Zum Inhalt der Seite

Zwischen den Welten

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Aufgeflogen

Ich muss mich festhalte, als Soundwave eine scharfe Kurve macht und beide auf das Feld fahren. Als etwas Ruhe eingekehrt ist, setze ich mich doch lieber wieder gerade hin.

„Das sind Bumblebee, Ironhide und Optimus Prime!“ Ich muss mich wieder festhalten, als wir durch den unebenen Boden durchgeschüttelt werden. Barricade fährt direkt neben uns.

„Was machen wir jetzt?“

„Kämpfen ist keine Option. Meine Waffensysteme funktionieren nicht mehr einwandfrei.“ Ich wage nochmal einen Blick nach hinten, aber der Abstand ist noch immer der gleiche.

„Aber dann werden ihre Waffensysteme auch nicht richtig funktionieren.“ Wir fahren wieder eine scharfe Kurve und landen wieder auf der Hauptstraße, mitten im Morgenverkehr, zwischen all den LKWs. Ich traue mich kaum nach vorne zu sehen. Doch Soundwave umfährt alles, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Barricade setzt sich mit Sirene direkt vor uns. Das verschafft uns auch nochmal einen Vorteil.

„Aber wenn sie das gleiche Ziel haben wie wir, ist es dann nicht logischer mit ihnen zusammen zu arbeiten.“

„Ich glaube kaum, dass die dazu bereit wären.“

„Und was ist mit euch?“ Das darauf folgende Schweigen sagt mir alles.

„Könnt ihr euren Zwist nicht Mal in so einer Situation beiseite legen.“

„Was versteht du schon davon?!“ Wir verlassen wieder die Straße und fahren jetzt auf einem Feldweg fast parallel zur eigentlich Landstraße. Durch die warme Sonne ist der Boden bereits wieder so trocken, dass wir eine Staubwolke hinter uns herziehen.

„Mehr als du denkst! Außerdem kommen wir so nie ans Ziel und uns läuft definitiv die Zeit davon! Jetzt halt an!“

„WAS?!“

„HALT AN!!!“
 

Ich muss mich am Lenkrad abstützen, als wir eine filmreife Vollbremsung hinlegen. Auch Barricade geht auf die Bremse und kommt ein kleines Stück weiter als wir zum Stehen. Die Autobots halten noch ein kleines Stück vor uns und transformieren sich.

„Mach keine Dummheiten, Soundwave.“ Ich beeile mich auszusteigen und auch meine beiden Begleiter transformieren sich. Das die Autobots nicht sofort ihre Waffen erheben, bestätigt nur, was ich bereits vermutet hatte. Dennoch stehen sich beide Gruppen feindlich gesinnt gegenüber. Was anders hätte ich auch nicht erwartet. Das ist fast so wie früher in der Grundschule. Ironhide beweist Mal wieder zuerst, wie Hitzköpfig er ist.

„Wieso treiben sich bitte zwei Cons hier herum? Was habt ihr dieses Mal wieder ausgeheckt. Das ist doch auf eurem Mist gewachsen.“

„Und wenn es so wäre, was wollt ihr schon dagegen tun.“ Ich hätte mir einen Facepalm geben können. Barricade ist genauso ungeduldig und leicht zu reizen wie sonst auch. Das endet noch in einer... Ich kann gar nicht zuende denken, bevor sie aufeinander losgehen. Zwei riesige, hochentwickelte Roboter, die sich Prügeln wie Schüler auf dem Pausenhof. Ich sehe hilfesuchend zu Soundwave. Doch der ist damit beschäftigt nicht selbst in die Rangelei zu geraten. Ein Blick zu den Autobots verrät mit allerdings, das auch die verbliebenen beiden der Situation nicht gerade positiv gesinnt sind. Bumblebee sieht etwas verzweifelt zu den beiden Kabbelnden während Optimus nur den Kopf schüttelt. Ich beschließe auf die beiden verbliebene Autobots zuzugehen und habe auch gleich ihre Aufmerksamkeit.

„Ich glaube wir sind uns schon Mal begegnet.“ Optimus geht auf die Knie und beugt sich zu mir runter. Soundwave und Barricade sind derzeit anderweitig beschäftigt.

„Du bist das Mädchen vom Schlachtfeld. Du gehörst also zu den Decepticon.“

„Nein, ich bin nur eine Freundin der beiden Chaoten dort drüben.“ Ich nicke mit dem Kopf in Richtung meiner Begleiter.

„Dann kommt das Signal also nicht von euch.“ Ich schüttel den Kopf.

„Wir sind ebenfalls auf dem Weg den Ursprung dieses Signals zu finden und auszuschalten.“

„Ich wundere mich immer noch, wie ein so junges Mädchen an die gefährlichsten Decepticons geraten konnte.“ Bumblebee piept im Hintergrund bestätigend.

„Das ist eine lange Geschichte. Außerdem sind sie gar nicht so gefährlich, wie sie immer tun.“ Ich drehe mich zu den beiden um. Barricade ist immer noch damit beschäftigt sich mit Ironhide zu prügeln, aber Soundwaves Aufmerksamkeit hat sich mittlerweile zu uns beiden verlagert.

„Für mich jedenfalls nicht.“ Ich kann nicht anders, als ein wenig zu lächeln. Optimus richtet sich wieder auf und sieht zu den beiden herüber. Soundwave kommt gerade auf uns zu. Auch Ironhide und Barricade haben aufgehört sich die Köpfe einzuschlagen.

„Was haltet ihr von einem vorübergehenden Waffenstillstand?“ Ich bin weiß nicht so recht, ob ich überrascht darüber sein soll, das Optimus diesen Vorschlag gemacht hat. Bumblebee sieht verunsichert immer wieder zwischen Optimus und Soundwave hin und her. Ironhide und Barricade dagegen sehen sich eher etwas angewidert an. Für einen Moment herrscht totale Stille. Selbst der eigentlich nicht allzu weit entfernte Verkehr der Landstraße ist nicht zu hören. Ich muss unwillkürlich schlucken. Die Zeit scheint schon fast still zu stehen. Mir ist nie vorher aufgefallen, wie klein Soundwave im Vergleich zu Optimus ist. Aber das binde ich ihm wohl besser nicht auf die Nase. Dann endlich rührt sich Soundwave.

„...Solange ihr uns nicht im Weg steht.“ Er transformiert sich wieder in seinen Altmode und öffnet vielsagend die Fahrertür. Ich drehe mich nochmal zu Optimus um, zucke kurz mit den Schultern und steige dann bei Soundwave ein. Im Hintergrund kriege ich noch mit, wie sich Barricade ebenfalls transformiert. Soundwave gibt schon fast Vollgas.
 

Für Außenstehende sieht das gerade bestimmt etwas merkwürdig aus. Ein Polizeiauto, verfolgt von gleich drei weiteren Fahrzeugen und einem Truck. Mittlerweile haben sich ein paar Wolken am Himmel vorgekämpft und so langsam verschwindet die Sonne wieder. Aber noch sieht es nicht unfreundlich aus. Vielleicht verziehen sich die Wolken ja noch wieder. Ich beginne den Rückspiegel im Auge zu behalten. So kann ich alle Autobots ziemlich gut sehen. Noch halten sie einen recht großen Sicherheitsabstand. Ob sich da wohl jemals was ändern wird?
 

Ungeduldig läuft Cateline an der Konsole auf und ab. Auf allen Bildschirmen sind etliche Fehlermeldungen zu sehen. Shockwave ist sichtlich bemüht alles am Laufen zu halten. Doch lange wird es nicht mehr gehen.

„Was machen wir jetzt, Shockwave? Sie scheinen ja noch eine Weile zu brauchen.“

„Die schwerste Störung sitzt mitten im Hauptsystem. Es ist nicht einfach das zu umgehen.“

„Es fehlt also eine Art Brücke um die Störung herum...“ Cateline bleibt stehen und legt sich eine Hand unter das Kinn. Ihr Fuß wippt noch immer ungeduldig auf und ab. Die Lösung scheint so einfach zu sein und doch so unerreichbar. Doch dann stampft sie plötzlich mit dem Fuß auf.

„Ich bin echt zu blöd! Natürlich, das könnte funktionieren!“ Shockwave, der durch den plötzlichen Gefühlsausbruch etwas aus dem Konzept gebracht wurde, sieht Cateline nur fragend an.

„Äh... Du kannst natürlich keine Gedanken lesen, entschuldige. Ich glaube, ich habe eine Lösung für unser Problem. Aber dafür muss ich zu meinem Vater in die Universität. Du müsstest also Mal für eine Weile deine Arbeit ruhen lassen. Es ist zu weit, um zu Fuß dorthin zu kommen.“ Es hört sich einen Moment so an, als würde Shockwave etwas in seinen imaginären Bart grummeln, als er ich dann doch transformiert.

„Aber beeil dich.“

„Ich hatte nicht vor zu trödeln!“ Cateline steigt in den Panzer und im nächsten Moment sind die beiden mit einer, für einen Panzer sehr ungewöhnlichen, Geschwindigkeit unterwegs.
 

Cateline kann auf den Monitoren im inneren sehen, wie die Landschaft schnell an ihnen vorbei rauscht. Und wie die Autos plötzlich bremsen oder sich die Leute nach ihnen umdrehen. Doch ihr ist das eigentlich ziemlich egal. Die Universität ist nur ein paar Minuten entfernt und bei dieser Geschwindigkeit sowieso. Sicher ist es ein bisschen unvorsichtig von Shockwave, aber auf der anderen Seite schmilzt die Zeit dahin wie Schokolade in der Sonne. In Gedanken geht Cateline bereits durch, wie sie es am Besten machen wird. Ihr Vater ist zwar in letzter Zeit sehr spät oder gar nicht nach Hause gekommen, durch die viele Arbeit. Aber er wird mit Sicherheit mitbekommen haben, dass sie gestern nicht Zuhause gewesen ist.
 

Shockwave drosselt die Geschwindigkeit ein wenig, als sie das Gelände der Universität erreichen. Schon allein deswegen, weil hier sehr viel mehr los ist. Die Vorlesungen sind auch heute in vollem Gange. Immerhin werden hier auch Samstags Vorlesungen gehalten. In manchen Studiengängen jedenfalls. Das ist im Endeffekt sogar ein Vorteil. Denn andernfalls hätten sie wohl nicht bekommen, was sie jetzt brauchen. Während die Ungeduld in Cateline wächst dirigiert sie Shockwave durch die Straßen zu ihrem Ziel. Dabei begegnen sie Unmengen neugieriger Studenten, die den beiden auch noch ein paar Schritte nachgehen, Fotos machen oder sogar Videos drehen. Aber für solche Kleinigkeiten haben sie jetzt keine Zeit. Shockwave bleibt vor einem großen, gläsernen Gebäude mit einer großen Kuppel stehen.

„Du bleibst hier. Es wird schon so schwer genug meinen Vater danach wieder abzuwimmeln.“

„Bist du sicher, dass das so eine gute Idee ist?“

„Ich komme mit meinem Vater schon zurecht. Aber ich fürchte, du würdest ihm zu komisch vorkommen. Ich bin sonst nie in Begleitung unterwegs." Als Cateline aussteigt, haben sie bereits eine nicht unbeachtliche Anzahl an Schaulustigen. Doch sie steigt aus und geht zum Gebäude rüber, als wäre das ganz normal. Im Gebäude kommen ihr auch schon einige Leute entgegen, die sich den Panzer wohl ansehen wollen. Nun ja, schon allein seine Farbe dürfte einiges an Aufmerksamkeit mit sich ziehen.
 

„Cateline!“ Sie bleibt schon fast wie versteinert stehen. Das konnte jetzt echt nicht war sein. Im nächsten Moment steht ihr Vater vor ihr.

„Cateline, was hast du jetzt schon wieder angestellt?!“ Er hat sie also gesehen. Verdammt, das hatte sie nicht mit eingeplant. Sie bemüht sich so unschuldig wie möglich auszusehen.

„Wieso angestellt? Ich hab doch gar nichts gemacht. Wie kommst du darauf?“

„Tu nicht so unschuldig, junge Dame. Du bist gerade aus diesem Militärfahrzeug gestiegen. Wieso bringt mir jetzt schon das Militär meine Tochter zu mir auf die Arbeit? Sicher nicht einfach so zum Spaß.“ Cateline muss einen Moment überlegen. Was soll sie jetzt sagen, ohne dass ihr Vater Verdacht schöpft? Wieso hatte sie das nicht eingeplant?

„Tja, also... Das ist so... Natürlich nicht grundlos... Ich brauche dringend etwas und...“

„Du brauchst etwas? Natürlich. Und wie sieht es mit der Wahrheit aus. Irgendwas geht hier vor. Etwas, das mir nicht gefällt. Und wer ist das?“ Ihr Vater nickt in die Richtung hinter ihr und als Cateline sich umdreht sieht sie Shockwave in seiner Holoform genau auf die beiden zukommen. Hatte sie nicht gesagt, dass er warten soll? So ein Dickkopf. Er kommt erst direkt neben Cateline zum Stehen. Cateline traut ihren Augen nicht, als er eine höfliche Verbeugung ihrem Vater gegenüber andeutet, wie beim echt Militär.

„Es tut mir leid, das ich so einen Wirbel verursacht habe. Die Sache ist nur, wir haben es sehr eilig.“

„Ihr?“ Verwirrt sieht er zwischen Shockwave und seiner Tochter hin und her.

„Sagen Sie Mal, er sind Sie eigentlich?“

„Ich glaube nicht, dass sie das wissen möchten. Denn wenn ich es ihnen erzähle, werden sie womöglich in eine sehr große, unangenehme Sache mit hinein gezogen.“

„Entschuldigen Sie Mal! Es geht hier immerhin um meine Tochter! Da sie meine Tochter scheinbar bereits in was auch immer mit hineingezogen haben, werden sie mich wohl oder übel auch Einwehen müssen.“ Jetzt zeichnet sich etwas klarer ab, von wem Cateline diesen Dickkopf und ihr manchmal etwas ungesundes Selbstvertrauen hat.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück