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Kleine Schatzsucher

Piraten-Lehrlinge sind eben Piraten-Lehrlinge
von

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Kleine Schatzsucher

„Das ist alles deine Schuld!“

„Gar nicht!“

Trotzig blähte der junge Shanks die Wangen auf, während Buggy an ihm vorbeimarschierte, einen Besen hinter sich her schleifend. Er verzog das Gesicht. War ja klar gewesen, dass dieser verblödete Rotschopf es nicht zugeben würde.

Dabei hatte er sich doch vor seinen Pflichten gedrückt – und dass, obwohl sie noch nicht einmal ein Monat auf diesem Kahn waren.  

War ja klar gewesen, dass sich der Vize-Kapitän es sich nicht hatte gefallen lassen. Aber anstatt nur Shanks zur Rechenschaft zu ziehen, hatte er sie einfach beide bestraft. Er hatte sie dazu verdonnert, den Raum zu säubern, in dem Rayleigh sämtliche Seekarten verwahrte, die sich in den letzten zwanzig Jahren angesammelt hatten. Und verdammt. Hier hatte wirklich lange niemand mehr geputzt, türmte sich der Staub zentimeterdick auf den Regalen.

Emsig machte sich Buggy daran, den Dreck in Angriff zu nehmen. Hingegen ließ Shanks den randvoll gefüllten Wassereimer stehen. Etwas viel Interessanteres hatte seine Aufmerksamkeit erregt.

Eine einzelne Karte lag ausgebreitet auf dem riesigen Tisch, der in der Mitte des Raumes platziert worden war. Es war ein altes und vergilbtes Stück Papier, das die Umrisse einer Insel zeigte. Eine gestrichelte Linie führte einmal quer über die Zeichnung, ehe sie in einem leuchtend roten X mündete.
 

Ein Ausdruck heller Freude legte sich über sein Gesicht. Er hatte sich noch nie viel aus Seekarten gemacht, konnte sie nicht einmal lesen. Aber er wusste, was das hier für eine Karte war.

Eine Schatzkarte!

Längst war die Strafarbeit vergessen.

„Hey, Buggy, schau mal!“, rief er schnappte, deutete wild gestikulierend hüpfend auf die Karte, während der Wassereimer seinen hektischen Bewegungen nicht standhielt. Das Dreckwasser ergoss sich über die Planken und ließ Buggy aufschnauben.

Dieser idiotische Rotschopf!

Er grummelte, doch kaum hatte das erkannt, worauf Shanks deutete, verrauchte sein Zorn. Er stürmte am Rotschopf vorbei, stieß diesen unsanft zur Seite, ehe sich seine Finger in das Papier verkrallten. Seine Pupillen streiften begierig über die Karte.

Das war eine Schatzkarte!

Eine richtig echte Schatzkarte!

Und das auch noch von der Insel, an der sie gestern vor Anker gegangen waren!
 

„Cool, was?“ Shanks hatte sich erneut zu Buggy gesellt und starrte ebenso begierig wie die Rotnase auf die Seekarte. „Gehen wir den Schatz suchen?“

Ein hinterhältiges Lächeln huschte über Buggys Gesicht.

„Da fragst du noch?!“
 

X-X-X
 

Die Sonne war bereits hinterm Horizont verschwunden, als zwei Gestalten über das Deck schlichen – eine davon bepackt mit einem riesigen Rucksack.

„Was hast du da alles drin?“, hakte Shanks – einzig mit einer Laterne in der Hand – nach und besah sich stirnrunzelnd, das große Gepäckstück, dass Buggy mit sich umherschleppte.

„Das, was man eben so braucht“, kommentierte Buggy trocken und zählte den Inhalt seiner Tasche an seinen Fingern ab. „Eine Decke, ein Seil, Proviant, Wasser, einen Logport und-“

„Gut, und ich hab meinen Hut!“, unterbrach Shanks die Aufzählung und deutete auf seinen roten Schopf, der von einem Strohhut verdeckt wurde. Nachwievor grinste er. „Dann können wir ja los.“

Über die Planke auf den Steg des Piers balancierend, gingen die Beiden von Bord.
 

X-X-X
 

Kaum, dass die zwei Jungen vom Schiff verschwunden und den Strand passiert hatten, erschienen zwei weitere Schatten auf dem Deck der Oro Jackson. Beide bewegten sich geräuschlos durch die Nacht. Nicht eine Diele knarrte.

„Sie sind drauf angesprungen“, murmelte Rayleigh, indessen Roger die Planke hinunter zur Insel passierte.

„Überrascht dich das etwa?“

„Nicht im Mindesten“, erwiderte Rayleigh und drückte seinem Kapitän eine Tasche in die Hand, als er ihm von Bord gefolgt war.

Roger stutzte.

„Was ist da drin?“, murmelte er und musterte die Tasche.

„Dein Essen“, antwortete der Vize und meinte – trotz Dunkelheit – ein Grinsen auf Rogers Gesicht auszumachen.

„Gute Idee“, merkte Roger an und schulterte die Tasche. Zielstrebig folgte er den Spuren ihrer Lehrlinge.

„Eher eine notwendige Idee“, korrigierte Ray – ebenfalls Roger folgend – und fügte kaum hörbar hinzu: „Du bist im normalen Zustand schon kaum zu ertragen. Hungrig bist du unausstehlich.“
 

X-X-X
 

„Na, wo lang?“

„Warte doch mal!“

Buggy breitete die Karte auf dem feuchten Boden aus, platzierte die Laterne, die er vorsorglich mitgebracht hatte, daneben. Die Laterne spendete ihm genügend Licht, um die einzelnen Symbole entlang der gestrichelten Linie bis zum großen X zu identifizieren. Insgesamt säumten scheinbar drei verschiedene Punkte den Weg bis zum Ziel … und die Symbole auf der Karte gaben Hinweise über den richtigen Weg.

„Na schön“, murmelte Buggy und lehnte sich weiter über die Karte, „Was hätten wir denn hier?“

Er fuhr mit dem Finger über die Karte und stoppte direkt beim ersten Bilderrätsel: Es zeigte einige wolkenähnliche Formen mit kleinen Punkten darin.

„Was zum Geier soll das sein?“, grummelte er und drehte die Karte, während Shanks ungeduldig um ihn herumgeisterte. Er wurde quenglig.

„Hast du es bald? Mir ist langweilig.“

„Lies die vermaledeite Karte doch selbst, wenn dir langweilig ist!“, fuhr Buggy ihn barsch an und drückte ihm die Karte unter die Nase. Aber anstatt sie entgegenzunehmen, verschränkte er die Arme hinterm Kopf.

„Ich lese doch nicht gerne“, konterte Shanks und peilte einen der vielen riesigen Bäume an, die auf dieser Insel wucherten. Efeu rankte sich um den Stamm des Baumes, sodass Shanks problemlos bis zum Wipfel klettern konnte. Sicher balancierte er von Baum zu Baum über die einzelnen Äste.

„Ich geh einfach mal da lang!“, flötete er lautstark, er wies in Richtung des immer dichter werdenden Waldes und war bereits zwischen den vielen Tausend Blättern verschwunden, bevor Buggy reagieren konnte.

Die Rotnase fluchte, er wollte dieser idiotischen Strohbirne nicht folgen. Doch sowie Shanks‘ Gemurmel in die Ferne rückte und Platz für die schaurigen Geräusche des nächtlichen Waldes machte, konnte ihn nichts mehr halten. Er schnappte sich die Karte und die Laterne und folgte dem Rotschopf.

Keineswegs wollte er allein bleiben!

 

„Hey, warte auf mich!“, krakeelte er durch den Wald, die Laterne schwang gefährlich hin und her. „Wo willst du eigentlich hin, hä?“

„Ich hab keinen Schimmer“, antwortete Shanks, bereits den nächsten Ast anvisierend. Er sprang, doch anstatt elegant auf dem Holz zu landen, rutschte er auf dem glitschigen Moos, das den Baum bedeckte, aus. Er ruderte mit den Armen, um irgendwie das Gleichgewicht zu halten. Leider ohne Erfolg.

Er kippte nach hinten weg, fiel, nicht ohne eine ungalante Pirouette zu drehen, bevor ein paar Büsche seinen Flug stoppten. Die Blätter raschelten, die dünnen Äste knacksten, als Shanks in sie hineinrauschte.

„Bruchlandung“, kommentierte Buggy trocken und leuchtete mit der Laterne direkt in das Unterholz. Shanks war direkt in einem Brombeerstrauch gelandet. Nicht ohne Folgen: Die mehr als reifen Früchte waren zerquetscht worden und färbten seine Kleidung in einem satten Violett. Auch einige Kratzer hatte er davon getragen.

„Autsch!“, jammerte Shanks, erntete jedoch nicht eine Spur von Mitgefühl seitens Buggy. Stattdessen starrte der Clown die Sträucher an – mit weit aufgerissenen Augen. Diese Form der Büsche … mit diesen kleinen Beerenfrüchten. Sie sahen aus wie …

Hektisch entrollte Buggy die Karte, starrte abwechseln von der wolkenförmigen Kritzelei zu den Büschen.

Das war es also!

Die Sträucher waren mit dieser Zeichnung gemeint.

Ein breites Grinsen legte sich auf seine Lippen.

„Wir sind auf dem richtigen Weg!“, rief er und lief los, während Shanks sich noch aus dem Astwerk der Büsche befreite.

„Hey, jetzt musst du warten!“, schrie er Buggy hinterher, bevor er ihm ebenso folgte.
 

X-X-X
 

„Roger, nimm die Finger da weg!“

„Ich will doch nur ein paar kosten …“, erwiderte der Piratenkapitän und stibitzte sich sorgsam einige der Beeren, die in voller Pracht an den Sträuchern hingen. Währenddessen studierte Rayleigh die Kopie der Schatzkarte, die er bis dahin in seinem Mantel aufbewahrt hatte. Den ersten Punkt hatte die beiden Jungen vor allem durch eine große Portion Glück zu lösen gewusst.

Doch ob diese Strategie sie bei der nächsten Hürde auch noch weiterbringen würde, war fraglich.

Langsam strich sich Rayleigh über den Bart, sein Blick glitt gen Richtung, in der Buggy und Shanks verschwunden waren.

„Wir sollten ihnen langsam folgen, Roger“, sprach er ruhig und verstaute die Karte erneut in seiner Tasche, wartete nur noch auf eine Reaktion des Kapitäns. Doch diese blieb aus.

„Roger?“, begann er erneut, indes er sich zu den Sträuchern herumdrehte und von Roger jede verfluchte Spur fehlte.

Genervt verzog der Vizekapitän das Gesicht.

„Er ist eine Plage“, grummelte er und stapfte tiefer hinein ins Unterholz.   
 

X-X-X
 

„Ui, das nenn‘ ich mal ‘ne Schlucht!“

Neugierig schielte Shanks in den Abgrund. Viel konnte er nicht ausmachen, doch den Stein, den er hatte fallen lassen, platschte erst nach einer gefühlten Ewigkeit ins Wasser. Somit war die Schlucht nicht nur tief, an ihrem Grund musste sich auch noch ein Fluss durch das Gestein fressen.

„Du bist echt behämmert! Was freust du dich so darüber?!“, merkte Buggy keifend an, konnte eine gewisse Hysterie in seiner Stimme nicht verbergen. „Bis zur anderen Seite sind es gut zehn Meter!“

„Ja, und?“

„Wie ‚ja und‘?!“, kreischte Buggy weiter, sich die blauen Haare raufend, „Wie willst du da rüber kommen, hä?!“

„Na springen“, erwiderte Shanks prompt, doch schien damit Buggy nicht beruhigen zu können.

„Du bist ein Idiot, weißt du das?! Niemand kann so weit springen!“

„Ach echt?“, bohrte Shanks nach und kratzte sich am Kopf. Dabei verrutschte sein Strohhut. Den Blick hatte er nach wie vor nicht von der anderen Seite der Schlucht abgewandt. „Tja, dann … Was schlägst du vor?“

„Tja …“, wiederholte Buggy und breitete die Karte erneut auf dem Boden aus. Wieder ließ ihn das Licht der Laterne den Weg und die verschiedensten Symbole erkennen. Sein Zeigefinger wies auf das zweite Zeichen, dass auf der Karte abgebildet war. „So wie es aussieht, werden wir wohl irgendwie über die Schlucht müssen. Einen anderen Weg gibt es nicht.“

„Und wie sollen wir darüber kommen, wenn springen nicht geht?“ Shanks ließ sich neben Buggy auf den Boden fallen. Flüchtig schielte auch er auf die Karte, konnte aber mit den vielen Zeichen nichts anfangen. Buggy jedoch schien mehr verstanden zu haben.

„Was meinst du, wieso ich diesen blöden Rucksack mit mir rumschleppe, hä?“, grummelte Buggy und wühlte mit einer Hand in den Untiefen der Tasche herum. Neugierig beobachtete Shanks ihn dabei, staunte nicht schlecht, als Buggy ein Seil hervorzog.

„Woar! Du denkst echt an alles!“

„Einer muss es ja tun“, konterte Buggy. Seine Wangen erröteten ob der Bewunderung, die Shanks ihm plötzlich entgegenbrachte. Etwas hektisch entwirrte er das Seil, wandte sich dann an seinen Kameraden. „Geh mal einen Stock suchen. Einen möglichst stabilen, aber nicht zu groß.“

„Äh … klar.“

Der Rotschopf nickte und lief los. Für einige Sekunden verschwand er im nahen Unterholz. Das Laub auf dem Boden raschelte, bevor Shanks mit einem Stock – nicht besonders groß, dafür jedoch recht dick – zurückkehrte.

„Geht der?“

„Ja.“

Buggy nahm ihm den Ast ab, band das Seil so fest er konnte um diesen.

Shanks hob fragend eine Braue.

„Was hast du damit vor?“

„Wie wär’s , wenn du mal das bisschen Grips anstrengst, das du besitzt?“, maulte Buggy und präsentierte Shanks das seltsame Konstrukt aus Seil und Stock.

Er hoffte darauf, dass Shanks es so endlich begreifen wurde, doch seine Mimik verriet ihm etwas anderes.

Er verdrehte die Augen. Um eine Erklärung kam er nicht herum.

„Wenn ich das Seil auswerfe, wird sich der Stock in den Ästen der Bäume auf der anderen Seite verfangen und-“

„So wie beim Anker und den Steinen?“, quatschte Shanks ihm dazwischen, nun auch mit einem Ausdruck vollstem Verständnis auf dem Gesicht. Er begriff, reckte enthusiastisch eine geballte Faust in den Himmel. „Na dann los!“
 

Buggy ließ sich nicht lange bitten. Er positionierte am Rande der Klippe, ließ den Stock am Seil kreisen, um Schwung zu holen, bevor er es schließlich wie eine Angel auswarf. Das Seilende mit Stock jedoch erreichte nicht einmal die andere Seite der Schlucht.

Der Clown schrie auf.

„Oh verdammt!“

„Du bist echt schwach, weißt du das?“, stichelte Shanks und grinste. Er nahm Buggy das Seil ab, bevor dieser protestieren konnte. Wohl aber wusste er selbst, dass der Rotschopf – wenn es um blanke Kraft und Geschicklichkeit ging – wesentlich bessere Karten hatte. Laut zugeben würde er das jedoch keinesfalls.

Stumm verfolgte er, wie Shanks das Seil einholte, der Stock schlug immer wieder gegen die Felsen, bis Shanks ihn endlich in Händen hielt. Flüchtig begutachtete er den Stock, fixierte dann einen der Bäume auf der anderen Seite als sein Ziel. Wie Buggy zuvor ließ er das Seil kreisen, schleuderte schließlich dessen Ende zur gegenüberliegenden Seite. Der Stock flog durch die Nacht, überquerte die Schlucht, bevor er raschelnd ins Blattwerk eines Baumes sauste und sich in dessen Ästen verfing.
 

X-X-X
 

Vorsichtig watete Roger durch das seichte Wasser eines kleinen Baches, der sich durch die Schlucht schlängelte. Sein Blick war starr auf die zwei Schatten gerichtet, die sich an einem Seil weit über ihm entlanghangelten. Er passte seine Geschwindigkeit der der beiden Jungen an.

„Machst du dir etwa Sorgen?“ Rayleigh – abseits am Rande des Baches sitzend – sah ebenfalls zu den zwei Gestalten hinauf.

„Nein.“

„Ach?“ Grinsend hob Ray eine Braue. „Und warum schleichst du dann hier so rum?“

„Ich will nur nicht, dass sie zermatschen, wenn sie runterfallen.“

Unbeirrt ging Roger weiter, kam nicht um ein erleichtertes Aufseufzen umher, als die Schatten die Schlucht passiert hatten.

Rayleigh schmunzelte, verstaute einen kleinen Flachmann in der Innentasche seines Mantels.

„Du bist ein miserabler Lügner, wusstest du das?“
 

X-X-X
 

„Buggy … wie weit ist es noch?“

Müde hechelte Shanks hinter seinem Kameraden her, der sich bisweilen lieber mit der Schatzkarte als mit der rothaarigen Nervensäge beschäftigte. Er wandte den Blick nicht vom rotmarkiertem X ab. Auch nicht, als Shanks endlich wieder zu ihm aufschloss und ebenfalls einen Blick auf die Karte riskierte, dabei irritiert das letzte Rätselbild vor dem großen X betrachtete: Die Zeichnung eines Berges in Kombination mit einer Schlange.

„Was soll das darstellen?“, hakte er nach und lehnte sich weiter über Buggy, als würde das ihm helfen, das Bild besser zu verstehen.

„Geh weg!“ Buggy schnaubte angesäuert und schubste die Nervensäge von sich.

„So … und was dieses Rätsel betrifft“, fuhr er fort und deutete auf die Zeichnung, „Das war das einfachste von allen.“
 

Kaum dass Buggy diese Worte ausgesprochen hatte, blieb er stehen. Shanks stoppte ebenfalls und sah sich um.

Sie waren am Fuße eines Hügels stehen geblieben, der sich als einzige freie Fläche zwischen den Bäumen erhob. Ein gewundener Pfad – fast geformt wie eine Schlange – führte dabei zur Kuppe des Hügels.

„Oh!“

Ein erkennender Ausdruck schlich sich auf Shanks‘ Miene, seine Augen weiteten sich.

Jetzt verstand er, worauf Buggy hinauswollte.
 

Und von da an gab es kein Halten mehr …
 

Gemeinsam stürmten sie den Weg hinauf, kamen erst auf dem Zenit der Erhebung zum Stehen.

Abermals ließ Shanks seinen Blick irritiert streifen. Gleichwohl er von hier aus einen tollen Ausblick über den dichten Wald hatte und die Sterne am Himmel funkelten, einen Schatz konnte er nicht ausmachen.

„Wo soll das Ding denn sein?“

„Na wo wohl?“, grummelte Buggy gereizt. Er setzte den viel zu großen Rucksack ab, kramte erneut in diesem herum, verschwand sogar beinahe in diesem. Zumindest war sein Kopf nicht mehr zu sehen.

So konnte Shanks die weiteren Worte seines Freundes nur gedämpft vernehmen: „Schätze sind immer vergraben, du Genie! Deswegen …“

Er kehrte aus den Untiefen der Tasche zurück, zog dabei zwei handliche Schaufeln mit hervor. Eine davon reichte er an Shanks weiter. Allerdings nicht ohne dem Rotschopf einen warnenden, todernsten Blick zu zuwerfen.

„Nur damit das klar ist. Mir gehören mindestens 80 Prozent des Schatzes, kapiert?!“

„Von mir aus …“ Er nahm die Schippe entgegen. Doch während Buggy sich bereits ins Erdreich vorarbeitete, verblieb Shanks auf dem Boden sitzend. Grübelnd neigte er den Kopf zur Seite. „Was sind  80 Prozent eigentlich?“
 

X-X-X
 

Verborgen im Schatten einiger Bäume waren Kapitän und Vize am Waldrand stehen geblieben. Sie sahen zu den Jungen hinauf; ein breites Grinsen breitete sich auf Rogers Gesicht aus.

„Siehst du, sie haben es geschafft!“

„Ja, ja, schon gut“, resignierte Rayleigh, nicht ohne erneut nach seinem Flachmann in seiner Manteltasche zu suchen. „Allerdings habe ich auch nie daran gezweifelt, dass sie Potenzial besitzen.“

Zufriedenheit blitzte in den Augen beider Männer auf.
 

Doch je länger Silvers Rayleigh die Jungen beobachtete, je länger sie gruben und je mehr Erde sich neben ihnen auftürmte, desto düstere wurde seine Mimik. Ein dunkler Schatten legte sich über seine Gesichtszüge.

„Seltsam“, murmelte er. Mit einer Hand fuhr er sich über den Bart, schielte im nächsten Moment zu Roger, „Hast du den Beutel auch wirklich auf dem Hügel vergraben?“

Irritiert runzelte Roger die Stirn, sein Grinsen schwand.

„Welchen Beutel?“, hakte er nach und kratzte sich an der Wange.
 

Entnervt legte Ray den Kopf in den Nacken. Ihm schwante Übles.

„Ich hatte dir heute Morgen einen Beutel gegeben, den du hier vergraben solltest …“, sprach Rayleigh, längst hatte er seinen Flachmann geöffnet und sich einen großen Schluck aus diesem genehmigt.

Er bekam schon wieder Kopfschmerzen.

Höllische Kopfschmerzen.
 

Währenddessen setzte bei Roger langsam die Erinnerung ein.

„Ach ja …“, begann er – nur sehr träge – und verzog schuldbewusst die Miene zu einem reuevollen Lächeln, „Ich wusste, dass ich irgendwas vergessen habe.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich bedanke mich herzlich fürs Lesen und hoffe, dass diese kleine Geschichte euch ein wenig unterhalten konnte. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2013-11-23T10:56:57+00:00 23.11.2013 11:56
Hihi, das Ende ist gut - Ich hab's vergessen XD
Die Geschichte ist wirklich unterhaltsam. Vor allem, weil man von diesen Charas nicht viel liest. Weiter so! :)


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