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Zwischen den Welten

von

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"Was willst du von mir?"

Die Rollladen sind noch ganz unten. Gemütlich kuschel ich mich noch ein bisschen mehr in mein Kissen. Ich liebe es, wenn es so dunkel ist. Besonders, wenn es wieder so ein trüber Herbsttag ist wie heute. Ich höre den Regen gegen die Hauswand prasseln. Nein, ich will noch nicht aufstehen. Leider habe ich keine andere Wahl, denn in diesem Augenblick geht mein Wecker los und erinnert mich daran, dass ich zur Schule muss. Blöde Schule, wieso muss sie auch so früh am Morgen losgehen? Ich strecke mich nochmal ausgiebig. Mein Wecker geht mir so langsam auf die Nerven. Also bequeme ich mich tatsächlich aus dem Bett. Ich komme nämlich leider nicht an meinen Wecker heran, wenn ich im Bett liege. Ich glaube aber, andernfalls würde ich wohl auch nie aus dem Bett kommen. Noch recht verschlafen ziehe ich den Rollladen hoch und lasse ein bisschen Licht in mein Zimmer. Sehr hell ist es aber nicht, denn der Himmel ist grau und trüb und der Regen scheint unaufhörlich aus dem Himmel zu fallen. Nur wenige Augenblicke später ist mein Fenster total nass und ich sehe nur noch verschwommene Konturen da draußen. Einen Moment lang stehe ich wie hypnotisiert am Fenster. Dann aber reiße ich mich doch los und gehe erstmal die Treppe runter ins Erdgeschoss. In der Küche finde ich meine Mutter, die gerade losgehen wollte. Sie muss für ihre Arbeit früher aus dem Haus als ich. Sie bemerkt mich, als ich im Rahmen der Küchentür stehen bleibe.

„Oh, guten Morgen mein Schatz. Hast du heute Mal den Wecker gehört?“ Innerlich lasse ich eine sarkastische Bemerkung ab, aber ich verkneife es mir diesen Gedanken zu ende zu denken.

„Ich hatte keine Lust heute wieder so hetzen zu müssen. Schließlich ist Freitag.“ Das ist nicht Mal gelogen, obwohl ich zugeben muss, dass mir das früher Aufstehen nicht immer wirklich gut gelinkt. Meine Mutter gibt mir noch einen flüchtigen Kuss auf die Stirn.

„Ich muss los. Bis heute Abend.“ Und schon verschwindet sie durch die Tür und ich bin allein Zuhause. Mein Vater ist auch nicht mehr da. Er ist Chef einer Firma und muss vor allem Freitags wegen Meetings immer furchtbar früh raus. Ich habe mir vorgenommen niemals so einen Job zu machen. Das ist mir alles viel zu stressig. Ich stopfe mir ein Brot in den Mund und laufe wieder die Treppe nach oben ins Badezimmer.
 

Ich sehe auf die Uhr. Eine halbe Stunde habe ich noch, bevor ich mich auf den Weg machen muss. Eigentlich müsste ich mich auf eine Klassenarbeit vorbereiten, aber stattdessen schmeiße ich lieber Transformers drei in den DVD-Player. Ich bin ein riesiger Transformersfan und das einzige, was ich momentan in meiner Freizeit noch tue ist mir die drei Filme rauf und runter anzusehen. Erst vor ein paar Tagen habe ich erfahren, das zur Zeit an einem vierten Teil gedreht wird. Da werde ich auf jedenfall zur Premiere gehen, ist doch klar. Ich spule zu meinen Lieblingsstellen vor. Mein absoluter Liebling war von Anfang an Soundwave, schon als ich ihn das erste Mal in den Filmen gesehen hab. Meine Freunde halten mich deswegen schon für verrückt, aber mich stört das nicht wirklich. Nicht selten stelle ich mir vor, wie ich vielleicht einmal auf Soundwave treffen könnte. Obwohl das ja totaler Blödsinn ist. Schließlich existiert er nicht wirklich. Aber manchmal geht einfach meine Fantasie mit mir durch. Ich lasse meinen Blick auf die Uhr schweifen. Verdammt! Ich hab die Zeit verpennt! In aller Eile mache ich alles aus, schnappe mir meine Schultasche und renne so schnell ich kann zur Bushaltestelle. Und das obwohl ich weiß, dass es keinen Sinn hat. Ich werde wie jeden Morgen den Bus verpassen.
 

So ein Mist. Ich hätte heute Morgen einen Regenschirm mitnehmen sollen. Jetzt regent es was vom Himmel will. Etwas mies drauf schaue ich aus dem Fenster von meinem Klassenzimmer. Mein Lehrer pinselt gerade irgendetwas auf die Tafel. Ich passe nicht wirklich auf. Die Klassenarbeit habe ich auch in den Sand gesetzt. Was sollts, Fremdsprachen waren ohnehin nie meine Stärke gewesen. Ein lauter Gong reißt mich aus meinen Gedanken. Der Unterricht ist zuende. Lustlos packe ich meine Sachen ein. Jetzt muss ich doch tatsächlich in diesem Regen ohne Regenschrim oder Regenjacke nach Hause. Bis ich beim Bus bin, bin ich sicher total durchnässt. Ich verlasse den Klassenraum und begebe mich zum Ausgang. Dort bleibe ich erstmal einen Moment stehen und sehe zu, wie es regnet. Kann der Regen nicht einen Moment Pause machen? Immerhin regent es schon den ganze Tag. Frustriert laufe ich in den Regen. Als ich am Schultor ankomme, bleibe ich aber trotz des Regens erstmal stehen. Dieses Auto, das sieht genauso aus wie Soundwave. Direkt gegenüber des Schultores steht doch tatsächlich ein Mercedes SLS AMG. Und bei dem Regen kann ich natürlich kein Foto machen. Also mache ich mich lieber schnell auf den Weg, um mich nicht auch noch zu erkälten. Aber wem der Wagen wohl gehört? Vielleicht einem der Lehrer?
 

Im Bus ist es heiß und stickig. Ich will mich ja nicht beschweren, ich bin völlig durchnässt und friere. Aber warum müssen die Busfahrer die Heizung immer bis auf das Maximum aufdrehen und die ganze Zeit laufen lassen? Irgendwann ist es doch warm genug im Bus. Meine Laune macht es jedenfalls nicht besser. Ich stehe direkt an der Tür, weil ich mich so nass wie ich bin nirgendwo hinsetzen kann. Und als ob das jemand wirklich witzig findet, kommt auch noch auf einmal die Sonne raus. Der ganze Tag heute ist irgendwie verhext. Ich hätte nicht aufstehen sollen. Ich hätte die Schule verschlafen sollen. Aber dann hätte ich bestimmt ziemlichen Ärger bekommen. Wieso muss ich auch so vernünftig sein? Kann ich nicht so sorglos sein wie der Rest dieser Welt? Ich steige aus dem Bus aus und laufe nach Hause. Die Sonne ist einigermaßen warm. Hätte ich doch bloß noch einen Moment länger an der Schule gewartet.
 

Mit etwas besserer Laune steige ich aus der Badewanne. Es geht doch nichts über ein schönes, heißes Bad, wenn man völlig durchgefroren ist. Ich müsste eigentlich noch Hausaufgaben machen, aber da habe ich zur Zeit absolut keine Lust zu. Vermutlich werde ich das wieder Sonntag Abend in aller Eile erledigen. Ich ziehe mir meinen Schlafanzug an und gehe in mein Zimmer um mir auch meinen Bademantel anzuziehen. So ist es doch ein bisschen zu kalt. Als ich am Fenster stehe lasse ich kurz meinen Blick nach draußen schweifen und wende mich dann dazu mein Zimmer zu verlassen. Moment. Ich gehe wieder zum Fenster und sehe nach draußen. Da ist der Mercedes wieder. Der gleiche, der vor unserer Schule stand. Da bin ich mir ziemlich sicher, denn es gibt sicher nicht viele Menschen, die so ein Auto fahren. Merkwürdig ist das schon. Ich zucke mit den Schultern. Ein merkwürdiger Zufall. Ich beschließe mir noch einmal Transformers drei anzusehen, dieses Mal richtig.
 

Es ist schon fast Mitternacht, als ich endlich fertig bin. Ich sollte nicht so oft zurückspulen, nur weil mir eine Szene gut gefällt. Dann brauche ich für Filme immer doppelt so lang als sie eigentlich laufen. Ich gähne herzhaft. Wird Zeit, das ich ins Bett komme. Ich gehe zu meinem Fenster um runterzulassen, aber vorher riskiere ich noch einen Blick nach draußen. Da! Dort steht er immer noch. Seltsam, es wohnt keiner meiner Lehrer hier in der Nähe und ich kann mir nicht vorstellen, das ein Nachbar dieses Auto besitzt. Abgesehen davon, was hätte er dann vor meiner Schule zu suchen? Den Wagen nicht aus den Augen lassend lasse ich den Rollladen runter bis ich ihn nicht mehr sehen kann. Ein bisschen grusel ich mich schon. Aber vielleicht hätte ich mir auch einfach nicht so viel Transformers ansehen soll. Das tut mir wohl doch nicht so gut. Mit diesen Gedanken gehe ich ins Bett.
 

Ich liege bereits wach im Bett, aber ich bin einfach zu faul um Aufzustehen. Es ist schon fast zehn Uhr. Meine Eltern werden wie jeden Samstag den ganzen Tag nicht da sein, also warum sollte ich dann auch aufstehen? Es gibt niemanden, der mich aus dem Bett schmeißen könnte. Ich könnte einfach den ganzen Tag hier liegen bleiben und weiterschlafen. Was für eine Vorstellung. Ich drehe mich auf die Seite und schließe wieder die Augen, als mir plötzlich wieder der Mercedes einfällt. Warum bitteschön denke ich ausgerechnet jetzt wieder daran? Langsam werde ich echt paranoid. Ob er wohl noch da draußen steht? Ich zögere, doch dann stehe ich doch auf und gehe zum Fenster um hochzuziehen. Das Licht blendet mich, die Sonne scheint. Ich brauche einen Moment, bis ich wieder etwas sehen kann. Vorsichtig linse ich nach draußen. Ich wünschte ich hätte nicht nachgesehen. Da steht er tatsächlich noch und er hat sich keinen Millimeter bewegt. Ich schüttelt den Kopf. Da hat jemand Besuch, nichts weiter. Ich sollte wirklich ein paar Tage lang die Finger von den DVDs lassen. Vielleicht kann ich dann wieder klar denken. Ich gehe mich anziehen und frühstücken.
 

Eine gute Stunde sitze ich jetzt im Wohnzimmer und grübbel vor mich hin. Soll ich rausgehen und mir das Auto genauer ansehen, oder soll ich es doch lieber bleiben lassen? Um diese Uhrzeit ist nie etwas los in meiner Straße. Es ist unwahrscheinlich, das mich jemand sehen wird. Aber wieso sollte ich mich verstecken, wenn ich mir bloß ein Auto genauer ansehen will? Das ist schließlich nicht verboten, oder? Aber trotzdem kommt es mir irgendwie ein bisschen peinlich vor. Ich gehe die Treppe hoch, in mein Zimmer, und sehe nochmal nach draußen. Da steht er immer noch. Aber wer weiß wie lange noch. Jetzt oder nie würde ich sagen. Ich ringe mich wirklich dazu durch mir Schuhe und Jacke anzuziehen. Vorsichtig öffne ich die Haustür und sehe nach draußen. Es ist weit und breit niemand zu sehen. Das ist echt albern. Langsam schlender ich zu dem Mercedes rüber und bleibe genau neben ihm stehen. Er sieht wirklich genauso aus wie der im Film. Na ja, fast. Ich würde nur zu gerne Mal in einem fahren. Es sitzt auch niemand drinnen. Ich leide echt unter Verfolgungswahn. Wie komme ich eigentlich auf die blöde Idee, das es tatsächlich Soundwave sein könnte? Ich sollte wohl doch noch etwas länger auf Transformersentzug gehen als ich dachte. Doch gerade als ich wieder gehen will fällt mir etwas an der Tür auf. Ich sehe nochmal hin. Das gibt es doch nicht. Das Symbol der Decepticons. Entweder gibt es hier einen noch größeren Freak als ich oder mein Verfolgungswahn ist doch nicht ganz unbegründet. Ich suche lieber wieder das Weite. Als ich an der Haustür stehe sehe ich noch einmal zurück, aber der Mercedes hat sich nicht gerührt. In diesem Augenblick wünschte ich meine Eltern wären Zuhause. Ich gehe lieber wieder ins Haus.
 

Den ganzen Tag habe ich mich davor gehütet nach oben zu gehen. Ich habe die ganze Zeit im Wohnzimmer gesessen und sinnlos durch das Fernsehprogramm geschaltet. Aber ich habe nicht aufgehört mich zu fragen, ob der Mercedes wohl noch da ist. Mitlerweile ist es dunkel draußen. Ich weiß, dass meine Eltern Samstags immer erst sehr spät wieder nach Hause kommen. In der Regel bin ich bereits im Bett, wenn sie wieder da sind. Und irgendwann muss ich nach oben gehen, was bedeutet, dass ich ganz automatisch danach sehen werde. Obwohl ich es eigentlich gar nicht will. Ich schalte den Fernseher aus. Ich sollte wohl wirklich so langsam nach oben gehen. Dabei lasse ich mir allerdings ungewöhnlich viel Zeit. Ich gehe ganz langsam die Treppe rauf. Vor meinem Zimmer bleibe ich einen Moment stehen. Das ist doch echt zu albern. Ich gehe zielstrebig zu meinem Fenster und sehe nach draußen. Ich wäre am liebsten schreiend wieder rausgerannt. Da steht er immer noch und er hat sich immer noch keinen Millimeter gerührt. Jedenfalls nach meiner Auffassung nicht. Das konnte doch alles nicht war sein. Langsam aber sicher verliere ich die Geduld. Moment, wieso habe ich schon wieder im Kopf, das es Soundwave ist? Ich schüttel den Kopf und setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl. Ich brauche dringend Ablenkung. Ich schalte meinen Computer an und gehe online. Natürlich, um diese Uhrzeit ist an einem Samstag keiner da. Dabei hätte ich gerade jetzt einen Gesprächspartner gebraucht. Das ist doch Mal wieder typisch. Ich versuche mich irgendwie anders abzulenken und sehe mir Videos an. Es endet damit, das ich mir Mal wieder endlos Transformers reinziehe. Wie war das noch mit dem Entzug? Ach, morgen ist auch noch ein Tag. Ich öffne eine der vielen Schubladen meines Schreibtischs und hole eine Ketter heraus. Daran ist etwas befestigt, das genauso aussieht wie ein Splitter des Allsparks. Ich hatte ihn mir auf Ebay gekauft, wie viele andere Sachen auch. Aber auf diese Kette bin ich ganz besonders stolz. Sie glänzt so schön im Licht, man könnte fast meinen, sie wäre echt.
 

Man sagt ja immer der engste Freund des Menschen wäre der Hund. Aber das trifft wohl nicht für alle Menschen zu. Mein engster Freund ist definitiv mein Bett. Meine Mutter hat es Mal passend ausgedrückt als sie sagte ich schlafe mehr in meinem Leben als das ich irgendetwas anderes tue. Tja, das ist eben das einzige, was ich wirklich gut kann. Was für ein schönes Gefühl. Ich kuschel mich noch ein bisschen mehr in mein Bett ein. Es ist schön warm, niemand kann einen hier erreichen und es schwangt so schön ein bisschen hin und her... Moment Mal! Seit wann schwankt mein Bett hin und her? Und seit wann schlafe ich sitzend in meinem Bett? Hatte ich mich nicht hingelegt? Okay, das muss ein verdammt realer Traum sein. Oder ich sollte es vielleicht Mal wagen die Augen auf zu machen. Aber bin ich mir sicher, dass ich überhaupt wissen will, was gerade um mich herum passiert? Eigentlich nicht. Trotzdem öffne ich vorsichtig meine Augen. Das ist nicht mein Zimmer. Ich sitze im Inneren eines Autos? Wie zum Teufel bin ich hier her gekommen!!? Ruckartig setze ich mich auf. Ich bin angeschnallt. Nachdem ich mich etwas genauer umgesehen hatte, hätte ich beinahe aufgeschrien. Ich sitze doch tatsächlich in dem Mercedes, der mich so lange verfolgt hat. Aber warum? Wie bitteschön bin ich von meinem Bett in dieses Auto gekommen? Und wie kann das Auto fahren, wenn auf dem Fahrersitz niemand sitzt? Vielleicht träume ich ja doch noch. Ich versuche mich abzuschnallen. Es funktioniert nicht, natürlich. Ich lasse mich wieder in den Sitz fallen und denke nach. Aber eigentlich weiß ich die Antwort schon. Auf der einen Seite ist das ganz schön cool, aber auf der anderen Seite bin ich eigentlich noch gar nicht bereit dazu abzukratzen. Ich sammle allen Mut zusammen, den ich besitze.

„Was willst du von mir?“ Natürlich bekomme ich keine Antwort. Wobei, eine kleine Reaktion hätte ich mir schon gewünscht.

„Ich weiß wer du bist, Soundwave.“ War das ein kurzes Aufblitzen der Amatur oder habe ich mir das eingebildet?

„Jetzt sag mir, was du von mir willst.“ Ich bekomme noch immer keine Antwort. So würde ich auch nicht weiter kommen. Bedrückt sehe ich aus dem Fenster, aber viel habe ich nicht zu sehen. Scheinbar fahren wir auf einer Landstraße. Ich sehe nach vorne, dort kann ich durch die Scheinwerfer wenigstens ein kleines bisschen sehen.

„Wo wir wohl hinfahren?“ Und wieso habe ich das jetzt laut gedacht? Eigentlich ist es aber auch egal, weil er mich auch weiterhin anschweigt. Wenn ich nur wüsste, was sie von mir wollen. Aber merkwürdigerweise habe ich keine Angst.
 

Nach einer Weile biegt Soundwave von der Landstraße auf einen kleinen Feldweg ab. Ich habe mitlerweile komplett die Orientierung verloren. Ich habe keinen blassen Schimmer mehr wo ich bin. Ich weiß nur, das ich sehr weit von Zuhause weg sein muss, rein theoretisch. Nur kurze Zeit später bleiben wir stehen, aber es tut sich erst nichts. Ich werde ein bisschen unruhig.

„Hast du jetzt vor ewig so stehen zu bleiben, oder lässt du mich aussteigen?“ Erst tut sich gar nichts, aber dann zucke ich fast in mich zusammen, als die dunkle Stimme im Wagen ertönt.

„Du bist ganz schön mutig, aber du hast nicht geringste Ahnung über uns.“

„Dann klär mich auf.“ Ich habe das Gefühl ein ganz leises grummeln seinerseits zu hören, aber eine Antwort bekomme ich nicht.

„Ich besitze doch gar nichts, das für euch Decepticons von Wert sein könnte.“

„Deswegen bist du auch nicht hier.“ Auch wenn ich jetzt ein kleines bisschen schlauer bin, bin ich nur noch verwirrter. Anscheinend ist mir ein Fragezeichen ins Gesicht gezeichnet worden, denn zugleich ertönt seine Stimme wieder.

„Du bist wegen deines Vaters hier, aber du wirst niemandem von unserem Abkommen erzählen, nicht einmal ihm.“ Mein Vater arbeitet für die Decepticons, das erinnert mich irgendwie an Transformers drei... Moment Mal.

„Abkommen? Ich habe überhaupt kein Abkommen mit dir geschlossen. Was willst du von mir?“

„Als wenn du eine alzu große Wahl hättest, es sei denn dir liegt nicht viel an deinem Leben.“ Mir läuft es eiskalt den Rücken runter. Das ist keine leere Drohung.

„Und was genau willst du jetzt von mir?“

„Du wirst etwas für mich verstecken.“ Ah ja, ich soll etwas verstecken... Moment.

„Äh...“

„Du schaltest nicht gerade schnell, Mensch.“

„Es ist auch nicht die klügste Entscheidung mich aus dem Schlaf zu reißen. Und abgesehen davon ist mein Name Helena.“ Seit wann bin ich eigentlich so mutig? Hat bestimmt was mit meinem Schlafmangel zutun. Ich streiche mir meine langen, blonden Haare aus dem Gesicht. Einen Moment lang ist es still. Hab ich jetzt verspielt oder habe ich ihn beeindruckt? Anscheinend hat er aber nichts mehr dazu zu äußern, also breche ich die Stille.

„Nicht, das ich zustimmen würde, aber was soll ich verstecken?“ Meine Neugierde ist einfach viel zu groß. Aber er schweigt immer noch. Dann geht plötzlich das Handschuhfach auf. Darin liegt etwas, das mir sehr verdächtig nach einem Armband aussieht. Vorsichtig nehme ich es an mich.

„Was ist das?“

„Eine Erfindung von mir. Aber zum jetzigen Zeitpunkt darf noch keiner etwas von wissen.“

Mit jedem Wort wird mein Fragezeichen im Gesicht größer.

„Was kann sie? Und warum dürfen die Decepticons nichts davon wissen?“

„Du stellst zu viele Fragen.“

„Entschuldige Mal. Du hast mich bis hierher entführt, verlangst von mir, das ich etwas verstecke und denkst du bist mir meine Antwort schuldig?“ Scheinbar hat das gesessen, denn es ist kurzzeitig still. Ich warte.

„Es ist nicht relevant, was es ist. Du brauchst dieses Wissen nicht.“ Ich hatte mir eine etwas aufschlussreichere Antwort erhofft.

„Na gut, und warum ist es auf die Größe eines Menschen angepasst?“

„Auch das hat dich nicht zu interessieren.“ Am liebsten hätte ich mir an die Stirn geschlagen, aber ich verkneife es mir.

„Da ich keine andere Wahl habe, würdest du mich dann vielleicht wieder nach Hause fahren, wenn du fertig bist? Meine Eltern flippen aus, wenn sie in ein paar Stunden aufstehen und ich bin nicht Zuhause.“ Ich bekomme keine Antwort, aber nach einem Moment in dem nichts geschehen ist, fängt er tatsächlich an zu wenden und fährt dann wieder los.
 

Es war wirklich gruselig, wie er mich mit seinen Tentakeln zurück in meine Zimmer verfrachtet hat. In Zukunft werde ich mein Fenster beim Schlafen schließen. Ich höre noch, wie Soundwave wieder davon fährt, aber mein Gefühl sagt mir, das er bald wiederkommen wird. Und ich frage mich gerade, ob ich das vielleicht alles nur geträumt habe. Das Armband halte ich immer noch in der Hand. Nein, das war kein Traum. Soll ich mich jetzt freuen oder sollte ich beunruhig sein? Auf jedenfall ist es wohl der Anfang eines größeren Abenteuers.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yashi2506
2016-09-15T20:20:51+00:00 15.09.2016 22:20
Ich fand das voll gruselig erstmal das soundwave überall war 😂


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