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The Prince's passion

von

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Chapter 16
 

Jede Nacht verbrachte er ein paar Minuten an Reitas Zelle, lauschte seinem Atem, seiner Stimme, wenn sein Verstand im Schlaf durch die Mittel brach und er sich an ihn erinnerte.

Yuki hatte ihm versichert, dass sie die Patrouille des Nachbarlandes aufgesucht und den Brief übergeben hatte.

Er verbrachte seine Freizeit in einem der Türme, um Ausschau zu halten, doch je mehr Zeit verging, umso mehr schwand die Hoffnung.

Yuki bemerkte seinen Gemütsumschwung, tröstete ihn so gut es ging.

Und doch wurde er immer unglücklicher.
 

Eines Nachts beschloss er, dass er etwas unternehmen musste.

Einer der Wachmänner kontrollierte gerade, ob er in der Zelle war, als Ruki unter der Decke heraus schlüpfte und sich nackt auf ihn zu bewegte.

Ein vielsagendes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, während Yuki die Treppe herunter kam, ebenfalls alle Hüllen fallen ließ.

Sie hatten sich diesen Plan einfallen lassen, um an die Schlüssel zu kommen.

Der Wachmann sah von einem zum anderen, schluckte schwer, als er die beiden nackten Gestalten sah.

„Der Prinz wird es gar nicht gerne sehen, wenn er hiervon erfährt“, schnurrte Yuki, fuhr über die Brust des anderen, streichelte sie, während Ruki näher kam und sich von vorne an ihn drängte.

Der Wachmann schluckte wieder.

„Was wollt ihr von mir?“, murmelte er unsicher.

„Nur den Schlüssel, dass mein Freund eine Nacht bei seinem Prinzen verbringen kann, während du die Nacht mit mir verbringen darfst“, erwiderte Yuki anzüglich lächelnd, strich über seinen Oberkörper hinab bis zum Schritt.

Er nickte bloß, war eingelullt von dem süßen Parfüm, das beide aufgetragen hatten.

„Aber geh dich erst waschen, Liebling“, schnurrte Yuki, massierte ihn ein wenig, worauf der Wachmann nur betäubt nickte, die Schlüssel aushändigte und wieder verschwand.

Ruki strich seiner Freundin über den Arm und schloss dann eilig die Zelle auf, weckte so den Schlafenden.

„Nicht schon wieder“, murrte er, drehte sich von ihm weg, doch Ruki holte aus und ohrfeigte ihn.

Reita blickte sich desorientiert um.

Ruki zog ihn auf die Beine, schlang die Decke um ihn.

Yuki war wieder in ihre Kleidung geschlüpft und hielt Ruki seine hin.

Gemeinsam eilten sie durch die Gänge, nutzen alle Abkürzungen, die sie kannten.

Draußen wartete ein Pferd auf sie – das hatte Yuki organisiert, hatte sie doch Freunde im Stall.

Reita erkannte nichts, war sein Verstand immer noch zu benebelt.

Ruki schmerzte es, doch er konzentrierte sich darauf, den Prinzen fort zu bringen.

Hinter ihnen kamen ein paar Wachen zusammen und nahmen ihre Verfolgung auf, schlugen Alarm.

Reita saß bereits im Sattel.

„Geh mit ihm“, krächzte Ruki plötzlich, schob Yuki zum Pferd, „Reite zur Grenze, melde dich bei der Patrouille, ich schaffe das hier!“

Sie hatte so viel für ihn getan und sie war diejenige, die Reita besser zurückbringen konnte, kannte sie die besseren und schnelleren Wege.

Sie sah ihn durchdringend an, er nickte.

Schnell drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange.

„Ich hole dich hier raus, egal wie“, flüsterte sie, dann schwang sie sich auf das Pferd und verschwand schnellen Galopps in die Nacht hinaus.

Ruki sah ihnen hinterher, ließ sich von den Wachen festnehmen.

Sie brachten ihn zurück in den Kerker, schlossen ihn ein.

Aber er war glücklich, er hatte Reita retten können und sogar Yuki ein Leben ermöglicht, wusste er doch, dass sie bei Shota und Ayane willkommen sein würde.

Der Prinz kam kurz darauf zu ihm, sah ihn vernichtend an.

„Du glaubst, dass du damit durch kommst?“, knurrte er, „Die Kleine und dein Prinz werden gefasst, bevor sie die Grenze passieren können... Und dann werde ich das Mädchen grausam foltern und umbringen. Und für deinen Prinz lasse ich mir etwas einfallen.“

Ruki sah ihn nicht an, versuchte sich keine Angst anmerken zu lassen, aber er hoffte und bangte, dass die beiden es schafften.

„Deine Strafe wird nicht lange auf sich warten lassen, Kleiner, und sie wird hart anfangen und mit deinem Tod enden, sodass du und dein Liebster nichts davon haben werden, dass du versucht hast ihn zu befreien!“

So drehte er sich wieder um und verschwand, ließ ihn allein zurück.

Ruki vergrub das Gesicht in den Händen, weinte lautlos.

Selbst wenn er starb, das war es wert gewesen, denn Yuki und Reita würden es schaffen, daran glaubte er fest.
 

Die nächsten Tage verliefen grausam, er bekam kein Essen und Trinken.

Er durfte die Zelle nicht verlassen, sie hatten sogar das Fenster abgehangen, sodass er in völliger Dunkelheit saß.

Genauso hatten sie ihm das Mobiliar weggenommen, sodass er nur einen Strohsack hatte, auf dem er sitzen konnte.

Das Zeitgefühl war durch die ständige Dunkelheit verloren gegangen, das Hungergefühl nagte an ihm, aber der Durst machte ihn beinahe wahnsinnig.

Er schlief kaum noch oder nur noch, er konnte es nicht sagen.

Seine Gedanken waren zur Ruhe gekommen, sein Verstand eingeschlafen.

Sein Körper bewegte sich kaum mehr, konnte es nicht, fehlte ihm doch sämtliche Energie.

Dafür reagierte er auf Geräusche umso mehr, zuckte bei dem Kratzen, das Mäuse auf dem Steinboden machten, zusammen. Vogelgezwitscher von draußen klang laut in seinen Ohren, quälte ihn zusehends.

Aber das Schlimmste war, wenn Schritte erklangen.

Sie bedeuteten nichts Gutes, denn jedes Mal bedeutete es eine neue Grausamkeit.

Diesmal jedoch öffnete die Wache die Zelle, kam herein und griff nach seinem Arm, um ihn auf die schwachen Beine zu ziehen.

Dann brachte er ihn nach oben, das Licht blendete ihn so sehr, dass er einfach die Augen schloss.

Eine zweite Wache griff seinen anderen Arm und gemeinsam brachten sie ihn in den Thronsaal.

„Oh Gott, Ruki“, rief eine bekannte Stimme und kurz darauf schlossen sich zwei Arme um ihn, sanft, liebevoll.

Er blinzelte kurz, erkannte die braunen Haare und ein Name bildete sich in seinem Kopf.

„Uruha“, hauchte er beinahe lautlos, Tränen begannen über seine Wangen zu laufen.

Selbst, wenn es nur Einbildung war, er war glücklich.

„Ihr seht, er ist so weit unverletzt. Ihr könnt ihn mitnehmen, aber dann muss der Vertrag vom König unterzeichnet werden“, knurrte der Prinz.

„Unverletzt würde ich es nicht nennen“, knurrte nun Aoi, „Ich werde ihn dem König vorführen, dann wird ein Bote den Vertrag bringen.“

Aoi kam nun auch näher zu Ruki, hob sein Kinn an.

„Ruki, wie geht es dir?“, flüsterte er sanft.

Ruki weinte nur und schüttelte den Kopf, klammerte sich an Uruha.

„Wir gehen“, erklang nun auch die Stimme des Kriegsherrn.

Uruha hob den Kleineren auf die Arme und gemeinsam verließen sie mit der Eskorte das Schloss.

In der Kutsche saß er zwischen Uruha und Aoi, beide hielten ihn im Arm.

Der Kriegsherr saß ihnen gegenüber.

„Das können wir ihnen nicht durchgehen lassen. Der Vertrag wird nicht zustande kommen“, sagte Uruha plötzlich leise, musterte kurz den abgemagerten Kleineren.

„Das ist Entscheidung des Königs... Sie haben uns Ruki bereitwillig übergeben... Wir haben beide wieder, das ist das Wichtigste. Hier, gebt ihm das.“

Er reichte Uruha eine Flasche.

Uruha führte sie an Rukis Lippen.

„Trink das...“

Doch Ruki drehte den Kopf weg, schüttelte Stumm den Kopf.

„Scht... Ruki, ich bin es... Du bist in Sicherheit... Du brauchst Flüssigkeit, trink das.“

Doch Ruki wehrte sich weiter, war noch immer gefangen in seinem Albtraum, konnte Uruhas Stimme zwar hören, aber glaubte es nicht.

Aoi seufzte leise, bog Rukis Kopf nach Hinten, brach seine Lippen und hielt ihm die Nase zu.

Dann nickte er Uruha zu.

Dieser goss einen Schluck in den geöffneten Mund, Ruki weinte wieder stärker, wehrte sich schwach, doch schließlich schluckte er.

Und gleich spürte er wie durstig er war, griff nun selbst nach der Flasche und trank sie bis zum letzten Tropfen aus.

Dann sank er vor Erschöpfung zusammen.

Uruha biss sich auf die Lippe, hielt ihn fest an sich gedrückt – auch Aoi nahm es mit, wie schwach Ruki war.

Dass er nicht dem Wahnsinn verfallen war, wirkte wie ein Wunder.

Und das war mehr, als sie erhofft hatten, nachdem sie seine Nachricht bekommen hatten.
 

Zurück im Schloss wurde Ruki gleich in Reitas Gemach gebracht, glaubten sie doch, dass es ihm helfen würde, wieder zu sich zu finden.

Kurz darauf kamen die besten Ärzte des Königs und kümmerten sich um ihn.

Ebenfalls trat der König ein, gesellte sich zu Aoi, Uruha und dem Kriegsherrn.

Die Ärzte stellten schnell alle Verletzungen, Nahrungs- und Flüssigkeitsmangel fest, erklärten seinen Zustand für bedenklich, aber nicht lebensbedrohlich.

Der König lauschte stumm, nickte schließlich.

„Aufgrund der Zustände meines Sohnes und dessen Geliebten und gleichzeitig Retter wird es keinen Vertrag geben. Aber wir gestehen ihnen Frieden zu. Auch werden die Kinder der Prinzessinnen leben dürfen, wenn auch als Bastarde.“

Er drehte sich zu Uruha und Aoi um.

„Für Euer schnelles Handeln bin ich euch zu Dank verpflichtet. Ihr seid jederzeit im Schloss willkommen. Ich hoffe, ihr werdet die Genesung von Prinz und dessen... Partner beaufsichtigen.“

Er wand sich ab, konnte die Tatsache noch nicht richtig akzeptieren, dass sein Sohn schwul war, aber er würde sogar eine Hochzeit der beiden arrangieren, wenn diese es wollten – er war der König, in seiner Macht lagen die Gesetze.

Uruha griff nach Aois Hand, beide lächelten und nickten.

„Vielen Dank, Eure Majestät...“

„Ach, und dem Mädchen Yuki ist es erlaubt, im Land zu bleiben. Ihr steht es frei, zu wählen, wo sie bleiben will.“

„Ich denke, sie wird im Landhaus des Prinzen bleiben, die Familie hat sie dort aufgenommen“, erwiderte Aoi, verbeugte sich leicht, „Sagt, wie geht es dem Prinzen? ...Vielleicht sollten wir die beiden zusammenbringen, das könnte ihre Genesung vorantreiben.“

Nun antwortete der Kriegsherr.

„Das ist keine gute Idee, der Prinz kämpft mit den Betäubungsmitteln in seinem Körper... Sein Verstand bricht nur hin und wieder durch, wir müssen ihn leider in Quarantäne lassen, aber sobald Ruki genesen ist, bringen wir ihn zu ihm.“

Aoi nickte, während Uruha sich ans Bett setzte, Ruki durch die Haare strich.

Dieser bemerkte es kaum, spürte aber die Weiche des Bettes und roch den Geruch seines Geliebten.

Schnell glitt er in Schlaf - erholsamen, traumlosen Schlaf, der einer Ohnmacht glich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Manoa-Chan
2014-06-13T09:06:33+00:00 13.06.2014 11:06
so, jetzt wo ich endlich alles durchgelesen habe kann ich ja auch meinen Kommentar dazu abgeben ^-^ Ich liebe die FF!!! Habe sogar geweint beim lesen ~ (wegen Weicchei und so xDD) ich sag nur.. mach weiter! Ich freue mich auf die Fortsetzung! :D ♥


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