Zum Inhalt der Seite

Die schlafende Schönheit

Eine SaiIno frei nach Disneys "Dornröschen"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Kuss der wahren Liebe

Ich bin Ino, Prinzessin des Rosen-Reiches. Am Tag meiner Geburt wurde ich mit einem Fluch belegt, welcher meinen Tod bedeuten sollte. Erst viele Jahre später hat meine Mutter mir davon erzählt ... Es ist wie ein Märchen ... Ein Märchen, das von meinem Leben erzählt. Mit Grauen, Angst und ... einem Happy End.
 

An dem Tag, an dem ich geboren wurde, richteten meine Eltern eine große Festlichkeit zu meinen Ehren aus. Damals wurde meine Verlobung mit Prinz Sai beschlossen. Er ist der Sohn eines alten Freundes meiner Mutter. Auch die drei Feen Anko, Shizune und Kurenai waren eingeladen – sie legten ihren Segen auf mich, Schönheit und Charisma.

Doch bevor die dritte Fee ihren Wunsch aussprechen konnte, erschien der dunkle Hexer Orochimaru im Saal. Wütend darüber selbst nicht eingeladen worden zu sein, zumindest hatte er das behauptet.

„Die Prinzessin wird so strahlend, wie eine Rose erblühen ... und von jedem geliebt werden, der ihr begegnet. Jedoch ... noch bevor die Sonne an ihrem sechzehnten Geburtstag untergeht ... wird sie durch meinen Fluch sterben!“, sprach er mit einem höhnischen Lachen.

Meine Mutter schrie auf, presste mich an ihre Brust. Aber Orochimaru war bereits verschwunden.

Kurenai trat vor und versuchte sie zu beruhigen: „Verzweifelt nicht, Majestät ... Auch wenn ich den Fluch nicht brechen kann, kann ich ihn wenigstens schwächen.“

Das Licht ihres Zauberstabs hüllte mich wie ein schützender Kokon ein, während ihre Worte mich sanft streichelten: „Süßes Prinzesschen, wenn auch vom dem Fluch des Bösen, niemand dich kann ganz erlösen ... schenk´ ich dir ein Hoffnungslicht. Einst, wenn dich der Fluch dann trifft, soll er dich nicht verderben, sollst nicht daran sterben ... nur in tiefen Schlaf versinken. Und ein Kuss in wahrer Liebe dir gegeben, wecke dich zu neuem Leben.“
 

In meinen Träumen war ich keine Prinzessin. Ich lebte als einfache Bauerntochter zusammen mit meinen drei Tanten Anko, Shizune und Kurenai in einer alten Hütte im Wald. Jeden Tag, bevor ich das Haus verließ, beschworen sie mich, mit keinem Fremden zu reden. Und nie hielt ich mich daran – na ja, genau genommen war er mir auch nicht fremd, zumindest nicht mehr. Wir waren uns schon so oft des Nachts begegnet ...

Mein Traumprinz war einfach wundervoll! Sein Haar war vom selben Braun, wie die Rinde der Bäume unseres Waldes. Er trug immer ein schwarzes Gewand; ein anziehender Kontrast zu seiner hellen Haut. Am meisten liebte ich aber sein Lächeln ... Mir wurde jedes Mal ganz warm ums Herz.

Ach ja, und er war ein Künstler! Stets trug er Papier und Kohle bei sich, um zu zeichnen. Einmal hatte er gesagt, ich sei sein liebstes Motiv.

Jeden Abend beim Einschlafen wünschte ich mir ihn wiederzusehen. In seiner Nähe vergaß ich, dass ich eine Gefangene in meinem eigenen Zuhause war. Eingesperrt hinter den Schlossmauern, ohne wirklichen Kontakt zur Außenwelt. Ohne Freunde ... Jeder Tag strickt nach dem gleichen Muster.

Nur in den Armen meines Traumprinzen fühlte ich mich frei, lebte. Auch, wenn ich nicht einmal seinen Namen kannte ... Jedes Mal, wenn ich ihn danach fragte, drückte er mich fest an seine Brust, ich schloss die Augen, als er sich zu mir herunter beugte ... und dann wachte ich auf, noch bevor seine Lippen mich berührten. Jede Nacht aufs Neue ...
 

Morgen würde ich sechzehn Jahre alt werden. Deshalb fand heute Abend ein Maskenball statt. Mein Haar war zu einer komplizierten Hochsteckfrisur drapiert worden, mit weißen Rosen als zusätzlichen Blickfang. Und das Kleid erst ... Mehrere Schichten aus zartem Samt und feinster Seide. Ich war so aufgeregt! Bislang hatte es für mich nämlich nur wenig Kontakt zum sonstigen Adel und der höheren Gesellschaft gegeben. Aber dank der Maske blieb mir das lästige Eintreten auf Geheiß des Zeremonienmeisters erspart. So bereit wie möglich, betrat ich den Ballsaal stattdessen über eine Terrasse, welche mit dem Garten verbunden war. Ich schaute mich um. Viele Paare tanzten bereits, andere standen am Rand und unterhielten sich. Außer meiner Mutter, die auf dem Thron natürlich klar zu identifizieren war, erkannte ich niemanden.

Mein Blick schweifte weiter. Und da sah ich ihn plötzlich. Er trug dieselbe Kleidung wie in meinen Träumen. Nur mit Maske hatte ich ihn zuvor noch nie gesehen, dennoch gab es keinen Zweifel ... denn seine Augen konnte sie nicht verbergen. Dieser strahlende Blick, der mein Herz durchstieß, so als hätte die Welt um uns herum den Atem angehalten. Ich stand wirklich meinem Traumprinzen gegenüber!

Ich machte den ersten Schritt auf ihn zu. Er kam mir entgegen, hielt mir seine Hand hin. Ich ergriff sie ohne zu zögern. Wir bewegten uns im Rhythmus der Musik zur Mitte der Tanzfläche.

Ein schelmisches Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er fragte: „Wie ist Euer Name?“

„Ihr solltet wissen, mein Herr, dass ich die Maske genau aus diesem Grund trage ... Damit ich nicht erkannt werde.“, antwortete ich frech.

Mein fantastischer Tanzpartner lachte auf: „Verstehe ... Schönheit.“

Nun war es an mir verlegen zu lächeln. Er konnte nicht nur wunderbar tanzen, sondern machte auch noch Komplimente. Mein Herzschlag beschleunigte sich. Hier in der Wirklichkeit war das Ausmaß meiner Gefühle noch viel stärker, als im Traum.

Der Tanz schien endlos lange zu dauern ... Die Zeit verlor in seinen Armen jede Bedeutung. Aber irgendwann verstummte die Musik trotzdem. Ich bewegte mich keinen Millimeter von ihm weg. Es widerstrebte mir bis tief in mein Innerstes mich von ihm zu lösen. Zu groß war meine Angst alles könnte doch wieder nur reine Wunschvorstellung sein.

„Wann kann ich Euch wiedersehen?“, hauchte er dicht neben meinem Ohr.

Überrascht sah ich ihn an. Er wollte mich auch wiedersehen? Doch wie nur? Nach diesem Ball wäre ich erneut wie eine Gefangene in diesem Schloss.

„Niemals ...“, kam es mir kaum hörbar über die Lippen.

Und jetzt konnte ich nicht mehr anders – ich rannte aus dem Saal, denselben Weg, den ich gekommen war.

Schmerz wallte in meiner Brust. Ich zitterte unkontrolliert. Ich war meinem leibhaftigen Traum begegnet ... Dem Mann, von dem ich seit Wochen und Monaten träumte. Einem Mann, dem ich zum ersten Mal in wachen Zustand gesehen hatte.
 

Sie floh regelrecht vor mir. Das letzte Wort dröhnte noch in meinen Ohren ... Niemals. Es hatte so hoffnungslos geklungen ... Als ob sie keine Möglichkeit sehe mich wiederzusehen. Aber ... das bedeutete nicht, dass sie es nicht wollte?!

Ich folgte ihr, so schnell ich konnte. Durch die Terrassentür, hinaus in den Palastgarten. Das Erste, was mir dort auffiel, war die undurchdringliche Dunkelheit. Das Nächste ein konstantes Schluchzen, für das ich – wie auch immer – die Ursache war. Vorsichtig ging ich auf die am Boden kauernde Gestalt zu und berührte sie an der Schulter.

Sofort sprang sie auf und wischte sich verstohlen über das Gesicht, bevor sie mich überhaupt richtig wahrnahm. Ihr Blick weitete sich erschrocken; sie hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich ihr folgen würde. Sie wirkte so ... verletzt, gar zerbrechlich. Ich wusste nicht genau, was ich tat, mein Körper bewegte sich praktisch von allein. Meine Hände schossen nach vorne, drückten sie fest an mich. Ihr erster Impuls war sich losreißen zu wollen, doch dann gab sie ihren Widerstand auf und weinte hemmungslos an meiner Brust.

„Ihr seid wirklich genauso ...“, flüsterte sie mit erstickter Stimme.

Verständnislos sah ich sie an. Was meinte sie damit? Genauso wie was ... oder wer?

„Genauso wie in meinen Träumen.“, fügte sie schwach hinzu, „Ich habe von Euch geträumt ... Unzählige Male hieltet Ihr mich genauso wie jetzt.“

Die Vorstellung amüsierte mich. Sie konnte zwar mein Gesicht in der Dunkelheit nicht sehen, aber ich verkniff mir das Lächeln trotzdem nicht. Vielleicht hatte ich mich ihr deswegen nicht entziehen können ...

In dieser Sekunde setzte im Ballsaal die Musik wieder ein. Ich nahm ihre Hände in meine und wir tanzten zu den sanften Klängen der Geigen in dieser vollkommenen Schwärze.
 

Als ich am nächsten Morgen erwachte, dachte ich zunächst, es wäre wieder nur ein Traum gewesen ... Der unvergleichliche Tanz mit meinem Prinzen. Dann jedoch bemerkte ich das Stück Papier und die rote Rose auf dem Nachttisch. Ich entfaltete das Papier neugierig – gestern war ich einfach zu müde gewesen, um noch einen Blick hineinzuwerfen.

„Ich werde Euch wiederfinden ... Damit ich Eure Schönheit in einem Portrait festhalten kann.“, stand darauf mit Tinte geschrieben, ohne Unterschrift.

Damit hatte sich auch dieser Teil meines Traumes bestätigt – er war wirklich ein Künstler! Ich wollte ihn so schnell wie möglich wiedersehen ... um jeden Preis! Allein der Gedanke an ihn ließ eine kribbelnde Gänsehaut auf meinen Armen entstehen.

Ich schüttelte mich leicht, sprang aus meinem Bett auf und ging mich im Badezimmer waschen – inzwischen hatten alle Diener im Schloss kapiert, dass ich es nicht leiden konnte, wenn sie es für mich tun wollten. Das kalte Wasser vertrieb die Müdigkeit. Ich wusste zwar immer noch nicht, wie es mit meinem Prinzen und mir weitergehen sollte, aber für den Moment begnügte ich mich mit der Erinnerung an den gestrigen Tag. Zumindest vorerst.

Es klopfte und meine Kammerzofe sagte: „Prinzessin, die Königin wünscht Euch zu sprechen.“

Ich gab einen zustimmenden Laut von mir und machte mich anschließend auf den Weg in den Thronsaal, wo meine Mutter mich bereits erwartete. Hoheitlich und stolz, wie eh und je winkte sie mich zu sich.

„Heute ist dein sechzehnten Geburtstag.“, sprach sie würdevoll, „Endlich ist der Tag gekommen ... Heute Abend wirst du deinen Verlobten kennenlernen! Er ist der Sohn von meinem alten Freund Jiraiya. Durch eure Hochzeit wird das Rosen-Reich und das Land der Lilien endlich vereint!“

Es dauerte einige Augenblicke, bis ich begriff, was sie gesagt hatte. SIE WOLLTE MICH VERHEIRATEN? MIT EINEM FREMDEN? Die Tränen kamen ohne Vorwarnung. Mein Herz setzte aus. Schmerz, Wut, Trauer ... Ich konnte meine Gefühle nicht in Worte fassen. Ich stürzte hinaus; weg von meiner Mutter, weg von dieser grauenvollen Vorstellung. Ich konnte keinen wild fremden Mann heiraten ... Ich hatte mich verliebt. Ich liebte ihn von ganzem Herzen ... Zum ersten Mal in meinem Leben.

Ich hatte das Tor mit voller Wucht zugeknallt. Mein Atem ging stockweise.

„Wie schön Euch zu sehen, Prinzessin ...“, säuselte eine mir unbekannte Stimme.

Wie aus dem Nichts war ein Mann vor mir aufgetaucht. Ich war mir sicher, dass er vor einer Sekunde noch nicht da gestanden hatte.

„Darf ich mich vorstellen? Ich bin Orochimaru.“, fuhr er fort.

Sein Blick traf mich wie ein Messerstich. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich war wie in Trance ... und dann fiel ich bewusstlos Richtung Boden.
 

„Du wolltest mich sprechen, Oto-sama.“, sagte ich, als ich das Gemach betrat, welches man ihm zur Verfügung gestellt hatte.

Wir befanden uns noch immer im Schloss des Rosen-Reiches, dabei hätte ich nichts lieber getan, als die ganze Welt nach diesem Mädchen abzusuchen.

Mein Vater erhob sich von dem Sessel und ging ein paar Schritte auf mich zu, während er zu sprechen begann: „Mein Sohn ... genau sechzehn Jahre ist es her, dass ich mit Tsunade eine Vereinbarung getroffen habe. An dem Tag, an dem die Geburt ihrer Tochter gefeiert wurde, haben wir beschlossen dich und Ino miteinander zu verheiraten.“

An seiner ernsten Miene konnte ich ablesen, dass er nicht scherzte. Diese Frage konnte ich mir also sparen. Trotzdem kam es mir wie ein schlechter Scherz vor. Einen Tag, nach dem ich mich Halsüberkopf verliebt habe, eröffnet er mir, ich wäre bereits seit Jahren verlobt?!

Ein freudloses Lachen entfuhr sich meinen Lippen: „Gomenasai, Oto-sama, aber dieses eine Mal kann ich Eurer Bitte nicht folge leisten.“

Empörung spiegelte sich auf seinem Gesicht und in seiner Stimme: „Was sagst du da? Ich befehle dir Vernunft anzunehmen!“

„Und das Mädchen zu heiraten, das ich liebe!“, fügte ich trotzig hinzu, „Sayonara, Oto-sama.“

Ich drehte mich herum und verließ das Zimmer ohne ein weiteres Wort. Gedämpft bekam ich mit, wie er verwirrt meine Aussage wiederholte. Noch nie hatte ich meinem Vater widersprochen ... oder seinem Willen zuwider gehandelt. Doch so sehr er es auch wünschte, es ging nicht. Niemals würde ich ein anderes Mädchen heiratet, als sie ... Meinen wunderschönen Engel mit dem strahlend blonden Haaren und den stahlblauen Augen.

„Wie schön Euch zu sehen, Prinzessin ...“, hörte ich jemanden sagen, der wohl um die nächste Ecke stand, „Darf ich mich vorstellen? Ich bin Orochimaru.“

Orochimaru ... Irgendwo weit hinter in meinem Kopf klingelte etwas bei diesem Namen. Wenn ich mich recht erinnerte hatte mein Vater ihn irgendwann einmal erwähnt ... Ich wusste nur nicht mehr, in welchem Zusammenhang.

Ich schielte um die Ecke. Dort stand ein groß gewachsener Mann, dessen schwarzes Haar lang über seinen Rücken fiel. Er trug weiße Kleidung, die eigenartig leblos wirkte. Mein Blick fiel auf die Gestalt, welche er in Händen hielt. Ich schnappte hörbar nach Luft. Keine Sekunde später wurde alles schwarz um mich herum. Das Letzte, was ich sah, war ihr Gesicht ...
 

Ich erwachte in einer Zelle. Kälte hatte sich bis in meine Knochen geschlichen. Ein schmerzhafter Laut entfuhr mir, als ich mich bewegte. Ich rieb mir über die tauben Gliedmaßen. Langsam stellte sich ein wärmeres Gefühl ein und ich konnte wieder klar denken.

Die Zeit verstrich. Irgendwann klopfte es und Orochimaru trat ohne meine Erwiderung ein.

Seine Stimme zischte belustigt: „Es ist schon Ironie des Schicksals, nicht wahr? Da veranlassen meine alten Freunde einer Verlobung, welche die beide Beteiligten ... sagen wir, nicht unterstützen, weil sie ihr Herz bereits verloren haben. Dabei ...“

Er unterbrach sich und lachte höhnisch. Doch seine Worte hatten etwas in meiner Erinnerung wachgerüttelt, mit einem Schlag fiel es mir wieder ein. Orochimaru ... Vaters bester Freund aus Kindertagen. Durch einen Vorfall, von dem er mir partout nicht hatte erzählen wollen, war aus ihm der mächtigste dunkle Hexer geworden.

Orochimaru öffnete seine Fläche. Ein Bild flackerte in der Luft auf. Da lag sie ... wie schlafend, mit einer roten Rose in Hand.

„Erkennt Ihr sie?“, spottete er, „Die schöne Prinzessin des Rosen-Reiches ... Dasselbe Mädchen, das Ihr auf dem Ball getroffen und in das Ihr Euch verliebt habt.“

Die Wahrheit brach wie eine Fluchtwelle über mir herein. Prinzessin Ino ... Meine Verlobte. Auf einmal ergab alles Sinn. Ihr Verhalten auf dem Ball, warum ich sie zuvor nicht gekannt hatte. Ino ... endlich kannte ihren Namen.

„Lasst mich gehen!“, forderte ich.

Sein Lachen hallte von den Steinwänden wieder. Ich ließ mich nicht von ihm einschüchtern. Ich hatte es Ino versprochen – ich würde sie finden! Um jeden Preis.

„Dummer Prinz, glaubt Ihr tatsächlich Ihr könntet etwas gegen mich ausrichten?!“, höhnte er und öffnete die Zellentür, „Oh, vielleicht sollte noch erwähnen, dass sie nicht schläft ... Sie ist tot!“

Ich wollte aufspringen, ich wollte ihn mit bloßen Händen umbringen. Unbändige Wut pumpte durch meinen Körper. Doch etwas hielt mich zurück. Eine Stimme in meinem Kopf warnte mich, ich solle geduldig sein. Und meine Geduld wurde schon bald belohnt, nachdem Orochimaru mit selbstgefälligem Ausdruck im Gesicht die Zelle verlassen hatte. Wie aus dem Nichts erschienen die drei guten Feen Anko, Shizune und Kurenai.

Eine von ihnen wandte sich an mich: „Wir bitten Euch, Sai-sama, rettet Ino! Wenn Ihr sie wirklich liebt, kann diese Liebe sie wieder zum Leben erwecken!“

Ungläubig starrte ich sie an. Wenn es eine Möglichkeit gab, Ino zu retten, würde ich alles tun. Also nickte ich entschieden. Die Zauberstäbe der Feen berührten einander, als sie gemeinsam eine Formel murmelten, die ich nicht verstehen konnte. Plötzlich hielt ich ein glänzendes Kurzschwert in Händen. Probehalber schwang ich es durch die Luft. Es war perfekt ausbalanciert und beinahe schwerelos. Es erinnerte mich an die Waffe, die ich sonst führte. Ich war bereit.

Wir schlichen durch die finsteren Gänge nach draußen ins Freie. Weiter kam ich nicht weit, bis Orochimaru meinen Ausbruch bemerkte. Der Himmel grollte, die Erde unter meinen Füßen bebte und der Hexenmeister verwandelte sich in ein gigantischen Drachen.

Ich wich den giftgrünen Flammen aus, rollte über den Boden, suchte Schutz hinter Felsen. Wie sollte ich gegen eine solche Kreatur ankommen?

„Benutzt Euer Schwert! Es wird gegen die Macht des Bösen siegen!“, raunten die Feen mir zu.

Ich atmete tief ein, sprang hinter meiner Deckung hervor und warf noch im Flug das Schwert in Orochimarus Richtung. Ich wusste nicht, ob er es einfach nur nicht gesehen oder ignoriert hatte, weil er glaubte, es könne ihm nichts anhaben. Jedenfalls bohrte sich die Waffe bohrte in seine Brust, genau an der Stelle, an der sein Herz saß.
 

Wieder träumte ich von ihm. Er malte das Bild von mir. Ich trug dasselbe Kleid, wie auf dem Ball und schaute lächelnd hinter meiner goldenen Maske hervor. Ich war glücklich. Einfach nur, weil ich in seiner Nähe sein konnte. Ohne höfischen Zwang oder verschlossene Türen. Nichts anderes hatte ich mir gewünscht ... nur ein Leben an seiner Seite.

Während wir uns unterhalten hatten, war es Abend geworden. Wir lagen nebeneinander auf einer Wiese. Um uns herum wuchsen wunderschöne Blumen. Auch wilde Rosen. Ich schloss die Augen, er streichelte über meine Wange und dann ... Dann spürte ich einen sanften Druck auf meinen Lippen. Wärme durchflutete mich. Wie viele Nächte hatte ich damit zugebracht auf diesen Moment zu warten?

Nachdem er sich von mir gelöst hatte, sah ich ihn wieder an. Ich blinzelte, weil alles so anders wirkte ... Ich lag nicht mehr auf weichem Gras, sondern auf feinem Stoff. Über mir gab es keinen Himmel voller Sterne, stattdessen eine Decke aus Stein.

„Hallo, Schönheit ...“, flüstert er mit einem erleichterten Lächeln.
 

War es Zufall oder Schicksal gewesen? Wer weiß? Vielleicht beides, vielleicht auch keines davon. Im Grund ist es egal. Es war ein Wunder ... und diese Gewissheit genügt mir.

Ich liebe Sai. Sai ... mein Verlobter, mein Geliebter, mein Traumprinz. Und ich weiß ehrlich nicht, wer überraschter war – Jiraiya, Tsunade oder ich.
 

Wir stiegen gemeinsam die Treppen des Turms hinunter, in dem ich gelegen hatte, und landeten genau im Thronsaal, in dem unsere Eltern lauthals miteinander ... diskutierten.

„Sai!“, rief Jiraiya überrascht.

Meine Mutter sah mir nur perplex an, unfähig auch nur einen Laut von sich zu geben.

„Sai?“, fragte ich ebenso verblüfft an meinen Begleiter gerichtet.

Er nickte, wobei er sich das Lachen verkneifen musste. Wahrscheinlich gaben wir drei anderen einen sehr belustigenden Anblick ab.

„Dann ... dann ist du ... Du bist ...“, stotterte ich und schluckte, bevor ich ebenfalls lachen musste – vor Glück.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KarasuTsubasa
2013-12-31T05:37:17+00:00 31.12.2013 06:37
Süßer OS*.*
Antwort von:  Ami_Mercury
31.12.2013 10:31
Danke =)
Von:  CallMeAlaska
2013-11-25T18:34:47+00:00 25.11.2013 19:34
Also.
Disney liebe ich und deswegen kann man bei mir mit solchen dingen eig nur gewinnen! :D
Nein, also ich finde das es gut zu lesen ist und vor allem für einen one shot wirklich gut zusammengefasst.
Was ich mir evtl noch gewünscht hätte, wäre das du nicht ganz so nah bei der story bleibst, auch wenn es das thema ist. Aber ich glaube das sind nur persönliche vorlieben :)
Antwort von:  Ami_Mercury
25.11.2013 19:58
Das ist - genau, wie du schon sagtest - ja momentan das Thema der FFs. Deshalb schreib ich auch immer dazu >>nach "Dornröschen"<< oder was es grad auch immer ist. Manchmal weicht es mehr ab, manchmal ist es näher an der Story.

Danke, dass du sie gelesen und kommentiert hast =)


Zurück