Zum Inhalt der Seite

Peach 43

Yami x Yuugi
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Offenheit

Ich präsentiere das zweite Kapitel meiner Schreibblockade! *tadaa* Viel Spaß ^^
 


 

Kapitel 7: Offenheit
 

Der darauf folgende Samstag begann für Yuugi relativ spät. Tatsächlich schaffte er es erst gegen zwölf Uhr, sich aus seiner weichen Decke zu befreien und das Bad aufzusuchen. Wegen des Platzmangels in seinem Zimmer besaß er kein Bett, sondern einen Futon, den er, nachdem er seine verquollenen Augen im Spiegel begutachtet hatte, zusammenrollte und in seinen Schrank stopfte. Die damit erschaffene freie Fläche bot nun Platz für seine Zettelwirtschaft.

Und gerade hatte er fertig gefrühstückt und wollte sich, nachdem er sich seelisch und moralisch auf den kommenden Tag und das heutige Lernziel eingestellt hatte, an seine Bücher setzen, als Joey anklopfte.
 

"Na, Yuugi, endlich wach?", fragte er. Für Yuugi klang das viel zu munter. Er sah ihn demotiviert an. "Hey, Joey. Was ist denn los?"

"Ich dachte, bevor wir ins Kino gehen, könnten wir noch mal einkaufen. Ich brauche neue T-Shirts. Und ich glaube mich zu erinnern, dass du auch welche gebrauchen könntest. Hast du Lust?"
 

Einen Moment versuchte Yuugi zu begreifen, was Joey meinte. Dann wurden seine Augen groß.

"Kino!", rief er aus und sah auf sein Buch. Stimmt. Er hatte es versprochen. Aber..

"Na ja, ich meine.. ich würde ja gern, aber..", druckste er herum. Joey ahnte es schon.

"Die drei Stunden mehr oder weniger machen es auch nicht mehr", sagte er entschlossen. Yuugi sah ihn wieder zweifelnd an. "Außerdem brauch ich deine Hilfe man! Ich hasse einkaufen gehen! Und eigentlich hast du selbst doch gar keine Lust auf den Kram", fügte er noch hinzu.

Yuugi lachte leicht. Das stimmte. Joey hatte früher nicht nur wegen der Prügeleien zerrissene Klamotten getragen. Er hatte sie einfach so lange angehabt, bis sie wirklich aussahen wie aus der Mülltonne gefischt. Und es stimmte auch, dass er eigentlich wirklich gar keine Lust hatte, was aber kein Grund war, es nicht trotzdem tun zu müssen. Aber jetzt, nachdem er die Schule endlich durchstanden hatte und das Unileben so viel entspannter war, da konnte man sich doch wirklich mal etwas Zeit einräumen! Immerhin tat er ja damit auch etwas sinnvolles, die T-Shirts, die er noch hatte, zog er mittlerweile auch nur noch ungern an.
 

"Ach, eigentlich hast du Recht", sagte Yuugi, schmiss sein Buch wieder zurück und stand vom Boden auf. "Gib mir zehn Minuten, dann bin ich fertig."

"Klasse!", rief der blonde aus und verschwand von Yuugis Tür.
 

Zehn Minuten später hatte sich Yuugi angezogen, sein Portemonnaie und seinen Schlüssel geschnappt und warf sich seinen Mantel um, den er hoffentlich bald in eine Jacke umtauschen konnte. Gemeinsam verließen sie die Wohnung. Tatsächlich hatte das eisige Wetter inzwischen nachgelassen und wenn es weiter so ging, würde bald der Frühling da sein. Yuugi freute sich schon darauf. Er mochte den Winter nicht besonders.

"Das geht aber nicht lange, mit den T-Shirts, oder?", fragte Yuugi dann noch einmal nach, als sie auf dem Weg zu einem der öffentlichen Verkehrsmittel waren.

"Klar! Meinst du, ich hab da Lust drauf?", fragte Joey zurück, "Obwohl ich mir gern Sportschuhe anschaue."

Yuugi lachte. "Ja, ich erinnere mich gut an diese Geschichte damals.."

"Mit den Air Muscles? Ja, das war schon lustig. Der Typ wird nie wieder irgendwen betrügen."
 

Während sie ins Innere der Stadt fuhren, hatten sie viel Zeit, über alte Zeiten zu reden. Sie verloren nicht viele Worte darüber, was ihnen schlimmes passiert war oder als sie noch keine Freunde gewesen waren. Sie verloren auch kein Wort über Joeys Vater, der inzwischen allein wohnte, wenn er denn dort überhaupt noch wohnte. Sie redeten über alte Schulfeste, über Teas heimliche Arbeit und wie sie es herausgefunden hatten und über Tristans erste Liebe und sein Versuch mit dem weißen Puzzle. Sie sprachen auch viel über ihre Ferien, in denen sie immer viel Zeit miteinander verbracht hatten und auch nach der Schule bei Yuugi Zuhause waren und Spiele gespielt hatten und ihm wurde wieder klar, was für ein guter Freund Joey geworden war.

Schließlich dann kamen sie an und suchten sich schnurstracks den ersten Klamottenladen, der annehmbare T-Shirts zu günstigen Preisen verkaufte. Sie fanden schnell einen Laden. Joey war der Ansicht, dass er die Oberteile nicht wirklich anziehen musste, denn es musste nur die richtigen Größe draufstehen, dann würden sie schon passen. Bei Yuugi war das etwas schwieriger. Er musste immer schauen, ob es an den Schultern saß oder zu lang war, weswegen er viel länger brauchte, die T-Shirts auszuwählen. Doch Joey, der sich zuerst wieder mal über Yuugis Körpergröße amüsiere - "Hey, ich bin inzwischen immerhin fast so groß wie Tea!!" - wollte ebenso effizient mit Yuugi fertig werden wie mit sich selbst und warf dem kleineren immer wieder T-Shirts in die Kabine, bis er welche gefunden hatte. Joey warf ihm noch spaßeshalber irgendwelche T-Shirts mit Aufdrucken wie "Lady Killer" oder seltsamen, verrückten Smileys zu und wunderte sich grinsend, warum Yuugi die nicht haben wollte. Die ganze Aktion hatte keine Stunde gedauert.
 

"Ich würde sagen, wir gehen was essen, ich hab Hunger", sagte Joey und scannte bereits die Gegend mit seinen Essens-Röntgenaugen ab.

"Joey, du hast immer Hunger", erwiderte Yuugi lächelnd.

"Na und? Ich muss groß und stark werden", sagte Joey daraufhin grinsend.
 

Sie gingen eine Weile die Straße entlang auf der Suche nach günstigen Restaurants oder Schnellimbissen, bis Joey ein Geschäft mit Sonnenbrillen gefunden hatte und ging hin. Yuugi lief ihm langsam nach. In der Nähe hatte er etwas sichten können.
 

Yuugi trat an Joey heran und fasste ihn leicht an die Schulter. Joey wirbelte sofort herum und sah Yuugi seltsam an.

"Was ist?"

Yuugi erstarrte. "Ah, äh.. da drüben ist ein Imbisstand, ich wollte dich fragen, ob.. wir dahin wollen.."

Auf Joeys Gesicht erschien ein Lächeln, so freundschaftlich und ehrlich wie immer, was Yuugi ein bisschen irritierte. "Klar, los geht’s."
 

Es war seltsam für Yuugi, als sie sich zu besagtem Nudelshop begaben, die bekanntermaßen recht gut und trotzdem auch für Studenten erschwinglich waren. Sie setzten sich rein und bestellten je eine Schüssel mit verschiedenen Beilagen.

Yuugi wusste nicht genau, was er denken sollte. Joeys Reaktion war doch definitiv eigenartig gewesen. Oder war er einfach zu sensibel? Er überlegte eine Weile, während niemand etwas sagte und sie nur aßen, dann formulierte Yuugi eine Frage im Kopf. Er wusste nicht genau, ob er sie stellen sollte, doch der Zeitpunkt schien ihm angemessen. Kurz sammelte er sich.
 

"Joey?"

"Hm?"

"Ich habe dich noch nie gefragt, wie du.. na ja, wie du dazu stehst, dass ich.. Interesse an ihm hab", druckste er unsicher herum. Joey seinerseits ließ seine Nudeln sinken und schaute ihn einen Moment einfach nur an.
 

"Was soll damit sein?", fragte er dann. Yuugi konnte allerdings sehen, dass er sehr wohl bemerkte, was Yuugi versuchte zu sagen.

"Na ja, dass ich.. generell Interesse an..", sagte er weiter, brachte den Satz diesmal jedoch nicht zu Ende. Joey schien wohl einen Moment zu überlegen, wie er es in Worte fassen sollte. Kurze Zeit sagte niemand etwas, in der Joey seine Nudelschüssel anstarrte. Dann seufzte er.

"Ehrlich, Yuugi, wir sind Freunde, und du kannst mir immer alles sagen. Aber wenn ich ehrlich bin, ich wusste selbst nicht genau, wie ich mich dir gegenüber verhalten sollte, als du mir damals gesagt hast, du findet Männer auch interessant", sagte er dann ehrlich. "Es geht nicht darum, dass es Männer sind. Es ging mir lange Zeit eher darum, ob und wie das unsere Freundschaft geändert hat."

Yuugi sah ihn einfach nur an. Das fand er etwas verwirrend. Aber unter dem Strich hieß das doch, es gab kein Problem, oder? Es hatte sich doch nichts geändert. Oder?

Joey seufzte. "Ehrlich, anfangs dachte ich, ich sollte dir sofort verklickern, dass das mit uns nichts wird. Ich hatte Sorge, dass du alles, was ich tue, falsch verstehst. Wenn ich dich anfasse oder so. Verrückt, oder? Hab mir voll die dummen Gedanken gemacht."
 

Yuugi lachte ein bisschen ungläubig. Das hatte er damals gedacht?

Er versuchte sich daran zu erinnern, wie er es Joey damals gesagt hatte. Es war nun immerhin schon eine Weile her, noch zu Schulzeiten. Er hatte es doch so formuliert, dass man nicht denken konnte, dass er auf seinen besten Freund stand, oder? ... Oder?

Jetzt wo Yuugi darüber nachdachte, hatte Joey sich tatsächlich mit Berührungen zurückgehalten, als er ihm das damals gesagt hatte. Es hatte keine wirkliche sichtbare Ablehnung gegeben, er war genauso Joey gewesen wie vorher, aber jetzt ergab vieles im Nachhinein einen Sinn. Er seufzte tonlos. Das war wohl etwas, mit dem er sich immer auseinander setzen würde, selbst mit seinem besten Freund. Bei ihm vielleicht gerade umso mehr.

"Und trotzdem bist du mit mir zusammen gezogen?"

"Ja. Ich wollte nicht, dass du was falsches von mir denkst. Ich wollte, dass du weißt, dass ich nichts gegen dich hab." Er lächelte ihn breit an. "Wir sind Freunde, das weißt du doch."
 

Yuugi sah ihn erleichtert an.

"Also gibt es kein Problem zwischen uns?", fragte er sicherheitshalber nach. Joey rümpfte seine Nase.

"Natürlich nicht, wenn ich eins hab, dann fackele ich mit so etwas nicht lange."

Joey sah ihn einen Moment einfach nur an, dann lächelte er. "Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich nachdem du mir das gesagt hast, dich eine Zeit lang beobachtet habe. Ob du vielleicht eines dieser typischen Klischee-Schwulen-Merkmale hast. Weißt du, nasal reden und so."

"Ich bin nicht-"

"Ich weiß! Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es überhaupt nicht so ist", sagte er schnell, bevor Yuugi ihm lauthals widersprechen konnte.

"Pah!", rief Yuugi und klaute etwas von Joeys Beilage. "Nein, nicht das Ei!", rief Joey dramatisch aus und Yuugi lachte. Sich so mit ihm unterhalten zu können fand Yuugi toll.

Es war okay, was Joey ihm da versuchte zu sagen. Wie hätte Yuugi denn auf so etwas reagiert? Was wäre in ihm vorgegangen? Hätte er das vielleicht viel schlimmer aufgefasst? Wenn Joey ihm das eröffnet hätte, hätte er sich nicht auch seine Gedanken gemacht und Angst gehabt, dass Joey plötzlich mehr für ihn fühlte als Freundschaft? Das wäre nicht gut gewesen. Die Hauptsache war doch, dass Joey ihn so nahm, wie er war.
 

"Weißt du, eigentlich..", sagte Yuugi dann leise und sah runter auf seine Nudeln. "Ich weiß nicht mal, wofür ich mich genau interessiere. Inzwischen frage ich mich, ob es so wichtig ist, das in einen Begriff zu fassen. Ich würde nie auf die Straße gehen und sagen, was für ein gut aussehender Typ, den muss ich unbedingt haben", sagte er und lief bei diesen Worten rot an. "Dasselbe würde ich aber auch nicht unbedingt von einer Frau sagen. Ich glaube, es geht einfach um die Person. Das Geschlecht ist mir irgendwie egal."

"Ist doch okay. Dann mach das so", sagte Joey nur. Yuugi wusste, dass er wohl nicht mehr von Joey erwarten konnte. Aber das war okay. Joey war niemand, mit dem er sich über einen attraktiven Mann - oder Frau - unterhalten hätte. Es reichte seine Zustimmung.
 

Damit war dieses Gespräch schon wieder vorbei und alles war gesagt. Yuugi fühlte sich ein bisschen besser und hoffte, Joey damit nicht verärgert zu haben. Er würde nur davon absehen, in nächster Zeit zu erzählen, wie toll er Yami fand, das behielt er wohl besser für sich. Denn selbst wenn Joey absolut einverstanden damit war, was Yuugi mit wem auch immer tat, musste er es ihm ja nicht dauernd unter die Nase reiben.
 

Der Film, den sie sich danach ansahen, war ziemlich gut gewesen. Sie hatten sich eine Popcorn-Tüte geteilt und jeweils ein Getränk gekauft und saßen etwas über eine Stunde im Kino. Wirklich neuartig war die Handlung nicht, aber alles in allem war der Film gut gewesen. Ihnen hatte der Film gefallen und auf dem Weg nach Hause redeten sie darüber. Es war fast abends, als sie wieder Zuhause ankamen und die beiden waren dabei, wieder in ihre eigenen Zimmer zu gehen. Joey sah von dem Kleiderhaken auf und zu Yuugi rüber.

"Yuugi", sagte er dann. Der Angesprochene blickte auf und sah in Joeys ernste Miene.

"Ja?"

"Der Typ, Yami", sprach Joey es dann doch an. Yuugi wurde leicht rot um die Nase und bangte sofort, was er gleich hören würde. Kurz verweilte Joey einfach so, dann sagte er, "Pass einfach auf, dass dir nix passiert, okay?"

Damit klopfte er Yuugi noch einmal auf die Schulter und ging in sein Zimmer.

Yuugi sah ihm nach und entschloss sich, sich das zu merken.
 

Die neue Woche begann und floss träge dahin. Das Wetter war sich kurzzeitig sehr unschlüssig über Sonne oder Regen gewesen. Am Donnerstag war es besonders verrückt gewesen, es war langsam richtig schönes Wetter und Yuugi war mit einer normalen Jacke raus gegangen, die ihm sogar im Laufe des Tages zu warm wurde. Gegen Ende, als er quasi gerade die Wohnungstür geöffnet hatte, kam ein Platzregen auf und sogar Hagelkörner mischten sich darunter.
 

So verging die Woche, mehr oder minder spannend und inzwischen hatte Yuugi wirklich Sehnsucht. Jeden Tag sehnte er den Freitag herbei, in freudiger Erwartung und gleichzeitiger Besorgnis. Besorgnis, weil er nicht wusste, was er mit Yami bereden sollte. Er war ein bisschen ruhiger geworden, denn inzwischen konnte er sich sicher sein, dass Yami ihn auch gern sah. Er sah ihn gern! Yuugi hibbelte auf dem hölzernen Stuhl des Vorlesungssaales rum und grinste freudig und sah dabei nicht, dass er von seinem Nachbarn kurz seltsam gemustert wurde. Yuugi versuchte sich zu bremsen. Aber das hieß noch nichts! Außerdem hing für Yuugi alles an dem Namen. Vorher war überhaupt nichts entschieden.

Er hatte jedoch immer mehr Angst davor, das ihm vielleicht nichts einfiel, wenn er wieder bei Yami saß. Er wollte seinen Namen herausfinden, klar. Aber er hätte gern auch noch mehr von ihm erfahren. Ob es seltsam war, wenn er fragte, was Yamis Lieblingsessen war?

Yuugi musste es irgendwie hinkriegen, mehr aus ihm herauszubekommen. Er wollte doch mehr über ihn wissen! Ob das alles überhaupt Sinn ergab.
 

Es war wie immer Freitag gegen halb neun, als Yuugi das Pinta betrat. Heute war es wieder angenehm warm gewesen, weswegen Yuugi sich doch für seine Jacke entschieden hatte. Auch heute war der Platz an dem Tresen frei und Yuugi hoffte, dass das Glück auch weiterhin auf seiner Seite sein würde. Er ging zwar etwas zweifelnd aber voller Vorfreude auf die zwei Barhocker zu, zog seine Jacke aus und setzte sich.
 

"Guten Abend, Yuugi", begrüßte ihn auch gleich der Grund, warum er hergekommen war. Yuugi sah in die Augen des anderen und ein wohliges, freudiges Gefühl überkam ihn.

"Hi", erwiderte Yuugi glücklich und einen Moment lang fühlte er sich, als hätte ihn jemand beflügelt. Allein der Anblick Yamis zauberte ihm ein strahlendes Lächeln ins Gesicht. Er war so froh ihn zu sehen! Er sah ihn an und bemerkte wieder, was für wunderschöne Augen Yami besaß. Sein ganzes Wesen war so selbstsicher, als würde er mit jeder Situation klar kommen. Seine gebräunte Haut verlieh ihm exotisches Aussehen, dabei war sie nicht sehr dunkel, eher, als wäre er gerade aus dem Urlaub gekommen. Hm, wo er wohl gern Urlaub machte? Ob er Familie in Ägypten hatte, die er manchmal besuchte? Wie seine Eltern wohl so waren? Hatte er eigentlich Geschwister? Ob sie alle so cool waren wie er?

Yami, der zurück gelächelt hatte, fing nun leicht an zu grinsen.
 

"Nun, Yuugi.. willst du mich weiter anstarren, oder möchtest du bestellen?"
 

Yuugis Lächeln entgleiste leicht und er wurde hochrot im Gesicht. Oh.. Gott.

"Oh, äh..", stammelte er und wünschte sich augenblicklich ans andere Ende der Welt. Er sah schnell von Yami weg und versuchte seinen Schock zu überwinden. "E-einen Peach 43, bitte."

"Kommt sofort", antwortete Yami und drehte sich zu den Spirituosen um. Währenddessen versuchte Yuugi zu verhindern, seinen Kopf auf die Tischplatte zu knallen.
 

Wie lang hatte er ihn angestarrt? Er hatte ihn direkt angestarrt! Er hatte über sein Aussehen nachgedacht und hatte ihn angestarrt!! Er war so blöd! Warum hatte er das getan, was war in ihn gefahren? Was dachte Yami jetzt von ihm? Vielleicht, dass Yuugi nicht mehr ganz beisammen war? Dass er verrückt war? Er hatte sich total lächerlich gemacht! Wieso konnte er nicht einmal etwas richtig machen?
 

Er hörte, wie Yami an seinem Arbeitsplatz zugange war, traute sich jedoch noch nicht, wieder zu ihm zu schauen. Stattdessen sah er zu dem Kellner, der gerade mit einem Tablett leerer Gläser im Nebenraum verschwand. Er seufzte tonlos. Verdammt! Wie peinlich! Wieso fingen die Gespräche mit Yami immer nur so peinlich an...
 

"Wie war deine Woche?", fragte Yami dann aber, als er Yuugis Cocktail fertig gemixt hatte. Yuugi nahm ihn dankend entgegen und hatte sich nun inzwischen wieder so weit gesammelt, dass er Yami auch wieder ansah. Er prüfte kurz in dem Gesicht des größeren, ob er in irgendeiner Art und Weise auf das reagierte, was eben passiert war, doch Yami ließ sich nichts anmerken. Yuugi war vollkommen klar, dass Yami das aufgefallen sein musste. Er hätte sich schlagen können. Vielleicht vergaß er es ja schnell wieder.

"Normal, schätze ich. Ich hab viel gelernt. Ah, und ich war mit meinem Mitbewohner im Kino", sagte er dann, versuchte entspannt zu wirken, aber hatte sich immer noch nicht ganz von diesem Schlag erholt. Er konnte heilfroh sein, dass Yami sich nicht über ihn lustig machte.

"Welcher Film?", fragte Yami zurück.

"Ähm.. dieser neue Actionfilm da..? Der gerade läuft..? Ich hab den Namen vergessen", sagte er und lächelte peinlich berührt, während er an dem Strohhalm seines nach Banane schmeckenden Peach 43 zog. Natürlich fiel ihm jetzt der Name nicht mehr ein! So ein Unglück...

Yami sah ihn kurz eindringlich an und schien zu überlegen. "Out of Time?", fragte er dann.

Yuugi schnipste mit den Fingern. "Ja, so hieß er!"

"Und wie war er?"

"Hm, ganz in Ordnung, schätze ich. Also, er war schon gut. Das, was man von einem Actionfilm mit Zeit zum Thema eben erwarten kann. Keine außergewöhnliche Handlung, aber viele Spezialeffekte", sagte Yuugi dann und trank einen Schluck aus seinem Glas.

"Hm. Mal sehen, ob ich ihn mir auch mal anschaue", erwiderte Yami darauf.
 

Yuugi schoss plötzlich die Frage durch den Kopf, mit wem er das wohl tun würde.

Er hatte sich noch nie ernsthaft darüber Gedanken gemacht. Aber war Yami eigentlich in einer Beziehung..?
 


 

____________________
 

"Nun, Yuugi.. willst du mich weiter anstarren, oder möchtest du bestellen?" |D

Ich glaube ich bin die einzige, die das so lustig findet.. ich hab fünf Minuten dagesessen und gelacht xD
 

Das Gespräch mit Joey habe ich mit rein gebracht, weil ich schlussendlich das Thema nicht völlig unter den Tisch kehren wollte. Diese FF ist relativ konfliktfrei, was Geschlechterrollen und Homosexualität angeht und Yuugi ist bereits mit dem Prozess der Selbstfindung durch, trotzdem ist das im realen Leben wie sicher viele wissen etwas schwieriger. Ich wollte damit einfach nur daran erinnern, dass das Thema auch viele Probleme mit sich bringt. Da das aber nicht Hauptthema dieser FF ist, wollte ich es auch nicht wirklich thematisieren, sondern nur anreißen.
 

Bitte schreibt mir doch wie ihr es fandet ^^

Und vielen Dank für über 2o Favoriten!! ^^
 

Witziges für zwischendurch: Hm, ich brauche einen Actionfilm-Namen.. *Liste von Filmen durchstöber* Hier heißt einer Dark Survivor.. und hier einer Knight of the dead - Hey, wie wärs mit Dark Knight? -... Oh. xD;



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Polarstern
2023-12-18T12:22:07+00:00 18.12.2023 13:22
Habe ich mich eigentlich schon mal darüber ausgelassen, wie schön dieses Kapitel mit den Szenen zwischen Yugi und Jonouchi/Joey ist? :D
Ich finde es sehr schön, wie offen, ehrlich und freundschaftlich die beiden miteinander umgehen und reden können. Und wie Jo mit dem sensiblen Thema umgeht. Und wie gut, dass sie das nun ausführlich geklärt haben, das es an ihrem Zusammenleben in der WG nichts ändert.
Ich bin übrigens mega froh, dass Yami dort NICHT auftaucht/zwischenfunkt!! Ich hatte beim ersten Lesen fast schon ein bisschen Angst, sie treffen sich zuuuufäällig in der Stadt... In einigen anderen FFs ist es ja so, dass Yugi und Yami ziemlich oft per Zufall zusammentreffen, wenn Yugi eigentlich mit seinen Freunden verabredet ist. Das hätte der Freundschaft-Szene der beiden irgendwie die Wirkung genommen.... Und wie unrealistisch wäre es, dass er rein zufällig auf Yami trifft im Kaufhaus/im Restaurant/im Kino? Eben, sehr unwahrscheinlich. ^^
Antwort von:  Nala
18.12.2023 14:22
Huch, was für ein netter Kommentar so random zwischendrin! :D Vielen Dank!
Ja mir wars total wichtig, dass ihre Freundschaft genauso rüberkommt wie im Manga/Anime und ich hoffe, ich hab das geschafft, ich finde ihre Freundschaft nämlich einfach wunderschön ^^ und ja, Yami war hier nie vorgesehen, nicht einmal hab ich an den gedacht, als ich das geschrieben habe. Es gibt einfach Dinge, die werden auch nicht für die Liebe unterbrochen! xD
Vielen Dank! n_n
Von:  RandaleEiko
2014-05-16T15:31:07+00:00 16.05.2014 17:31
Armer joey mir scheint er wünscht sich das selbe was yuugi hat ne/n freund/in
Von: abgemeldet
2014-05-16T08:25:40+00:00 16.05.2014 10:25
Den satzt fand ich auch lustig hätte ich keinen schmerzenden hals hätte ich mich tod lachen können XDDDD und ja leider bringt das Thema viele Probleme mit sich leider p.p aber tolles Kapitel ich fieber schon das nächste bei *_*
Antwort von:  Nala
11.06.2014 19:12
Hoffe dir gehts inzwischen etwas besser ^^ und vielen Dank für deinen Kommentar xD


Zurück