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Violence - diary of a lost soul -

(Ruki x Reita)
von

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... dass endlich etwas zusammen gefügt wurde, was zusammen gehört

Das nächste woran ich mich erinnern konnte war, dass ich völlig verwirrt und orientierungslos aufwachte:

„Was... wie... warum bin ich hier...?“

nuschelte ich vor mich hin, denn mir war so als müsste ich gerade ganz woanders sein, doch ich lag in meinem Bett.

„Und was zum Henker machst du schon wieder hier?“

fragte ich den neben mir am Bett sitzenden Akira, welcher aus seinem leichten Schlaf aufschreckte und mich ebenso irritiert anblinzelte, eh er nachhakte:

„Du bist hier, weil ich dich hergebracht habe.

Erinnerst du dich was da drinnen passiert ist?“

Koron hatte sich am Fußende zusammen gerollt und schaute mich mit seinen Kulleraugen genauso wartend an wie der Kaffeespender.

Mein Kopf tat tierisch weh, was den Versuch zu rekonstruieren, was geschehen sein musste, nicht gerade angenehm gestaltete und auch meine Hand legte sich an meine Stirn, sie schien verdammt heiß zu sein.

„Ja, du hast Fieber und du solltest was trinken.

Du hast ziemlich geschwitzt, als du hier geschlafen hast.

Ich denke, dass du dehydriert bist und deshalb auch einen noch dickeren Kopf hast, als es hätte sein müssen... also wirst du mir jetzt sicher erklären, warum zum Teufel du nicht wolltest, dass ich dich ins Krankenhaus bringe?!“

klang er ziemlich angesäuert und so musste ich erst einmal durchatmen.

„Langsam langsam...“

winkte ich schmerzerfüllt ab und versuchte mich irgendwie aufzurichten.
 

Oh Scheiße...
 

Mir tut alles weh!
 

„Fuck...“

stöhnte ich und Reita murrte:

„Bleib lieber liegen... ist besser für uns Beide.“

Seufzend probierte ich eine Position zu finden, die weniger Schmerzen bereitete und wälzte mich schwerfällig auf die Seite, eh ich wirklich darüber nachdenken konnte, was eigentlich geschehen ist.

„Da... da waren diese Typen... glaub ich...“

begann ich und Akira nickte:

„Ja... die hab ich gesehen...“

Seine Kiefer bissen heftig aufeinander, bevor er fortsetzte:

„Diese Drecksäue... sobald ich weiß wer die waren und wer dafür verantwortlich ist -“

„Auch wenn du weißt wer's war, wirst du dich da nicht einmischen, Ok?“

fiel ich ihm sogleich ins Wort und der neben mir im Sessel Sitzende stand verärgert auf:

„Sobald(!) ich weiß wer's war, liegt er tot in der Gosse und darauf kannst du Gift nehmen!“

„Du hältst dich da raus!

Hishinuma wird das schon machen...“

zischte ich und Reita raufte sich schnaufend die Haare:

„Das diskutieren wir später aus, wenn es dir besser geht.“

„Von meiner Seite gibt’s da nichts mehr zu diskutieren...“

brummte ich unnachgiebig, doch er schien genauso dickköpfig zu sein:

„Oh doch, Takanori!

Die kommen nicht so einfach davon und ich werde all die feinen Dinge an denen ausprobieren, die ich in meinem Folterkurs mit anschaulich Filmmaterial gesehen habe.

Und weißt du was?

Ich freu mich drauf!“

„Elender Mafioso...“

kam es von mir, da ich eigentlich nicht weiter über dieses Thema reden wollte und Akira unterstrich seine Meinung noch einmal:

„Ich kann eben nicht aus meiner Haut, mein Vater ist schließlich ein hohes Tier in dieser Gesellschaft und das hat er bestimmt nicht durch Nettigkeiten erreicht!“

„Gott... dann tu was du nicht lassen kannst!

Ich kann dich eh nicht aufhalten!“

regte ich mich auf und musste anschließend furchtbar husten.

Das Husten wiederum ließ mich erneut jede demolierte Stelle an meinem Körper spüren.
 

„Schon gut... ich denk noch mal drüber nach... Ok?“

gab mein Kaffeekerl zähneknirschend nach, klopfte mir dabei beruhigend auf den Rücken und reichte mir anschließend ein Glas Wasser.

„Aauu!

Scheiße... was zur Hölle...?“

fluchte ich und tastete nach der schmerzenden Stelle an meiner Schulter, als mir etwas auffiel:

„Wieso hab ich meinen Schlafanzug an?“

„Weil ich ihn dir angezogen hab... Takanori... deshalb...

Du bist noch ziemlich durch den Wind, bist du sicher, dass ich dich nicht doch lieber ins Krankenhaus bringen soll?“

wollte Reita von mir wissen und ich schüttelte den Kopf:

„Nein... Hishinuma kümmert sich um einen Arzt...“

„Und wann soll das mal werden?“

fauchte er aufgebracht und ich zuckte mit den Schultern:

„Weiß nich... sowas ist mir bisher noch nicht passiert...

Wie lange sind wir denn schon wieder hier?“

„Keine Ahnung, vielleicht fünf bis sechs Stunden?“

antwortete er und ich fuhr erneut hoch:

„Was?!?

Er muss jeden Moment hier sein!

Mein Bodyguard hat ihm bestimmt schon Bescheid gesagt.

Wobei, auf den ist scheinbar sowieso kein Verlass... oder der blöde Chip in meinem Arm funktioniert nicht.

Irgend so ein verdammtes Gerät bei ihm im Auto hätte Alarm schlagen müssen, als die mich angegriffen haben...“
 

Ich sah wie sich Akira's Kopf senkte und fragte daher nach:

„Was ist jetzt schon wieder..?“

Er hob seinen Kopf an und seufzte:

„Erstens: ich kann nicht glauben, dass sie dir so einen Scheiß einpflanzen und zweitens...“

„Jaa?“

hakte ich abwartend nach, als er seinen Satz abgebrochen hatte und diesen nun fortsetzte:

„Zweitens... dein Chip hat funktioniert.

Da war tatsächlich so ein komischer Kasten, der ist fast explodiert, als ich an deiner Limo stand und hinein sah.“

„Und mein Bodyguard war nicht da?“

fragte ich skeptisch und Reita sagte:

„Doch... er war da... aber den hat jemand filetiert bevor ich am Auto war.

Und ich kann mir auch denken, wo ich suchen muss, um den zu finden, der deinem Bodyguard ein solches Ende beschert hat.

Da gibt’s so 'nen Typen, von dem hat mir mein Vater mal beiläufig erzählt und der hat wohl ein paar Jungs unter seinen Leuten, die sich die 'Assassins' nennen.“

Da ich diesen Begriff schon aus diversen Videospielen kannte, versuchte ich einfach mal zu raten:

„Das sind die Meuchler mit den Dolchen, oder?“

„Richtig.

Nur in dem Falle war die Waffe wohl der persönliche Brieföffner deines Bodyguards, denn der steckte noch in seinem Auge...

Die Assassinen hinterlassen immer einen Dolch, oder Wahlweise eben 'nen Brieföffner im rechten Auge ihrer Opfer.

Was mich stutzig macht ist, dass sich die meisten Brieföffner zwar gut zum Stechen eignen, allerdings haben sie keine scharfe Klinge, was wiederum sehr viel Schmerz für den Betroffenen bedeutet hat und Derjenige, der das gewesen ist, hatte mit Sicherheit sehr viel mehr Kraft als ich, um so einem großen Kerl die Eingeweide so hübsch zu drapieren“

erklärte Akira mit einer besorgniserregenden Falte auf der Stirn.

„Wundervoll...

Da stellt sich mir die Frage... wer gibt sich soviel Mühe, um so ein Zeichen zu setzen?“

sprach ich meinen Gedankengang aus, denn langsam hatte ich das Gefühl, dass es hier um weit mehr geht, als nur ein wenig Angst und Schrecken zu verbreiten.

„Jemand, der mächtig sauer gewesen sein muss...“

bestätigte Reita meine Vermutung und ergänzte bestimmend:

„Wie auch immer.

Wir Zwei packen unsere Sachen, sobald es dir besser geht und dann verlassen wir Tokyo!

Oder besser gleich das Land, und gehen nach Australien oder Neuseeland... oder was weiß ich wohin, Hauptsache weg!“

„Seit wann bestimmst du darüber, was ich tue oder lasse?“

keifte ich zurück und wollte gerade weiter wettern, als mein Handy klingelte.
 

„Mein Boss...“

nuschelte ich und starrte auf den Klamottenhaufen neben meinem Bett, aus dem das Piepsen drang.

Sofort wühlte Akira das Ding hervor und übergab es mir:

„Geh rann und bestell dir einen Arzt – für sofort!“

Augen verdrehend nahm ich das Gespräch an und eh ich dazu kam, auch nur einen Ton zu machen fragte Hishinuma hörbar in Aufruhr:

„Ruki wo bist du?“

„Zuhause...“

antwortet ich leise und der Anrufer entgegnete dem:

„Gut, leg dich hin und bleib liegen, wir sind sofort da!“

Auch eine Verabschiedung wartete er nicht ab, sondern legte sofort auf.

„Kommt er hier her?“

wollte Reita von mir wissen und ich nickte:

„Japp, ist unterwegs.“

„Hat er einen Schlüssel?“

hakte der neben mir Sitzende nach und ich schüttelte den Kopf:

„Nein, aber einen äußerst talentierten Einbrecher...

Aber... was war das eben für'n Scheiß von wegen irgendwohin abhauen?“

„Das ist mein vollster Ernst!

Wenn du nicht freiwillig mitkommst, entführ ich dich lieber als zuzusehen, wie sie sich alle um dich herum bekriegen.

Das ist wie beim Schach: jeder König hat seine Gefolge und die Bauern werden gnadenlos für das große Ganze geopfert.

Dein Boss mag in dem Spiel vielleicht ein Turm oder Läufer sein, aber du und dein Bodyguard, ihr seid für die Obrigkeit nichts weiter als Bauern!“

verdeutlichte Akira seine Ansicht erneut und lief aufgebracht in meinem Schlafzimmer auf und ab.
 

Netter Vergleich mit 'nem Schachspiel, dummerweise hab ich keine Ahnung davon...
 

„Du solltest lieber verschwinden, noch eh er hier ist...“

knurrte ich und spielte mit Koron's Ohr, nachdem dieser sich an meine Seite gelegt hatte.

Reita antwortete nicht weiter darauf, sondern sah ausweichend aus dem Fenster.

Das Funkeln in seinen Augen verhieß jedenfalls nichts Gutes, denn das war definitiv Blutdurst und ich hatte schon meine Bedenken, dass er jetzt wie ein Berserker durch die Welt marschieren würde.

Langsam rappelte ich mich auf, einen neuen Versuch zu starten von der Matratze hoch zu stehen, doch der Schmerz streckte mich wieder einmal nieder.

„Was machst du?

Bleib liegen, verdammt!“

schimpfte Akira und deckte mich wieder zu, während ich moserte:

„Man, ich will an meine Schmerztabletten, mir tut alles weh, verdammt!

Ich will mir nur zwei drei Schachteln ein pfeifen und dann bin ich ruhig, versprochen.“

„Bei zwei drei Schachteln bestimmt...“

knurrte Reita und setzte seine Belehrung fort, nachdem er wieder neben mir saß:

„Du wartest jetzt erst mal ab, was der Wunderdoktor von deinem Chef sagt und dann kannst du immer noch was einwerfen.“

Kaum hatte er den Satz beendet hörte man ein Klopfen an der Wohnungstür und Hishinuma's Stimme, die von draußen rief:

„Bleib wo du bist, ich lass jetzt das Schloss aufbrechen!“
 

Fuck!
 

„Scheiße, du musst hier weg!“

geriet ich in Panik und wollte in meiner Hektik wieder aus dem Bett springen, schmerzerfüllt jaulte ich auf und kam kaum vom Fleck.

Akira stand abrupt vom Sessel auf, stellte ihn flink und leise an die Wand zurück und flüsterte:

„Wenn die weg sind, erzählst du mir endlich was da vorhin passiert ist!“

„Ich dachte, das könntest du mir vielleicht sagen“

zischte ich leise zurück, eh Reita leichtfüßig in meinem Badezimmer verschwand.

Wirklich weiter gekommen sind wir ja noch nicht, das Geschehen von vorhin zu rekonstruieren... und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass eben das unangenehm wird.
 

Koron hatte schon die ganze Zeit die Ohren misstrauisch gespitzt und knurrte, während man an meiner Tür zugange war, doch als diese mit einem lauten Knall aufflog verkrümelte er sich fluchtartig unterm Bett.

Hishinuma kam schnurstracks in mein Schlafzimmer gestiefelt, obwohl er sonst den Anstand besaß, so etwas zu unterlassen, aber angesichts der Situation blieb uns allen wohl nichts anderes übrig.

Mit einem Mal standen da drei Männer in dem heiligsten meiner Räume und ich fühlte mich an etwas erinnert, weshalb ich zusammen zuckte und mich an meiner Bettdecke festkrallte.

Alle Drei starrten auf mich hinab, was mir verdammt peinlich war.
 

„Jo... also ich wechsel noch das Schloss aus, dann ist mein Job ja erledigt und ich verzieh mich wieder“

tat der Eine kund und zog mit seinem Werkzeugkoffer von dannen, während mein Boss leidend das Gesicht verzog, als er mich so betrachtete.

Aus seiner Mimik ging nicht so ganz hervor, was ihm mehr schmerzte, mein missgestaltetes Äußeres oder seine Brieftasche, die wohl jetzt einige Zeit ohne meine Einkünfte aushalten muss.

„Diese Wichser...!“

fluchte Hishinuma, bevor er sich an seinen mitgeschleppten Arzt wandte:

„Sieh zu, dass der Kleine wieder wird!

Ich muss muss noch ein paar Telefonate führen...“

Nachdem er mein Schlafzimmer verlassen hatte, stellte sich nun der Doc kurz vor und begann mich auszuziehen, auch jetzt schlich sich eine unangenehme Erinnerung in meine Gedanken und ich verkrampfte zunehmend.

„Bitte lassen sie mich ihnen doch helfen.

Die Sachen müssen weg, sonst kann ich sie nicht untersuchen“

sprach er auf mich ein und ging nun etwas sanfter vor, doch ich schob seine Finger von mir weg und nuschelte:

„Ich mach's selbst...“

Der Mann nickte und wartete geduldig, bis ich mich mühsam vom Bett gehievt und von eigener Hand entblättert hatte.

Dass auch er währenddessen ständig das Gesicht verzog machte es nicht einfacher, also knurrte ich:

„Wenn sie mir was gegen die Schmerzen geben würden, würde das vielleicht auch etwas schneller gehen, denn mir tut verdammt noch mal alles weh!“

Er sagte nichts dazu, sondern wartete einfach noch einen Moment, bis ich mich geschafft – nur vom nackig machen, aufs Bett setzen wollte und vor Schmerz wieder hochsprang:

„Oh verfluchter Dreckmist...“

„Schön langsam, wir haben Zeit.

Können sie stehen?“

fragte er und ich probierte mich einigermaßen aufrecht hinzustellen, doch das misslang.
 

Moah... wieso hab ich eigentlich immer die Arschkarte..?
 

Ich stützte mich nach vorn gekrümmt am Bett ab und spürte das vorsichtige Tasten des Arztes an meinen Rippen, bevor er sich zu einer ersten Aussage hinreißen ließ:

„Also... ohne es geröntgt zu sehen, kann ich nicht sagen, ob die Rippe hier angebrochen oder nur geprellt ist und daher die Schwellung kommt.

Wenn es eine Fraktur ist, scheint es zumindest kein Durchbruch zu sein, dabei sind oftmals innere Organe betroffen und dann würde es ihnen weit schlechter gehen als jetzt.“

„Wie beruhigend...“

murmelte ich mit zusammen gebissenen Zähnen, denn das herum Gedrücke an meinen lädierten Stellen war keineswegs angenehm.

„Bleiben sie bitte noch kurz in dieser gebückten Haltung stehen“

wies er mich an, dann hörte ich das äußerst beunruhigende Klatschen eines Gummihandschuhs und verkrampfte automatisch.

„Entspannen sie sich bitte, ich bin vorsichtig“

redete der Typ auf mich ein, doch viel Wirkung schienen seine Worte nicht auf mich zu haben und so brummte ich abermals:

„Hatte ich schon erwähnt, dass mir alles verdammt doll weh tut?“

„Ja, sie bekommen auch gleich ein Schmerzmittel von mir“

versprach der Mann und so entspannte ich ein wenig.

„Ohhhja, hast du gehört Koron?

Papi bekommt was gegen die Schmerzen!“

sprach ich mit meinem Pelztier, welches so eben unter Bett hervor rutschte und mit großen Augen zu sah, was der Doc an meinem Hintern trieb.
 

Schmerzmittel!!!
 

„Und für später ein paar Tabletten, womit sie bitte auch verantwortungsvoll umgehen“

ergänzte er, nachdem er endlich fertig war und meinen Hintern in Ruhe ließ.

„Wenn ihnen an den Beinen nichts weiter fehlt, können sie ihre Hose wieder anziehen, sobald ich das Schmerzmittel gespritzt habe und dann kann ich mich in Ruhe um ihre Wunden am Kopf und an der Schulter kümmern.

Sie haben Risse im Rektum, dass sollten sie wissen und man müsste das beobachten.

Wenn sich das nicht verschlimmert sollte es von allein abheilen, das heißt, sofern es nicht überbeansprucht wird oder sich sogar entzündet.

Fürs erste gebe ich ihnen dafür aber ein Antibiotikum und eine milde Salbe.

Die Hämatome überall verschwinden auch mit der Zeit, das kann eine Weile dauern, aber ich kann ihnen auch eine Creme dafür hier lassen“

sprach er weiter und ich krächzte schwerfällig:

„Ich nehm alles was ich kriegen kann...!“

Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so sehr auf eine Spritze gefreut wie jetzt, denn diese bedeutete: endlich weniger Schmerzen!

„Seien sie ruhig großzügig mit dem Stoff“

wandte ich mich an den Mann und als dieser die Schmerz-lösende Flüssigkeit endlich in meine Pobacke pikste entwich mir ein Aufatmen der Erleichterung und auch die alarmierenden Gummihandschuhe wurden ausgetauscht.
 

Jetzt wird es gleich endlich besser!
 

Der Arzt fummelte noch hier und da an mir herum, tastete nach irgendwelchen Brüchen und bog an meinen, Armen, Beinen und Füßen herum, als ich endlich wieder auf meinem Bett lag und die Wirkung der Spritze herbei sehnte.

„So, ich werde jetzt die noch die Wunden desinfizieren und gucken, ob was genäht werden muss, dann nehme ich ihnen noch Blut ab.

Ich würde sie und Masato allerdings bitte in zwei bis vier Wochen noch mal einen Bluttest machen zu lassen, manche Infektionen lassen sich erst nach einiger Zeit nachweisen“

ließ er mich wissen und ich nickte zustimmend, aber völlig unwissend.

Während der Mann an meinem Kopf zugange war, betrat Hishinuma abermals mein Schlafzimmer und erkundigte sich:

„Und wie sieht's aus?“

Der Arzt wandte sich von Neuankömmling wieder zu mir um und sagte:

„Er hat ganz schön was abbekommen, der Kleine.“

„Danke Doc.. was wäre ich nur ohne ihre großartigen Diagnosen...“

brummte ich sarkastisch und so drehte sich der Angesprochene zu Hishinuma zurück:

„War der schon immer so frech?“

„Nur manchmal, du weißt doch, klein aber oho... wie der kleine Krepel da!“

konterte mein Boss und zeigte unverhohlen auf meinen Koron.

„Hee, ich muss doch sehr bitten, ich bin anwesend und höre wie ihr mein Baby schlecht macht!“

moserte ich leicht angepisst, denn wenn jemand mein Pelztier beleidigt, weckt das meinen Beschützerinstinkt.

„Na, wenn der Kurze noch so wettern kann, dann ist er zumindest mal nicht kurz vorm Aussterben“

witzelte Dr. Lustig und packte die versprochenen Tabletten aus.

„Sieh nur Koron, Papi's guter Stoff!“

kam es von mir, als mein aufgeplusterter Vierbeiner mutig an meine Seite aufs Bett sprang und den kleinen Pillen-Karton beschnüffelte.

„Aber übertreiben sie's wirklich nicht damit.

Mit einer Packung kannste 'nen Gaul lahm legen“

bekräftigte der Arzt noch einmal und ich entgegnete dem:

„Ein bisschen Verantwortung können sie mir schon zutrauen, auch wenn ich gerade etwas indisponiert bin.“
 

Ich bin schließlich kein Kleinkind mehr!
 

„Naja, vorerst wirst du schön im Bett bleiben und dich erholen“

mischte sich nun auch wieder mein Chef ein und ich sagte:

„So zerbeult kannst du mich eh nicht auf meine Kundschaft los lassen.“

„Da hast du wohl leider recht... aber um eines würde ich dich gern bitten und zwar: früher oder später wird meine Frau rauskriegen was passiert ist und ich möchte gern, dass sie sich nicht zu sehr aufregt, also... bitte erwähne ihr gegenüber bitte keine allzu detailreichen Begebenheiten“

bat Hishinuma und beflügelt vom Schmerzmittel sprach ich:

„Wenn das das Einzige ist was ich tun kann, während ich hier so unnütz rumliege...“

Das Mittelchen, was mir der Doc gespritzt hat, ist echt der Hammer!

Sogar so hammermäßig, dass ich mich scheinbar kaum bremsen konnte irgendwas Unbrauchbares von mir zu geben und mein Boss schien das wohl ähnlich zu sehen:

„Hör auf mit dem Mist, Ruki!

Ich bin nur froh, dass ich dich nicht ins Krankenhaus bringen muss...“
 

Ja und 'nen Schönheitschirurgen musste auch nicht blechen, der mich wieder halbwegs ansehnlich zurecht schnippelt.

Na wenn das kein Grund ist um nicht vor Freude zu eskalieren.
 

„Nun denn, ich muss nun einige Sachen regeln und du ruhst dich aus.

Bestell dir was vom Lieferservice oder so, aber überfriss dich nicht und wenn was ist, du hast meine Nummer!“

damit machte sich Hishinuma mit seiner Begleitung vom Acker und ich atmete mehrmals tief durch.

„Deine neuen Schlüssel liegen auf deinem Wohnzimmertisch!“

ließ mich mein Chef noch wissen, eh die Wohnungstür ins Schloss fiel und neben mir still und leise die Tür zum Badezimmer aufging.

Wie eine Katze auf leisen Pfoten schlicht Akira hinaus und prüfte, ob wir alleine sind.

„Die Luft ist rein, sie sind weg“

sprach ich und der Serienkiller in meinem Schlafzimmer legte den Finger auf den Mund, blieb dicht hinterm Vorhang stehen und regte sich kaum.

Ich beobachtete sein Tun, sagte jedoch nichts dazu, bis er im Flüsterton erklärte:

„Sie standen noch im Flur, aber jetzt sind sie gerade die Treppe hinunter.“

Eine meiner Augenbrauen wanderte skeptisch in die Höhe:

„Bist du sicher, dass du menschlich bist und kein übernatürliches Wesen?“

Der Gemeinte lächelte:

„Ganz sicher, ich nutze nur meine naturgegebenen Fähigkeiten.“

„Irgendwie klingt das verdammt sexy“

bemerkte ich und sogleich rückte Reita den Sessel wieder an mein Bett heran und sprach in ruhigem Ton:

„Das hör ich gern, aber wir sollten unser Gespräch von vorhin fortsetzen.“

„Meinetwegen, mir geht’s immer besser!

Ich hoffe nur die Pillen wirken genauso gut wie die Spritze“

entgegnete ich dem und Akira drehte und wendete die Tabletten neben mir.
 

„Kannst du mir einen Gefallen tun?“

wandte ich mich an den nun wieder neben mir Sitzenden und dieser nickte:

„So ziemlich jeden.“

„Könntest du Koron füttern, ich schätze ein knurrender Magen hat ihn aus seinem Versteck gelockt“

vermutete ich und Reita blickte zu meinem Pelztier hinüber:

„Ok, wo finde ich den Kram?“

„In der Küche über dem Tisch is'n Schrank, da stehen Schälchen drin, er bekommt das ganze Ding.

Die Näpfe stehen in der Küche in der Ecke“

erklärte ich und der Kaffeespender setzte sich in Bewegung.

Mein Kleiner wetzte aber erst hinterher, als er gehört haben muss, wie Akira den Deckel gelöst hatte und so rief ich hinüber:

„Spätestens jetzt bist du sein bester Freund!“

„Dann kann ich ihm also gefahrlos die Kekse wegfressen?“

kam es zurück und ich grinste:

„Sooo weit würde ich dann doch nicht gehen!“
 

Einen Augenblick später kam er zurück zu mir und fragte:

„Wollen wir uns was zum Essen bestellen oder soll ich mich in der Stadt auf die Jagd begeben?

Ich könnte auch versuchen was zu kochen, aber das endet immer in 'ner mittleren Katastrophe, also würden am Ende eh nur Pommes bei raus kommen.“

„Nee lass mal, ich hasse es, wenn ich und meine Wohnung nach Frittenbude stinken...“

antwortete ich und Reita schmunzelte:

„Also ich glaube, ich fände so einen Ruki-Rösti ganz lecker.“

„Bestellen wir einfach was, Ok?“

schlug ich also von dieser Bemerkung ablenkend vor und schon holte Akira sein Telefon und wählte.

„Warte doch mal, du weißt doch gar nicht was ich will?!“

meckerte ich und der Angesprochene wippte mit den Augenbrauen:

„Ich bin mir sicher, dass ich weiß was du willst und was dir fabelhaft schmecken wird!“
 

Man, soviel Selbstvertrauen möchte ich auch mal haben...!
 

Einige Minuten später klappte mein Kaffee-Kerl sein Handy zu und nahm wieder neben mir platz.

„So, meine Giftkröte, dir scheint's ja nun besser zu gehen, demnach kannst du was im Magen vertragen und ich verspreche hoch und heilig, dass es dir schmecken wird!“

wollte Reita mir weiß machen, doch ich blieb der Sache noch misstrauisch gegenüber.

„Und während wir auf das Essen warten, erzählst du mir was im Hotel vorgefallen ist und ich sag dir was draußen abging“

schlug er vor und legte seine Füße auf meinem Bettrand ab, nachdem er es sich im Sessel bequem gemacht hatte.

Räuspernd brachte ich mich in eine halbseitig liegende Position und rückte mein Kissen zurück, um mich besser an das Kopfende des Bettes lehnen zu können und räusperte mich kurz, eh ich zu erzählen begann:

„Also.. was soll ich großartig dazu sagen?

Die haben mich... mich...“

Ich geriet ins Stocken und konnte die Worte, die ich sagen wollte nicht mal aussprechen.

Denn das allein, würde das Geschehen so wahrhaftig machen, so zum greifen nah... als wäre ich wieder da.

Plötzlich schien es mir, als hätte ich diese Worte vergessen... vergessen wie sie hießen, was sie bedeuten und was sie in mir auslösen.

„Takanori?“

riss mich Akira aus den Gedanken und ich stammelte:

„Ich... ich weiß nicht...“

Vor meinen Augen lief der gesamte Film ab, einzelne Fetzen davon schienen besonders deutlich und ich verzog mein Gesicht, während ich daran dachte.

Mit einem Mal waren da wieder die Tränen und ich wischte sie hastig weg.

Ich wollte sie nicht schmecken und schon gar nicht wollte ich ausgerechnet vor Reita heulen.
 

Der Film, der vor meinen Augen ablief, ließ sich einfach nicht mehr stoppen und ratterte immer wieder runter, mein Herz begann zu rasen und mein Atem ebenfalls, bis ich Akira's Arme um mich spürte und ich deshalb erschrak, mich heftig zu wehren versuchte und zu hyperventilieren begann.

„Takanori, ich bin's, bitte beruhig dich... ich frage dich nicht mehr“

redete eine Stimme auf mich ein, die nur nach und nach zu mir durchdrang und ich meine Gegenwehr aufgeben konnte.

„Du bist zu Hause, dir passiert nichts“

flüsterte er und strich über mein Haar.

Es brauchte einige Augenblicke bis ich mich beruhigt und meine Emotionen wieder im Griff hatte.
 

Ist das Schmerzmittel daran schuld, dass ich so überreagiert habe?
 

„Scheiße... was war das...?“

krächzte ich und Reita sprach mit ruhiger Stimme:

„Ich glaube das musste raus, es wäre nicht gut gewesen diese Gefühle wegzusperren.“

Darauf konnte ich nichts antworten, denn im Moment fand ich es schlimm, so wie ich mich fühlte und ich wollte nicht mehr dran denken müssen.

„Ich bin zwar kein Experte für Psychologie, aber ich denke ich sollte dir dennoch erzählen, was vor dem Hotel passiert ist, damit du das verarbeiten und damit abschließen kannst – irgendwann.“

„Haben sie euch das auf der Meuchel-Schule beigebracht...?“

hakte ich – bemüht witzig zu sein – nach und Akira antworte hörbar schmunzelnd:

„Ja, sowas ähnliches.“

In einem Moment der Ruhe blieb er noch in meinen Armen und löste sich dann langsam von mir, als es an der Tür klingelte und er wenig später mit lauter wirklich lecker aussehenden Köstlichkeiten zurück kam.

„Normal esse ich nicht im Bett... aber nun ist es eh schon besudelt“

murmelte ich und schnappte mir eines dieser Appetit-anregenden Häppchen:

„Mhmmm!

Das schmeckt ja echt?!“

„Warum so überrascht?

Denkst du ich erzähl den ganzen lieben langen Tag nur Mist oder was?“

kam es amüsiert von Reita und ich schüttelte nachgebend den Kopf, sicherte mir noch ein Häppchen dieser Sorte und futterte eifrig.
 

Fiese Flashbacks machen eindeutig hungrig.
 

Während wir so am Essen waren dachte ich über mein weiteres Vorgehen nach, ich fühlte mich noch immer dreckig und deshalb empfand ich auch mein Bett nun als beschmutzt.

Ich würde mich sonst nie direkt nach einem Kunden in mein Bett legen, sondern erst duschen – egal wie kaputt ich bin.

Aber Akira konnte das ja nicht wissen und ich bin ja schon froh, dass er mich nach Hause gebracht hat und...

Hey, Moment mal!

„Sach ma, wie hast'n du meine Tür aufgemacht?!?

Meine Schlüssel liegen doch immer bei meinem Bodyguard!“

entwich es mir vor Schreck mit vollem Mund und der Angesprochene sah mich an:

„Naja, ich hab mir von der netten alten Dame unten deinen Ersatzschlüssel geben lassen.

Die Gute war ganz hysterisch, als sie dich auf meiner Schulter hängen sah und wollte die Bullen rufen.

Ich hab ihr dann mit Mühe und Not weiß gemacht, ich sei von der Polizei, da hat sie deinen Schlüssel raus gerückt.“

„Gott, die arme Frau...

Die war bestimmt kurz vorm Herzinfarkt!“

„So flattrig wie sie war, ist das schon möglich“

gab Reita gelassen mit spitzbübischem Grinsen von sich und ich versuchte ihm klar zu machen, dass ich ohne sie aufgeschmissen wäre:

„Die Omi ist ein ganz wichtiger Teil in meinem System, wenn sie nicht mehr da ist, dann muss jemand anderes auf Koron aufpassen, während ich bei meinen Terminen bin und ich vertrau mein Juwel doch nicht irgendwem an!“

„Dann trifft es sich doch bestens, dass wir Zwei sowieso in naher Zukunft auswandern, dann hast du den ganzen Tag Zeit für ihn und- ..“

begann Akira und ich fiel ihm ins Wort:

„Und du legst in der Zeit doppelt so viele Leute um, damit wir über die Runden kommen und hübsch Familie spielen können?“
 

Bei dem hakt's doch!
 

„So bescheuert finde ich diese Vorstellung gar nicht, wie du hier tust!“

knurrte der neben mir im Sessel Sitzende und legte die Stirn in Falten.

Seufzend mümmelte ich an meinem letzten Bissen, rollte mich voll gefuttert auf den Rücken und schwieg.

Der geringfügig schmollende Reita allerdings begann nach einiger Zeit des Schweigens leise zu erzählen:

„Ich hab gesehen, wie diese Typen dich einfach vor der Tür in den eiskalten Schnee geschmissen haben...

Deine Klamotten waren völlig zerrissen, du hast dich nicht mehr bewegt und... und ich dachte...“

Akira holte tief Luft und konnte erst einen Augenblick später weiter erzählen:

„Ich dachte du wärst tot...“

Er sah zu mir und ich blickte ihm in die Augen, in denen man förmlich ablesen konnte, wie er sich das Allerschlimmste ausmalte und auch wie sich die Wut abermals zusammen braute.

„Aber... ich lebe“

hauchte ich leise und er nickte:

„Ja.. aber das hätte auch ganz anders enden können...

Verstehst du, deshalb will ich nicht, dass du dich weiter dieser Gefahr aussetzt!

Verdammt noch mal!

Wieso hörst du eigentlich nie auf mich?“
 

Wie oft soll ich's ihm noch erklären, dass ich sonst zurück auf die Straße muss?
 

Und dass ich eben da wieder verwahrlose und so oder so sterbe.
 

Da sterb ich lieber in Reichtum und Schönheit, als in der Gosse kriechend...
 

Dennoch biss ich mir auf die Zunge und sagte nichts dazu, überlegte stattdessen was ich nun tun könnte, um aus dem Thema wieder raus zu kommen, ohne wieder platzen zu müssen.

„Ähm... könntest du mir einen Gefallen tun?“

fragte ich vorsichtig und Reita blickte wartend zu mir:

„Ich möchte.. nein, ich muss baden, ich fühl mich dreckig...

Könntest du mir bitte Wasser einlassen?“

Der Gefragte knurrte bestätigend und machte sich auf ins Badezimmer.

Auch Koron gesellte sich derweil wieder zu mir ins Bett und beschnüffelte die restlichen Häppchen vor mir.

Er ging einen großen Bogen herum, und steuert direkt auf Akira's Papierteller zu und mopste ihm den angebissenen Happen, fraß diesen in Windeseile auf und tat anschließend so als wäre nie etwas der gleichen vorgefallen.

Und als mein Kaffee-Spender zurück kam und sich hinsetze, ins Leere griff und sich verpeilt umsah, konnte ich mir ein Kichern aus Schadenfreude absolut nicht verkneifen.

Sofort fiel Reita's Blick auf meinen Liebling, welcher Hilfe suchend zu mir schaute und ich ahnungslos tuend mit den Schultern zuckte.

„Mhmm... ihr Pappnasen!

Wenn's wenigsten einer von euch zugeben würde!“

„Wir wissen nicht wovon du redest“

gab ich gelassen von mir und sah zu wie er nun den Rest des Essens vom Bett räumte.
 

Mit aller Vorsicht kroch ich nun von der Matratze herunter, denn auch wenn die Spritze mir schon den gröbsten Schmerz nahm, so ganz war er nicht weg, also machte ich lieber etwas langsamer, als das noch irgendwas passieren würde.

Gekrümmt und irgendwie buckelig schlürfte ich in mein Bad und wollte eben die Tür schließen, als mich irgendwas daran hinderte.

Ich drehte mich herum, da ich dachte womöglich meinen Hund eingeklemmt zu haben, doch weit gefehlt...

„Nich dein Ernst oder..?“

murrte ich, bevor Akira sich durch den Türspalt schlängelte und sagte:

„Oh doch, ich werde dir beim Ausziehen helfen.“

„Raus!

Ich kann das!“

schimpfte ich und der hinter mir Stehende schien sich nicht im Mindesten davon beeindrucken zu lassen.
 

Das darf doch nicht wahr sein...
 

Will er mir nicht vielleicht auch noch 'nen Pass für Schwerstbehinderungen und 'ne Gehhilfe besorgen?
 

„Stell dich nicht so an... ich weiß wie du nackt aussiehst!“

bekräftigte Reita und manövrierte mich in Richtung Badewanne, während ich unter Mosern hinüber humpelte:

„Aber... aber ich kann das wirklich..!“

„Das hab ich gehört, als der Doc da war.

Da hast du in einer Tour gestöhnt vor Schmerz und hast eine halbe Ewigkeit gebraucht.

Bis dahin ist das Wasser kalt.“

„Moaahh... du geht’s mir gerade so auf den Keks, weißt du das?“

meckerte ich und ließ es dennoch zu, dass Akira mir das Schlafanzugoberteil über den Kopf krempelte und belustigt sagte:

„So ist's brav, meine kleine Giftkröte.“
 

Eingeschnappt ließ ich ihn auch den Rest machen und wollte dann den Umständen entsprechend eiligst in die Wanne, statt weiter nackt und lädiert hier rumzustehen.

Ist eh schon peinlich genug und je länger er meine demolierten Stellen sieht, desto mehr schürt das vielleicht auch wieder seine Rachegedanken.

Das Wasser lief noch, also probierte ich kurz die Temperatur und sie war annähernd perfekt.

Ich biss die Zähne zusammen und stieg ohne auch nur ein schmerzerfülltes Stöhnen von mir zu geben hinein und konnte dann endlich Stück für Stück entspannen.

Ein wenig Badezusatz landete noch im Wasser, bis dieses zu schäumen begann und ich die Augen schließen konnte.

Den Geräuschen nach zu urteilen war Reita nun dabei meine noch hier herum stehenden Kerzen im Fensterbrett zum Brennen zu bringen – zumindest schien er es vor zu haben, denn er nörgelte:

„Du solltest deine Streichhölzer nicht im Bad bunkern, die ziehen Feuchtigkeit, weißt du und dann kann man sie nicht mehr richtig entzünden.“

„Red doch keinen Quark, vor ein paar Tagen funktionierten die noch wunderbar“

entgegnete ich dem und Akira hakte skeptisch nach:

„Und wie viele Tage ist das jetzt her?“

„Was weiß ich... vielleicht einen Monat oder so...“

war meine Antwort und er brummte:

„Na toll... das reicht doch schon...“

Damit stiefelte er aus meinem Bad und kam wenige Augenblicke später wieder.

Dieses mal hatte er hörbar ein Feuerzeug in der Hand und bekam nun offenbar auch die Kerzen an.

Als ich nach einer kleinen Weile nichts mehr hörte, entschloss ich mich doch mal einen Blick zu riskieren und öffnete ein Auge.
 

Was zur Hölle?
 

Reita saß neben der Wanne und hing an deren Rand, baute aus meinem Schaum Burgen und betrachtete mich scheinbar ausgiebig.

Ich öffnete nun beide Lider und spürte wie mein Kopf heiß wurde.

Deshalb schob ich eine große Menge Schaum vom Rand in die Mitte, um brisante Körperstellen damit zu bedecken.

„Kannst du nicht irgendwas anderes machen, als mir hier zuzusehen?“

wollte ich von ihm wissen, nichts ahnend, was ich damit ins Rollen bringen würde und Akira fragte nun:

„Und was?“

„Kein Plan, lass dir was einfallen, niemand zwingt dich bei mir zu bleiben“

gab ich, zugegebenermaßen ziemlich schroff von mir, doch einen stalkenden Kaffee-Kerl würde das schon längst nicht mehr abschrecken!
 

Ohh nein...!
 

Nicht dieses Exemplar...
 

Reita stand wortlos auf, entledigte sich komplett seiner Kleidung und baute sich nun völlig nackt vor mir auf.

Schamhaft drehte ich mein Gesicht weg und nuschelte:

„Was wird das?“

„Mach mal ein bisschen Platz“

konterte er und ging an das Ende der Wanne hinter mir, ich richtete meinen Oberkörper auf und eh ich mich versah, ließ Akira sich dicht an meinem Rücken ins Wasser gleiten.

Kurz kam mir der Gedanke, dass ich dies durchaus hätte verhindern können – wenn ich denn gewollt hätte...
 

Mist!
 

Und jetzt?
 

Wer soll denn da bitte entspannen?
 

„Kannst dich ruhig anlehnen“

kam es von dem hinter mir Sitzenden und irgendwie bleib mir auch keine andere Wahl, denn das aufrechte Sitzen, tat selbst im Wasser noch weh.

Seufzend tat ich wie mir geheißen und versuchte zurück zur Entspannung zu finden, nur war das unter diesen Umständen gar nicht so leicht.

Es machte mich extrem nervös, dass da jemand hinter mir war und diese innere Unruhe wollte sich auch nicht so schnell verflüchtigen.

Akira schien das mitzukriegen und begann mit seinen Händen an meinen Oberarmen massierend auf und ab zu fahren.

Er ertastete sehr bald den Chip und brummte grade so hörbar:

„Wenn wir hier weg sind kommt als erstes dieses Ding raus...“

Es lag mir auf der Zunge etwas wie 'zu Befehl mein Herr' zu sagen, doch das würde ja auch irgendwie heißen, dass ich mit dem Plan auszuwandern einverstanden wäre.

Darum verkniff ich mir erneut jeglichen Kommentar und atmete tief durch.
 

Wie stressfrei war mein Leben, bis der Kerl darin aufgetaucht ist?
 

Kaum zu glauben, aber das stete Streichen über meine Arme war doch sehr beruhigend, weshalb ich fast schon einnickte, doch ein leises Scharren an der Tür riss mich aus dem Halbschlaf, bevor er beginnen konnte.

Nun wollte ich eigentlich gar nicht mehr aus der Badewanne, aber irgendwie schien mir das Wasser ein Stück kühler zu sein als eben noch... und der Schaum war weg.

„Sag mal... wie lange sind wir jetzt schon hier drin?“

fragte ich Reita und dieser räusperte sich:

„Ich schätze, du vierzig Minuten und ich dreißig.“

Total überrascht fuhr ich hoch:

„Was?

So lange?

Mein Haut schrumpelt!“

Doch der Schmerz machte sich auch gleich wieder bemerkbar und ich zischte deswegen, bevor ich in einem neuen Anlauf heraus steigen wollte.

„Was'n jetzt schon wieder?“

wollte Akira wissen und ich entgegnete dem:

„Mein Bett muss neu bezogen werden und mein Baby muss Gassi geführt werden!“

„Es ist mitten in der Nacht...?“

kam es von Reita, welcher mir nun aus der Wanne half und ich knurrte:

„Umso schlimmer!

Ich will nicht, dass ich 'ne Pfütze an meiner Wohnungstür vorfinde!

Das letzte mal, als ich wegen einer Grippe flach lag und nicht aus dem Bett kam, hat Koron gejammert, weil er vor die Tür gemacht hat.“

„Ok ok, ich geh mit dem Hund raus und du legst dich aufs Sofa.

Wenn ich wieder da bin, kümmere ich mich um dein Bett“

schlug Akira vor, doch mir war das peinlich so bemuttert zu werden, dass konnte ich schon bei Sayuri nicht ab, wenn ich nur'n Schnupfen hatte...
 

Kaum hatte ich es unfallfrei in meinen Bademantel geschafft, fragte ich mit hochgezogener Augenbraue und Blick auf den Stapel Handtücher neben dem Schrank:

„Hast du dich etwa da drinnen versteckt?“

„Lach nicht, irgendwas musste ich doch tun, für den Fall das einer rein kommt!“

verteidigte sich mein Kaffee-Spender und nahm mir eines der Frotteetücher aus der Hand, welches ich ihm reichte, bevor ich in gekrümmter Haltung ins Wohnzimmer schlürfte.

Etwas später, ich hatte mich grade zu meiner Liege vor gekämpft und meinen Laptop samt Tagebuch vor gekramt, stand Akira angezogen im Türbogen und fragte nach der Leine.

Wenige Augenblicke danach entschwand er samt meines Augapfels durch die Tür.
 

Endlich etwas Ruhe!
 

Meine Gliedmaßen streckend und anschließend eine möglichst schmerzfreie Position suchend, begann ich dir also zu schreiben, was mir widerfahren ist.
 

Allerdings merkte ich schnell wie müde und kaputt ich eigentlich war, denn nach knapp vier Sätzen döste ich mal wieder weg.

Aufgewacht bin ich auch erst als Reita meine Wange streichelte und mich somit weckte:

„Geh ins Bett.“

„Aber...“

wollte ich mein Veto einlegen, doch schien mir Akira inzwischen völlig immun gegen meine versuche des Widerstands.

Geschlagen und viel zu müde um mich herum zu streiten, folgte ich ihm brav und staunte im Türbogen stehend nicht schlecht, als dort meine Lieblingsbettwäsche glänzte – im Leo-Look!
 

„Ich roll mich auf dem Sofa zusammen, wenn's dir recht ist...“

flüsterte Reita neben mir und war gerade im Begriff sich umzudrehen, als mich ein furchtbar schlechtes Gewissen packte und daraufhin meine Hand die des neben mir Stehenden:

„Warte...“

Der Gemeinte verharrte nun reglos und so murmelte ich ganz kleinlaut:

„Es tut mir leid...“

„Was denn?“

hakte Akira nach und so legte ich im Zeitlupentempo meine Arme um seinen Nacken, eh ich kaum hörbar murmelte:

„Das ich mich noch gar nicht bedankt habe... fürs Retten... fürs Essen... fürs Bad einlassen...dafür das du hier bist und mir auf den Keks gehst...“

„Und dass du nie auf mich hörst, und dass dein Vieh mein Essen auffrisst und das ihr Beide verdammt giftig und stachelig seid?“

kam es als Antwort von ihm zurück und ich nickte:

„Das auch...“
 

Wenn es etwas gibt, was ich kaum aushalten kann, dann ist es ein schlechtes Gewissen.
 

Das macht mich fertig; mehr noch als ein besserwisserischer Stalker.
 

Als eben Jener sich erneut von mir lösen und den Weg in in Richtung Wohnzimmer einschlagen wollte, hielt ich ihn fest und bat:

„Bleibst du hier... bei mir?“

„Im Bett?“

fragte Reita, fast schon ungläubig und ich nickte zögerlich.

Er schien einen Moment zu überlegen und trat dann doch näher ans Bett heran, stellte sich daneben und sagte:

„Gern, aber du solltest wissen, dass ich ausschließlich nackt schlafe.

Ich wäre gern Nudist geworden, aber das ließ sich beruflich nicht vereinbaren, also beschränke ich meine unerfüllten Gelüste aufs Bett.“

Ein fast schon fieses Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, eh er sich langsam entblätterte.

Seufzend kramte ich einen neuen Schlafanzug aus der Kommode und stieg hinein, selbstredend alles in Zeitlupe.

Akira lag derweil wartend und sichtlich mit sich zufrieden in den Federn und sah mir mit hinterm Kopf verschränkten Armen genüsslich zu, wie ich mich abkämpfte.

Als ich es endlich geschafft hatte und unter die Decke kroch, war da wieder das Problem mit dem 'wie lege ich mich hin, ohne dass es allzu weh tut'.

Es brauchte seine Zeit und viel Maßarbeit, bis ich eine Position gefunden hatte und zu Reita's Begeisterung schloss das seinen Körper mit ein.
 

Gott, er war so herrlich warm!
 

Es fühlte sich wirklich gut an, nicht irgendwie erzwungen oder bedrohlich.. wie es sonst meistens der Fall ist.

Nur Koron war ganz und gar nicht damit einverstanden, dass da jemand auf seinem Platz lag.

Beleidigt drehte er sich drei mal im Kreis, eh er sich theatralisch schnaubend am Fußende fallen ließ.

Nachdem auch das Licht gelöscht wurde schloss ich meine ohnehin schon nur noch schwer offen zu haltenden Äuglein und genoss die Stille, die Wärme und.... ich glaube man nennt es gemeinhin Geborgenheit.
 

„Akira?“

sprach ich in die Dunkelheit meines Schlafzimmers und der Angesprochene meldete sich:

„Ja, Takanori?“

„Danke...“

murmelte ich leise und Reita antwortete mit ruhiger Stimme:

„Hab ich wirklich gern gemacht.“

Erneut war es einen Moment lang still, bis nun Akira das Wort ergriff:

„Takanori?“

„Ja?“

kam es von mir und so wurde ich gefragt:

„Darf ich jetzt Schatzi zu dir sagen?“

„Bitte nicht...“

brummte ich wenig begeistert und schon kam der nächste Vorschlag:

„Wie wär's mit Hasi?“

„Wehe!“

versuchte ich nun deutlicher zu werden, dass ich überhaupt kein Fan von derartiger Betitelung bin und so hörte ich von ihm daraufhin:

„Dann eben weiter Giftkröte.“

„Moah... gute Nacht...“

grummelte ich, hörte gleich darauf wie der unter mir Liegende Luft holte und unterband sofort jegliche Äußerungen seinerseits mit:

„Halt die Klappe und penn' einfach!“
 

Er spurte.
 

Gut so!
 

Ich schlief wie ein Stein in dieser Nacht, doch als ich am frühen Morgen aufwachte, hallte ein Aufschrei des Schmerzes durch mein Schlafzimmer, was sowohl Reita als auch meinen Hund entsetzt wie eine Eins im Bett stehen und beide so völlig planlos drein schauen ließ.

„Ooohhaa diese Schmerzen!!!“

fluchte ich lauthals drauf los und begann mich schwerfällig herum zu wälzen, nach den Tabletten vom Doc Ausschau zu halten und als ich eben Jene nicht fand fauchte ich ärgerlich:

„Wo sind sie?“

Als ich keine Reaktion vernahm knurrte ich nachträglich:

„Mein guter Stoff, wo ist er hin?

Ich brauch ihn!

Jetzt sofort!“

„Da ist aber wer schlecht drauf morgens“

bemerkte der Angeschriene und setzte sich in Bewegung.

„Du solltest mich mal erleben, wenn ich nicht bald meine Pillen habe!“

zischte ich mit zusammen gebissen Zähnen zurück, bereit die Dinger auch selbst zu holen, doch da kam Akira schon mit dem begehrten Objekt zurück.

„Da, hast du's“

wollte er mich mit einer einzigen Tablette abspeisen und so keifte ich:

„Ich brauch mehr davon!“

„Aber der Arzt hat gesagt-..“

wollte mein Gegenüber gerade erklären, als ich ihn in Ermangelung eines Kragens, direkt an den Nackenhaaren packte und ihn zu mir, ganz nah vors Gesicht zog:

„Gib... mir... die verdammten... Schmerzmittel!

Sonst werden wir Beide ganz fürchterlich leiden!“
 

Sogleich ließ ich ihn wieder los und statt die Packung zu holen, neckte er mich vollkommen unbeeindruckt von meiner Aktion:

„Also... irgendwie find ich es ja sehr sexy, wenn du so abgehst.“

Mir fiel absolut nichts mehr dazu ein, also war ich kurzerhand dabei selbst aufzustehen, als ich zurück geschoben wurde und zu hören bekam:

„Schon gut, schon gut... ich hol's dir, aber ich nehm sie dir wieder weg, wenn du damit übertreibst und in deinem Zustand hast du nicht mal den Hauch einer Chance gegen mich.“

Stöhnend ließ ich mich wieder auf die Matratze sinken und lauerte auf die feinen Dinge, die da kommen mögen.

Kaum hatte ich die Schachtel in der Hand kramte ich möglichst unauffällig noch zwei weitere Pillen aus der Packung und spülte sie schnell mit dem ebenfalls mitgebrachten Wasser runter, eh Reita sich neben mich gelegt hatte und sich von mir wegdrehte.

Und schon wieder spürte ich, wie mich dieses blöde schlechte Gewissen piesacken wollte, doch dafür war im Moment der Schmerz noch zu groß, also legte ich mich ebenfalls von ihm abgewandt hin.

Trotzdem dauerte es nicht lange, bis ein leicht kühler nackter Körper unter der Decke an meine Kehrseite rutschte und sich anschmiegte.

Im ersten Moment empfand ich es als sehr unangenehm, doch ich entspannte mich mit der Zeit und ertrug Akira's Ersuchen nach Nähe tapfer, auch wenn alles in mir schrie, dass ich ihn nicht hinter mir haben wollte.

Dass er allerdings so ruhig liegen blieb machte es einfacher damit klarzukommen und den unangenehmen Gedanken zu verdrängen.
 

Es gelang uns offenbar Beiden noch ein Weilchen Schlaf zu finden, bis mich letztlich doch eine volle Blase aus dem Bett zwang.

Auch dieses mal biss ich die Zähne zusammen, um den neben mir Liegenden nicht zu wecken, während ich mich von der Matratze hievte.

Zwar taten auch die Schmerzmittel inzwischen wieder was sie sollten, aber aufrecht oder schmerzfrei konnte ich mich noch nicht fortbewegen.

Als ich meine Notdurft im Bad verrichtet hatte und nach dem Händewaschen zum Spiegel hinüber trat, betrachtete ich meine wirklich erbärmliche Erscheinung.

Ich hob mein Oberteil an und krempelte die Ärmel hoch, zählte die zahlreichen Blutergüsse und tippte am Pflaster meiner Kopfwunde herum.

Zischend verzog ich das Gesicht und trat noch etwas näher heran, stützte mich auf den Unterschrank und betrachtete mein Antlitz genauer.

Während ich mich so ansah driftete ich zurück in diesen unwirklichen Film, welcher vor meinem geistigen Auge ablief und war wieder mitten im Geschehen.

Die drei Typen... was sie taten... wie ich mich fühlte...

Mein Herz begann ein weiteres Mal zu rasen und ich musste erst mal tief durchatmen.
 

Kopfschüttelnd riss ich mich von dem Elend im Spiegel los und warf mir noch eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht, eh ich das Badezimmer wieder verließ und mein Blick auf Reita fiel.

Wie er da quer über das Bett ausgebreitet lag und seine Morgenlatte unter der Decke ein Zelt bildete.

Ich musste schmunzeln bei dem Anblick und so drängelte ich mich ebenso mühsam wieder in die Federn zurück, wie ich mich zuvor raus gekämpft hatte, nur musste ich nun auch noch Akira's Extremitäten beiseite räumen, um Platz zu finden.

Doch ich bekam kein Auge mehr zu.

Zu groß war die Angst, jetzt noch mal davon träumen zu müssen.
 

Vorsichtig rollte ich mich zusammen und grübelte über allerhand Dinge nach.

Wann ich wieder einen Kunden haben werde, oder ob dieser penetrante Kaffee-Spender die Sache mit der Auswanderung wirklich ernst meint... was es heute zum Futtern geben würde...

Alles, nur um nicht an den gestrigen Vorfall denken zu müssen.
 

Mit einem Mal tauchte eine Hand an meiner Wange auf und streichelte sie, Lippen pressten sich auf meinen Kopf und eine raue Stimme sprach zu mir:

„Geht's dir jetzt besser?“

Ich blickte zu Reita hinauf und überlegte kurz was ich dazu sagen sollte, eh ich in gedämpften Ton antwortete:

„Naja, so'n richtig guter Kaffee, das wär's jetzt.“

„Na dann mach ich dir Einen“

kam der Vorschlag von ihm und ich murmelte:

„Ich hab keine Kaffeemaschine... hab's irgendwie immer versiebt mir eine zu kaufen.“

„Tja dann muss ich wohl los gehen“

entgegnete Akira daraufhin und verließ das Bett, doch bevor er wieder in seine abgelegten Klamotten steigen konnte bot ich an:

„Wenn du magst, nimm dir ruhig Sachen von mir, falls du was passendes findest.“

„Geht schon, ich fahre einfach Zuhause vorbei und bringe was mit“

konterte er und war schon verschwunden.
 

Ich für meinen Teil blieb noch liegen und ärgerte Koron, indem ich ihn am Fuß kitzelte, als er wieder eingeschlafen war.

Als auch das keinen Spaß mehr machte und ich in meinem Kühlschrank nach was Essbarem suchen wollte, musste ich wohl oder übel wieder aus dem Bett kriechen und eben dies tat ich, zuvor warf ich allerdings noch mal Schmerzmittel nach.

Sicher ist sicher!
 

Mit den restlichen Häppchen von gestern verzog ich mich auf meine Liege im Wohnzimmer und ließ mich vom Fernsehprogramm berieseln, bevor ich einen weiteren Versuch startete ein paar Zeilen zu schreiben.

Reita ließ aber nicht lange auf sich warten, im Gepäck hatte eine Tasche und in der Hand zwei Becher Kaffee und zwei Stück Kuchen – wie damals.

Irgendwie süß, dass er sich das gemerkt hat.
 

„Ich schmeiß meine Tasche ins Schlafzimmer, dann steht die nicht im Weg rum und danach seh ich zu wie wir an was zu richtiges Essen kommen“

teilte mir Akira mit und ich brummte:

„Ok, ich revidiere: du bist eindeutig noch schlimmer als Sayuri!“

„Wer ist das und worin bin ich schlimmer?“

brachte er mir darauf entgegen und ich erklärte:

„Im Bemuttern und Sayuri ist-...“

In diesem Moment klingelte es, wie gerufen, an meiner Wohnungstür regelrecht sturm.

„Das... ist Sayuri...“

Während es also im Sekundentakt läutete, verschwand mein Kaffee-Spender hinterm Vorhang und ich eierte zur Tür.

Kaum war diese entriegelt platzte meine beste Freundin hinein, knorkelte mich – meinen Schmerzensschrei ignorierend – und stellte mir in mütterlich besorgtem Ton allerhand Fragen:

„Ruki-Baby, geht’s dir gut?

Was haben die mit dir gemacht?

Orrr, wenn ich den erwische, der dafür verantwortlich ist...

Dem schnippel ich sein kleines verschrumpeltes Y-Chromosom ab!“

„Mir geht’s gut...“

nuschelte ich, an ihre Schulter gepresst, bevor ihr aufzufallen schien, dass das überbesorgte Umarmen eher schmerzhaft als tröstend für mich ist.

„Sorry, mein Großer!“

kam es daraufhin von ihr und sie strich mir die zerzausten Haare glatt.

„Sayuri, beruhige dich!

Es ist alles bestens, ich bin nur etwas... müde und kaputt“

versicherte ich noch einmal und nun endlich schien es bei ihr angekommen zu sein:

„Es tut mir leid...“
 

Seufzend klappte ich meinen PC zu und schnappte mir erst einmal einen der Kaffeebecher, als sie fragte:

„Oh... hattest du Besuch?“

Ich überlegte kurz was ich darauf sagen sollte und entschied mich zu:

„Sayuri, ich möchte dir jemanden vorstellen.“

Räuspernd führte ich sie im Schneckentempo zu meinem Schlafzimmer und selbstredend fand ich dort niemanden vor.

Natürlich konnte ich mir denken wo Reita steckte und brüllte gen Badezimmertür:

„Komm aus dem Schrank raus, das geht in Ordnung!“

Keine Reaktion, bis mein Handy eine Nachricht empfing.

Verwundert kramte ich es hervor und lass:

'Ist sie vertrauenswürdig?'

Seufzend rief ich hinüber:

„Ja, jetzt komm endlich raus, man!“

'Nein, lieber nicht'

stand in der nächsten Massage von Akira und ich brummte leise:

„Wer nicht will...“

„Ist Er das?“

wollte Sayuri geheimnisvoll tuend wissen und ich nickte:

„Der hat einen an der Waffel, das darfste nicht persönlich nehmen.“

'Das habe ich gehört!'

stand in der prompt folgenden Nachricht und ich rief zurück:

„Na hoffentlich!“
 

Manchmal übertreibt er's...
 

„Er ist schüchtern, hm?“

fragte Sayuri, als wir zusammen zum Couchtisch gingen und uns Beide recht umständlich hinsetzten – ich konnte nur auf der Seite und halb liegend verbleiben und sie hatte reichlich Probleme mit ihrem ordentlich gewachsenen Bauch.

„Eigentlich ist er das ganz und gar nicht...

Aber jeder hat so seine Meise...“

erzählte ich ihr und sie nickte verständnisvoll:

„Ja, da hast du recht.“

Fragend hob ich meine Augenbraue und so begann sie zu stammeln:

„Najaa, eigentlich sagte mein Arzt, ich solle mich schonen und es ruhig angehen lassen...

Aber als ich gehört hab, wie zwei von Masato's Männern über... dich und die Sache gesprochen haben, da musste ich einfach vorbei kommen!“

„Das heißt, dein Mann weiß gar nicht dass du hier bist?“

hakte ich skeptisch nach und sie schüttelte betreten den Kopf:

„Nein.. deshalb muss ich auch gleich wieder los, eh er merkt das ich weg bin...“

„Na dann, husch husch!

Im Moment bin ich eh nicht besonders unterhaltsam und geschafft bin ich auch“

erklärte ich, obwohl es mir gerade, dank der Schmerzmittel, ganz gut ging.

Aber es wäre für Sayuri besser, wenn sie sich zu Hause ausruht.
 

Wir hievten uns also Beide wieder stöhnend hoch und dieses mal war ihre Umarmung zum Abschied viel sanfter.

Kaum war sie außer Sicht und meine Wohnungstür wieder zu, trat ein Schatten hinterm Vorhang hervor und ich murmelte:

„Sie hätte dich schon nicht gebissen...“

„Darum geht’s nicht.

Es ist nur besser, wenn niemand sonst weiß, dass ich hier bin“

sprach er, ich sagte nichts weiter dazu und widmete mich wieder meinem Kaffee, während Reita den Kuchen aus der Küche holte.

Nun auf zwei Tellern serviert, stellte er eben Diesen zu mir auf den Sofatisch und ich grinste:

„Dir ist schon klar, dass du um Haaresbreite deinen Erdbeerkuchen eingebüßt hättest?

Sayuri ist gerade auf 'nem ganz finsteren Erdbeertrip und ich schwör dir, wenn sie den gewittert hätte, sie wäre gnadenlos drüber hergefallen.“

„Dann hätte ich wohl doch aus dem Schrank springen müssen“

gab Akira wieder relativ gelassen von sich und vertilgte sein Stück, während ich nach dem Schoko-Kuchen langte.
 

Die nächsten Tage vergingen auch ganz friedlich – naja, was man bei uns Beiden eben als friedlich bezeichnen kann...

Ich für meinen Teil konnte mich, dank der freien Zeit, endlich mal wieder ausgiebig dem Schreiben widmen – wie du vielleicht gemerkt hast – und Reita arbeitete sich durch meine Spiele- und DVD-Sammlung.
 

Nach einer knappen Woche ging es mir auch schon etwas besser.

Ich konnte wieder halbwegs sitzen, wenn auch nicht sonderlich lange und die Wunde am Kopf kam auch schon ohne Pflaster aus.

Nur die blauen Flecken schillerten in allen Farben und meine Rippe tat noch ziemlich weh.

Weshalb ich es auch vorzog im weichen Bett zu schreiben, da mir die Liege oder das Sofa für einen längeren Aufenthalt noch zu hart und unbequem erschienen.

Akira ist in der Zeit kaum von meiner Seite gewichen, nur einmal war er nachts für ein paar Stunden unterwegs.
 

Eines Tages grub er mit knurrendem Magen meine Küche nach Konserven um, die ich irgendwo dort in einem der Schränke vermutete.

„Bist du sicher, dass du noch was zum Essen da hast?“

rief er zu mir hinüber und ich brüllte zurück:

„Ganz sicher!“

Und ich war mir wirklich sicher, dass da noch was war, nur hatte ich keinen Schimmer mehr was das gewesen sein könnte...
 

„Sag mal... in welchem Jahrhundert hast du denn das erworben?“

fragte Reita mich und stand nun plötzlich mit einer Dose in der Hand im Türbogen.

„Hö?“

entwich es mir daraufhin und der vor mir Stehende hakte nach:

„Weißte wie alt das Zeug ist?“

„Nö, wann läuft es denn ab?“

stellte ich eine Gegenfrage, nichts ahnend, was gleich für ein Unding zutage treten würde.

„Du bist lustig... 'abgelaufen' ist schlichtweg eine Untertreibung.

Das Zeug ist schon solange verfallen, da steht kein Datum drauf, sondern: Wir greifen im Morgengrauen an! - Napoleon“

witzelte Akira und reichte mir die Konserve.
 

Oh.. und das bei meiner Ordnung...
 

Wie um alles in der Welt konnte mir das nur entgehen?
 

„Süß“

vernahm ich es mit einem halben Ohr und wiederholte:

„Süß..?“

„Ja, wie du da mit dem Museumsstück in den Fingern sitzt, es drehst und wendest und so ratlos drein blickst.

Ich find das süß!“

erläuterte Reita seine Aussage und ich drückte ihm das Ding wieder in die Hand:

„Das ist nicht süß, dass ist mein Grübler-Blick!“

„Ouh, das klingt gefährlich!“

sprach er amüsiert und verzog sich wieder in die Küche, während er mir zu rief:

„Mehr haben wir nicht da!“
 

Was mag da noch alles kommen?
 

Erst dieser Stalker, in den ich mich dummerweise , aber höchst wahrscheinlich voll verknallt habe und dem ich es absolut nicht zeigen kann, dann diese Sache im Hotel vor einigen Tagen, von der ich schon ein paar mal geträumt habe, aber nicht mit Akira drüber reden kann, wenn er mich danach fragt und nun gerät auch noch mein penibel aufgebautes Ordnungssystem wegen einer Dose aus den Fugen...
 

Als ich wenig später gerade wieder auf meiner Bettdecke im Schlafzimmer ruhte und vollends ins Schreiben vertieft war, pirschte sich mein Kaffee-Kerl langsam an mich heran und parkte sich direkt neben mir.

Da ich auf dem Bauch lag, platzierte er seinen Kopf vorsichtig auf meine Pobacken und begann meinen Rücken zu streicheln, als er leise fragte:

„Was schreibst du da eigentlich immer?“

„Das ist geheim!“

ließ ich ihn gleich deutlich wissen, doch Reita schien das wenig zu stören, er kraulte mich einfach weiter und verteilte hier und da ein Küsschen auf meinem Steiß.

Mich machte das aber so was von nervös!
 

Als ich seine Zähne spürte moserte ich:

„Sag mal... muss das sein?“

„Was denn?“

nuschelte er an meinem Hintern und so entgegnete ich daraufhin genervt:

„Na, dass du die hier die ganze Zeit an mir rum frisst...“

„Muss sein.

Du bist eben zum Anbeißen und ich hab Hunger.

Mach einfach weiter da“

hörte ich es hinter mir von ihm, weshalb ich protestierte:

„Ich kann mich aber nicht konzentrieren...“

„Das ist aber blöd für dich“

feixte der Penner, zupfte meine Hose ein Stück hinunter und knabberte weiter eifrig an meinem nackten Hintern herum.

„Hör auf mit dem Mist!“

zischte ich erneut und drehte mich dabei auf die Seite.

Zum Glück die Seite, die weniger weh tat und Arschbacken anspannen war auch noch nicht das angenehmste Gefühl.
 

Akira grinste breit und verteidigte sein Tun:

„Ich kann nicht anders.“

„Und wieso nicht...“

knurrte ich und es war nicht wirklich eine Frage, denn ich wusste, dass da jetzt nichts Gescheites von ihm kommen würde.

„Ich bin jetzt seit Tagen bei dir... und ich bin ein Mann mit Bedürfnissen... die ich seit Tagen nicht stillen konnte..“

erklärte er mir und ich zupfte indes meine Hose wieder richtig, bevor ich sprach:

„Dann sieh zu, wie du deine Bedürfnisse in den Griff kriegst.“

„War doch eben dabei“

kam es von ihm, während seine Finger schon wieder nach meinem Hinterteil gierten.

„Ohne mich einzubeziehen!“

wollte ich dem Ganzen noch einmal Nachdruck verleihen und nun endlich schien Reita aufzugeben:

„Och man... was soll ich denn sonst machen?“

„Geh kalt duschen, putz meine Wohnung, murks jemanden ab oder geh einkaufen, und wenn du schon dabei bist, nimm Koron mit, der freut sich wenn er wieder grasen darf“

schlug ich möglicherweise wieder mal etwas schroff vor und doch schien sich mein Kaffee-Spender darauf einzulassen:

„Wenn's sein muss...“

„Muss sein!“

brachte ich ein Zitat seinerseits von vor wenigen Minuten an und nun war ich es, dessen Mundwinkel zu den Ohren fanden, als Akira von dannen zog.
 

Kaum waren die Beiden zur Tür hinaus schwand mein Grinsen und mein Kopf krachte auf die Tastatur meines Laptops.

Am liebsten könnte ich mich selber schlagen und treten, dass ich einfach nicht damit klar kommen kann, auf diesen Kerl zu stehen.

Das ich ihn immer wieder ankeife, obwohl ich mich am liebsten in seine Arme werfen und nie wieder die Augen auf machen will.
 

Aber warum zum Teufel bin ich bei ihm so?
 

Sonst bin ich doch eigentlich ganz umgänglich...
 

Und wieso lässt er sich das überhaupt gefallen?
 

Da bleibt doch die Frage: wer von uns Beiden ist eigentlich der größere Trottel...?
 

Wie oft liege ich nachts wach und denke darüber nach, wie ich das alles hinkriegen soll und seit Reita jede Nacht hier schläft, hab ich umso mehr das Gefühl irgendwas richten zu müssen.

Dieses Gefühl war zum verrückt werden und vor allem dann so überaus penetrant, wenn Akira gerade weniger präsent war oder gar nicht da.

Es ist echt belastend, wenn einerseits solche eine innere Unruhe herrscht und andererseits man alles tut, um dagegen anzukämpfen, dass das Chaos aus einem raus platzt.

Und auch wenn ich mir wirklich Mühe gebe zu verstecken, dass dieser Mann einfach absolut sexy ist und ich eigentlich schon gern mehr mit ihm machen wollen würde, so stand da noch der Gedanke im Weg: was passiert, wenn ich mich erst drauf einlasse und ich dann doch einen Rückzieher mache, weil ich es einfach nicht schaffe.

Weil ich Panik bekomme angefasst zu werden...
 

Mühsam hob ich meinen sich viel zu schwer anfühlenden Kopf an und rubbelte über den Abdruck der Tasten auf meiner Stirn.

Es wurde auch Zeit für meine Schmerztabletten, also hievte ich mich mal wieder vom Bett hoch und begab mich samt meines Computers in die Küche, um auf dem Balkon schnell noch Eine zu rauchen.

Gerade als ich draußen stand, mich rücklings ans Geländer lehnte und in den winterlich eisblauen Himmel starrte, schien Reita wieder zurück zu sein und er hatte einen großen Karton unterm Arm, statt der erwarteten Lebensmittel.
 

Doch was war da los?
 

„Was hast du getan?“

fiepte ich aufgebracht, als ich einen schrecklich keuchenden Koron hinter der Wohnungstür zusammenbrechen sah und warf ohne weiteres meine Kippe über Bord.

„Ich?

Gar nichts!

Wir waren dabei durch den Park zu rennen und bei der dritten Runde macht der plötzlich schlapp und fällt um!“

versuchte sich mein Dauergast aus der Sache raus zu reden und ich musste schimpfen:

„Fuck, Akira!

Man, Koron ist mein Hund, und demzufolge ist er genauso eine miese Sportskanone wie ich!

Bin in der Schule auch immer als Erster umgefallen...“

„Na dann bin ich ja beruhigt“

kam es gelassen von dem neben mir Stehenden, welcher den Karton abstellte und sich in aller Ruhe die Jacke auszog.

Wie man da so ruhig bleiben kann entzog sich nun vollsten meinem Verständnis und so fragte ich noch immer etwas hysterisch bei dem Anblick meines leidenden Lieblings in meinen Armen:

„Weshalb das denn??“

„Na, wenn er dein Hund ist, ist er demzufolge auch genauso ein zäher Brocken wie du.

Der wird wieder wie neu!“

erklärte Reita zuversichtlich und ich zischte:

„Wehe, wenn nich...!

Dann mach ich dich alle!“
 

Ich trug mein schnaufendes Herzchen in sein Körbchen und stellte ihm die Wasserschale daneben, eh ich mich noch einen Moment zu ihm hockte.

„Sorry, ich wusste ja nicht, dass der nix aushält“

war die dürftige Entschuldigung und so seufzte ich:

„Es ist nur...

Er und ich... das war Schicksal...“

Im Folgenden erzählte ich ihm, wie ich zu Koron kam und Akira hörte mir dabei aufmerksam zu.

Als ich meine Geschichte beendet hatte, spürte ich wie ich von hinten umarmt wurde:

„Die kleinsten Wesen haben oft die größten Herzen...“

„Sprichst du von Koron?“

hakte ich nach und er flüsterte an meinem Ohr:

„Genau das meine ich, du denkst an Andere, bevor du an dich selbst denkst.“

Damit entließ er mich wieder aus der Umarmung und auch wenn ich mich im ersten Moment damit überfordert gefühlt hatte, so fühlte ich mich nun regelrecht nackt und verlassen.

Mein Kaffee-Kerl ging hinüber zu seinem mitgebrachten Karton und verkündete:

„Schau mal was ich dir feines mitgebracht habe!

Das ist Kaffeeautomat und Espresso-Maschine in einem, mit eingebauter Mühle für die Bohnen und Tee kannst du auch damit machen!“

„War bestimmt schweineteuer“

war mein Kommentar dazu, den Reita Augen-verdrehend missachtete und den üppigen, aber scheinbar nicht allzu schweren Karton zur Küchenzeile trug, während ich mich zu meinem Rechner an den Tisch begab.
 

Eifrig schraubte er an dem Haufen aus blechernen Einzelteilen herum; er werkelte und fluchte dabei auch hin und wieder.

Selbst jetzt konnte ich ein kleines bisschen Schadenfreude nicht unterdrücken und giggelte leise, bis Akira sprach:

„Du könntest mich wenigstens anfeuern!“

„Wie hätten sie's denn gern?“

Wollte ich amüsiert von ihm wissen und er murmelte:

"Was weiß ich, lass dir was einfallen, du bist doch kreativ.“

Irgendwie herrschte nun verdrehte Welt, da sonst immer ich Derjenige bin, der zu kämpfen hat, während Reita sich einen abfeiert.

Also überlegte ich kurz und begann dann zu singen:

„Dsching Dsching Dischingis Khan, hey Reita, ho Reita, immer weiter!“

Im Gegensatz zu mir, der wahrscheinlich hoch gegangen wäre, reagierte der Gemeinte so rein gar nicht darauf, weshalb ich mich bald wieder meinem PC widmete und die News durch klickte.
 

Bald schon hatte er den Blechhaufen zusammen gezimmert und begann damit lautstark Kaffeebohnen zu mahlen, während ich einen Artikel las, der mich den Krach völlig vergessen ließ: 'Ausgesetzter Hund erfroren aufgefunden'.

„Boaahh solche Mistschweine!“

tat ich meinen Unmut kund und so las auch er was dort stand.

Meine Hände bildeten sich zu Fäuste und meine Kiefer pressten aufeinander, während der nun neben mir Stehende meine Nackenhaare glatt strich:

„Ganz ruhig... du kannst sie nicht Alle töten...“

Mir war aber überhaupt nicht nach abregen, weshalb ich zischte:

„Wenn ich sowas lese... dadada könnte ich... arrrghh... zu Kleinholz...!

Ohh Akira, meine Pillen!“

verlangte ich nach den Schmerzkillern, da ich bisher noch immer keine eingenommen hatte.

Es ging gerade nicht anders und der Angesprochene sagte:

„Nur unter Protest!“

Mir war schon klar, dass er die Tabletten mir nur deshalb ungern gibt, weil er Angst hat,dass ich zu viele nehmen könnte – er weiß aber auch nicht, dass mein Körper schon ein Stück weit an diverse Analgetika gewohnt ist.
 

Er gab sie mir, Gott sei dank ohne weitere Bemerkungen und Belehrungen.

Reita's Ansicht nach sollte ich die nämlich schon längst nicht mehr nehmen, aber wenn man mich kennt, dann weiß man auch, dass ich mir schon längst Nachschub gesichert hatte, indem ich bei Hishinuma's Arzt ein wenig auf die Tränendrüse drückte und mein ihm Leid klagte.

Kaum waren die Pillen auf beruhigende Art und Weise meine Speiseröhre hinab gewandert merkte ich an:

„Kannst du nicht mal einen von den Sackgesichtern da umschnetzeln?“

und zeigte auf den Bildschirm, dort wo die Schlagzeile stand.

„Jetzt trink erst einmal, dann geht’s dir bestimmt gleich besser“

kam es von Akira, der das lärmende neue Gerät in meiner Küche abstellte und mir einen großen Becher Kaffee vor die Nase stellte.

Natürlich kann man so kochendheißes Zeug nicht einfach die Kehle runter schütten, also wartete ich noch etwas und pustete, während ich weitere Nachrichten las.

Etwas ähnlich Mieses wie das mit dem erfrorenen Hund kam zwar zum Glück nicht mehr, dafür entwich mir aber ein äußerst ungeplantes:

„Babbeldibabbel – was ist das denn – schüttel-schlotter!?!“

als ich an dem braunen Gesöff nippte, welches Reita mir hier kredenzte.

„Das ist Kaffee, oder vielmehr Espresso“

erklärte er und ich fiepte mit recht herbem Geschmack auf der Zunge:

„Mit 'ner Priese Rattengift oder hast du vielleicht fünf oder sechs Löffel zu viel dran gemacht?“

„Das ist einfach ein.. naja.. ziemlich großer Espresso.

Ein fünf-facher Espresso sozusagen... aber ich hab die Bohnen sogar selbst mit der eingebauten Mühle gemahlen!“

verteidigte er sein bittere Brühe und ich murmelte:

„Nimm das nächste mal 'ne Bohne weniger.. oder zwei...“

„Sag mal... Takanori... warum bist du eigentlich immer so grätig?“

fiel die Frage aller Fragen und ich seufzte schwer.

„Ich weiß es nicht... Akira.. ich weiß es nicht...“

antwortet ich niedergeschlagen, obwohl ich mir schon denken konnte woran es lag.

Nämlich an ihm – Er war und ist des Rätsels Lösung...

Auch Reita seufzte und streckte die Hand nach mir aus:

„Komm mal mit, meine Giftkröte.“

„Wohin willst du?“

entgegnete ich dem und bekam nur eine mäßig zufrieden stellende Antwort:

„Komm einfach.“

„Wenn du mich nicht in dunkle Ecken verschleppst..?“

kam es kleinlaut von mir, doch ließ ich mich von meinem Stuhl hoch ziehen.

Der Gemeinte schüttelte den Kopf und so hakte ich leise nach:

„Wirklich nicht?“

„Können diese Augen lügen?“

wollte er von mir wissen, als er stehen blieb und mich mit wippenden Brauen ansah.

„Ich weiß nicht... wenn ich mir deine Knopfaugen so ansehe.. würden die mir so einiges versprechen, wenn sie mich dafür ins Bett kriegen“

murmelte ich und dennoch wurde ich in genau diese Richtung gezerrt.
 

Was hat er vor?
 

Akira legte sich auf die Matratze und bat:

„Komm, leg dich zu mir und dann reden wir – offen und ehrlich, hoffentlich.“

„Reden wir da über dich oder über mich?“

fragte ich skeptisch nach und krabbelte zu ihm, während er sprach:

„Über uns, hatte ich gehofft.“

Mit mulmigem Gefühl tastete ich mich heran und legte mich vorsichtig ab.

Wir lagen irgendwie ziemlich lange da, ohne das einer von uns Beiden ein Wort sagte und das änderte sich auch erst als sich mein Atem völlig beruhigt hatte.

„So und nun erzähl mir mal wo dein Problem liegt“

sprach Reita ganz ruhig und als ich Luft holte zum Antworten, unterband er dies mit:

„Sag mir bitte nicht, du hättest kein Problem.“

Blöderweise wollte ich aber genau das darauf erwidern, weshalb ich nun drüber nachdachte was ich stattdessen antworten sollte.

„Ich weiß nicht...“

versuchte ich letztlich doch wieder drumherum zu kommen, doch bei meinem Kaffee-Spender schien das nicht zu ziehen:

„Ich bin mir verdammt sicher, dass du es weißt.“
 

Es war mir schlicht unangenehm.

Ich wollte nicht, dass er so nach bohrt, aber irgendwas sagte mir, dass ich hier nicht rauskommen würde.

„Akira... ich.. weiß nicht, was ich sagen soll...“

murmelte ich und der neben mir Liegende sprach:

„Lass dir Zeit, denn ich glaube, dass du 'ne Menge zu sagen hast, du weißt nur noch nicht wie.“

Ich schwieg, eisern.

Nicht, weil ich mich nicht mitteilen wollte, es war nur einfach zu viel.

Reita wartete geduldig neben mir und begann mit meinen Händen zu spielen.

„Dann erzähl mir was von deinen Träumen.

Was wünscht du dir, was wolltest du schon immer mal machen“

flüsterte er bald und diese Frage war doch einfacher zu beantworten:

„Als ich noch zur Schule ging, wollte ich immer Klamottendesigner werden, oder für Schuhe.

Ich hatte mal so halbhohe Chucks-Stiefel in knallrot.

Hab da lauter Totenköpfe drauf gemalt; ich fand es sah hammermäßig aus.

Meine Eltern fanden das nicht so prickelnd, die wollten weder das ich meine Sachen verunstalte, noch dass ich meine Zeit mit so unnützem Kram wie Design vergeude.“

„Du wärst bestimmt ein großartiger Designer.

Aber weißt du was?

Das kannst du immer noch werden...“

„Nicht schon wieder das Thema Auswandern...“

brummte ich, da seine Anspielung mehr als offensichtlich war.
 

„Na gut, weiter, wovon träumst du noch?“

wollte Akira von mir wissen und ich überlegte abermals einen Moment, eh ich lächelnd antwortete:

„Der Fuji...“

„Hm?“

hörte ich es von ihm und so erklärte ich:

„Ich möchte einmal auf den Fuji-Yama, ich will von da ganz oben hinunter sehen.

Ich will sehen wie Tokyo in einem einzigen großen Lichtermeer verschwimmt und ich will den Sternen zum Greifen na sein.“

„Wow..“

entgegnete Reita dem und ergänzte dann:

„Du kannst ja wirklich romantisch sein.“

„Und du hast doch gar keine Ahnung von Romantik!“

neckte ich ihn, aber leider sprang mein friedlich gestimmter Stalker kein Stück drauf an, weshalb ich meinen Kopf auf seine Brust legte und dem langsamen Herzschlag lauschte.
 

Dieses Geräusch war so beruhigend und entspannend, dass ich leise sprach:

„Ich hab Angst Akira...“

„Wovor?“

vernahm ich es eben so leise von dem neben mir Liegenden, bevor ich antwortete:

„Vor der Zukunft...

Und was das mit uns hier ist oder werden wird...“

„Was möchtest du denn, dass werden soll?“

hakte er nach und ich überlegte kurz:

„Ich bin froh, dass du da bist... aber ich weiß absolut nicht wie ich mit dir umgehen soll...

Selbst wenn ich mir vornehme, nicht so bissig zu sein, ich krieg es einfach nicht hin...“

„Mach dir darüber nicht so viele Gedanken, ich hab ein dickes Fell.

Ich will eigentlich nur wissen, ob es Sinn macht, dass wir Beide uns hier durchkämpfen.

Wenn du mich nicht willst, dann kann ich es nicht ändern, aber ich halte es nicht aus bei dir zu sein und du lässt mich nicht wirklich an dich heran, oder mich irgendwie anders wissen, ob ich nicht doch chancenlos bin und es immer bleiben werde-“

begann Reita sich ausführlich zu äußern, doch ich unterbrach ihn mit einem Kuss auf die Lippen.

Einen kurzen Augenblick schien Akira sprachlos und überrumpelt, doch versuchte er gleich mich noch mal zu küssen, ich ließ es mit heftig wummerndem Herzen zu.
 

Offenbar kam meine Botschaft an.
 

So wirklich geplant war das zwar nicht, aber die Gelegenheit drängte sich förmlich auf.

„Davor hab ich auch Angst...“

gestand ich, nach unserem Kuss und Reita sagte kaum hörbar:

„Ich spür's, dein Herz hämmert gegen meine Brust.

Aber warum vor mir?

Ich tu dir doch nichts.

Oder bin ich nicht lieb zu dir?“

Verschämt nickte ich und murmelte:

„Das ist es nicht...

Irgendwie krieg ich Panik, wenn du mich berührst...

Und wenn ich mich dran gewöhnt hab, dann...“

„Dann..?“

wollte Akira von mir wissen, weshalb ich seinem Blick auswich und nuschelte:

„Dann will ich mehr, aber dann hab ich Angst, wieder aufhören zu müssen, weil ich mich wieder unwohl fühle...“

„Es freut mich zu hören, dass ich offenbar doch eine Chance bei dir habe.

Aber wie stellst du dir das denn bitte vor, wenn du hier bleiben willst und deinen Job weiter machst, dann musst du dich von diesen Kerlen anfassen lassen und nicht nur das.

Die werden dich alle nicht mit dem Respekt behandeln, den du verdienst“

führte Reita aus und ich stellte eines klar:

„Ja, es gibt richtige Arschlöcher und manche haben echt komische Vorlieben, aber respektlos sind deshalb noch lange nicht Alle!“

„Nicht jeder, der dich ausnahmsweise nicht beschissen behandelt, ist auch dein Freund, Takanori“

fiel ein Satz, der mich zum Nachdenken anregte, aber ich hatte keine große Lust jetzt darüber zu dikutieren.

„Ich denke wir sollten das Thema lassen, wir kommen da wohl nie auf einen gemeinsamen Nenner“

brummte ich, doch Akira ließ es sich nicht nehmen abschließend noch etwas zu sagen:

„Mag sein, aber du wirst dich von Allen anfassen lassen müssen und die wollen nichts davon wissen, ob es dir schlecht geht oder nicht.“
 

Fuck, er hat ja recht, aber... man..!
 

„Ich hab Hunger...“

murrte ich kleinlaut und rappelte mich schwerfällig hoch.

Reita schwang die Beine auf den Boden, blieb aber noch sitzen und fragte:

„Was möchtest du essen?“

„Da du ja verpennt hast einkaufen zu gehen und stattdessen Kaffeemaschinen shoppen warst, würde ich gern mal wieder bei Eddie vorbei schauen“

antwortete ich und er hob irritiert die Augenbrauen:

„Wir, zwei, zusammen?“

„Jepp, oder hast du Bedenken dich mit mir blicken zu lassen, wenn ich so demoliert bin?“

konterte ich nun ebenfalls skeptisch und Akira sagte dazu nur:

„Das ist es nicht, ich halte es nur seit dem Vorfall für klüger, wenn wir draußen nicht zusammen auffallen.

Ich will dich nicht auch noch mit reinziehen, wenn ich Schwierigkeiten kriegen sollte.“

„Was denn bitte für Schwierigkeiten?

Du hast mir doch versprochen nichts zu unternehmen!?“

brachte ich dem entgegen und Reita senkte schuldbewusst sein Haupt.

„Wehe!“

drohte ich und der Angesprochene erhob sich mit Schwung vom Bett:

„Ja doch ja, ich werde sie nicht suchen, aber falls ich zufällig einem von Denen über den Weg laufe, dann war's das für ihn!“
 

Missmutig knurrend ging ich ins Wohnzimmer und warf einen Blick auf meinen tief und fest schlummernden Koron, eh ich mir Mantel und Schuhe anzog und die Wohnung verließ.

Zwar bekam ich mit wie auch Akira sich zu seiner Jacke begab, doch holte er mich – sicher vollkommen beabsichtigt – nicht ein und so traf ich allein beim Stand von Eddie's Imbisbude ein.

„Ruuuki, mein Bester!“

begrüßte mich der Inhaber gutgelaunt, bevor der Wind mein Haar zur Seite wedelte und meine Wunde am Kopf freilegte.

„Was ist denn mit dir passiert?“

fragte er besorgt und ich murmelte:

„Bin da in was rein geraten...“

In dem Moment tauchte Reita auf und setzte sich an den Stand.

Eddie lehnte sich zu mir und hielt die Hand vor, als er flüsterte:

„Wegen dem da?“

„Er hat mich quasi gerettet... sonst wär's noch schlimmer geworden.

Er ist'n Freund“

ließ ich ihn wissen und setzte mich neben Akira.
 

Als erstes schaute ich mir die Karte an – nicht, dass ich Edgars Menütafel nicht liebend gern auswendig lernen würde, aber er wechselt öfter mal das Sortiment und probiert sich an neuen Dingen.

Kurzer Hand bestellte ich mir:

„Also erstmal möchte ich einen Kaffee!

Einen richtigen, echten, meisterlich gebrühten Kaffee!“

„Mein Kaffee war mit Liebe gemacht!“

verteidigte Reita seine Brühe, doch ich war noch nicht fertig mit meiner Bestellung:

„Ich möchte wie immer meine Suppe, dann eine von diesen Currywurst-Dingern und dann nehm ich noch dasda!“

Mit dem Finger auf dem Dessert-Teil drehte ich die Karte herum und blickte in Eddie's leuchtende Augen:

„Ahh, kommt sofort.

Und was kann ich dir anbieten, Freund vom kleinen Ruki?“

„Ähm... ich nehme das Gleiche wie er hat...“

murmelte Akira in mäßiger Lautstärke und schien sich sichtlich unwohl zu fühlen.

Ständig sah er sich um und zog die Kapuze seiner Jacke immer tiefer ins Gesicht.
 

Und ich dachte schon, ich würde von Zeit zu Zeit unter Verfolgungswahn leiden...
 

„Wo ist denn heute mein kleiner Freund?“

wandte sich Edgar an mich, während er die Würste garen ließ und kurz darauf die Suppe in Teller verteilte.

Ich wusste natürlich sofort wen er meinte und antwortete:

„Koron wurde heute ziemlich ausgepowert, der befindet sich gerade in einer Tiefschlafphase, da kann selbst die Erde beben und der pennt.“

„Da musst du das arme Kerlchen aber gescheucht haben“

kommentierte Eddie meine Erklärung über die seltene Abwesenheit meines geliebten Vierbeiners, eh er eine Extrawurst in eine Tüte verpackte und sie mir mit einem Augenzwinkern überreichte.

„Na da wird er sich aber freuen, wenn er doch noch zu einer von deinen Würsten kommt“

entgegnete ich ihm daraufhin und der lustige Imbissbuden-Mann posierte wie Adonis, als er mit verstellter Stimme sprach:

„Edgar's – wenn's um die Wurst geht!“
 

Manchmal vergess ich wie amüsant es bei diesem Typen sein kann!
 

„Ach, Mensch Ruki, ich wollte dir ja noch was zeigen und wissen was du davon hältst!“

kam es plötzlich von Eddie, während er mich zu sich hinein winkte und einen Flyer auf seiner Theke ausbreitete:

„Sie mal hier!

In der Innenstadt verkaufen sie schwarze Hotdogs!

Die gehen da wohl weg, als gäb es keinen Morgen und ich dachte mir, dass ich die vielleicht auch anbieten könnte.

Also was denkst du?“

Ich besah mir die Bilder und war doch etwas verwirrt... schwarze Hotdogs?

„Sind die verbrannt oder warum schwarz?“

hakte ich ratlos nach und so erklärte er mir:

„Um Himmelswillen nein!

Da ist nur Kohle mit eingemischt.

Essbare Kohle, wie die medizinische, die man einnehmen soll, wenn man 'nen Flotten hat.

Keine Heiz- oder Grill-Briketts oder so.“

„Ahh, also im Prinzip nur schwarz gefärbt?“

hakte ich nach und Edgar nickte eifrig:

„Ganz genau!

Ketchup und Senf bleiben aber in der üblichen Farbe.“
 

Was es nicht alles gibt?
 

„Ja, wenn das in dem Laden da der Renner ist, warum solltest du es nicht auch probieren?“

gab ich mein Urteil kund und scheinbar war das genau das, was Eddie hören wollte.

Mit einem Mal räusperte sich Reita und zeigte auf die Currywürste:

„Also, wenn die da jetzt noch länger drin bleiben, sind die auch schwarz.“

In Windeseile stürzte Edgar zu den besagten Objekten, holte sie auf seine Arbeitsplatte und begann sie zu schneiden, während wir nun unsere Suppe löffelten.

Wirklich viel hatte Akira im Allgemeinen nicht gesagt und so beschloss ich sehr bald nach dem wir aufgegessen hatten, wieder aufzubrechen.

Der verrückte Imbissbuden-Besitzer war indes auch eifrig dabei Ideen für neue Werbeschilder zu kritzeln.

Mein Kaffee-Spender trottete ein Stück neben mir her, als er mit einem mal sagte:

„Ich fahr noch schnell Einkaufen, dann haben wir für die nächsten Tage wenigstens was und da wir unser Date ausfallen lassen mussten, wollte ich für uns kochen.“

„Oh bitte nicht!“

entwich es mir erschrocken, denn mir fiel sofort das flüssige Desaster ein, dass er Espresso nannte.

„Jetzt hab dich nicht so!“

knurrte Reita und zerwuschelte mir die Frisur.

Gerade als ich mich darüber beschweren wollte bog er ab und ging auf seinen Mustang zu.
 

Ich ahne Fürchterliches...
 

Den Rest des kurzen Weges stapfte ich allein Nachhause und wie so oft, hüpfte Koron schon aufgeregt hinter der Tür herum, er bekam sein obligatorisches Leckerli und den Kommentar:

„Naa dir scheint's ja wieder blendend zu gehen, oder hat dich die Aussicht auf einen Keks gelockt?“

Mit eben jenem Hundekeks verzog er sich schmatzend in sein Körbchen und ich nutzte ein weiteres Mal die Gelegenheit in aller Ruhe eine Kippe zu rauchen und ein Nickerchen zu machen.
 

Am Abend des darauffolgenden Tages fegte Akira wie ein Tornado durch meine Küche, denn er machte Hähnchen Teriyaki.

Misstrauisch beäugte ich den ganzen Abend über immer mal wieder das Geschehen in meiner Küche und wollte bis zum Schluss nicht glauben, dass das essbar sein sollte.

Dementsprechend skeptisch saß ich nun auf meinem Platz in der Küche und blickte mäßig begeistert auf das mir vorgesetzte Essen.

Die Optik war Mittelmaß, doch vorm Geschmack hatte ich zugegeben Respekt.

„Nicht glotzen, rein hauen!“

spornte mich der Hobby-Koch mir gegenüber an und schob sich die erste Gabel in den Mund.

Wider erwarten speite er weder Feuer, noch würgte er es hoch.

Nicht mal mit der Wimper zuckte er und so kratzte ich meinen Mut zusammen und probierte zögerlich.

„Woah!

Wie krass ist das denn?

Das schmeckt ja!“

entwich es mir begeistert und Reita lächelte:

„Ein bisschen was kannst du mir schon zutrauen, Takanori.

Ich hab mich immerhin genau an das Buch gehalten.“
 

So 'n Meuchelmörder der auch noch ganz passabel kochen kann, der ist schon praktisch, ne?
 

Zum Nachspülen gab es edlen Sekt, den wir Beide bei einem heißen Bad zusammen genossen.

Eine weitere Flasche hatte Akira schon ans Bett gestellt, wo wir den Abend ausklingen lassen wollten.

Ich spielte gerade ein wenig mit dem Schaum, als ich spürte wie der mir gegenüber Sitzende meine Beine zu streicheln begann.

„Ich weiß, ich werde langsam stachelig...“

brummte ich, denn ich hatte mich schon länger nicht mehr epilieren müssen, was ja sonst meine Pflicht ist in diesem Beruf und ich nun mal so jung und unschuldig wie möglich aussehen soll.

Auch tastete ich mein Gesicht ab und spürte die Bartstoppeln:

„Fuck.. ich hab mich doch erst rasiert.. wie die Zeit vergeht...“

„Ich find dich auch mit Stoppeln sexy“

betonte Reita und warf mir einen verdammt lüsternen Blick zu, während seine Hand an der Innenseite meines Oberschenkels hinauf fuhr und ich zischte:

„Wehe, dann erlebst du dein ganz persönliches Waterloo, Napoleon!“

„Entgegen meiner Befürchtungen scheint es dir ja wieder recht gut zu gehen, zumindest meckern wie ein ganz Großer kannst du schon“

brachte mein Gegenüber dem entgegen und ich murrte leise:

„Das ist immerhin das einzige was ich im Augenblick kann.“

„Nicht grantelig werden, Takanori, denk an die Falten.

Sonst nenn ich dich ab jetzt König Grantelbart!

„Das wagst du nicht!“

fiepte ich entsetzt und brachte das Wasser fast zum Überschwappen, mit meiner Bewegung.

„Ich bin kein Grantelbart...“

murmelte ich leise, als Akira aus der Wanne stieg und breit grinsend sprach:

„Stimmt, du bist eindeutig die Queen unter den Grantelbärten!“

damit flitzte er splitterfasernackt aus meinem Badezimmer und krallte sich sein Handtuch, welches er zuvor in meinem Schlafzimmerteppich fallen lassen hatte.

„Orrr, wenn ich dich erwische, dann zeig ich dir mal was es heißt, wenn ich wirklich bösartig werde!“

rief ich hinterher und von draußen brüllte es zurück:

„Das will ich sehen!“

„Wie denn?

Du bist schließlich der Einäugige unter den Farbenblinden!

Wenn ich seh wie oft du das Spiel heute Nachmittag verkackt hast, weil du Rot von Lila nicht unterscheiden kannst!“

wetterte ich lauthals und ließ mich dann in die Wanne zurück gleiten.
 

Ich hab schon wieder gemeckert...
 

„Fuck...“

kam es kaum hörbar über meine Lippen, eh ich den Rest der Flasche austrank und sie auf den gefliesten Boden stellte.

Einen Moment lang blieb ich noch liegen und widmete mich dann anschließend trotz mangelnder Notwendigkeit der Haarentfernung.

Wenn man es einmal schleifen lässt tut's umso mehr weh, wenn man wieder damit anfängt...
 

Seidigglatt und eingecremt, aber mit einer Menge kleiner roter Pünktchen auf der Haut schob ich die Badezimmertür auf und staunte nicht schlecht.

Mein Kaffee-Kerl hatte meinen Vorrat an Kerzen geplündert und sie im Schlafzimmer verteilt.

Er selbst lag auf dem Bett und hielt die nächste Sektflasche hoch:

„Ich hab vergeblich nach Gläsern gesucht, um etwas mehr Stil in den Abend zu zaubern, aber ich fürchte ich muss das Blubberwasser aus deinem Bauchnabel schlürfen.“

„Hatte noch nie richtige Sektgläser...

Sayuri und ich haben immer Kaffeebecher oder Saftgläser genommen, oder gleich aus der Flasche getrunken“

erzählte ich fasziniert vom Anblick des Ambientes, welches in meinem Schlafzimmer herrschte.

„Gefällt's dir?“

hakte Akira nach, der übrigens noch immer mit nicht mehr als seinem Handtuch bedeckt war.

Er richtete sich anschließend auf und wies auf die freie Fläche neben sich.

Schnell schlang ich meinen Bademantel fest um mich und gesellte mich zu ihm aufs Bett.
 

Mein Gesicht wurde schlagartig heißt, als ich mich fast schon automatisch an diesen warmen, leicht muskulösen Körper schmiegte und so fragte ich mit leiser Stimme:

„Und was machen wir jetzt?“

„Was möchtest du denn machen?“

stellte Reita eine Gegenfrage, mit der ich irgendwie schon gerechnet habe, aber eine Antwort hatte ich nicht wirklich parat.

„Ich überlege noch...“

murmelte ich und der neben mir Liegendes schmunzelte:

„Ist gut, ich labe mich derweil am Champus.“
 

Während mein Kopf heiß lief, bei dem Kopfkino, welches vor meinem geistigen Auge ablief, summte Akira gut gelaunt einige Melodien nach, von diversen Songs die im Hintergrund leise dudelten.

Dann riss mich ein Vorschlag von ihm aus den Gedanken:

„Soll ich dich ein wenig massieren, damit du dich besser entspannen kannst?“

„Ich weiß nicht... meine Rippe... und so...“

krächzte ich mit glühenden Wangen, was sich auch nicht besserte, als ich diesen tiefen Ton in Reita's Stimme hörte, als er sagte:

„Nun, ich kann dich auch ganz woanders massieren...Takanori..“
 

Verdammt!
 

Wie gern würde ich mich jetzt einfach ausbreiten und ihn an sämtlichen Körperteilen herum kneten lassen, blöderweise war nur nicht jede Lage angenehm, wegen der Schmerzen und ein bisschen schämte ich mich auch bei diesem Kerl.

„Du guckst so verbissen, als hätte ich dir Folter angedroht“

bemerkte Akira und ich konnte mir nur meinen Teil dazu denken, nämlich, dass es gewissermaßen ja auch so war.

Einerseits war ich ganz heiß drauf mich von diesen Händen massieren zu lassen, auf die nun mein Blick fiel.

Aber andererseits... ja... es gäbe so vieles, was dagegen sprechen würde...

„Na komm, ich massiere dir die Füße und dabei kannst du ja noch weiter überlegen, ob du es in Betracht ziehen würdest den Rest deines Körpers auch in meine Hände zu geben“

schlug er vor und so willigte ich ein.
 

Was kann an den Füßen auch schon groß passieren?
 

Nach kleinen Anlaufschwierigkeiten, bei denen ich mich zunächst zusammenreißen musste, es nicht als kitzelnd zu empfinden, war es doch sehr angenehm und vor allem entspannend.

Doch eh ich wegnicken konnte, war Reita plötzlich über mir und wollte mir ein paar Küsschen aufdrücken.

Wieder war da dieser innere Konflikt aufgetaucht.

Ich wollte, aber ich konnte nicht und wenn ich es nicht zulasse, dann fühl ich mich schlecht.

Lass ich es doch zu, bekomme ich Panik und der Abend ist womöglich gelaufen.

„Denk nicht soviel nach, mach einfach was dein Herz dir sagt...“

säuselte Akira an meinen Lippen und so konterte ich mit zittriger Stimme:

„Wenn ich auf mein Herz hören würde, müsste ich dich wegbomben...

Das macht nämlich immerzu boom boom boom...“

Der über mich Gestützte lächelte Kopf-schüttelnd und begann meinen Hals zu liebkosen.

Es fiel mir anfänglich schwer ihn gewähren zu lassen, aber es legte sich mit der Zeit.

Ich sagte mir einfach immer wieder selbst, dass ich keine Angst haben bräuchte und das er niemals etwas machen würde was ich nicht will.

Reita zupfte meinen Bademantel auseinander und mein Herz fühlte sich so an, als würde es den Takt einer Nähmaschine nachahmen wollen.

Ganz vorsichtig tupfte Akira seine Lippen auf meine unbedeckte Brust und versuchte nebenher meine Finger aus dem Bettlaken zu lösen, in welches sie sich hinein krallten.
 

Ich beschloss mutig und tapfer zu sein und das ganze hier als Übung zu sehen, um die ganzen fremden Männer bald wieder an mich heran lassen zu können.

„Du riechst so verdammt gut...“

raunte er nun an meiner Ohrmuschel, eh seine Lippen wieder weiter unten zugange waren und seine Hand nun wieder zur Flasche griff.

Achtsam ließ er etwas vom Blubberwasser in meinen Bauchnabel tropfen und leckte es sogleich wieder weg.

Es kitzelte und lockerte mich nur geringfügig, weshalb ich irgendwas sagen wollte:

„Das schon ziemlich abgedroschen.“

„Wenn das so ist, hätte ich noch was anderes geplant..“

schnurrte Reita, welcher sich behutsam in meinen Schoß tastete und sich an mein bestes Stück heran machte.

Ich war tierisch nervös... so nervös war ich noch nicht mal vor meinem aller ersten Kunden Asano.

Wagemutig ließ ich es dennoch über mich ergehen und merkte bald, dass wirklich nichts Schlimmes passierte.

Als mein Stresspegel langsam abnahm, fand sich auch mehr Blut in meinen unteren Regionen an, was zumindest Akira zufrieden lächeln ließ.
 

Mit zunehmender Entkrampfung fielen auch die ersten Hemmungen und ich packte zum ersten mal nach dem gutaussehenden Kerl über mir, statt nach dem mittlerweile arg zerknautschten Betttuch.

Eben jenen Kerl schien dies sehr zu gefallen und er legte sich ein klein wenig auf mich drauf, wohlbedacht, nicht die kaputte Rippe dabei zu erwischen.

Es ging nun leichter als ich es zunächst geglaubt hätte, mit Reita rumzumachen, weshalb ich mich auch den Umständen entsprechend fallen lassen wollte.

Dass mein Verführer schon von Anfang an recht spitz auf mich war, war kaum zu übersehen, denn sein Handtuch lag schon seit einer Weile neben uns.

Ich hatte auch irgendwie die Befürchtung mich würde es irgendwie anekeln jemanden nackt zu sehen, aber dies blieb aus.

Eher das Gegenteil traf zu, würde ich sagen...
 

Wir waren Beide schon ziemlich wild mit Fummeln und Knutschen beschäftigt und da ich meine Bedenken weitgehend zur Seite geschoben hatte, war ich auch richtiggehend heißt auf Reita, als dieser leise fragte:

„Willst du...?“

Diese Frage brachte mich kurz zum Grübeln, dennoch nickte ich und spürte wieder den zunehmenden Herzschlag in meiner Brust.

„Hast du Gummi's hier?“

fragte er und sah mich mit ungewohnt unsicherem Blick an.

„Da, im Schrank...“

nuschelte ich verlegen und fühlte mich ein weiteres mal schlagartig nackt, als Akira sich von mir wegbewegte und eines der Kondome holte, die ich sonst immer vorsichtshalber bei meiner Kundschaft dabei habe.

Kaum, dass er wieder bei mir war atmete ich noch einmal tief durch und animierte mich selbst das hier durch zu ziehen.

„Du oder ich?“

wollte er von mir wissen und ich zögerte nicht lange, streifte meinen Bademantel von den Schultern und nahm ihm das rote Ding aus den Händen, öffnete es und witzelte:

„Schau mal, lila!“

Mein Scherz kam offenbar an und irgendwie schien es uns Beide zu lockern.

Mit zittrigen Händen rollte ich ihm das farbige Präservativ über und angelte nach dem Gleitgel in meiner Schublade.

Nicht, dass ich schon jemals in diesem Bett Sex gehabt hätte, aber wenn man ab und an mal das Verlangen verspürt selbst Hand an sich zu legen, dann war so ein Gel-Spender doch eine feine flutschige Sache.

Auch das glibbrig-kühle Zeug verteilte ich selbst und Akira schien nur brav abwarten zu wollen.
 

Dann kam der Moment auf den es ankam.

Ich brachte sowohl mich als auch ihn in Position und biss die Kiefer aufeinander.

Auch wenn Reita sich wirklich sehr viel Mühe gab und mit aller Vorsicht eindrang, ich war wieder völlig verkrampft und musste wohl auch heftigst den Rücken des über mich Gestützten malträtiert haben, denn er sprach mich an:

„Takanori?

Wenn ich dir weh tue sag das bitte!“

Ich bekam es nur am Rande mit und wollte mich eigentlich durchbeißen, weshalb ich nicht darauf reagiert und einfach weiter wie eine Schraubzwinge an Akira klemmte.

„Lass mich los und ich geh runter von dir“

probierte er es erneut im Flüsterton zu mir durchzudringen und nun endlich konnte ich mich von ihm lösen.

Beschämt presste ich mein Gesicht an den nun neben mir Liegenden und dieser nahm mich in den Arm:

„Alles ist gut.

Vielleicht sollte es einfach nicht klappen.

Das ist kein Drama.“

„Ich wollte es!

Ich wollte es wirklich...

Nur...“

begann ich daraufhin zu erwidern und Reita fragte nach:

„Nur was?“

„Ich hab mich auf einmal so... begraben gefühlt oder als ob mich jemand unter Wasser drückt und ich mit aller Macht oben bleiben muss“

antwortete ich und Akira flüsterte:

„Möglicherweise ist das die Lösung.“
 

Verwirrt schaute ich ihm ins Gesicht und er begann zu erläutern:

„Ich leg mich jetzt hier hin, auf den Rücken und du tust oder lässt was immer du willst.

Du musst dich zu gar nichts zwingen und wenn du nichts weiter machst als auf mir rum zu liegen, dann bin ich auch damit vollkommen zufrieden.“

„Ok..“

kam es kleinlaut von mir, bevor er sich auf seine Kehrseite begab und die Arme hinter den Kopf legte.

Noch irgendwie wackelig kletterte ich auf seinen Schoß und legte mich erst einmal auf seinem wundervoll warmen Oberkörper ab.

Reita blieb einfach reglos liegen und kraulte nur meinen Hinterkopf, bis ich wieder den Mut fand mich ihm zum Küssen zu nähern.

Bald darauf nahm ich einen neuen Anlauf, nur ließ ich mich diesmal unter Eigenregie auf seinem Schoß nieder und das Eindringen klappte wesentlich besser.

Akira's erregtes Seufzen erklang durch den Raum und es löste eine Gänsehaut auf mir aus.

Ich verharrte noch eine Weile so, denn ich hatte im Gegensatz zu sonst etwas zu kämpfen, doch das leichte Streicheln von ihm lenkte mich davon ab vergessen zu wollen, dass ich hier bei ihm sicher sein würde und niemand mir irgendwas antut.

Ganz langsam und vorsichtig führte ich meine Bewegungen aus, denn ich wollte nur knapp zwei Wochen nach dem Vorfall im Hotel nicht doch wieder Verletzungen davon tragen, auch wenn der Arzt meinte, dass alles gut verheilen würde.
 

Es brauchte eine Weile bis ich voll in Fahrt kam, aber als es soweit war, hörte ich auch Reita immer öfter schnaufen, bis er nun erregt knurrte:

„Ich will dich anfassen...!“

Ich nickte nur und lehnte mich etwas nach hinten, während Akira seinen Oberkörper anhob und seine Arme um mich schlang.

Für einen langen friedlichen Moment drückte er mich einfach an sich, als wolle er mich nie wieder los lassen und so flüsterte ich ihm zu:

„Du bist gerade dabei eine Bordsteinschwalbe zu ficken...“

„Nein... ich bin dabei die schönste Nacht meines Lebens zu haben...“

krächzte er zurück, presste seine Lippen auf mein Kinn und ließ mich dann wieder los.

Unter dem stetigen Streichen seiner Hände, die jede erreichbare Stelle meiner Haut berührten, nahm ich meinen Rhythmus wieder auf und erfüllte meinem Stalker vermutlich den größten Wunsch.
 

Geschafft und außer Atem ließ ich mich auf ihm nieder, nachdem wir nacheinander zum Höhepunkt kamen, auch wenn Reita sich in den Kopf gesetzt zu haben schien, dass wir gleichzeitig kommen würden.

Es schien ihn aber im Nachhinein nicht allzu sehr zu stören und so waren nun seine Hände mit meinem Rücken beschäftigt.

Als mir mein Mund ein wenig trocken erschien, wollte ich nach der fast leeren Sektflasche auf dem Nachtschrank greifen, als mich zwei runde Kulleraugen schief ansahen.

„Koron!

Guckst Papi etwa zu, wie er...“

mir fiel nicht das passende Worte ein und so half der unter mir Liegende amüsiert auf die Sprünge:

„Hoppe hoppe Reita spielt?“

Dreist zwickte er mir in einen Nippel und mir entwich es zum Teil entsetzt und zum Teil überspielend witzig:

„Akira!

Nicht vor den Kindern!“
 

Das 'Kind' hüpfte zu uns aufs Bett, als wolle es um keinen Preis in der Welt noch irgendwas von Papi's Pony-Show verpassen.

Seufzend stieg ich von meinem 'Pony' runter und legte mich neben ihn, zupfte die Bettdecke zurecht und blieb zum ersten mal aus freien Stücken an der Seite des Mannes liegen, mit dem ich gerade geschlafen hatte.

Schlafen war allerdings auch das Stichwort.

Ich war so fertig davon, mich selbst fertig zu machen, bis es hierzu kam und ich fühlte mich zum ersten mal fast schon so wohl, dass ich gleich hätte einpennen können.

Seufzend schloss ich die Augen und Reita fragte leise nach:

„Geht's dir gut?“

Statt ein simples 'Ja' zu antworten, erklärte ich:

„Weißt du...ich hab mich immer irgendwie zerrissen gefühlt... aber bei uns Beiden, da hatte ich das Gefühl, dass endlich etwas zusammen gefügt wurde, was zusammen gehört.“

„Das hast du aber schön gesagt“

entgegnete Akira mir daraufhin und versuchte mich auch gleich wieder zu necken:

„Aber wen soll ich denn jetzt ärgern, wenn du plötzlich handzahm wirst?“

„Mir egal, ich denk mir morgen was aus...“

nuschelte ich verpennt und war schon selbst ein wenig überrascht, wie gelassen ich bleiben konnte.
 

Geschlafen hab ich wie ein Murmeltier, auch wenn mich am nächsten Morgen wieder Schmerzen heimsuchten.

Entspannt schlich ich auf leisen Sohlen in de Küche und warf meinen guten Stoff ein, schlich wieder zurück ins Bett und tat so als würde ich tief und fest schlummern, als Reita sich regte.

Dieser rollte sich nur auf die andere Seite und schlief weiter, so wie auch ich die frühen Morgenstunden noch als viel zu früh und praktisch noch mitten in der Nacht empfand.
 

Zu dritt lagen wir also noch eine ganze Weile im Bett, eh mein Hund so langsam unruhig wurde und die Nacht wohl ein Ende haben musste.

Unwillig hievte ich mich auf Akira drauf, welcher sich mit einem Stöhnen unter dem Kopfkissen hervor kämpfte.

„Koron muss Gassi...“

murmelte ich schlaftrunken und der Angesprochene brummte nur.

„Er macht sonst ins Bett“

bekräftigte ich noch einmal, in der Hoffnung mein Kaffee-Kerl würde sich erbarmen, doch der schien kaum empfänglich dafür:

„Soll er doch..“

„Nur über meine Leiche!“

konterte ich und zwickte Reita in die Seiten, dieser jedoch antwortete ganz gelassen:

„Och, dass lässt sich einrichten.“

Vermutlich schaute ich ziemlich dumm aus der Wäsche, bis ich aufgeklärt wurde:

„Du vergisst wohl, dass du gerade auf einem der gefährlichsten Killer der Stadt liegst.“

„Stimmt.

Mhmm... das hat was!“

entgegnete ich dem und knutschte Akira wach, welcher nun auch endlich etwas Aktion zeigte.
 

In den nächsten Tagen kam ich kaum zum Schreiben, denn zum Einen wollte ich meine Finger nicht von Reita lassen und zum anderen beschäftigte mich das unerwartete Aufkreuzen meines Chefs sehr, denn er sagte: Die Zeiten sind unruhig, es ist besser wenn ihr, die Mädels und du, die Stadt für eine Weile verlasst; ich will euch in Sicherheit wissen.

Die Bosse in meinem Clan bereiten sich auf irgendwas Großes vor, nur weiß keiner so genau was eigentlich Sache ist.

Viele wichtige Unternehmen und Gebäude wurden von verfeindeten Clans überfallen und es gab einige Schießereien.

Mir ist es lieber, ihr macht irgendwo Urlaub, denn ich weiß nicht wo sie als nächstes zuschlagen werden.
 

Zwar war Akira nicht mit im Raum, als Hishinuma hier war, aber seine Luchsohren hatten das natürlich mitgeschnitten und er war eifrig dabei Reiseziele zu planen.

Nur Rummachen konnte ihn zeitweise davon abhalten.

Aber nun, einige Tage später, hatte er die Tickets organisiert und war gerade im Schlafzimmer die Klamotten packen.

Letztlich hab ich mich doch breitschlagen lassen mit ihm zu gehen, aber nur bis sich die Sache hier beruhigt hat.

Ich stell mir das Leben mit ihm zusammen sogar schon richtig schön vor – weiß der Geier, was mit mir los ist, dass ich seit unserer ersten Nacht so ausgeglichen bin.

Er versucht mir jetzt sogar was über Autos beizubringen und die neue Kaffeemaschine ist auch schon fast ohne Unterbrechungen am Rattern.

Aber seit meine nun mehr bessere Hälfte mit Reisevorbereitungen beschäftigt war, hatte ich auch mal wieder Zeit zum Schreiben.
 

Allerdings hat es im Flur gerade mächtig gescheppert und Reita fragte alarmiert:

„Was war das?“

„Ich weiß nicht, ich guck mal nach“

antwortete ich und er befahl regelrecht:

„Nein, du bleibst besser hier und schreibst deinen Kram da weiter!“

Zunächst hab ich ja gemacht was er wollte, aber meine Neugierde ist einfach zu groß.

Wenigstens einen Blick in den Flur will ich werfen, nur um sicher zu sein, dass das Haus morgen früh noch steht.

Also bis gleich!
 

___________________________________________________________________________________________________________________________
 


 

Das waren Ruki's letzte Worte.

Das nächste Kapitel wird Reita schreiben und sein Herz wird voller Trauer und Wut sein.

Er wird unserem kleinen Helden in dessem Tagebuch erklären was an diesem Abend passiert ist.

Aber hier an dieser Stelle erst einmal ein riesen großes Dankeschön an alle meine Leser, vor allem den zahlreichen Kommentatoren möchte ich meinen Dank aussprechen, sowie den Favo-Nehmern und den Empfehlern – gerne dürfte ihr das weiter so handhaben, ich würde mich jedenfalls freuen :)

Wie man vllt. gemerkt hat ist dieses Kapitel recht gigantisch geworden ö.ö

Rekordverdächtig mit über 16.750 Wörtern (ich korrigier wie immer noch mal drüber..)

Das hat unter anderem folgende Gründe: erstens, wollte ich sozusagen noch mal alle (für Ruki) wichtigen Personen auftreten lassen bzw. ein paar Ereignisse einbauen, die noch rein mussten und das kann man einfach nicht in 5 – 6000 Worten verfassen, ohne dass es gehetzt wirkt.

Zweitens wollte ich den Fans von Happy-Ends damit einen Gefallen tun, dass sie noch mal eine ausschweifend lange Zeit des 'friedlichen' Beisammenseins von Ruki und Reita genießen dürfen, eh es hart auf hart kommt und drittens, will ich damit auch unterstreichen, dass Ruki auch selbst mehr Zeit hatte zum Schreiben und deshalb auch solange Texte entstehen konnten.

Neben privaten Problemen, die mich derzeit wieder zum heulen bringen könnten, war unter anderem die Länge das Kapitels ein Umstand, weshalb es mal wieder etwas dauerte.

Wen es interessiert: Der Unfall-Fahrer kommt mit allem davon, meine Versicherung hat bezahlt und wieder kann ich kopfschüttelnd auf die Menschheit blicken, die immer dreister, egoistischer (und... noch allerhand mehr solcher Dinge) wird – nur nicht besser.

Darum noch eine Bitte an meine Leser: bevor ihr das nächste mal Dinge tut oder sagt, die jemanden sehr verletzen, kränken, einschränken oder schaden, denkt wirklich mal ganz intensiv darüber nach, aus welchem womöglich völlig banalem Grund ihr das tun wollt und was euch dieser Mensch eigentlich wert ist, wenn ihr ihn doch womöglich noch 'Freund' nanntet.

Und all Diejenigen, die sich aus blinder Loyalität nur eine Seite eines Konflikts anhören und daraufhin entscheiden, dass die andere Seite ja wohl absolut beschissen ist, denen möchte ich nur sagen: es gibt einen Grund weshalb ihr die andere Seite nicht wissen sollt, denn meist steckt da sehr viel mehr hinter dem Großen und Ganzen, als es zunächst den Anschein haben mag.

Soviel zu meinen Weisheiten und bitte denkt drüber nach... denn kaum einer weiß was er wirklich damit anrichtet und sowas zu sehen oder zu erleben macht mich wirklich sehr traurig und wütend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Murderdoll_Rei
2015-04-08T18:37:06+00:00 08.04.2015 20:37
Oh man...
Also erstmal weiß ich gar nicht wie ich eigentlich anfangen soll...
Ich hab vor Ewigkeiten das letzte Mal ein Kommentar zu einer FF abgegeben (und eine gelesen). Das wird jetzt besonders schwer, weil das gleich ein Kommentar zur kompetten FF wird und nicht nur zum Kapitel allgemein /D

Das letzte Mal, als ich wirklich FF's gelesen habe, war ich schnell zufrieden zu stellen, aber das hat sich mit den Jahren geändert und ich bin wirklich froh, dass mir deine FF gleich nach Jahren in die Hände gefallen ist!
Ich liebe deinen Schreibstil, die Story ist Hammer und ich muss zugeben, wenn ich an das nächste Kapitel denke, hab ich schon einbisschen Pipi in den Augen. Aber das Leben ist nunmal nicht Friede, Freude, Eierkuchen und nicht jede Story hat ein Happy End, auch wenn ich es mir hier für Reita und Ruki wirklich wünschen würde. Aber trotzdem freue ich mich unheimlich auf das nächste Kapitel!

Meiner Meinung nach, kann man Rukis Gedanken und Handlungen wirklich gut nachvollziehen, was sich durch die ganze FF zieht. Es ist wirklich lange her, dass mich eine FF so gefesselt hat wie Deine!

Irgendwie erkenne ich mich mit den giftigen Sprüchen in Ruki selbst wieder. Er meint es nicht so, aber... er ist einfach so. Ich versuch mich auch zusammenzureißen, aber leider klappt es nicht immer so ganz...
Und ja, ich fühle mich mit deinem Appell einbiiischen angesprochen. Nur einbisschen ^^"
Aber ich denke nicht, dass das etwas Schlechtes ist. Manchmal brauch ich so einen Arschtritt einfach und vielleicht war das genau an der richtigen Zeit momentan.

Ich habe mich erst vor Kurzem einbisschen mit diesem ganzen Yakuza-Kram befasst und war dann auch ziemlich beruhigt, als mir die Clans was gesagt haben.
Und Rukis vietnamesischer Kunde... Ich habe einen Arbeitskollegen, der mit Nachnamen genauso heißt... Das war echt nicht cool Dx
Aber ich habe diese Vorstellung nicht zugelassen... Ist besser so xD

Kurz zusammengefasst:
Ich liebe deine Fanfiction!

Ich freue mich auf das nächste Kapitel und bin schon gespannt wie es ausgehen wird (ich bin schon darauf gefasst, dass jemand stirbt /D)
Antwort von:  -Sian-
10.05.2015 16:59
War doch ein guter Anfang und ich fühle mich geehrt, wenn ich die Erste seit längerem bin <3
Auch ich kämpfe mit mir und dem nächsten Kapitel, denn als ich Violence anfing war es kein Problem für mich die traurigen Szenen zumindest stichpkt.-artig festzuhalten, aber seit ich selbst etwas verlor was ein Teil von mir war, isses umso schwerer <.<
Darum hab ich auch mit meiner neuen FF erstmal weiter gemacht (und falls Bedarf: ich hätte noch ein paar mehr Storys in meinem Profil).
Auf jeden Fall wird aber das letzte Reita-Kapitel zu Violence noch kommen!
Ich freue mich sehr wenn es dir so gut gefällt @.@!
Jeder hat wohl so seine Eigenheiten, die er versucht abzustellen, aber sich immer wieder dabei erwischt x)
Eigentlich will ich ja auch nicht irgendwen anprangern oder erpressen, nur daran erinnern, dass die Storyys hier auf Mexx und Co. kostenfrei zu lesen sind und viele davon den Lesern eine schöne Zeit bescheren, da könnte man doch wohl ein paar Worte des Dankes oder Lob/Kritik finden, was ja auch nix kostet.
Ansonsten braucht sich dann niemand beschweren, wenn einige großartige Autoren die Lust verlieren weiter zu schreiben, weil sie eben auch 'keinen bock' mehr haben.
Klar muss man nicht immer und zu allem seinen Senf abgeben, abe rich las schon von Leuten die wirklich nie kommentieren, aber sich in den Foren drüber beschweren wenn XY seine Storys abbricht mangels Motivation :(
Für den 'Yakuza-Kram' hab ich mir auch viele Berichte und Videos zum thema reingezogen, da ich selbst es nicht leiden kann, wenn jemand über Dinge schreibt von denen er nicht den Schimmer einer Ahnung hat - man muss nicht alles wissen, aber genug. ^^
Nguyen ist in vietnam ein Name wie Mülller, Meier, Schulze bei uns - also gefühlt jeder 2te heißt dort so xD
(Habe deswegen auch diesen Namen gewählt, weil man den zu 90% schon mal gehört oder gelesen haben könnte)
Wie gesagt, das Kappi wird noch kommen, es dauert nur noch v.v
Vielen vielen Dank für dein Kommi und vllt. bis bald <3

*verbeug*
Von:  chibi-desu
2015-03-29T18:52:49+00:00 29.03.2015 20:52
oha oha OHA! o_o Reita geht ja ganz schön ab! Folterkurs mit anschaulichem Filmmaterial.... die Kerle haben nix mehr zu lachen, wenn der die erwischt~
iiuuhgg... ich will gar nich wissen, wie der Bodyguard ausgesehen hat... Brieföffner im rechten Auge, Gedärme im Auto drapiert... lecker uû
"Leg dich hin und bleib liegen, wir sind sofort da!" <- da stellt sich mir die Frage, wie's ausgesehen hätte, wenn Ruki ganz gesund und allein in seiner Wohnung gewesen wäre XD ob er sich dann einfach iwo auf den Boden oder von mir aus auch den Küchentisch gelegt hätte, bis die da ankommen XDDD keine Ahnung warum ich das denk, aber es macht die Situation wesentlich komischer! XD
süß, das mit den Keksen wegfressen XD ich kann mir bildliche alle Gesichter vorstellen bei diesem Gespräch, einschließlich dem von Koron XD ♥
meeeeh D: der Kleine scheint n ganz schön tiefes Trauma davon erlitten zu haben. was ja auch kein Wunder is... armer Kerl ._. gut dass Reita da ist, und ihn beruhigen kann! <3
hmmm ein schönes romantisches Bad zusammen <3 wenn auch von Ruki's Seite nich ganz freiwillig ^^ aber manche Menschen muss man eben zu ihrem Glück zwingen :3
"Ich wäre gern Nudist geworden, aber das ließ sich beruflich nicht vereinbaren." <-- ultra geil!! XDDDDD ich hab mich so weggeschmissen!
haaaaaach die zwei können so romantisch miteinander sein <3 schön, dass Ruki ihn mit zu sich ins Bett genommen hat :3

ich kann mich noch nich wirklich entscheiden, ob ich's gut finden soll, dass Reita sich vor Sayuri versteckt hat, oder dämlich o-o wahrscheinlich erfahr ich das im nächsten Kapitel. oder gar nicht. xD

*_____* Dschingis Khan!! ich liebe diese Band! und das Lied! muss ich jetzt gleich anhören :3

iwie... ist das die erste Story, wo ich nicht drauf hinfieber, dass die Hauptcharas miteinander schlafen. Ruki is so eine Giftkröte, da hätt's mir gereicht wenn sie zusammen kommen. was nicht heißt, dass ich es schrecklich find, dass sie's doch getan haben ^_^ ich bin mir sicher, Ruki würde immer wieder Dinge finden, um an Reita rumzunörgeln und zu meckern ^-^

ich will nich weiterlesen.... das ist das erste Kapitel, was ich nicht lesen will, weil ich weiß was kommt... und die erste Story von dir, die ich nich zu Ende lesen will.... jetzt war doch grad alles so schön Q___Q die könnten sogar zusammen iwo untertauchen.... meeeeh ._____. kannst du da nich doch iwas deixeln...??
man... allein die Vorschau darauf, wieviel Schmerz Reita fühlen muss beim nächsten Mal.... Q_Q da zieht's mir mein ganzes Herz zusammen D:
Antwort von:  -Sian-
10.05.2015 15:37
So, Chibchib, ich komme endlich mal dazu zu antworten, dennoch sry dass es wieder solange gedauert hat x.x
Wenn ich soviel verraten darf: Reita wird keine Ruhe geben bis er alle Verantwortlichen (an die er rann kommt) umgeschnetzelt hat.
Stell dir mal vor der Bodyguard wäre einfach nur so umgeballert worden, was wäre das denn bitte für ein ultimatives Zeichen?
Warum sollte Hishinuma mit seinem Gefolge anrücken, wenn kein Anlass dazu bestünde? ö.ö
Aber ja irgendwie isses lustiger, so ein gelangweilter Ruki aufm Küschentisch.
Die Kekse sind Koron heilig! Wenn Ruki da zu gestimmt hätte wäre der kleine Tierchen am Boden zerstört!
Ruki sieht es für sich selber nicht so ernst, wie es womöglich ist, aber es ist auch besser für seine Psyche als wenn er sich auch noch reinsteigern würde, so schottet er es immerhin ab.
Das mit dem Nudist war ein Scherz von Reita, der wollte Ruki mal wieder ein wenig rollen xD
Einen Platz im Bett hat sich Reita inzwischen ja auch verdient, gell v.v?
Naja Reita will seine Identität und Ruki schützen, da isses besser wenn niemand aus einem fremden Clan weiß, dass er sich bei Ruki aufhält. Auch wenns affig anmuten mag.
Hab ich wohl wieder fürn Ohrwurm gesorgt? :D
Das wäre so sicher wie das Amen in der Kirche gewesen, wenn Ruki es hätte erleben dürfen, das er Reita bei jeder Gelegenheit kratz, beißt und rund wien Busslenker macht xD
Ich weiß wies dir geht, mir fällts nach meinem Verlust auch viel schwerer als ich noch zu anfang von Violence die Stichpunkte für Reita's Kapitel notierte... da war das noch kein Problem.. aber jetzt...
Aber keine Bange, irgendwann wirds kommen und dann haben wirs alle hinter uns!
Jetzt hab ich mich erstmal wieder an ein A-Kapitel gemacht für meine neue FF.
Liebsten dank fürs Review <3!

*verbeug*
Antwort von:  chibi-desu
11.05.2015 21:36
das is ok <3 wie gesagt... eig will ich ja gar nich weiterlesen....
ja ok, das wäre etwas langweilig gewesen wahrscheinlich.
nein, ich meinte, falls die denken ihm geht's nich gut oder so xD

hihihi ich find das trotzdem ultra geil mit dem Nudist xD
hat er definitiv!! ein hoch auf die Hartnäckigkeit ^__^
ich denke nicht, dass Sayuri ihn verpfiffen hätte, aber ok, sicher ist sicher. das is klar.
jaah *_* toller Ohrwurm!

oki, dann bin ich mal gespannt o.o

Liebääh! <3
Von:  Arisa-Yuu
2015-03-25T18:17:05+00:00 25.03.2015 19:17
Und ich war noch nicht fertig O.o
Es war, wieder einmal, ganz nach meinem Geschmack!
Es war vor allem toll, Ruki und Reita glücklich zusammen zu sehen. Zumindest für eine kurze Zeit und in ihrer eigenen speziellen Art. Die unfreiwillig amüsant ist ^.^
Am schönsten war allerdings, dass Ruki sich endlich einen Ruck gegeben hat und Reita ganz an sich heran gelassen hat. Was nachdem, was ihm vorher passiert war, sicher erst recht nicht leicht war.
Es könnte so schön sein..
Aber ich bin dennoch gespannt, was als nächstes mit den Zweien geschieht und warum Ruki stirbt.
In diesem Sinne, freue ich mich dennoch auf das letzte Kapitel.

LG
AY
Antwort von:  -Sian-
09.05.2015 18:56
Ich danke dir dennoch für das Extra-Kommichen <3 (es lebe die Statistik! xD)
Zumindest hab ich es gehofft, dass ich den geschmack treffen würde, umso besser wenns geklappt hat!
Ein wenig Zeit zusammen sollten die Beiden ja kriegen, dann weiß man auch als Leser besser, was Reita zB. an Ruki vermisst - das bringts einem näher.
Was hatte man denn als Ruki auch groß für ne Wahl als Reita ran zu lassen?
Vllt. hat ihn das Erlebnis zum Umdenken gebracht.
Das neue Kapitel eiert leider noch immer so vor sich hin, weil Reitas Sicht echt.. schwer geworden ist, wenn man selber nen Verlust hatte, aber dafür hab ich sehr bald ein neues A-Kapitel meiner neuen FF!
Liebsten Dank und bis bald!

*verbeug*
Von:  Arisa-Yuu
2015-03-25T18:03:54+00:00 25.03.2015 19:03
ein schönes langes Kapitel
Antwort von:  -Sian-
09.05.2015 18:48
Merci! :D

*verbeug* ;)
Von:  Daisuke_Andou
2015-03-16T18:52:36+00:00 16.03.2015 19:52
Oha, das Kapitel war echt la~~~~ng ^^ (Was natürlich nicht schlecht ist, aber wenn man eigentlich schlafen sollte *husd*)
Jedenfalls dachte ich mir, dass ich och mal nen Kommi hinterlassen kann. Das letzte Mal ist ja doch schon ne Weile her ^^°

Das Kapitel war ganz nett zu lesen, auch wenn Ruki ne kleine Mimose ist und ich mir schon gewünscht hätte, dass er etwas mehr auf Reita zugeht bzw. auf ihn eingeht. Weiß auch nicht, kam bissel unpersönlich/kalt rüber von wegen "dann nehm ich ihn halt mal, wenn er da ist" (also auf Reita bezogen). Dabei war Reita so lieb. Da hat mir einfach noch nen bissel mehr Rukis innerer Konflikt gefehlt bzw. nochmal das pro und con in Sachen Reita. Vielleicht auch mehr Erinnerungsbruchstücke von jener Nacht und eben mehr Diskussionen zwischen Reita und Ruki deswegen. Das was da passiert war, schien dann auf einmal total egal und auch die ewige Diskussion, dass Reita ihn eigentlich "kaufen" müsste hat mir so ein bisschen gefehlt. War halt einfach ihr Ding da so ein Hin und Her draus zu machen. Ich hatte beim Lesen halt echt das Gefühl, dass du es zu Ende bringen willst, obwohl noch so viel Potenzial drin steckt, um gewisse Handlungsstränge auszubauen. Das fand ich schon ein bisschen Schade. Dennoch war es niedlich, dass sich Reita so langsam mit Koron zurechtfinden muss.

Ich muss auch sagen, ich bin nicht so gespannt, wie es weitergeht, weil..... BITTE LASS RUKI NICHT STERBEN >_________________< Er ist eine viel zu große Giftkröte und muss sich noch ganz viel Kaffee spendieren lassen und Reita damit in den Ruin treiben~~~

(Irgendwie klingt der Kommentar so gemein.... - da trau ich mich gar nicht ihn abzuschicken - Das Lesen hat aber wirklich Spaß gemacht ^^ Bitte mehr ReitaXRuki ^^v)
Antwort von:  -Sian-
09.05.2015 18:48
Mhmm ich sag es mal so, ja da wäre noch ne Möglichkeit gewesen, um die Themen 'Reita will Ruki kaufen' und 'noch mehr Streiten' auszubauen... aber die Sache ist die: das Kapitel, wie man unlängst bemerkt haben wird, ist ansich schon verdammt lang und man braucht eine Menge Ausdauer um das zu lesen, in der Theorie hätte ich durch aus noch 2-3 oder vllt. auch 4 Kapitel drauß machen können, aber gerade beim Kaufen-Thema wäre es so oder so darauf hinaus gelaufen, dass Reita es nicht tun wird und Ruki eigentlich ja schon lange genug mit sich kämpft, ob er Reita in seinem Leben zu lassen will.
Würde ich da noch 3 Kapitel damit verschwenden, wie sie streiten und sich drüber unterhalten ob Einer nun den Anderen kauft, hätte ich nur wieder alte Themen aufgewärmt die sich ja nun erledigt hätten und kein allzu wesentlicher Teil der Story war.
Dazu kommt, ich will nun wirklich nicht noch unnötig länger meine Leser hinhalten (auch wenns atm wieder etwas zäher voran geht, aber zur Zeit isses nur schwer möglich – aber es wird noch!), nur weil ich es noch an dieser oder jener Stelle länger hätte garen können.
Gerade bei Animexx ist ein ziemlicher Einbruch zu erkennen, an Favo-Nehmern und Kommentatoren, leider hab ich keine Statistik dir mir die Aufrufe mitschneidet, deshalb kann ich nur anhand dessen gehen, was ich sehe und das ist leider oftmals nicht umwerfend viel, ergo langweile ich meine Leser oder es sind allgemein nur noch wenige da, um sich als Autor so richtig motiviert zu fühlen, dass man 'nicht alles umsonst' macht.
Denn ich bin ehrlich, ich schreibe nicht für mich (oder nicht nur – so wie es viele meiner Mitautoren von sich behaupten) ich schreibe, um anderen Menschen eine schöne Geschichte zugeben, um von ihrem Alltag in meine Welt zu tauchen, die ich erschaffe.
Aber wenn man als Erbauer dieser Welt das Gefühl hat, dass kaum noch wer Interesse an dieser Welt hat, dann ist man womöglich auch nicht mehr sehr erpicht darauf, alles noch in die Länge zuziehen (wie es diverse Buchverfilmungen gerne tun) sondern dass die Sache dann auch ein Ende findet.
Ich bin auch Fan von Special-Extended sei's Filme oder Bücher, nur leider besitzen nur die wenigsten oder eben die Hardcore-Fans die Ausdauer um sich zu allem auch noch'Extra-Szenen' antun zu wollen.
Nein, also ich find ihn nicht gemein.
Gemeinheiten begeht man ja aus Niedertracht und das seh ich hier nicht, es ist deine Meinung und ich erklär dir einfach was ich mir dabei gedacht habe - da können wir Beiden von profitieren oder es jeweils ignorieren xD
Wenn Ruki nicht vorsätzlich hätte sterben sollen, dann hätte man in einem meiner Spin-Offs gerne mehr erklären können usw. aber das ist wie mit Titanic 2... sowas macht wenig Sinn x.x
Also Danke für dein Kommi und großes Sry fürs Warten, dass war weils einfach nich voran ging und das demotiverte mich.. <.<

*verbeug*


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