Zum Inhalt der Seite

Story between Worlds

Samael und Aurelia
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 26

Amaya riss die Augen auf.

Um sie herum herrschte tiefste Finsternis. Die Eisfläche über ihr hatte sich geschlossen, das kalte Wasser, welches ihr schwer machte sich überhaupt zu bewegen, drückte sie immer weiter nach unten.

Sie musste sich beeilen. In der schwerelosen Form eines Geistes, hätte sie es nicht nötig gehabt zu atmen, doch da sie in Menschengestalt bleiben musste, um zu den Nornen zu gelangen, hatte sie nicht sehr viel Zeit, um bei Bewusstsein zu bleiben.

Amaya versuchte sich an Kilians Worte zu erinnern...irgendwas mit einer Rune...suchen...Sie musste eine Runde finden! Eine,die in ein Felsen eingemeißelt sein soll.

'Doch wie soll ich sie finden, wenn um mich herum nur Dunkelheit herrscht?!', fragte sie sich.

'Aber das ist jetzt egal. Ich muss sie finden!'.

Doch der Sauerstoff wurde knapp und sie wusste auch, dass sie nicht mehr lange durchhalten würde. Ihr Herz begann schneller zu klopfen, ihr Körper verlangte nach frischer Luft.

Wo war diese verdammte Rune?! Es musste doch irgendein Zeichen geben!

Amaya spürte, wie ihre Kraft schwand, ihre Glieder versagten und das eiskalte Wasser sie zerdrückte.

Da es um sie herum ohnehin schon dunkel war, sah sie nicht, wie ihre Augenlicht versagte. Noch ein letztes Mal versuchte sie Kraft zu sammeln und gegen die dicke Eisschicht zu treten. Doch zwecklos. Das Eis ließ sich nicht brechen.

Ihre Lider schlossen sich, ihre Arme und Beine wurden Gefühlslos, ihr Herz schlug langsamer.

Ihr Körper glitt in die Tiefe, endlos.

Noch einmal öffneten sich ihre Augen. Ein helles Licht drang in sie hinein, umgeben von den schrecklichsten Kreaturen, die man sich vorstellen konnte. Eine Halluzination?

Amaya konnte es nicht wissen.

Doch als sie immer länger in das Licht starrte, sah sie etwas. Sie war sich ziemlich sicher, dass es nur eine Halluzination war. Wem konnte man schon trauen, wenn er unter Sauerstoffmangel stand?!

Wie von selbst streckte sich ihre Hand nach dem Licht aus.

In der Ferne konnte sie leichte Umrisse eines Zeichens erkennen. Hellblau schimmernde Konturen, die sich kreuzten, verbanden und um sich schlangen. Tanzend in der ewigen Dunkelheit.

Amayas Fingerspitzen berührten das Licht.
 

Gierig rang sie nach Atem. Ihr Herz klopfte heftig gegen ihre Brust. Sie spürte Eis unter ihren Händen. Trotz der kalten Luft, die in ihre Lungen drang und sie zitterte, erfüllte sie das mit einem unendlich glücklichen und triumphierenden Gefühl.

Sie hatte es geschafft. Erleichtert atmete sie aus. Noch vor wenigen Sekunden hatte sie gedacht, dass sie so etwas nie wieder fühlen würde.

Dann stand sie langsam auf und wunderte sich nicht über die Benommenheit, die ihren Körper jetzt noch erfasste.

Amaya stand inmitten eines riesigen Gebirges. Der dunkelblaue Himmel schien auf die Berge hinab, die sie umringten. Grüne, blaue und violette Lichter zeichneten sich am Firmament ab und ließen die weitläufige Landschaft in einem unglaublichen Kontrast zur Erde dastehen.

Amaya erinnerten sie an die Nordlichter in Skandinavien. Wunderschön und geheimnisvoll zugleich.

Man sagte, dass diese Lichter nach Yggdrasil führten, dem Ort an dem auch die Nornen ihre endlose Lebenszeit verbrachten.

Ein plötzliches Rumpeln unterbrach Amaya beim Staunen. Die Erde begann zu beben. Sie drehte sich in die Richtung, aus der das Geräusch kam und immer gewaltiger wurde. Genau hinter ihr selbst.

Ihr blieben nur noch wenige Sekunden Zeit, um zu realisieren, was geschah.

Eine riesige Eislawine kam auf sie zu, die alles überdeckte, was sich ihr in den Weg stellte.

Amaya schaute noch einmal hinter sich. Es war zu spät um irgendetwas zu unternehmen. Sie sah einen langen Holzpfahl ein paar Meter weiter unten stehen.

Der einzige Weg bestand darin, sich gegen die rollende Wand aus Eis zu stellen. Und versuchen zu überleben.

Dann trat sie ihren letzten Schritt nach vorne, die Arme vors Gesicht haltend.

Ein gewaltiger Druck schlug sich gegen Amaya und schluckte sie unter den Schnee. Die Kälte presste sich förmlich gegen sie, die Masse des Eis drohte sie zu erdrücken und sie spürte nur noch, wie tausende von eiskalten Stichen durch ihr Körper jagten.

Amaya überschlug sich mehrere Male und stieß plötzlich gegen etwas hartes. Der Schmerz war unbeschreiblich, doch es war ihre einzige Chance, sich daran festzuhalten.

Der Schnee kam zum Stillstand. Amaya wollte sich daraus befreien, um wieder nach oben zu gelangen, doch ihre Gelenke waren wie eingefroren. Sie taten höllisch weh.

'Gib jetzt nicht auf!', redete sie sich ein, 'Ich schaffe das!'.

Noch ein einziges Mal nahm sie ihre Kraft zusammen, biss sich auf die Zunge und bewegte ihre Arme, um sich einen Weg nach oben freizumachen.

Endlich konnte sie wieder frische Luft atmen! Danach befreite sie ihren Körper ganz aus dem Schnee und stand einem riesigen Tor gegenüber.

Auf beiden Seiten, liefen Wasserfälle von Eisbergen hinunter in die Tiefe, und wurden von grünen Tönen beleuchtet. Der Himmel war fast schwarz, das Tor schien Kristallblau in die Dunkelheit, die außerhalb lag.

Amaya spürte, dass sie immer noch geschwächt war, doch ihre Schmerzen wurden von dem triumphierenden Gefühl, dass sie empfand, einfach weggespült.

Sie ging auf das große Tor zu, das sich öffnete, sobald sie in die Nähe kam. Ihr Herz pochte wie verrückt. Der letzte Geist, von dem man wusste, dass er diesen Weg entlang gegangen war, hatte vor mehreren Jahrtausenden gelebt. In dieser Weise, war es natürlich auch eine Ehre für Amaya, am Ziel angekommen zu sein. Ob Mirac bereits wusste, was sie getan hatte? Sie versuchte nicht darüber nachzudenken, und schob diesen Gedanken beiseite.

Als Amaya über die Schwelle des Tores schritt, fühlte sie etwas. Es fühlte sich komisch und zugleich vertraut an...so ungewohnt lebendig. Als gäbe es Hoffnung, auf ewiges Leben.

Die Tore hinter ihr schlossen sich und für einen Augenblick, umfing sie Dunkelheit. Dann offenbarte sich etwas, von dem sie gedacht hatte, dass sie es nie mit eigenen Augen sehen würde:

Vor ihr führte ein schmaler Weg aus Eis zu einem gewaltigen Baum, der von einem großen Lichtstrahl von oben beleuchtet wurde. Yggdrasil.

Sie, Amaya Ravenwolf, Folgegeist aus Niflheim, Silithas und Beschützer von Javier Brown, stand vor der Weltesche dieser Erde. Ein Wesen, ohne das kein Leben möglich wäre.

Jetzt wusste sie woher das Gefühl von ewigem Leben kam.

Es war ein gigantischer Anblick, der sich ihr bot. Kleine Schneeflocken rieselten hinab, alte Runen waren in den Säulen und Wänden eingemeißelt und auf jeder Seite floss ein kleiner Bach an den Mauern entlang.

Amaya war sich nicht sicher, woher der Lichtstrahl kam. Es gab oben an der Decke keine Öffnung oder ähnliches, von wo das Licht hätte herkommen können. Er war einfach da.

Die Zweige von Yggdrasil waren kräftig und verzweigt, voll mit grünen Blättern und Knospen. Die Wurzeln waren sehr groß und schauten aus dem Boden heraus. Das ganze war, als wäre es aus einer anderen Welt, die nicht existierte. So irrational und gleichermaßen das schönste, was sie je gesehen hatte.

Amaya, die noch immer staunte, ging auf den Mittelpunkt des Ortes zu. Als sie näher kam, sah sie drei Frauen auf den Wurzeln von Yggdrasil sitzen.

Sie sahen weder zu ihr auf, noch gab es eine andere Reaktion von ihnen, die Amaya wissen ließ, dass sie sich ihrer Anwesenheit bewusst waren.

Sie blieb vor den Stufen, die zu den Nornen hinauf führten, stehen.

„Da bist du ja“, sagte eine von ihnen, nach einem Moment der Stille. Nach ihrer Stimme zu urteilen, war sie schon sehr alt...und war anscheinend nicht sehr überrascht, dass Amaya hier auftauchte.

Alle drei trugen lange Gewänder, von denen jedes einzelne in einem anderen Grünton verarbeitet war.

Die eine, die zu Amaya gesprochen hatte, trug eine Kapuze und hatte somit ihr Gesicht verdeckt. Ihre Sitzhaltung war eher krumm und etwas gebrechlich. Einzelne weiße Strähnen lugten durch den Umhang hervor.

„Amaya Ravenwolf, Folgegeist aus Niflheim, Silithas und Beschützer des Menschen Javier Brown“, sprach die Ältere, die in der Mitte saß. Amaya war sich sicher, dass das Urd war, die Norne der Vergangenheit und gleichzeitig auch die älteste von allen: „Wir haben dich kommen sehen“.

„Ja, meine Herrin“, begann Amaya voller Respekt. Sie wusste, dass sie nur sprechen durfte, wenn es ihr erlaubt worden war.

„Was führt dich zu uns?“, erklang die Stimme einer Norne, die jünger als Urd zu sein schien. Sie saß auf der linken Seite und blickte auf Amaya hinab. Ihr Blick war kalt, unbarmherzig und abschätzend. Die vollen braunen Haare, die ihr bis zur Hüfte reichten, hatte sie streng zusammengebunden, sodass sie glatt nach unten fielen. Die Bänder in ihrem Haar bildeten einen schönen Kontrast zu der Farbe ihres Haares. Amaya glaubte, dass das Skuld, die Norne der Zukunft war.

„Zwei Personen, ein Engel und ein Dämon, stecken möglicherweise in Schwierigkeiten, was meine Schuld ist. Ich bitte euch, ihnen zu helfen“, sagte Amaya. Sie hoffte inständig, dass ihr ihre Aufregung nicht anzumerken war.

„Warum sollten wir dir dabei helfen?!“, sagte Skuld mit verbitterter Stimme.

„Eine große Gefahr, die du auf dich genommen hast, Amaya, um Samael und Aurelia zu helfen“, erklang die Stimme der dritten Norne. Sie saß auf der rechten Seite, hatte ihr rotes langes Haar zu einem Zopf geflochten und sich ihn über die Schulter gelegt. Sie war die jüngste von allen und hatte etwas liebliches in ihrer Stimme. 'Dann muss das Verdandi, die Norne der Gegenwart sein', dachte Amaya.

„Einer herausragende Leistung, das schafft nicht jeder“, meinte Verdandi und lächelte ihr dabei leicht zu.

„Vielen Dank, meine Herrin“, sagte Amaya. Das letzte, was sie von den Nornen erwartet hatte, war Anerkennung.

„Wir wissen über die Vorfälle Bescheid“, begann Urd: „Schließlich spinnen wir jeden einzelnen Lebensfaden selbst“.

„Ihr wollt damit sagen, dass ihr das geplant hattet?“, fragte Amaya vorsichtig.

„Nein, so kann man das nicht sagen. Du weißt sicher, dass wir nicht für jedes einzelne Detail zuständig sind“. Amaya nickte.

„Trotz allem, wir können dir nicht helfen“, erklang Skulds kalte Stimme. Ihre aufrechte Haltung, zeigte, dass sie sehr viel Macht hatte.

„Das tut uns leid -“, fing Verdandi an, wurde aber von Skuld unterbrochen.

„Nein, tut es nicht“.

„...Aber wir können dir versichern, dass sie am leben sind und es ihnen gut geht“, beendete Verdandi ihren Satz.

Amaya holte Luft, um etwas zu erwidern, doch Urd ließ sie nicht zu Wort kommen:

„Sie werden ihren Weg nach Hause finden -“.

„Wenn sie dessen überhaupt würdig sind“, meinte Skuld.

„Du kannst nun gehen“, sagte Urd.

„Vielen Dank, meine Herrinnen. Ich weiß euren...euren Rat zu schätzen“, sprach Amaya, neigte ihren Kopf und ging in Richtung Ausgang, ohne sich noch ein einziges Mal umzuschauen.
 

Amaya kam an dem riesigen Tor an und öffnete es diesmal selbst. Als sie über die Schwelle trat, schien ein grelles Licht in ihre Augen, sodass sie blinzeln musste.

Im nächsten Moment befand sie sich auf dem Gang, im „Haus der Silithas“.

Kurz sah Amaya sich um und bemerkte, dass sie vor Javiers Zimmer stand.

Warum ausgerechnet vor seinem?

Sie schob den Gedanken beiseite und schob den Vorhang beiseite. Schließlich stand sie in dem kleinen Gang zwischen Zimmer und Flur und schob auch den zweiten Vorhang beiseite.

Dann stand sie in seinem Zimmer und sah in sofort. Er saß auf der Bettkante, den Rücken zu ihr Gewandt.

Als hätte sie etwas gesagt, drehte er sich zu ihr um. Danach stand er auf, ging um das Bett herum und sah sie erst fragend und dann erstaunt an.

Ohne etwas zu sagen, trat sie auf ihn zu und er auf sie. Amaya schlang ihm die Arme um den Hals und vergrub ihren Kopf in seiner Halsbeuge.

Er legte seine Arme um ihre Taille und zog sie zu sich heran. Dann atmete er tief aus. Eine Weile standen sie so da und sie konnte seinen beruhigenden Herzschlag hören, fühlen. Amaya atmete seinen, inzwischen vertrauten Duft ein und schloss die Augen. Es gab ihr ein geborgenes Gefühl, ER gab ihr ein sicheres Gefühl. Auch wenn sie versuchte, es zu unterdrücken, weil andere Dinge sich in den Vordergrund zwängten, es war so.

„Du hast es geschafft“, sagte er nach einigen Momenten, leise: „Ich wusste es, dass du es würdest“.

Amaya aber schüttelte nur den Kopf und schloss für eine Sekunde die Augen noch fester zu.

Dann öffnete sie sie wieder und trat zurück, damit sie ihm ins Gesicht sehen konnte, ihre Hände aber trotzdem noch auf seinen Schultern lagen. Eine Träne rollte ihr über die Wange.

„Ich will es eigentlich nicht sagen, aber...-“.

Amaya erstarrte. Sie blickte über Javiers Schulter und sah Verdandi an den Rundbögen sehen.

„Verdandi“, sprach Amaya verdutzt. Wie konnte es sein, dass sich eine Norne außerhalb von Yggdrasil aufhielt?! Soweit sie wusste, hatte es so etwas noch nie gegeben.

Javier spürte, dass Amayas Aufmerksamkeit auf etwas neuem lag, und drehte sich um.

„Amaya, es ist wichtig“, erklärte ihr Verdandi: „Ich bin gekommen, um dir was wichtiges mitzuteilen. Ich konnte es dir, wegen meinen Schwestern, nicht schon vorher mitteilen“.

„Verdandi“, Amaya konnte nicht anders, als den Namen der Norne zu sagen, immer und immer wieder. So etwas hatte es noch nie gegeben!

Verdandi kam auf sie zu. Ihre Schritte glichen der einer Königin, stolz, würdevoll und voller Eleganz. Ihr hell grünes Gewand schmiegte sich perfekt an ihren Körper, ein Amulett lag auf der hellen Haut, zwischen den Schlüsselbeinen, und funkelte im Licht des Feuers, das im Kamin prasselte.

Sie nahm Amaya bei der Hand und zog sie etwas weiter von Javier weg.

„Das, was ich dir nun sagen werde, darf ich nur ein einziges Mal sagen, also hör genau zu:

»Wir kamen,

die dem Edlen

die Lebenszeit schufen,

sie bestimmten ihn als berühmtesten Heerführer

und als den besten Fürsten.«“.

„Was?!“.

„Hast du es dir gemerkt?“.

„Ja, habe ich, aber -“.

„Du wirst es noch brauchen. Ich muss nun gehen, sonst fällt es meinen Schwestern noch auf, dass ich weg bin. Ihr schafft das, vergib mir“. Verdandi lächelte ihr ein letztes Mal zu und war kurz darauf auch schon verschwunden. Als wäre sie nie da gewesen.

„Wer war das?“, fragte Javier aus dem vorderen Teil des Zimmers. Amaya drehte sich zu ihm um und sah ihn an.

„Verdandi, die jüngste der drei Nornen. Wir haben eine neue Aufgabe“.

„Was?!“.

„Als ich bei den Nornen war, konnten, wollten oder durften sie mir keine Antwort auf meine Fragen geben, geschweige denn mir helfen. Das alles wäre eigentlich umsonst gewesen, wenn nicht gerade Verdandi aufgetaucht wäre“.

„Und sie hat dir gesagt, was du tun sollst, um Samael und dem Engel zu helfen?“.

„Der Engel heißt Aurelia und nein, sie hat es mir nicht gesagt...nicht im direkten Sinn“.

Amaya erzählte ihm, was Verdandi ihr gesagt hatte, worauf er ins grübeln kam.

„Der Heerführer? Wer könnte das sein?“, fragte er.

„Ich weiß es nicht. Am besten wir gehen in die Bibliothek und schauen dort, ob wir was finden“.

Dann machten sie sich auf den Weg und schritten den Flur entlang, als Javier das Wort ergriff:

„Ich habe gute Neuigkeiten für dich“.

„Wirklich?“, Amaya konnte kaum glauben, dass es so etwas noch gab, freute sich aber trotzdem.

„Demian wird uns nicht bei Mirac verraten“. Amaya wollte ihm am liebsten um den Hals fallen, und musste sich anstrengen, es nicht zu tun.

„Wie denn das?!“, fragte sie neugierig.

„Er hat uns versprochen stillschweigen über unseren Plan zu halten und ich denke, wir können ihm vertrauen“.

„Das denke ich auch. Von allen Ratsmitgliedern, erschien er mir immer am sympathischsten. Naja“, fügte sie hinzu, als sie eine große Gestalt auf sie zugehen sah: „abgesehen von Kilian natürlich“, und lächelte.

Kilian kam näher und als er Amaya sah, beschleunigte er seine Schritte. Er umarmte sie innig und ließ sie erst nach einigen Augenblicken wieder los.

„Du hast es geschafft“, flüsterte er.

„Ja...naja...“.

Sie lösten sich voneinander und Amaya begann damit, ihm alles zu erzählen.

„...und jetzt wollten wir uns auf den Weg in die Bibliothek machen. Vielleicht finden wir dort ja etwas“.

Kilian sah an sich hinunter und Amaya bemerkte erst jetzt, dass er mit Schwertern und Dolchen ausgerüstet war.

„Was hast du vor?“, entfuhr es ihr.

„Ich wollte Javier ein paar Kampfstunden geben“.

„Okay, dann könnt ihr gehen. Ich suche dann allein -“.

„Nein, du kommst mit. Ich denke ein bisschen Ausszeit könnte dir nicht schaden“.

Amaya wollte etwas erwidern, doch sie wusste, dass das nichts bringen würde. Urplötzlich erinnerte sie sich daran, wie Javier das Zweihandschwert in seinem Zimmer in den Händen gehalten hatte. Es hatte so ausgesehen, als wäre er damit aufgewachsen.

Nur allein dieser Gedanke überredete sie dazu, mit Javier und Kilian mitzugehen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Saph_ira
2014-08-24T18:09:26+00:00 24.08.2014 20:09
Und wieder einmal ein Rätsel, auf das man die Lösung suchen muss. Du machst es immer spannender. Ich finde es schön, dass eine der Nornen doch noch sich bereit erklärt hat, Amaya zu helfen. Ich hoffe nur für sie, dass es keine Konsequenzen für sie haben wird. :-)
Aber den Weg zu den Nornen hast du sehr gut beschrieben. Ich konnte mich in Amaya gut hineinversetzen, ihren Atemnot und wie sie gefrorren hatte, mir bildlich vorstellen. Und ich finde es auch schön, dass Demian sie nicht verraten würde. Aber am schönsten finde ich, wie Javier zu Amaya steht und sie unterstützt. Mach weiter so. ;-)
Liebe Grüße :-)
Antwort von:  FeelLikeParadise
24.08.2014 20:58
Vielen Dank für dein lieben Kommi:)
Ich bin froh, dass es mir gelungen ist, die einzelnen Situationen richtig rüberzubringen.
Dann werden wir ja in den nächsten Kapiteln sehen, wie es weitergeht ;)
LG:)


Zurück