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A Vacation like an Illusion

[FranxReader]
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A Vacation like an Illusion

A Vacation like an Illusion
 

„Ach verdammt!“, entnervt lässt du dich auf einer kleinen Mauer nieder und siehst gefrustet in Richtung Meer. Du bist mit deinen Freundinnen im Urlaub in Italien, genauer gesagt auf Sizilien in der Stadt Palermo. Gerade habt ihr euch ein bisschen die Stadt angesehen, jedoch wurdest du von den Anderen getrennt, als du dir ein schön gestaltetes Haus etwas länger angesehen hast. Natürlich hast du versucht ihnen zu folgen, aber du konntest sie nicht finden. Auch mit dem Handy kannst du keinen erreichen, da du dieses gerade heute auf deinem Nachttisch im Hotel liegengelassen hast. Den Weg zu eurem Hotel kannst du auch nicht mehr finden und mit den wenigen italienischen Vokabeln die du kannst, traust du dich nicht einen Passanten zu fragen. Deswegen sitzt du jetzt auf der kleinen Mauer und überlegst was du machen sollst.
 

„Verdammter Fake-Prinz“, hörst du plötzlich neben dir und schaust zur Seite. Dort sitzt ein Junge ungefähr in deinem Alter, mit grünen Haaren sowie Augen, mit einem großen Froschhut und langen Klamotten im Froschsitz neben dir. Sein Blick ist ziemlich monoton auf das Treiben auf der Straße gerichtet. Du brauchst ein bisschen bis du alles verarbeitet hast, immerhin sitzt ein etwas merkwürdiger Kerl neben dir. Wer trägt bei so einem warmen Wetter so lange Klamotten und erst recht so einen albernen Hut? Wobei der Hut ja zur Sitzhaltung passt. Fehlt nur noch das er quakt. Als du dann wirklich einen solchen Laut hörst, kannst du nicht anders als zu kichern. Das Quaken war zwar nicht von dem Jungen ausgegangen, aber das Gesamtbild war einfach zu gut. Nun richtet sich der monotone Blick des Jungen auf dich. Dir ist peinlich, dass er gesehen hat wie du über ihn gekichert hast, deshalb willst du dich entschuldigen. „Mi scusi“, sagst du, in der Hoffnung es richtig ausgesprochen zu haben. Er nickt nur und dreht seinen Kopf wieder zur Straße. Auch du drehst dich wieder in Richtung Meer und seufzt frustriert auf, weil du immer noch nicht weißt, wie du zu deinen Freundinnen kommst.
 

Auf einmal fängt der Junge neben dir an italienisch zu reden. Als du deinen Kopf zu ihm drehst siehst du, dass er dich anschaut. Anscheinend hat er mit dir geredet. Leider hast du kein Wort verstanden und das versuchst du ihm zu sagen. „Äh non capisco.“ Kurz mustert dich der Junge, dann spricht er wieder, nur langsamer. Aber du verstehst trotzdem kaum was. „Non parlo italiano“, versuchst du ihm zu sagen was dein Problem ist. „Sag das doch gleich“, sagt er dann plötzlich in deiner Sprache. „Tut mir leid“, entschuldigst du dich, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre. „Eigentlich hab ich dich nur gefragt was du hast und ob ich vielleicht helfen kann.“ „Oh danke der Nachfrage, aber es ist alles in Ordnung“, du willst andere nicht mit deinen Problemen nerven. „Sieht nicht so aus, deine Mimik, Haltung und der Seufzer sprechen gegen deine Aussage“, stellt er immer noch monoton fest. Ertappt siehst du zur Seite. „Na ja ich hab meine Freunde verloren und mich dann verlaufen, jetzt finde ich mein Hotel nicht mehr“, erklärst du deine Lage. „Wie heißt dein Hotel? Dann bring ich dich hin.“ Schnell durchsuchst du deine Tasche und ziehst schließlich einen Flyer des Hotels heraus, in welchem du mit deinen Freundinnen übernachtest. „Miramare“, du zeigst ihm noch den Flyer auf welchem das Hotel abgebildet ist. Er sieht es sich kurz an und springt dann von der Mauer. Nachdem er sich in Bewegung gesetzt hat, folgst du ihm rasch. Dabei musst du keine Angst haben ihn in der Menge zu verlieren, denn sein Froschhut ist ja ziemlich auffällig.
 

Ihr redet auf dem Weg nicht, was dich irgendwie stört. Jedoch schüchtert dich sein immer noch monotoner Blick etwas ein. Bis ihr am Hotel ankommt dauert es eigentlich gar nicht lange und das ärgert dich, denn du hast es ja trotzdem nicht gefunden. „Wir sind da. Ich geh dann wieder“, er ist schon drauf und dran sich umzudrehen und zu gehen. „W-warte! Come … ti … chiami?“, du versuchst ein wenig deines italienisch anzuwenden, hoffst aber es kommt nicht unhöflich rüber einfach nach seinem Namen zu fragen. Er dreht sich ein Stück zu dir um. „Fran. Come ti chiami?“, du kannst nicht aus seiner Stimme hören ob es ihn wirklich interessiert oder er nur aus Höflichkeit fragt. „_______. Mi chiamo _______.“ „Piacere ... di … conos- … conoscerti Fran“, du lächelst ihn an, da es dich wirklich gefreut hat ihn kennenzulernen. „Anche“, es bildet sich ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht und plötzlich fangen deine Wangen an zu glühen. Ein Lächeln steht ihm wirklich gut. „Ciao“, damit dreht er sich um und geht. „Ciao e grazie!“ Damit drehst auch du dich um und gehst auf das Hotelzimmer, welches du dir mit deinen Freundinnen teilst. Dort nimmst du dein Handy zur Hand und erblickst elf verpasste Anrufe und drei SMS. Nachdem du alle SMS gelesen hast, welche alle darum gingen wo du bist und dass du dich melden sollst, wählst du die Nummer von Felice, deiner abenteuerlichen Freundin mit den italienischen Wurzeln, die in diesem Urlaub eure Stadtführerin und Dolmetscherin spielt.
 

„Wo zum Teufel steckst du?!“, begrüßt dich Felices sehr genervte Stimme. „Tut mir leid. Ich hab mich verlaufen, hatte mein Handy nicht dabei und bin eben erst zurückgekommen. Wo seid ihr?“ „Dich darf man echt nicht aus den Augen lassen. Wir sind gerade vor dem Kapuzinerkloster und Linnéa sieht sich die Gruft mit den ganzen Mumien an. Sollen wir gleich zurückkommen?“ Deine Freundin Linnéa ist schon etwas anders. Von euch fünf ist sie wohl die verrückteste. Sie liebt ausgefallene Sachen, wie zum Beispiel Mumien, Spinnen und Schlangen. „Tut mir Leid ich gebe mir Mühe nicht mehr verloren zu gehen. Von mir aus könnt ihr ruhig noch weiter gehen. Ich werde mich schon noch beschäftigen können bis ihr kommt, ist ja bald Zeit fürs Abendessen.“ „Okay, dann sehen wir uns später.“ „Tschau“, damit legst du auf und wirfst dein Handy auf dein Kopfkissen. Da du nicht genau weißt was du nun machen sollst, lässt du dir ein Bad ein und entspannst dich in dem angenehm warmen Wasser. Als du im Wasser so vor dich hin döst, musst du an deine heutige Bekanntschaft denken. Fran, der Junge mit dem Froschhut, den grünen Haaren, den grünen monotonen Augen, der ebenfalls monotonen aber trotzdem wohlklingenden Stimme und diesem total bezaubernden Lächeln. Nur bei dem Gedanken an sein Lächeln werden deine Wangen ganz heiß und du rutscht mit dem Kopf unter Wasser. Es ist dir schon peinlich so zu reagieren obwohl du ihn nur ein paar Stunden kennst und wahrscheinlich nicht wiedersehen wirst. Schnell steigst du aus der Wanne und trocknest dich ab. Wieder frisch angezogen gehst du auf den Balkon und lehnst dich gegen das Geländer.
 

Dein Blick gleitet über das Meer und die Straßen Palermos. Ihr habt Glück so ein tolles Hotel erwischt zu haben. Es ist direkt an der Straße zum Meer, ihr braucht keine zwei Minuten um am Strand zu sein. Von eurem Balkon aus kannst du an der Insel entlang gucken. Rechts von dir, weit auswärtsliegend, ist ein großer Wald und durch die Baumwipfel kann man Stücke einer großen Villa sehen. Gerade als du dich fragst wer da wohl wohnt, hörst du wie die Apartmenttür aufgeht. Als du dich umdrehst, siehst du nur noch wie Mia auf dich zugelaufen kommt und dich in den Arm nimmt. „Oh _______ ich hab mir solche Sorgen gemacht!“ „Tut mir leid Mia“, du schließt deine Arme um sie und drückst ihren Körper an dich. Auch die Anderen sind mittlerweile auf den Balkon gekommen. „Du machst uns echt nur ärger“, Linnéa grinst und boxt dir gegen die Schulter. „Hauptsache sie ist heil hier angekommen“, Cassandra, für euch eigentlich nur Cassie, beruhigt die leicht aufgeregte Stimmung. „Wir sollten uns auf den Weg machen, gleich gibt es unten Abendessen“, Felice hat auf die Uhr geguckt. „Dann mal auf!“, Linnéa, die größte von euch, geht als erstes in Richtung Apartmenttür. Cassie und Felice, welche beide etwas kleiner als Linnéa sind, folgen ihr. Du gehst mit Mia hinter ihnen her. Mia ist die kleinste von euch, du liegst mit deiner Größe zwischen Mia und Cassie. Eure Charaktere sind relativ ausgeglichen. Während Linnéa und Felice die offenen und aufgeschlossenen Personen sind, haben Cassie und Mia die ruhige und stille Position in der Gruppe. Du liegst eigentlich in der Mitte, manchmal bist du eher zurückhalten und manchmal sehr offen und gesprächig. Im Speisesaal angekommen, hast du mal wieder das Gefühl etwas ‘underdressed‘ zu sein. Immerhin seid ihr in einem schicken Hotel und nur ein Teil  von euch sieht passend gekleidet aus. Cassie trägt wie fast immer eins ihrer Kleider und auch Mia, in einer ihrer langen Tuniken und einer dreiviertel Leggins, passt zu den Leuten im Saal. Felice, in ihrem langen Top, der knielangen Hose und Schweißband, sowie Linnéa, in ihrem Top, der kurzen Hose und der Sonnenbrille auf dem Kopf, und du, in lockeren gemütlichen Klamotten, passen nicht ganz hierher. Ihr sucht euch einen Tisch für euch fünf und ignoriert die teilweise pikierten Blicke. Cassie muss beim setzten darauf achten, sich nicht auf ihre offenen schwarzen Haare zu setzten, die in leichten Wellen bis zur Hüfte gehen. Alle anderen haben damit kein Problem. Mias wellige blonde Haare gehen zwar bis zum Bauch, sind aber in einem lockeren Zopf zusammengefasst. Auch Felices Haare sind wellig, jedoch sieht man dies nicht, denn ihr braunes Haar ist fast ständig über die rechte Schulter geflochten. Die wenigsten Probleme hat Linnéa. Ihr rotes Haar geht ihr gerade mal bis zur Schulter, ist offen und eher glatt. Deine Haare stören dich auch nicht, denn heute hast du sie locker nach hinten gebunden. Das Essen ist wie immer sehr lecker und ihr genießt es, denn wer weiß wann ihr wieder so etwas zu essen bekommt.
 

Nachdem ihr alle fertig seid, geht ihr zurück auf eure Apartment und lasst euch im Wohnbereich auf das Sofa und die Sessel fallen. Der Fernseher wird eingeschaltet und ihr sitzt einfach nur dort und vertreibt euch etwas die Zeit. Irgendwann wird es Felice zu langweilig und sie holt eine Flasche Wein aus ihrem Rucksack. Linnéa springt sofort auf um aus einem Schrank über der Küchenzeile fünf Weingläser zu holen. Da ihr alle bereits Volljährig seid, war es kein Problem an den Wein zu kommen oder ihn trinken zu dürfen. Schon bald steht nur noch eine leere Falsche auf dem Couchtisch und ihr habt euren Spaß. Weil ihr nicht genau wisst was ihr noch machen sollt, habt ihr angefangen Flaschendrehen zu spielen. Gerade hast du gedreht und die Flasche hat bei Mia angehalten. „Also Mia, Wahrheit oder Pflicht?“ Mia fängt an zu überlegen und entscheidet sich dann für Pflicht. „Uhh unsere kleine stille Mia traut sich aber was“, lacht Linnéa laut. Sie verträgt nicht sehr viel Alkohol und ist deswegen schon leicht angetrunken. „Also gut“, du fängst an dir eine Aufgabe für Mia zu überlegen. „Lin hat gesagt du hättest vorhin die Nummer eines süßen Italieners bekommen. Ruf ihn an!“, du grinst und Mia verzieht das Gesicht. „Ich weiß warum ich lieber Wahrheit nehme“, hörst du sie murmeln. „Also?“, Mia beißt sich auf die Unterlippe. „Nur wenn wir einen Deal machen“, sie sieht dich an. „Okay, welchen?“ „Du hast doch schon gesehen, dass in dem Waldstück außerhalb der Stadt eine Villa ist“, du nickst zur Bestätigung. „Du wirst morgen dort hingehen und klingeln. Dabei musst du es irgendwie auf das Grundstück schaffen und mit jemanden aus dem Haus reden.“ Da du gerade viel Spaß hast, siehst du das alles als kein Problem. „Klar werde ich machen, wenn du den Typen anrufst.“ Mia hält dir die Hand hin. „Deal?“ Du schlägst ein. „Deal!“
 

Doch jetzt bereust du bereits auf diesen blöden Deal eingegangen zu sein. Du stehst jetzt nämlich vor dem riesigen prunkvollen Eingangstor und traust dich nicht das Gelände zu betreten, geschweige denn zu klingeln. Deine Freundinnen haben sich bereits wieder aus dem Staub gemacht, jedenfalls sieht es so aus. Jedoch bist du dir ziemlich sicher, dass sie noch irgendwo zwischen den Bäumen sind und dich beobachten. Immerhin müssen sie ja wissen ob du den Deal auch wirklich eingehalten hast. Da ja alles jammern nichts nützt gehst du dann schlussendlich auf das Tor zu und suchst die Klingeln. Wobei schon komisch ist, dass das Tor nicht verschlossen sondern sogar offen ist. Trotz allem willst du lieber klingeln bevor du das Gelände betrittst. Nur als du die Klingeln erkennst, kannst du das wohl vergessen. Jemand hat die Anlage derartig zerschlitzt, dass sogar die kaputten Drähte heraushängen. Langsam zweifelst du immer mehr daran ob es wirklich sinnvoll war diesen Deal anzunehmen. Diese Villa ist dir nicht ganz geheuer.
 

Da alles nichts hilft trittst du langsam durch das offene Tor. In der Erwartung dass eine Alarmanlage losgeht bleibst du nach einigen Schritten erst mal stehen. Doch nichts passiert. Seufzend folgst du dem gepflasterten Weg bis zum Haus. Links und rechts von dem Weg siehst du nur Rasen, Büsche, Blumen und Bäume. Also ein riesiger unüberschaubarer Garten. Nun stehst du vor der großen Tür der Villa und willst nicht klopfen. An der Hauswand ist zwar auch noch eine Klingeln, jedoch ist sie genauso zerstückelt wie die am Eingangstor. Du hast angst wer wohl dort drinnen ist, vielleicht ist da auch eine Gang drin oder sonst wer. Irgendjemand der diesen Schaden vorher angerichtet hat. Am liebsten willst du einfach auf dem Absatz kehrt machen und zurück ins Hotel gehen. Selbst wenn du klopfen würdest, dann hättest du nur ein ziemlich beschränktes italienisches Vokabular mit ziemlich dummen Ausreden was du hier machst. Noch hast du nicht entschieden ob du die Toilette oder das Telefon benutzen willst, wobei den Teil wo du dich verirrt hast hier vielleicht sogar am besten passte. Leicht zitternd hebst du eine Hand und klopfst zaghaft an die Tür. Vielleicht hast du Glück und es ist keiner da, dann kannst du einfach schleunigst dieses Grundstück verlassen. Gerade als du dich schon umdrehen willst, wird die riesige Tür mit einem Ruck aufgerissen.
 

Vor dir steht ein Junge etwas älter als du, mit zerzausten blonden Haaren, welche seinen Pony verdecken, einem ziemlich genervten Gesichtsausdruck und langen Klamotten, welche dir ziemlich bekannt vorkommen. Aber das verrückteste an dem Typen war die Tiara, welche etwas schief auf seinem Kopf saß. „Ha?“, damit gab er dir anscheinend zu verstehen zu sagen was du wolltest. „Ähh mi sono … persa“, murmelst du vor dich hin, doch anscheinend hat er verstanden was du gesagt hast. Denn plötzlich bildet sich ein breites psychopatisches Grinsen auf seinem Gesicht, was dir einen kalten Schauer über den Rücken jagt. „Cosi cosi“, er zückt ein paar speziell aussehende Messer von irgendwo her und sein Grinsen scheint noch breiter zu werden, wenn dies noch möglich ist. Jetzt bekommst du wirklich Angst und gehst ganz langsam einen Schritt zurück. Doch er geht dafür einen Schritt nach vorne. „W-was wird das?“, du sprichst eher zu dir selbst, jedoch spricht der Typ anscheinend deine Sprache, denn er antwortet dir. „Wenn du dich verirrt hast, wird dich auch so schnell keiner mehr finden, Ushishishi“, bei der Lache des Typen läuft es dir eiskalt den Rücken hinunter. Dein Überlebensinstinkt übernimmt dein Denken und so drehst du dich um und fängst an zu rennen. Hinter dir hörst du ein weiteres Paar Beine laufen und plötzlich fliegen ein paar der Messer an dir vorbei. Geschockt schlägst du einen Haken und läufst nun nach rechts in den Garten, in der Hoffnung ihn irgendwie abzuhängen. Doch dein Verfolger hält ohne große Mühen mit dir mit und wirft auch weiter seine Messer nach dir. Nach jedem seiner Würfe schlägst du wieder einen Haken, springst über Büsche, trampelst über die Beete und versuchst Bäume zwischen dich in den irren Kerl zu bringen. Aber deine Kondition wird immer schlechter, außerdem haben dich schon ein paar seiner Messer gestreift und die Wunden erleichtern dir auch nicht das Laufen. Gerade als du wieder über einen eher niedrigen Busch springst, bleibst du leicht mit einem Fuß darin hängen und legst dich der Läge nach auf den Boden. Keuchend und zitternd willst du dich wieder aufraffen, doch jetzt da du liegst, weigert sich dein Körper nur noch einen Muskel zubewegen. Und schon ist wieder die irre Lache hinter dir zu hören. „Ushishishishi, hat sich das kleine Häschen etwa verletzt. Eigentlich sollte man wissen das ein kleines Häschen nicht gegen einen Prinzen gewinnen kann.“ Prinz? Der Kerl hat wirklich einen an der Waffel. Jedoch solltest du dir momentan nicht über den Zustand seiner Psyche Sorgen machen, sondern über die Messer die er wieder in der Hand hat. „Ich werde dich jetzt töten, Ushishishi“, seine Direktheit macht die Situation nicht gerade leichter für dich. Mittlerweile hast du Todesangst, immerhin siehst du gerade deinem Tod in die Augen. Genau diese schließt du jetzt. Du hast zu viel Angst um noch weiter zu sehen was um dich geschieht. Du hörst schon wie die Messer durch die Luft zischen und verabschiedest dich mit deinen letzten Gedanken von dieser Welt. Anscheinend habt ihr während eures Jäger-Beute Spiels einigen Lärm gemacht, denn jemand ist vor dich getreten und hat die Messer abgefangen.
 

„Bel-Senpai, hör auf fremde Menschen zu tyrannisieren“, ertönt eine monotone Stimme über dir. Du öffnest vorsichtig deine Augen und siehst von unten nur lange Kleidung und einen großen Hut auf dem Kopf der Person vor dir. Aufgrund der Stimme und des Hutes, kann es nur Fran sein, welcher dich vor diesem irren ‘Prinzen‘ gerettet hat. „Fran…“, sagst du leise, aber er reagiert nicht, sondern sieht nur seinen Senpai an. Er redet mit ihm auf Italienisch, wobei er seine Arme hinter seinem Rücken verschränkt hat. Du musst zweimal hinsehen um zu erkennen, dass von Frans Hand leichter indigofarbener Nebel aufsteigt. Langsam geht er einen Schritt zurück und hält dir eine Hand hin, um dir aufzuhelfen. „Wir gehen, sei leise“, du weißt nicht was du sagen sollst und lässt dich langsam von Fran mitziehen. Der ‘Prinz‘ scheint plötzlich mit der Luft vor ihm zu reden und beachtet euch nicht. Als ihr weitgenug entfernt seid, legt Fran einen Schritt zu und schon bald ist das Eingangstor zu sehen. Wenig später befindet ihr euch auch schon außerhalb des Grundstückes und du lässt dich an einem Baum zu Boden fallen. Du kannst nicht glauben dass du gerade nur knapp dem Tod entkommen bist. „Ist mit dir alles in Ordnung?“, Fran ist vor dir in die Hocke gegangen und betrachtet dich. „Ich … ich glaube schon“, deine vor Angst beschleunigte Atmung beruhigt sich langsam wieder. „Du solltest schnell hier weg und deine Wunden versorgen. Wer weiß wann der Fake-Prinz merkt das wir weg sind.“ „Wie hast du das gemacht? Anscheinend dachte er wir würden noch da sein, oder?“ „Nenn es eine Art Hypnose“, meint er nur und steht wieder auf. Auch jetzt hält er dir seine Hand zur Unterstützung hin. „Warum warst du überhaupt hier?“, fragt er, als du vor ihm stehst. „War ein dummer Deal.“ „Wirklich dumm. Du solltest dich nicht mehr diesem Haus nähern, sag das auch deinen Freunden. Geh jetzt, ich glaube er hat es gemerkt“, du hörst aus Richtung des Gartens ein Geräusch welches du nicht zuordnen kannst, bist dir aber sicher dass der Irre gerade seinem Ärger Luft macht.
 

„Ja ist vielleicht besser“, du willst dich gerade umdrehen, als du noch einmal anhältst. „Fran?“ Er dreht sich auch noch einmal um. „Also … ähm … kann ich dich vielleicht irgendwohin einladen?“, fragst du nervös und deine Wangen werden leicht rot. „Warum?“, warum hat er immer eine monotone Stimme solltest du ihn eher fragen. „Na ja… also als dank … immerhin hast du mich gestern zum Hotel gebracht und heute … heute wäre ich ohne dich wohl nicht mehr am Leben …“, dir ist es peinlich ihn zu fragen, aber du wolltest dich wirklich bedanken. Obwohl du nicht leugnen kannst, ein bisschen Zeit mit ihm verbringen zu wollen. „Von mir aus.“ Du kannst nicht vermeiden dass dein Herz einen kleinen Sprung macht. „Ähh gut, wie wär es mit morgen?“ „Morgen muss ich arbeiten.“ „Übermorgen?“, du hoffst, dass er an diesem Tag kann, denn in drei Tagen geht dein Flug zurück in dein Heimatland. „Joar, müsste gehen.“ „Ah gut. Gehen wir Eis essen?“, dir ist auf die schnelle nichts Besseres eingefallen. Ihm scheint das aber egal zu sein, denn er sieht immer noch so monoton aus wie vorher und nickt nur. „Treffen wir uns dann in dem Eiscafé … ähh … ich hab den Namen vergessen…  Ich meine das gegenüber von dem Platz wo wir uns getroffen haben“, versuchst du das Eiscafé zu beschreiben was du meinst. Fran scheint kurz zu überlegen. „Ich weiß welches du meinst. Bin gegen 15 Uhr da“, damit dreht er sich um und geht auf das Tor zu. „Okay, ciao“, du lächelst glücklich und läufst fröhlich in Richtung Stadt. Das kleine Lächeln, welches sich wieder auf Frans Gesicht zeigt, kannst du leider nicht sehen.
 

Mitten im Wald wirst du auf einmal am Arm festgehalten und zur Seite gezogen. Vor Schreck schreist du kurz auf. Im ersten Moment hast du geglaubt den Irren wieder vor dir zu haben, jedoch waren es nur deine Freundinnen. „Geht’s dir gut? Wir haben dich schreien gehört“, meinte Felice. Ach, sie haben dich schreien gehört, sind aber nicht auf die Idee gekommen nachzusehen und dir zu helfen, wie nett. „Mir geht’s gut“, sagst du leicht genervt. „Aber du blutest!“, Mia zeigt auf die leichten Schnittwunden an deinen Armen und Beinen. „Ach das. Sind nur ein paar Kratzer, mich hat so ein Irrer mit ‘nem Messer verfolgt“, sagst du recht gelassen. Geschockt sehen dich deine Freunde an und du musst dir ein Grinsen verkneifen. Was dir passiert ist, ist zwar nicht komisch, aber dafür dass deine Freundinnen sich einfach im Wald versteckt haben ohne dir zu helfen, willst du dich rächen. „War ganz schön knapp, ich hätte drauf gehen können. Aber irgendwie hab ich es geschafft zu fliehen“, du grinst sie an. Im nächsten Moment fällt Mia dir um den Hals und fängt an zu weinen. „Oh _______, es tut mir so leid. Hätte ich doch nur nicht diesen Deal vorgeschlagen!“, jetzt hast du doch ein leicht schlechtes Gewissen und tätschelst Mia den Kopf. „Schon gut. Ist ja alles gut gegangen. Aber wir sollten uns von der Vila fernhalten, ich kann darauf verzichten dem Typen noch einmal zu begegnen“, seufzt du. Zusammen geht ihr wieder in die Stadt und du lässt dich von den Anderen zum Mittagessen einladen.
 

Nachdem ihr gegessen habt, setzt ihr eure Sightseeing Tour von gestern fort. Als erstes geht ihr zum Dom von Palermo. „Also dies ist die Kathedrale, dass bedeutendste Kirchengebäude von ganz Palermo. Was wollen wir uns als erstes ansehen? Die Krypta oder den Domschatz?“, Felice sieht von ihrem italienischen Flyer auf. Gerade als Linnéa den Mund aufmacht um ihre Meinung zu äußern, fährt Felice dazwischen. „Ja Linnéa, wir wissen dass du zuerst die Krypta sehen willst. Sonst noch jemand?“ Cassie und du zuckt mit den Schultern, aber Mia schüttelt den Kopf. „Sry Mia, aber wir gehen als erstes in die Krypta. Du kannst aber auch hier warten wenn du nicht mit möchtest.“ „Nein, da komme ich lieber mit.“ Während Linnéa fröhlich durch die Krypta geht, hat Mia sich zwischen Cassie und dich gedrängt. Anscheinend fühlt sie sich wohler, wenn sie andere neben sich hat und nicht die Steinwände. Die Begutachtung der Krypta und des Domschatzes nehmen etwas Zeit in Anspruch, deshalb braucht ihr fast eine Stunde, bis ihr wieder vor dem Dom steht.
 

Felice führt euch weiter durch die Stadt. Als erstes haltet ihr am Quattro Canti, einem Platz mit Barockpalästen an den vier Ecken. Lange guckt ihr euch die geschwungenen Fassaden an, welche mit Brunnen und Statuen geschmückt sind. Diese stellen die vier Jahreszeiten, die spanischen Könige von Palermo und die Schutzheiligen der alten Stadtviertel dar. Nachdem ihr auch Cassie davon überreden konntet diesen Platz, voller alter kunstreicher und geschichtlicher Erinnerung – wie sie ihn nannte – zu verlassen, macht ihr euch auf den Weg zum Normannenpalast. Da die Capella Palatina und das Zimmer des Roger besonders sehenswert sein sollen, beschließt ihr euch auch diese anzusehen. Die Kapelle und das Zimmer sind beide mit Mosaiken aus der normannischen Zeit geschmückt, was die beiden Orte wirklich sehenswert macht. Leider ist es auch hier schwer Cassie davon zu überzeugen weiter zugehen. Cassie liebt zwar alte und geschichtliche Sachen - die Bauwerke und Kunst sehen auch wirklich bemerkenswert und atemberaubend aus – aber muss man dann gleich den ganzen Tag dort verbringen? Selbst Mia, welche Kunst über alles liebt und die Mosaiken strahlend bewundert, ist leichter zu überzeugen weiter zu gehen.
 

Euer Weg führt euch zum Piazza della Rivoluzione, welcher an den Aufstand gegen die Bourbonen im Jahr 1848 erinnert, wie euch Felice erklärt. Bei einem Eisstand am Rand der Piazza kauft ihr euch jeder ein Eis und setzt euch auf den Brunnen in der Mitte des Platzes. Fontana del Genio ist ein Wahrzeichen Palermos und auch ein beliebter Treffpunkt, weshalb auch gerade viele Leute auf diesem Platz anzutreffen sind. Als alle ihr Eis aufgegessen haben, macht ihr euch auf den Weg zurück zum Hotel um euch noch etwas auszuruhen, zu Abend zu essen und umzuziehen. Denn glücklicher Weise habt ihr Karten für eine Vorstellung im größten Opernhaus Italiens, welches immerhin auch das drittgrößte in Europa ist. Vor dem Theater angekommen, fangen Mias Augen an zu glitzern. „Das Teatro Massimo! Ich glaube es einfach nicht. Obwohl es im 19. Jahrhundert erbaut wurde sieht es immer noch umwerfend aus. Der Theaterraum soll sehr kunstvoll gestaltet sein und bietet Platz für 3200 Gäste. Und heute Abend sind wir auch dabei“, Mia freut sich so sehr das sie leicht anfängt zu hüpfen. Der Rest von euch lächelt nur und zieht Mia mit hinein, da sie sich einfach nicht von dem Anblick des Gebäudes losreißen kann. Der Theaterraum ist, wie Mia schon gesagt hatte, kunstvoll gestaltet, ihr wisst gar nicht wo ihr zuerst und zuletzt hingucken sollt. Ihr guckt euch das Stück an, welches zum Glück auf einem Monitor auf Englisch übersetzt wird. Denn außer Felice hätte keiner Verstanden was dort genau vor sich geht. Na ja Linnéa wusste auch so nicht was in dem Stück passiert ist, die ist nämlich nach der Hälfte eingeschlafen, was zum Glück keiner mitbekommen hat, außer du, weil du direkt neben ihr gesessen hast. Nach der Aufführung schafft ihr es ohne große Beschwerden von Mia das Theater zu verlassen und zurück zum Hotel zu gehen. Da es schon spät ist und es ein langer Tag war, macht ihr euch alle fertig sobald ihr euer Apartment erreicht habt und legt euch in die Betten. Du hast Glück das du dir ein Bett mit Mia teilst, denn Cassie hörst du aus eurem Zimmer reden wie ein Wasserfall. Wenn ihr etwas gefallen hat, kann sie endlos darüber reden, das ist ein ziemlicher Kontrast, da sie sonst eher ruhig ist. Felice, welche sich das Bett mit ihr teilt, ist sicher gerade auch nicht so begeistert sich das Zimmer mit ihr zuteilen, immerhin sah sie sehr fertig aus als ihr im Hotel ankamt und sie würde jetzt bestimmt lieber schlafen. Linnéa bekommt von alledem nichts mehr mit, da sie schon längst auf dem ausgezogenen Sofa im Wohnzimmer liegt und schläft. Mit dem Gedanken daran, dass du in zwei Tagen ein Treffen mit Fran hast, schläfst auch du langsam ein, immerhin war es gerade für dich ein ereignisreicher Tag.
 

Du schreckst aus dem Schlaf und liegst nun mit aufgerissenen Augen im Bett, eine Hand auf deinem Herz liegend und schnell atmend. Das war ein wirklich komischer und auch angsteinflößender Traum. Du wurdest von diesem Psycho Prinzen verfolgt und bist dann auf deiner Flucht eine Klippe herunter gefallen. Die Wellen des Meeres wirbelten dich umher, du schlucktest Wasser und bekamst keine Lust mehr. Jedoch war mit einem Schlag alles vorbei als du eine Felswand auf dich zukommen sahst. „_______ alles in Ordnung?“, deinen Kopf drehst du zur Seite und siehst Mia wie sie neben dir, schon fertig angezogen und im Schneidersitz, auf dem Bett sitzt. „Ja alles okay, war nur ein komischer Traum.“ „Dann ist ja gut“, damit nimmt sie wieder ihre ursprüngliche Tätigkeit auf und wippt auf dem Bett leicht auf und ab. Du bekommst eine leise Ahnung warum du in deinem Traum plötzlich im Meer gelandet bist, als du spürst wie deine Matratze sich auch leicht auf und ab bewegt. Als du dich langsam wieder beruhigt hast, stehst du auf, nimmst frische Klamotten aus dem Schrank und gehst damit ins Bad. Nach einer erfrischenden dusche gehst du fertig angezogen in die Küche, wo schon Linnéa und Mia sitzen. Du setzt dich zu ihnen an den schon gedeckten Tisch. „Morgen. Wo sind Cassie und Felice?“ „Morgen. Cassie ist duschen und Fel schläft noch. Anscheinend hat Cassie gestern noch etwas länger geredet“, begrüßt dich Linnéa. „Ach so“, ihr wartet noch bis Cassie auch bei euch am Tisch sitzt und fangt dann an zu essen. Ihr hättet auch unten im Speisesaal frühstücken können, doch findet ihr es auch einfach schön mal unter euch zu essen.
 

Als ihr euer Frühstück beendet habt, stehen Cassie und Mia auf, um einerseits Felice zu wecken und andererseits sich die Flyer der Galerie anzugucken, in welche ihr heute noch gehen wollt. Währenddessen bleibst du weiterhin mit Linnéa am Tisch sitzen. Zusammen bereitet ihr Essen für euer Picknick vor, welches ihr heute noch im Parco della Favorita machen wollt. Bis Felice dann auch endlich gefrühstückt hat, sind Linnéa und du auch damit fertig euer Picknick vorzubereiten und habt es auch schon sorgfältig verstaut. Nachdem sich alle fertig gemacht haben und Felice durch zwei Tassen Kaffee nun auch einigermaßen wach ist, macht ihr euch auf zu eurem ersten Ziel des Tages. Die Galleria Regionale della Sicilia. Das worauf sich Mia schon seit Beginn eures Urlaubes gefreut hat. Gemeinsam schlendert ihr durch die große Galerie, sie ist wirklich die umfangreichste hier auf Sizilien. Nicht nur Mia hat hier ihren Spaß, sondern auch Cassie die sich begeistert die alten Bilder und Skulpturen ansieht, welche alle aus einem Zeitraum zwischen dem Mittelalter und dem 18. Jahrhundert stammen. Linnéa findet das alles nicht so spannend, aber da die anderen auch mit ihr zusammen die Krypta angesehen haben, bleibt sie still und schlendert gemütlich durch die Gänge und guckt mal nach links und nach rechts. Bei dem bekanntesten Exponat macht ihr eine kurze Pause und Mia erzählt euch etwas zu dem Bild „Annunziata“ von Antonello da Messina. Ihr habt einige Stunden in der großen Galerie verbracht und habt nun alle wieder Hunger. Deshalb macht ihr euch nun auf den Weg zum Parco della Favorita.
 

Ihr habt bereits in einigen Broschüren über den Parco della Favorita gelesen dass der Park sehr groß sein soll, als ihr jedoch mitten drin seid, merkt ihr erst WIE groß er eigentlich ist. Ihr seid mittlerweile an einigen Sportplätzen vorbei gegangen und Felice hat von einem Wegweiser abgelesen, dass es hier wohl auch eine Pferderennbahn geben soll. Bei euch gibt es kaum so große Parks, wo es auch Sportanlagen gibt. Meistens haben sie nur irgendwo einen Brunnen und vielleicht eine kleine Brücke über einen kleinen Bach. Ihr geht an vielen großen Rasenflächen und Blumenbeeten entlang, bis ihr euch endlich entschieden habt, wo ihr Picknicken wollt. Auf einer der vielen Wiesen breitet ihr eine große Picknickdecke aus. Die Decke liegt halb im Schatten eines großen Baumes und halb in der Sonne. Vor euch ist ein kleiner See und an einigen Stellen der Wiese wachsen auch immer wieder verschiedene bunte Blumen. Jeder von euch zieht seine Schuhe aus und setzt sich auf die Decke. Der Picknickkorb wird in die Mitte gestellt und ihr fangt an das Essen, welches sich darin befindet, auszupacken und auf der Decke zu verteilen. Hungrig wie ihr seid fangt ihr auch sofort an zu essen, nachdem alles aus dem Korb geräumt war. Sobald alle fertig sind mit Essen, ruht ihr euch noch ein bisschen aus. Linnéa liegt in der Sonne und döst vor sich hin, Mia ist auf der Wiese unterwegs und pflückt ein paar Blumen, Felice und Cassie sitzen etwas im Schatten auf der Decke und plaudern über dieses und jenes und du hockst vor dem kleinen See und schaust hinaus aufs Wasser. Du bist in Gedanken schon beim morgigen Treffen mit Fran und machst dich damit jetzt schon nervös. Dein Herzschlag wird immer etwas schneller, wenn du daran denkst wie du morgen mit Fran in dem Eiscafé sitzen wirst. Jedoch ist dir auch bewusst, dass dies das letzte Mal sein wird wo du Fran siehst. Denn gleich am Vormittag des folgenden Tages geht euer Flug zurück nach Hause.

 

Als jemand deinen Namen ruft, wirst du aus deinen Gedanken gerissen. Dein Blick geht zu eurer Picknickdecke und du siehst, wie Cassie dir zuwinkt und dir damit deutlich machen will dass ihr gleich wieder los wollt. Also stehst du auf und gehst zurück zu den Anderen. Zusammen packt ihr alles wieder in den Korb und schmeißt Linnéa, welche einfach nicht aufstehen will, kurzer Hand von der Decke. Mit gepackten Sachen macht ihr euch auf zu dem letzten Ziel des heutigen Nachmittags. Der Palazzo Chiaramonte, ein alter Adelspalast. Er sieht wirklich erstaunlich aus mit den großen Fenstern im Obergeschoss. Auch die Säulenarkaden und die mit Ornamenten geschmückten Ränder sind umwerfend und ihr schaut euch lange verschiedenste Variationen der Ornamente an. Zu Linnéas Freude schlagt ihr aber doch bald den Rückweg ein, um wieder pünktlich zum Abendessen im Hotel zu sein. Nach einem leckeren Abendessen beschäftigt sich jeder mit etwas anderem. Während die meisten im Wohnzimmer oder auf dem Balkon sind, sitzt du in dem Zimmer, welches du dir mit Mia teilst und grübelst jetzt schon darüber nach, was du morgen zu dem Treffen anziehen sollst. Es soll ja einerseits hübsch wirken, aber auch nicht zu extrem. Fran muss ja nicht sofort wissen, dass dir seit eurem letzten Treffen nichts anderes mehr durch den Kopf geht.
 

Gegen halb elf macht ihr euch noch einmal auf den Weg. Heute Nacht ist in der Innenstadt der Il Borgo, ein Nachtmarkt. Eigentlich ist dieser Markt eher wie ein Straßenfest und ist wegen seiner Lebendigkeit berühmt. Deshalb wollt ihr euch den nicht entgehen lassen. Mit etwas Geld in den Taschen zieht ihr nun durch die Straßen und begutachtet das Treiben um euch herum. Ihr habt viel spaß, während ihr durch die bunten Straßen streift und auch an manchen Ständen etwas kauft. Erst in den frühen Morgenstunden fallt ihr wieder in eure Betten im Hotel. Weil ihr alle so spät ins Bett gegangen seid, schlaft ihr auch dementsprechend lange. Bis alle fertig sind und gegessen haben, braucht es seine Zeit und erst gegen 12 Uhr verlasst ihr wieder das Hotel. Euer jetziges Ziel ist der Mercato della Vucciria, der größte und bekannteste Lebensmittelmarkt. Da heute der letzte richtige Tag ist, wollt ihr euch schon einmal etwas Proviant anschaffen und auch ein paar typische italienische Lebensmittel als Mitbringsel für Familie und Freunde besorgen. Mit gefüllten Taschen haltet ihr noch an einem Supermarkt an, um euch noch ein paar andere Sachen zu kaufen die ihr benötigt. Wieder im Hotel angekommen, fangt ihr bereits an eure Koffer zu füllen.
 

Um viertel nach zwei schnappst du dir deine, von gestern rausgelegte Klamotten und verschwindest im Bad. Gegen zehn vor drei schaffst du es dich mit ein paar Ausreden von deinen Freundinnen zu verabschieden und machst dich jetzt auf den Weg zum Eiscafé. Mehrmals guckst du dich um, in dem Verdacht dass deine Freundinnen möglicherweise hinter dir sind. Es ist dir einfach peinlich ihnen zu sagen dass du dich jetzt mit einem Jungen triffst. Dank guter Vorbereitung kommst du schnell und ohne dich zu verlaufen an dem Eiscafé an und setzt dich draußen an einen der kleinen Tische. Schon kurz darauf kommt ein Kellner und will deine Bestellung aufnehmen, jedoch gibt’s du ihm auf Englisch zu verstehen, dass du noch auf jemanden wartest. Aber da Fran sich etwas Zeit lässt und du schon zu früh am Eiscafé warst, hast du dir dann doch schon einmal ein Getränk bestellt. Dein Kopf liegt aufgestützt auf deiner rechten Hand, während du den Strohhalm deines Getränks im Mund hast und gelegentlich etwas trinkst. Dabei ist dein Blick die ganze Zeit auf das Meer gerichtet und deine Gedanken schweifen ab. Deshalb bemerkst du auch nicht, wie sich jemand an deinen Tisch setzt. Erst als du auf die Uhr gucken willst, welche dir schräg gegenüber an einem Gebäude angebracht ist, bemerkst du deinen Gegenüber. Dieser schaut dich direkt mit seinem monotonen Blick an und verzieht keine Miene als du zusammenzuckst.
 

„F-Fran seit wann bist du hier?“, dein Herz rast, da du dich eben echt erschrocken hast. „2 Minuten.“ Erst jetzt fällt dir auf, dass Fran gar nicht seinen Froschhut trägt. Außerdem trägt er ganz normale Klamotten. Ein gelbes T-Shirt mit einer blauen Jacke darüber, einer schwarzen dreiviertel Hose und Turnschuhe. Fran scheint deinen Blick bemerkt zu haben. „Der Fake-Prinz zwingt mich immer diesen dämlichen Hut zu tragen und glaubst du ich laufe die ganze Zeit in dieser dämlich Uniform rum?“ „Ähh nein natürlich nicht. Aber es ist schön dass du kommen konntest“, langsam beginnst du wieder nervös zu werden. „Ich brauch auch mal ne Auszeit von diesen Verrückten“, du fragst dich immer noch wie man die ganze Zeit so monoton reden kann. „Ordine“, sagt Fran als einer der Kellner an euch vorbei läuft. Schnell schnappst du dir die Karte und blätterst durch die Seiten, bis du das gefunden hast was du bestellen möchtest. Währenddessen gibt Fran bereits seine Bestellung auf. Still sitzt ihr euch gegenüber und wartet auf euer Eis. Du willst irgendwas sagen, aber dir fällt einfach nichts ein. Zum Glück dauert es nicht lange bis jeder von euch einen großen Eisbecher vor sich stehen hat. „Buon appetito“, sagt Fran, bevor er anfängt zu essen. „Buon appetito“, sagst du zögerlich und fängst dann auch an von deinem Eis zu essen. Auch während des Essens redet ihr nicht viel, bis du jedoch auf vorgestern zu sprechen kommst. „Äh Fran? Hast du vorgestern eigentlich noch viel Stress gehabt wegen diesem Verrückten?“, fragst du vorsichtig. „Der Fake-Prinz? Er hat viel gemeckert, aber ich hab ihm nicht zugehört. Und Squalo-Taicho hat rumgeschrien. Aber das tut er sowieso immer.“ Jetzt bist du sicher, in dieser Villa leben wirklich nur verrückte Leute. Ok, Fran scheint auch dort zu wohnen, aber er ist eben auf eine andere Art verrückt. Keine vor der du dich fürchtest.
 

Ihr leert eure Eisbecher ohne weiter viel zu sprechen.  Nun sitzt ihr euch gegenüber und sagt immer noch kein Wort. Eigentlich hast du dir euer Treffen nicht so vorgestellt, aber du traust dich einfach kaum etwas zusagen weil Fran immer so komisch monoton antwortet. Das gibt dir teilweise das Gefühl ihn interessiert es gar nicht dass du versucht eine Konversation mit ihm aufzubauen. „Pagare“, sagt Fran plötzlich und du siehst dass ein Kellner auf euch zukommt. Da du vor dem Treffen noch schnell ein Blick in ein italienisches Wörterbuch geworfen hast, weiß du dass Fran zahlen möchte. Fran wirft ein paar Scheine auf den Tisch und steht dann auf. Du bist etwas überrumpelt, denn eigentlich hast du ja vorgehabt ihn einzuladen und jetzt bezahlt er einfach für euch beide. „Kommst du?“ Fran steht auf einmal neben dir. „Wa-, äh ja“, damit stehst du auf und folgst Fran der schon ein paar Schritte die Straße hinunter gegangen war. „Warum hast du gezahlt? Ich hab doch gesagt ich wollte dich einladen“, eigentlich wolltest du damit deine Schuld bei ihm begleichen, aber jetzt hast du eher das Gefühl du müsstest dich noch mehr bei ihm erkenntlich zeigen. „Kriege zu viel Gehalt um alles auszugeben.“ Das war für dich kein Grund. „Wie soll ich mich denn jetzt bei dir revanchieren?“, du bläst deine Wangen auf und siehst zu ihm hoch. Zwei Finger pieken dir in die Wangen und diese fangen schnell an sich aufzuheizen. Immerhin sind es seine Finger die dich gerade berühren und außerdem hat er sich während der Aktion etwas zu dir runtergebeugt und richtet sich jetzt wieder auf. „Dann lass uns noch an den Strand gehen. Hab noch keine Lust zurück zu gehen“, das Lächeln welches er gerade auf dem Gesicht hat haut dich um und du kannst erst gar nicht antworten. Der grünhaarige Junge lächelt nur selten, aber wenn er es tut will sich dein Herzschlag gar nicht mehr beruhigen. „Gerne“, flüsterst du dann und folgst dem Jungen vor dir die Straße entlang zu einer kleinen Steintreppe, welche von der Straße zum Strand führt. Schon nach ein paar Schritten auf dem Sand fühlst du dich unwohl. Deine Sandalen, welche du heute angezogen hast, sind jetzt schon voller Sand und das ist nun wirklich kein angenehmes Gefühl. Deshalb ziehst du schnell die Schuhe aus und fängst dann an zu laufen um zu Fran aufzuschließen, da er schon weit voraus ist. Jetzt genießt du es den warmen Sand unter deinen Füßen zu spüren und hast deshalb auch nicht vor deine Sandalen so schnell wieder anzuziehen.
 

Still geht ihr nun wieder nebeneinander, doch dieses Mal macht dir die Stille nichts aus. Du bist froh dass er dich gefragt hat ob ihr noch zusammen an den Strand geht. Außerdem genießt du die Geräusche des Meeres direkt neben dir. Du lenkst deine Schritte etwas weiter in Richtung Wasser und läufst jetzt in den auslaufenden Wellen. Auch Fran geht nun näher am Meer, aber immer noch so, dass seine Schuhe nicht nass werden. Ihr geht lange einfach nur am Strand entlang, bis du irgendwann stehen bleibst und dich in Richtung Meer drehst. Du genießt den Ausblick auf das offene Meer und die salzhaltige Luft, welche der Wind an Land weht. „Es ist so schön hier, ich möchte gar nicht mehr weg.“ „Wann ist dein Flug?“, aus Frans Stimme kannst du immer noch nicht hören ob ihn die Antwort wirklich interessiert. „Morgen Vormittag, deshalb will ich den restlichen Tag einfach noch genießen.“ „Solltest du dann nicht eher bei deinen Freunden sein und mit ihnen diesen Tag verbringen?“ „Nein.“ Deine Stimme war etwas lauter als beabsichtigt. „Also … ich fühle mich hier gerade wohler. Hier bei dir“, bei den letzten Worten hast du dich leicht zu Fran gedreht und siehst ihn schüchtern mit rosanen Wangen an. In seinem Gesicht ist so gut wie keine Reaktion zu erkennen, nur seine Augen zeigen etwas dass er überrascht ist. „Fran? Würdest du-“, du weißt nicht ob du es wirklich tun sollst, aber eigentlich hast du ja fast nichts zu verlieren. „Würdest du mir kurz zuhören?“, schüchtern siehst du ihn an und kommst langsam auf ihn zu. „Klar“, er guckt dich an wie immer. Bevor du anfängst holst du einmal tief Luft und versuchst dich etwas zu beruhigen. „Also, das hört sich jetzt vielleicht irgendwie komisch an, aber ich bin wirklich froh dich vor ein paar Tagen getroffen zu haben.“ Während deiner ersten Worte wandert dein Blick von Frans Gesicht zu seinem Oberkörper, da du ihm nicht mehr in die Augen gucken kannst. Dafür sind dir deine kommenden Worte einfach zu peinlich. „Ich hab mich gefreut, dass du mich zu meinem Hotel gebracht hast und auch als du mir im Wald geholfen hast. Da war ich echt froh dass du bei mir warst. Und seitdem hab ich mich total auf heute gefreut und musste ziemlich oft an dich denken“, du sprichst etwas schnell, aber Fran unterbricht dich nicht. „Weißt du, also ich … ich mag dich. Ich mag dich wirklich … wirklich gern. Am liebsten würde ich einfach hier bei dir bleiben und nicht mehr nach Hause gehen“, gegen Ende deiner Rede bist du immer leiser geworden, aber da ihr recht nah aneinander steht, bist du dir sicher er hat deine Worte trotzdem verstanden. Mittlerweile ist dein Blick von seinem Oberkörper zu euren Füßen gewandert. Es ist wieder still um euch herum. Keiner redet und dass obwohl du dir so sehr wünscht Fran würde etwas sagen, denn dein Herzschlag übertönt sogar das Rauschen der Wellen in deinen Ohren. Doch Fran schweigt weiter und du musst dich stark zusammenreißen um die Tränen zu unterdrücken. Eigentlich hättest du ja wissen müssen dass es eine dumme Idee war Fran von deinen Gefühlen zu erzählen. Immerhin kennt ihr euch gerade mal seit ein paar Tagen.
 

Ein klingelndes Geräusch zerstört die Stille und du holst dein Handy aus deiner Tasche. „Tschuldige“, schnell drehst du dich um und nimmst den Anruf an. „Hallo?“ „Hey ______ bist du noch unterwegs?“, durch dein Handy hörst du Felice mit dir sprechen. „Ja bin ich, wieso?“ „Bring bitte auf dem Rückweg ne Flasche Wein mit, wir wollen den letzten Abend noch so richtig schön ausklingen lassen.“ „Ja ok, ich werde welchen besorgen.“ „Dann ist ja gut. Ich weiß zwar nicht wo du bist, aber denk dran es gibt bald Abendessen, also lass dir nicht mehr so viel Zeit, ne?“ „Ja keine Sorge, ich werde Rechtzeitig da sein.“ „Dann bis später“, damit legt Felice auf. Während du dein Handy wegpackst, drehst du dich leicht zu Fran, siehst ihn jedoch nicht an. „Ich muss gehen. Auf wiedersehen“, damit drehst du dich schnell wieder um und läufst auf die nächste Steintreppe zu, die wieder zurück auf die Straße führt. Zurückzuschauen traust du dich nicht, war dir das alles eben doch einfach zu peinlich. Wenigstens hat das niemand gesehen und Fran wirst du eh nicht mehr wieder sehen. Am besten du vergisst das einfach alles. Mit schnellen Schritten machst du dich auf den Weg zum Hotel. Jedoch musst du zwischendurch anhalten, da deine Füße wehtun, immerhin läufst du noch barfuß. Also lehnst du dich kurz an die schmale Mauer, welche die ganze Straße entlang führt, und fängst an deine Füße von dem ganzen Sand zu entfernen und dir dann deine Sandalen wieder anzuziehen. Auf dem restlichen Weg zurück ins Hotel hältst du nur noch kurz an um den gewünschten Wein zu besorgen, dann hörst du nur noch Rauschen in deinem Kopf. Er ist wie leer gefegt, du kannst einfach an nichts denken. Anscheinend macht dir das mit Fran doch mehr aus als du gedacht hast. Deine Schritte werden immer schneller und du bist froh als du wieder zurück im Hotel bei deinen Freundinnen bist, welche dich auch sogleich herzlich begrüßen.
 

Nach dem letzten Abendessen in diesem Hotel habt ihr es euch nun auf eurem Balkon bequem gemacht. Ihr sitzt in einem Halbkreis um den kleinen Terrassentisch und blickt auf das Meer. Es wird viel gequatscht und teilweise erinnert ihr euch an die lustigen und schönen Sachen die ihr diesen Urlaub erlebt habt und auch über vieles andere. Aber da du nicht wirklich in Stimmung bist, hältst du dich eher aus dem Gespräch raus und hörst nur zu, während du an deinem Wein nippst. Für dich ist es schwer deine wahren Gefühle zu verstecken, aber du willst deinen Freundinnen diesen Abend nicht verderben indem du über deine Probleme jammerst. Deshalb verabschiedest du dich nach zwei Stunden von den Anderen, mit der Ausrede noch deinen Koffer zu Ende packen zu müssen. In dem Zimmer welches du dir mit Mia teilst, steht an der einen Wand schon Mias fertig gepackter Koffer und dein noch nicht ganz voller Koffer liegt auf deiner Betthälfte. Als erstes suchst du dir die Klamotten raus, welche du morgen anziehen möchtest und legst sie zur Seite. Dann packst du alles was noch im Schrank liegt und du vorhin noch nicht eingepackt hast in den Koffer. Anschließend packst du noch dein Handgepäck für den Flug und bist dann so gut wie fertig. Morgen früh würdest du dann deine Schlafklamotten und dein Waschzeug in den Koffer packen und dann wäre auch wirklich alles wieder in deinen Taschen verstaut. Da du keine Lust hast zurück zu deinen Freundinnen zu gehen, ziehst du dir deine Schlafklamotten an und legst dich dann ins Bett. Als du dann aber ruhig im Bett liegst kannst du deine ganzen Gefühle nicht mehr zurück halten und deine Tränen fangen an zu fließen. Es tut einfach weh. Du möchtest Fran einfach vergessen, aber es geht nicht. Ständig siehst du ihn vor dir, immer mit diesem Lächeln auf dem Gesicht. Du sagst dir immer wieder das es keinen Sinn macht weiter an ihn zu denken, immerhin wirst du ihn ab jetzt nicht mehr wieder sehen. Doch es hilft nicht, er will einfach nicht weggehen. Aber die schlimmsten Gedanken sind die an dein Geständnis. Es war ja abzusehen das Fran nicht das gleiche fühlt. Er zeigt ja sowieso kaum Emotionen. Trotzdem hätte er doch irgendwas sagen können und sei es nur ein einfaches ‘Tut mir leid‘ gewesen. Du lässt deinen Tränen einfach freien Lauf und hoffst dass der Schmerz irgendwann nachlässt. Mit der Zeit hast du dich dann in den Schlaf geweint.
 

Am nächsten Morgen fühlst du dich nicht gut und dein Gesicht fühlt sich unangenehm an von den getrockneten Tränen. Mia ist noch nicht wach und schläft noch ruhig neben dir. Das Erste was du machst, ist ins Bad zu gehen und dein Gesicht zu waschen, um das unangenehme Gefühl zu vertreiben. In der Hoffnung dass es dir dann besser geht stellst du dich unter die warme Dusche. Auch wenn du jetzt wach bist, fühlst du dich immer noch schlecht. Fran will dir immer noch nicht aus dem Kopf gehen. Jedoch nimmst du dir vor die Gedanken an den Grünhaarigen erst mal in die hinterste Ecke deines Kopfes zu verbannen. Immerhin ist heute der Tag der Abreise und du möchtest deinen Freundinnen nicht unnötige Sorgen bereiten. Mit einem Lächeln im Gesicht und deiner Kulturtasche in der Hand gehst du zurück ins Zimmer, wo Mia auf dem Bett sitzt und wartet. „Guten Morgen Mia“, begrüßt du sie. „Ah guten Morgen _______, hast du gut geschlafen?“, sie sieht dich aus ihren grauen Augen besorgt an. Wahrscheinlich hat sie gestern, als sie ins Bett gegangen ist, gesehen dass du geweint hast. „Ja hab ich und du?“, du lächelst einfach weiter als wäre nichts. „Ich habe auch gut geschlafen“, ihr besorgter Blick verschwindet nicht, auch während sie in Richtung Bad geht liegen ihre Augen auf dir. Deine Kulturtasche legst du zu den anderen Sachen in deinem Koffer und danach fängst du an dich umzuziehen und deine Schlafklamotten ebenfalls in den Koffer zu werfen. Nachdem du fertig angezogen bist schließt du den Koffer und gehst mit ihm aus dem Zimmer. Im Wohnzimmer sitzt schon Linnéa auf einem der Sofas und spielt mit ihrem Handy. Ihr gepackter Koffer steht an der Wand neben dem Flur, wo du auch deinen abstellst. „Morgen Lin“, begrüßt du sie und lässt dich neben deine Freundin fallen. „Morgen“, sie guckt weiter konzentriert auf ihr Handy. Neugierig schaust du ihr über die Schulter und siehst wie sie ein Spiel spielt. Grinsend schaust du ihr weiter dabei zu. Mit der Zeit trudeln auch die Anderen im Wohnzimmer ein und stellen ihre Koffer zu den Anderen an die Wand. Zusammen geht ihr dann nach unten in den Speisesaal um zu Frühstücken. Während Cassie, Mia, Linnéa und du wieder zurück in euer Zimmer geht, checkt Felice schon an der Rezeption aus und bezahlt für euren Aufenthalt. Jeder von euch überprüft noch mal alle Räume um auch sicher zu gehen dass ihr nichts vergessen habt. Anschließend nimmt sich jeder seinen Koffer, sowie sein Handgepäck und verlässt das Hotelzimmer. An der Rezeption gebt ihr eure Schlüssel ab und wartet vor dem Hotel auf ein Taxi, welches Felice schon für euch bestellt hatte. Da fällt dir mal wieder auf, dass ihr ohne Felice in diesem Urlaub total aufgeschmissen gewesen wäret und beschließt ihr später noch eine Kleinigkeit zu kaufen. Am Flughafen angekommen macht ihr euch auf den Weg in den Wartebereich. Dort gehst du zu einem Kiosk. Du suchst eine Kleinigkeit für Felice aus und kaufst dir selbst noch etwas Proviant, da du nicht sicher bist ob dein bisheriger Vorrat für die Flugdauer reichen wird. Immerhin fliegt ihr von Sizilien aus direkt in euer Heimatland und müsst nicht erst noch in Rom umsteigen, wo du dir zur Not noch etwas kaufen könntest.
 

Zurück an eurem Platz gibst du Felice dein kleines Geschenk. Ihr überraschter Gesichtsausdruck verrät dir, dass sie nicht damit gerechnet hat. Kurz darauf hat Felice noch ein paar weitere Sachen in den Händen, denn auch Mia, Cassie und Linnéa sind auf die Idee gekommen Felice zu danken. Sie wird etwas rot und murmelt nur dass das doch nicht nötig gewesen wäre. Nach ungefähr einer halben Stunde Wartezeit wird euer Flug endlich ausgerufen und ihr macht euch auf den Weg euer Flugzeug zu besteigen. Als du deinen Reisepass und das Flugticket der Dame am Schalter vorlegst, gibt sie etwas in ihren Computer und stellt fest, dass dein Platz verlegt wurde. Verwirrt siehst du die Frau an. „Was bedeutet das?“, fragst du unsicher. „Es ändert sich kaum etwas, außer dass Ihnen ein anderer Platz zugeteilt wurde als auf Ihrem Ticket steht. Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeit und hoffe Sie haben Verständnis“, die Frau verbeugt sich leicht vor dir. „Oh, das ist schon in Ordnung denke ich“, damit gibt dir die Frau deinen Pass und das Ticket wieder, auf welchem dein neuer Sitzplatz notiert ist und wünscht dir einen angenehmen Flug. Bei deinen Freunden, welche auf dich gewartet haben bevor sie das Flugzeug betreten, erklärst du ihnen warum es bei dir so lange gedauert hat. „Oh nein, das ist aber blöd. Dann sitzt du ja ganz alleine!“, Mia findet das überhaupt nicht in Ordnung. „Wir können ja nochmal mit dem Personal reden“, meint Cassie. „Ach was, das ist ok. Ich muss ja keinen anderen Flug oder so nehmen. Ich sitze halt einfach etwas weiter weg, macht euch keine Sorgen um mich“, mit diesen Worten betrittst du das Flugzeug und wirst von zwei Stewardessen freundlich begrüßt. Im Gegensatz zu deinen Freunden ist dein neuer Platz weiter hinten im Flugzeug. Mia und die Anderen sitzen eher in der vorderen Hälfte des Flugzeuges. Gerade als du dein Handgepäck verstaut hast und dich auf deinen Platz setzen willst, kannst du noch sehen wie Mia dem Mann neben ihr einen beleidigten Blick zu wirft, denn eigentlich hättest du auf dem Platz sitzen sollen. So schlimm findest du es eigentlich gar nicht weiter weg zu sitzen. So musst du deinen Freundinnen nichts vorspielen und außerdem hast du jetzt einen schönen Fensterplatz, welchen du vorher an Mia abgetreten hast. Noch ist der Platz neben dir leer und du hättest wirklich nichts dagegen wenn es auch so bleiben würde. Du hast es nicht so gerne neben Fremden Menschen sitzen zu müssen. Doch genau in dem Moment setzt sich jemand neben dich und du seufzt. Natürlich muss das passieren wenn du gerade daran denkst. Als du kurz einen Blick auf deinen Sitznachbarn werfen willst, kommt aus den Lautsprechern die Stimme des Piloten. Er nennt alle wichtigen Sachen und bittet alle Passagiere die Gurte anzulegen. Dein gesamter Körper fängt an sich etwas anzuspannen, als das Flugzeug langsam auf die Startbahn rollt. Gegen das Fliegen an sich hast du nichts, aber du magst weder das Starten noch das Landen besonders gerne. Deine Finger krallen sich in die Armlehnen, du kneifst die Augen zusammen und dein Herzschlag schlägt schnell in deiner Brust, als das Flugzeug immer schneller wird und schließlich anfängt vom Boden abzuheben. Plötzlich ergreift eine Hand deine Rechte und umschließt sie, während der Daumen beruhigend über deine Handrücken streicht. Überrascht öffnest du deine Augen und siehst zur Seite, wo dein Sitznachbar sitzt.
 

Deine Augen weiten sich, als du siehst wer dort sitzt. „Wa- … wie? Was machst du hier?!“, du starrst den grünhaarigen Jungen neben dir an, welcher nur einen Finger an seine Lippen hebt. „Sei bitte nicht so laut _______, die Anderen gucken sonst noch“, deine Hand auf der Lehne lässt er dabei nicht los. „Aber was machst du hier?“ „War nicht gerade schwer sich in das System zu hacken und die Plätze zu ändern“, meinte er nur emotionslos wie immer. „DU hast meinen Platz geändert?“, du siehst ihn ungläubig an. „Und woher wusstest du überhaupt welchen Flug ich nehme, wohin ich fliege und … argh überhaupt alles?!“, du warst sichtlich verwirrt. „Ich hab doch gesagt es war nicht schwer sich in das System zu hacken, vor allem in das vom Hotel. Das hätte jeder knacken können.“ „Wieso kannst du so was? Wobei, bei deinen komischen Kollegen wundert mich ja bald nichts mehr“, gibt’s du schlicht zurück. „Aber warum hast du das alles überhaupt gemacht? Wieso bist du hier?“, immerhin hast du bereits versucht mit ihm abzuschließen. „Ich hatte gestern keine Zeit dir zu Antworten“, war seine simple Antwort. „Hä? Keine Zeit? Du hast voll lange überhaupt nichts gesagt!“, beschwerst du dich. „Kurz nachdem du fertig warst mit reden hat dein Handy geklingelt und dann bist du weggelaufen, da konnte ich gar nicht antworten.“ „Aber es war doch so lange still!“, beschwerst du dich. „Manchmal sollen sich Minuten wie Stunden anfühlen, hab ich gehört“, wie kann er nur so emotionslos antworten wenn ihr über so ein Thema redet? Außerdem fühlst du dich gerade wirklich verarscht. Es kam dir wirklich extrem lange vor als er nichts gesagt hat, wieso soll das auf einmal nur so kurz gedauert haben? „_______“, du drehst deinen Kopf, welchen du kurz etwas weggedreht hast wieder zurück zu Fran. Das nächste was du mitbekommst ist der Druck auf deinen Lippen, welcher aber nicht all zulange andauert. Fran setzt sich wieder normal hin und du drehst deinen knallroten Kopf ganz schnell in die andere Richtung. In der Zeit verschränkt Fran eure immer noch gefassten Hände miteinander. Du wagst einen kurzen Blick zur Seite und beobachtest den Jungen neben dir. Er guckt zwar genauso emotionslos wie immer, jedoch kannst du auf seinen Lippen ein Lächeln sehen. Mit deiner freien Hand fasst du dir an die Lippen. Er hat dich gerade wirklich geküsst und dann eure Hände verschränkt, heißt das etwa? Da du einfach eine Bestätigung willst, fragst du ihn direkt. „Fran?“, er dreht seinen Kopf wieder zu dir, um dir zu zeigen dass er dir zuhört. „Also ich … ich hätte gerne eine richtige Antwort auf gestern“, schüchtern schaust du ihn an. Das Lächeln auf Frans Gesicht wird ein bisschen breiter und er beugt sich zu deinem Ohr. „Ti amo _______“, flüstert er dir in dein Ohr und du bekommst eine Gänsehaut. „Ti amo Fran“, du schaffst es nicht ihn anzusehen, es ist dir einfach zu peinlich. „Ich weiß“, natürlich weiß er das, immerhin hast du ihm das bereits gestern gesagt, auch wenn nicht ganz so direkt. Als Fran sich wieder in eine normale Position bewegt, setzt du dich etwas anders hin, so dass du deinen Kopf auf seine Schulter legen kannst. Du schließt die Augen und bist froh, dass dein Urlaub jetzt doch ein schönes Ende hat. Leicht drückst du seine Hand und auch er drückt deine kurz. Vielleicht wirst du ab jetzt etwas öfters Urlaub in Palermo machen und auch anfangen etwas italienisch zu lernen, immerhin hast du dafür jetzt auch einen guten Grund.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Principessa
2014-07-09T11:28:11+00:00 09.07.2014 13:28
mhhh es ist doch immer wieder erstaunlich, wie es ein guter OS schafft, trotz schlechter laune ein dauergrinsen auf mein gesicht zu zerren. der os ist der echt sehr gut gelungen, ich mag ihn :)
sag mal, hättest du lust einen mit belxreader zu schreiben?
Antwort von:  Johnnys_Sandpfote
09.07.2014 18:56
Hehe freut mich wenn der OS es schafft dir ein Grinsen aufs Gesicht zu bringen :)
Da freut man sich doch immer so etwas zu hören ^^
Stimmt Bel hab ich noch gar nicht auf meiner Liste o.o Und dabei ist er einer meiner Lieblingscharaktere aus Reborn! Schande über mich >.<
Ich werd auf jeden Fall noch was zu ihm schreiben!!
Antwort von:  Principessa
10.07.2014 08:28
musst du mir dann unbedingt bescheid sagen <3 :)
Antwort von:  Johnnys_Sandpfote
10.07.2014 14:57
Werd ich machen! Brauch nur erst mal ne Idee ^^
Von:  Stubsii
2014-02-03T22:09:31+00:00 03.02.2014 23:09
oh. mein. gott. ich muss mich erstmal wieder beruhigen haha. |D
Das war so süüüß und die reinste Gefühlsachterbahn und hach ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Dein Schreibstil ist so schön detailliert, diese ganzen kleinen Sachen die vielen wahrscheinlich gar nicht auffallen. Vor allem diese ganzen genauen Angaben beim Sightseeing warum unglaublich.
Von Anfang bis Ende einfach super spannend. <3
Antwort von:  Johnnys_Sandpfote
04.02.2014 19:28
Es freut mich dass dir der OS gefällt >w<
Danke für das Lob, ich gebe mir immer Mühe alles gut zu beschreiben, so dass man sich alles gut vorstellen kann. Ich habe mich dieses mal etwas an Ortbeschreibung versucht, freut mich das es anscheinend gut angekommen ist ^^ Hab vorher auch schön recherchiert.
Danke das du dir zeit für einen Kommentar genommen hast *verbeug*

Lg Sandpfote


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