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Adventskalender

24 One Shots zu Kuroko no Basket
von

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14. Türchen

Autor: KaoTec

Pairing: Aomine x Akashi

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Er war ja wirklich kein Typ der Witze machte oder nur im Ansatz lustig war. Zumindest in der Öffentlichkeit nicht. Privat konnte er schon einmal dazu neigen, in selbst produzierten Katastrophen zu versinken, was aber auch nicht schlimm war. Zumindest so lange ihn niemand dabei sah.
 


 

„Halt die Leiter gefälligst fest!“, rief er, während er sich mit einer Hand an der Dachrinne fest klammerte und mit anderen den hässlichen Weihnachtsmann auf seiner Schulter balancierte.

„Ich halt sie doch fest, Junge.“

„Dafür das du sie festhältst, wackelt sie aber ganz schön.“, murrte er zurück, bevor er den Weihnachtsmann lieblos auf das Dach knallte, nur um dann hinterher zu klettern.
 

Wer auf die beknackte Idee gekommen war, unbedingt den Nachbarn in Sachen Weihnachtsdekoration zu übertrumpfen, hatte einen an der Klatsche.

Vor allem, da besagter Nachbar allem Anschein nach in einer Fabrik für dieses Zeug arbeitete, so wie sein Haus und der Garten aussah. Wobei, wenn man ehrlich war, konnte man weder von dem Einen, noch von dem Anderen auch nur mehr als ein paar Zentimeter sehen. Wie auch, wenn man vorher Aufgrund der ganzen Lichterketten und anderweitigen Beleuchtungen erblindete?
 

„Ein bisschen mehr nach links vielleicht.“, kommentierte sein Vater von unten und seine Augenbraue zuckte gefährlich.

Es reichte ja nicht schon, das seine Mutter ihn Vormittags dazu verdonnert hatte, mit ihr in der Küche zu stehen und Plätzchen für die halbe Nachbarschaft, das Kinderheim, den Wohltätigkeitsverein für Hunde und den Busfahrer zu backen.

Nein, seinen Nachmittag verbrachte er anstatt neue Spielpläne zu entwerfen damit, entweder im Gebüsch herum zu kriechen und Kabel zu verlegen oder damit auf dem Dach herum zu balancieren und höchst peinliche Weihnachtsdekoration zu platzieren.

Letzteres natürlich unter der strengen Aufsicht seines Vaters. Es hatte natürlich alles einen komplett anderen Effekt, wenn der verdammte Weihnachtsmann 3 MILLIMETER mehr nach links geschoben wurde. Natürlich!
 

Kaum das der Weihnachtsmann richtig platziert war, stellte er fest, das so ein zugefrorenes Dach wirklich alles andere als angenehm war.

Nämlich dann, als er ins schlittern geriet und kopfüber vom Dach fiel.

Ob er es jetzt Glück nennen sollte, dass er direkt in einem Schneehaufen landete oder nicht, konnte er nicht feststellen.

Denn gerade als er sein Gesicht aus dem Haufen gezogen und eine Ladung Schnee ausgespuckt hatte hörte er dieses verräterische „Das sieht lustig aus.“, hinter sich, gepaart mit einem grellen Licht und einem klicken.
 

Während er also auf allen Vieren im Schnee hockte, alles andere als gefasst und ernst aussah, und gerade eine Ladung Schnee wieder ausgekotzt hatte, hatte sein so genannter 'liebevoller Vater' ein Foto von diesem Erlebnis gemacht.

Wie überaus liebevoll!

Er hatte die dumme Ahnung, dass dies im Familienalbum 'Lustige Unfälle' landen würde.

Zu seinem Glück besuchte ihn nie jemand seiner Klassenkameraden, womit seine Eltern es überaus schwer hatten, sein Leben und sein Ego zu zerstören.
 


 

Man konnte sich ja bekanntlich in allem irren.

Eigentlich war er sich sicher, das ihm peinliche Dinge erspart blieben und die Familie nicht verlassen würden.

Er hatte seine Rechnung ohne die Generation der Wunder gemacht!
 

Als es an der Tür klingelte, dachte er sich noch nichts dabei. Vor allem, weil er andere Dinge zu tun hatte, als zu denken. Nämlich versuchen, seinen Vater davon abzuhalten die Pfannkuchen zu werfen, und sie somit in der Pfanne zu wenden.

Kurz überlegte er sich, warum seine Mutter so lange mit dem Postboten redete. Denn sonst klingelte niemand bei ihnen, mal abgesehen von den Zeugen Jehovas. Aber diese auch nur noch selten, oder eher, nur noch die Neulinge, die noch keine Bekanntschaft mit seiner schlechten Laune gemacht hatten.

Aber er konnte sich nun mal was besseres vorstellen, als seine Zeit an der Haustüre zu verschwenden und sich mit irgendeinem Mist zu schwafeln zu lassen.
 

Es machte 'klatsch' und er ein resigniertes Gesicht, während er versuchte den Impuls zu unterdrücken, seinem Vater die Pfanne aus der Hand zu reißen und sie ihm um die Ohren zu schlagen. Das hätte wahrscheinlich nur ein Blutbad in der Küche angerichtet, und darauf den ganzen Mist wieder weg zu wischen, hatte er nicht die geringste Lust.

Stattdessen stand er da und atmete ein paar Mal tief durch, während Fett von seinen Haaren tropfte und der Pfannkuchen, der ihm auf den Kopf geklatscht war wohl gerade dessen Form annahm.
 

„Akachin...“, ertönte es hinter ihm, und er versteifte sich, während er im Schnelldurchlauf alle Möglichkeiten durch ging die ihm einfielen, um aus dieser peinlichen Situation zu entkommen.
 

Durchs Fenster verschwinden:

Scheiterte an den ganzen hässlichen Lichterketten die ihm von außen den Weg versperrten.
 

Sich in grüne Glibbermasse verwandeln und durch den nächsten Abfluss verschwinden:

Aufgrund der Tatsache, das er sich nicht in eine grüne, glibbrige Masse verwandeln konnte, absolut Hoffnungslos.
 

So tun als wäre er nicht er, sondern jemand anderes:

Schied aus, da jeder wusste wie er aussah, und sein Schauspieltalent nicht gerade das Beste war. Um genau zu sein besaß er gar keins.
 

So tun als wäre alles okay, und nichts gewesen:

Schied aus, da ihm Bratenfett von den Haaren tropfte und er einen Pfannkuchen auf dem Kopf hatte.
 

Also drehte er sich um und bekam den innerlichen nächsten Schlag in die Fresse.

Eigentlich hatte er ja gehofft, das nur Murasakibara einen Hang dazu hatte, im ungünstigsten Moment aufzutauchen. Wie damals an seinem Geburtstag, an dem er einen hässlichen, nicht zu seinen Haaren passenden, rosa farbenen Pullover getragen hatte, mit der Aufschrift 'Kleine Prinzessin'. Und das alles nur, weil seine Oma unter Demenz litt und seit geraumer Zeit der Auffassung war, das er eigentlich ein Mädchen darstellte.
 

NEIN! Nicht nur Murasakibara war gekommen. ALLE der Generation der Wunder waren erschienen. Er hätte aber auch gleich auf die Idee kommen können, dass sein ach so normales und glückliches Leben irgendwann mal den Bach runter gehen musste.

Er hatte ja nicht ahnen können, dass das so bald passieren würde.
 

Während Kuroko ihn tatsächlich interessiert musterte, Kise rot anlief um nicht zu lachen, Aomine sich in die andere Richtung drehte um wohl ebenfalls nicht zu lachen und Murasakibara sich eine Schokobanane nach der anderen in den Mund schob, kam von Midorima lediglich ein „Hast du meine SMS heute früh nicht gelesen? Vorsicht vor herab fallenden Dingen.“

Danke...er würde seine SMS in Zukunft jeden Morgen checken.

Normalerweise hatte Midorima mit seinen 'Vorhersagen' nie recht. Wirklich nie! Aber ausgerechnet heute musste das ja der Fall sein.
 

Während er mit einem „Entschuldigt mich kurz.“, verschwand und sich im Badezimmer verbarrikadierte, verwünschte er nicht nur die Kochkünste seines Vaters, das schlechte Timing seiner ehemaligen Teamkollegen, den Tür Öffnungszwang seiner Mutter, sondern gleich sein ganzes Leben. Wieso auch nicht, wo er doch schon mal dabei war?
 

Nachdem er sich geduscht, seine Haare von Pfannkuchen befreit und neue Kleidung angezogen hatte, trampelte er die Treppen wieder nach unten, in der Hoffnung das während seiner Abwesenheit nicht noch mehr peinliche Dinge passiert waren.

Zu seinem Leidwesen wurde seine Hoffnung komplett zerstört, als er das Wohnzimmer betrat und eine, sich fast am Boden kugelnde, Gruppe von ehemaligen Teammitgliedern sah. Mal abgesehen davon, dass es verstörend genug war Murasakibara und Kuroko in diesem Zustand zu sehen, war es das schlimmste überhaupt zu sehen weshalb sie lachten.

Seine Mutter hatte das Album 'Lustige Unfälle' hervor gekramt, was ihm sämtliche Farbe aus dem Gesicht weichen ließ.
 

„Spinnst du?“, stieß er deswegen aus und versuchte an das Album zu kommen, was schwerer war als gedacht, wenn ihn 6 Leute daran hinderten, um weiter lachen zu können.

„Akashicchi, du bist mal mit dem Fuß im Klo fest gesteckt?“, gab Kise von sich und wischte sich die Tränen ab, die durch das Lachen über seine Wangen strömten. Allerdings vergeblich, da sofort neue nach kamen.

„Das war nicht lustig.“, fauchte er zurück, während er versuchte Aomines Hände von sich zu bekommen, die ihn an der Hüfte festhielten und somit, sehr erfolgreich, verhinderten das er dem Album auch nur zu nahe kam.
 

Es gab ein Gerangel, und irgendwie landete er auf dem Sofa, was es ihm einfacher machte an das Album zu kommen.

Wenn er bedacht hätte, dass Aomine nicht nur in Sachen Basketball stur sein und auf einen Sieg pochen konnte.

Zumindest stellte der Rothaarige das fest, als dieser sich einfach mit seinem gesamten, geballten Touou Sportgewicht auf ihn schmiss und ihm die Luft aus den Lungen presste.

Eine Weile zappelte er noch herum, bis er einfach liegen blieb. Vermutlich würde er jetzt ersticken, aber dann müsste er diese Schmach wenigstens nicht ertragen.

Und seine Eltern hatten ein neues Foto für 'Lustige Unfälle'.
 

„Ich glaube wir sollten ihn nicht noch mehr quälen.“, hörte er es belustigt von seiner Mutter, und wünschte sich nicht zum ersten Mal, ihr möge das hässliche Bild mit Enten das über dem Sofa hing, auf den Kopf fallen.

Das Gewicht verschwand und er wurde mit einem Ruck nach oben gezogen wo er erst einmal tief durch atmete und versuchte, nicht vor Scham über diese Fotos zu sterben.
 

Und nachdem er den Haufen ehemaliger Teamkameraden nach ungefähr vier Stunden endlich wieder los geworden war, ohne überhaupt zu wissen weshalb sie bei ihm aufgeschlagen waren, ließ er sich seufzend auf sein Bett fallen.

Sein Leben war komplett zerstört.

Er kannte Kise gut genug, um zu wissen, das morgen jeder der ihn oder den Blonden kannte, darüber Bescheid wissen würde. Und im Moment wollte er sich einfach nur erschießen oder ein Wattestäbchen durch die Nase rammen, auf das er daran krepierte.

Da er aber weder eine Waffe besaß, noch den Elan aufzustehen und sich ein Wattestäbchen zu holen , entschied er, das er locker noch ein bisschen weiter leben konnte.

Zumindest so lange, bis seine Schmach komplett war und er seines Lebens nicht mehr würdig.
 


 

Wie schnell man doch seines Lebens nicht mehr würdig sein konnte, dafür die Schmach aber nicht mehr perfekter, stellte er ungefähr eine Woche später fest.

Sowieso war der Tag seiner Ansicht nach total beschissen gelaufen. Bis zum heutigen Tage hatte er noch nicht einmal im entferntesten geahnt, wie viel Pech ein einzelner Mensch an einem einzelnen Tag haben konnte.
 

Morgens war er aufgestanden und war natürlich prompt über die Katze seiner Mutter gestolpert, ehe er sich der Länge nach, ziemlich unelegant, auf die Fresse packte.

Da es dieses Mal aber kein Foto davon gab, sah er darüber hinweg, und stempelte es als natürliche Panne ab. Immerhin war auch er nur ein Mensch, und das konnte ja schon mal passieren.
 

Nachdem er aber seine Bestellung im Buchladen abholen wollte, nur um festzustellen, das die Bestellung verloren gegangen war, der EC-Automat seine Karte gefressen, ein kleines Kind seine Schokofinger an seiner Hose abgewischt und ihn beinahe ein Auto in der Fußgängerzone überfahren hatte, kam er zu dem Schluss, das heute der beschissenste Tag seines Lebens war. Oder zumindest eine Steigerung des Tages vor einer Woche.
 

Er stand an der Ampel und wollte eigentlich nur noch nach Hause, sich in seinem Zimmer einschließen und bis zu Schulbeginn dieses nicht mehr verlassen.

Seiner Ansicht nach war das der perfekte Plan dafür, das ihm nichts mehr passierte. Außer natürlich sein Bett krachte zusammen, oder er wurde unter seinem Kleiderschrank begraben.
 

Sein Blick ruhte auf dem vorbei ziehenden Verkehr und er trat unruhig von einem Bein auf das Andere, in der Hoffnung das die Ampel endlich auf grün umschlug, als just in diesem Moment ein LKW vorbei fuhr.

Und Aufgrund der Tatsache, das es in der letzten Nacht geregnet hatte, hatte sich der Schnee in einen wundervollen Matsch verwandelt.

Der von den Reifen des LKWs nach oben befördert wurde.

Akashi seufzte lediglich und schloss die Augen, als er auch schon die gesamte Ladung Schneematsch abbekam, und nun triefend, voll gematscht und ziemlich genervt immer noch an der Ampel stand.

Murrend hob er die Hand und wischte sich den Matsch aus dem Gesicht, als er hinter sich ein leises Prusten vernahm und über die Schulter sah, nur um einen finsteren Gesichtsausdruck an den Tag zu legen.
 

„Tschuldigung...“, kams immer noch prustend von dem Blauhaarigen und er fing an mit den Zähnen zu knirschen.

Im Moment würde er nichts lieber tun, als Aomine Daiki irgendetwas schweres ins Gesicht zu werfen. Vorzugsweise eine Ladung Ziegelsteine. Abgesehen davon das er seine Eltern für trockene Klamotten eintauschen würde.

„Tut mir leid...wirklich...aber du siehst...“, kams gelacht und er murrte nur, ehe er seinen Blick wieder stur auf die Straße richtete und wieder mit den Zähnen knirschte, als die Ampel offensichtlich für nichts auf der Welt auf grün umschalten wollte.
 

Eine Weile herrschte Ruhe, ehe er sich fast auf den Arsch gelassen hätte, als man ihn einfach am Unterarm packte und über die Ampel auf der anderen Seite der Kreuzung zog.

„Hey! Ich wollte eigentlich da rüber um nach Hause zu kommen.“, zischte er Aomine entgegen, der lediglich mit den Schultern zuckte.

„Und ich will hier lang, um dich in trockene Klamotten zu stecken. Danach kannst du immer noch da rüber.“, kams ungerührt zurück und Akashi murrte.

Trockene Klamotten waren vielleicht wirklich keine schlechte Idee. Vermutlich wäre er halb eingefroren, im wörtlichen Sinne, bis er zu Hause ankam.
 

Zumal er nicht gewusst hatte, das Aomine nur schlappe zwanzig Meter von der Ampel entfernt wohnte.

In der Wohnung angekommen, sah er sich im Flur um, während Aomine über den Staubsauger stolperte und einen Schwall Flüche von sich gab, ehe er das Ding in einen Wandschrank beförderte und sich dann zu ihm umdrehte.

„Links von dir ist das Bad. Nimm ne Dusche oder ein Bad, und ich versuche in der Zeit Klamotten für dich zu finden.“, sprachs und verschwand eine Tür weiter.
 

Etwas unschlüssig stand Akashi im Flur, ehe er sich entschied, doch ins Bad zu gehen. Ein bisschen auftauen wäre bestimmt nicht schlecht. Und mit einem Blick auf Aomines Badewanne, war der Entschluss für ein Bad gefasst.

Wie lange er schon keine Badewanne mehr gesehen hatte wusste er nicht einmal mehr. Es war auf jeden Fall schon ein paar Jahre her.

In dem Haus, dass er uns seine Eltern früher bewohnt hatten, war eine Badewanne gewesen. Aber in dem neuen Haus fand man nur Duschen soweit das Auge reichte.
 

Seufzend ließ er sich in das gerade eingelassene, warme Wasser gleiten und schloss die Augen, ehe er sie wieder öffnete und an die gegenüberliegende Wand heftete, als aus dem Nebenzimmer Gepolter zu hören war.

Das Gepolter dauerte auch ziemlich lange an, durchbrochen von Aomines nicht jugendfreien Flüchen und Verwünschungen, die wohl seinem Kleiderschrank galten.
 

Wie lange er genau in der Wanne saß, wusste Akashi nicht einmal. Aber kaum das er aus der Wanne heraus war und anfing sich abzutrocknen, wurde die Türe aufgerissen und er sah über die Schulter zu dem Übeltäter, der logischerweise nur Aomine sein konnte.

Dieser starrte ihn an, ehe er die Klamotten auf die Kommode neben der Tür schmiss ein „Klamotten! Da!“, von sich gab und die Tür wieder zu knallte, was ihn eine Augenbraue heben ließ.

Was das gerade für eine Aktion gewesen war, leuchtete ihm gerade nicht so ein, weshalb er mit den Schultern zuckte und sich weiter abtrocknete.
 

Nachdem er die Klamotten angezogen, und teilweise hoch gekrempelt hatte, verließ er das Bad und schlurfte etwas ziellos durch die Wohnung, auf der Suche nach dessen Besitzer, den er im Wohnzimmer auf dem Sofa fand, wo er an die Decke starrte.

„Fertig.“, kommentierte er einfach, um die Aufmerksamkeit des Blauhaarigen auf sich zu ziehen, was auch ganz gut funktionierte, da dieser ihn ansah und einfach nickte, ehe er ihn zur Tür begleitete, wo Akashi seine Schuhe anzog. Eigentlich wollte er auch seine Jacke wieder anziehen, bekam jedoch von Aomine seine entgegen gehalten, mit der Begründung, das seine ja immer noch klitschnass war.

Also stopfte er seine Jacke sowie die restlichen Klamotten in eine Tüte um sie nach Hause zu transportieren, ehe er die Wohnung verließ.
 


 

Nun stand er ein paar Tage später wieder vor Aomines Tür und klingelte Sturm, da sich bei den ersten vier Mal klingeln nicht viel getan hatte.

Um genau zu sein, gar nichts.

Man hörte kurz Gepolter, Murren gefolgt von einem „Herrgott, was ist denn?“, ehe die Türe aufgerissen wurde.

Der Blauhaarige sah so aus, als wäre er gerade aufgestanden. Oder anders ausgedrückt, als hätte er ihn aus dem Bett geklingelt, weswegen Akashi kurz blinzelte und dem Größeren dann die Tüte mit dessen Klamotten, natürlich gewaschen und gebügelt, entgegen hielt.
 

Anstatt jedoch die Tüte entgegen zu nehmen und wieder ins Bett zu gehen, packte Aomine sein Handgelenk und zog ihn in die Wohnung, bevor er die Tür zu schlug und gähnte, ehe er ein „Morgen.“, vor sich hin nuschelte.

„Ich wollte dir lediglich deine Klamotten vorbei bringen, und dich nicht vom schlafen abhalten.“, murrte der Rotschopf deswegen und bekam einen belustigten Blick über die Schulter geschenkt.

„Trägst du immer Keksdosen mit dir herum, wenn du Klamotten zurück bringst?“

„Bisher hab ich mir noch nie Klamotten ausleihen müssen. Also wohl eher nicht.“, murrte er vor sich hin und sah dabei zu, wie Aomine auf dem Weg zum Wohnzimmer sein Shirt aus, und einen Pullover anzog. Allgemein hatte Aomine eine ziemlich interessante Art seinen Haushalt zu führen, wenn er sich dessen Wohnung so ansah.
 

„Setz dich. Ich mach Kaffee...oder Tee...und komm gleich wieder.“, gähnte es ihm wieder entgegen und Akashi nickte einfach nur, ehe er die Tüte sowie die Keksdose auf dem Sofa abstellte und wieder in den Flur ging um seine Jacke sowie die Schuhe auszuziehen.

Auf dem Weg zurück begegnete er Aomine der mit der Zahnbürste im Mund das Bad verließ und anscheinend die Küche ansteuerte, während er immer noch so aussah als würde er schlafen.
 

Akashi ließ sich aufs Sofa fallen und wartete, während er sich überlegte, wie man um zwei Uhr Nachmittags immer noch schlafen konnte und das als 'Morgen' bezeichnen.

Aber wer wusste schon, was Aomine in der letzten Nacht so getrieben hatte. Vielleicht gar nichts, vielleicht zu viel. Bei dem Ass der ehemaligen Teiko Spieler wäre laut seiner Ansicht, so gut wie alles möglich.
 

Er war so in Gedanken versunken, das er aufschreckte, als Aomine sich neben ihn setzte und die Tassen auf dem Tisch abstellte. Kurz zuckten die Mundwinkel des Rothaarigen, als er feststellte, das Aomine offensichtlich immer noch wusste das er Kaffee nicht ausstehen, dafür aber verrückt nach Grüntee war.

Sie schwiegen während sie Kekse aßen und Tee bzw. Kaffee tranken, ehe sich Aomine räusperte.

„Abgesehen von meinen Klamotten und Keksen...wieso bist du hier?“
 

„Du meinst abgesehen von der Frage wie vielen Leuten Kise schon von dem peinlichen Album erzählt hat?“, hakte er dann trocken nach und registrierte, das Aomine sich ein Lachen verkneifen musste.

Der hatte ja auch gut Lachen. Immerhin sammelten seine Eltern nicht die peinlichsten Unfälle in einem Fotoalbum. Oder zumindest nahm Akashi das einfach an.

Vermutlich hatten keine Eltern auf der Welt so viel Spaß ihre Kinder zu blamieren, wie seine. Wofür er sich gelegentlich sogar selbst bemitleidete.
 

„Weiß nicht. Mir war langweilig und ich bin müde.“, antwortete er trotzdem und zuckte mit den Schultern.

„Und weil du müde bist, kommst du zu mir? Schlaf doch einfach.“

„Weißt du eigentlich das es unmöglich ist zu schlafen, wenn deine Mutter eine halbe Stunde lang mit dem Staubsauger gegen deine Zimmertür rumpelt?“, fragte er trocken zurück und bekam als Antwort ein belustigtes „Äh...ja. Deswegen wohn ich hier.“.

Dann verstand ihn also wenigstens einer. Er hatte die Hoffnung ja eigentlich schon vor ein paar Jahren aufgegeben.

„Du kannst auch hier schlafen, wenn du willst.“

Kurz überlegte sich der Rothaarige ob er das Angebot ausschlagen sollte, entschied sich dann jedoch dagegen, weswegen er einfach nickte.
 


 

In den darauf folgenden Tagen, oder eher gesagt der darauf folgenden Woche, wanderte er fast jeden Morgen, nachdem seine Mutter ihn aus dem Bett gehämmert hatte, zu Aomine, nur um dort weiter zu schlafen. Wozu hatte man auch Ferien, wenn man nicht ausschlafen konnte?

An dem Tag als Aomine ihm das angeboten hatte, war er kurz darauf auf dem Sofa eingepennt. Aber seit dem darauf folgenden Mal, beschlagnahmte er einfach kackedreist dessen Bett. Erstens war das Ding groß genug, dass Aomine auch noch Platz hatte sollte er schlafen wollen, und zweitens war es einfach bequem.
 

Manchmal schliefen sie zusammen einfach weiter, und manchmal zockte Aomine im Wohnzimmer, während er schlief. Und vor zwei Tagen hatte ihn der Blauhaarige aufgeweckt, oder es zumindest versucht. Als er ihm dann einen Kuss auf die Wange gehaucht hatte, hatte Akashi so getan als würde er schlafen, nur um dann knallrot anzulaufen, nachdem Aomine das Zimmer wieder verlassen hatte.
 

Und so war es auch wieder an diesem Tag. Er war schon seit einer Weile wach, aber döste noch vor sich hin, als er die Zimmertür hörte und spürte wie sich kurz darauf die Matratze senkte.

Als er die Augen öffnete und seinen Kopf drehte, um Aomine ansehen zu können, blinzelte er verwirrt, genauso wie sein Gegenüber, als sich ihre Lippen kurz streiften, bevor Aomine ruckartig zurück rutschte und...vom Bett fiel.
 

Akashi blinzelte kurz, ehe er an den Rand des Bettes kroch und nach unten sah, wo Aomine lag und nach oben sah, ehe er sich räusperte.

„Das war...“

„Kein Versehen.“, stellte er trocken fest und hob eine Augenbraue, während er wieder angestarrt wurde.

„Das hast du vor zwei Tagen schon einmal gemacht.“

„DU WARST WACH?“

„Ich hab nie behauptet zu schlafen.“
 

Eine Weile herrschte Stille, in der sich Aomine wohl ganz weit weg wünschte, und er ihn einfach nur währenddessen betrachtete, bevor er die Hand ausstreckte und ihm an die Stirn tippte, während er ein „Spinner.“, vor sich hin nuschelte.

Wieder herrschte Schweigen, aber dieses Mal betrachtete er lieber den Dielenboden als Aomine, weswegen er kurz zusammen zuckte, als Aomine ihm durch die Haare fuhr, sich erhob und anscheinend vor hatte, so schnell wie möglich die Flucht zu ergreifen.

Woran er das merkte? Er kannte ihn lange genug um zu wissen, wie sich seine Muskeln anspannten, wenn er kurz davor war zum Sprint anzusetzen, weswegen er ihn einfach am Handgelenk fest hielt und zu ihm hoch sah.
 

Der Blauhaarige spannte sich nur noch mehr an, und sah angespannt zu ihm nach unten, weswegen Akashis Mundwinkel kurz zuckten, ehe er den Kopf wieder senkte um nicht los lachen zu müssen.

„Lachst du gerade?“, hakte der Größere nach und er gab nur ein ungerührtes „Nein.“, von sich, während er versuchte seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu bekommen.
 

Nachdem er das mehr oder weniger erfolgreich geschafft hatte, räusperte er sich.

„Hier bleiben.“, kommentierte er dann und zog Aomine mit einem Ruck aufs Bett wo dieser entweder erschrocken oder verwirrt, Akashi war das gerade ziemlich egal, liegen blieb, und er seinen Kopf deswegen einfach absolut dreist auf der Brust des Anderen ablegte und weiter vor sich hin döste.

„Ist das so was wie ein Einverständnis?“, wurde nach einer Weile gefragt, und schwieg, während er darüber nach dachte.
 

Er dachte ja nicht, das er in Aomine verliebt war oder irgendwie so was.

Er sah es einfach nur nicht gerne, wenn dieser sich für irgendwen interessierte. Ob das dasselbe war, wusste er nicht so genau.

Mal abgesehen davon, dass er bezweifelte, das Aomine in ihn verliebt war.

„Mh...vielleicht.“, antwortete er nach einer Weile und zuckte mehr schlecht als recht mit den Schultern, ehe er sich wieder hoch stemmte und zu Aomine runter sah.
 

Aomine guckte zurück und rührte sich ansonsten überhaupt nicht, was ihn mit den Augen rollen ließ. Sonst so eine Art Oberchecker, aber dann kneifen, das liebte er ja abgöttisch. Nicht!

Aber anscheinend konnte der Blauhaarige Gedanken lesen, da er sich auf den Unterarmen abstützte und ihm näher kam, ehe seine Lippen wie vorhin, nur etwas vorsichtiger, seine streiften.

Die Mundwinkel des Rothaarigen zuckten wieder kurz, bevor er aus dieser Berührung einen richtigen Kuss gestaltete.

Wenn schon, denn schon, hieß es doch immer. Zumal das einer von Aomines Lieblings- oder Standardsätzen war.
 

Nachdem sie den Kuss gelöst hatten, der ihm seltsamerweise besser gefallen hatte, als er es davor vermutet hätte, prustete Aomine los und stürzte ihn damit in endlose Verwirrung.

Wenn er ihn jetzt verarscht hatte, dann...

„Warum lachst du jetzt so dämlich?“, murrte er den Größeren deswegen an und bekam zuerst einmal ein „Tschuldigung.“, ehe Aomine weiter lachte und sich wieder nach hinten fallen ließ.

„Ich dachte nur gerade daran, wie äußerst Schade es ist, das deine Eltern kein Bild von deiner hochroten Birne kriegen.“
 

Akashi klappte der Mund auf, was eine natürliche Reaktion darauf war das Aomine anscheinend gefallen an seinen peinlichen Situationen gefunden hatte, ehe er ihm einen Schlag gegen die Schulter verpasste. Kurz darauf griff er sich einfach das Kissen und schlug es ihm mit einem „Hör auf dich mit ihnen zu verbünden!“, auf den Kopf. Und das ganze ein paar Mal hintereinander, ehe sich der Blauhaarige das Kissen schnappte und auf den Boden warf, nur um ihn unter sich zu begraben.
 

„Ich verbünde mich mit gar keinem. Hätte ich nur früher gewusst, dass du keinen Stock im Arsch hast, hätte ich mich eventuell auch früher getraut.

Er fragte nicht nach was 'früher getraut' heißen sollte. Vielleicht irgendwann später. Nächste Woche, nächsten Monat, nächstes Jahr oder im nächsten Leben würde er nach hakten. Aber nicht jetzt.

„Krieg ich nen Pullover?“

„Du hast doch einen an.“, gab der Blauhaarige verwirrt von sich und hob eine Augenbraue.

„Den kann ich ausziehen. Also? Krieg ich einen?“

„Ja, ja. Ich hab das Gefühl ich seh das Ding nie wieder. Außer an dir vielleicht.“
 

Die Belustigung mit der der Blauhaarige das gesagt hatte, zusammen mit der Tatsache das er aufstand und den Pullover aus dem Schrank kramte, den Akashi ihm erst zurück gebracht hatte, ließen den Rothaarigen kurz schmunzeln, ehe er feststellte, warum Aomine bei seinem ersten Besuch so geflucht hatte.

Das Innere seines Kleiderschranks sah aus, als wäre ein halber Armeetrupp mit Panzer durch gerollt und hätte nichts anderes als Chaos hinterlassen. Bei Gelegenheit würde er das Ding vielleicht mal aufräumen, wenn er Lust dazu hatte.
 

Nachdem er seinen Pullover aus und den von Aomine angezogen hatten, schwiegen sie eine Weile ehe sich Akashi räusperte und damit die Aufmerksamkeit seines Gegenübers, der noch immer dumm aber dekorativ im Raum herum stand, auf sich zog.

„Hast du dir schon mal überlegt, auf den Weihnachtsmarkt zu gehen?“

„Ehrlich gesagt: nein. Wieso?“

„Och, nur so.“, winkte er ab und guckte sich wieder im Zimmer um, obwohl er das ja eigentlich schon ganz gut kannte.

„Wenn du mich schon so unterschwellig bittest, kann ich schlecht abschlagen.“, kams nach einer Weile gegrinst von dem Größeren, der den Kleiderschrank wieder aufriss und sich seine Jacke heraus zog.
 

Wie gut, das er mit Aomine anscheinend nicht offensichtlich reden musste. Anscheinend genügten ja auch unterschwellige Bemerkungen.

Wenn das nicht mal die perfekte Voraussetzung für eine funktionierende Beziehung war, wusste er auch nicht weiter.

„An was denkst du?“, wurde er gefragt, als er im Flur stand und sich Schuhe sowie Jacke anzog, und unterdrückte ein Grinsen.

„Hast du schon mal darüber nachgedacht, eine Beziehung mit einem Mann zu führen?“

„Wenn das jetzt eine unterschwellige Anfrage ist, ob wir Beide und so dann...ja.“

„Bestens!“,

„Akashi, wir sollten an unserer offenen Kommunikation arbeiten.“

„Welche offene Kommunikation?“

„Genau das mein ich.“, kam es belustigt zurück, während sie die Wohnung verließen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ryugawa_Hikari
2013-12-14T23:34:45+00:00 15.12.2013 00:34
Wieder eine sehr schöne FF ^^ Diese Interpretation von Akashi gefällt mir sehr gut. Nur weiter so ^^
Antwort von: abgemeldet
15.12.2013 01:17
Awww~ danke :D
Ich weiß das er ziemlich OOC ist aber...ich wollte ihn unbedingt einmal so vom Pech verfolgt schreiben xD Innerer Herzenswusch sozusagen xD


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