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Dark Impressions 2 - Inconvenient Ideal

eine DESPA/Diru Shounen-Ai Story
von

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Vision Quest

Vier Tage lang war die junge Frau draußen in der Wüste New Mexicos gewesen, dabei hatte sie am vierten Tag eine Vision erhalten die sie recht nachdenklich stimmte. Auf den Weg zurück nach Albuquerque trank sie aus einer Wasserflasche und schaute recht nachdenklich die vorbei streifende Landschaft an, dabei entwich ihr ein leiser Seufzer. Alles was sie in dieser Vision zu sehen bekam war vertraut für sie gewesen und innerlich musste sie erst einmal verarbeiten, dass in ihr die Seele eines Mannes ruhte der vor Jahren erfolgreich als Gitarrist sogar nach Amerika gereist war.
 

"Sagt dir Dir en Grey etwas?"

"Klar, mein Bruder war ein Fan dieser Band"
 

hörte sie Den Mann am Steuer nun sagen, der sie zurück in die Stadt fuhr, nickte dabei nur, trank erneut aus der Wasserflasche und richtete wieder ihren Blick aus dem Fenster. Zuvor hat sie sich ehrlich gesagt kaum mit dieser Band befasst gehabt, doch seit seit letztem Jahr verstärkt diese Träume erschienen waren wo sie mit vier weiteren Männern auf der Bühne stand war sie kurzerhand zu Großmutter Martinez gegangen um sie um Rat zu fragen. Diese schlug ihr kurzerhand eine Vision Quest vor, die sie - Danae Ascott - auch gleich angetreten war als die Zeit reif dafür war und nun fühlte sie ihre Entscheidung bestätigt nach Japan zu fliegen.
 

"Was immer du in dieser Vision gesehen hast, es ist nur für dich bestimmt, Danae" sagte Gordon nun zu ihr, nickte erneut, hielt die Wasserflasche fest und ließ ihren Blick nun auf der Tätowierung an ihrer rechten Hand ruhen. In einem Traum sah sie genau dieses Muster auf ihrer Hand und war paar Tage später zu einem Freund ihrer Cousine gegangen, der ihr diese gleich mal zu einem Sonderpreis machte. Ihr Vater war zwar nicht sonderlich begeistert gewesen, doch als sie ihren Eltern erklärte sie habe dieses Muster in einem Traum gesehen hatten beide es akzeptiert, dass sie nun eine Tätowierung trug.
 

"Ich hoffe nur, dass ich genau weiß, was ich da tue"

"Das wirst du spätestens sehen, wenn du in Osaka bist"

"Stimmt, dort werde ich hoffentlich mehr darüber erfahren, wer ich einst einmal war"
 

schoss es nachdenklich über ihre Lippen, trank nun ihre Wasserflasche aus und schaute weiter aus dem Fenster hinaus. In nur paar Tagen würde sie ein Jahr lang nach Japan fliegen und dort die Schule besuchen, dabei war sie schon innerlich neugierig was sie dort erwarten würde.

erste Zeichen

Ein neues Schuljahr brach an, doch für ihn war endlich das letzte Jahr an der Oberstufe angebrochen. Danach konnte er direkt jenes Ziel anstreben mit dem sogar seine Eltern einverstanden waren, dabei ahnte er noch nicht einmal ansatzweise, wer er einst einmal war. Seine Brille aufsetzend ging er nun hinab in die Küche, wo seine Mutter ihn schon erwartete und wie gewohnt war sein Vater schon um diese Uhrzeit außer Haus. Dieser arbeitete für einen großen Konzern als Versicherungsmakler, der seinen Sitz direkt im Stadtzentrum von Osaka hat. Seine Mutter an sich war vom Beruf her Immobilienmaklerin, doch nach der Geburt ihrer beider Kinder war sie nun Hausfrau & Mutter und machte nebenbei für ein paar Geschäfte in unmittelbarer Nähe die Buchhaltung.
 

„Aniki, ich darf jetzt auch zur Schule gehen“ hörte er das freudige Geplapper seines Kleinen Bruders, lächelte dabei kurz und gönnte sich gleich einmal eine Tasse Kaffee. Vor einem Jahr erst hatte er seine Vorliebe für dieses koffeinhaltige Getränk entdeckt und nun trank er meist gleich zwei Tassen davon in aller Frühe um wach genug für den weiteren Tag zu werden. „Shigeru, Keiko hat mich vorhin angerufen um zu fragen, ob du nach der Schule vorbei kommst“ brachte seine Mutter nun hervor, nahm dankbar die gereichte Schale Misosuppe entgegen und nickte nur auf die Worte hin. Hinter Keiko verbarg sich einfach nur die Mutter seines besten Freundes Souou Takato, die obendrein schon seit dem Kindergarten mit seiner eigenen Mutter befreundet war.
 

„Soll ich den Zwerg da abholen?“

„Ich bin aber kein Zwerg, Aniki“
 

kam nun verteidigend aus seinem kleinem Bruder hervor, weswegen er nur leicht grinsen musste, den letzten Rest seines Kaffees austrank und kurz zur Uhr schaute. Da seine Schule ja in einem anderen Stadtteil lag brach er gewöhnlich früh auf um ja rechtzeitig anzukommen, nebenbei konnte er so noch in aller Ruhe seine aufkeimenden Gedanken sortieren. „Nein, das musst du nicht unbedingt, Shigeru“ hörte er seine Mutter nun sagen, nickte dabei nur, stand nun auf, nahm dankbar die Bentobox entgegen und innerlich ahnte er schon ganz genau was sie mit dieser Aussage meinte. „Gib mir sicherheitshalber die Adresse von Touyas Schule mit“ kam es nun aus ihm hervor, blickte seine Mutter an als er in seine Schuhe schlüpfte, dabei seine Schultasche schulterte und kurz bevor er das Haus verließ reichte ihm diese einen Zettel mit einer auf notierten Adresse.
 

„Bis am Abend, O-kaa-san“ sagte er noch zu ihr, dann brach er zur Bahn auf mit der er zur Schule fuhr. Auf Modernität verzichtete der junge Oberschüler so gut es ging, da es seiner Meinung nach wenig förderlich war um gute Noten zu erzielen und somit waren die einzigen technischen Geräte die er verwendete der Computer in der Schule als auch sein Taschenrechner. Auf halben Weg zur Schule huschte ihm ein Lächeln über die Lippen als ein schwarzer Haarschopf sich zu ihm durchkämpfte und er nebenbei ein leises Guten Morgen von ihm vernehmen konnte. „Takato, du siehst ja jetzt schon fertig aus“ kam es leicht grinsend aus ihm hervor, wuschelte mit seiner freien Hand durch den schwarzen Haarschopf des Jüngeren und er grinste noch mehr als er dieses leichte Funkeln vernahm.
 

„Das wärst du auch nach so einem verrückten Traum“ murmelte nun Takato darauf, blickte den Älteren an und wen er ehrlich zu sich selbst war, dann war dieser neben Takemoto Shiori die einzigen Freunde die er konkret aufweisen konnte. Auch wenn Shiori noch auf die Mittelschule ging, so bildete die Freundschaft zu ihr eine ganz besondere Bande zu ihnen. Damals als Shigeru und er mit seiner Familie während der Ferien in der Nähe von Kobe am Strand waren retteten sie das Mädchen vor dem Ertrinken und seit diesem Augenblick sah sie nicht nur ihre Retter, sondern auch ihre Freunde in ihnen. So gesehen mochte er Shiori sehr, denn ihr ruhiges Wesen schien perfekt in das stoische von Shigeru und ihm selbst zu passen.
 

„Was für ein Traum denn?“

„Einer, wo ich vor breiter Masse auf der Bühne stehe und mich selbst verletze“
 

murmelte er nun leise vor sich hin als sie bei der richtigen Station nun ausstiegen, den Blick dabei senkte und sich augenblicklich wieder an den brennenden Schmerz seiner Narben erinnerte die er von Geburt an aufwies. Niemand konnte genau erklären wie er diese feinen Linien auf Oberkörper und am gesamten linken Arm erlitten haben konnte obwohl er doch einige Minuten alt war und daher hielt man sie kurzerhand als Altlast aus einem früheren Leben. Seit dem Tag an war seine große Schwester eifrig dabei gewesen heraus zu finden, was er - Souou Takato - denn sich zu Schulden hat kommen lassen, doch leider war sie auf keine brauchbare Spur gekommen.
 

Die einzig brauchbare Spur war die zum Sänger der Band Dir en Grey - Kyo - gewesen, doch seine Schwester Erika als auch er selbst haben recht rasch den Gedanken daran verworfen, er könne eine gewisse Verbindung zum Musiker haben. Wie sehr er sich irrte wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht und leicht seufzend blickte er nun Shigeru an, der recht nachdenklich wirkte.
 

„Nenn mich verrückt, doch so etwas ähnliches habe ich vor kurzem ebenfalls geträumt“

„Bitte was?“

„Nur ich habe sie nicht so wirklich wieder erkannt“
 

kam es noch rasch aus Shigeru hervor, blieb nun mit ihm stehen und blickte ihn nun eingehend an.
 

„Wen meinst du jetzt mit sie?“

„Vier Männer und sie nannten mich alle leader-sama“
 

kam nun aus ihm hervor, hob nun fragend eine Augenbraue hoch und wenn er ehrlich war, dann schienen sie auf einmal Träume zu haben deren Ursprung sie momentan nicht genau erklären konnten. „Also für einen Anführer bist du mir zu zurückhaltend, Shigeru“ kam es nun leicht mit dem Kopf schüttelnd aus ihm hervor, ging mit ihm nun weiter und genau in diesem Augenblick wünschte er sich wie jeden Morgen unsichtbar zu sein, da ihn der kichernde Schwarm an Mädchen immens störte der sich stets am Schultor bildete, nur weil er an der Seite von Mugen Shigeru die Schule betrat.
 

************
 

Tief in seine Gedanken versunken blickte er aus dem Fenster hinaus und passte daher kaum auf, welchen Song seine Freunde als auch Weggefährten gerade anspielten. Vor genau fünf Jahren war ihr eigenes Leben komplett durch gewirbelt worden als sie über eine eingetretene Prophezeiung schließlich erfuhren, dass sie vier die Wiedergeburten von D‘espairsRay waren. Nach ihrem Sieg beim Bandwettbewerb stiegen sie recht rasch in den Charts auf und dank der Hilfe von Kagerou waren sie nun auf guten Kurs jene Band zu übertreffen, deren Fans sie doch waren.
 

„Shinto, hörst du eigentlich zu?“ bekam er erst jetzt die Frage ihres Gitarristen mit, der direkt über ihm gebeugt war und ihn so aus seinen Gedanken riss. „Verzeih mir, ich war im Gedanken“ murmelte der pechschwarzhaarige junge Mann nun, senkte rasch seinen Blick und selbst jetzt, wo er mit Takeru zusammen war wurde ihm doch leicht mulmig, wenn sich Kaito ihm auf diese Weise näherte.
 

„Das sehe ich ja“ kam es aus Kaito hervor, der dabei die Augen verdrehte und ihn kurzerhand auf die Beine zog. „Was ist los mit dir?“ folgten auch schon die weiteren Worte des Gitarristen, der ihn besorgt und streng zugleich anschaute, dabei entwich ihm ein leises Seufzen. „Nichts“ nuschelte er nur darauf, wich weiterhin Kaitos Blick aus und in diesem Augenblick wurde ihm auch bewusst, dass er ihnen allen sichtliche Sorge bereitete.
 

„Ich brauch etwas frische Luft“ kam es nun rasch aus Shinto hervor, dann war er schon hinaus geschlüpft bevor Kaito ihm weitere Fragen stellen konnte. Seufzend ließ er sich draußen an der Wand hinab, schloss dabei seine Augen und ehrlich gesagt mochte er selbst nicht in welcher Situation er sich dank Hizumi befand. Da dieser sich offensichtlich weigerte sogar mit Tsukasa darüber zu reden was ihn belastet war er nun kurzerhand zum ungewollten Hüter eines Geheimnis geworden.
 

Sich aufrappelnd stopfte er beide Hände in die Jackentasche, ging nun in einen nahegelegenen Park, lehnte sich am Geländer an und starrte auf den Teich. Da Daisuke sie ja nebenbei noch managte wäre es doch ratsam ihn aufzusuchen. Vielleicht konnte er ihm in dieser Sache weiter helfen, denn Hizumi ließ ihm - Shinto - gegenüber andeuten, dass der Sänger von Kagerou und er selbst einen gemeinsamen Freund haben um den sich der Sänger von D‘espairsRay solche Sorgen machte.
 

Kurz die Augen schließend entschloss sich Shinto kurzerhand dazu sich innerlich fallen zu lassen und gab somit Hizumi die Chance in Angriff zu nehmen was ihn so sehr am Herzen lag. „Ich danke dir für dein Verständnis. Hoffentlich wird mir der Rest der Band nicht böse sein“ kam es nun leise aus Hizumi hervor, wandte sich nun vom Teich ab, brach nun zur Wohnung auf die er ja als Shinto bewohnte, richtete sich einige Sachen her und gedanklich war er gerade weit weg von den bevorstehenden Proben für die landesweite Tour.
 

Tief in seinen Gedanken befand er sich gerade bei einem Mann, dessen Freundschaft ihm wertvoller als alle Reichtümer der Welt war und zu dem er sich sichtlich hingezogen fühlte. Er musste unbedingt heraus finden, was aus dem Sänger Dir en Greys wurde nachdem er - Hizumi - recht verfrüht aus der Welt geschieden war und ob dieser ebenfalls wieder geboren wurde.
 

************
 

Voller Erwartung auf ihr Schuljahr in Osaka stand die junge Frau vor dem Tor, schulterte dabei ihre Tasche und blickte mit einem Lächeln auf den Lippen ruhend das Gebäude an, dass sie ab heute besuchen würde. In ihrer eigentlichen Schule gab es jedes Jahr ein Austauschprogramm bei dem sie sich sofort gemeldet hatte als sie davon hörte und innerlich war sie sichtlich begeistert davon dieses Jahr in einer japanischen Schule zu verbringen. Hoch motiviert betrat sie nun das Schulgebäude, folgte augenblicklich den Handlungen der anderen Schüler und ging direkt zur Direktion, da sie nicht wusste in welcher Klasse sie sein würde. Aus reiner Vorsicht heraus hatte sie ihr Zeugnis vom letzten Schuljahr mitgenommen und sie saß nun im Sekretariat, wo sie nur noch darauf wartete aufgerufen zu werden
 

„Miss Ascott, bitte hier entlang“ hörte sie nun den Direktor zu ihr sagen, verneigte sich dabei und folgte ihm in dessen Büro. In einer kurzen Ansprache bekam sie die Hausregeln so wie auch ihren Stundenplan mitgeteilt, dann wurde ihr gesagt sich bei Frau Isehara zu melden, da diese ihr Klassenvorstand war. Zum Glück war ihre Mutter stets dahinter gewesen, dass sie nach der Schule noch Unterricht in Japanisch nahm, denn ansonst wäre sie nun wie ein Fisch am Trockenen inmitten der Fremde gestrandet gewesen. Auch wenn sie New Mexicos Hauptstadt ihr Zuhause nannte und ihre Mutter eine mexikanische Native American war, so lagen ihre wahren Wurzeln hier in Japan. Vor drei Jahren erfuhr sie schließlich von ihren Eltern, dass sie als Säugling adoptiert worden war und seit diesem Tag war ihr, dass sie sich nun besser mit ihrer Familie zu verstehen schien.
 

Leicht unsicher betrat sie einen Raum, wobei plötzlich alle Blicke auf ihr ruhten und verlegen strich sie sich ihr schwarzbraunes Haar hinter das Ohr, wobei die Lehrerin nun sich ihr zuwandte. „Verzeihung, ich suche die Klasse von Frau Isehara“ sagte sie nun rasch, verbeugte sich dabei und ehrlich gesagt war sie sich gerade nicht sicher, ob sie im richtigen Klassenzimmer gelandet war.
 

„Du musst wohl die Austauschschülerin aus Amerika sein“

„Ja, genau die bin ich“
 

brachte sie nun leicht grinsend hervor, wobei sie rasch zu schmollen begann als sie den strengen Blick der grau melierten Dame vor sich wahr nahm und innerlich begann sie sich schon zu fragen, ob der Rest ihrer Lehrer auch so spießig sein würde. „Dann stelle dich der Klasse vor“ vernahm sie Frau Isehara nun zu ihr sagen, nickte dabei nur und sie grinste erneut als sie den Blick ihres Klassenvorstands im Bezug zu ihrer Tätowierung bei der rechten Hand deuten konnte. In kurzen Worten stellte sie sich nun gegenüber ihren neuen Mitschülern mit, dabei fiel ihr erst jetzt in einer der vorderen Reihe ein Gesicht auf von dem sie dachte es wäre ihr vertraut.
 

// Er sieht genau so aus wie Kaoru // schoss ihr nun der Gedanke durch den Kopf, setzte sich auf den zugewiesenen Platz neben einem Mädchen mit Zöpfen und folgte aufmerksam den recht trockenen Unterrichtsstoff den Frau Isehara ihnen gerade lehrte. In der Pause war sie dann schließlich Gesprächsstoff Nr. 1 und während sie so gut es ging versuchte auf japanisch die gestellten Fragen zu beantworten fiel ihr Blick auf den Jungen mit der Brille und den schwarzbraunen Haaren der die Klasse verließ. „Eine Frage, wer ist das?“ kam nun die Frage aus ihr hervor, blickte dabei ihre Sitznachbarin an und erst jetzt fiel ihr auf wie diese leicht den Blick senkte. „Mugen-kun ist der Klassensprecher“ vernahm sie nun einen der Jungen sagen, nickte dabei nur und irgendwie bekam sie einfach das Gefühl nicht los, dass er mit Absicht versuchte ihr aus dem Weg zu gehen.
 

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// Na toll, ein wirklich toller Start ins letzte Schuljahr // dachte er sich gerade als eine junge Frau mit langen schwarzbraunen Haaren den Klassenraum betrat und kurzerhand bei Frau Isehara nachfragte ob sie hier richtig wäre. Das hatte ihm jetzt wirklich noch gefehlt. Eine Austauschschülerin und um es noch zu toppen kam sie aus Amerika. Als Klassensprecher war ihm seine Pflicht natürlich bewusst und doch weigerte er sich gerade, der Amerikanerin gegenüber dieser auch nur ansatzweise nachzukommen. Denn eine leise Stimme in ihm sagte ihm gerade, sie würde ihm nicht weiter als Kopfzerbrechen verursachen und darauf wollte er sich partout nicht einlassen. In der Pause verließ er darauf die Klasse, ging den Gang entlang und schaute kurz nach Takato, der ihm rasch nach draußen folgte.
 

„Was ist los?“

„Wir haben eine Gaijin in der Klasse“

„Stimmt, Sugimoto hat ja zugestimmt für ein Jahr in die Staaten zu gehen“
 

kam nachdenklich aus Takato hervor, der sich neben ihm bei der Mauer anlehnte und in der gesamten Schule waren sie drei das unangefochtene Team im Bezug der schulischen Leistungen.
 

„Deiner Reaktion nach zu urteilen scheinst du eher einen Geist gesehen zu haben“

„Vielleicht habe ich das ja auch, Takato“
 

kam nun leise aus ihm hervor, seufzte dabei leise auf, starrte auf seine eigenen Hände und ehrlich gesagt sein Vater würde einen wahren Aufstand machen, wäre er genau so sehr tätowiert wie der Mann in den Träumen der er darin war.
 

„Bin gespannt ob ich sie dann in der großen Pause zu Gesicht bekomme“

„Wirst du sicher“
 

meinte er nur darauf, stieß sich von der Mauer ab, blickte Takato an und lächelte dabei diesen an. Seit sie die Mittelschule gemeinsam besuchten waren sie wirklich gute Freunde geworden und auch wenn ihre Ziele in einer gewissen Hinsicht doch recht unterschiedlich waren, so hielten sie fest zusammen. „Vergiss nicht, selber Treffpunkt wie immer“ sagte Takato noch zu ihm, grinste dabei nur, ging nun retour in seine eigene Klasse zurück und ignorierte dabei gekonnt die Neue innerhalb der Klasse. Ja, oft half es ihm einfach nur mit dem um ein Jahr Jüngeren zu reden, dann fand er seine Selbstsicherheit wieder und so verfolgte er sichtlich gut gelaunt dem weiteren Unterricht ohne zu ahnen, dass er recht bald mit der Wahrheit seiner Identität konfrontiert werden würde.

das kurze Treffen

In einem anderen Stadtteil von Osaka startete ein 14-jähriges Mädchen das nächste Jahr an der Mittelschule und sie freute sich sehr darüber, dass sie wie im Jahr zuvor in der schulinternen Band das Schlagzeug spielen durfte. Diese Möglichkeit hatte sie ja auch nur, seit sie sich mit der ein Jahr älteren Nyaru Myaku angefreundet hat und mittlerweile waren sie nun so gut befreundet, dass die Ältere manchmal sogar bei ihr übernachtete. Da an diesem Nachmittag nur die Eintragung in die unterschiedlichen AGs stattfand, war Shiori kurzerhand im Übungsraum der Schule geblieben und spielte gerade sich warm als ihr der schwarze Haarschopf ihrer Freundin auffiel, die gerade samt ihren Bass ankam.
 

„Ich hab gehört, du bist im Kendoclub aufgenommen worden?“

„Ja, diesmal sind sie sogar bereit gewesen mich in A-Team zu stellen“
 

hörte sie Myaku nun sagen, lächelte dabei die Ältere an und generell gesehen wirkte ihre Freundin auf sie äußerlich mehr wie ein Junge als wie ein Mädchen. Obwohl sie mit Myakus Leidenschaft, dem Kendo nicht besonders viel am Hut hat so teilten sie sich ihre Vorliebe für eine Band, die sie recht gerne nachspielten: Dir en Grey. Glücklicherweise gab es auch genügend Songs dieser Band, die sie problemlos sogar während ihrer verordneten Klavierstunden üben konnte, da sie nur in der Schule die Möglichkeit besaß ihre Fertigkeit am Schlagzeug zu verbessern.
 

„Was hast du denn noch zusätzlich neben der Band genommen, Shiori-san?“

„Kalligraphie und Literatur“
 

kam nun aus ihr hervor, strich sich leicht eine Strähne hinter das Ohr und senkte dabei leicht ihren Blick. Ihre Mutter wäre sicherlich damit einverstanden. Leider teilte diese eher wenig Shioris aufkeimende Interesse fürs Schlagzeug und somit blieb ihr nichts anderes übrig als heimlich dieses Instrument zu erlernen.
 

„Hört sich total danach an deine Mutter milde zu stimmen, dass du in der Band fix dabei bist“ meinte nun Myaku zu ihr, die sich rasch ihre langen Haare zusammenband, nun ihr Bass aus der Tasche holte, dieses ansteckte und kurz zu ihr schaute.
 

„Und was hast du gewählt?“

„Neben Kendo & der Band? Ich bin im Kunstclub als auch im Literaturclub mit anwesend“
 

hörte Shiori nun die Ältere antworten, musste dabei leicht lächeln und sie erinnerte sich noch an ihrem ersten Tag hier zurück. Da war sie noch recht eingeschüchtert gewesen und hatte sich kurzerhand nicht dazu getraut Myaku anzureden. Schon von dem Tag an war sie regelrecht fasziniert von deren Ausstrahlung sowie auch Myakus fast schon jungenhaft wirkenden Körper. Erst als sie letztes Jahr in den Literaturclub beitrat war ihr etwas Mut angewachsen die Ältere anzureden und nun gingen sie so vertraut miteinander um, dass sie - Shiori - es zeitweise nicht glauben konnte.
 

Nachdem sich beide warm gespielt haben gingen sie einige Songs von Dir en Greys Anfangszeit durch, dabei war ihr oft als wüsste sie die Abfolge der Takte wie aus dem Schlaf heraus. Selbst bei Myakus Spielweise bekam sie oft das vertraute Gefühl schon seit Jahren so mit ihr zu spielen, obwohl sie sich ja erst hier auf der Mittelschule begegnet waren.
 

Bis am Abend probten die beiden Mädchen an ihren Instrumenten, dann verließen sie das Schulgebäude als der Schulwart seine Runde durchs Haus machte. „Dafür, dass du in den Ferien kaum am Schlagzeug üben konntest warst du heut wirklich gut in Form, Shiori-san“ lobte sie nun die Jüngere, die gerade mit leicht gesenkten Blick neben ihr in Richtung der Bahn ging und lächelte sie an. Da sie ja von hier aus gleich weiter in die Kendoschule ihres Onkels fahren würde um einerseits dort zu trainieren, andererseits auch um auszuhelfen verabschiedete sie sich schon hier von Shiori, stieg in die ankommende Bahn ein und schulterte die Gitarrentasche in der ihr ganzer Stolz schlummerte. Anfangs war ihre eigene Mutter nicht sonderlich begeistert davon gewesen, dass ihr leiblicher Vater ihr einen Bass zum Geburtstag schenkte, doch mittlerweile war sie von diesem Instrument nicht mehr weg zu bekommen.
 

Am Bass konnte sie sich wenigstens so ausdrücken wie sie es sonst mit Worten nie im Leben schaffen würde und somit war jede freie Minute fürs Proben am Bass sowie dem Training mit der Naginata sorgsam verplant. Daher war ihr bis jetzt die weitere schulische Laufbahn sichtlich egal und im Grunde genommen hielt sie recht wenig davon sich unnötig für irgendwelche Prüfungen für die Oberschule sich abplagen zu müssen. In ihrer Sichtweise würde sie eines Tages von einem Scout entdeckt werden und als Bassist den großen Erfolg feiern oder die nötigen Prüfungen schaffen die es ihr eines Tages erlaubten jungen Mädchen den Umgang mit der Naginata zu unterrichten.
 

Nachdem sie noch drei Stunden intensives Training mit den Jungen in der Schule ihres Onkels durchzog kehrte Myaku erst nach Hause und ihr Mutter schien sie schon längst erwartet zu haben, da sie mit verschränkten Armen und strengen Blick beim Genkan stand.
 

„Wo warst du so lange, junge Dame?“

„Bei Onkel Keigo“

„Ich hab dir doch ausdrücklich untersagt, weiterhin dort aufzutauchen“

„Na und? Er ist schließlich mein Onkel und nebenbei brauch ich das Training“
 

schoss es gleich einmal patzig aus ihr hervor, beachtete dabei nicht ganz ihre Mutter und sie wollte gerade die Treppen hoch um in ihr Zimmer zu gehen als sie am Handgelenk gepackt wurde. Trotzig blickte sie nun den Mann an, der aus dem Wohnzimmer heraus gekommen war aufgrund ihrer Stimmlage gegenüber ihrer Mutter und schulterte dabei ihre Gitarrentasche.
 

„Red nicht so mit deiner Mutter“

„Ich kann mit ihr reden wie ich will und du hast nix zu mir zu sagen“
 

meinte sie noch rasch auf patzige Weise zu ihm, entzog sich seinem Griff, stapfte nun die Treppe hoch und gab mit einem Knallen ihrer Zimmertür klar zu verstehen, dass sie einfach nur ihre Ruhe haben wollte. Seufzend sperrte sie die Tür zu ihrem Zimmer ab, stellte den Bass an seinen gewohnten Platz, feuerte ihre Schultasche in eine andere Ecke des Zimmers, ließ sich auf ihr Bett fallen und schloss kurz ihre Augen. So lief es meist immer ab, wenn sie den ganzen Tag lieber in der Kendoschule bei ihrem Onkel als mit ihrer Mutter und ihrem neuen Mann verbrachte.
 

„Myaku, mach sofort die Tür auf, wir sind noch nicht fertig mit dir“ hörte sie nun seine Stimme, wobei er sichtlich am Türschloss rüttelte und erneut seufzte sie auf. Viel lieber wäre sie bei ihrem Vater in Florida gelandet anstatt hier sich ständig irgendwelche Gefechte mit ihrem Stiefvater liefern zu müssen. In ihren Augen war es einfach nur unfair, dass ihre kleine Schwester und sie ungefragt bei ihrer Mutter geblieben waren. Denn tief in ihrem Inneren beneidete sie ihre großen Brüder sehr darum, ihre Interessen umsetzen zu dürfen ohne dabei groß auf Konfrontation gehen zu müssen und sogar die Neue an der Seite ihres Vaters schien viel offener zu sein als es ihr Stiefvater je sein würde.
 

Um einem weiteren Konfliktgespräch aus dem Weg zu gehen, stand sie nun seufzend auf, sperrte die Tür auf und blickte abwehrend den Mann an der sich davor befand. „Lass mich durch“ kam knapp aus ihr hervor, schob sich kurzerhand an ihm vorbei und ging gleich hinab in Richtung Wohnzimmer, wo ihre Mutter am Sofa saß. Hinter ihr folgte ihr Stiefvater, der ihr andeutete sich zu setzen und mit sichtlichen Verdrehen ihrer Augen nahm sie kurzerhand am Fußboden Platz während er sich neben ihre Mutter setzte. „So geht das einfach nicht weiter, junge Dame“ setzte er nun an, wobei sie sichtlich desinteressiert einen Punkt im Wohnzimmer suchte, den sie anstarren konnte und in diesem Augenblick überlegte sie sich gerade, ob sie wieder einmal für ein paar Tage bei Shiori untertauchen konnte.
 

Während ihr nun eine Predigt gehalten wurde wegen ihres Verhaltens gegenüber ihrer Mutter als auch gegenüber ihres Stiefvaters tauchte vor ihrem geistigen Auge die Bassline zu Hageshisa To, Kono Mune No Naka De Karamitsuita Shakunetsu No Yami auf und sie wusste instinktiv wie sie zu spielen war. Gedanklich hatte sie auch klar vor sich, wie beide Gitarren als auch das Schlagzeug richtig gespielt gehören und sie würde mit Shiori auf jeden Fall am kommenden Bandwettbewerb teilnehmen selbst wenn sie die derzeitigen Luschen an der Gitarre offensichtlich zu ersetzen haben.
 

„Was ist eigentlich dein berufliches Ziel, Myaku?“

„Bassist zu werden“
 

schoss es ihr mit einem leichten Grinsen über die Lippen als sie die Frage ihrer Mutter nun mitbekam und ihr fiel sofort auf wie diese mit dem Kopf zu schütteln begann.
 

„Wir reden von einem Beruf, der dir eine sichere Zukunft garantiert und nicht von irgendwelchen unrealistischen Wunschträumen“ hörte sie ihre Mutter nun darauf antworten, seufzte tief auf und innerlich kannte sie diese Leier schon in & auswendig. „Dann werd ich halt Ausbilder für die Naginata und dann Bassist“ meinte Myaku nun darauf, zuckte sichtlich mit den Schultern, wobei ihre Mutter die Hand auf die Stirn legte und nun aufseufzte.
 

„Was deine Mutter meint ist, dass du einen handfesten Beruf brauchst und dafür musst du nun einmal fleißig für die Oberschule lernen, wenn du es weit in der Karriereleiter bringen willst“

„Ich hab aber null Bock darauf irgendeine Elite-Uni zu besuchen nur um euer Anschauungsbild nicht weiter zu zerstören“
 

brachte sie nun trotzig hervor, stand nun auf, ging die Treppe hoch, schloss die Tür ab, schnappte sich ihren Bass, steckte ihn an ihren AMP an und spielte sofort Hageshisa To, Kono Mune No Naka De Karamitsuita Shakunetsu No Yami an ohne groß zu achten in welcher Lautstärke sie gerade spielte.
 

Auch wenn sie eigentlich schon zu Bett gehen müsste aufgrund der Schule, so wollte sie sich erst einmal am Bass beruhigen und für sie ging das am besten wenn sie ihre Lieblingslieder von Dir en grey, Itoshisa ha fuhai nitsuki und Inconvenient Ideal spielte. Dabei driftete sie geistig immer soweit ab, dass ihr manchmal das Gefühl dabei aufkam sich gewisse Gedankengänge und Gefühle in genau diesem Augenblick mit jemand Vertrautem zu teilen.
 

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In Osaka angelangt streifte Shinto durch die Straßen, blickte nachdenklich in Richtung des Horizonts und ein leises Seufzen entglitt seinen Lippen. Mittlerweile war nun schon die Nacht herein gebrochen und auf dem Display seines auf lautlos gestellten Mobiltelefons listeten sich mehrere Anrufe in Abwesenheit. Er ahnte in seinem Inneren wer wohl der Anrufer gewesen war und steckte kurzerhand dieses wieder in seine Jeanstasche. Im Augenblick wusste er ja nicht einmal, wie er gegenüber seinen Freunden erklären sollte, in welcher Lage er sich innerlich gerade befand und daher konnte er nur darauf hoffen, dass sie ihn wenigstens verstehen würden.
 

Gerade als er in ein kleines Café hinein ging erstarrte der Schwarzhaarige als er auf einmal das Gefühl bekam die junge Frau am Tresen schon einmal gesehen zu haben. Kurz aufatmend ging er nun auf diesen zu, bestellte sich einen einfachen Kaffee und die nussbraunen Iriden der Frau schienen regelrecht auf ihm zu ruhen.
 

„Verzeihung, kennen wir uns?“

„Nicht das ich wüsste, doch irgendwie kommen sie mir bekannt vor“
 

hörte er sie nun sagen, setzte sich nun zu ihr und blickte sie genau an. Wenn man mal gekonnt von ihrer üppigen Oberweite absah, so erinnerte sie ihn mit ihrer Statur an seinen Freund von damals als er noch als Hizumi lebte. // Sie erinnert mich stark an Daisuke // dachte Hizumi gerade, dabei schien Shinto doch leicht verwirrt zu sein, da er ja Daisuke von Kagerou ja kennengelernt hatte und augenblicklich nicht wusste, dass Hizumi einen ganz anderen Daisuke meinte.
 

„Jetzt weiß ich, an wen sie mich erinnern“ brachte sie nun mit einem Lächeln hervor, dass ihm recht vertraut wirkte und blickte sie fragend an als er einen Schluck von seinem Kaffee machte.
 

„Ach ja, an wen denn?“

„an den guten alten Hizumi“
 

hörte er nun die Antwort, musste nun mehrfach hinschauen und ehe er sich versah strahlte ihn ein junger Mann mit auffallend roten Haaren an. Mit einem Lächeln nickte er nur, schloss kurz seine Augen und gab so Hizumi die Chance mit ihrem Gegenüber zu reden, da dieser ihn scheinbar recht gut zu kennen schien.
 

„Lange nicht gesehen, DIE“

„Kann ich von dir auch behaupten, Hizumi“
 

sagte er nun zum Kleineren vor ihm, grinste diesen leicht an und nebenbei kam es ihm wirklich wie eine Weile vor, dass er sich mit dem Sänger von D‘espairsRay unterhalten hatte. Obendrein ließ ihn das Gefühl nicht los, dass er schon seit einer langen Zeit nicht mehr unter die Leute gekommen war und er fand es doch auch recht merkwürdig erst jetzt seinem Freund zu begegnen, nachdem die Medien ihn damals für tot erklärten.
 

Zum Glück für sie schien sonst keiner in dem Café zu sein, daher tauschten sie sich darüber aus woran er sich zuletzt erinnern konnte und erst da fragte er sich innerlich, ob er möglicher Weise träumte.
 

„Wie kommt es eigentlich, dass du quicklebendig vor mir stehst?“

„Das tut nur meine Reinkarnation Shinto“

„Shinto? So wie der Glaube?“

„Wir haben sehr viel gemeinsam“
 

kam es leicht grinsend aus Hizumi hervor, der nun endlich seinen eigenen Tod und sein Leben als Shinto innerhalb der Band Zetsubuo no Kage akzeptiert hat sowie auch die Tatsache, dass seine Freunde und Bandkollegen während der Zeit bei D‘espairsRay auch in dieser Zeit seine Freunde & Bandkollegen bildeten.
 

DIE: Er war mit Shinya im Studio verabredet gewesen, da sie wichtige Aufnehmen in Angriff nehmen wollten seit ihr leader-sama sich aus dem ganzen Geschehen gesundheitsbedingt zurück gezogen hat und nachdenklich blickte er auf das Foto in seinen Händen, dass sie alle fünf zeigte. Es war bei der Präsentation ihres neuen Albums geschossen worden und leise seufzend strich er dabei über die Abbildung von Toshiya. Auch wenn er tief in seinem Inneren wusste, was sein Freund in Wahrheit für Kaoru empfand, so konnte er selbst nicht aufhören tiefe Gefühle für ihn in sich zu tragen. „Da bist du ja“ hörte er Shinya nun sagen, lächelte diesen an, steckte das Foto wieder weg und ging nichts ahnend mit dem Jüngeren ins Gebäude hinein.
 

************
 

Am Abend war Shigeru heimgekehrt, nachdem er Touya von der Schule abgeholt und mit diesen noch bei Takato eine Weile geblieben war. Nach dem Essen war er hoch in sein Zimmer gegangen um noch für die Schule zu lernen, dabei seufzte er leicht auf als er an die amerikanische Austauschschülerin denken musste. Wieso war sie nicht in einer der beiden Parallelklassen gelandet? Das würde seine Aufgabe als Klassensprecher doch recht einfach machen, stattdessen war sie ausgerechnet in seiner Klasse gelandet. In Englisch befand er sich nur deswegen im oberen Drittel der Klasse, da Takatos und auch seine eigene Mutter ihm regelmäßig Nachhilfe in dieser Fremdsprache gaben, ansonst würde er sich im Mittelfeld der gesamten Klasse befinden.
 

Kurz sich die Augen reibend lehnte er sich leicht im Sessel zurück, dabei fiel ihm erst jetzt wieder ein, dass ja in der kommenden Woche ein Freundschaftsturnier zwischen der Namba Mittelschule und seiner eigenen stattfand. Somit würden Takato und er auch Shiori wieder zu Gesicht bekommen, die sie ja zuletzt in den Ferien sahen. Wenigstens ein kleiner Lichtblick für ihn, denn er mochte die Jüngere aufgrund ihres ruhigen Wesens sehr. Er hoffte sehr darauf eine Gelegenheit zu bekommen mit ihr reden zu können und mit einem Lächeln räumte er nun seine Schulsachen weg. In diesem Augenblick ahnte er noch nichts von der in ihm schlummernden Seele von Kaoru noch von der Tatsache, dass etwas in ihm erweckt werden würde durch den Kontakt einer mit Shiori recht vertrauten Person

das erste Treffen der Fünf

Nachdenklich saß Danae im Unterricht und passte nur teilweise beim trockenem Lehrstoff auf, den Frau Isehara ihnen vermitteln wollte. Seit einer Woche genau besuchte sie nun diese Schule hier in Osaka und ausgerechnet am Abend ihres ersten Schultages war sie auf jemanden getroffen, der genau zu wissen schien was ihr diese Vision vermittelt hatte. Die Meishi hervor fischend, die sie am Tag darauf in ihrer Tasche fand betrachtete Danae nun etwas genauer und wendete diese in ihrer Hand.
 

Auch wenn sie diese unscheinbaren Zeichen nicht wirklich verstand die da gedruckt standen, so schien ein Teil des Namens vertraut auf sie zu wirken. Merkwürdigerweise konnte sie sich nicht mehr daran erinnern, was genau passiert war als sie noch einen kurzen Stop in einem kleinen Café auf dem Weg in ihre Unterkunft machte und irgendetwas in ihr sagte gerade, dass es wohl etwas mit dieser Meishi zu tun haben könnte.
 

„Ascott-san, welche großen Revolutionäre des Landes kannst du mir aufzählen?“ hörte sie nun Frau Isehara die Frage an sie stellen, wobei sie aus ihren Gedanken aufschreckte, sich verlegen durchs Haar strich, rasch die Meishi im Bankfach verschwinden ließ und nun aufstand. „Na ja, da fallen mir nur Augusto Pinochet und Fidel Castro ein“ kam nun aus ihr mit einem schiefen Lächeln hervor, wobei sie einen bösen Blick ihrer Lehrerin erntete und die ganze Klasse aufgrund ihrer Antwort lachen musste.
 

Frau Isehara deutete ihr an sich wieder zu setzen und diese schien mehr als zufrieden zu sein, da Mugen Shigeru die passende Antwort lieferte. ,Ich muss mich bei ihm bedanken, dass er mir aus der Patsche geholfen hat‘ dachte sie gerade, widmete dem Unterricht nun doch etwas mehr Aufmerksamkeit als zuvor und was den Klassensprecher betraf so war sie in einer gewissen Weise magisch angezogen zu ihm.
 

Sie waren sich schon einmal begegnet, doch wo und wann wollte ihr einfach nicht einfallen. Als nun die Pause anbrach wunderte sie sich gerade, wieso sie nun als Klasse gestaffelt mit Frau Isehara das Klassenzimmer verlassen sollten und ihre Sitznachbarin weihte sie kurzerhand darin ein, das heute ein freundschaftliches Turnier mit einer Mittelschule im Rahmen eines kleinen Festes stattfand, weswegen der restliche Unterricht entfiel.
 

Ein Grinsen huschte ihr dabei über die Lippen, da sich Danae nun erhoffte sich davon schleichen und in Ruhe eine rauchen zu können, doch sie seufzte leise auf als sie noch zu hören bekam, dass jeder Oberschüler die Aufgabe hatte für Fragen & Antworten den jüngeren Gästen gegenüber zur Verfügung zu stehen. Na toll, was sollte sie denn bitte antworten, falls einer davon ausgerechnet sie - Danae Ascott - über diese Schule ausfragte? Ganz einfach, sie würde sie zu Mugen Shigeru weiter leiten.
 

Ja, das klang nach einem recht brauchbaren Plan und beim Erreichen der Haupthalle erspähte sie unter den Schülern der Aotsuyagi Mittelschule eine schlanke schwarzhaarige Person die ihr durchaus vertraut vorkam. Ein Lächeln huschte ihr über die Lippen als sie einen kurzen Blick auf das Gesicht erhuschen konnte und vertraute rehbraune Iriden darin bemerkte. ,Ich habe dich also gefunden‘ schoß ihr nun der Gedanke durch den Kopf, der sie doch leicht verwirrte und trotzdem war ihr in dem Moment als würde genau das eintreten was sie in ihrer Vision zu Gesicht bekam.
 

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Ausgerechnet auf DIE hier in Osaka zu treffen, damit hatte er ehrlich gesagt jetzt wirklich nicht gerechnet. In einer Kurzfassung war er von Hizumi eingeweiht worden, woher dieser den Zweitgitarristen Dir en Greys kannte und an der Hafenmauer angelehnt starrte er nachdenklich aufs Meer hinaus. Nun verstand er auch dessen innerliche Unruhe auch etwas besser und wieso er vorerst seinen Freunden gegenüber nichts sagen wollte.
 

„Deswegen willst du nicht, dass ich Kaito, Yamato und Takeru in diese Sache verwickle“ brachte er leise seufzend hervor, legte kurz seinen Kopf auf seinen Armen ab und blickte auf die leicht bewegte See hinaus. Konnte es etwa sein, dass seine Bandkollegen nichts von Hizumis einstiger Verbindung nach Osaka wussten?
 

Er, Shinto war auch erst vor fünf Jahren dahinter gekommen, dass D‘espairsRay und Kagerou befreundet waren als sie aufgrund des Bandwettbewerbes nach Tokyo gekommen waren. Rückblickend wäre er auch von selbst nie auf die Tatsache gestoßen er könnte Hizumis Reinkarnation sein, wenn nicht da eine gewisse Prophezeiung ihre Rolle gespielt hätte.
 

Daher konnte er auch die leichte Verwirrtheit der jungen Frau verstehen, in der sie sich jetzt mit Sicherheit befinden dürfte. Falls möglich, so wollte er ihr mit Rat & Tat so gut es ging zur Seite stehen. Er wusste ja selbst wie es sich in dieser Phase anfühlt. Zuerst denkt man es ist ein Traum, dann denkt man es ist nur eine Illusion und erst recht spät folgt dann die Erkenntnis.
 

Sich nun von der Mauer abwendend fischte er kurz sein Handy hervor, lächelte kurz traurig aufgrund der Anrufe in Abwesenheit und kurzerhand entschied er sich dazu Takeru eine kurze Nachricht zu schreiben, damit dieser sich nicht all zu große Sorgen um ihn machte. Kurz nachdem er diese Kurznachricht erfolgreich abgeschickt hatte, steckte er sein Handy wieder ein, ging am Kai entlang und in diesem Augenblick hat er sich in den Kopf gesetzt jenen Menschen ausfindig zu machen, der nun die Reinkarnation von Kyo, dem Sänger von Dir en Grey bildet.
 

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In der Aotsuyagi Oberschule angelangt entdeckte Shiori recht rasch ihre beiden Freunde, nickte ihnen nur zu und folgte ihren Klassenkameraden auf die zugewiesenen Plätze in der Sporthalle dieser Schule. Ihre Freundin konnte sie nicht entdecken, da diese ja erst später mit dem Kendoteam ja antreten würde und ehrlich gesagt war sie doch etwas neugierig wie sich die Ältere denn im rein aus Jungen bestehenden Team durchschlagen würde.
 

Zu Beginn fand ein Fußballspiel statt, dass sie ehrlich gesagt herzlich wenig interessierte und sie schaffte es sich nach draußen zu schleichen, dabei bemerkte sie Takato nicht unweit des Eingangs zur Sporthalle sitzen.
 

„Er ist drinnen, wenn du nach ihm suchst, Shiori-san“ wurde sie von Takato begrüßt, setzte sich mit einem Lächeln zu ihm und entdeckte erst jetzt die kleine Ansammlung an Mädchen beim Schulgebäude.
 

„Dort habe ich Shigeru-kun aber nicht gesehen“

„Dann hat er sich wahrscheinlich in die schuleigene Bücherei verzogen“
 

meinte nun Takato darauf, schaute ihn fragend an und da sie doch etwas neugierig war, weshalb sich eine Ansammlung vor dem Gebäude bildete konnte sie Takato kurzerhand dazu bringen mit ihr mit zu kommen.
 

Ein Lächeln huschte ihr sofort über die Lippen als Takato und sie sich etwas in der angesammelten Menge vorkämpfen konnten um die Ursache für diesen Auflauf zu erkennen. Bei der Mauer angelehnt mit einer Zigarette in der Hand war Myaku und genau neben ihr stand Shigeru, wobei sie an Takato direkt ablesen konnte wie er fragend zwischen den beiden und ihr hin & her schaute.
 

„Wer ist der Schwarzhaarige?“

„Das ist Myaku-senpai“
 

kam nun aus ihr hervor, wobei sie leise kichern musste da er ihre Freundin offensichtlich für einen Jungen hielt. „Takato-kun, sie geht in die Klasse über mir“ erklärte sie ihm nun, wobei sie amüsiert feststellen musste wie er mehrmals seinen Blick auf Myaku richtete nur um sich selbst zu versichern, dass es sich hier wirklich um ein Mädchen handelt.
 

„Kannst du dich bitte dazu stellen?“ bekam sie nun die Frage eines älteren Mädchens mit Kamera mit, die ihren Blick nun auf Takato & sie richtete und verwirrt schaute sie zurück. „Ja, genau du und Souou-senpai ebenfalls“ vernahm sie nun mehrere Mädchen sagen, worauf sie schüchtern ihren Blick senkte und eine leichte Röte ihr auf die Wangen schoß als sie auf einmal fühlte wie Myaku nach ihrer Hand fasste.
 

„Keine Sorge, ich bin ja da und pass auf dich auf“ hörte sie ihre Freundin sagen, nickte nur rasch und genau wie Takato stellte sie sich nun zu ihren beiden Freunden, dabei fühlte sie deutlich ihr Herz etwas schneller schlagen. „Vergiss nicht, Takato und ich sind ja auch noch hier“ hörte sie nun Shigerus aufbauende Worte zu ihr, dank denen sie sich sichtlich entspannte und den Anweisungen der Mitglieder aus dem Fotographieclub folgte.
 

Auch wenn sie von Natur aus etwas schüchtern in punkto Fotographie war, so war ihr in genau diesem Augenblick, dass sie genau wusste wie sie sich zu geben hatte. Instinktiv fühlte Shiori, dass sie schon einmal mit ihren Freunden abgelichtet wurde und das nicht von Amateuren. Meist waren danach noch Einzel- oder Zweiershots gefolgt, wobei ihr gerade einfiel, dass sie nie mit dem Bandleader gemeinsam abgelichtet worden war.
 

Woher diese Erinnerung auf einmal kam, konnte sich Shiori nicht erklären und gerade als sie offensichtlich entlassen waren stand neben ihr eine schwarzbraunhaarige junge Frau. Mit ihr im Bild wurde noch ein Foto geschossen, dann löste sich Myaku aus der Gruppe und verschwand in Richtung Umkleide.
 

„Shiori, Takato, das hier ist Danae Ascott aus den USA“ stellte Shigeru kurzerhand die junge Frau ihr gegenüber vor, wobei sie sich leicht verbeugte und das vertraute Gefühl bekam sie ganz gut zu kennen.
 

„Das ist also die Amerikanerin von der alle sprechen?“

„Ja, Takato, das ist sie“
 

bekam sie nun mit, richtete nun kurz ihren Blick zu Danae und sich nun innerlich zu fragen begann, woher sie ihr nur so vertraut vorkam. „Verzeiht meine Neugier, Ascott-san; kann es sein, dass wir uns schon einmal begegnet sind?“ stellte sie nun die Frage an die Amerikanerin so das auch Takato & Shigeru sie mitbekamen und erst da schienen selbst ihre Freunde zu bemerken was sie damit andeutete.
 

„Wenn dein früheres Leben Shinya Terachi heißt, dann ja“ antwortete Danae ihr recht rasch mit einem Lächeln auf den Lippen, blickte sie etwas unsicher an und jetzt wusste sie nicht so recht wie sie auf diese Situation reagieren soll.
 

„Früheres Leben? Was soll denn dieser Unsinn?“

„Es ist kein Unsinn, außerdem hab ichs doch in einer Vision gesehen“
 

verteidigte sich Danae nun vor Takato, verschränkte leicht schmollend die Arme und etwas an der Reaktion der beiden wirkte ebenfalls recht vertraut auf sie.
 

„Komm Shiori, lass uns nach drinnen gehen“ meinte nur Shigeru darauf, der sich schon auf den Weg zurück zur Sporthalle machen wollte und sie anschaute. Rasch nickte sie nur, entschuldigte sich bei Danae, folgte Takato und Shigeru nun in die Halle hinein wo sie recht nachdenklich eher auf den Boden schaute.
 

„Shiori?“

„Alles in Ordnung“
 

antwortete sie nun mit einem Lächeln als sie Shigerus Hand auf ihrer Schulter fühlte und ihn anschaute. Takato machte sie nun darauf aufmerksam, dass die Kendoteams ihrer beider Schulen nun dran sein würden und aus dem Augenwinkel heraus fiel ihr nun auf, dass Danae sich etwas abseit von ihnen gesetzt hatte. Auch wenn es recht merkwürdig erscheinen mochte, so glaubte Shiori der Älteren soweit, dass es ein Leben davor schon einmal gegeben haben muss.
 

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Für ihn - Mugen Shigeru - war es nur reiner Humbug, den die Amerikanerin da verzapfte und in diesem Punkt musste er Takato kurzerhand recht geben. So etwas wie frühere Leben und Reinkarnation existierte nicht, dabei ahnte er nicht im geringsten wie sehr er sich darin irrte. Vorhin als er von einigen Mädchen aus dem Fotographieclub gebeten wurde für sie zu posieren, hatte er kurzerhand seufzend nachgegeben und die deutlich jüngere Person mit den schwarzen Haaren sollte neben ihm abgelichtet werden. Zuerst war er sich unsicher, ob es sich um Junge oder Mädchen handelt, doch als diese recht nah zu ihm stand konnte er deutlich erkennen, dass es sich hier um ein Mädchen handelt.
 

„Vergiss es, ich bin nicht interessiert“ sagte sie leise zu ihm ins Ohr, wobei er einen kurzen Schauer durch seinen gesamten Körper fühlte, der sich recht vertraut für ihn anfühlte. Diese rehbraunen Iriden, diese sinnlichen Lippen - schon einmal war er so verzaubert von ihnen gewesen, doch woher wollte Shigeru partout nicht einfallen. Obendrein wirkte das Mädchen neben ihm so vertraut auf ihn, dass er sich ehrlich gesagt nicht sagen konnte wo er ihr zuvor schon einmal begegnet sein sollte.
 

Beim Auftritt der beiden Kendoteams fiel ihm klar auf, dass sich die Schwarzhaarige unter den Kämpfern befand die hier antraten. Sein Augenmerk lag nur auf ihr als sie nun als zweiter Kämpfer aufgerufen wurde um für die Mittelschule anzutreten und ehrlich gesagt war er gespannt was ein Mädchen im Kendoteam groß ausrichten konnte. Allein bei der Wahl ihrer Waffe war er sichtlich überrascht, da er nur aus den Geschichtsbüchern her wusste, dass die Frauen der Samurai in der Handhabung der Naginata unterrichtet wurden. Da hier ja mit Holzwaffen gekämpft wurde war er sichtlich erstaunt wie präzise sie im Umgang mit dem Stab war und ihren Gegner an den vitalen Stellen treffen konnte. ,Das war nur Glück‘ dachte sich Shigeru dabei als der beste Kämpfer aus der Oberschule nun an die Reihe kam und sichtlich damit rechnete, dass die Schwarzhaarige nun verlieren würde.
 

Selbst diesen konnte sie mühelos besiegen und ihm blieb ehrlich gesagt die Sprache weg. Noch nie war ihm so ein talentierter Kämpfer geschweige denn ein Interessent an dieser Sportart in den Reihen des anderen Geschlechts aufgefallen. Ein leichtes Lächeln lag aus seinen Lippen als er dabei beobachtete wie die Schwarzhaarige den Helm ihrer Rüstung abnahm und erst da fiel ihm auf, dass sie ihre Haare locker zu einem Pferdeschwanz gebunden trug.
 

„Shigeru-kun, kommst du mit?“ riss ihn Shiori nun aus seinen Gedanken, nickte nur, stand nun ebenfalls auf und folgte seiner Freundin hinaus ins Freie wo sie mit ihm im Schlepptau auf die Schwarzhaarige zuging. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Takato schweigend ihnen gefolgt war und ohne es zu wollen fing sein Herz auf einmal schneller zu schlagen an als er der Jüngeren wieder gegenüber stand.
 

„Myaku-senpai, das hier sind meine Freunde Shigeru-kun und Takato-kun“

„Freut mich sehr, ich bin Mugen Shigeru“
 

stellte er sich nun vor, verbeugte sich dabei leicht und als er in die ihm vertraut wirkenden rehbraunen Iriden blickte fiel ihm plötzlich auf, dass sie scheinbar wusste wer er war. Myaku nickte nur, verbeugte sich ebenfalls leicht, dabei bekam er unweigerlich das Gefühl in ihr jemanden zu sehen, der für ihn die gesamte Welt bedeutete. Wieso oder weshalb das Gefühl nun in ihm aufkam konnte er sich in diesem Moment nicht erklären und in Myakus Augen konnte er erkennen, dass es ihr scheinbar ähnlich erging wie ihm gerade.

das große 'wer-ist-wer?' [Part 1]]

„Falls jemand nachfragen sollte wo ich stecke, ich führe gerade eine Mittelschülerin herum“ sagte Shigeru zu Takato, da er weder Danae noch den Mädchen aus dem Kunst- sowie dem Fotographieclub begegnen wollte und ehe sein Freund ihm darauf antworten konnte war er schon mit Myaku aufgebrochen. Shiori war bei Takato gut aufgehoben, das wusste er ja schon aus Erfahrung und somit konnte er nun in aller Ruhe mit der Schwarzhaarigen reden, wobei er mit ihr den leerstehenden Baseballplatz der Schule aufsuchte. An ihr konnte er deutlich ablesen wie ruhig sie war und irgendwie bekam er nun das Gefühl von ihr vermittelt, dass sie zwar sichtlich neugierig war aber diese offensichtlich zu zügeln wusste.
 

„Woher hast du so kämpfen gelernt?“

„Von meinem Onkel“
 

antwortete sie ihm nun mit einem leichten Lächeln als sie sich auf die Holzbank setzten und direkt in ihre rehbraunen Iriden blicken konnte die recht vertraut auf ihn wirkten.
 

„Dein Onkel?“

„Ja, er leitet eine Kendoschule in der Stadt“
 

bekam er nun ihre weitere Antwort mit, nickte nur darauf und ehrlich gesagt war Kendo der einzige Sport an dem er richtige Interesse zeigte. Bisher war leider nie die Gelegenheit günstig gewesen selbst damit zu beginnen und das Lernen hatte mit den Jahren eine immer höhere Priorität eingenommen, weswegen er kaum brauchbare Hobbys für einen Oberschüler aufweisen konnte. Daher bewunderte er halt jeden innerhalb dieser Sportart, der mit vollen Elan dabei war.
 

„Kämpfst du nur mit der Naginata?“

„Ja, sie ist meine Hauptwaffe“

„Wer hat dir den Umgang beigebracht?“

„Meine Tante, sie ist staatliche Ausbilderin an der Naginata“
 

erklärte sie ihm nun, wobei ihm auffiel wie sie nun eine Strähne hinter das Ohr gab und ihr Blick dabei auf ihm ruhte. Er nickte nur aufgrund ihrer Worte, richtete seinem Blick kurz in Richtung Horizont und innerlich begann er sich gerade zu fragen, warum er dieses Gefühl gerade in sich trug, dass ihm ihre Anwesenheit mehr als vertraut war.
 

„Wenn du dich so sehr dafür interessierst, dann komm doch mal vorbei“

„Das werde ich auf jeden Fall“
 

antwortete er nun auf ihren Vorschlag, wobei ihm ein leichtes Lächeln über die Lippen huschte. Auch wenn Myaku offensichtlich jünger als er selbst war, so war ihm in diesem Augenblick, dass es durchaus interessant für ihn werden würde eine Freundschaft zu ihr aufzubauen. Wer weiß, vielleicht würde sich diese auch zu etwas durchaus Positivem weiter entwicklen? Sie redeten dann von weiteren Hobbies als auch die beruflichen Ziele, die sie selbst erreichen wollten und ehrlich gesagt war er recht überrascht als er von Myaku erfuhr, dass sie schon seit ihrem 6.Lebensjahr den Bass erlernte.
 

„Wieso ausgerechnet dieses Instrument, Nyaru-san?“ wollte er nun wissen, hatte dabei seinen Blick gen Horizont gerichtet und er wunderte sich gerade an welchem Instrument er sich versucht hätte wenn die Möglichkeit als auch Interesse dazu bestände. „Ich weiß, es klingt nun etwas verrückt, doch mir ist einfach als habe ich schon immer Bass gespielt. Zwar habe ich ebenfalls klein wenig Gitarre probiert zu erlernen, aber es hat mich recht schnell wieder an den Bass gezogen“ erklärte sie ihm nun, wobei er sie direkt anschaute und ihm dabei klar auffiel, wie sie leicht den Blick senkte. Es klang nach einem recht zeitintensiven Hobby für ihn, dabei fiel ihm wieder die Frage seiner Großmutter ein die sie ihm vor Jahren stellte. Was hielt ihn - Mugen Shigeru - bitte schön davon ab trotz seines sehr gutem Notendurchschnitts noch ein Instrument zu erlernen? Seine mangelnde Interesse an der Musik an sich hielt ihn davon ab, gleichzeitig auch sein innerliches Bestreben unbedingt besser als seine Mitschüler sein zu wollen.
 

„Was ist mit dir, was machst du so in deiner Freizeit?“

„Ich werd sicherlich langweilig auf dich klingen, aber ich verbringe die meiste Zeit damit zu lernen. Deswegen kann ich auch nicht wirklich etwas als Hobby bezeichnen“
 

gab er nun vor ihr zu, strich sich dabei durch sein Haar und erst da fiel ihm in ihren rehbraunen Iriden auf, dass sie ihn mit einer Sorge anschaute wie sie ihm tief in seinem Inneren durchaus bekannt war. „Nichts da, du überarbeitest dich ja sonst noch und das werde ich mit Sicherheit nicht zulassen“ schoß gleich einmal aus Myaku hervor, wobei er recht erstaunt nicht nur über diese Worte, sondern auch über ihre Reaktion an sich war. Sie beide waren sich doch erst heute zum ersten Mal in ihrem Leben begegnet und doch lag dieses ungewohnte Gefühl zwischen ihnen in der Luft, dass sie sich weitaus länger kannten als er innerlich annahm.
 

„Selbst wenn ich Shiori-san ebenfalls an dich ansetzen muss, ich schaue sicher nicht zu wie du erneut einen Nervenzusammenbruch erleidest“ waren die nächsten Worte Myakus die er nun vernahm und ein sanftes Lächeln huschte ihm dabei über die Lippen. Sein Gespür im Bezug der Schwarzhaarigen hatte ihn also nicht getäuscht. Ihr Umgang mit ihm ließ ihn rasch darauf schließen, dass sie nicht jedem Menschen gegenüber von Anfang an so offen war und auf einmal schoßen ihn Danaes Worte wieder durch den Kopf.
 

Die Amerikanerin dachte wirklich an Reinkarnation, doch die anfänglichen Zweifel sie möge sich alles nur ausgedacht haben schienen sich gerade aufzulösen je mehr Zeit er mit Myaku verbrachte. Was ihn gerade so nachdenklich an ihrer Aussage stimmte war die Tatsache, dass die Jüngere eben meinte er wäre schon einmal in so einer Situation gewesen. Angenommen, Danae hätte wirklich Recht, dann müsste es einen bestimmten Grund geben, das sie sich alle erst jetzt zu Gesicht bekamen. Hieß das dann etwa, dass er neben Shiori & Takato auch Myaku & Danae schon einmal begegnet war? Wieso konnte er sich dann nicht mehr daran erinnern? Was war mit diesen Träumen, in denen er stets vier ihm unbekannte Männer sah die ihn als leader-sama bezeichneten?
 

„Nyaru-san, darf ich dich etwas fragen?“

„Klar doch“

„Hast du auch diese Art von Traum, die du dir nicht erklären kannst?“

„Welche denn konkret, Mugen-san?“

„Mit vier Unbekannten stets umgeben zu sein, obwohl du tief in deinem Inneren spüren kannst, dass sie keine Unbekannten für dich sind“

„Zeitweise ja“
 

antwortete sie darauf recht ernst geworden, dabei fiel ihm erst jetzt auf wie traurig auf einmal sie wirkte. „Meist sind es recht traurige, einsame Träume die ich erhalte“ fügte sie noch dazu, war nun aufgestanden und so langsam konnte er es nicht mehr für einen Zufall halten, dass neben seinem besten Freund auch die junge Schwarzhaarige von Träumen dieser Art heimgesucht wurde. „Ich sehe mich stets als verbitterten Mann mit Tatoos an beiden Armen und der von seinem Umfeld als leader-sama bezeichnet wird“ fing er nun ihr gegenüber seinen Traum zu erklären an, richtete seinen Blick weiterhin gen Horizont und aufgrund er auftretenden Stille bekam er rasch das Gefühl vermittelt, Myaku wusste ganz genau wen er hier beschrieb.
 

„Ich denke, wir sollten gemeinsam nach der passenden Antwort suchen“ brachte sie schließlich nach einer Weile hervor, kickte einen kleinen Stein davon und hatte beide Hände in ihre Jeanstasche gestopft. Denn sie wollte ja auch endlich heraus finden, wer diese vertraute Seele tief in ihrem Inneren war, die wie ein Schutzengel über sie seit dem Tag ihrer Geburt wachte. Shigeru war nun ebenfalls aufgestanden, stand etwas abseits von ihr und als sie ihn nun genauer betrachtete musste sie leicht lächeln.
 

Als Erwachsener würde er sicherlich ein Magnet für das weibliche Geschlecht werden und doch war ihr genau in diesem Augenblick, dass sie wohl selbst für seine Augen unsichtbar bleiben würde. Warum auf einmal tauchte dieses Gefühl in ihr auf? Nein, es stammte eindeutig nicht von ihr selbst und doch fühlte es sich recht vertraut für sie an. Wer immer diese vertraute Seele in ihr war, er schien wohl sehr darunter gelitten zu haben nie demjenigen erreichen zu können dem sein Herz an sich gehörte.
 

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„Diese Nummer ist vorerst nicht erreichbar. Bitte versuchen sie es zu einem späteren Zeitpunkt wieder“ vernahm er zum fünften Mal während er eisern versuchte den Sänger ihrer Band zu erreichen und so langsam begann er innerlich wegen ihm frustriert zu werden.
 

„Wieder nichts?“

„wieder nichts“
 

kam es sichtlich frustriert aus Kaito hervor, der sich aufs Sofa haute und sich eisern überlegte, was er denn sonst noch versuchen konnte um Shinto endlich zu erreichen. Yamato setzte sich nun zu ihm, fasste nach der Hand des Gitarristen und blickte diesen eingehend an als Takeru an der Seite ihres Mentors den Raum betrat. „Ich weiß, wo er ist“ sagte Takeru nur zu ihnen, worauf Kaito vom Sofa aufsprang und erst direkt vor ihrem Drummer stehen blieb, den er eingehend betrachtete.
 

„Kaito-kun, selbst wenn du Takeru-kun so anstarrst kann er dir den wahren Beweggrund eures Freundes nicht erklären“ meinte nun Daisuke zu ihm um die Situation so neutral wie möglich zu halten, legte seine Hand auf Kaitos Schulter, sah seine Schützlinge eingehend an und ihm war bewusst, dass hier viel an Aufklärungsbedarf bestand was den wahren Hizumi betraf. In kurzen Worten erzählte er Kaito, Yamato & Takeru von seiner eigenen Freundschaft mit Hizumi und einem weiteren Sänger namens Kyo, der direkt in Osaka beheimatet war. Er erzählte ihnen auch, wie eng diese Freundschaft unter ihnen dreien zu dem Zeitpunkt gewesen war und das Shinto vor seinem Verschwinden noch mit ihm geredet hatte.
 

„Shinto bat mich zwar euch gegenüber nichts zu sagen, doch im Grunde genommen habt ihr ein Anrecht zu wissen, was genau ihn momentan antreibt“ sagte Daisuke noch zu seinen Schützlingen, wobei ihm eine sichtliche Nachdenklichkeit bei allen dreien auffiel. „Seht einfach zu, dass ihr in einem Monat wegen den Aufnahmen wieder hier seid“ waren die weiteren Worte des Sängers, die er an die jungen Musiker richtete, dann verließ er den Raum und Kaito verstand sofort was ihr Mentor ihnen damit sagen wollte.
 

„Dann auf nach Osaka mit uns“

„Shinto schuldet uns noch eine saftige Erklärung“

„Ich hab ehrlich gesagt ein mulmiges Gefühl was diesen Kyo betrifft“
 

kam es nun aus Takeru hervor, worauf Kaito & Yamato ihren Drummer direkt anschauten und ehrlich gesagt kannten sie ihn nicht so unsicher. „Hör zu, Takeru, sollte er es auf einmal wagen dich wegen eines anderen Typens zu verlassen, dann bekommt er es mit mir zu tun“ kam es sofort aus Yamato hervor, der seine Arme in die Hüfte stemmte und ein Lächeln schlich sich dabei auf die feinen Lippen des Drummers. In diesem Punkt konnte er immer wieder auf seinen Freund aus Kindertagen zählen und er zog Yamato nun in eine kurze Umarmung. „Danke Yamato“ brachte er nun hervor, hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange und Kaito wirkte dabei nicht sonderlich begeistert.
 

„Meins“ meinte er nun leicht schmollend, schlang seine Arme um Yamato, hauchte diesem einen Kuss auf den Hals und der Bassist lief dabei leicht rot an. Auch wenn er nun mit Kaito wieder eine Beziehung führte die aufgrund ihrer vergangenen Ichs Karyu & Zero zustande gekommen war, so hegte Yamato immer noch tiefe Gefühle für Takeru in sich, die er geschickt vor dem Gitarristen verborgen halten konnte. „Als ob ich ihn dir weg nehmen würde“ meinte Takeru nur kopfschüttelnd darauf, piekte Kaito dabei in die Seite und Yamato wusste, dass es Takeru im Grunde genommen ebenfalls so erging wie ihm selbst.
 

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„Wo steckt denn Shigeru?“ wollte die rothaarige junge Frau nun unbedingt wissen, die sich zu Takato & Shiori gesellte und neugierig die beiden ansah. „Als ob ich die Auskunft wäre“ grummelte Takato nur darauf als es auf einmal zu regnen begann und begab sich ihnen ins Innere des Schulgebäude um ja trocken zu bleiben. „Shigeru-kun wird sicherlich bald auftauchen“ meinte Shiori recht zuverlässlich, die sich neben Takato auf die Stufen setzte, dabei Danae genau anschaute und diese leicht anlächelte. Die Rothaarige nickte nur darauf, setzte sich nun direkt neben Shiori und starrte ebenfalls hinaus, wo der Regen sichtlich an Stärke zugelegt hatte. „Soviel zu, es bleibt heut sonnig“ meinte Takato nun darauf, lehnte sich leicht zurück und richtete seinen Blick eher in Richtung Decke, wobei ein Stück seines linken Ärmels verrutschte als er seine Arme unter dem Kopf verschränkte.
 

Danae schluckte leicht als ihr die feinen Linien an Takatos Arm nun auffielen und sie biss sich dabei rasch auf die Lippen, denn inmitten der empfangenen Vision war ihr von den Spirits gezeigt worden wie sie einen ihrer Freunde von einst rasch wieder erkennen würde.
 

„Darf ich dich etwas fragen, Takato-san?“

„Klar, so fern es nicht das Thema Reinkarnation betrifft“

„Woher hast du denn diese Linien her?“

„Keine Ahnung, hab die schon von Geburt an“
 

kam es recht teilnahmslos aus Takato hervor, da er schon gewohnt war deswegen ständig gefragt zu werden. Nur Shigeru als auch Shiori waren bisher die Einzigen, die ihn nicht nach dem Ursprung dieser feinen Linien an seinem linken Arm befragten. Ehrlich gesagt verabscheute er jene Sorte von Leuten, die ihn aus reiner Neugier her mit unnötigen Fragen durchlöcherten. Doch er war wenigstens so höflich und schnauzte sie deswegen nicht gleich an, sondern dachte sich seine üblichen Worte dazu.
 

„Verzeih meine Neugier“ kam es rasch aus der Rothaarigen hervor, die darauf hin eine Strähne hinter das Ohr schob und merkwürdigerweise war sie die Erste, die sich direkt für ihre Fragerei bei ihm entschuldigte. Irgendwie kam ihm die jetzige Situation zwischen ihnen recht vertraut vor und Takato fragte sich gerade innerlich, wann & wo er schon einmal da hinein geraten war.
 

„Ascott-san, angenommen deine Theorie stimmt, weißt du auch wer wer ist?“

„Leider nein. Ich hab nur minimale Hinweise in meiner Vision bekommen, wie ich sie wieder erkenne, aber leider nicht als wer sie konkrekt wiedergeboren wurden“
 

antwortete sie ihm nun auf seine Frage, richtete seinen Blick auf sie und recht rasch fiel ihm ihre Nachdenklichkeit auf. So an sich gesehen war die Rothaarige auf ihre Weise doch recht attraktiv. „Wie lauten die Personen denn, die du angeblich in deiner Vision gesehen hast?“ wollte er nun wissen, setzte sich wieder auf und auch wenn er es nicht wirklich zugeben wollte fing ihm diese Theorie über eine mögliche Wiedergeburt doch an zu interessieren und ihm fiel gleich auf, dass selbst Shiori aufmerksam zuhörte.
 

„Niikura Kaoru, Niimura Tooru, Terachi Shinya, Hara Toshimasa & Andou Daisuke“ vernahm er Danae nun aufzählen, wobei ein ihm ein leises Schnauben entkam, da ein ihm vertrauter Name ebenfalls vorkam. // Verdammt, was wenn die Ärzte recht haben und es sind Altlasten aus meinem vorigen Leben? Soweit ich dank Erikas Hilfe weiß, hieß ja Kyo mit bürgerlichen Namen Niimura Tooru // schoss ihm der Gedanke gerade durch den Kopf und ehrlich gesagt begann er gerade zu fragen, wer von den restlichen Genannten wohl zu seinen Freunden Shigeru & Shiori passen könnte.
 

„Myaku-senpai und ich nehmen mit der Band Songs von Dir en Grey durch, daher kommen mir diese Namen recht vertraut vor“ meinte Shiori nur darauf, worauf Danae und auch er selbst die Jüngere eingehend anschauten, die recht verlegen nun ihren Blick senkte. „Nur wer jetzt wer ist kann ich leider nicht so genau sagen“ kam noch aus Shiori hervor, die leicht unsicher lächlte und ihre freunde dabei direkt anschaute. „Wenigstens eine Identität ist schon geklärt“ gab Danae schließlich zu, strich sich dabei durch ihr rotes Haar und grinste dabei leicht als Takato nun auffiel wie Shigeru samt der Schwarzhaarigen sich ihnen näherte.
 

„Lass mich mal raten, Ascott-san: gut aussehend, Grinsekatze, rot, liebenswert und recht naiv“ sagte Takato gerade direkt zu ihr ohne direkt zu ahnen, dass dies nicht seine eigenen Gedanken waren. Erstaunt wie Danae gerade war blickte sie den um ein Jahr jüngeren Mann eingehend an und sie fragte sich gerade geistig, woher Takato das alles wissen konnte, es sei denn in ihm schlummerte tatsächlich die Seele des Sängers von Dir en Grey.

das große Erwachen

„Dann wäre es im Grunde genommen besser für uns alle, du verschonst uns mit dem ganzen Hokus Pokus und kehrst unverzüglich dorthin zurück wo du her kommst, Ascott-san“ vernahm Takato nun kühl als auch leicht abwertend die Schwarzhaarige zur Älteren sagen, die ihre Arme verschränkte, an der Wand sich nun anlehnte und etwas an ihrer Körpersprache sagte ihm klar ins Gesicht, dass die Mittelschülerin offensichtlich ihre Ruhe vor dem haben wollte, was Danae glaubte wahr zu sein.
 

„Aber... Myaku-senpai...“

„Warum musstest du auch nur nach Osaka kommen? Warum bist du so vehement dahinter die Vergangenheit erneut aufzurollen? Verschone uns bloß damit, denn hier sind Leute anwesend, die vielleicht schon längst mit dem abgeschlossen haben was einmal geschehen war“
 

waren die weiteren Worte Myakus an die Rothaarige, die doch etwas perplex sie nun anschaute und auch Takato war sichtlich erstaunt über die Tatsache, wie verbittert als auch anklagend die Mittelschülerin teilweise dabei klang.
 

Auf ihn wirkte es fast so als wolle ein ganz bestimmter Teil in ihr unbedingt verhindern weiter in Ereignisse verwickelt zu werden, die sie sich selbst nicht in brauchbaren Worten erklären konnte. Ein kurzer Blick zu seinem Freund Shigeru schweifend ließ ihn leicht schlucken, denn der Ältere gab mit seiner Körpersprache einfach nur zu verstehen, dass er sich aus der gesamten Sache hinaus hielt. Selbst Shiori wirkte sichtlich verwirrt über das plötzliche Verhalten ihrer Freundin, denn so abweisend hatte sie Myaku bisher noch nie erlebt seit sie sich kannten. Fragend schaute sie daher nun zwischen Danae & Myaku, dabei setzte ihr ehrlich gesagt dieses herrschende Schweigen im Raum recht zu.
 

„Dann hätten wir alle ein recht normales als auch ereignisloses Leben vor uns, wenn deine Aussage von eben stimmt“ kam nun rasch aus Danae hervor, deren Blick in leichter Strenge nun auf der Schwarzhaarigen ruhte und sie selbst hatte in jüngeren Jahren sehr rasch teilweise sogar auf recht harte Weise gelernt die Entscheidung der Spirits niemals zu hinterfragen. Alles im Leben ergab seinen Sinn, denn nichts geschah grundlos oder zufällig.
 

Dank dieser Tatsache als auch den spirituellen Weg den ihre Eltern einschlugen hatte sie recht rasch als auch gefasst auf die Tatsache reagieren können schon einmal in dieser Welt gelebt zu haben. „Hör zu, Nyaru-san, alles im Kosmos hat seinen berechtigten Sinn. Auch wenn auf den ersten Blick hin manchmal nicht klar erkennbar ist welcher Grund dahinter steckt, es existiert immer einer“ sagte sie noch direkt zur Jüngeren gerichtet, dabei fiel ihr nur auf wie Myaku sie kurz anschaute, dann sich von ihnen abwandte und hinaus in den strömenden Regen verschwand.
 

Gerade als Shiori ihrer Freundin hinterher rennen wollte, konnte Shigeru sie in aller Ruhe davon überzeugen drinnen im Trockenen bei Takato zu bleiben und er ging nun selbst hinaus um in diesem Mistwetter nach der Schwarzhaarigen Ausschau zu halten. Ehrlich gesagt hatte Myakus Reaktion ihn eben ziemlich erstaunt, denn sie wirkte in erster Linie nicht so auf ihn als ob sie eisern versuchte alles abzukapseln was mit der Thematik Vergangenheit an sich zu tun hat.
 

Leider musste er der gleichaltrigen Amerikanerin auch wenn es ihm innerlich nicht sonderlich passte in diesem Punkt doch Recht geben. Manchmal blieben gewisse Absichten für einen bestimmten Zeitraum lang geschickt verborgen bevor man endlich ihre wahre Bedeutung heraus finden konnte. Doch warum war Myakus Reaktion vorhin so heftig gegenüber der Älteren ausgefallen? Diese Frage wurmte ihn doch sehr und leicht seufzend entdeckte er Myaku schließlich bei der alten Glyzinie in der Nähe zum Eingangstor angelehnt stehen.
 

Sie war vom anhaltenden starken Regen völlig durchnäßt worden, dabei hing ihr langes rabenschwarzes Haar nun wie ein dichter Vorhang direkt vor ihrem Gesicht und langsam schritt er nun auf sie näher zu. „Hey“ brachte er nur leise ihr gegenüber hervor, strich ihr nun vorsichtig das Haar zur Seite und innerlich musste er kurz schlucken, da ihr jetziger Anblick ihn völlig irritierte. Ob es nun der Regen war oder doch nur Tränen waren, die da in diesem Moment an ihren Wangen herab rannen konnte er auf die Schnelle nicht sagen, doch aus ihm unerklärlichen Gründen verspürte er auf einmal eine Art Schmerz tief in ihm aufgrund dieses ihm gebotenen Anblicks aufkommen.
 

Wieso setzte es ihm auf einmal so zu Myaku so zu sehen, obwohl sie sich doch erst heute zum ersten Mal wissentlich begegnet sind? Kurzerhand auf seine innere Stimme horchend beugte er sich nun zu ihr vor und strich ihr vorsichtig über die Wange, dabei hauchte er ihr ganz kurz einen Kuss auf die Lippen. Ein wohliges als auch recht vertraut wirkendes Kribbeln durchströmte ihm in diesem Augenblick, wobei er nebenbei auf einmal das Gefühl bekam unaufhörlich in die Tiefe zu fallen. Warm & kalt wurde ihm zugleich, dabei war ihm als würde eine andere Präsenz in ihm nun die gesamte Kontrolle über seinen gesamten Körper übernehmen.
 

Für ihn kam es fast schon wie eine halbe Ewigkeit vor und der Stich tief in seiner Brust wurde automatisch mehr als er klar erkennen konnte wer ihm in diesem Augenblick direkt gegenüber stand. „Kaoru“ kam es nur leise über seine Lippen, worauf ihm verstärkt stille Tränen die Wangen herab rannen und momentan hatte er eher das Gefühl von seinen eigenen verhassten Erinnerungen von damals heim gesucht zu werden. Einst gab es eine Zeit für ihn, da empfand er weitaus mehr für den Älteren, doch tief in seinem Inneren wohnte nur noch die Hoffnungslosigkeit seit sich dieser kurzerhand von ihm - Toshiya - abgewandt hatte.
 

Ein kurzes Nicken, mehr bekam er von Kaoru nicht mit, dabei zog sich alles in seinem Inneren weiter schmerzhaft zusammen, da in Wahrheit immer noch diese tiefen Gefühle für den Älteren in ihm inne wohnten. Er wollte im Augenblick nur noch einen gewaltigen Abstand zu Kaoru haben und gleichzeitig endlich in der Lage sein ihm nahe sein zu dürfen. Ehrlich gesagt verstand er selbst diesen großen auftretenden Widerspruch in seinem Inneren nicht ganz, trotzdem ließ er es in diesem Moment zu, dass Kaoru ihn sanft näher zu sich heran zog.
 

„Ich bin so froh, dich unbeschadet zu sehen“ vernahm er nun Kaorus Stimme leise zu ihm sagen, worauf er nur leicht schluckte und sein Herzschlag beschleunigte sich just in dem Augenblick als er deutlich fühlen konnte wie der Ältere sich bei ihm anschmiegte. Zögernd legte er schließlich seine Arme um Kaoru, dabei vergrub er teilweise sein Gesicht im dunklen Haarschopf seines Freundes und er konnte deutlich fühlen wie ihm deswegen weitere stille Tränen herab rannen.
 

Ja, es gab einst eine Zeit in seinem Leben, da hätte er alles in seiner Macht stehende nur für den einen Augenblick gegeben um Kaorus volle Aufmerksamkeit für sich selbst zu erlangen. Doch mittlerweile war er was seine persönlichen Erwartungen betraf innerlich soweit abgestumpft, dass es für ihn nur noch eine rein seelische Qual war den Älteren zu Gesicht zu bekommen. Aus dem jungen Mann von einst, der stets optimistisch eingestellt für die gute Laune innerhalb der gesamten Band sorgte war recht rasch ein verbitterter Pessimist geworden, der von ihrer gemeinsamen Vergangenheit einfach nichts mehr wissen wollte.
 

Shiori bemerkte erst jetzt beim Schultor die Limousine ihres Vaters geparkt stehen und deutete dabei Danae und Takato an, sie sollten gestaffelt zum Auto laufen. Für einen kurzen Augenblick war ihnen als würde auf einmal die Zeit um sie herum still stehen und eine andere Präsenz schien schlagartig in diesem Augenblick die Kontrolle über ihre Körper zu erlangen. Mit einer sichtlichen Schmollmiene lief nun Shinya direkt hinter seinem rothaarigen Freund auf das geparkte Auto zu, dabei war er vorerst froh im Trockenen zu sein.
 

Wie in aller Welt sie auf das Gelände einer Oberschule inmitten von Osaka bei so einem Sauwetter gelangt waren wusste er zwar im Augenblick nicht, doch er war mehr als froh über die Tatsache nicht ganz allein hier gestrandet zu sein. Erst als auch Kaoru und Toshiya in die Limousine eingestiegen waren fuhr diese los, dabei fiel ihm erst jetzt auf, dass die beiden ebenfalls von den gewaltigen Wassermassen nicht verschont geblieben waren. Ehrlich gesagt kam es ihm schon wie eine kleine Ewigkeit vor, dass die gesamte Band versammelt war.
 

Vor allem, nachdem nur noch Kyo, DIE und er selbst aktiv in der Band geblieben waren als Kaoru aufgrund von gesundheitlichen Problemen dahingehend seinen Rücktritt bei ihrem Management einreichen musste, da dieser aufgrund eines unerwarteten mentalen Zusammenbruchs nicht mehr einsatzfähig war. Toshiya hatte sich sofort nach Kaorus unmittelbaren Ausstiegs aus der Band aus der Musikszene komplett zurück gezogen gehabt und daher war es doch ein für ihn recht seltener Anblick geworden, sie alle fünf zusammen an einem Ort anwesend zu sehen.
 

Während der Fahrt ruhte Shinyas Blick vor allem auf Toshiya und es setzte ihn immer noch so zu, diese bestehende Bitterkeit in den einst stets schelmisch glitzernden und lebensfrohen rehbraunen Iriden als fixen Bestandteil ablesen zu können. Er bevorzugte in diesem Augenblick lieber das große Schweigen, dabei warf er einen kurzen Blick zu Kyo, der genau neben ihm saß und ebenfalls kein einziges Wort von sich gab. Nur an ihrem zweiten Gitarristen, der direkt neben Kyo saß konnte er eine gewisse innerliche Ruhe ablesen und innerlich begann sich Shinya nun die Frage zu stellen, was konkret der Älteren denn wusste.
 

************
 

Das Daisuke schließlich seinen Freunden verraten hatte, wieso er kurzerhand nach Osaka aufgebrochen war ahnte er in diesem Moment noch nicht und mit einem leisen Seufzer blickte er aus dem Fenster seines Hotelzimmers hinaus. Draußen regnete es gerade in Strömen, dabei war er noch knapp trocken im Hotel angekommen. Seit seinem Treffen mit seinem Freund von einst - Daisuke Andou, dem zweiten Mann an der Gitarre bei der Band Dir en Grey - war umgehend die Hoffnung in ihm erwacht, doch noch recht bald auf ihren gemeinsamen Freund zu treffen.
 

Mit dessen Reinkarnation hatte er kurzerhand Nummern ausgetauscht um so weiterhin in unmittelbaren Kontakt zu bleiben und ehrlich gesagt amüsierte es ihn sehr zu wissen, dass die Seele seines besten Freundes nun im Körper einer recht attraktiven jungen Frau steckte. Dabei war ihm selbst erneut der Gedanke gekommen wie er wohl selbst darauf reagiert hätte, wenn nicht Shinto sondern ein weibliches Wesen seine Wiedergeburt geworden wäre.
 

Na ja, bei Zero konnte er es sich wenigstens noch bildlich vorstellen als eine Frau wiedergeboren zu werden, vor allem da ihr Bassist dazu neigte in ihrer Anfangszeit als D‘espairsRay oft in engen Korsagen und Hotpants gekleidet zu den Proben als auch Interviews zu erschienen. Nur bei Karyu und Tsukasa schien er sich geistig nicht wirklich damit anfreunden zu können, dass sie in weiblichen Körpern wiedergeboren wären. Zum Glück steckten sie vier in männlichen Körpern. ,Als was er wohl wieder geboren wurde?‘ schoß ihm nun der Gedanke durch den Kopf, stand nachdenklich vor dem Fenster, verschränkte dabei die Arme hinter seinem Rücken und richtete seinen Blick auf den Wasserschwall, den der herrschende Regen nun zu bilden begann.
 

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Da die Ausläufer eines vorbei ziehenden Taifuns die Präfektur Osaka entlang der Küste streiften waren die fünf Freunde somit im Haus der Familie Takemoto vorerst gestrandet und Kyo war regelrecht erstaunt wie entgegen kommend als auch freundlich der Hausherr ihnen gegenüber war. Ahnte dieser etwa, wer sie in Wirklichkeit waren? Nachdenklich wie er gerade war schritt er durch das Haus und entdeckte so die Bibliothek, in der sich ihr leader-sama kurzerhand zurück gezogen hatte. Shinya war ebenfalls anwesend, doch ihr Küken war auf sichtlichen Abstand zu Kaoru geblieben und ehrlich gesagt wunderte er sich doch, was hier konkret los war.
 

„Was ist los?“

„Er weigert sich mit Kaoru zu sprechen“
 

hörte er Shinya nun leise zu ihm sagen, worauf er sich auf die Lippen biß und rasch wurde ihm klar, wieso der Ältere so einen verbitterten Eindruck auf ihn machte. Schließlich war er neben dem Jüngeren recht rasch dahinter gekommen, welche Art von Gefühlen Kaoru tatsächlich für ihren Bassisten empfand und im Grunde genommen zerfraß es ihn förmlich, seinen Freund so verzweifelt zu sehen. Denn er war ja selbst in einer ähnlichen Lage im Bezug zu ihrem zweiten Gitarristen gesehen, doch entgegen zu Kaoru hatte er niemanden aus der Band damit betraut was wirklich tief in seinem Inneren vorging.
 

,Ich kann mir schon denken wo er ist‘ schoß ihm der Gedanke gerade durch den Kopf, der tief in seinem Inneren einen kurzen Stich auslöste und umgehend richtete er seinen Blick auf ein Regal voll mit Büchern, die in Romaji verfasst nach dem Anfangsbuchstaben ausgehend ordentlich geordnet waren. Die Leseratte an sich war er nie wirklich gewesen, doch ab & an hatte er doch in der Suche nach neuen Quellen zur Inspiration sich eines zur Brust genommen und gelesen. Kurz blieb er vor dem Regal stehen, holte ein recht dickes Buch daraus hervor und beim Aufschlagen der ersten Seite stellte er umgehend fest, dass dieses in Englisch verfasst war. Ein leises, aber doch recht kurzes Aufschnauben entkam ihm, denn er kannte nur eine Person in seinem persönlichen Umfeld, die dieser Sprache doch etwas mächtiger war als er selbst es je gewesen wäre.
 

In dem Gästezimmer, in dem man sie kurzerhand unterbrachte saß der Schwarzhaarige mit angezogenen Knien vor dem Fenster und starrte unentwegt in den anhaltenden Regen hinaus, dabei schwieg er eisern vor sich hin. Kaorus Worte als auch seine Reaktion von vorhin wollten ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. In seinen Augen wirkte es wie ein wahrer Widerspruch. Schließlich war es ja der Ältere gewesen, der sich kurzerhand von ihm komplett abgewandt hat und auf einmal wurde er sogar von ihm umarmt? Ehrlich gesagt war er aufgrund dieses Verhaltens sichtlich verwirrt, denn er wusste auf einmal nicht mehr, wie und wo er Kaoru nun konkret einordnen sollte. Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen als er sich mit der Stirn am kalten Glas anlehnte und er schloß dabei seine Augen. Warum befanden sie sich alle fünf zusammen an einem Ort wieder? Was genau war geschehen? Wieso wirkte Kaoru vorhin so erleichtert ihn zu sehen, wenn dieser doch nichts mehr von ihm - Toshiya - wissen wollte? So viele Fragen auf einmal, die durch seinen Kopf schoßen und er kam zu keiner brauchbaren Antwort.

I ask you for a date - Danae/Takao

„Aniki“ riß ihn sein Bruder gerade aus seiner Gedankenwelt heraus und ehrlich gesagt war es ihm langsam aber sicher doch etwas peinlich, dass er in den letzten Tagen auf geistiger Ebene gesehen plötzlich so abwesend wirkte. Seit dem Schulfest vor drei Monaten war nichts mehr so wie er es im Ablauf her gewohnt war.
 

Vor allem Nachts kurz vor dem Einschlafen kreisten seine Gedanken meist um die junge Schwarzhaarige, deren Anblick mitten im Regen sich förmlich in sein Gedächtnis gebrannt hat. Irgendwie hatte er innerlich das Gefühl nicht wirklich mit jemanden darüber reden zu können über diese ständige Bitterkeit, die zeitweise ohne jegliche Vorwarnung in ihm hoch kommt und daher hatte er begonnen sich noch mehr in seine Bücher zu verstecken als er an sich schon tat.
 

Auch wenn er ganz genau tief in seinem Inneren wusste, dass er dadurch eine gewisse Sorge innerhalb seiner Freunde Shiori & Takato erweckt, so empfand er die selbst gewählte Isolation momentan mehr als passend für sich selbst. Vor allem, seit eine andere Seite in ihm nun erwacht war mit der er ehrlich gesagt mehr als überfordert war. Er - Mugen Shigeru - versuchte sich soweit wie möglich zu dieser in ihm erwachten Seite zu distanzieren, doch er wurde dadurch nur unweigerlich an die Worte der Amerikanerin erinnert, die sie ja schon vor drei Monaten an ihn und an seine Freunde gerichtet hat.
 

Ja, jetzt in diesem Augenblick musste er sogar Nyaru-san mit ihrer damals getätigten Aussage in einem Punkt recht geben. Warum in aller Welt waren ausgerechnet sie fünf in etwas verwickelt, womit sie im Grunde genommen zum Großteil doch recht unfreiwillig involviert wurden? So gesehen konnte er in aller Ruhe zu 100% darauf verzichten die Seele eines verbitterten Mannes in sich zu tragen, der offensichtlich viel zu stur als auch zu stolz dazu war um sich selbst gegenüber seine wahren Gefühle die er tief in sich trägt einzugestehen.
 

„Aniki, wir müssen los“ erinnerte ihn sein kleiner Bruder gerade, der an seinem Ärmel zog und mit einem Verdrehen seiner Augen reagierte er schließlich auf ihn. Momentan war er für den Jüngeren verantwortlich, da seine Eltern sich für eine ganze Woche in Singapur auf Geschäftsreise befanden. Ihre Mutter war nur deshalb kurzfristig mitgeflogen um dem Gesprächspartner ihres Mannes eine gewisse Höflichkeit als auch Respekt gegenüber zu erweisen und somit musste er - Shigeru - bevor er selbst zur Schule ging seinen kleinen Bruder bei dessen Schule absetzen.
 

Auf den Weg dorthin schweiften seine Gedanken wieder daran ab, womit er im Augenblick innerlich gesehen sichtlich zu kämpfen hatte. Die andere Seite in ihm erwachte meist dann, wenn er sich entweder zu sehr am Boden fühlte oder ziemlich glücklich war. Doch leider häuften sich in der letzten Zeit die Tage an denen er sich deutlich niedergeschlagen fühlte und somit war er doch häufiger mit dieser ihm fremden Seite in ihm schlummernd konfrontiert als ihm ehrlich gesagt lieb war.
 

Shigeru fasste in deisem Augenblick einen Entschluß. Er musste unbedingt heraus finden wie die Amerikanerin eigentlich mit dieser Tatsache klar kam, dass in ihr noch eine unbekannte Seele hauste. Wie schaffte sie es bitte so ruhig & gelassen zu bleiben, obwohl er sich selbst sichtlich damit überfordert fühlte?
 

Am besten wäre ja noch, er inkludiert Shiori & Takato in dieses klärende Gespräch mit ihr mit ein, denn schließlich war sie ja in seinen Augen gesehen der Auslöser für dieses ganze Schlamassel. Warte mal, wenn Shiori zu diesem Gespräch zustimmt, würde dann auch Nyaru-san kurzerhand auftauchen? Ein leicht mulmiges Gefühl machte sich gerade in seiner Brust breit, denn ehrlich gesagt wusste er nicht so wirklich wie er nun der Jüngeren gegenüber entgegen treten sollte nachdem er sie ja einfach so geküsst hatte.
 

************
 

Vor drei Monaten war er in Osaka gewesen, wobei er regelrecht überrascht darauf reagiert hatte als ihm auf einmal seine Freunde gegenüber standen. Verlegen wie er war schenkte er ihnen gegenüber schließlich reinen Wein ein und seitdem steckten sie wieder in Tokyo inmitten von Aufnahmen.
 

Einzig Daisuke hatte konkret verstanden, wieso er so dringend in diese Metropole fahren musste. Schließlich war dieser ja damals nicht nur mit Hizumi, sondern auch mit Kyo recht gut befreundet gewesen.
 

Momentan legten sie eine kleine Pause ein, die er gleich dazu ausnutzte hinaus auf die Terrasse zu gehen um frische Luft zu schnappen und um seine gesamten eingelangten Kurznachrichten zu checken.
 

Ein kurzes Lächeln huschte ihm über die Lippen als er von Danae schließlich ihre Zusage erhielt, dass sie dieses Wochenende auf jeden Fall nach Tokyo kommen würde. Im Grunde genommen mochte er die junge Frau mit den roten Haaren sehr, denn sie erinnerte ihn allein vom Wesen her stark an den zweiten Gitarristen der Band Dir en Grey.
 

„Kommst du, Shinto?“ hörte er Yamato nun nachfragen, der ebenfalls kurz hinaus ins Freie gekommen war um nach ihren Sänger zu sehen, nickte nur rasch als Antwort, tippte noch schnell an Danae die Antwort er würde sie vom Bahnhof am Freitag abholen und folgte dann seinem Freund wieder hinein ins Studio.
 

„Kaito, wäre es möglich...?“

„Nein, vorerst können wir uns keine weiteren unplanmäßigen Ausflüge leisten“
 

vernahm er Kaito recht streng darauf antworten, seufzte kurz auf und ehrlich gesagt hatte er doch nur seinen Freund fragen wollen, ob sie gestaffelt nach Osaka fahren konnten.
 

Das sie als Band auch einen gewissen Terminplan einzuhalten haben war ihm schon bewusst, doch er wollte unbedingt so rasch wie möglich den jungen Mann treffen in dem die Seele des Sängers von Dir en Grey nun hauste.
 

Zwar wusste er dank Danae, dass Kyos Wiedergeburt mit ihr auf die gleiche Schule ging und ein Jahr jünger als sie war, doch er spürte auch deutlich wie ungeduldig Hizumi wirkte wieder nach Osaka zu gelangen. Eines war sich Shinto in diesem Punkt definitiv sicher: die beiden Sänger musste wohl ein recht starkes Band der Freundschaft verbunden haben. Anders konnte er sich sonst Hizumis Bestreben den anderen Sänger zu sehen im Moment nicht erklären.
 

************
 

Gerade am Weg zur Schule piepste kurz ihr Mobiltelefon und Danae fiel sofort die Nachricht auf, welche von Shinto Hizumi stammt. In den vergangenen Wochen war sie mit ihm in regen Kontakt geblieben, gleichzeitig war sie auch in der Lage gewesen sich mit Shiori soweit zu befreunden, dass sie sogar schon zusammen ein Wochenende verbrachten. Nur zu Nyaru Myaku als auch Mugen Shigeru schien es in ihren Augen doch nicht so leicht zu werden sie als Freunde zu gewinnen und ohne es zu wollen seufzte sie leicht auf.
 

Wie in aller Welt sollte sie ihnen nur klar machen, dass sie nur gemeinsam den Grund heraus finden konnten weshalb in ihnen die Seelen der fünf Männer wiedergeboren wurden die einst in der Formation Dir en grey landesweit bekannt waren? Wenigstens Shiori zeigte sich dahingehend bereit, mehr über die Person zu erfahren, die sie einst einmal gewesen war.
 

„Takato-kun, hast du einen Augenblick Zeit?“

„Um was geht es denn?“

„Hast du zufällig dieses Wochenende schon etwas vor?“
 

schoß gleich einmal die Frage aus ihr hervor, ging direkt neben ihm hinein ins Gebäude, richtete sich dabei ihre roten Haare und augenblicklich begannen einige der anderen anwesenden Schüler gleich zu tuscheln.
 

„Nein, bis jetzt noch nicht“

„Gut, dann kommst du am Freitag mit mir mit. Gleich nach der Schule am Bahnhof und vergiss nicht, ein paar schicke Klamotten mitzunehmen“
 

meinte sie noch zu ihm, lächelte ihn dabei sanft an, dann eilte sie den Gang entlang auf drei Mädchen aus ihrer Klasse zu und Takato blieb sichtlich sprachlos vor dem Schuhregal stehen.
 

Bildete er sich das gerade eben ein oder hatte ihn Danae Ascott eben zu ihrer persönlichen Begleitung fürs Wochenende erkoren? Seine Schultasche schulternd ging er mit einem für ihn typischen Blick nun zu seiner eigenen Klasse und erst als er bei seinem Platz saß wurde ihm innerlich bewusst, dass es sich hier ja um ein Date handelt.
 

Verdammt, was sollte er nun tun? Er war bisher noch nie in seinem Leben mit einem Mädchen fort gewesen. Na ja, höchstens paar Mal mit Shigeru & Shiori, dass er etwas unternommen hat und das war während der Ferienzeit. In seinem Hirn arbeitete es gerade fieberhaft, da er sich gerade fragte weshalb sie wohl den Bahnhof als Treffpunkt auserkoren hat und ihm kamen dabei zwei passende Gründe in den Sinn.
 

Der erste Grund wäre natürlich auf in die Hauptstadt, da man ja bekanntlich mit dem Shinkansen nur zwei Stunden von Osaka nach Tokyo fuhr. Grund Nummer zwei wäre für ihn logischer Weise ein Konzert gewesen, doch davon hatte er die Mädchen in seiner Klasse nicht reden gehört.
 

Geschickt ignorierte er die Blicke seiner Klassenkameraden, welche ihn teilweise neidisch und teilweise auch böse ansahen. Hey, er war schließlich nicht derjenige gewesen der Danae kurzerhand ausfragte ob sie etwas zusammen unternehmen sollten, sondern es war genau gesehen umgekehrt der Fall. Ob sie das nur tat, weil Kyos Seele tief in ihm schlummerte oder wollte sie ihn tatsächlich etwas besser kennen lernen?
 

Anfangs wusste er ehrlich gesagt nicht so recht wie er sich mit dieser Tatsache abfinden sollte, doch als er in aller Ruhe jenen Ordner mit Informationen über den Sänger von Dir en grey wieder durchblätterte den seine Schwester damals in harter Arbeit für ihn erstellt hatte wurde ihm innerlich nur bewusst gemacht, dass sie scheinbar als einzige Person in der Familie recht rasch die Verbindung fand. Eine unsichtbare Bande, die ihn - Takato Suou - an den Sänger von Dir en grey regelrecht band. Ein leises Seufzen entweicht seinen Lippen, denn wenn er ehrlich sein soll mit sich selbst, dann wäre ihm jedes andere Mitglied dieser Band lieber gewesen. Jeder, außer Kyo.
 

************
 

„Takato, kommst du noch mit?“

„Was hast du vor?“

„Ich wollte bei der Kendoschule vorbei schauen, die Nyaru-sans Onkel gehört“
 

sagte er seinem Freund mit dem er wie üblich die Mittagspause draußen im Hof verbringt und ihn dabei anschaut.
 

Der um ein Jahr Jüngere nickte nur zustimmend, worauf er nun leicht lächelte und ehrlich gesagt beruhigte es ihn innerlich klein wenig nicht unbedingt ganz allein dort hinzugehen. Er hatte sich nun soweit aufgerafft, dass er einen kurzen Abstecher in die Kendoschule machen wollte und bei Bedarf würde er sich sogar gleich als Schüler einschreiben lassen.
 

Obendrein wollte er doch recht gern die junge Schwarzhaarige wieder zu Gesicht bekommen die ja mit Shiori auf die gleiche Schule ging. Denn er wollte unbedingt wissen, wie es ihr zur Zeit geht. Auch wenn er nicht so recht wusste weshalb, aber er bekam einfach ihren Anblick wie sie im strömenden Regen beim Baum angelehnt stand nicht mehr aus dem Kopf hinaus. Wie ihr langes schwarzes Haar wie fließende schwarze Seide zum Großteil ihr Gesicht bedeckt. Dieses beklemmende Gefühl tief in seiner Brust als er sie so entdeckte. Der Drang sie einfach in seine Arme zu schließen und niemals mehr los zu lassen.
 

Diese Art von Gefühle waren ehrlich gesagt doch recht neu für ihn, da er bisher noch nie so für eine andere Person empfand egal ob jetzt Junge oder Mädchen. Außerdem wusste er nicht so recht wie er diese Thematik gegenüber seinen Eltern anschneiden soll. Denn seine Mutter war der Ansicht er würde noch etwas Wichtiges in seinem Leben verpassen, wenn er sich nur ständig in seine Bücher vergrub. Zwar akzeptierten beide seinen Wunsch Medizin als auch Jus zu studieren, doch in ihren Augen sollte er langsam aber sicher beginnen sich auch anderen Menschen gegenüber klein wenig zu öffnen. Im späteren Leben würde er ja nicht andauernd mit Shiori und Takato zu tun bekommen und daher konnte er doch recht gut verstehen warum seine Eltern sich da doch etwas zu sorgen begannen.
 

„Ihr Onkel hat eine Kendoschule, woher weißt du das schon wieder?“

„Sie hat es mir persönlich erzählt“
 

antwortete er auf die Frage seines Freundes, wies dabei ein kurzes Lächeln auf und trank dabei von seinem Tee. Die Meishi dieser Schule die ihm Myaku kurzerhand gab hatte er in seiner Schultasche ständig mit sich.
 

„Shiori will sich mit uns allen treffen“

„Wann genau?“

„Nächstes Wochenende“
 

sagt Takato nun, der ein Onigiri aufgefuttert hat und ihn dabei direkt ansieht. Ein kurzes Nicken folgt als Antwort. Augenblicklich ahnte er schon wen Shiori exakt meint und ein leises Seufzen entkam ihm. Das sie ausgerechnet auch noch die Amerikanerin einlud. Groß daran ändern konnte er ja schließlich nichts. Im Moment der Stille der sie eben umgibt begann er sich zu fragen wieso das Treffen nicht schon diese Woche statt fand. ,Vielleicht ist ja Nyaru-san zu beschäftigt mit ihrem Training‘ schoß ihm der Gedanke durch den Kopf, aß sein Onigiri auf und richtete dabei seinen Blick in den bewölkten Himmel.
 

***********
 

„Stimmt etwas nicht? Du siehst so bedrückt aus“ fragt Yamato nun seinen Kindheitsfreund der so eben mit ihm nach den Proben mit gekommen war. Kaito hat sie beide schon heim geschickt, da er unter vier Augen mit Shinto reden will. „Es ist nichts, wirklich“ bringt Takeru nun hervor als er den fragenden Blick des Bassisten auf sich fühlt und sogar zu lächeln versucht.
 

„Es ist wegen Shinto, habe ich recht?“

„Ja...“
 

bringt er schließlich schwer seufzend hervor, lehnt seine Arme am Geländer des Balkons ab und lässt nun seinen Kopf darauf ruhen. In letzter Zeit weiß er ehrlich gesagt nicht mehr, was in ihrem Sänger vor sich geht. Es ist fast so als käme er nicht einmal mehr zu ihm hindurch. Yamato streicht ihm über den Rücken und lässt seinen Blick einfühlend auf ihm ruhen.
 

„Seit er nach Osaka aufgebrochen ist erkenne ich ihn kaum wieder“ kommt es nach einer Weile aus ihm mit einem Seufzer hervor, starrt in den nächtlichen Himmel und so langsam beginnt er innerlich zu bezweifeln, dass seine Beziehung zum Sänger weiterhin Bestand hat.
 

Wenn er ehrlich sein muss begann er auch schon sich selbst zu hinterfragen, weshalb er unbedingt auf Tsukasa gehört und mit Shinto eine Beziehung begonnen hat. Denn eigentlich gehört sein Herz immer noch dem Bassisten ihrer Band Zetsubou no Kage. Doch diese Gefühle hat er gekonnt zur Seite geschoben. Yamato war offensichtlich glücklich in seiner jetzigen Beziehung zu Kaito. Daher hat er jeglichen Anspruch verloren diese Art von Gefühlen in sich für den Bassisten zu zulassen.
 

„Weißt du was? Du bleibst einfach über Nacht hier und wir machen uns einen schönen Abend“ vernimmt er seinen Kindheitsfreund nun sagen und ein Lächeln huscht dabei über seine Lippen als Yamato ihm dabei einen Arm über die Schulter legt. Ja, mit Yamato hat er schon so viel durchgestanden, dass er wirklich froh ist diesen als Freund zu haben.
 

„Ich danke dir“

„Nur keine Ursache“
 

sagt dieser zu ihm, lächelt ihn sanft an und für einen Augenblick bildet er sich sogar ein, dass er so etwas wie leichte Sehnsucht inmitten von Yamatos Augen erkennt. Fast so als würde dieser ebenfalls jene Zeit vermissen wo sie weitaus mehr als nur beste Freunde waren.



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