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Wolvesmoon Hogwarts

Levs Story
von

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Traum aus der Vergangenheit

Irgendwo in einer Kabine im Hogwarts-Express saß ein 15-jähriges Mädchen. Ihr braunes Haar hing ihr halb ins Gesicht, während sie gedankenverloren ihre schwarz-weiße Katze streichelte. Das Tier lag zusammengerollt auf ihrem Schoß, während der Blick des Mädchens ziellos aus dem Fenster ging.

Den beiden gegenüber machte es sich ein schwarzhaariger Junge bequem, der gerade äußerst vertieft in seine selbstgeschriebenen Aufzeichnungen zu sein schien. Seine Haare schlossen mit dem Gestell seiner Brille ab, die er sich gerade wieder weiter auf die Nase schob.

Der Name des Mädchens war Leverence Lissette Shipley, kurz "Lev". Und sie würde nach der Ankunft im Schloss bereits das 5. Schuljahr antreten. Ihr Gegenüber war Dallin Jones, ihr bester Freund seit den vergangenen 4 Schuljahren. Doch kaum einer nannte ihn bei diesem Namen, zumeist wurde er einfach mit "Dale" abgekürzt.

Das Buch, in das er vertieft war, war sein kleines Heiligtum. Ein Buch, das alles zu beinhalten schien, das ihn ausmachte. Ideen zu allen möglichen Dingen und Notizen als Erinnerungsstütze. Lev selbst behielt diese Dinge jedoch lieber in ihrem Kopf als auf Papier, weshalb sie diesen Fanatismus nicht verstand.

Seufzend schloss das Mädchen nach einer Weile die Augen und nickte kaum später auch schon ein...
 

Ein Schrei durchschnitt die himmlische Ruhe. Lev kannte die Stimme nur zu gut und kniff ihre Augen fester zusammen, im Versuch das Geschrei zu ignorieren. Doch funktionierte dies leider nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Denn als ihr Name zum fünften Mal durch den Express gebrüllt wurde, öffnete sie gereizt die Augen und blickte direkt in Dales dunkle Augen.

Lizbeth, ich denke, du solltest ihn zum schweigen bringen, bevor es ein anderer tut“, grinste er ihr frech entgegen. Zu diesem Kommentar konnte das Mädchen jedoch nur genervt seufzen.

Sie hasste es, wenn er sie 'Lizbeth' nannte. Zumal sie ja 'Lissette' mit Zweitnamen hieß und nicht 'Lizbeth'. Kopfschüttelnd verdrehte die Braunhaarige die Augen, während sie aufstand. Immerhin wusste sie ja, dass seine Aussage – abgesehen von ihrem verhassten Kosenamen – begründet war.

Als Lev die Kabine verließ, machte es sich ihre Katze auf dem Platz neben ihrem gemütlich.
 

Während Lev sich der Waggontür näherte, hörte sie bereits die verschiedenen Stimmen der Jungen, die sich hinter der Tür befanden. Die Stimme ihres Cousins, Gabriel André Walles, hörte sie direkt aus dem Tumult heraus. Er hatte mittlerweile aufgehört nach Lev zu rufen, stattdessen lachte er auf eine bösartige Art und Weise.

Lev lächelte matt, als sie durch die Tür trat und ihren kleinen Cousin mit erhobenem Zauberstab vorfand. Vor seinen Füßen entdeckte sie einen jungen Slytherin, der erschrocken zu Gabe aufsah.

Na, wer ist denn jetzt der kleine, hilflose Schwächling, hm?“ Gabe schlug sich sanft mit seinem Zauberstab in die Handfläche und stellte seinen Fuß auf den Zauberstab seines Gegners.

Lev beobachtete das Geschehen noch ein wenig, ehe sie sich schließlich zwischen die beiden stellte und Gabe direkt in die Augen blickte. Seine fiese Art sagte ihr, dass er mal wieder nicht er selbst war. Seine Multiple-Persönlichkeit 'Ian' hatte gerade übernommen. So wie sie es einschätzte, musste der Slytherin ihn mit irgendetwas zu sehr gestresst haben, sodass Ian freie Bahn hatte. Vermutlich war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hatte, die Tatsache gewesen, dass er Lev nicht hatte rechtzeitig erreichen können.

Hallo, Ian. Lange nicht gesehen“, lächelte Lev müde und zog ihren Zauberstab, um ihn dem Jungen unters Gesicht zu halten.

Oh! Hi, Schwesterchen!“ Ians Grinsen wurde breiter, als er die grünen Augen erblickte und den Zauberstab betrachtete, der sich nun vor seinen Augen befand. Seinen eigenen Zauberstab hielt er in der rechten Hand und klopfte sich damit ungeduldig gegen den Oberschenkel.

Ian... Du sollst es gefälligst lassen, diesen Zauberstab gegen irgendjemanden zu erheben. Vollkommen egal, wieso Gabe dir die Oberhand gelassen hat.“

Aber du darfst das, oder was?“ Ians Grinsen wurde provokant, ebenso wie die Tonlage seiner Stimme.

Ja, das darf ich. Immerhin ist dies mein eigener Körper und ich versaue nicht das Leben eines Anderen, so wie du es mit Gabes Image machst.“ Bereits nach diesen wenigen Worten mit Ian, war Lev schon wieder auf 180. Also trat sie zwei Schritte auf ihn zu, während sie die Spitze ihres Zauberstabs in seine Wange bohrte, um ihn zum Zurückweichen zu zwingen.

Mit anfänglichem Zögern trat Ian dann schlussendlich doch zurück. Als er vom Zauberstab des Slytherins herunter trat, kickte Lev diesen kurzerhand zu seinem Besitzer zurück. Ohne weiter darüber nach zu denken, ergriff der Jüngere seine Chance, schnappte sich seinen Zauberstab und trat hastig die Flucht an.

Und was hast du nun vor, Schwesterchen?“ Ians Augen blitzten überlegen auf, trotzdem steckte er seinen eigenen Zauberstab wieder weg. Er wusste, was nun geschehen würde, weshalb er einfach still stehen blieb und seiner Gegenüber stumm in die Augen starrte.

Du weißt es doch, Gabriel André Walles. Du weißt es doch...“ Levs Blick wurde, im Gegensatz zu ihrer Stimme, eiskalt. Wobei das grün ihrer Augen wieder sanfter wurde, als sich auch die Augen ihres Cousins aufhellten. Und im nächsten Augenblick schüttelte der Junge seinen Lockenschopf und blinzelte Lev kurz drauf auch schon verwirrt an.

Leverence?“ Kaum dass sie ihren eigenen Zauberstab in ihre Halterung gesteckt hatte, warf er sich ihr an den Hals.

Ja. Gabe war wieder ganz er selbst. Ihr kleiner, vertrottelter, anhänglicher Cousin...
 

„Schläft Lev?“

Hastig riss das Mädchen die Augen auf und erfasste im Bruchteil einer Sekunde ihre Umgebung:

Dale saß ihr Gegenüber, Yin – ihre Katze – lag auf ihrem Schoß und Gabe stand in der Tür und hatte seine eigene Katze auf dem Arm.

„Jetzt nicht mehr“, Dale schaute gar nicht erst auf, um seine Aussage bestätigt zu bekommen. Er kannte sie lange genug, um zu wissen, dass sie vom kleinsten Geräusch erwachte, das nicht in ihre Umgebung passte.

Während Lev klar wurde, dass sie eben geträumt hatte, hob das Mädchen ihren Blick an und beobachtete, wie ihr Cousin Yang – die das genaue Spiegelbild ihrer eigenen Katze darstellte – auf dem Polster neben ihr absetzte.

„Sorry, Lev. Ich wollt' dich nicht aufwecken.“ Gabes Lächeln war leicht schief, was die Braunhaarige gleich etwas beruhigte. Die Erinnerung an Ians Auftritt vor einem Jahr hatte sie im Moment nach dem Erwachen noch etwas verunsichert, doch war sie sich nun sicher, dass ihr der richtige Gabe gegenüberstand.

„Als gäbe es eine Möglichkeit, mich nicht zu wecken“, Levs Lächeln war müde. „Wo hast du dich eigentlich herumgetrieben, Gabe?“ Während der Junge sich auf den letzten freien Platz neben Lev setzte, deutete er mit dem Finger auf seine Katze.

„Yang fand es witzig, dass ich sie erst mal durch den ganzen Express jagen musste, bevor ich sie dann doch noch in jedem einzelnen Abteil suchen durfte.“ Levs grüne Augen huschten über Gabes Gesicht und blieben schließlich an seiner schiefen Brille hängen. Kurzerhand beugte sie sich zu ihm hinüber und schob sie ihm richtig auf die Nase.

„Bist du gegen eine Tür gelaufen?“ Dass der Junge eine Augenbraue anhob, war eigentlich schon Antwort genug.

„Ich kann doch nichts dafür, dass der Zug um eine Kurve fährt, wenn ich gerade durch die offene Tür will und diese dann zu fällt.“ Kichernd lehnte Lev sich wieder zurück.

„Tja, du solltest Yang besser erziehen, das sag' ich dir doch schon seit einer Ewigkeit. Yin würde so etwas niemals tun.“ Während das Mädchen ihre Katze hochhob und ihre Nase gegen die des Tieres stupste, ertönte das Horn des Hogwarts-Express, das die Ankunft in Hogsmeade ankündigte.



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