Kapitel 1: Alltäglicher Wahnsinn
25. August, Ferien
Ein Spätsommertag im August
Heute war also der Tag. Der Tag an dem Sasuke und Naruto ihr geliebtes kleines Dorf verlassen würden, um an einer der größten und einflussreichsten Schulen ihr Abitur zu machen. Die beiden wunderten sich immer wieder darüber. Aus welchem Grund sind so welche Schüler, wie die zwei es sind, von so einer Schule angenommen worden? Die zwei Jungs haben in ihrem ganzen Leben noch nie ihr kleines friedliches Dorf verlassen. Und das heißt was. Sasuke war nämlich bereits 17 Jahre alt und Naruto würde sein 17-tes Lebensjahr am 10. Oktober beginnen. Für die zwei Jungs war das also sehr aufregend. Nunja... Naruto hat man das angemerkt, weil der oft durch die Gegend hüpfte, wie jemand mit Hummeln im Hintern. Dem anderen konnte man wie eh und je nichts anmerken. Sasukes Miene war wie immer das emotionslose Pokerface.
Nach dem Tod von Narutos Eltern lebte der kleine Naruto bei seinem Paten und auch Erziehungsberechtigten: Jiraiya. Aber auch einen großen Teil bei Sasuke und seinen Eltern: Mikoto und Fugaku Uchiha. Narutos Eltern und die von Sasuke kannten sich schon seid klein auf und waren auch sehr gut miteinander befreundet. So war es auch kein Wunder dass Naruto und Sasuke ganz dicke wurden, obwohl sie sich immer wieder mal gestritten haben. Die Streitigkeiten entsprachen aber meist nur auf Kindergartenniveau.
''Das macht dann Vier Euro und 49 Cent.''
Mit einem freundlichen Lächeln und leuchtend grünen Augen strahlte die Kassiererin der kleinen Tankstelle Sasuke an, der gerade dabei war das geforderte Geld der jungen Dame hinter der Kasse zu überreichen. Dankend nahm die Kassiererin das Geld an und öffnete sogleich mit einem Klick die Kasse.
''Ihr Wechselgeld. Fünf Euro und 41 Cent.''
Mit dem immer noch gleichen Lächeln auf dem Gesicht überreichte sie das Wechselgeld Sasuke. Unser schwarzhaariger Freund sagte nicht wirklich Etwas. Es war eher ein kleines Brummen, was wohl 'Danke' bedeuten soll. Sasuke quetschte das Geld in die enge Hosentasche seiner Schwarzen Jeans, nahm die kleinen Tüten der gesalzenen Erdnüsse und die der Gummibärchen mit und bewegte sich auf die Ein- und Ausgangstür der Tankstelle zu.
''Beehren sie uns bald wieder!''
Er konnte das Lächeln auf dem Mund der Kassiererin fast schon spüren. Er drehte sein Kopf in Richtung der Kassiererin und warf ihr ein ''Gerne doch.'' über die Schulter.
Ein leichtes Grinsen formte Sasukes Mund. Die Wangen der schönen Dame hinter der Kasse nahmen leicht die Farbe ihre Haare an – Ein Altrosa mit einem Hauch von Braun. Selten hatte Sasuke eine so schöne Haarfarbe gesehen. Er drehte sich um und ging aus der Tankstelle raus. Die Gedanken an die freundlich Frau hinter der Kasse, ihrem süßen Lächeln und ihrem wunderschönen Haar waren somit auch vergessen.
Schlendernd ging Sasuke auf den Parkplatz der Tankstelle zu, wo der silberne VW Golf von Jiraiya geparkt hatte. Die Sonne schien Heute besonders stark, als ob sie sich freuen würde, dass Naruto und er das kleine Dorf verlassen würden. Er fasste sich kurz an seinen Kopf. Sein Kopf war heiß – lag sicher daran, dass seine pechschwarzen Haare die Wärme anzogen. Ihm war heiß, obwohl er als Top nur eine weißes T-Shirt mit einem Druck von einem Panda trug. Er öffnete die Tür vom Auto und setzte sich mit einem erleichterten Seufzen auf den Platz hinter dem Beifahrersitz.
Naruto, der auf dem Platz neben Sasuke saß, schaute ihn, während er seine Kopfhörer mit einem 'Plop' Geräusch raus zog, an. Sasuke bemerkte, dass Narutos Augen auf ihn fixiert waren und fragte ganz monoton:
''Was ist?''
Der Blondschopf neben ihm zuckte darauf mit den Schultern ''Was soll sein?''
Die zwei starrten sich eine Weile an bis es dann doch für Naruto zu langweilig wurde, und er sich wieder seinem Handy widmete.
''Hier dein Scheiß.'' Wie aufs Wort traf er mit der Gummibärchentüte genau in Narutos Gesicht. Langsam – schon fast wie in einem dieser Horrorfilme - drehte Naruto sein, zu einer finsteren Miene gezogenes Gesicht, zu Sasuke. Sasuke konnte mit aller Kraft sich das Lachen verkneifen. Doch als er sah, dass Narutos linke Augenbraue anfing unkontrolliert zu zucken platzte das Lachen förmlich aus ihm raus. Das machte Narutos Stimmung jetzt nicht besser. Es sorgte eher für das Gegenteil.
''Du kleiner -!'' Naruto holte mit der Hand, die fast so groß wahr wie Sasukes Gesicht zum Schlag aus. Sasuke hatte nicht vor mit seinen Armen sein Gesicht zu schützen. Wie denn auch, wenn er sich mit ihnen krampfhaft den vor Lachen schmerzenden Bauch hielt. Sasuke lachte weiter, kniff die Augen zu und wartet auf den Aufprall in seinem Gesicht...
Es kam aber nichts. Er spürte kein brennenden Schmerz in seinem Gesicht. Kein Aufprallgeräusch von Narutos Hand auf seinem Gesicht. Und auch nicht das Quietschen von dem Ledersitz, in dem sein Kopf gepresst werden würde. Immer noch leicht lachend öffnet er vorsichtig das eine Auge und dann das andere. Narutos Hand war gerade mal Zehn Zentimeter von Sasukes Gesicht entfernt. ''Jungs, mir ist es egal ob ihr euch gegenseitig die Gedärme aus dem Bauch zieht oder sonst was. Aber ihr tut das ganz sicher nicht in meinem Auto!''
Es war Jiraiyas Stimme. Sie klingt ernst. Selten klang sie Ernst.
Wie es schien hielt Jiraiya Narutos Handgelenk fest. Naruto zog die Hand nun ganz zurück und Sasuke gab ein erleichterten Seufzer von sich während er sich anschnallte.
''Freu dich nichts zu früh Sasuke''
Naruto schaute Sasuke nicht an – er schaute aus dem Fenster.
''Ooh! Du willst Stress.''
Diese Antwort brachte Naruto doch dazu sich in Sasukes Richtung zu drehen. Ein schon fast perverses Grinsen schmückte Narutos Gesicht.
''Immer doch.''
Provozierend zog Naruto eine Augenbraue hoch und das Grinsen wurde immer bösartiger.
''Ehy, ihr zwei. Habt ihr überhaupt etwas mitgekriegt von dem ich gesagt habe?''
Jiraiya dreht sich vom Fahrersitz zu den Hinteren Plätzen, auf dem Sasuke und Naruto saßen. ''Sicher Doch.''
Gaben die beiden synchron von sich und Grinsten dabei so unschuldig, dass es schon gruselig war. Jiraiya runzelt die Stirn. So recht glauben konnte er den zwei noch nie so wirklich.
Die fünfstündige Fahrt zur Großstadt Konoha, wo sich die neue Schule befand, verging ganz normal.
Was heißt denn hier schon normal.
