürte er auch, dass es in seinem Magen immer noch rumorte und sein Mund staubtrocken war. Er wäre am liebsten sofort wieder eingeschlafen, müde fühlte er sich sowieso, doch die einsetzenden Kopfschmerzen hinderten ihn daran. Er nahm nichts spezielles wahr, wollte es auch gar nicht und wollte eigentlich nur wieder einschlafen. Doch das Licht verdunkelte sich auf seinen Wunsch hin leider nicht, wenn er ruhig liegen blieb, hörte er sogar leise Vögel draußen zwitschern. Während er versuchte das alles zu ignorieren, fragte er sich, warum er das verdient hatte. Erinnerungsfetzen an letzte Nacht kehrten zurück und sofort versuchte er sie wieder zu verdrängen. Selbst für diese Gedanken fühlte er sich zu schwach und noch war er nicht bereit dafür. Er wollte einfach gar nichts wissen und döste vor sich hin, halb wach und halb schlafend, untätig darüber nachdenkend, wann er sich wohl demnächst bewegen sollte.

So mit sich selbst beschäftigt realisierte er erst relativ spät, dass er in einem Bett lag. Während er die Augen immer noch geschlossen hielt, überlegte er träge und brauchte zugegebenermaßen recht lange dafür. Er musste es nach Hause geschafft haben. So ein Glück. Er musste den Zug noch erwischt haben, war an der richtigen Haltestelle ausgestiegen und nach Hause gegangen. Am Rande seines Bewusstseins spürte er, wie er immer noch seine Kleider trug, er musste sich einfach so ins Bett geworfen haben.
 

Schließlich aber gab er es auf, eine angenehme Position zu suchen, in der das Licht nicht so hell war und machte seine verklebten Augen auf. Müde rieb er sie sich und wünschte sich, die Kopfschmerzen würden einfach auf magische Weise verschwinden. Er sollte bald etwas gegen seinen Zustand tun und setzte sich deswegen auf, wofür er einige Zeit brauchte.
 

Er blinzelte und kniff seine Augen wieder zusammen, damit er etwas erkennen konnte. Langsam sah er sich in dem Zimmer um.
 

Moment.
 

Das hier... war nicht sein Zimmer.
 

Es brauchte einen Augenblick, bis die Tragweite dieses Gedankens sein Gehirn erreichte.
 

Er war in einem fremden Zimmer. Er wäre vor Schreck aufgesprungen, wenn sich sein Kopf nicht wie kurz vor dem Platzen angefühlt hätte.

Okay, ganz ruhig. Stöhnend hielt er sich den Kopf und saß eine Weile ohne etwas zu denken da. Schließlich kam ihm in den Sinn, dass, wer ihn auch immer her gebracht, ihn wohl nicht entführt hatte. Dafür hatte er zu lang und zu bequem geschlafen.
 

Er öffnete abermals seine Augen und untersuchte nun seine Umgebung. Im Gegensatz zu Yuugis Zimmer gab es hier keinen Futon, sondern ein richtiges Bett, das groß genug für zwei Personen war, aber mit nur einem Kissen und einer Bettdecke. Ihm Gegenüber war ein großer, länglicher, holzfarbener Schreibtisch, der recht viel Platz einnahm. Neben einem Rechner, Lautsprechern und einer Tischlampe fand er dort viel Papier, das recht ungeordnet herumlag. Ein Stuhl befand sich in einer Ecke, der bequem aussah und dazu einlud, sich hinzusetzen und ein Buch zu lesen. Recht große Fenster waren vorhanden, doch Yuugi sah nicht viel außer der oberen Ecke eines gegenüber liegenden Hauses und dem Himmel, der recht viel versprechend aussah. Ein typisch japanischer Wandschrank stand neben dem Bett und er konnte ebenfalls einen Schrank mit Büchern und vielen DVD-Hüllen entdecken. Auf der anderen Seite des Bettes war ein Nachtschrank mit einem Wecker, der ihm sagte, dass es kurz vor elf war. Am Rande seines Bewusstseins beruhigte ihn die Tatsache, dass dieses Haus augenscheinlich nicht aus Holz war, also konnte es nur aus Stahl sein. Erdbebensicher.
 

Da es hier ein eigenes Bett gab, musste das das Schlafzimmer sein. Als Student war Yuugis erste Assoziation, dass diese Wohnung wohl ziemlich teuer sein musste. Normalerweise verschwand der Futon und das restliche Bettzeug nach dem Aufstehen in einem Wandschrank und danach wurde das leere Zimmer anderweitig genutzt. Hier schien es aber hinter der Zimmertür irgendwo auch ein Wohnzimmer zu geben. Er wollte sich gar nicht ausmalen, wie viel Miete diese Wohnung kostete, würde das auch wegen der immer noch herrschenden Kopfschmerzen erst einmal sein lassen und warf die Decke zurück.
 

Langsam stand er auf. Seine Füße berührten Laminatfußboden. Die Schmerzen fuhren noch mal ihr ganzes Können auf und Yuugi musste kurz stehen bleiben und hielt sich den Kopf. Dann durchquerte er den Raum, dabei bedacht leise und langsam zu sein und öffnete die Tür.

Vorsichtig sah er sich um. Er befand sich in einem kleinen Eingang, dessen vorderer Teil wie üblich etwas niedriger lag als der Rest der Wohnung, in dem man seine Schuhe abstellte. Er konnte seine Jacke an einem Kleiderhaken sehen. Er schaute sich nach den Schuhen um; Nur zwei Paar, eins davon seines.

Zwei andere Räume gingen von diesem ab, eines mit einer Tür, das andere hatte eine Schiebetür nach japanischer Art. Von dort konnte er nun leise Musik wahrnehmen. Er schluckte kurz, dann lief er die wenigen Schritte dort hin und schob die Tür langsam auf.
 

"Ah, guten Morgen, Yuugi", begrüßte ihn eine wohl bekannte Stimme und hätte er gerade nicht so ein phänomenal schlechtes Reaktionsvermögen gehabt, hätte er nun erschrocken die Augen aufgerissen und wäre womöglich in Ohnmacht gefallen. So aber starrte er nur verständnislos ins Zimmer.
 

Dort saß er. Auf dem Boden, vor einem niedrigen Tisch und trank aus einer Dose.
 

"Na, wie geht's? Was macht der Kopf?", fragte Yami und lächelte ihn milde an.
 

Yuugi starrte ihn immer noch an.
 

"Ich, ähm.. er schmerzt ziemlich..", erwiderte er schließlich dumpf.

"Das Bad ist links neben dem Zimmer, aus dem du gekommen bist. Ich habe dir da ein Glas Wasser und eine Schmerztablette hingestellt. Du kannst auch gern duschen gehen. Handtuch liegt schon bereit."

"Ähm.. danke..", sagte er, plötzlich verlegen und noch nicht ganz begreifend, aber immer noch mit schmerzendem Kopf, "Aber.. wie bin ich denn.."

Yami lächelte. "Geh erst mal duschen. Dann können wir reden."

Yuugi nickte nur, machte die Schiebetür wieder zu und ging in das Bad. Er schloss die Tür hinter sich und starrte auf den Boden.
 

Er war bei Yami.

Er musste ihn hier her gebracht haben.

Oh Gott, er war bei Yami Zuhause!
 

Stimmt, wenn er es sich recht überlegte, kehrten die Erinnerungen zurück, nachdem er das Pinta verlassen hatte. Er versuchte nachzudenken, obwohl seine Kopfschmerzen dagegen waren. Stimmt, gestern.. hatte er Yami gesehen..

Er stöhnte. Lieber nicht zuviel nachdenken.
 

Er klatschte sich seine Hände sacht gegen seine Wangen und versuchte so, wieder etwas wach zu werden. Er schaute nach oben und erkannte ein typisches Badezimmer. Es war weiß gekachelt, mit ein paar Holz-Elementen und ein bisschen Dekoration. Eine Schiebetür trennte den vorderen Bereich vom Badeteil ab. Er seufzte, während er anfing, seine Kleider auszuziehen. Ein Bad hätte jetzt gut getan, aber er wollte Yami nicht zu lange warten lassen.

Yami.

Er wurde ein Stückchen wacher.

Er duschte bei Yami!

Er war bei Yami Zuhause!
 

Bevor er aber duschte, sah er über einem Waschbecken einen Spiegel, vor dem er sich hinstellte und erschrak fürchterlich.

So hatte er ihn gesehen?? Er hatte ganz kleine, verquollene, verklebte Augen, noch wilder abstehende Haare als sonst und generell war sein ganzes Gesicht vollkommen zerknautscht. Er hatte noch Abdrücke, die die Falten des Kissens in seinem Gesicht hinterlassen hatten und zwei seiner blonden Strähnen hatten einen Knick mehr als sonst, der nach außen zeigte. Er starrte sich eine Weile fassungslos an und hätte wohl dramatisch seinen Kopf in seine Hände gelegt, doch die Kopfschmerzen versagten ihm auch dies. Und Yami hatte natürlich toll wie immer ausgesehen.

Unter dem Spiegel war ein kleines Brett angebracht, auf dem er das versprochene Glas Wasser und eine Tablette fand. Er überlegte nicht lange und nahm das Zeug sofort. Er mochte Tabletten zwar nicht sonderlich, aber hiernach würde es ihm besser gehen. Obwohl er es besser wusste, ließ er das Glas zur Hälfte wieder stehen. Er hatte zwar einen trockenen Mund, aber einfach keinen Durst.
 

Danach zog er sich aus, ging durch die Schiebetür und schloss sie hinter sich, setzte sich auf den üblichen Hocker und ließ das Wasser durch die knapp über dem Fußboden angebrachte Dusche an. Er hielt sich den Strahl direkt ins Gesicht, um wach zu werden und seine Sinne zu beleben und hoffte, dass er nach dem Duschen besser aussehen würde. Seine Haare wurden dabei etwas nass, aber das war Yuugi herzlich egal.

Viel eher nahm er behutsam ein Duschgel in die Hand und betrachtete es eine Weile. Kurz sah er sich noch mal um, ob es vielleicht noch ein anderes gab, was tatsächlich der Fall war. Er sah wieder auf das Duschgel in seiner Hand, öffnete den Verschluss und roch daran. Eine Gänsehaut überkam ihn und er verharrte kurz.

Das war Yamis Geruch.

Er roch noch einmal daran. Das tat Yami direkt auf seine Haut. Genau hier, während er duschte.

Yuugi wurde knallrot, schloss es wieder, nahm das andere Duschgel und versuchte das Einseifen kürzer als sonst zu halten.
 

Schließlich war er fertig, drehte den Wasserhahn zu und trocknete sich ab. Er fühlte sich ein wenig besser und Gedanken an gestern kamen wieder. Wie schlimm musste es mit ihm gewesen sein? Er hatte sich vollkommen unterschätzt. Stimmt, da war dieser Mann gewesen, der den ganzen Abend am Tresen gesessen hatte. Yuugi wusste immer noch nicht, ob und wie Yami ihn kannte. Ein Stich der Traurigkeit durchzuckte ihn.

Aber das war jetzt egal, er war hier, in seiner Wohnung! Er schluckte. Die Aufregung war ein besserer Wachmacher als alles andere, obwohl es zugegebenermaßen etwas dauern würde, bis er heute wieder auf der Höhe war. Er rechnete, obwohl es die Kopfschmerzen verschlimmerte. Es waren vielleicht zehn Stunden vergangen, seitdem er das Pinta verlassen hatte. Das Gift konnte noch nicht ganz aus seinem Körper sein. Während er darüber nachdachte, versuchte er seine Haare zu ordnen, was ihm nur halbwegs gelang.
 

Als er sich wieder anziehen wollte, merkte er, dass sein Oberteil fehlte und mit etwas anderem ersetzt worden war. Er starrte darauf. War Yami etwa hier drin gewesen, während er geduscht hatte?? Er wirbelte herum, was ihm jedoch nicht gut tat. Außerdem hätte er gewusst, dass man durch die Schiebetür nichts sehen konnte, wenn er nur kurz darüber nachgedacht hätte. Er hielt sich leise stöhnend den brummenden Kopf und griff nach dem Oberteil. Es war ein einfaches, weißes Hemd. Er hielt es sich an die Nase und roch daran. Er schloss die Augen und atmete noch einmal tief ein. Es roch gut..

Wieder wurde er rot und zog es schnell von seinem Gesicht weg. Seine Kopfschmerzen straften ihn, weil er anscheinend noch immer nicht verstanden hatte, dass eine schnelle Bewegung gerade nicht die beste Entscheidung war. Dennoch musste er den Geruch einfach einatmen. In der Cocktailbar hatte er noch nie wirklich Yami.. gerochen. Jetzt erfüllte ihn plötzlich von überall her dieser Geruch. Und es duftete..
 

Da er sowieso keine andere Wahl hatte als es anzuziehen, verließ er mit einem ihm etwas zu großen Hemd das Bad. Es war an den Ärmeln und den Schultern etwas zu lang, aber wenn er die Ärmel einmal umkrempelte, sah es ganz gut aus.
 

Als er wieder in Yamis Wohnzimmer kam, hatte dieser inzwischen seinen niedrigen Tisch mit Essen gedeckt.

"Steht dir", begrüßte Yami ihn nun grinsend. Yuugi, der nun etwas erfrischter und aufnahmebereiter war, wurde wieder rot um die Nase. "Danke für das Hemd.."

"Kein Problem", antwortete er einfach.

Yuugi hatte nun etwas Zeit, sich auch dieses Zimmer anzuschauen. Von hier ging noch eine kleine Küche ab, die Yuugi so winzig wie seine eigene vermutete. Das Zimmer war mit Reisstrohmatten belegt. Er zählte die üblichen sechs Stück, womit klar war, dass das Zimmer etwa zehn Quadratmeter groß war. Er konnte einen recht großen Fernseher ausmachen, der gerade leise Musik spielen ließ und in einer Anbauwand eingelassen war. Dieses europäisch anmutende Stück stand im interessanten Kontrast zu der restlichen japanischen Einfachheit des Zimmers. Eine einzelne kleine Pflanze stand in der Ecke, die aber gerade etwas verkümmerte. Zuletzt fiel ihm ein Futon mit derselben Bettdecke wie im Schlafzimmer auf, der in einer Ecke lag und nur halbherzig zusammengerollt war. Yami musste die Nacht hier verbracht haben. Sofort beschlich Yuugi ein schlechtes Gewissen.
 

Yuugi setzte sich in den Schneidersitz auf ein Sitzkissen und betrachtete das Essen vor ihm. Es war ein normales Frühstück, wie er es gewohnt war und sah wieder zu Yami rüber.

"Tut mir Leid, ich habe nur diesen Tisch", sagte Yami.

"Das ist schon in Ordnung.. aber.. ich glaube nicht, dass ich in der Lage bin, das alles zu essen..", antwortete Yuugi, der überhaupt keinen Hunger verspürte und eher das Gefühl hatte, er müsste sich übergeben, wenn er davon etwas aß.

"Frühstück hilft aber gegen den Kater", erwiderte er grinsend. Er stellte seine Dose, an der er immer noch trank, weg. Yuugi erkannte, dass es sich um Kaffee handelte. Währenddessen wurde Tee in Yuugis Tasse gegossen. "Früchtetee. Hab mir sagen lassen, dass das auch helfen soll. Ich weiß zwar nicht, warum ausgerechnet Früchtetee, aber Trinken ist generell nie falsch."

"Du musst das nicht..", setzte Yuugi an, doch Yami sah ihn zum ersten Mal mit einem dermaßen ernsten Gesichtausdruck direkt in die Augen, das Yuugi sofort verstummte. Kurze Zeit sagten beide nichts, in der Yami ihm die Tasse fertig einschenkte.
 

"Hör mal, Yuugi, du wirst dir diese Gedanken sicherlich schon selbst gemacht haben, da bin ich mir sicher, deswegen werde ich mich kurz halten, aber ich will, dass du es noch mal laut hörst", fing Yami nach einer Weile in einem ernsten Ton an und lehnte sich etwas weiter hinter an seine Zimmerwand. "Was du letzte Nacht gemacht hast, war falsch und unvorsichtig. Was hätte dir alles passieren können! Du konntest ja nicht mal mehr einen Schritt tun! Ich glaube nicht, dass du es noch nach Hause geschafft hättest, so wie du getorkelt bist. Am Ende hättest du dich mitten in der Nacht und in der Kälte in eine Ecke gesetzt und wärst dort eingeschlafen. Mach das bitte nicht noch mal."
 

Yuugi sah ihn zerknirscht an. Er hatte ja recht. Ja, natürlich hatte er recht! Er war dumm gewesen und hatte mehr Alkohol getrunken, als ihm gut tat. Trotzdem beschlich ihn das Gefühl, dass Yami gern ein bisschen besserwisserisch war.

Nichtsdestotrotz konnte Yuugi nicht abstreiten, dass er genau das auch schon gedacht hatte.

Er schluckte. "Tut mir Leid."

"Wieso entschuldigst du dich bei mir? Du bist doch der Leidtragende", sagte Yami seufzend und stellte seine Dose wieder ab, deren Klang sich so anhörte, als hätte er sie bald ausgetrunken. "Und jetzt trink bitte."
 

Yuugi schauderte. Seine Stimme. Er hatte so enttäuscht geklungen.

Yami war sauer auf ihn!

Das war noch schlimmer als der Kater!
 

Er biss sich auf die Unterlippe und nahm seine Tasse Tee in die Hand. Sein Kopf dröhnte immer noch. Er musste endlich etwas dagegen tun. Doch das Gefühl, Yami enttäuscht zu haben, wog schwer. Das hatte er doch nicht gewollt! Das wäre nicht passiert, wenn dieser Kerl...

Ach, was machte er sich eigentlich vor. Er ganz allein war Schuld daran, dass er sich so hatte voll laufen lassen und niemand sonst. Das ein Platz in einer Bar besetzt gewesen war, war kein Grund, so dermaßen viel zu trinken. Yami hatte ihn mit zu sich schleppen müssen, in seinem Rausch, in dem er nichts mehr mitgekriegt hatte. Er hatte ihm unglaubliche Probleme bereitet. Yami hatte ihn in seinem Bett schlafen und sein Bad benutzen lassen und anstatt ihn einfach wieder raus zu werfen, machte er ihm Frühstück. Yami hatte vollkommen recht, er durfte das nicht wieder tun. Er fühlte sich schlecht. Und ihm war schlecht.
 

Yami betrachtete ihn, während er nach unten starrte und an seinem Tee nippte, der inzwischen fast auf trinkbare Temperatur heruntergekühlt war. Yami winkelte ein Bein an und legte seinen Arm darauf ab, deren Hand wieder die Dose hielt. Er seufzte wieder.

"Also, Yuugi, jetzt sag doch mal. Warum bist du nicht vor an die Bar gekommen?", fragte Yami dann und klang wieder viel sanfter. "Warum hast du dich an einen Tisch gesetzt?"

Yuugi schluckte. "Ich.. da war dieser Mann.."

"Ja und?"

"Ich wollte euch nicht stören.."

Yami seufzte erneut. "Das dachte ich mir schon. Dabei wäre es gar nicht schlimm gewesen, wenn du dich neben ihn gesetzt hättest", sagte er und ein leichtes Lächeln umspielte seinen Mund. "Immerhin waren wir verabredet, oder?"

So hätte Yuugi es nicht beschrieben, aber er hatte auch noch ein zu schlechtes Gewissen, um sich über diese Formulierung zu freuen. Yami zog ihn wohl einfach ein bisschen auf. "Tut mir Leid.."

"Schon gut. Ich bin dir doch nicht böse, Yuugi. Na klar, du hast mehr getrunken, als dir gut tat. Und ich möchte noch einmal sagen, dass ich das nicht gut fand. Aber deswegen bin ich sicher nicht sauer auf dich."

Yuugi schluckte und ein kleiner Stein fiel ihm vom Herzen, oder besser ein Teil des Steins. Also war doch nicht alles verloren?
 

"Wer.. wer war er?", fragte er dann. Er spürte langsam, wie die Kopfschmerzen nachließen. Die Tablette musste endlich anfangen zu wirken. Erleichtert konnte er sich nun anfangen besser zu konzentrieren.

"Er heißt Kaiba. Wir waren auf derselben Uni. Er hat mich besucht und wir haben ein bisschen über alte Zeiten geredet", antwortete Yami dann.

"Alte Zeiten?", fragte Yuugi zurück.

"Ja. Bevor wir Freunde wurden, haben wir uns nicht sonderlich gemocht", sagte Yami und grinste nun wieder leicht, "Ich habe ihn immer in allen möglichen Spielen geschlagen, das hat an seiner Ehre gekratzt."
 

Yuugi sagte daraufhin nichts mehr. Vielleicht, weil er es gar nicht hören wollte. Er trank nun zügig seinen Tee und schenkte sich bald darauf wieder etwas ein. Yami lächelte nur leise.

"Wie.. sind wir gestern hierher gekommen?", fragte er dann.

"Ich hab dich auf der Straße gesehen, als ich gerade Dienstschluss hatte und nach Hause laufen wollte. Wir sind gar nicht weit vom Pinta entfernt, vielleicht zwanzig Minuten Laufweg. Da ich nicht wusste, wie ich dich nach Hause bringen sollte und es sehr spät war, hab ich dich lieber mit zu mir gebracht. Du warst erstaunlich einfach mitzunehmen, zumindest musste ich dich nicht tragen", sagte er dann und grinste wieder leicht. Yuugi sah ihn unbehaglich an.

"Also.. habe ich dir keine Umstände gemacht..?"

"Nein", antwortete er ruhig, "Du hast mich erkannt und dich einfach mitziehen lassen, bist mir gefolgt und du bist auch nicht über eine Treppenstufe gestolpert", fügte er lächelnd hinzu.

"Wie spät war es?"

"Als wir hier ankamen? Ich weiß nicht, wahrscheinlich gegen zwei Uhr. Ich habe halb zwei Feierabend, meistens komme ich aber etwas später raus."
 

Yuugi sah ihn einen Augenblick an. Er war um zwei in Yamis Bett gefallen und hatte bis kurz vor elf geschlafen. Das war ganz schön lang.

"Vielen Dank", sagte er dann und ließ seine Hände mit der Teetasse in seinen Schoß sinken, "Vielen Dank für deine Hilfe. Ich.. weiß nicht, wie ich das wieder gut machen kann.."

Yami lächelte. "Schon gut. Du musst es nicht wieder gut machen."

Yuugi zog eine Schnute, was Yami wieder leise lachen ließ. "Ich merke es mir für später. Vielleicht fällt mir ja etwas ein", sagte er dann doch.
 

Yuugi sah erstaunt auf. Er merkte es sich für später? Es gab ein später? Sie würden sich auf jeden Fall wieder sehen? Der restliche Stein fiel von Yuugis Herzen. Er war nicht sauer auf ihn und Yami hatte sich nicht darüber geärgert, einen Betrunkenen mitnehmen zu müssen. Das war mehr, als Yuugi erwartet hatte. Er betrachtete ihn und ein kleines Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht.

Plötzlich wurde ihm mit unerwarteter Klarheit bewusst, dass er hier mit Yami an seinem Tisch saß und frühstückte. Er starrte Yami an, als würde er ihn auf einmal in einem anderen Licht sehen. Sie saßen hier an einem niedrigen Tisch, kein Tresen zwischen ihnen, Yami quasi zum Greifen nah, Yuugi hätte nur seine Hand ausstrecken müssen. Yami hatte seine normale Kleidung an, nicht das Hemd mit dem Logo des Pinta, sondern ein dunkelblaues Shirt, welches seine Figur schön betonte, eine dunkle Hose, augenscheinlich aus Leder, und seine Haltung, diese Haltung! Vollkommen locker und gelassen lehnte er an der Wand, ein Bein angewinkelt, das andere unten auf dem Boden.

Yuugi schluckte. Yami war so cool.

Zudem stieg ihm auch wieder der Geruch von Yami in die Nase, der in seiner ganzen Wohnung herrschte. Es musste sein Waschpulver oder der Weichspüler sein, was hier so roch. Er dachte wieder an das Duschgel in seinem Bad und errötete leicht.

Er wandte seinen Blick ab, damit es nicht so aussah, als würde er ihn wieder anstarren, beugte sich vor und griff trotz das er keinen Hunger hatte nach einer Schüssel Reis. Immerhin hatte er nicht mehr so starke Kopfschmerzen. Sie fühlten sich jetzt eher wie ein dumpfer Schatten dessen an, was er vor einer Stunde noch verspürt hatte.

Auch Yami nahm sich nun eine kleine Schüssel und ein Stück des gegrillten Fisches und begann zu essen.
 

Yuugi sah sich wieder im Raum um, während er langsam kaute. Es entstand eine Stille zwischen ihnen, die er zunächst unangenehm fand. Yami hatte zwar gesagt, dass er ihm nicht böse war, aber enttäuscht war er dennoch. Während sie schweigend aßen, schaute Yuugi immer mal wieder kurz zu ihm hin. Beim dritten Mal bemerkte Yami es, schaute zurück und lächelte leicht. Yuugi lächelte ebenfalls und sah dann schnell wieder runter.

Seine Kopfschmerzen ärgerten ihn inzwischen nicht mehr so sehr, dafür verschluckte er sich fast an seinem nächsten Bissen Reis. Er war immer noch nicht ganz auf der Höhe.
 

"Sag mal, Yuugi, du hast mir damals nicht erzählt, in was du gut bist", sagte Yami dann und sah Yuugi von der Seite an.

Yuugi starrte zurück. "Was?", fragte er.

"Du hast erzählt, dass du etwas gefunden hast, in dem du gut bist und deswegen deine Selbstwertschätzung stieg. Was ist es?", fragte Yami und nahm wieder einen Bissen Reis.

Yuugi sah ihn überrascht an. Daran konnte er sich noch erinnern?

"Ach so. Na ja, ähm..", druckste er nun wieder herum. Er hätte nicht gedacht, dass er ihm das so sagen würde. Kurz überlegte er, ob er ihm das sagen sollte. Ob er es seltsam finden würde?

"Ich habe eine ganze Zeit lang Videos gemacht."

Yami blinzelte. "Was für Videos?"

"Na ja, ganz verschiedene", antwortete Yuugi etwas nervös, "Viele Musikvideos, Videobearbeitung, reale Videos, bin mit meiner Kamera draußen rum gelaufen und hab daraus was gebastelt. Ich habe Geschichten damit erzählt, Fantasy, Humor, Drama, alles mögliche, mit der Zeit auch mit vielen Effekten in der Nachbearbeitung. Zwischendurch auch Videos zu Serien, die ich toll fand. Ich hab mich dann schließlich in einer Richtung spezialisiert."

"Das klingt toll. Hast du sie online gestellt?"

"Ja", antwortete Yuugi, nachdem er wieder einen Bissen genommen hatte. Er schien nun etwas freier zu werden. "Anfangs einfach nur so. Ich hatte mir nichts dabei gedacht. Aber viele fanden die Videos toll..", sagte er dann, wurde etwas verlegen und freute sich zugleich, dass er Yami sagen konnte, dass er etwas hatte, in dem er aufging. "Ich habe mich auch ziemlich ausprobiert. Ich konnte auch gut Websites gestalten und habe es für einige aus meiner Klasse gemacht, obwohl ich nicht weiß, ob sie sie heute noch nutzen. Na ja, einige fanden das auch langweilig."

Yami lächelte über seine letzte Bemerkung nur. "Du schreibst also Programme?"

"Nein", sagte Yuugi sofort, "Nein, in Informatik bin ich wirklich schlecht. Ich hatte eine Software, die es mir recht einfach gemacht hat. Es war, denke ich, eher der gestalterische Aspekt."

"Du hattest also viele Fans?"

Yuugi errötete. "Als Fans würde ich sie nicht bezeichnen.."

Yami lächelte. "Du kannst mir bei Gelegenheit ja mal ein paar Videos zeigen."
 

Yuugi sah ihn an und wäre fast explodiert vor Stolz. Yami wollte seine Arbeiten sehen! Er hatte tatsächlich viel Zeit investiert und hatte einiges gegeben, damit er nach und nach besser wurde.

"Machst du es jetzt noch?", fragte Yami dann.

"Nein.. ich glaube, ich habe einfach keine Ideen und keine Zeit mehr gehabt und dann ist die Sache liegen geblieben", sagte Yuugi dann auch und nahm einen weiteren Bissen, "Es kamen dann die Aufnahmeprüfungen für die Uni. Die Leute, die mich abonnierten, wissen inzwischen auch, dass ich eingeschlafen bin."

"Warum machst du das nicht zum Beruf?", fragte Yami nach einer kurzen Pause weiter, "Es wäre doch schade, wenn du das nicht nutzen würdest."

"Nein, Yami..", sagte Yuugi und sah ihn seltsam ruhig an, "Das geht nicht. Ich habe darüber nachgedacht. Aber der kreative Bereich, egal welcher, ist immer umkämpft und du musst immer der beste sein, damit die Leute dich bemerken. Das ist mir zu viel Druck. Ich.. war dieser Herausforderung nicht gewachsen."
 

Kurz sah Yami ihn einfach nur an und in seinem Gesichtsausdruck veränderte sich etwas.

"So etwas solltest du nicht sagen. Solange du den Willen dazu hast, kannst du alles erreichen."

Yuugi sah ihn leicht verwundert an.

"Wie meinst du das?"

"So, wie ich es sage."

Yuugi zog kurz einen Schmollmund, den Yami wieder lächeln ließ. Das er sich auch immer so vage ausdrückte! "Man könnte sagen, dass ich in solch einem Beruf arbeite."
 

Yuugi starrte ihn kurz an und ließ diese Worte sacken. Er meinte damit nicht die Arbeit beim Pinta, oder? Gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass er schon von Anfang an sagte, dass er nicht Vollzeit als Barkeeper arbeitete. Warum hatte er Yami eigentlich nie gefragt, was er sonst so den Tag über tat?

"Was ist das für ein Beruf..?"
 

Yami lachte. "Ich bin Architekt."
 

Wieder starrte Yuugi ihn kurz an.

"Architekt?"

"Ja."

"Das.. ist tatsächlich umkämpft, schätze ich", gab er dann zu, sah ihn aber nun fasziniert an.

Er war also ein Architekt? Er betrachtete ihn. So wie er hier saß, konnte sich Yuugi diesen Beruf schwer an Yami vorstellen. Gleichzeitig wurde ihm jedoch klar, dass er sich Yami bis jetzt nur als Barkeeper vorgestellt hatte.
 

"Das heißt also, ich könnte dich mit dem Bau meines Hauses mit Garten betrauen?", fragte Yuugi dann interessiert.

Yami lachte. "Der Bau weniger, die Planung schon. Landschaftsarchitektur war aber nie so mein Ding und hab das im Studium versucht schnell hinter mich zu bringen", antwortete er grinsend.

"Landschaftsarchitektur? Ich dachte Architekten beschäftigen sich mit Häusern", fragte Yuugi verwundert.

"Auch. Aber es gibt noch viel mehr, was man als Architekt wissen muss. Geometrie und Mathe ist nur ein Teil davon. Es geht auch um künstlerisches Arbeiten, Gestaltungslehre, um Baukonstruktionen, Tragewerke, Baustoffe, Pflanzenkunde, Städtebau, ich hatte Vorlesungen zu Botanik, Kommunikationstechnologie und natürlich Erdbebensicherheit." Yami überlegte und sah konzentriert aus. "Es gab sogar Gartendenkmalpflege, Naturschutzstrategien und Ökofaunistik - frag mich nicht, was das ist, da musste man nicht hin, hab mir nur den Namen gemerkt", sagte Yami weiter und grinste wieder. "Aber es hat wohl was mit Umwelt und Tier zu tun."
 

Yuugi starrte ihn an und er wurde ein bisschen ehrfürchtig.

"Das hört sich irgendwie schwer an", sagte er schließlich.

"Ich weiß nicht. Mir hat das Studium sehr viel Spaß gemacht, deswegen habe ich mich gerne damit beschäftigt. Mir gefiel, dass es so abwechslungsreich war, es ist technisch, theoretisch, aber auch künstlerisch und ökologisch. Ich wusste auch schon früh, dass ich das studieren möchte", erwiderte Yami. Yuugi sah ihn überrascht an. Er schien wohl jemand zu sein, der sich für viele Dinge gleichzeitig interessierte.
 

"Was genau machst du denn?", fragte Yuugi dann neugierig, während er einen weiteren Bissen nahm.

Yami nahm seinerseits wieder seine Dose in die Hand. "Zurzeit bin ich bei einem Architekturbüro für Innenarchitektur. Tatsächlich wollte ich da auch immer gerne hin. Es gibt ja viele Aspekte der Architektur, aber das hat mich immer am meisten interessiert."

"Und das schaffst du neben der Arbeit im Pinta?", fragte Yuugi.

"Na ja, manche Tage sind anstrengender als die anderen. Im Büro bin ich jeden Tag, Cocktails mixe ich nur an drei Tagen die Woche, da werden es dann schon mal bis zu zehn Stunden insgesamt. An anderen Tagen sind es nur vier Stunden."

Yuugi sah ihn verblüfft an. Er arbeitete also gar nicht jeden Tag im Pinta! Es wäre also sinnlos gewesen, wenn er in der Woche hingegangen wäre.
 

"Wahnsinn. Seit wann wusstest du denn, dass du Architekt werden möchtest?"

"Das muss gegen Ende der Mittelschule gewesen sein", sagte Yami. Yuugi starrte ihn an. Damit konnte er maximal 15 Jahre alt gewesen sein! Das war wirklich früh.

"Meine Eltern sind mit mir damals in Europa gewesen, in Rom um genau zu sein und wie es sich für einen Touristen gehört, haben wir uns das Kolosseum angesehen", sagte Yami, "Es war beeindruckend. Es ist wahnsinnig riesig, weißt du, fast 200 Meter lang. Mein Vater hatte sich auf die eine Seite, meine Mutter und ich quer auf die andere Seite in die Sitzreihen gestellt und wir haben uns verstanden, als würden wir eine Armlänge voneinander weg stehen. Aber nicht nur die Akustik war beeindruckend. Wie die Sitzplätze angeordnet waren, wie die Arena aufgebaut war, das System der Eingänge, das System unterhalb der Arena mit Falltüren, Aufzügen und Versorgungsschächten, das alles habe ich damals nicht begriffen, aber es ist eine architektonische Meisterleistung."

Yuugi hatte aufgehört zu kauen und sah Yami einfach nur an. Das hörte sich irgendwie wunderschön an, wenn er das so beschrieb, dabei handelte es sich "nur" um ein Gebäude. Aber wie Yami davon erzählte.. er nahm Yuugi mit seiner Darstellung irgendwie mit.

"Danach hab ich mich früh informiert, was es für Universitäten mit welchen Aufnahmeprüfungen gibt und habe mich neben der Schule dafür vorbereitet."

Yuugi verschluckte sich plötzlich und fing an zu husten.

"Was?", prustete er los und klopfte sich auf seine Brust, "Du hast neben der Oberstufe.. hast du kein Zwischenjahr eingelegt?"

"Nein, ich bin direkt von der Schule zur Uni weiter", sagte Yami lächelnd.

Yuugi starrte ihn an. Wie hatte er das geschafft!? Die Oberschule war unglaublich stressig gewesen, man hatte kaum Zeit gehabt mal mit Freunden irgendwo hin zu gehen, nicht mal ein kurzer Parkbesuch war drin gewesen und er hatte nebenbei noch für die Aufnahmeprüfungen gelernt? Yuugi war ein Jahr Zuhause geblieben, damit er das Pensum für die Aufnahmeprüfungen hatte schaffen können! Und da war er noch gut gewesen, einige hatten auch zwei Jahre gebraucht.

"Sieh mich nicht so an", sagte Yami lachend, "Es ist nicht so, dass ich Jahrgangsbester war und ich Langeweile hatte. Das war durchaus eine anstrengende Zeit und hat mir viel abverlangt. Aber das war es mir wert. Das Leben fängt sowieso erst im Studium an."

Diese Aussage verwirrte Yuugi, aber irgendwie verstand er auch, was Yami sagen wollte. Viel mehr war er aber immer noch damit beschäftigt, zu verkraften, dass Yami anscheinend einfach anders war als er und seine damaligen Mitschüler.
 

"Möchtest du mir noch irgendetwas verrücktes erzählen? Zum Beispiel wie du den Mond besucht hast?", fragte er dann zweifelnd. Yami lachte daraufhin nur und nahm wieder einen Bissen von seinem Fisch, der inzwischen fast aufgegessen war.

Yuugi erinnerte sich an etwas zurück, was Yami ihm erzählt hatte. Vielleicht war auch sein Zielbewusstsein Grund dafür gewesen, dass die anderen aus seiner damaligen Klasse nicht so viel mit ihm unternommen hatten? Aber er würde das nicht wieder aufgreifen.
 

Yuugi lachte leise.

Yami betrachtete ihn kurz lächelnd "Warum lachst du?"

"Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich dir nicht als Architekt vorgestellt habe", antwortete er dann auch, "Ich dachte eher an so etwas wie Sänger einer Band oder so, nicht an so etwas bodenständiges."

"Was hat dich das denken lassen?", fragte Yami grinsend.

Yuugi ließ seinen Blick kurz über Yamis Körper schweifen, richtete seinen Blick dann jedoch schnell wieder auf Yamis Augen. "Dein.. Aussehen vielleicht?"

Yami fing an zu lachen. "Du meinst, mir steht der draufgängerische Rockstar besser als der Büroangestellte?"

Yuugi wurde rot. "Zumindest glaube ich, dass du dich auf einer Bühne gut bewegen könntest.."

"Gut bewegen, aha", erwiderte Yami und sein Grinsen wurde ein Stück breiter.

Wo ritt er sich da wieder rein!? Yuugi verspürte plötzlich den Drang, Yami sein Sitzkissen an den Kopf zu werfen und sich gleichzeitig darunter zu verstecken.

"Yami! So meinte ich das nicht!", rief er.

"Wie meintest du es denn?", fragte Yami zurück. Yuugi sah, wie seine Augen funkelten. Anscheinend war er nicht nur besserwisserisch, sondern ärgerte Yuugi auch gern.

Yuugi zog einen Schmollmund. "Könntest du es denn?", fragte er stattdessen, "Dich auf einer Bühne bewegen?"

Yami zwinkerte ihn an. "Vielleicht findest du es irgendwann heraus."
 


 

_____________________
 

Ich höre zur Zeit Pharao's Throne von LittleKuriboh und mich hat's so weggeschmissen als ich Yami im Hintergrund "I'm handsome" singen hören habe und ich gleichzeitig beschrieb, wie Yami in seiner coolen Pose dasitzt. xD

I'm handsome - good to be the king - I'm handsome *auf Stuhl rumwackel* xD
 

Was für ein langes Kapitel. Das nächste wird auch noch lang. Ich hoffe mich packt wieder die Muse, denn weiter hab ich noch nicht geschrieben und ich fühle mich immer etwas unter Druck, wenn ich keinen Puffer habe xD;;
 

Ich freue mich wie immer wahnsinnig über jeden Kommentar! Bis zum nächsten Kapitel ^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dark_Angel_Yami
2014-07-13T11:20:33+00:00 13.07.2014 13:20
Das Kapitel war richtig schön :)

Und mit meiner Vermutung wie es weiter geht, lag ich ja doch richtig :D
Ich dachte es mir ja schon, dass Yami Yugi auf der Straße aufsammelt wird.

Das es sich bei dem Unbekannten um Seto Kaiba handelt war mir aufgrund der Beschreibung schon vorher klar.
Bin aber erleichtert, dass es sich bei diesem offentlich nur um einen "Bekannten/Freund" handelt.

Schön finde ich, dass die beiden sich jetzt mal richtig unterhalten können.
Und das auch ohne, dass immer nur das Spiel mit dem "Namen erraten" im Vordergrund steht.
Das zeigt, dass doch mehr aus den beiden werden kann und dass nicht nur alles ein "Spiel" ist.

Über Yamis Beruf war ich ebenfalls sehr überrascht.
Wie schon von Aya_Yuina erwähnt, liest man den in FF eher selten bzw. ich jetzt zum ersten mal.
Aber warum sollte unser Pharao nicht auch mal einen ganz normalen Beruf bekommen :D

Die Flirterei zum Schluss fand ich auch sehr süß.
Yami scheint ja bei bestimmten Gesprächsthemen etwas zweideutig zu denken.
Das gefällt mir XD

Freue mich schon auf das nächste Kapitel.

LG Dark_Angel_Yami

Antwort von:  Nala
24.07.2014 19:04
Schön, dass es dir gefallen hat =)
Inzwischen bin ich von diesen "Massenpairs" in FFs ein bisschen weg gekommen. Dreiecksgeschichten sind wohl noch interessant, aber mehr darf es dann nicht sein ^^" Und es dürfen nicht so viele Schwule sein! Ich mag die Pairs ja auch alle, aber.. es gibt nunmal nicht so viele! [2% in Deutschland oder so?] Als Schwuler musst du dich echt anstrengen, andere zu finden. xD; Sagt mir zumindest mein [schwuler] Freund. xD
Ja, und der Beruf.. ich wollte ihn nicht wie so oft zum Sänger machen. xD Ich wollte erst, dass er selbstständig in einem kreativen Bereich ist, aber Selbstständigkeit nimmt zuviel Zeit in Anspruch. Dann war die Idee eines eigenen Unternehmes, das aber noch nicht steht. Vielleicht ein Cocktail-Unternehmen? Hätte mit der Bar in Konkurrenz gestanden, hätte der Chef bestimmt nicht geduldet und Yami brauchte ja das Geld fürs Studium. Außerdem musste er was arbeiten, was es auch als Studium gibt xD Na ja und da kam dann Möglichkeit drei, ihm zwei Teilzeitjobs zu geben. Wie es dazu kam, erfährt man sogar noch! *zulaber* xD
Und die Fliterei am Ende.. da hat er sich wohl mal dazu entschlossen, selbst einen Schritt zu tun xD
Vielen Dank für deinen Kommentar x3
Von:  RandaleEiko
2014-07-13T10:56:27+00:00 13.07.2014 12:56
Ich hab mich so wahnsinnig weggeschmissen am ende >u< toll wie yami mit yuugi flirtet <3
Antwort von:  Nala
24.07.2014 18:51
Dabei, das kann ich verraten, hat er noch nie Bühnenerfahrung gehabt, dieses Pokerface. Der Angeber! xD
Vielen Dank für deinen kommi x3
Von:  Y-Paraoe-Atem-Y
2014-07-12T23:32:33+00:00 13.07.2014 01:32
echt ein tolle kapi geworden :D wurde acuh echt zeit das die sich mal besser kennen lernen als nur immer in der Bar :) schreib schnell weiter den ich liebe dieses pair einfach und es gibt leider viel zu wenig storys mittlerweile mit den beiden :)
vorallem geb ich dir recht was das lied betrifft mir gings nich anders als ich es das erste mal gehört habe *lach* :D
kennst du das schon? https://www.youtube.com/watch?v=OBiMabXMKfo das ist auch ziemlich gut gelungen :)
lg Ati
Antwort von:  Nala
24.07.2014 18:49
Vielen Dank für deinen Kommentar! Ja das Lied kenne ich auch. LittleKuriboh ist so super lustig xD
Unglaublich, wie solche Dinge Leute zusammen bringen! xD
Ich hoffe, das nächste Kapitel wird dir auch gefallen ^^
Antwort von:  Y-Paraoe-Atem-Y
24.07.2014 18:53
ja ich hab mich wirklich nicht mehr einbekommen vor lachen :D Da hast du recht :D na klar wird es mir gefallen tut ja der rest deiner story auch ;)
Von:  DivaLila
2014-07-12T20:46:22+00:00 12.07.2014 22:46
ein tolles, langes Kapitel :D
Und ich bin froh, dass du erst am Ende erwähnt hast, dass du Pharao's Throne gehört hast, sonst hätte ich das bestimmt während des Lesens die ganze Zeit gesummt XD
Irgendwie war ja abzusehen, dass Yuugi in Yamis Wohnung landet und trotzdem habe ich nicht damit gerechnet. Aber war spannend, mal den Schauplatz zu wechseln!
Yuugi mit seinem Kater tut mir wirklich Leid - und Yami ärgert ihn auch noch...
Bei dem Teil mit dem hart umkämpften Jobs bei künstlerischen Berufen musste ich so lachen *selbst zu der Spezies gehört*Aber ich gebe Yuugi vollkommen Recht *lach*
Die Szene mit dem Duschgel fand ich sehr sehr niedlich und nachvollziehbar. Der Geruch eines Liebsten ist eben was ganz spezielles.
Architekt finde ich übrigens ein spezieller Beruf für Yami. Liest man selten in Fanfictions - finde ich toll von dir, dass du da ein eher unbekanntes Element einfügst^^
Liebe Grüsse <3
Antwort von:  Nala
24.07.2014 18:47
Huhu x3
Ich persönlich bin ja ein bisschen anderer Meinung als Yuugi, mit dem ärgern. Meinst du grad das mit dem "Du hättest dich ruhig vorn hinsetzen können, wir waren doch verarbredet"? Ich könnts mir einbilden, aber vielleicht hat er es auch ernster gemeint als Yuugi glaubt. Hm. Aber ich weiß nur viel über Yuugi, über Yami ja nicht so xD
Was Gestaltung angeht: Ja wenn ich ganz ehrlich bin, teile ich diese Meinung auch inzwischen, weil ich selbst auch eine künstlerische Ausbildung hatte. Aber ich wollte dann, dass Yami eine ganz andere Auffassung davon hat, sowas wie "Was, viele wollen diesen Beruf? Jetzt erst recht!" xD
Vielen Dank für deinen Kommentar! ^^
Von: abgemeldet
2014-07-12T20:05:40+00:00 12.07.2014 22:05
Schönes Kapitel der Schluss so süß *.* freue mich sehr aufs nächste kapitel

Antwort von:  Nala
24.07.2014 18:40
Vielen dank für deinen Kommentar ^^ Schön, dass du so begeistert davon bist.. xD
Von:  Seelendieb
2014-07-12T20:03:23+00:00 12.07.2014 22:03
GENIAL!!!

Das Kapitel ist das Beste von der ganzen FF. Sehr toll. Weiter so!!!
Antwort von:  Nala
24.07.2014 18:39
Vielen Dank! Ich bin froh, dass andere es genauso hübsch finden wie ich hoffe, das es wird xD
Danke für deinen Kommentar ^^


Zurück