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Secret of the Night Part 1

von

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Mondsteine

Obwohl es erst sieben Uhr am Abend war, war es in dem kleinen Wäldchen am Stadtrand von Tokyo schon stock finster. Nur ein paar Lichtstrahlen der bereits untergehenden Sonne tauchten den Wald in einen wunderschönen goldenen Glanz. Alles erschien so friedlich und still. Hin und wieder konnte man das zirpen der Grillen hören, sowie das Lied einer Nachtigall. Zwischen den ganzen natürlichen Geräuschen die sich im Wald befanden, konnte man ein leises Kichern hören, sowie ein fröhliches pfeifen und summen eines Liedes. Das Schlagen von Flügeln erhellte den ganzen Wald.
 

„Minea… wieso tust du so etwas? Ich habe dir doch gesagt das, dass keine gute Idee ist!“, rügte das kleine Wesen mit der Mintfarbenden Haut, dem schwarzen langen Haar und den Silberfarbenden Flügeln, die denen eines Schmetterlings so sehr ähnelten ihr Gegenüber, welches entspannt auf einem dicken Ast eines großen Ahornbaumes saß. Auf der Stirn beider Wesen prangte eine golden Mondsichel die mit Blumenornamenten rings herum verziert war. Augen so groß und leuchtend wie die eines Mondsteins blickten ihr Gegenüber streng an. Als Antwort bekam sie nur ein kleines Kichern, was sie nur noch mehr aufregte. Wütend stemmte sie ihre kleinen Hände in die Hüfte. Das andere kleine Geschöpf band seine langen weißen Haare zu einem Zopf und blickte die andere unschuldig an. Ihre Haut war bläulich und sie hatte ebenso wundervolle große Flügel.

„Ich warte!“, rief die andere.
 

Minea zuckte unbekümmert mit den Schultern und sagte: „Du wolltest doch das wir sie einander näher bringen, oder etwa nicht, Alisea?“
 

„Ja aber doch nicht so!!!! Die beiden erinnern sich an nichts! Du weißt doch wie dein Zauber wirkt! Es ist wie eine Droge für die Menschen!“, schrie sie ihre Schwester an.
 

„Ich konnte diese ewigen Streitereien einfach nicht mehr ertragen! Die beiden lieben sich doch!“, erwiderte die weißhaarige schroff. „Und außerdem….Sie ist kein richtiger Mensch…sie ist eine von uns…irgendwie“, fügte sie noch hinzu.

„Serenity und Endymion liebten sich einst, das ist ein gewaltiger Unterschied!“
 

„Ja aber sie sind es doch!“
 

„Nicht ganz!“, hallte es von oben nieder. Die beiden Schwestern schauten nach oben. In der Krone des Baumes saß eine weitere Person.
 

„Phinea! Du bist schon wieder zurück?“, fragend schauten die beiden die dritte im Bunde an. Langsam ließ sie sich nach unten gleiten. Vor Alisea blieb sie stehen. Phinea´s haut glänzte in einem zartrosa und sie hatte dieselben großen Augen, die einem Mondstein glichen, wie ihre beiden Schwestern. Ebenfalls war ganz deutlich auf ihrer Stirn eine goldene Mondsichel zu sehen. Allerdings waren ihre Flügel um einiges schöner und größer als die ihrer Schwestern.

„Das du ihnen helfen wolltest ist sehr ehrenhaft von dir, Minea“, sie lächelte ihre Schwester an.
 

„Jaa aber diese Methode…..“
 

„…war äußerst fragwürdig! Aber sie hat was gebracht“, schnitt Phinea, Alisea das Wort ab.
 

„Wirklich?“, fragte die jüngste ihre Schwester und strahlte sie an.
 

„Ja. Sie war heute bei ihm und ihm ist klar geworden das er sie liebt. Ich konnte seine Gefühle deutlich fühlen. Und es war nicht Endymion in ihm der dies erkannt hat.“ Erklärte die älteste und ließ sich auf das weiche Moos unter einem der Ahornbäume nieder. Sie reckte sich und schmiegte sich an dem Baum.
 

„Aber…sie erinnern sich an nichts!“, wandte Alise ein.
 

„Alisea…was meinst du wofür wir hier sind…wir sind Schicksalsgöttinnen. Und ohne ein bisschen Hilfe würden sie es vermutlich niemals erkennen.“, sagte die ältere ruhig und spielte vergnügt mit einer Grille.
 

„Aber…sie taten es nicht freiwillig!“

„Natürlich war es ihr freier Wille. Sie sind füreinander bestimmt, sie waren vor ewigen Zeiten ein Liebespaar. Und in vielen Reinkarnationen haben sie es nicht geschafft, aber in dieser Zeit sind wir da um zu helfen. Und du weißt selber ganz genau wie leidenschaftlich Serenity und Endymion waren“, Phinea lächelte ihre Schwester an.
 

„Aber meinst du nicht, das Mamoru und Usagi selbst entscheiden sollten wie weit sie gehen mit ihrer komischen Beziehung die sie miteinander haben?“
 

„Natürlich. Aber gelegentlich haben sie einen Schubs in die richtige Richtung verdient. Minea du versprichst, das du deinen erotisierenden Zauber nicht mehr anwendest, ja?“, wandte sich Phinea nun ihrer jüngsten Schwester zu.
 

„Aber ich habe nicht diesen Zauber angewandt!“, beschwerte sich die jüngste.
 

„Was????“, ertönte es wie im Chor.
 

„Ich habe versucht ihre Erinnerungen wach zu rütteln…mehr nicht. Die Begierde der beiden…wie soll ich sagen….kam ganz von allein“, entschuldigend zuckte sie mit den Schultern.
 

„Das ist wirklich interessant!“, stellte Alisea fest.
 

„Dann kann es wirklich sein, das Liebe der Auslöser war, und Minea´s Zauber brachte die beiden dazu dies zu erkennen.“, fügte Phinea hinzu.
 

„Dann darf ich den beiden weiter helfen?“, fragte die jüngste schüchtern.
 

„Wir werden sie beobachten.“, sagte Phinea wie zu sich selbst.
 


 


 

„Also wirklich Minako, so etwas kannst du doch nicht sagen!“, brüskierte sich Ami und lief knallrot an. Sie fand das Verhalten ihrer Freundinnen manchmal ein klein wenig peinlich, vor allem Minako machte ihr das Leben deutlich schwer. Sie sah alles zu locker und lebte in den Tag hinein. Ami konnte es immer noch nicht fassen, das Minako Aino die berühmte Sailor V war. Kopfschüttelnd sah sie sich um und wartete auf eine Reaktion von Makoto und Rei. Die allerdings amüsierten sich ebenfalls beide prächtig und stimmten Minako zu. Sauer sah Ami die beiden an.
 

„Was denn?? Der Kerl hat nen süßen Arsch!“, prustete Rei und zuckte unbekümmert mit den Schulter. Makoto brach in schallendes Gelächter aus und klopfte Rei und Minako anerkennend auf die Schulter.
 

„Könnt ihr euch nicht benehmen! Das ist hier eine Bibliothek!“, rügte Ami die drei, die waren allerdings nicht sonderlich beeindruckt.
 

„Leute wir sind hier um zu recherchieren! Vergesst das nicht! Wenn Luna das wüsste!“, beschwerte sich die blauhaarige und rollte genervt mit den Augen.
 

„Luna ist aber nicht hier!“, sagte Minako und zwinkerte ihre Freundin an. „Ach komm schon! Lass uns auch mal ein bisschen Spaß haben, ja? Das Leben ist zu kurz und das Königreich des Dunklen ist momentan ziemlich ruhig.“
 

„Genau das bereitet mir ja Sorgen!“, zischte Ami.
 

„Ami…Es sind zwei Wochen seit dem letzten Angriff vergangen, selbst wenn sie was planen, wir werden sie wie immer aufhalten, so lange wir unsere Prinzessin u den Silberkristall gefunden haben“, sprach Makoto mit ruhiger Stimme. Ami schaute sie an. „Ja aber…“, protestierte sie.

„Kein aber!“, unterbrach Rei ihre Freundin. „Hör zu, Usagi-Chan hat bald Geburtstag. Wir sollten eine riesige Party für sie planen. Zum Kämpfen bleibt noch genug Zeit, aber 18 wird man nur einmal. Außerdem haben wir auch ein bisschen Glück und Spaß verdient“, sagte Rei leise. Ami starrte sie mit großen Augen an. Hatte ihre Freundin wohlmöglich Recht? Hatte sie nach all den Jahren als Kriegerin ihre Freude am Leben verloren? Könnte es das sein? Ami schüttelte diesen düsteren Gedanken ab, und lächelte die drei anderen Mädchen an. „Du hast Recht! Wir sollten uns was einfallen lassen!“, sagte sie. Die junge Frau wurde plötzlich aus ihren Gedanken gerissen als sie Minako´s Stimme vernahm die sich seltsam überschlug. Ami starrte ihre Freundin an, die am großen breiten Fenster stand und ganz aufgeregt auf die Straße starrte.
 

„Was ist denn jetzt wieder??“, blaffte sie Minako an.
 

„Da!“, sie deutete mit den Zeigefinger runter auf die Straße. Ami und die anderen sprangen auf und hechteten zum Fenster. Ist etwa ein Dämon aufgetaucht? Ami schaute nach draußen, und das was sie sah, war noch viel furchterregender, als jeder ihrer Gegner zusammen.
 

„Ich glaube die Hölle ist gerade in diesem Moment zugefroren!“, bemerkte Rei sarkastisch.
 

„Ist das Usagi?“, fragend schaute Makoto nach draußen. Die Bibliothek war zwar im dritten Stock des Gebäudes, man hatte trotzdem einen sehr guten Blick auf die Innenstadt und ihre Zahlreichen Cafe´s und Restaurant´s. Ami konnte nur stumm nicken. Dort unten im Eiscafe saß doch tatsächlich ihre Freundin Usagi mit einem Mann, nicht irgendein Mann, nein es handelte sich um keinen geringeren als Mamoru Chiba. Ihren Erzfeind. Seitdem Ami Usagi kannte, stritten sich Mamoru und Usagi unentwegt. Keine Beleidigung blieb aus, kein Schimpfwort wurde in den vier Jahren ausgelassen, und das sie sich bisher noch nie an die Gurgel gegangen sind, war einfach ein Wunder. Während Mamoru an einer Tasse Kaffee nippte, ließ er Usagi nicht eine Sekunde aus den Augen.
 

„Ich dachte sie wäre bei Naru!“, rief Rei empört.
 

„Ist das etwa ein Date?“, flüsterte Minako kaum hörbar.
 

„Sehr seltsam“, bemerkte Makoto.
 

Ami wandte sich rasch um und tadelte ihre Freundinnen: „Wir sollten sie nicht beobachten! Das gehört sich nicht!“ Die anderen schauten sie beklommen an. „Ähmm…du weißt schon das es sich hier um Usa und Mamoru-Kun handelt, oder?“, sagte Minako und schaute wieder neugierig aus dem Fenster. „Worüber die beiden wohl reden?“

„Sie waren auf Motoki´s Party schon so merkwürdig…“, bemerkte Mako.
 

„Ja und als wir nach dem Kampf wieder dort waren, verhielt sich Usa sehr seltsam. Ja nachdem Kampf wirkte sie irgendwie erwachsener und reifer, wisst ihr noch? Und dann traf sie Mamoru und die beiden klebten den ganzen Abend wie zwei Kletten an einander…“, sagte Rei ruhig.
 

„Vielleicht haben sie sich vertragen und sind jetzt Freunde“, nuschelte Ami vor sich hin.

„Die???“, rief Rei und deutete mit dem Zeigefinger auf die beiden. „Niemals! Da ist was anderes im Busch!“
 

„Das finde ich auch!“, rief Minako und fügte hinzu: „Wir müssen heraus finden worüber die beiden reden!“

Ehe Ami protestieren konnte, wurde sie von ihren Freundinnen aus der Bibliothek im wahrsten Sinne des Wortes, gezerrt. Ehe sie sich versah saß sie auch im besagten Cafe, ein paar Tische hinter ihnen und versteckte sich hinter der großen Speisekarte. „Leute, ich finde das ist keine gute Idee!“, winselte sie leise.

„Ach Quatsch! Wir sorgen uns doch nur um unsere Freundin!“, entgegnete Makoto ihr, die sich ebenfalls unter einer Karte versteckte, und spitzbübisch grinste. Ami fühlte sich noch nie so unwohl.
 

„Mist ich kann nichts hören!“, beschwerte sich Minako und knirschte wütend mit den Zähnen, während Rei etwas bestellte. Man konnte nur ein gelegentliches Lachen von Usagi hören, und Ami konnte h´ganz deutlich sehen, dass Mamoru Chiba verträumt aussah. Sie hatte noch nie einen solchen Gesichtsausdruck bei ihm gesehen. Für gewöhnlich sah er immer nur zornig aus, wenn Usagi in seiner Nähe war oder desinteressiert, doch heute war er wie ausgewechselt. Dies bemerkten auch die anderen Mädchen.
 


 

Zwei Wochen sind nun seit unserem gemeinsamen Erlebnis, wie ich es so schön nenne, vergangen. Usagi und ich telefonierten fast täglich miteinander und sahen uns jeden zweiten Tag. Natürlich nur um heraus zu finden was in jener schicksalshaften Nacht geschehen war. Wir durchforsteten alles. Wir machten uns sogar Notizen. Wir notierten alles, bis aufs kleinste Detail. Doch es kam nichts dabei heraus, außer der Gewissheit das ich mich Tag für Tag, immer und immer mehr in dieses Mädchen verliebte. So ein Scheiß! Das war wirklich das letzte was ich wollte und vor allem was ich jetzt gebrauchen konnte.
 

Heute Morgen hatten wir beschlossen den schönen Junitag zu genießen um uns besser kennen zu lernen. Schließlich sind wir ja jetzt Freunde! Das ich nicht lache….Freunde…Ich möchte mehr als nur ihr Freund sein, muss ich zu meinem Entsetzen immer wieder fest stellen. Wir gingen also in dieses kleine Eiscafe, in dem wir uns jetzt befinden und ich sie schon seit etwa einer Stunde anschmachte, und kein vernünftiges Wort heraus bringe und mich an meiner Tasse Kaffee fest kralle, während sie redet, redet, redet und redet.
 

„Sag mal, kann ich dich was fragen?“, höre ich sie leise wispern, während sie sich etwas zu mir nach vorne beugt, so das die andern Gäste nichts mitbekommen. Ich weiß einfach nicht wieso dieses Mädchen immer aus allem ein riesen Geheimnis machen muss. Doch schnell ist der Ärger verflogen als ich in ihre strahlend blauen Augen blicke und sie mich sanft anlächelt. „Sicher“, antworte ich knapp. Sie lächelt und blinzelt.

„Also, wo hast du die Spieluhr her?“, fragt sie mich neugierig. Fragend schaue ich sie an und sage: „Wieso willst du das jetzt von mir wissen? Ich hab sie dir geschenkt.“ Ich bleibe ganz ruhig. Sie soll nicht mitkriegen, wie sehr mich ihre Frage aufgewühlt hat. Ich überlege ob ich ihr die Wahrheit sagen soll oder lieber nicht.

„Ich hab mich nur gefragt, woher so ein schönes Stück wohl stammt“, antwortet sie leise und lässt sich wieder zurück in ihren Stuhl sinken.

„Ich hab sie als Kind geschenkt bekommen“, antworte ich knapp.
 

„Von wem?“, hakt sie nach.
 

„Ich weiß nicht, ich kannte die drei nicht“, entgegne ich ihr und starre in meine Tasse.
 

„Huh? Verstehe ich nicht…“
 

„Usako…ich werde dir die Geschichte irgendwann mal erzählen, jedoch nicht Heute“, meine letzten Worte sind nur ein Flüstern. Ich will ihr nicht hier in aller Öffentlichkeit, mein Herz ausschütten. Will ihr nicht erzählen, dass ich ein Waisenkind bin, und das die Spieluhr von drei liebevollen Krankenschwestern stammt, die sich nach dem Unfall um mich kümmerten.
 

„Ist schon gut, Mamo-Chan.“, sagt sie ruhig und legt ihre Hand auf meine. Wann sind wir so vertraut miteinander geworden? Diese kleine Geste ist ein rettender Strohhalm nach dem ich verzweifelt greife. Wie gerne würde ich sie küssen, doch ich muss ihr Zeit geben. Zeit geben mein wahres Ich besser kennen zu lernen, und ich muss ihr die Gelegenheit geben sich in mich zu verlieben. Ob sie schon mal verliebt war? Schießt es mir durch den Kopf. Einen Freund hatte sie bisher noch nie nicht. Jedenfalls keinen, mit dem es was Ernstes war. Das wusste ich ganz genau. Zärtlich drücke ich ihre Hand. Lange sehen wir uns einfach nur an. Keiner von uns sagt etwas. Plötzlich werde ich wieder in die Realität geholt, als ich eine Stimme höre.
 

„Darf es noch was sein?“, fragt die Kellnerin und ich sehe zu ihr auf. Unwillkürlich zucke ich zusammen und klammere mich an Usagi´s Hand. Die Kellnerin lächelt mich an. Ihre Augen…Sie sind seltsam…Ich kann es nicht benennen, doch ich weiß, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmt. Nur was?
 

„Nein Danke“, höre ich Usagi´s zarte Stimme.

„Ja…Nein…Ich meine, ich hätte gerne die Rechnung“, stottere ich trottelig und zücke meine Geldbörse. „Sehr gerne“, höre ich die ruhige Stimme. Schnell bezahle ich und stehe rasch auf. Usagi geht einige Schritte vor. Ich drehe mich noch mal zu der Kellnerin um, die mich immer noch anlächelt. Mondstein….denke ich mir, während ich mit Usagi zu mir nach Hause gehe.
 

„Was war denn gerade los mit dir“, höre ich ihre zarte Stimme fragen, als wir meine Wohnung betreten. Den ganzen Heimweg über sagte keiner von uns ein Wort. Ich zucke mit den Schultern.

„Sollen wir uns einen Film ansehen? Ich könnte was kochen?“, schnell lenke ich vom Thema ab. Freudestrahlend sieht sie mich an und klatscht in ihre Hände.

„Oh ja! Heute Abend läuft ´Eiskalte Engel`, kennst du denn?“, quiekt sie fröhlich und ließ sich auf meine Couch sinken.

„Hmm..Nein…ehrlich gesagt nicht, du?“, murmel ich.
 

„Ich hab ihn auch noch nicht gesehen. Damals durfte ich noch nicht ins Kino, da der Film erst ab 16 war.“, bemerkt sie kurz. Ich nicke verständnisvoll frage dann aber doch: „Was ist das für ein Film?“
 

„Ich glaub ein Drama, oder so“, sagt sie und spielt mit einem ihrer Zöpfe. Ein Drama. Gut. Solange es kein Liebesfilm ist, denke ich mir und schlendere in die Küche. Ich beschließe schnell in der Küche zu verschwinden. Plötzlich steht Usagi hinter mir und fragt: „Kann ich dir helfen?“ Ihre Frage trifft mich unvorbereitet und irgendwie schaffe ich es nicht irgendein Wort raus zu bekommen. Immerhin war ich mein Leben lang quasi auf mich allein gestellt. Hilfe war ich nicht gewohnt.

„Ich mache Spaghetti…Bolognese…“, stottere ich nur.
 

„Ui Supi! Dann kann ich ja das Gemüse ja schon mal klein hacken!“, lachend betritt sie meine Küche und sucht sie die Utensilien dafür raus. „Willst du dich um die Nudeln und das Fleisch kümmern?“, fragt sie mich und lächelt mich an. Ich nicke und mache mich ans Werk.
 

Nach einer guten Stunde, haben wir es geschafft. Wir sitzen in meiner Küche und essen gemeinsam. Fast wie bei einem richtigen Date.

Ich glaube es ist wohl überflüssig danach zu fragen, ob du Wein willst“, sage ich und lächle sie verschmitzt an. Sie weiß ganz genau worauf ich hinaus will und grinst mich an. „Alkohol und ich…kein gutes Team.“ Ich muss bei ihrer Bemerkung lachen. Immerhin können wir über diesen Vorfall lachen. Das ist schon mal ein Anfang.

Nach dem Essen, mache ich noch ein Haufen Popcorn fertig und platzier mich neben Usagi auf die Couch, die es sich schon in einer Ecke gewaltig gemütlich gemacht hat. Ich versuche mich zu entspannen und konzentrier mich auf den Film. Die große Schale Popcorn steht genau zwischen uns, und als wir beide hinein greifen, berühren sich zufällig unsere Finger. Erschrocken schauen wir beide auf und schauen uns an. Ob sie es auch gespürt hat? Dieses Prickeln? Nein vermutlich nicht. Sie widmet sich nun voll und ganz dem Fernseher.
 

Nach ca. fast 2 Stunden ist der Film endlich vorbei. Und das Popcorn ist leer. Geschockt starren wir beide auf den Abspann. Usagi hatte am Ende geweint, und trotz einiger rührseligen Szenen, hat mich der Film…wie soll ich sagen? Ein wenig schockiert.
 

„Das war…..“
 

„…sehr viel Sex!“, vollende ich ihren Satz. Usagi räuspert sich und sagt: „Ich geh mal auf den Balkon…Ein wenig frische Luft schnappen!“
 

„Mach das ich spül mal das Geschirr!“, entgegne ich ihr.
 

„Soll ich helfen?“
 

„Nein!!!“, sage ich etwas zu schroff. „ich meine, du bist mein Gast: Also geh und entspann dich ein bisschen. Wir können uns ja noch gleich überlegen, ob wir noch was zusammen machen wollen, oder soll ich dich nach Hause fahren?“

„Nein, nein…ich würde gerne noch was mit dir unternehmen“, sagt sie hastig. Ich nicke ihr zu und gehe in die Küche. Ich muss mich dringend ablenken, so viel steht fest.
 


 


 

Gedanken verloren blicke ich zu den Sternen. Ich brauche dringend frische Luft, das ist mal klar. Ich fühle mich aufgewühlt und komisch. Nein, nicht die Tatsache das es sich in dem Film hauptsächlich nur um das eine ging verwirrt mich, nein, es ist die Tatsache das Mamoru und ich genau das getan haben und wahrscheinlich noch viel mehr, nur das wir uns nicht mehr daran erinnern. Na Gott sei Dank habe ich das Angebot, ein Glas Wein zu trinken, abgelehnt. Wer weiß was sonst noch passiert wäre. Momentan traue ich mir selbst nicht. Wir haben abgemacht das sich so etwas nicht wiederholen darf, und doch….habe ich Sehnsucht nach ihm. Jede Nacht habe ich diese Träume. Mamoru und ich. Wie wir….Oh je ich will gar nicht daran denken. Er fragt mich jedes Mal ob ich mich an irgendetwas erinnern kann. Ich kann ihm einfach nicht sagen, daß ich davon träume wie er mich berührt und liebkost. Das wäre zu peinlich! Ich bin ziemlich verwirrt. Ich weiß nicht was ich fühle und noch weniger weiß ich was ich will. Ich reibe mir die Schläfen. Mein Kopf dröhnt. Nur für einen kurzen Moment schließe ich meine Augen um sie etwas zu entspannen. Als ich sie wieder öffne, schaue ich in ein Gesicht…mit riesigen Mondsteinfarbenden Augen und einer goldenen Mondsichel auf der Stirn. Genau wie Luna, denke ich mir, bevor mir auffällt das dieses Wesen Flügel hat und in der Luft schwebt. Erschrocken weiche ich zurück. Das Wesen lächelt und schlackert mit den elfengleichen Ohren. Es macht seltsame Geräusche, was mich an eine Flöte erinnert die man in die Luft wirft. Es deutet mir näher zu kommen. Ohne zu wissen warum gehe ich dieser Aufforderung nach. Ich weiß nicht wieso, aber ich glaube nicht, das es mir was Böses will. Am Balkongeländer bleibe ich stehen und halte mich dort fest. Nur wenige Zentimeter trennen mich von dieser Fee, oder was auch immer sie sein mag. „Hallo du!“, begrüße ich sie. Und sie blinzelt ein paar Mal, lächelt dann aber. Ihre Haut leuchtet Saphirblau im Mondschein und ihr langes weißes Haar weht im seichten Abendwind. Ich bewundere ihre Flügel. Sie hält etwas in der Hand. Sie öffnet die kleine Faust. Ich schaue auf ihre Handfläche und sehe nur silbernen Staub. „Was ist das? Es sieht hübsch aus“, platzt es aus mir heraus. Plötzlich höre ich ihre wunderschöne Stimme im Singsang sagen: „Erinnere dich….“ Ich schaue ihr in die Augen. Hat sie mit mir gesprochen? „Erinnern? Woran denn?“ Sie lächelt kurz und ihre Worte treffen mich sanft und hüllen mich in ein wunderschönes Licht. „An die Liebe….An ihn…Ihr seid für einander geschaffen! Ihr seid die Rettung!“ Ehe ich was erwidern kann, und sie fragen kann was sie meint, pustet sie mir diesen silbernen Staub ins Gesicht. Ich fange an zu husten, entsetzt kralle ich mich an das Geländer fest und starre sie an. Unter einem bebenden Hustenanfall frage ich: „Was hast du mit mir gemacht?“ Ich sinke auf die Knie und höre sie nur sagen: „Erinnere dich!“ Danach falle ich…und sinke immer tiefer in die Schwärze meines Unterbewusstseins.
 


 


 


 

Ich werfe das Spültuch in den Wäschekorb im Schlafzimmer, und beschließe zu Usagi zu gehen. Ich habe mich einigermaßen wieder im Griff. Als ich ins Wohnzimmer schlendere, wandert mein Blick sofort zur offenen Balkontür. Ein heftiger Wind spielt mit der langen Gardine. Plötzlich stockt mir der Atem. Usagi liegt ohnmächtig auf dem Boden!

„Usako!“ rufe ich und stürme auf den Balkon. Ich überprüfe sofort ihre Vitalzeichen. Nur ohnmächtig. Vorsichtig hebe ich sie hoch und trage sie in mein Schlafzimmer. Sanft lege ich sie auf mein Bett. Ihr Körper scheint zu glühen. Ob sie Fieber hat? Ich hatte heute nicht den Eindruck, dass sie krank werden würde. Behutsam lege ich meine Hand auf ihre Stirn. Du tatsächlich. Sie hat Fieber. Ich decke sie zu. Was soll ich tun? Soll ich ihre Eltern anrufen? Ich beschließe zu warten. Selbst wenn sie die ganze Nacht über schlafen würde, würden ihre Eltern vermutlich denken, dass sie bei einer Freundin übernachtet. Leise schleiche ich mich aus dem Zimmer und schließe die Tür. Ich ziehe mich bis auf die Boxershorts aus und mache es mir auf der Couch bequem. Noch eine ganze Weile glotze ich in den dummen Fernseher, doch irgendwann werden meine Lider schwer und ich schlafe ein.
 

Irgendwann mitten in der Nacht wache ich auf. Irgendwie ist es kalt, und da merke ich das die Balkontür offen ist. Hatte ich sie offen gelassen? Plötzlich sehe ich eine Silhouette im Mondschein. Usagi…Sie steht auf dem Balkon. Langsam stehe ich auf und gehe auf sie zu. Im Türrahmen bleibe ich stehen. Sie steht mit dem Rücken zu mir. Ihre beiden langen Zöpfe wehen im Wind und ihr Kopf ist gen Himmel geneigt. Schaut sie sich die Sterne an? Oder was macht sie da? Ich beschließe das Schweigen zu brechen.

„Usako?“
 

Keine Antwort.
 

„Usagi? Alles in Ordnung?“, frage ich.
 

Immer noch keine Antwort.
 

Das ärgert mich doch ein bisschen. Ich trete hinaus auf den Balkon und bleibe nur wenige Zentimeter hinter ihr stehen. Wütend schnaube ich: „Bist du bekloppt? Du hast Fieber und stellst dich hier raus. So warm ist es auch nicht!“ Sie reagiert nicht, sondern starrt noch immer den Mond an. „Usagi!“, schreie ich sie an und packe ihren rechten Arm und drehe sie mit einem Ruck in meine Richtung, so das sie den Halt verliert und direkt in meine Arme fällt. Mit großen Augen starrt sie mich an. Ich weiß nicht aber irgendwas stimmt mit ihr nicht. Plötzlich füllen sich ihre Augen mit Tränen, die ihr heiß die Wangen runter laufen. Ich bin kurz über ihre Reaktion erschrocken, fange mich doch gleich wieder und streiche ihr mit dem Daumen die Tränen weg. „Was ist los?“, flüstere ich.

„Ich wusste das ich dich hier finden würde….“, wispert sie leise.
 

Ich bin verwirrt. Mich finden? Häh?
 

„Ich war die ganze Zeit hier, bei dir“, entgegne ich ihr. Sie sieht mich liebevoll an, dann stellt sie sich auf die Zehenspitzen und bevor ihre Lippen auf meine treffen, sagt sie: „Ich war aber nicht hier….Geliebter!“ Und dann küsst sie mich…….



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  InuKa93
2014-02-27T14:50:16+00:00 27.02.2014 15:50
Oh man ist das spannend! :o
Schnell weiter lesen. ^.^
Von:  Jupiterlove
2014-02-23T05:12:57+00:00 23.02.2014 06:12
Schreib bitte bitte weiter, die Geschichte berührt wirklich und ich bin gespannt wie Usa ihm nun alles erzählt <3


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