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Zwischen den Welten

von

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Countdown zum Tod

Langsam kommt mein Verstand wie aus einem Nebel wieder und wird klarer. Die Geräusche um mich herum werden lauter. Es hört sich nach Schreien an. Aber auch laute Explosionen wie nach Kanonenschüssen sind zu hören. Ich halte mir den Kopf und versuche vorsichtig meine Augen zu öffnen. Über mir hängen kopfüber Sitzreihen. Langsam drehe ich meinen Kopf zur Seite und mir wird bewusst, dass der Bus auf dem Dach liegt. Um mich herum flackert rotes Licht, die einzige Lichtquelle hier drin. Das bedeutet, dass es irgendwo hier brennen muss. Überall um mich herum liegen die Scherben der geborstenen Scheiben. Auch Menschen liegen regungslos um mich herum. Ich kann so nicht feststellen, ob sie noch am Leben sind. Ich muss hier raus, bevor der Bus ganz in Flammen steht. Ich nehme meine Hand vom Kopf um mich damit abzustützen, als ich bemerke, dass sie ganz dunkel ist, rot. Erst jetzt bemerke ich die warme Flüssigkeit, die mir das Gesicht runter läuft. Ganz langsam richtige ich mich auf. In meiner Schulter macht sich ein unangenehmes Stechen breit und ich habe überall Schnittwunden durch das Glas. Etwas verzweifelt versuch ich aufzustehen, doch meine Beine sind wie Gummi. Ich drehe mich auf den Bauch um auf allen Vieren bis zum nächsten Fenster zu krabbeln. Irgendwie schaffe ich es dann auch nach draußen. Doch was ich draußen sehe, lässt mir den Atem stocken. Nicht der Bus steht in Flammen, sondern alles drum herum. Häuser, andere Autos, einfach alles. In der Ferne sehe ich wieder etwas explodieren. Ich halte mich am Wrack des Busses fest, als ich nochmal versuche aufzustehen. Mit etwas Erleichterung komme ich tatsächlich auf die Beine. Etwas fliegt nur knapp am Bus vorbei und erschrocken sehe ich diesem nach. Doch es ist etwas anderes, was mir da ins Auge fällt. Ehrfürchtig sehe ich mich etwas um. Schließlich bleibt mein Blick an etwas hängen.

„Optimus Prime...“
 

Ein silberner Mercedes SLS AMG kommt um die Ecke gerauscht, nur um sich in Sekundenschnelle in einen riesigen Roboter zu verwandeln. Soundwave sieht sich genau in der Gegend um. Es ist ruhig geworden in diesem Stadtteil. Es ist so gut wie nichts übrig geblieben. Kein Haus steht mehr. Vieles brennt noch immer. Kurz hinter Soundwave trifft ein eigentümlich gefärbter Panzer ein. Ein junges Mädchen springt von ihm runter, kurz bevor auch dieser sich transformiert.

„Was ist hier passiert..?“ Cateline sieht sich mehr als erschrocken um. Auch Shockwave verschafft sich einen Überblick.

„Wir sind zu spät.“ Shockwaves Stimme klingt monoton. Das ist eine simple Feststellung.

„Wo ist Helena?“ Cateline will loslaufen, doch Shockwave hält sie davon ab.

„Sie ist nicht hier.“ Dabei deutet er zu Soundwave, der stur in eine Richtung sieht.

„Die Autobots. Sie haben sie mitgenommen.“ Wieder nur eine nüchterne Feststellung von Shockwave, ohne Emotionen. Als Cateline gerade etwas erwidern will, fängt die Erde an zu beben. Nur ein paar Meter vor ihnen tut sich plötzlich die Erde auf. Aus diesem Loch hervorgeschossen kommt etwas, das sehr stark an einen riesigen Hundertfüßer erinnert. Aber es ist sehr cybertronisch und noch dazu bereits sehr mitgenommen. Aber immer noch am Leben und auch immer noch sehr gefährlich. Shockwave läd bereits seine Waffe, als Soundwave sie nach unten drückt.

„Wir verschwinden von hier. Ohne Helena und die Waffe macht das keinen Sinn.“

„Du willst die Autobots nicht verfolgen?“

„So werden wir sie nicht finden. Sie werden ihre Spuren verwischen... Gehen wir.“
 

„Das ist schon merkwürdig. Ich kann nicht feststellen, was ihr fehlt.“ Etwas irritiert sieht Ratchet auf den Bildschirm vor sich, neben dem Helena auf einer Liege gebettet ist, bewusstlos und stark fiebernd. Die Werte auf dem Bildschirm sind eindeutig sehr instabil. Einige Werte sind bereits rot unterlegt. Ironhide steht daneben und mustert sie genau.

„Irgendwie kommt mir das Mädchen bekannt vor. War sie nicht bei den Cons?“

„Schon möglich, auch wenn mir nicht einleuchten will, was die Decepticons mit Menschen anfangen sollen.“

„Wieso helfen wir ihr dann? Wäre es nicht sinnvoller sie zu vernichten?“

„Optimus will es so. Außerdem kann sie uns bestimmt etwas über die Pläne der Decepticons erzählen. Vorausgesetzt, dass sie die Nacht überlebt...“

„Ich bin immer noch der Meinung, dass sie uns alle gefährdet.“ Immer noch leicht kopfschüttelnd geht Ironhide um sich anderen Aufgaben zuzuwenden.
 

„Wie lange dauert es denn bitte die Autobots ausfindig zu machen?“ Ungeduldig läuft Cateline die ganze Zeit im Kreis herum. Dabei lässt sie aber Shockwave nicht aus den Augen. Dieser steht vor dem großen Monitor und ist fieberhaft auf der Suche. Auch Soundwave lässt ihn nicht aus den Augen. Auch wenn es bei ihm nicht so offensichtlich ist, ist ihm doch eine leichte Anspannung anzusehen.

„Wenn du mich drängst, werde ich sie auch nicht schneller finden.“ Shockwaves Stimme klingt so neutral wie sonst auch. Frustriert setzt sich Cateline auf den Boden. Soundwave stellt sich nun direkt neben Shockwave.

„Uns läuft die Zeit davon.“

„Wie meinst du das?“ Cateline steht verwundert wieder auf und sieht zu den beiden hinauf.

„Glaubst du die Autobots würden ihr etwas antun?“

„Nein.“

„Aber bei den Autobots ist sie vor diesen Dingern doch wohl sicher, oder?“ Soundwave schweigt und starrt und auf den Monitor. Doch Shockwave dreht sich leicht zu ihr um.

„Wenn meine Vermutungen stimmen, und davon gehe ich aus, wird sie sterben, wenn wir sie nicht bald finden.“ Damit dreht sich Shockwave wieder zurück um weiter zu suchen. Cateline hingegen tritt noch etwas näher an die beiden heran.

„Du meinst, dass sie dieses kleine Etwas bereits in sich trägt? Und was ist mit den Autobots? Die werden Helena doch wohl nicht einfach so sterben lassen.“ Es dauert einen Moment, doch dann wendet sich Soundwave vom Bildschirm ab.

„Man kann es nicht einfach so mit einem normalen Scanner ausmachen. Sie werden ihn nicht finden.“

„Aber ihr könnt es?“

„Shockwave ist wohl momentan der einzige, der es kann. Aber dafür müssen wir sie finden.“

„Und... Wie lange haben wir noch?“

„Vielleicht drei Stunden, eher weniger.“ Cateline lässt sich hilflos auf den Boden fallen.

„Wenn Shockwave sie nicht findet, dann wird Helena also sterben...“
 

„Tut mir leid, Optimus. Ich habe alles getan, was ich konnte. Ich kann ihr nicht helfen..“ Ratchet steht zusammen mit Optimus vor Helena und betrachtet besorgt ihre noch immer fallenden Werte. „Ich weißt, dass du alles in deiner Macht stehende getan hast, alter Freund.“ Optimus legt ihm besänftigend eine Hand auf die Schulter. Doch Ratchet ist alles andere als zufrieden.

„Sie wird heute Nacht sterben und ich weiß nicht warum.“

„Noch lebt sie. Wir müssen halt auf ein Wunder hoffen. Wie oft haben uns die Menschen schon überrascht..“

„Sie scheint jedenfalls mit all ihren Kräften dagegen anzukämpfen.“
 

Es ist dunkel. Doch es ist keine bedrückende Dunkelheit. Eher als würde man Abends in seinem Bett liegen. Als wäre man kurz vor dem Einschlafen

„Helena...“ Träge öffne ich meine Augen. Ich fühle mich unheimlich müde. Und doch kann das hier nicht die Realität sein. Erschöpft sehe ich mich um. Mein Blick bleibt an einer kleinen Lichtkugel hängen, die immer näher kommt und schließlich vor mir in der Luft schweben bleibt.

„Du bist doch... Du bist mir schon einmal begegnet, in einem Traum.“

„Das ist richtig. Helena, du weißt sicher selbst in was für einer gefährlichen Lage du dich befindest, oder?“

„Ich werde sterben, nicht wahr?“

„Du liegst im Sterben, das ist wahr. Aber noch bist du nicht Tod.“ Mein Blick wird etwas ernster.

„Wer bist du eigentlich?“

„Das kann ich dir noch nicht sagen, aber wir werden sicher bald aufeinander treffen. Sehe mich einfach als deinen Schutzengel an.“ Ein leichtes Seufzen entkommt mir. Erst jetzt bemerke ich, dass ich selbst hier in meinem Traum schwitze. Mein Fieber muss wirklich schlimm sein.

„Wie lange habe ich noch?“

„Die Zeit wird knapper. Aber wie ich bereits sagte, bist du noch am Leben.“

„Das klingt, als wüsstest du etwas, das ich nicht weiß.“

„Deine Freunde suchen nach dir.“ Leichte Überraschung macht sich in meinem Gesicht breit. Ich weiß zwar, wen sie meint, aber ich habe sie nie als meine Freunde angesehen. Soundwave und Shockwave. Und doch wird mir irgendwie bei dem Gedanken warm ums Herz, dass sie mich suchen.

„Werden sie mich rechtzeitig finden?“

„Das liegt an dir. Dein Vertrauen und dein Wille allein kann sie zu dir führen. Aber alleine werden sie die Basis der Autobots nicht finden.“

„Mein Vertrauen? Wie soll das funktionieren?“

Du musst mit deinem Herzen nach ihnen rufen. Dann werden sie dich finden.“ Langsam beginnt das kleine Licht zu erlöschen.

„Warte! Ich verstehe das nicht!“

„Du weißt bereits alles, was du wissen musste... Der Rest liegt nun bei dir allein... Entscheide ob du leben oder sterben willst...“ Mit dem letzten Wort verschwindet das Licht und lässt mich alleine in der Dunkelheit zurück. Kleine Tränen laufen mir die Wange runter. Es wird kalt um mich herum und doch scheint mein innerstes zu brennen. Von außen erfriere ich und von innen verbrenne ich. Ich bin hier ganz allein, gefangen in meinem Traum, unfähig aufzuwachen. Unfähig irgendetwas zu tun. Wo? Wo seit ihr nur? Findet mich. Bitte, findet mich! Shockwave! SOUNDWAVE!
 

Ein silberner Mercedes SLS AMG rast mit unheimlich hoher Geschwindigkeit die dunkle Landstraße entlang. Doch obwohl es so dunkel ist, scheint Soundwave kein Licht zu brauchen um zu wissen, wo er hinfahren muss. Mit etwas Abstand folgt ihm ein untypisch gefärbter Panzer, der doch ungewöhnlich schnell für ein so schwerfälliges Fahrzeug unterwegs ist. Oben auf dem Panzer sitzt ein junges Mädchen.

„Wo wollt ihr auf einmal so schnell hin?“

„Du hörst es wahrscheinlich nicht, weil du kein Transformer bist.“

„Was soll ich hören?“

„Ihre Stimme.“

„Wessen Stimme? Etwa Helenas? Aber wie soll das möglich sein?“

„Ich denke, dass ist nicht der richtige Zeitpunkt um darüber nachzudenken. Wir wissen jetzt wo sie ist und das ist unsere oberste Priorität.“ Shockwave wird noch ein wenig schneller um noch ein bisschen zu Soundwave aufzuschließen. Durch die späte Zeit und die Dunkelheit ist zum Glück niemand mehr unterwegs, der sie sehen könnte. So müssen sie auf sowas keine Rücksicht nehmen. Cateline sieht etwas überrascht auf, als vor ihnen in weiter Ferne ein riesiger Gebäudekomplex mitten im Nirgendwo auftaucht.

„Ist es das? Da ist sie?“

„Ja, da ist sie!“ Shockwave legt eine Vollbremsung hin, als Soundwave plötzlich vor ihnen stehen bleibt. Cateline kann sich gerade noch so festhalten.

„Hey! Was ist jetzt?“

„Wir brauchen einen Plan.“

„Das fällt dir aber früh ein, Soundwave.“
 

Auf der Basis der Autobots ist es ruhig. Bis auf ein paar Nachtwachen haben sich sowohl Autobots als auch Menschen zur Nachtruhe begeben. Auch Ratchet ist noch wach. Auch, wenn er nicht viel tun kann, will er die Vitalwerte des Mädchens nicht aus den Augen lassen, damit er im Notfall vielleicht doch noch etwas unternehmen kann um ihr Zeit zu verschaffen. Doch alle zucken unwillkürlich aus dem Schlaf, als ein lauter Alarm losgeht. Eindringlinge haben sich Zutritt verschafft. Überall ist ein rotes Warnlicht zu sehen. Fast die ganze Basis setzt sich in Bewegung. Ironhide ist einer der ersten Autobots, die ankommen.

„Na, wen haben wir denn da? Soundwave!“ Angesprochener befindet sich nur ein paar Meter entfernt von Ironhide und hat seine Waffen hochgefahren. Nun transformiert sich auch der schwarze Pickup in seine Roboterform um gleich darauf seine Waffen hochzufahren.

„Was macht uns die Ehre? Ich glaube nicht, dass du alleine hier her kommst um uns anzugreifen. Dann hättest du Verstärkung mitgebracht.“ Langsam treffen auch die anderen Autobots und die Menschen ein. Die Basis leert sich. Soundwave setzt ungesehen von seinen Gegnern ein zufriedenes Grinsen auf. Der Plan scheint aufzugehen, auch wenn es weiterhin sehr riskant ist. Sie haben nicht viel Zeit.
 

Es ist stockdunkel, aber Shockwave stört das nicht im geringsten. Er braucht kein Licht um etwas sehen zu können. In seinem Altmode fährt er ganz langsam und leise durch die Gänge der Basis. Es sollten zwar alle draußen sein, aber es ist doch besser nichts zu riskieren. Es hat nicht lange gedauert, bis er wusste, wo er hin muss. Diese Basis ist wirklich sehr einfach aufgebaut. Das war keine wirkliche Herausforderung für hin. Kurz vor der Krankenstation bleibt er stehen und Cateline steigt von ihm runter. Dann transformiert er sich.

„Du bleibt hier, bis ich dir ein Zeichen gebe.“ Ohne auf eine Antwort zu warten schleicht sich Shockwave an den Eingang zur Krankenstation heran und wirft einen Blick hinein. Natürlich, Ratchet ist noch da. Etwas anderes hatte er auch nicht erwartet. Außer ihm scheint aber keiner da zu sein. Das ist einfach. Leise läd er seine Waffe und zielt. Ein gut gezielter Schuss und Ratchet fliegt einige Meter nach hinten und bleibt regungslos auf dem Boden liegen.

„Viel zu naiv.“ Shockwave gibt Cateline ein Zeichen und geht dann rein. Er wendet sich gleich dem Monitor zu, während Cateline direkt zu Helena läuft.

„Sie sieht nicht gut aus.“

„Was hast du erwartet? Sie liegt im Sterben.“ Ein Geräusch lässt Cateline aufsehen. Shockwave hat sich wieder transformiert und steht nun als Holoform direkt vor Helena.

„Was hast du vor?“

„Ihre Werte sind so schlecht... Und dennoch lebt sie noch. Sieh dir den Splitter in der Waffe an. Er funkelt schwach. Er hält sie am Leben noch und ich vermute, dass sie uns mit seiner Hilfe gerufen hat. Dennoch wird es nicht mehr lange anhalten. Dann wird sie sterben.“

„Dann müssen wir uns beeilen und sie hier wegbringen, damit du ihr helfen kannst.“

„Dafür ist es bereits zu spät. Ihre Werte sind auf einem zu niedrigen Level. Sie wäre tot, bevor wir sie in unsere Basis gebracht haben.“

„Aber... Was machen wir dann? Wir können sie doch nicht sterben lassen!“

„Ich habe das kleine Biest geortet. Es hat sich wie erwartet direkt an ihrem Herzen versteckt.“ Cateline weicht einen Schritt zurück.

„D-das ist schlecht, oder?“

„Die normale Vorgehensweise. Ich muss es wissen. Wenn wir sie retten wollen, muss ich es entfernen. Sonst hört es nicht auf sie umzubringen.“

„Ich verstehe ja, aber... Moment! Du willst sie hier und jetzt aufschneiden!?“

„Wir haben keine andere Wahl mehr. Warten wir länger, ist sie tot.“



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