Vorwort:
Ich bin letzte Woche in den Genuss gekommen, den zweiten Teil vom Hobbit zu schauen und bin mit etwas gemischten Gefühle heraus gegangen. Trotz alledem konnte meine Begeisterung für das Tolkin-Universum nicht gebrochen werden, eher im Gegenteil ich befasse mich nur mehr mit der Materie. :D
Thja, ich bin ein Fan von Kili und fand deshalb die Geschichte um Tauriel/Legolas/Kili ganz interessant und habe dazu etwas kleine verfasst.
Ich hab es mit dem Handlungsstrang des Films nicht ganz so genau genommen, so dass sich für mich eine geeignete Situation ergeben hat.
Interpretation ist jedem selbst überlassen und gern dürft ihr mich über euer Meinung aufklären!
Ich hoffe es gefällt! :)
Disclaimer:
Keiner der vorkommenden Personen oder Orte gehören mir, sondern dem ehrenwerten Professor Tolkien. Ich möchte mit dieser Geschichte kein Geld verdienen, sie dient lediglich der Unterhaltung.
Kapitel 1
Es war nahe des neuen Tages als sie den Weg zu den Quellen suchte.
Sie musste nachdenken und ihre abwegigen Gedanken ordnen. Das leise Plätschern beruhigte ihren Geist und das fahler werdende Mondlicht befreite sie für einen kurzen Moment von ihren Gedanken.
Dennoch wusste sie es sofort.
Als sie die Entschlossenheit und Kraft in ihren Augen erblickt hatte, ahnte sie es bereits.
Die Zwerge waren entkommen.
Sie hörte die Aufruhre im Palast, doch regte sie sich nicht.
Sie konnte spüren, wie er sich näherte, wie er in einiger Entfernung stehen blieb.
Nicht wissend, nicht verstehend welche Gefühle in ihm geweckt wurden.
Sie rührte sich nicht.
Eine winzige Regung in ihrem Inneren und sie spielte mit dem Gedanken ihn zur Rede zu stellen und seine Neugier zutadeln.
Doch sie wand sich nicht um, sondern ließ ihre Kleider hinabfallen.
Er war noch so jung und doch war sein Blick so gierig als würden hunderte Jahre Verlangen in ihm Schlummern.
Ihre Gewänder blieben im Gras zurück, während sie lautlos in das klare Wasser glitt.
Mit jeder ihrer Bewegungen wurde die kribbelnde Hitze in ihrem Leib stärker, spürte sie ganz genau wie seine Augen jede entblößte Stelle in sich aufnahmen.
Langsam benetzte sie ihre Haut, sah wie Tropfen von ihren Finger rannen.
Nur das kühle Wasser lag um ihren Körper, bildete den einzigen Mantel, der sie von seinen Blicken verbarg.
Für einen kurzen Moment, war sie versucht sich umzudrehen und in seine warmen, ausdruckstarken Augen zublicken.
Seine Regungen in sich aufzunehmen und ihnen eine Bedeutung bei zu messen.
Als sie ihre Augen schloss, spürte sie seinen Blick umso mehr, der wie eine Berührung über ihren Körper glitt.
So intensiv, das ihre Haut zu brennen begann.
Lautlose Liebkosungen.
Sie spürte förmlich seine Finger, die trotz Spuren seiner Arbeit in ihren Gedanken sanfter nicht sein konnten.
Fühlte wie sein Blick über ihre Schulter strich, ihre Seite entlang und an dem Punkt zwischen Taille und Hüfte pausierte.
Wie sie erneut ihren Weg nach oben suchten und sanft über ihr Schlüsselbeins strichen.
Als sie ihren Arm nach dem kühlen Nass ausstreckte, war für einen Augenblick der Wölbung ihrer Brust zu erahnen.
Zarte Erhebungen, die sich durch Kälte und Erregung strafften.
Sie benetzte sie mit Wasser und beobachtete wie sich das fahle Mondlicht in den Wassertropfen spiegelte.
Für einen kurzen Moment glaubte sie, die Spiegelung seines Gesichtes darin zu erkennen.
Wie ein Schimmer.
Der Hauch seines Atmens in ihrem Nacken, sanfte Lippen an ihrem Hals.
Eine flüchtige Berührung und doch spürte sie die stille Bedeutung
Sie wand sich um.
Doch niemand war zu sehen.
Kapitel 2
Es war kein Leichtes die Gänsehaut abzuschütteln, die sich wie eine Hülle um ihren Körper gelegt hatte.
Sie war so intensiv, das sie glaubte darin nun einen ständigen Begleiter gefunden zu haben.
Noch immer raste ihr Herz, als sie ihre Kleidung über die feuchte Haut zog.
Die mahnenden Stimmen und befehlenden Rufe aus dem Palast wurden stetig lauter.
Als sich ihre klammen Finger ihrem Bogen entgegenstreckten, zögerte sie.
Sie dachte an den grimmigen Ausdruck in den Zwergen Augen, an die eisige Entschlossenheit und empfand Bewunderung.
Doch ihr Zögern glich nur einem Sekundenbruchteil, der durch ihre Loyalität überragt wurde.
Fest war ihr Griff als sie ihren Bogen vom Boden hob und sie schnellen Schrittes dem Ruf ihres Volkes folgte.
Kühle Luft trocknete die letzten Wassertropfen auf ihrem Gesicht.
Nur die Feuchte unter ihrer Kleidung erinnerte sie unentwegt an diesen seltsamen Moment, während sie flink über große alte Wurzeln sprang.
Sie spürte die Unebenheit des Bodens, vernahm den so vertrauten Geruch der Erde.
Jede Nuance.
Den säuerlichen Torf, den kühlen faden Hauch des Sandes und den modrigen Geruch des Humus, entstehend aus dem zersetzenden Material der auf Erden wandelnden Lebewesen.
Sie atmete tief und roch den Tod.
Morsche Äste knackten und sie hörte das aufgewühlte Lärmen von Stimmen.
Sie waren zum Fluss gelangt.
Ihr Herzschlag beruhigte sich und ihre Konzentration war gebündelt, nur für den einen Zweck. Fest legten sich ihre Finger um das straffe Holz ihres Bogens.
Die Zwerge waren nicht allein.
Sie konnte spüren, wie sich ihre Wahrnehmung verdunkelte.
Vernebelt von den dreckigen und abstoßenden Auren des Feindes. So düster, wie eine Sternenlose Nacht.
Feuchte Strähnen ihres Haares klebten an ihrem Hals, während sie den ersten Pfeil tief in den Leib des Orkes schoss.
Nur noch ein elendiges Quieken, während der Körper zusammensackte.
Es waren nur Sekunden.
Erneut spürte sie diese starke Präsenz.
Dieser alles berührende Blick, der sie bei den Quellen in sich aufgesogen hatte.
Ihre Augen wanderten über die zischenden Orks, über die sich wehrenden Zwerge.
Er war getroffen.
Sie sah die dankenden braunen Augen des jungen Zwerges.
Fühlte einen Stoß in ihrem Herzen, dem sie noch keine Bedeutung beimessen konnte. Einen leichten Schauer, der einen Moment der Unaufmerksamkeit zufolge hatte.
Doch als neben ihr der Körper des Feindes zu Boden sank, fand ihr Blick das leuchtende Blau ihres vertrauten Gefährten.
Sie musste nicht Danken und auch nicht Wundern, denn sie war sich seines Bogens so Gewiss wie nichts anderem.
Pfeil um Pfeil bohrte sich in die deformierten Körper.
Stahl traf auf Stahl und barst.
Als die Zwerge das Tor öffneten wurde das Geräusch des reißenden Flusses lauter.
Eine tiefe natürliche Stärke, die kaum jemanden zu trotzen wusste.
Ork um Ork fiel in die Strömung, tauchten hinab in das eisige Ende.
Sie waren überall.
Sie sah wie die Zwerge weiter dem Fluss hinunter getragen wurden, verfolgt von der Horde des Bösen.
Ein endgültiges Entkommen der Zwerge war nicht gewiss, aber sie würde jeden einzelnen Ork niederstrecken.
Kapitel 3
Tief bohrte sich der Pfeil in das faulende Fleisch, ein Ächzen und sie sah, wie das Leben aus dem Leib entfloh. Trüb wurden dessen Augen und sie schloss für einen kurzen Moment die ihren.
Stille, bereitete sie aus. Nur hin und wieder ein Plätschern, als das kühle Wasser auf schroffen Felsen prallte.
Sie spürte die Rückkehr der aufgescheuchten Natur zum Schauplatz des Kampfes.
Ein Zwitschern, ein Rascheln im Unterholz.
„Tauriel“ Sie öffnete ihre Lider und blickte in die blauen Meere ihres Gefährten.
Eine laue Brise erfasste ihr offenes Haar, während seine Stimme noch immer ihren Körper durchdrang, wie winziges Kitzeln.
Ein Pulsschlag.
Das Geräusch von berstendem Holz und die Visage Mordors.
Schnell waren ihre Bewegungen, ihre Klinge glitt über das stinkende Fleisch des Orks.
Ritzte über die fahle, faulende Haut.
Nur wenige Millimeter und die Schneide würde Sehnen, Muskeln und Knorpel durchdringe, doch er hielt sie zurück.
Ihre Finger zitterten und sie beugte sich dem Willen des anderen.
Die Entscheidung über das Leben und den Tod des Feindes lag nun nicht mehr in ihrer Hand.
Angespannt lauschte sie dem Gesprochenen des Orks.
Die unehrenhaften Worte hallten in den steinernen Hallen, wie dunkele Echos, die das Ende hervor beschworen.
Sie spürte, wie jeder Satz, tiefe Kerben in ihre Seele riss. Wut und Besorgnis.
Sie beobachtete das Leuchten in den tiefen Augen ihres Königs. Sie sah dieses Funkeln, welches Abneigung und Anwiderung zeigte, aber auch Gleichgültigkeit.
Die Gefühllosigkeit, in ihres Königs Worten, ließ etwas in ihr zerbrechen.
Ihr Herz zog sich zusammen, wie die welken Blätter einer sterbenden Blüte.
Sie konnten sich nicht verschließen, vor den Graultaten die in ihrer Welt geschahen.
Eine stille Träne der Verzweiflung. Sie blinzelte sie fort.
Schnell hob sich ihre Brust, während sich die Erregung, gebündelt aus Wut und Ärgernis mehr und mehr in ihrem Leib ausbreitete.
Sie wollte nicht kampflos mit ansehen, wie ihr geliebtes Sternenlicht auf zukünftige Ruinen und verdorrte Erde schien.
Zu sehr liebte sie den Glanz der Blätter, das energiegeladene Grün und die Erhabenheit der Bäume, welche voller Selbstverständlichkeit in den Himmel hineinragten.
Nichts anderes sollte je den Sternen näher sein.
Noch immer hallte Ächzen und Grollen durch die Hallen und sie stahl sich davon.
Ihre Entschlossenheit, gespeist durch den Willen ihren lechzenden Herzens, verlieh ihr Schnelligkeit, die sie über jeden Stein und jede Wurzel trug.
Während der Wind auf ihrer Haut, ihre äußere Wut kühlte, brodelte es noch immer in ihr.
Sie bündelte diese Kraft und blickte weit voraus.
Ein kurzer Gedanke und sie sah diese ausdrucksstarken braunen Augen vor ihrem geistigen Auge und ihr wurde deutlich, wo sie hin zugelangen versuchte.
Am Flussufer ließ sie ihre Finger über die kleine Blutspur gleiten, spürte die Dunkelheit die sich wie ein Schleier über sie legte. Sie spürte den dunklen Schatten, der sich seiner Bemächtigen würde und sie spürte ein Zerren in ihrer Magengegend.
Ein Schaudern, ein Zittern und Furcht bemächtigte sich ihrer.
Nur ein kurzer Moment und doch verlor sie ihre Achtsamkeit.
Sie wusste um ihren Fehler und wie nah sie dem Ende gewesen wäre, wenn jetzt statt ihres Gefährten ein Feind vor ihr stände.
Sein tadelnder Blick.
Seine Wut, doch sie blieb stark.
Sie wollte nicht gefangen in den Mauern abwarten und das Leben ihrer Welt schwinden sehen. Ihr Schicksal war verbunden mit dem Kampf um ihre Welt.