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Liebeslied auf Umwegen, mit einer ordentlichen Portion Missverständnissen

Suomi Finland in my heart
von

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Wirklich frieren tat Tino nicht. Denn auch wenn die Temperatur, gerade bei den heftigen Windstößen, immer wieder in den Minusbereich tänzelte, war der Finne doch schlimmeres gewöhnt. Trotzdem wäre es gelogen gewesen zu sagen, dass die Temperatur gerade angenehm war. Es war vielleicht doch keine so schlaue Idee gewesen, ohne Jacke raus zu gehen. Aber eine richtig dumme Idee ist es gewesen in den Wald zu gehen. Leider kam diese Einsicht etwas spät. Es war nun mal so, dass Tino sich in Wäldern eigentlich recht wohl fühlte. Nur war seine Vorliebe für viele Bäume um sich rum keine gute Kombination mit dem heftigen, Äste abreißenden und Bäume entwurzelnden Sturm der gerade tobte.

Noch war Tino ruhig aber es wurde zunehmender gefährlich. Ein Zweig, der schon fast so groß und schwer wie ein Ast war, schlug plötzlich vor Tino auf dem Boden auf. Erschrocken trat Tino einen Schritt zurück, und blinzelte nach oben in den Regen. Hier kam den Finnen seine gute Ortskenntnis zur Hilfe. Schließlich war er mit Hanatamago so gut wie jeden Tag in diesem Wald. Also drehte sich der Finne nach rechts und lief los. Nach wenigen Minuten erreichte er dann auch sein Ziel. Es war eine kleine Höhle. Tino ging hinein und ließ sich an der kühlen Steinwand hinunter sinken. Draußen heulte zwar immer noch der Wind aber hier drinnen war er sicher vor runterfallenden Ästen und trocken war es auch. Er schlang die Arme um die Knie und dachte nach. Ein wenig bereute er sein überstürztes Handeln, wenn auch nicht so sehr wie er vielleicht gesollt hätte. Aber er hat es nicht verstanden. Was haben Berwald und Lukas da gemacht? ‚Machen rum‘ hallte es in Tinos Hinterkopf wieder. Eigentlich hielt er das für unwahrscheinlich, aber wenn es was anderes gewesen ist warum konnte Emil es dann wissen und er nicht? In Tinos Kopf spielten sich verschiedene Scenen ab, zum Bespiel wie Lukas seinen kleinen Bruder darüber aufklärte, dass er jetzt mit Berwald zusammen war, so was halt. Tino stöhnte und zog ein Gesicht. Irgendwie hatte er schon gedacht, dass er und Berwald zusammen gehörten, aber sie hatten das nie weiter definiert. Nachdem er aus Russland wiedergekommen war, sind sie einfach sie gewesen und das ist doch auch gut so gewesen oder nicht? Eigentlich wollte Tino nicht, dass seine Gedanken in diese Richtung gingen, aber Berwald kannte Lukas doch auch schon länger…

Tino hatte dann plötzlich im Kopf wie Berwald seinen Namen sagte, nein, nicht sagte, sondern rief. Tino hielt inne. Das klang jetzt aber wirklich real. Es war real! Berwald musste ihm nachgelaufen sein! Tino sprang auf die Füße. „Berwald!“, rief der Finne als er aus der Höhle lief. „Tino?“ „Berwald!“ Kurz darauf liefen die beiden auf einander zu. Berwald gab Tino zunächst seine Jacke. „Danke“, murmelte der Finne und zog sie an. „Jetzt schnell nach Hause.“, meinte der Schwede und nahm wie selbstverständlich Tinos Hand und zog in hinter sich her zurück in Richtung Haus.
 

„Sollen wir nicht lieber auch hinterher?“, drängte Matthias mittlerweile zum dritten Mal. Lukas schmiss ihm ein Kissen ins Gesicht, sie saßen im Wohnzimmer auf der Couch. „Noch einmal.“, erklärte der Norweger gereizt. „Angenommen wir gehen jetzt raus und suchen die beiden, die gehen dann aber in der Zwischenzeit wieder rein, laufen allerdings an und vorbei. Dann wundern sie sich wo wir sind und gehen wieder raus um uns zu suchen. Das wird ein ewiger Teufelskreis. Außerdem finden die beiden sich in dem Wald schon gut zurecht.“ Also gingen sie nicht raus, sondern warteten. Irgendwann fingen sie an, über dies und das zu reden und Matthias meinte: „Aber ein Bisschen kitschig ist das schon, oder? Also das mit dem Lied…“, Emil verdrehte die Augen, aber Lukas antwortete: “Warum? Ist doch eine nette Idee…“

Und wie aufs Stichwort hörte man, wie sich jemand an der Haustür zu schaffen machte. Dann kamen ein durchnässter Schwede und ein noch viel durchnässter Finne ins Haus. Sie zogen Jacke und Schuhe aus und gingen zu den anderen ins Wohnzimmer. Zuerst waren alle erleichtert, dann war die Stimmung jedoch wieder etwas bedrückt. Emil verschwand in der Küche und kam dann mit Kaffee und Kakao für alle wieder, dann setzten sich irgendwo hin. Berwald und Tino wurden von Lukas außerdem noch mit der Begründung „Dass sich jemand erkältet fehlt jetzt noch.“ In eine Decke gewickelt. Alle Augen ruhten jetzt auf Tino der sich am liebsten sonst wo versteckt hätte. „Tut mir leid.“, sagte er schließlich. „Warum bist du überhaupt raus gelaufen?“, fragte Matthias, obwohl er es sich ja eigentlich denken konnte. „Ich-ich weiß auch nicht.“, begann der Finne, „Ich wollte einfach weg.“ „Das war gefährlich.“, meinte Berwald dann auf einmal in einem scharfen Tonfall, so dass Tino zusammen zuckte. „Ich habe mir Sorgen gemacht.“, fügte der Schwede dann etwas sanfter hinzu. Fragend sah Tino ihn an, so viele Fragen und Gedanken schwirrten ihm Kopf herum, dass er kurz davor war Kopfschmerzen zu bekommen. Emil verdrehte die Augen. „Jetzt klärt ihn doch endlich auf, was das ganze sollte!“, forderte der Isländer. Lukas nickte und stand dann auf. Mit einer Kopfbewegung deutete er Emil und Matthias an mitzukommen und die drei verließen den Raum. Irritiert blickte Tino ihnen nach, was kam den jetzt? Berwald schien auf einmal nervös zu werden. „Frag ruhig.“, sagte er dann zu Tino. „Okay. Was habt ihr da gemacht?“, fragte der Finne schließlich. Als er im Wald gewesen ist, hatte er sich gefragt ob er die Antwort überhaupt wissen wollte, aber diesmal war er sich sicher, ja, er wollte es wissen. „Also.“, begann Berwald, „ich weiß nicht, was du gedacht hast, dass wir da machen und was dich letztendlich dazu bewegt hat wegzulaufen. Aber das war es mit Sicherheit nicht.“, mit diesen Worten stand Berwald auf und einen kurzen Moment fragte Tino sich, ob er deswegen immer noch sauer auf ihn war. Der Finne öffnete den Mund um etwas zu sagen, bekam aber irritiert kein Wort über die Lippen, als Berwald plötzlich ein Keyboard vor ihm aufbaute. „Eh?“.

Einen Moment schwieg Berwald und legte sich die richtigen Worte zurecht. „Ich habe ein Lied für dich geschrieben. Lukas hat mir dabei geholfen.“, erklärte Berwald knapp und ziemlich unromantisch. Tino schaute ihn immer noch verwirrt an, damit hatte er nicht nur nicht gerechnet, dass hatte er gar nicht erst für möglich gehalten. Träumte er? Passierte das gerade wirklich? Dann begann Berwald zu spielen und zu singen.

„…Suomi, Finland in my heart forever…”
 

Beendete der Schwede schließlich das Lied. Tino wusste gar nicht wie ihm geschah, er machte große Augen, die sich schon nach den ersten Sätzen mit Tränen füllten und er schlug die Hand vor den Mund. Es war so unfassbar wunderschön, und dieses Lied war allein für ihn. Wie sehr schämte er sich jetzt für das was er gedacht hatte, wie töricht sein Verhalten doch gewesen ist. Das war das schönste Geschenk das man Tino je gemacht hatte, wie froh war er doch jemanden wie Berwald an seiner Seite zu haben.

Nachdem das Lied zu Ende war umarmte Tino Berwald so stürmisch, dass er dabei beinahe das Keyboard mit umriss: „Oh mein Gott, Berwald! Kiitos! Danke! Ich-ich weiß gar nicht was ich sagen soll.“, sagte Tino, immer noch Tränen der Rührung und der Freunde in den Augen. Berwald hob sanft das Kinn des Finnen an und nachdem die beiden sich einen Moment in die Augen sahen küsste er Tino. Dieser lächelte und strahlte über das Ganze sich Gesicht.

Nachdem Tino sich noch ungefähr hundert Mal dafür entschuldig hat, dass er einfach rausgelaufen ist und nachdem er sich dann noch zweihundert Mal bedankt und wiederholt hat, dass das das tollste Geschenk war, das er je bekommen hat, musste auch Berwald lächeln und spielte Tino das Lied noch einmal vor. Dann lief Tino zu den anderen, umarmte Lukas und bedankte sich auch bei ihm für das Lied. Dann umarmte er auch Emil und Matthias und bedankte sich bei den dreien, dass sie so tolle Freunde waren. Danach ging Tino zu Berwald zurück und bat ihn, ihm das Lied noch einmal vorzuspielen…
 


 

Zwei Wochen waren nun vergangen und der Frühling war jetzt richtig da. Draußen blühte alles, die Vögel zwitscherten und der Himmel war strahlend Blau.

Berwald und Tino waren nun ganz offiziell zusammen und hinter ihrem Rücken wetteten Emil und Matthias schon wann die Hochzeitsglocken läuteten.

Die fünf hatten vorhin gefrühstückt und fingen nun an ihren täglichen Beschäftigungen nachzugehen. Emil meinte er wollte irgendwen besuchen gehen und verabschiede sich relativ früh. Berwald und Tino gingen mit Hanatamago raus und so saßen nur noch Matthias und Lukas in der Küche. „Viel verändert hat sich ja nicht, seid die beiden jetzt offiziell zusammen sind.“, bemerkte Lukas und trank noch einen Schluck Kaffee. „Wie meinst du das?“, fragte Matthias der nicht genau verstand worauf Lukas hinaus wollte. „Naja sie verhalten sich wie sonst zu einander. Ich glaube sie waren vorher schon zusammen, nur ohne es zu merken.“, „Naja jetzt wissen sie es ja. Haha.“, meinte Matthias, der das Ganze nicht so ernst nahm: „Glaubst du, das geht? Das man zusammen ist ohne es zu merken?“, fragte er dann aber und etwas in seiner Stimme und seinem Blick hatte sich verändert. Lukas schwieg einen Moment bevor er antwortete: “ Du hast doch gesehen das es geht.“ Für einen Moment machte Matthias große Augen und stand dann auf. Der Däne grinste Lukas an und verschwand dann in sein Zimmer. Er verbrachte neuerdings viel Zeit in seinem Zimmer, was er da wohl machte? Lukas stand auf und räumte seine Tasse weg. Dann ging er den Flur entlang, in Richtung seines Zimmers. Als er an Matthias Zimmer vorbei kam hörte auf einmal dessen Stimme: „I'm in looooveee with a fairytale. Even though it hurts…“ Lukas Lippen umspielte ein Lächeln als er ohne anzuklopfen in Matthias Zimmer ging…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habe das Lied nicht geschrieben alle Rechte gehen an Alexander Ryback.

Die Zeilen die Matthias singt, sind ebenfalls aus einem Lied von Alexander Ryback. Es heißt Fairytale und dürfte den meisten bekannt sein.


Weitere Übersetzungen:

Tack -- Schwedisch für Danke
Kiitos – Finnisch für Danke
Perkele und Viitu – Finnische Fluchworte



Ich weiß das Alexander Ryback in Weißrussland geboren wurde, aber ich sehe ihn, vor allem wegen dem Eurovision Songcontest auch als Norweger. Deshalb wollte ich die FF schreiben, in der Lukas Berwald hilft dieses Lied zu scheiben. (Und Hilf von Weißrussland wäre ja wohl mehr als gruselig gewesen xD) Die Idee für die FF an sich bekam ich aber tatsächlich als ich das Lied gehört habe. Besonders wegen der Stelle: „Now I know that beauty truly breaths”. Ich hab mich gewundert, natürlich funktioniert das wunderbar als Metapher, aber als Hetaliafan sah ich auch gleich die Personifikation dahinter und so kam eins zum anderen und ich schrieb die FF. Sie ist irgendwie länger geworden als ich gedacht hatte. Ach so, für alle dies interessiert mit wem Island die ganze Zeit Sms schreibt: Es ist Hong Kong.
Der letzte Teil mit Norwegen und Dänemark und ist außerdem an Frozen_Fairy und Frozen_Fairy gewidmet weil ihr mich beim Schreiben unterstütz habt und weil ihr einfach toll seid.
Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt die FF zu lesen.

Eure Mandy :3 Komplett anzeigen

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