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Der Meteorit

von

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Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?

„Kesekesekesekese, “ das Lachen hallt durch die leere Stadt. Die Straßen sind wie leergefegt. Die Trümmer beseitigt. Nur noch Ruinen und Bäume. Keine Menschen. Keine Marine. Kein Kind.

Das Lachen wird lauter und der Schatten löst sich von der kalten Mauerwand. Die großen pechschwarzen Stiefel betreten den schmalen Weg mit regelmäßigen Klack-Geräuschen. Klack…klack…klack….

„Alles verläuft nach Plan, “ sagt die raue Stimme und redet in eine kleine Teleschnecke. Die Augen des Kommunikationsgeräts blicken ihn zufrieden an.

„Und der Meteorit?“ kommt es aus dem Mund der Schnecke. Die Stimme klingt technisch verzerrt, sodass man nicht sagen kann, ob es ein Mann, oder eine Frau ist.

„Noch nicht gesichtet. Ich mache mich sofort auf den Weg, “ sagt wieder die dunkle Gestalt. Inzwischen ist er am Stadtrand angekommen und dreht sich um. Der Anblick der Zerstörung sorgt für ein viel zu breites Grinsen auf seinem Gesicht. Der Mund gibt eine Reihe weißer Zähne preis. Die fleischfarbene Zunge leckt über die blassen Lippen.

Doch plötzlich verändert sich sein Gesichtsausdruck. Das Grinsen löst sich auf. Die giftgrünen Augen verformen sich zu kleinen Schlitzen.

„Dann beeilen Sie sich! Wir haben nicht ewig Zeit!“ ruft wieder die unbekannte Stimme aus der anderen Leitung.
 

Zwei große Augen starren regungslos auf die schwarze Gestalt. Der Teddy klemmt noch immer zwischen ihren Armen, als das Mädchen einen Blick riskiert und die Deckung verlässt.

Kinder haben oft die Eigenschaft unbekannten Dingen einen neuen Namen zu geben. Wenn sie Erwachsene nicht kennen, heißen sie ‚Tante‘ und ‚Onkel‘. Doch dieses Mädchen hat einen viel treffenderen Namen gefunden. Die dunkle Gestalt mit den schwarzen Stiefeln, dem schwarzen Umhang, den langen schwarzen Haaren, den giftgrünen Augen und der kalten Stimme.

Yūrei.

Dunkle Seele.

‚Yūrei‘ ist gerade dabei aufzulegen. Er spricht noch einen Satz in die Teleschnecke und schaut auf das Meer. Auch die Augen des Mädchens lösen sich von der schwarzen Gestalt und blicken auf den blauen Ozean.

Ein kleiner Punkt erscheint am Horizont. Ein Schiff. Yūrei holt ein Fernglas aus deiner Hosentasche und klappt es aus, sodass sich die Länge fast verdreifacht. Er kneift das linke Auge zu und sieht mit dem anderen auf das Meer.
 

Nach einer Weile hat er wieder den schwarzen Punkt vor seinem Auge. Er ist zu einem unscharfen Fleck verformt. Doch nachdem Yūrei die Schärfe richtig eingestellt hat kann er das Schiff deutlich erkennen. Den Bug. Den Mast. Die Piratenflagge. Den Strohhut-Totenkopf auf dem Segel.

„Wir bekommen Besuch…“ murmelt die dunkle Gestalt wieder und verschwindet lautlos wieder im Wald.

Das kleine Mädchen tritt nach einigen Minuten langsam aus ihrem Versteck. Ihre dünnen Beine wackeln nervös. Der Wind bringt ihre langen Haare zum wehen. Sie dreht sich um und der dichte Wald verschluckt sie.
 

„Seltsam…“ der Kanonier dreht an seinem Augenglas und mustert die leere Küste. Der Hafen steht verlassen. Die Trümmer liegen auf einem großen Haufen am Stadtrand.

„Kannst du was sehen, Lysop?!“ ruft Nami vom Bug aus. Sie legt den Kopf in den Nacken, sodass ihre orangen Haare bis zu den Oberschenkeln reichen.

„Nein. Nichts! Das ist ja das Seltsame!“ antwortet Lysop.

„Super! Dann können wir ja direkt den Anker auswerfen, “ freut sich Ruffy, der es sich auf der Reling gemütlich gemacht hat. Seine Beine schaukeln immer wieder vor und zurück. Seine Sandalen liegen derweil einen Meter vor ihm auf den Planken und werden gerade von der Navigatorin genervt aufgehoben.

„Jeder Vollidiot merkt doch, dass das ne Falle ist! Die Marineschiffe können sich doch nicht einfach in Luft aufgelöst haben!“ Nami wirft ihrem Käpt’n seine Schuhe entgegen und widmet sich wieder der angesteuerten Insel.

„Der Strohhut hat ausnahmsweise Recht, “ kommt es Plötzlich von Law. Auch er sitzt auf der Reling und hat die Beine überschlagen. Das lange Schwert lehnt neben ihm. Der kleine Stoffbommel weht unruhig mit dem Wind.

„Das soll doch wohl ein Scherz sein, “ Sanji schnippt seinen Glühstengel von Bord und gesellt sich zu Robin und Chopper, die bis jetzt nur still und mit gepackten Rucksäcken neben dem Steuerrad stehen. Franky lenkt das Schiff geradewegs auf den Hafen zu.

„Siehst du, “ grinst Ruffy nur weiter.

„Die Marine denkt doch nicht, dass Piraten so dämlich sind und in diese Falle tappen werden. Wenn wir aber genau das tun, haben wir den Überraschungsvorteil auf unserer Seite, “

„Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht?“ die Navigatorin rollt mit den Augen. Der sarkastische Unterton bringt den Käpt’n zum Lachen. Er springt vom Geländer und hangelt sich auf eine der Spitzen des Löwenkopfes. Er nimmt die Hände vor das Gesicht und formt mit den Daumen und Zeigefingern einen Rahmen, als ob er die Insel auf ein gedankliches Foto kriegen möchte. Dann hüpft er wieder auf das Holz und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Seine Crew beobachtet ihn mit mehr oder weniger verwirrten Blicken.

„Segel einholen! Anker auswerfen!“ kommandiert er. Zorro und Lysop ziehen wie befohlen das große Segel ein. Brook lässt derweilen den Katzenpfoten-Anker ins Meer sinken. Einige Luftblasen zerplatzen an der Oberfläche. Die Oberfläche beruhigt sich wieder und scheint die Kette geschluckt zu haben.

Nun treten auch die restlichen Piraten zum Vorschein. Sie versammeln sich am Bug und bilden einen Halbkreis um Ruffy, der sich grinsend vor dem Steuerrad positioniert hat.

„Warum legen wir jetzt schon an? Wir müssen noch ein Stück fahren, “ Nami stemmt empört die Fäuste in die Hüfte. Ihr Blick prallt an dem Strohhutträger ab.

„Was hast du vor, Strohhut?“ misstrauisch begutachtet der Chirurg den Gummijungen. Ruffy schleudert seine Arme nach oben. Je eine Hand greift eine Spitze der Gallionsfigur.

„Franky! Pass du bitte auf die Sunny auf bis wir wieder da sind!“ ruft Ruffy und lacht die letzten Wörter nur noch amüsiert nach hinten. Der Cyborg zieht skeptisch eine Augenbraue nach oben, doch dann legt er seine Sonnenbrille wieder über die Augen.

„Kein Problem, Käpt’n. Überlass das ruhig mir!“

„Super!“ der Gummijunge dreht seinen Kopf wieder nach vorne. Seine Freunde warten noch immer ungeduldig auf die Anweisungen. Ruffys Arme haben sich außerhalb des Kreises gespannt.

„Na toll…“ murmelt Zorro nur genervt, der die Katastrophe schon kommen sieht.

„Was?! Nein! Das wagst du nicht!“ panisch hält die Navigatorin die Arme nach vorne. Doch dafür ist es schon zu spät.

„Gum Gum CREWRAKETEEEE!!! “ brüllt er durch die Luft und wird zusammen mit den anderen durch den Himmel geschleudert.

„RUFFY!“

„DU BIST SO WAS VON ERLEDIGT!“

„VOLLIDIOOOOOOOoooo…“ schreien die Piraten und verteilen sich kreuz und quer über die gesamte Insel Gelarin.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kirishuka
2017-02-14T16:50:29+00:00 14.02.2017 17:50
Das kann ja was werden...... *^*


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