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Alles oder nichts

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Puh... Wieder da... Hoffe, meine Fantasie macht nicht wieder so was, wie gestern...
Sonst muss ich mich noch schämen xD
Na dann viel Spass mit der 8 :) Komplett anzeigen

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Polizisten und ihre Gedanken...

Gerade als John beim Chinesen seine Bestellung aufgibt, hört er eine ihm wohlbekannte Stimme: «Oh, hallo John! Sieht man Sie auch mal wieder?»

«Mycroft...», knirscht John mit zusammengebissenen Zähnen.

«Wie geht es Ihnen, John? Und vor allem, wie geht es meinem geliebten, kleinen Brüderchen?»

Diese Scheinheiligkeit regt John auf, es macht ihn richtig wütend.

Also antwortet er, sich beherrschend und etwas schroff: «Ja, uns geht es gut. Und ich muss jetzt auch schon wieder gehen!»

«Uns? Ach so? Sie sind also nun mit meinem Brüderchen zusammen? Wissen Sie, ich kann es schon riechen, wenn Sex in der Luft liegt, und den hatten Sie allem Anschein nach gerade. Wohl mit meinem kleinen Bruder, wenn Sie ihn nicht hintergehen...?»

John schnaubt wütend. Ihm bleiben die Worte in der Kehle stecken. Er wusste zwar schon, dass Sherlocks älterer Bruder auch Deduktionen durchführen kann, aber dass er es so gut kann, hat der Doktor nicht gedacht.

John nimmt wortlos seine Bestellung und geht. Er will sich nicht zum Affen machen und ausrasten, deshalb geht er schnellen Schrittes nach Hause.
 

«Ach, da bist du ja, John. Noch jemanden getroffen?», begrüsst ihn Sherlock, einen kleinen Kuss gebend.

«Ja, leider. Deinen Bruder, Mycroft. Er weiss es.»

«Was? Dass wir nun... unseren Beziehungsstatus nun geändert haben?»

«Ja... und... er weiss noch, dass wir... nun ja, dass wir...»

«Sex hatten?», unterbricht ihn Sherlock.

«Dann hat er mal wieder seine Deduktionsfähigkeit zur Schau gestellt», fügt der Lockenkopf noch dazu.

«Ja.»

«Er hätte es früher oder später auch herausgefunden... Wollen wir es denn auch Lestrade, Molly, Mrs Hudson und den anderen sagen?».

«Nein. Ich möchte gerne, dass das unser kleines Geheimnis bleibt. Ist das ok für dich Sherlock?»

«Alles, was mein Doktor möchte. Ich bin ja schliesslich sein Patient!», sagt Sherlock, seinem Freund zuzwinkernd.
 

Das Essen geniessend, sitzen die beiden am Tisch, als plötzlich Johns Handy klingelt.

«John Watson?... Ja... Nein... Wieso?... Wo denn?... ok... Bis bald.»

«War das Lestrade?», fragt Sherlock seinen Freund.

«Ja, er hat eine Leiche für uns. In der Kensington-Road. Ein Mädchen, 16 Jahre alt. Es ist das Mädchen, das seit ein paar Tagen vermisst wird.»

Die Polizei hat Sherlock und John bei diesem Fall nicht dazu gezogen, da der Fall eigentlich von Sally Donovan bearbeitet wird und da sie sich nicht sehr gut mit dem Detective und dem Doktor versteht, hat sie es unterlassen, die beiden zu Rate zu ziehen.

Sherlock springt auf, packt seinen Mantel und steht schon bei der Tür, als John erst seine Jacke angezogen hat.

John gibt Sherlock beim Herausgehen noch einen kleinen Kuss. Es wird wohl der Letzte bis heute Abend sein, da sie ja nicht öffentlich ihre Beziehung zeigen wollen.
 

«Hallo ihr beiden», begrüsst sie Greg Lestrade fröhlich, als sie aus dem Taxi aussteigen.

«Hi, Greg», antwortet John.

Sie begutachten die Leiche. Es ist ein schlankes Mädchen mit langen, braunen Haaren, kastanienbraunen Augen, einem etwas kindlichen Gesicht und Sommersprossen auf der Nase.

Sie trägt ein blaues T-Shirt und Jeans, die beide zerrissen und blutig sind.

Man sieht offensichtlich, dass sie mit einem Schuss in den Hinterkopf getötet wurde.

«Ach der Freak und der Doktor sind auch schon da», begrüsst Sally die beiden Männer.

Sherlock nimmt keine Notiz von der Polizistin und wendet sich der Leiche zu.

John hingegen wirft ihr einen grimmigen Blick zu und wendet sich an Lestrade: «Warum hast du uns eigentlich dazu geholt? Es ist doch Sallys Fall, oder?»

«Nun ja, sie bat uns um Hilfe und da zögerte ich nicht lange und rief dich an.»

«John! Komm!», unterbricht Sherlock die beiden.

John eilt natürlich sofort zu seinem Freund.

Greg schaut ihm verdattert nach. Seit wann sind der Doktor und der Consulting Detective per Du miteinander?

«Was denn, Sherlock?», sagt John, während er seinen Freund liebevoll anlächelt.

Sally und Greg haben dieses Lächeln gesehen. Jeder geht seinen Gedanken nach, die sich aber alle ein bisschen ähneln. Warum lächelt John seinen Freund aus keinem ersichtlichen Grund an und vor allem: Wieso lächelt Sherlock zurück? Das tut er sonst nie! Was ist mit diesen beiden nur los?
 

«John, schau nur: Sie wurde wohl gegen ihren Willen gefesselt und festgehalten. Sie hat Spuren von Seilen um Hand- und Fussgelenke. Dann wurde sie wohl auch geknebelt, man sieht noch Textilienrückstände in ihrem Mundwinkel. Der Täter ist grösser als sie, das sieht man an der Einschusswunde an ihrem Hinterkopf. Bei so einem Schusswinkel ist er wohl zwischen 1m80cm und 1m90cm. Er ist Rechtshänder, ein starker Mann und hat schon einmal oder sogar mehrere Male getötet.»

John lächelt bewundernd und sagt: «Sherlock, du wirst immer besser! Brillant!»

Greg entgeht nicht der Blick, den John dem Detective zuwirft. Ein Blick voller Bewunderung, voller Freude. Freude? Es ist jemand gestorben, verdammt! Da ist man nicht froh!

Er verscheucht diese Gedanken. Es gibt jetzt wichtigeres zu tun, als über die Beziehung von John und Sherlock nachzudenken.

«Na gut. Dann bringt die Leiche weg. Donovan, Sie kommen mit mir mit! Nachbarschaftsbefragung. Anderson, machen Sie ihre Arbeit und stehen Sie nicht blöd herum!»

Greg ist wütend. In letzter Zeit starrt Anderson immer im Zeug herum und vernachlässigt seine Arbeit. Das kann Greg gar nicht brauchen!
 

John verabschiedet sich von Greg und eilt dem schon in ein Taxi einsteigenden Sherlock hinterher.

«Sherlock, warte!»

Sherlock dreht seinen Kopf und plötzlich steigt er wieder aus dem Fahrzeug heraus. Dann wartet er auf John und als dieser da ist, steigt er erneut in das Gefährt.

Greg runzelt die Stirn. Sherlock hat noch nie auf seinen Freund gewartet! Er war immer sehr egoistisch und fuhr meist alleine nach Hause. John musste immer selbst schauen, wie er nach Hause kommt. Meistens hat Greg ihn dann schnell in der Bakerstreet abgesetzt. Warum ist es heute anders? Was ist mit diesen beiden passiert?

Greg hat die beiden seit drei Wochen nicht mehr gesehen, hat John es in dieser Zeit etwa geschafft den Detective etwas menschlicher werden zu lassen? Sind die beiden etwa...? Nein, niemals! John steht auf Frauen, das weiss Greg ganz bestimmt! Und Sherlock will eh niemals etwas von der Liebe wissen, geschweige denn würde er sich in eine Beziehung einlassen. Nein, die zwei sind sicher nicht zusammen! Niemals! Das wäre ja... Nein, das wäre sehr eigenartig! Niemals, nein, wie kommt er nur auf solche Gedanken?

Er schüttelt den Kopf, um diese Gedanken wegzubekommen und geht zu Sally Donovan.

«Was war denn heute mit dem Freak los? Sonst ist er doch auch immer sehr schroff zu seinem Freund», fragt Sally ihren Chef.

«Ich weiss auch nicht. Vielleicht hat es John in diesen drei Wochen geschafft, Sherlock dazu zu bringen, etwas menschlicher zu sein. Ich weiss es nicht.»

«Ich glaube da eher an etwas anderes. Vielleicht haben es die beiden ja miteinander getrieben?!»

«Nein, Donovan. Das glaube ich ganz sicher nicht. Hören Sie, John steht ganz offensichtlich auf Frauen und Sherlock würde sich nie auf eine Beziehung einlassen. Er würde sich ja nicht einmal verlieben! Nein, das kann nicht sein. Vielleicht hat sich ihre Freundschaft nur etwas vertieft, oder Sherlock weiss endlich, was er an ihrer Freundschaft hat und schätzt sie nun mehr. Vielleicht hat er aber auch nur einen sehr guten Tag, wer weiss...»

«Oh ja, wer weiss...», seufzt auch Sally.

Anderson hat währenddessen doch noch seine Arbeit getan. Fingerabdrücke gibt es keine, das Mädchen hat nicht einmal die DNS des Täters unter den Fingernägeln, hat auch sonst keine Anzeichen des Täters auf oder an ihr.

Abgesehen von Sherlocks Beschreibung haben sie nichts. Greg glaubt dem Lockenkopf sofort, aber Sally und Anderson glauben lieber den Fakten, wie immer. Doch da diese nichts hergeben, stehen die beiden ohne eine Spur da.

Frustriert und auch etwas müde verabschieden sie sich von ihrem Chef, steigen in ihr Auto und fahren nach Hause.

Greg bleibt noch einige Minuten nachdenklich stehen. Er lässt noch einmal die letzte Stunde Revue passieren. Diese ganze Freundlichkeit, diese Blicke und die Art, wie Sherlock mit John redet, ist wirklich merkwürdig.

Greg schüttelt den Kopf. Er ist wohl etwas übermüdet. Er sieht schon Gespenster. Niemals werden John und Sherlock zusammen sein! Nein!

Greg beschliesst nun auch nach Hause zu gehen. Er will ein warmes Bad nehmen, etwas zu Essen zu sich nehmen und dann ins Bett gehen. Heute war wirklich ein langer Tag.

Sollen die beiden doch nett sein zueinander. Ihm soll es Recht sein!
 

«Sherlock, meinst du sie haben etwas bemerkt?», fragt John seinen Freund.

Sherlock und John sitzen auf dem Sofa. Sie haben ein Feuer in ihrem Ofen angezündet, das ihnen nun eine wohlige Wärme spendet. Mit einer Tasse Tee und ein paar Biskuits lassen es sich die beiden gut gehen. Draussen ist es schon lange dunkel, das Feuer und der Tee geben dem Ganzen eine romantische und heimelige Atmosphäre.

Sherlock zuckt etwas zusammen. Er hat bis anhin nachdenklich ins Feuer gestarrt.

«Ich glaube, Greg hat irgendetwas bemerkt. Ihm ist wohl aufgefallen, dass wir uns duzen. Doch dies ist nicht weiter schlimm. Soviel Gedankenkraft traue ich unserem Inspektor nicht zu. Und wir waren ja nicht sehr offensichtlich. Aber John, du solltest dich etwas mit deinen liebevollen Blicken zurückhalten, sonst bleibt unsere Beziehung nicht mehr länger geheim.»

John wird rot. Ja, das sollte er vielleicht, denn er will ja auch, dass niemand von ihnen weiss. Dass es ihr kleines, gemeinsames Geheimnis bleibt.

«In Ordnung.»

John lehnt sich an Sherlock und nimmt dessen Hand, dieser küsst John auf den Kopf. Sherlock legt den Arm um seinen Freund und streicht mit der anderen Hand zärtlich über die Narben auf Johns Hand.

«Du hast soviel durchgestanden, bist dem Tod so manche Male durch die Finger geglitten. Ich bin so froh drüber, dass du immer den Lebenswillen behalten hast. Denn sonst sässest du jetzt nicht hier. Sonst wärst du jetzt nicht hier in meinen Armen. In Sicherheit», ertönt plötzlich Sherlocks tiefer Bariton.

«Ich bin auch froh darüber. Mir tut es im Herz weh, darüber nachzudenken, wie es wäre, wenn ich dich nie gekannt hätte. Es ist mir unvorstellbar.»

Sherlock will erwähnen, dass wenn John ihn nie gekannt hätte, er ihn auch nie geliebt hätte. Diese beiden Männer hätten somit auch nie gewusst, wie es wäre, ohne den anderen zu leben.

Aber er lässt es bleiben und schweigt, da er die stille Zweisamkeit nicht stören will.

John kuschelt sich noch näher an Sherlock.

Plötzlich bemerkt der Lockenkopf, wie Johns Atemzüge langsamer, ruhiger werden. Er lächelt, als er bemerkt, dass John eingeschlafen ist.

Sherlock gibt John einen kleinen Kuss auf die Stirn und schläft kurz darauf auch ein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das wars :)
Das nächste Kapitel wird mehr Action haben, versprochen ;)
Ich hoffe, es hat euch dennoch gefallen.
Bis bald eure canina ^^ Komplett anzeigen

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