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"Different roads sometimes lead to the same castle."

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"Different roads sometimes lead to the same castle."

Der Tag war anstrengend gewesen. Ihre Ausbildung im Haus von Schwarz und Weiß ging voran, aber sie wünschte sich, sie würde noch schneller und besser lernen um ihre Ziele zu erreichen.

Langsam aber sicher fand sie sich immer besser zurecht, selbst jetzt, da sie jeden Abend die Milch trank, die ihr die Sehkraft nahm. Ihre Welt bestand aus Finsternis. Aber dafür schärften sich die anderen Sinne umso mehr. Allerdings bewirkte die Schwärze die sie sah auch, dass sich ungewollt Erinnerungen hervor kämpften, die sie nicht haben sollte.

Sie kämpfte dagegen an. Ein Niemand war sie, später würde sie die Person sein, die man forderte, die sie sein musste... gegen den täglich wiederkehrenden Erinnerungen, die einer anderen Person gehörten, kämpfte sie an, bis sie immer seltener wurden.
 

Erschöpft von einem langen Tag legte sie sich schlafen. Zumindest versuchte sie es. Das Bett war angenehm, nicht zu weich nicht zu hart und es war sauber. Die Ruhe umfing sie und trotz der Worte des gütigen Mannes konnte sie nicht vollkommen von ihrem "alten" Dasein abschwören, nach außen schon, doch sie konnte sich nicht selbst belügen. Ab und an suchten sie dennoch alte Erinnerungen heim und hielten sie vom Schlafen ab. So war es auch heute.

Sie musste an die schönen Tage auf Winterfell denken, als die Welt noch in Ordnung gewesen war, sie sich mit ihrer Schwester gestritten hatte und sich über ihre Septa beschwert hatte... wie sie jeden Moment ausgenutzt hatte um sich vor dem Unterricht zu drücken und um den ständigen Tadeln und den bösen Kommentaren von Septa Mordane und Sansa zu entgehen. Sie hatte jedes Mal Ärger bekommen, von der Septa oder von ihrer hohen Mutter....

Arya dachte an ihre Brüder, was sie gerade taten, wo sie waren, ob es ihnen gut ging. Selbst an ihre große Schwester dachte sie und hoffte, dass sich ihr Leben so entwickelt hatte, wie sie es sich immer erträumt hatte... mit einem schönen Prinzen, auf einem schönen Schloss....

Im gleichen Zuge kamen aber auch die ganzen schlechten Erinnerungen hoch. Das was sie erlebt hatte, nachdem sie Winterfell verlassen hatte. Robb war tot, ihre Mutter und ihr Vater.... Jon war an der Mauer... aber sie hatte keine Ahnung was mit Sansa, Rickon und Bran geschehen war. Oder was Jon an der Mauer erlebte, ob er überhaupt noch lebte.... war sie allein, die Einzige die überlebte? Sie vergas etwas, die alte Arya war ebenfalls tot. Gestorben als sie gesehen hatte, wie ihr Vater von Ser Ilyn geköpft wurde. Ein weiteres Mal, als sie die erste Person getötet hatte.... und jedes Mal ein bisschen mehr, als sie jemanden weiteren auf dem Gewissen hatte und schließlich sollte Arya nur noch eine ferne Erinnerung sein. Nein, abermals musste sie sich verbessern, Arya war ein anderer Mensch, der gestorben war, spätestens dort auf der Treppe, wo Needle vergraben lag.....
 

Sie lag noch lange wach, bevor die Erschöpfung schließlich ihren Tribut forderte und sie in einen, hoffentlich, erholsamen Schlaf abglitt.
 

Der Schnee unter ihren Pfoten war kalt und hart, das Fell verklumpt von Eis, aber dennoch spürte sie die Zufriedenheit der erfolgreichen Jagd in sich. Der Hunger war gestillt und die beginnende Vollmondnacht glitt still und gedämpft, durch die dicke Schneedecke, dahin.

Die Landschaft war karg und die eisige Mauer die sich am Rande ihres Blickfeldes erstreckte wirkte wenig einladend. Das Rudel, dass sie angeführt hatte, hatte sie zurück gelassen, denn nur sie zog es hier her. In den Norden, in die Kälte. Ein Heulen erschütterte die Nacht und ihre Ohren spitzten sich und drehten sich in die entsprechende Richtung. Ihre Schritte wurden schneller und schließlich beobachtete sie trotz der späten Stunde einiges Treiben in den Gebäuden, die sich vor ihr erstreckten. Es roch nach Blut und Tod. Wachsam und in sicherer Entfernung stach ihr schließlich schwach ein bekannter Geruch in die Nase und sie wagte sich näher an die Menschen heran, die in Schwarz gekleidet waren, in Rüstungen oder in einfachen Lumpen. Das allerdings erkannte die Wölfin nicht, viel mehr der menschliche Geist der schwach durch die Entfernung durch sie sah, was vor ihr war.

Schließlich erblickte sie eine bekannte Gestalt, die nicht nur dem Menschen, sondern auch der Wölfin bekannt war...
 

Jon, der Lord Commander der Nachtwache, schritt durch das was von Castle Black übrig geblieben war. Er hatte nun die Befehlsgewalt, an ihm lag es was aus dem Schutz von Westeros wurde und er hatte schwer zu tragen an dem Los, dass ihm zuteil geworden war. Noch schwerer, seitdem er Samwell fort geschickt hatte. Der Feigling war zwar genau das gewesen, aber er hatte auch immer einen Rat gewusst, weswegen er ihn umso dringender als voll ausgebildeten Maester brauchen würde. Aber noch stand in den Sternen, ob er den Anderen je wieder sehen würde...

Müde glitt sein Blick über Castle Black, er hatte sich einen erhöhten Standpunkt gesucht um einen besseren Überblick zu erhalten. Über das was getan werden musste, was er tun sollte... Es war nicht leicht. Besonders schwer war es Stannis und Melisandre in Schach zu halten.

Das Heulen, das eindeutig von Ghost stammte riss ihn aus seinen Gedanken und er blickte sich suchend um. Seine Aufmerksamkeit wurde von einer vierbeinigen Gestalt auf sich gezogen. Jon kniff die Augen zusammen, als er einen Wolf weiter weg ,vor einer kleinen Gruppe Bäume ausmachte. Das war nicht Ghost, stellte er nach einigen Augenblicken fest. Der Wolf war nicht rein weiß... aber es war auch kein normaler Wolf, da er viel größer war. Das war ein anderer Schattenwolf. Ihm wurde einen Moment leicht übel als die Erkenntnis über ihn herin brach. Er kannte dieses Tier, nur hatte er es zuletzt gesehen, als es noch ein Welpe gewesen war. Das war eindeutig Nymeria, die Fellzeichnung war unverkennbar.

Und mit dieser Erkenntnis schwappten auch all die Erinnerung an seine Schwester hoch.

Er vermisste sie und fragte sich, ob sie überhaupt noch am Leben war. Allerdings war sie schon immer ein Wildfang gewesen und hatte ganz genau gewusst was sie wollte.

Jon konnte nicht glauben, dass sie tot war und er hoffte, dass sie in Sicherheit war....

Er sehnte sich nach den Zeiten auf Winterfell zurück, selbst Catelyns eisige Blicke waren verglichen mit dem hier freundlich zu nennen...

Sein Blick lastete noch lange nachdenklich auf dem Wolf, bis dieser schließlich verschwand.

Seufzend vertrieb er seine Gedanken und holte sich persönlich etwas zu Essen aus der Küche, dann zog sich in seinen Raum bei der Schmiede zurück.

Niemand sollte ihm seine Gedanken ansehen, die das Auftauchen des anderen Schattenwolfes in ihm hervor geholt hatte.

Müde legte er sich schließlich schlafen.
 

Nymeria schlich noch immer um die Gebäude herum, bis sie schließlich den anderen Wolf entdeckte, der furchtlos auf sie zukam.

Freudig lief sie dem Anderen entgegen und rieb sich an dessen Seite.

Sie hatten sich lange nicht gesehen, aber sie erkannten sich sofort als Geschwister und zusammen wanderten sie durch die Nacht, bis sich ihre Wege wieder trennten.
 

Als sie aus dem Schlaf erwachte spürte sie Tränen auf ihren Wangen.

Erstaunt wischte sie sie weg... allerdings kehrten mit dieser Bewegung auch die Erinnerungen an den Traum zurück, den sie gehabt hatte...

War es ein Traum gewesen?

Sie hatte Jon gesehen und Ghost, an der Mauer....

Er lebte, da war sie sich sicher, zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer existierte, dabei verbannte sie den Geruch von Blut und Tod, der ihr in der Nase hing... der Geruch von Castle Black...

Jon lebte, ihr Bruder lebte und das war im Moment alles was zählte. Und das gab ihr dir Kraft weiter zu machen. Sie war für einen Augenblick wieder Arya. Ned Starks und Catelyn Tullys Tochter und Jons Schwester war nicht einfach so gestorben. Ein kleiner Rest von ihr war noch immer in der Namenlosen. Sie war einen Moment wieder Arya, die Arya die nicht von Hass zerfressen war, sondern die die hoffte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Voliiznir
2019-02-01T15:19:26+00:00 01.02.2019 16:19
Liest sich sehr gut! Glaube ich könnte nicht was eigenes in einer so detailliert beschriebenen Welt schreiben. Gefällt mir.
Von:  YasuDesire
2018-07-24T00:06:24+00:00 24.07.2018 02:06
Bin mir nicht sicher ob msn es als Nachteil auslegen kann,dass du dich stark an das Buch gehalten hast. Ich finde jedenfalls dass Arya, so wie du sie eingefangen hast, sehr charaktertreu rüberkommt. Dein Schreibstil hat den gesamten Mpment gut stützen können - es hat sich einfach sehr locker lesen lassen und jedes wort findet einen richtigen Platz. Find ich gut :) LG
Antwort von:  Nhaundar
24.07.2018 19:51
Vielen Dank! :D

Also die Stelle kommt in den Büchern gar nicht vor. Das Wiedersehen findet in der Serie statt, nachdem ich diesen OS geschrieben hatte... nicht in den Büchern.
Antwort von:  Nhaundar
24.07.2018 19:52
Oder was meinst du? Fanffictions und existierende Charaktere... da ist es für mich Herausforderung und normal zugleich die Charaktere so Originalgetreu wie möglich zu halten. :) Von daher Danke für das Kompliment.
Antwort von:  YasuDesire
24.07.2018 22:52
Ach gott, war jetzt der festen Überzeugung so eine Szene in den Büchern mit Needle und ihr gelesen zu haben... aber dann war das tatsächlich die Serie lol xD Sorry an der Stelle!


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