Zum Inhalt der Seite

Das weitaus schönste Glück ist das plötzliche!

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Das Gegenstück zu Sherlock Holmes

Das Gegenstück zu Sherlock Holmes

 

 

Pour mon adversaire bien-aimée!

Die  Sonne der Nacht begleitet mich an ihrem höchsten Punkt

zum vermeintlichen Wahrzeichen der Stadt der Liebe.

Die Trauer um ihre griechischen Kinder

wird mich beflügeln, damit die Musik erklingt.

 

Au Revoir mon amour fou

Kaito Kid

 

 

Schon früh am Morgen hatte mich Inspektor Megure aus dem Bett geklingelt, da die japanische Polizei eine Warnung von Kaito Kid bekommen hatte. Natürlich sprang ich sofort auf um zum Revier zu laufen. Auf dem Weg dorthin schrieb ich Ran noch schnell eine SMS, dass sie mich heute nicht abholen müsse. Eine Antwort sollte ich selbst in den späten Abendstunden nicht erhalten, doch darüber machte ich mir keine Gedanken. 

Viel wichtiger war jetzt die Warnung von Kaito Kid, die mir der Inspektor engegenhielt, sobald ich das Präsidium betreten hatte.

Aufmerksam las ich die Ankündigung und musste wieder einmal über die Formulierung schmunzeln. In jedem seiner Schreiben drückte er sich so poetisch und so gewählt aus, selbst als ich ihm gegenüber gestanden hatte, damals noch als Conan, war er die Ruhe selbst und hatte sich in einer so poetischen Art ausgedrückt, dass man meinen könnte, er stamme aus einem anderen Jahrhundert und rede immer so. Ich schüttelte meine Gedanken ab und konzentrierte mich wieder auf das Rätsel.

Die Uhrzeit war nicht schwer rauszufinden, doch beim Rest war ich mir noch nicht so sicher. Vor allem, warum schrieb er der japanischen Polizei auf französisch? War das wieder einer seiner versteckten Hinweise?

Inspektor Megure hatte mir inzwischen einen Schreibtisch zur Verfügung gestellt und so übersetzte ich zunächst einmal den französichen Text: 

Meine geliebten Feinde

Feinde? Verständlich.

Geliebt? Wollte er sich über die Polizei lustig machen?

Auch die nächste Übersetzung brachte nicht sehr viel mehr Licht ins Dunkle. 

Auf Wiedersehen, meine leidenschaftliche Liebe!

 

Das Rätsel 'wann' war das Einzige, dass ich bereits gelöst hatte, so schwer war es ja auch nicht, doch mir machte die Zeile mit dem 'vermeintlichen Wahrzeichen' noch zu schaffen. Die Stadt der Liebe war Paris, aber was hatte das mit Tokyo zu tun?

Da ich für den Moment nicht weiter kam, versuchte ich mir ein paar Ideen zurecht zu legen, um ihn zu fangen. Das war, ohne zu wissen, wo er zuschlagen wollte, nicht so einfach, aber ein paar Ideen hatte ich dennoch. 

 

Pünktlich zur Mittagszeit knurrte mein Magen und ich verabschiedete mich von Inspektor Megure mit dem Versprechen, mich sofort zu melden, falls ich etwas Neues wüsste. So schlenderte ich in aller Ruhe nach Hause und hatte mich gerade für eine Tiefkühlpizza entschieden, als es an der Tür klingelte. 

Ich sah auf die Uhr.

12:53.

Wer konnte das sein?

Ran und die anderen waren noch in der Schule. Meine Eltern waren in LA. Und der Prfessor war bei einem Freund.

Wer konnte das also sein?

Es folgte ein erneutes, diesmal ungeduldigeres Klingeln und ich öffnete die Tür. 

Blaue Augen sahen mich durchdringend, vermischt mit einer Spur aus Langeweile, an. 

„Was machst du denn hier? Ich dachte du wärest in Paris?!“, war das erste, das mir beim Anblick der jungen Frau einfiel.

„Ach, ich hatte genug von diesem ganzen Liebesschnulzenzeugs in der Stadt der Liebe. Deshalb bin ich seit ein paar Tagen wieder in Tokyo und studiere wieder hier. Kann ich reinkommen?“ Ohne eine Antwort abzuwarten rauschte sie an mir vorbei in den Eingangsbereich und zog ihre Schuhe aus. 

„Schön dich mal wieder zu sehen, Ai!“, grinste ich und sie schlug mir spielerisch auf den Arm.

„Nenn mich nicht so!“

„Hast du Hunger?“ Entgeistert sah sie mich an. 

„Wenn du damit meinst, dass du kochen willst, dann ganz sicher nicht.“, erklärte sie und ging Richtung Küche. Ich folgte ihr und schaltete den Backofen an.

„Keine Sorge, Shiho, ich war gerade dabei Tiefkühlpizza zu machen.“ 

 

 

„Wie steht's um deinen Streit mit Ran?“, fragte sie mich plötzlich und wie aus heiterem Himel, während des Essens. 

„Woher weißt du denn davon?“, versuchte ich ihr ein wenig auszuweichen, obwohl ich wusste, dass es keinen Sinn hatte.

„Du brauchst der Frage gar nicht erst auszuweichen, Shinichi! Ich war gestern bei dir in der Schule, eigentlich um dich zu besuchen, aber dann habe ich gesehen wie du dich mit ihr gestritten hast, oder zumindest diskutiert. Da dachte ich mir, lasse ich das mit dem Besuch lieber erstmal, bevor sie dir noch irgendwas unterstellt.“, erklärte sie und sah mich dann erwartungsvoll an.

„Ach naja, eigentlich nur das Übliche. Ihr passt mein Verhalten und mein Detektivsein nicht so recht und naja... aber gut, dass du mich daran erinnerst, ich muss noch einen Tisch im Tokyo Tower Restaurant reservieren, ich habe ihr gesagt, ich habe das schon gemacht, aber du kennst mich ja.“ Ich grinste und schüttelte den Kopf.

„Aber woher wusstest du eigentlich, dass ich Zuhause bin?“, fiel mir plötzlich ein und sie zog fragend die Augenrbauen hoch.

„Jetzt enttäuschst du mich aber. So schwer ist das nicht, du Möchtegern-Detektiv! Ich habe von Kids Ankündigung gehört und dachte mir, dass du das ganz sicher nicht seelenruhig in der Schule sitzen wirst. Also war ich auf dem Revier, dort hat man mir aber gesagt, dass du gerade wieder nachhause bist.“, schlussfolgerte Shiho.

„Du spionierst mir also hinterher, ja?“, unterstellte ich ihr Spaßes halber. „Wie steht's mit deinem Sutdium?“

„Oh, ganz gut, bin jetzt auf der Teitan-Uni, direkt neben deiner Schule. War gestern auch schon da, musste mich, nach meinem Fast-Besuch bei dir, ganz schön beeilen, damit ich noch pünktlich komme.“ Sie grinste.

Es brachte mich zum schmunzeln, dass sie in diesem Moment so ausgelassen war. Jetzt, wo wir all das endlich hinter uns hatten, konnte sie wieder lachen und wirklich fröhlich sein. Es war merkwürdig, wenn ich die kleine Ai mit der vor mir sitzenden Shiho verglich, denn auch wenn sie einen Teil ihrer typischen Ausdruckslosigkeit nicht verloren hatte, so war sie doch um einiges fröhlicher, und vor allem glücklicher, geworden.

„Wo wohnst du eigentlich im Moment?“, fragte ich meine ehemalige Leidensgenossin.

„In einem Hotel, bin noch auf Wohnungssuche.“

„Hmm... was hältst du davon, wenn du hier mit einziehen würdest? Ich meine, hier sind mehr als genug Zimmer vorhanden, du müsstest keine Miete zahlen, dein Weg zur Uni wäre nicht so weit und mich würde es nicht stören.“, schlug ich ihr vor.

„Meinst du das ernst?“ Irritiert sah sie mich an.

„Klar, warum nicht.“

„Na, wie meinst du wird deine Freundin das sehen?“

„Ach, das mit Ran kläre ich schon irgendwie.“ Irgendwas würde mir schon einfallen, zur Not würde ich ihr einfach erzählen, dass meine Eltern Shiho versprochen hätten hier wohnen zu können oder so.

„Also wenn das mit Ran keine Probleme gibt, dann wäre das echt toll.“

„Ach na klar. Wollen wir deine Sachen jetzt gleich holen, oder erst nachher?“

„Ich fänds ganz gut, wenn wir das jetzt machen würden, dann haben wir es auf jeden Fall schon mal hinter uns. Und so viele Sachen habe ich ja nun auch wieder nicht, dass das ewig dauern würde.“ Sie grinste und nachdem wir unsere benutzten Teller in den Geschirrspüller gestellt hatten, machten wir uns auf den Weg zu Shihos Hotel.

 

Am Abend fletzten wir uns erschöpft aufs Sofa, da es doch anstrengender geworden war, als gedacht. Schließlich hatten wir Shiho gleich ein Zimmer ein- und umgeräumt. 

„Warum bist du damals eigentlich nach Paris und nicht wieder in die Staaten?“, fragte ich auf einmal in die Stille hinein. Ich hatte es bis heute nicht nachvollziehen können, denn in Amerika kannte sie sich aus, immer hin hatte sie schon mal dort studiert. 

„Es weckt einfach zu viele Erinnerungen, die lieber weiter schlafen sollten...“ Shiho blickte gedankenverloren aus dem Fenster, dann schüttelte sie den Kopf, wie um die Gedanken los zu werden, und grinste mich wieder an. „Vor allem erinnert mich Paris irgendwie an Tokyo.“

Meine Kinnlade klappte runter und ich starrte sie an.

Wieso war ich darauf nicht schon vorher gekommen?

Irritiert sah sie mich an und legte den Kopf schief, dann grinste sie wieder.

„Sag mir nicht, du hast es jetzt erst entschlüßelt?!“

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück