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Hell´s Gate

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß, es hat mal wieder lange gedauert :( Tut mir leid! Bachelorarbeit, Umzug und Weißsheitszähne haben mich voll beansprucht. Komplett anzeigen

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Art & Critics

Als Uruha endlich aus dem Schlafzimmer zurückkam, war seine Laune zwar nicht unbedingt besser, doch zumindest hatte sein Herz endlich aufgehört wie verrückt in seiner Brust zu schlagen. Uruha konnte weitaus besser damit umgehen, gereizt zu sein, als aufgeregt. In alter Selbstsicherheit verschränkte der Honigblonde die Arme vor der Brust und hob fragend eine Augenbraue, als er zwei Gläser auf seinem Couchtisch entdeckte, welche vorhin noch nicht dort gestanden hatten.

„Ich war so frei…“, lächelte Aoi deute Uruha an sich zu ihm zu setzten.

Der Honigblonde blieb störrisch stehen. Soweit käme es noch, dass er sich in seiner eigenen Wohnung von irgendwem etwas sagen ließe!

Das ach so typische, freche Lächeln zog Aois Mundwinkel nach oben und der Dunkelhaarige klopfte abermals neben sich auf die Couch.

„Im sitzen redet es sich viel angenehmer..“, zwinkerte er, zuckte dann aber doch mit den Schultern, als Uruhas Finger sich verdächtig weiß färbte, so fest hatte der Blonde seine Hände zu Fäusten geballt.

Das eine Glas Moet in der Hand, kam der Kritiker schließlich um den Tisch herum und nachdem er Uruhas verkrampfte Hand von diesem weggezogen hatte, drückte er dem Blonden das Glas schließlich in die Hand. Aoi nahm sein eigenes vom Tisch und prostete Uruha leicht zu.

„Also, nun da wir beide versorgt sind….“, lächelte er, wich aber vorsichtshalber einen Schritt zurück.

„….wollen wir zur Arbeit schreiten?“

Der Honigblonde trank einen großen Schluck von seinem Glas, auch wenn er Aoi die Genugtuung eigentlich nicht hatte geben wollen, aber er brauchte das gerade, um seine angespannten Nerven zu beruhigen.

„Ich hole die Bilder…“, nickte er, doch so sehr Uruha es auch versuchte zu unterdrücken, man hörte ihm die Anspannung an. Er hatte seine Bilder bislang noch niemandem gezeigt und diese nun auch noch beurteilt zu bekommen, ließ den Honigblonden an seinem ganzen Vorhaben zweifeln.

„…und wenn du hier noch irgendetwas anfasst..“, meinte er, die Augenbrauen steil zusammengezogen.

„Breche ich die deine Finger…“, drohte er Aoi und verschwand schließlich erneut aus dem Zimmer.

Nur, was sollte er dem Kritiker zeigen? Der Honigblonde hatte die Tür fest hinter sich zugezogen und durchwühlte zunehmend panischer werdend seine Leinwände. Natürlich hätte er sich früher Gedanken machen sollen, aber er hatte es einfach nicht glauben können oder wollen, dass Aoi tatsächlich zu seinem Wort stehen würde! Der Honigblonde atmete tief durch und wischte seine schweißnassen Hände an seiner Hose ab, während Aoi gleichzeitig sich das seltsam sterile Wohnzimmer ansah. Kaum Bilder, kaum Tand, den man normalerweise so ansammelte.

Erschrocken fuhr der Dunkelhaarige zusammen, als sich die Tür erneut öffnete und Uruha mit mehreren Leinwänden unterm Arm hereinkam. Der Honigblonde stellte die Leinwände nebeneinander hin, damit Aoi sie alle gut sehen konnte, doch würdigte er den Dunkelhaarigen nun keines Blickes, sondern griff bloß nach seinem Gals und füllte es randvoll.

„Und?“, fragte der Blonde, nach einem kräftigen Schluck.

Aoi schwieg. Erstaunlich konzentriert ging der Kritiker nun vor den Bildern auf und ab. Beugte sich näher heran, betrachtete die Bilder aus allen Blickwinkeln und trieb Uruha damit in den Wahnsinn, der die Anspannung kaum noch ertrug.

„Und?“, fragte der Blonde abermals, sein drittes Glas inzwischen füllend.

„Es hat etwas von Zdzisław Beksiński…“, seufzte Aoi schließlich. Uruha trank einen weiteren Schluck, wartete angespannt, dass der Dunkelhaarige weiterredenwürde.

„Soll ich ehrlich sein oder nett?“, fragte Aoi, nun selber angespannt, doch konnte man in seinem Gesicht nicht lesen, was genau er sagen wollte.

„Ehrlich…“, Uruhas Stimme war nun kalt wie Eis.

„Es hat etwas von Zdzisław Beksiński, Dali und Bosch…“, Aoi ging abermals zwischen den Bildern auf und ab.

„Und ich meine nicht nur deine Themen…ich meine die Stiele…!“, Aoi deutete auf eins der Bilder.

„Das hier, das ist im Stiel Dalis, aber das hier..ist Bosch…du springst von Bild zu Bild von Maler zu Maler….deine Technik ist einwandfrei, aber was davon bist du? Was von all dem ist Uruha?“, der Dunkelhaarige drehte sich erneut zu Uruha.

Flehte fast mit dem Blick, ihm irgendetwas zu geben, mit dem er arbeiten konnte.

Uruhas Züge verhärteten sich, je länger er Aoi zuhörte.

„Raus…“, es war kaum lauter als ein Wispern, doch Uruhas Stimme war kalt wie Eis.

„Uruha warte, du verstehst mich falsch , ich…“

„RAUS!“, nun schrie der Blonde. Er wollte nichts weiter hören. Es war zu schön gewesen, um wahr zu sein.

Aoi verstummte und Uruha stürmte nun an ihm vorbei, den Flur entlang. Riss die Eingangstür auf, seinen Worten somit mehr Nachdruck gebend. Aoi seufzte.

„Uruha…“, erneut versuchte der Dunkelhaarige sich zu erklären.

„Wenn nicht ich, dann hätte es wer anders gesagt und dann stünde es in einem Magazin…ich will dir doch bloß helfen…ich..“

„Raus..“, wiederholte Uruha bloß abermals und schlug die Tür Aoi vor der Nase zu.



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