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Love ComplexX

Eine Story voller Romantik, Humor und Fantasie...
von

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ComplexX 7

An einem kalten Morgen war Shigure bereits auf den Beinen und kehrte die Herbstblätter, die von den Bäumen hinuntergefallen waren. Ständig seufzte er und fragte sich, wie es seinem Bruder sowie seinem Neffen in New York gehen würde? Ob sie zurechtkamen? Fragte er sich und blickte auf den grauen Himmel. Die schweren Wolken bedeckten die Sonne, die ihre Strahlen nicht ausbreiten konnte. So blieb es in der Stadt kalt und nebelig, was Shigure gar nicht gefiel. Er mochte den Winter. Alleine schon wegen dem gemütlichen Kotatsu, das jeden Winter aufgestellt wird. Auch dieses Jahr wurde er bereits organisiert und aufgebaut, so wie es sich das Oberhaupt der Familie Eiri gewünscht hatte.

„Shigure – bist du fertig mit dem Kehren?“ fragte sein Vater bereits aus dem Tempel und hustete dabei ein wenig. Shigure beeilte sich und erwähnte, dass er gleich fertig wäre.
 

„Oh Mann – Tatsuha ist eben ein Frühaufsteher – er wäre bestimmt schon fertig damit. Ach, ich vermisse dich Tatsuha…“ sprach er leise zu sich und lehnte den Besen an die Wand an. Danach ging er in den Tempel hinein und sah seinen Vater auf dem Boden sitzen. Die Morgengebete wurden ausgesprochen und im Tempel roch es nach frisch angezündetem Weichrauch. Shigure betrat den ruhigen Raum und erwähnte, dass er mit den Arbeiten bereits fertig wäre. Sein Vater schwieg anfangs. Seine Hände hatte er zusammen und sprach leise ein Gebet aus. Die Stille überkam Shigure und versuchte dabei geduldig zu bleiben.

„Gibt es Neuigkeiten?“ fragte Masato in den Raum und blickte dabei auf die große, goldene Buddha-Statue. Shigure setzte sich auf die Knie und berichtete von seinem letzten Telefonat mit Tatsuha. Beide wären gut gelandet und ihnen ging es ausgezeichnet.
 

Masato seufzte nur und ihm fiel jegliches Wort. Seine Enttäuschung gegenüber seinem jüngsten Sohn, Tatsuha, wäre viel zu groß. Alleine die Tatsache, dass er eine Beziehung mit einem anderen Mann hatte und ein Kind gezeugt hatte, konnte er schwer wahr nehmen. Wozu das Ganze? fragte er sich immer wieder und wollte für heute seine Ruhe haben.

„Du kannst gehen – für heute würde ich gerne in Ruhe gelassen werden…“ erwähnte er. Der Raum wiedergab seine Worte. Shigure blieb jedoch sitzen und blickte ihn an.

„Wieso bist du so enttäuscht von Tatsuha? Nur weil er ein Kind hat? Der Kleine macht doch keine Probleme – im Gegenteil – ohne ihm…“ bevor er weitersprach, unterbrach ihn sein Vater.

„Genug – ich will nichts von diesem Bengel hören. Alleine der Gedanke bereitet mir Kopfschmerzen. Was Tatsuha angeht – es reicht, wenn er weiß, wieso ich so reagiere. Und jetzt mach, dass du weg kommst…“ beendete Masato, worauf Shigure einfach nicht kapierte, wo das Problem wäre. Seufzend stand er aus seiner Sitzposition auf und verließ den Raum.
 

New York

Tatsuha der sich noch bei den Kitazawa-Brüdern aufhielt, sorgte gerade für das Abendessen. Die Küche war zwar nicht all zu groß, jedoch befand sich das nötigste, um ein schmackhaftes Gericht vorzubereiten. Während er sich dem Abendessen widmete, saß der kleine Sakuya auf der Couch und unterhielt sich mit Yuki, der noch mit verbundenen Augen auf dem Bett aufrecht saß.

„Sag einmal, Yuki – bist du auch Schriftsteller, wie meine Beiden Onkeln?“ fragte Sakuya interessiert, worauf Yuki ein wenig grinste.

„Wie kommst du auf die Idee?“ fragte er mit einer angenehmen Stimme.

„Weil du auch so viele Bücher hast – wie mein Onkel Uesugi – der hat ganz viele Bücher. Mein Papa liest nicht so viel. Er kocht lieber…“ erwähnte er, worauf Yuki anfangs nur nickte.

„Du hast mich durschaut, Kleiner. Ja ich bin Schriftsteller. Ich habe damals sehr viele Bücher geschrieben…“ erklärte er, worauf Sakuya ganz aufmerksam zuhörte.

In der Küche half Rei seinem Gast, Tatsuha, bei den Kartoffeln schälen. Tatsuha war in Gedanken versunken und hatte anfangs gar nicht wahr genommen, dass Rei sich bereits in der Küche befand.

„Hey, alles in Ordnung?“ fragte Rei und streichelte Tatsuha an der Schulter, worauf er ein wenig erschrak und sich für seine kurze Abwesenheit entschuldigte.

„Oh – tut mir Leid – bei mir ist alles in Ordnung. Ich hoffe, es macht nichts aus, dass ich meinen Sohn mitgenommen habe…“ erwähnte er, worauf Rei ein wenig lachte.

„Nein – ganz im Gegenteil. Er ist sehr nett und brav. Außerdem glaube ich, dass er und Yuki sich gut verstehen. Mach dir keine Sorgen, Tatsuha…“ erklärte er, worauf Tatsuha tief ausatmete.

Rei erzählte ihm, dass er seinen Bruder schon lange nicht mehr lachen gesehen hat, worauf Tatsuha nicht verstand auf was er hinaus wollte.

„Was ich damit sagen möchte ist, dass Yuki sich über euern Besuch bestimmt sehr freut. Ich glaube eine Abwechslung schadet ihm nicht…“ erklärte Rei und deckte dabei den Tisch, der sich zwischen Küche und Wohnzimmer befand. Tatsuha half ihm selbstverständlich und vertiefte das Gespräch.

„Das ist schön zu hören, jedoch wird ihm das alleine, nicht seine Sicht zurückgeben…“

„Das ist mir schon klar – deswegen habe ich mit seinem Arzt telefoniert. Er kennt einen guten Arzt, bei euch in Japan…“ erklärte Rei weiter und sah dabei seinen Bruder an, der sich mit Sakuya unterhielt.

„Wie darf ich das verstehen, Rei?“ fragte Tatsuha ein wenig verunsichert.

„Ich bitte dich, meinen Bruder mitzunehmen und auf ihn Acht zu geben…“ – Rei verbeugte sich und war fest davon überzeugt, dass dies eine Lösung wäre. Tatsuha blieb ein wenig überrascht und wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Alleine die Tatsache, dass sein Vater nicht gerade sehr begeistert sein wird. Wo sollte Yuki wohnen? – All dies ging ihm durch den Kopf und konnte so eine große Verantwortung gar nicht übernehmen.

„Rei – ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich meine natürlich möchte ich Yuki so gut es geht helfen, aber du musst wissen, dass ich nicht gerade wenige Probleme habe. Auch musst du bedenken, dass ich einen Sohn habe, der mich ebenfalls braucht und das nötige Geld verdiene ich bei meinem Vater…“ erklärte er, worauf Rei ihn in die Augen sah.

„Falls du Geld brauchst – ich habe Geld. Ich habe Jahre lange gespart, da es Yuki und mir nie besonders gut gegangen ist. Ich gebe dir das Geld aber bitte heile meinen Bruder…“ erwähnte er erneut, worauf Tatsuha erst einmal die ganze Sache verarbeiten musste.
 

Sakuya sowie Tatsuha verließen nach dem Abendessen deren Haus und begaben sich auf dem Weg zurück ins Hotel. Beide waren ganz dick angezogen. Sakuya war mit einem dicken Schal umschlungen. Seine grüne Haube hatte er ebenfalls aufgesetzt und gab seinem Vater die Hand.

Tatsuha wusste gar nicht, wie er mit der derzeitigen Situation umgehen sollte. Vielleicht würde er Uesugi um Hilfe bitten, jedoch wusste er nicht, ob dieser auf Rei´s Angebot einsteigen würde.

Sakuya bemerkte schnell, dass sein Vater etwas beschäftigte und sprach ihn darauf an. Während sie die eiskalte Gasse entlang gingen, kamen sie ins Gespräch.

„Bist du traurig?“ fragte Sakuya zu Beginn, worauf Tatsuha ihn beruhigen konnte.

„Nein, mein Sohn. Mir geht es gut. Nur irgendwie erwarten alle ganz viel von mir und ich weiß nicht, was ich machen soll. Immerhin hab ich eigene Sorgen…“ erklärte, worauf Sakuya ihn seine Hand ganz fest drückte.

„Das ist, weil sie sich auf dich verlassen, Papa. Sie vertrauen dir und sehen, dass du ein lieber Mensch bist…“ fuhr Sakuya fort und lächelte dabei. Diese Worte waren verständlich, jedoch wusste Tatsuha trotzdem nicht weiter.

„Sag einmal Sakuya…- was würdest du davon halten, wenn Yuki mit uns nach Tokyo kommen würde?“ frage er und blieb stehen, worauf Sakuya dies ebenfalls tat.

„Yuki? Meinst du diesen Yuki Kitazawa?“ frage er nochmals nach, worauf Tatsuha nickte.

„Das wäre schön. Er ist sehr, sehr nett und auch sehr witzig. Außerdem hat er gesagt, dass ich eine große Hilfe für ihn bin…“ erwähnte er ganz stolz, worauf Tatsuha grinste.

„Tatsächlich? Hat er das? – also würde es dich nicht stören, wenn Yuki mit uns mitkommen würde? Auch wenn wir alle drei in einer Wohnung leben?“ fragte er und duckte sich zu seinem Sohn, der aus der Freude gar nicht mehr heraus kam. Er schüttelte dabei den Kopf und würde sich darüber sehr freuen.

„Bleibt er bei uns, für immer?“ fragte Sakuya unschuldig, worauf Tatsuha ihn am Kopf streichelte.

„Nein mein Kleiner – er kommt mit uns nach Tokyo, wegen seiner Augen. Wie du bestimmt weißt, sieht er nichts und sein Arzt hat gemeint, dass die Therapie bei uns in Japan besser wäre. Somit hat sich das so ergeben…“ erklärte Tatsuha, worauf Sakuya jetzt den Zusammenhang verstand. Seine Freude hielt sich in Grenzen, denn das würde bedeutet, dass Yuki wieder zurück nach Amerika müsste, sobald er gesund wäre. Tatsuha erkannte sofort das traurige Gesicht seines Sohnes und erklärte ihm, dass sie bestimmt eine schöne Zeit haben werden. Sakuya nickte auf diese Aussage und Beide gingen weiter, bis sie letztendlich ihr Hotel erreichten.
 

Während Tatsuha Zeit mit den Kitazawa´s verbrachte, um besonders Yuki, zu unterstützen, befand sich Uesugi auf einer Veranstaltung für berühmte Autoren. Uesugi nahm sich einiges an Lesebedarf, da anscheinend die Autoren ihre neuen Bücher vorstellten. Um zu wissen, auf welchem Thema sich die beruhten, ging er von Stand zu Stand.

Während er an einem Stand stehen blieb und sich den Titel durchlas, konnte er nicht fassen, wie man auf so ein Thema kommen konnte.

„Gezieltes Verlangen – klingt ja nach einem Lüstling…“ murmelte Uesugi leise vor sich, bis jemand ihn an die Schulter klopfte.

„Lüstling? – nur weil ein Autor so einen Titel vergibt, bedeutet, das noch lange nicht, dass er ein Lüstling sei…“ erklärte eine tiefe und doch freundlich Stimme. Uesugi erschrak sich anfangs, jedoch sobald er sich umdrah sah er sich diese Person, von unten nach oben an. Er war ziemlich groß und sehr elegant gekleidet. Seine grauen-schimmernden Haare gaben ihn, das gewisse Etwas, worauf Uesugi aufmerksam wurde. Natürlich blieb Uesugi entspannt und hob ein wenig die Augenbrauen.

„Und Sie sind?“ fragte er, worauf der fremde Mann ihn anlächelte und sich anschließend vorstellte.

„Ich bin Usami Akihiko und zufällig der Autor dieses Buches…“ erklärte er, worauf Uesugi ganz erstaunt war. Er musste feststellen, dass dieser Mann gar nicht aussah, wie ein Lüstling.

„Tatsächlich? – was für ein Zufall. Der Titel klingt ja sehr vielversprechend. Eine Romanze?“ fragte Uesugi interessiert, worauf Usami nickte und sich ein Buch nahm.

„Könnte man so sagen. Eine unerwiderte Liebe zwischen zwei Männern…“ setzte er hinfort, worauf Uesugi jegliches Kommentar fehlte.

„Unerwiderte Liebe zwischen zwei Männern? – einer davon wird wohl seinen Grund haben…“ erklärte Uesugi, worauf Usami nach seinen Namen fragte.

„Wenn Sie schon so eine Aussage über das Buch haben, wieso lesen Sie es einfach nicht? Wie war Ihr Name? – ich glaube, Sie haben sich noch gar nicht vorgestellt…“ stellte Usami fest und legte das Buch wieder zur Seite. Uesugi entschuldigte sich für seine Manieren und stellte sich anschließend vor.

„Uesugi Eiri – ich schreibe Romane. Daher hat mich dieser Titel ein wenig in Verwirrung gebracht…“ erklärte er, worauf Usami ein grinste.

„Verstehe – ich denke, Sie wären nicht so verwirrt, wenn Sie es lesen würden. Ich versuche meinen Lesern andere Welten zu öffnen. Außerdem stehe ich dazu, dass mir Männer gefallen und ich sehe nicht ein, wieso eine Person dies verheimlichen sollte. Ein Mensch sollte dazu sehen, was er ist…“ erklärte er, worauf Uesugi erneut erstaunt war, wie dieser Kerl einfach so frei in der Öffentlichkeit darüber sprechen konnte. Uesugi respektierte seine Einstellung, jedoch wollte er gar nicht so tief ins Thema greifen. Ihn hatte jede glich nur der Titel interessiert.
 

„Dürfte ich Sie auf ein Kaffee einladen?“ fragte Usami höflich und hoffte auf eine positive Antwort. Uesugi seufzte nur und gab sofort bekannt, dass er nicht an Männern interessiert wäre. Überrascht blickte in Usami an und konnte sich sein Lachen kaum verkneifen.

„Nur weil ich Sie auf ein Kaffee einlade, bedeutet das nicht gleich, dass ich mit Ihnen ausgehen möchte. Es handelt sich doch nur um ein Kaffee…“ erklärte er weiter, worauf Uesugi trotzdem skeptisch war.

„Solange es nur beim Kaffee bleibt, habe ich nichts dagegen…“ antwortete Uesugi und seufzte anschließend. Usami bedanke sich dafür und würde diesen Abend Zeit haben, womit Uesugi einverstanden wäre. Anschließend tauschten Beide ihre Nummern aus und würden diesen Abend vor dem Kaffeehaus verbleiben. Usami freute sich und hob an seinem Handy ab, das ganz bereits geklingelt hatte.

„Hier Usami…“ sprach er und hielt sich dabei ein Ohr zu, da es immer mehr Personen auf der Veranstaltung waren, die kreuz und quer sprachen.

„Oh – Takano – was kann ich für dich tun, Bruderherz?“ fragte er ins Telefon und hörte auch schon die mies gelaunte Stimme, seines Bruders.

„Nenn mich nicht Bruderherz. Takano reicht vollkommen. Hör zu – ich muss diesen Abend arbeiten, da wir ein wichtiges Projekt bis morgen fertig haben müssen. Könntest auf Hiro aufpassen?“ fragte Takano. Das Rauschen seiner ausgehauchten Zigarette, war am Telefon zu hören. Usami würde liebend gerne auf den kleinen Rotzbengel aufpassen, jedoch hatte er diesen Abend selbst keine Zeit, um Babysitter zu spielen. Wenn es um Hiro, seinen Neffen, ging – war Usami der erste, der sich darum kümmerte.

„Heute geht es wirklich nicht, Takano. Ich habe heute schon etwas vor. Wieso fragst du nicht unseren Alten?“ fragte Usami, worauf Takano dies lieber vermeiden wollte.

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass Vater Zeit für seinen Enkel hätte, wenn er nicht einmal Zeit für seine Söhne hat? – ist egal – kann man nichts machen, dann nehme ich ihn in die Arbeit mit...“ erklärte er und legte daraufhin auf. Usami fand dies ein wenig unhöflich, jedoch hatte er Verständnis für das miese Verhalten seines jüngeren Bruders.
 

Die Familie Akihiko bestand aus Kouske Akihiko, Leiter einer Spielfabrik, die sich hauptsächlich mit der Produktion von Plüschtieren befasste. Diese Firma leitete er seit Generationen und würde sie auch eines Tages seinen Beiden Söhnen, Usami und Takano übergeben, wenn sie nicht so dickköpfig wären. Als Takano gerade erst einmal sechs Jahre alt war, ließ sich Kouske von seiner Frau scheiden und sorgte für seine Beiden Söhne alleine. Usami sowie Takano wurden schnell erwachsen und selbstständig, was dazu führte, dass sie wenig Zeit mit ihrem Vater verbrachten. Auch passierte ein Wunder in dieser Familie und zwar wurde Takano, der jüngste der Brüder, Vater eines Sohnes namens Hiro. Auch hier hatte die Ehe nicht ganz geklappt und Takano übernahm die Verantwortung für seinen kleinen Sohn. Usami war ein stolzer Onkel geworden, der eigentlich viel Zeit mit Hiro verbachte. Wenn Takano länger arbeiten musste, spielte Usami den Babysitter, da auch er eine kindliche Seite hatte. Alleine, dass sein Luxushaus ein Paradies voller Teddybären war, verblüffte Hiro sowie Takano.

Zurück bei Usami, der sich bereits auf sein Date mit Uesugi freute, befand sich in seinem roten Luxuswagen und würde einen kurzen Abstecher zu seinem Bruder machen, der in einer großen Wohnung lebte. Im dritten Stock angekommen, betätigte er die Klingel, und hörte schon die niedliche Stimme des kleinen Hiros.

„Ich kommeeee…..“ schrie er laut und man konnte dabei seinen lauten Schritte hören.

„Wer ist da?“ fragte er, bevor er die Tür aufsperrte.

„Dein Onkel Usami…“ erwähnte er, worauf ihn Hiro sofort an seiner Stimme erkannte.

„Onkel Usami – was machst du hier?“ fragte er, worauf Usami anschließend hineinkam und seinen Mantel aufhängte.

Er hörte schon, wie Takano telefonierte und dies nicht gerade mit einem angenehmen Ton.

Während er vor sich hin diskutierte, nahm Usami auf der großen Ledercouch, Platz und machte es sich bequem. Hiro setzte sich neben ihn und hatte ein Buch in den Händen, worauf Usami gleich aufmerksam wurde.

„Oh – liest du ein neues Buch?“ fragte er, worauf Hiro nickte und sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Der kleine war für sein Alter ganz schön erwachsen, dachte sich Usami, das nur an seinem Vater liegen konnte.

„Heute muss ich mit Papa mit in die Arbeit…“ erwähnte Hiro. Usami war diesbezüglich bereits informiert und wusste, dass es keinen Spaß macht, Papa bei der Arbeit zuzusehen.

„Wieso kann ich nicht zu dir, Onkel Usami?“ fragte Hiro und schmollte dabei. Usami hasste diese lieben und knuddeligen Gesichtsausdrücke seines Neffen.

„Hör zu mein Kleiner – Onkel Usami hat heute einen ganz, ganz lieben reizenden Mann kennengelernt, den Onkel Usami natürlich näher unter die Lupe nehmen möchte. Verstehst du?“ erklärte Usami, worauf Takano deren Gespräch überraschenderweise unterbrach.

„Dein Onkel hat ein Date, mit einem Mann und hat somit keine Zeit für dich. Daher kommst du heute mit mir in die Firma mit. Ende der Diskussion.“ erklärte Takano und zündete sich dabei eine Zigarette an. Usami fand diese Aussage ein wenig boshaft, jedoch versuchte er es nicht persönlich zu nehmen.

„Dein Vater ist heute wieder mit dem falschen Fuß aufgestanden oder?“ fragte Usami, worauf Hiro nur nicken konnte.

„Ich glaube, er hat, das war ihr Erwachsenen „Stress“ nennt…“ erwähnte Hiro, worauf Usami lachen musste. Während der Kleine Neffe an seinem Buch weiter las, ging Usami in die Küche, wo sich Takano befand und sich eine Tasse aus dem Schrank holte.

„Willst du Kaffee?“ fragte Takano mit seiner Zigarette im Mund. Usami konnte dieses Angebot schwer ablehnen und würde sich über ein Kaffee freuen.

„Wegen heute, tut es mir Leid, Takano…“ erwähnte er nochmals, womit Takano Verständnis hatte.

„Schon in Ordnung. Eigentlich hätte ich heute einen freien Tag gehabt, aber uns ist ein Zeichner ausgefallen somit muss ich eingreifen und mit der Redaktion sprechen, da wir das Projekt bis morgen fertig haben müssen. Es ist momentan ein komplettes Chaos im Büro. Hiro ist noch dazu sauer auf mich, weil er mit mir mitkommen muss und ich ihm eigentlich versprochen habe, dass wir ins Museum gehen. Daraus wird wohl nichts…“ erwähnte er, was Usami nur zu gut kannte.

„Also, wenn ich ein Kind wäre, wäre das Museum das Letzte, das mich interessieren würde. Aber jedem seins. Du wirkst ein wenig gestresst. Hat das etwa mit dem Telefonat von vorher zu tun?“ fragte Usami und schenkte sich ein wenig Milch in seinen Kaffee, das ihn Takano zubereitet hatte.

„Ach das – es war nur Mariko…“ erwähnte er.

„Deine Ex-Frau? - was wollte sie diesmal?“ fragte Usami und fügte Zucker zu seinem Kaffee hinzu.

„Wie immer, möchte sie wissen, wie es Hiro geht und an welchen Feiertagen sie ihn hat. Ich habe ihr gesagt, dass er Weihnachten bei mir bleibt, da uns Vater bereits eingeladen hat. Und du weißt, wie Vater reagiert, wenn nicht ALLE dabei sind…“ erwähnte er, was Usami zu gut kannte.

„Oh ja – kenne ich all zu gut. Naja lass dich von ihr nicht ärgern…“ fuhr Usami fort, was Takano sowieso nicht zu lies.

„Und du hast eine neue Flamme?“ fragte Takano und dämpfte dabei seine Zigarette ab. Usami grinste und würde nicht behaupten, dass dies seine neue Flamme wäre.

„Ich sage es mal so – er ist ein sehr netter Kerl, von dem ich alle Bücher gelesen habe.“ Erklärte er, worauf Takano versuchte den Schriftsteller zu erraten. Immerhin kannte er seinen Bruder und durchschaute seinen Geschmack gut. Einige Autoren waren ihm bekannt, jedoch versagte er bereits bei den ersten drei Vermutungen.

„Yuki Eiri – ist sein Künstlername. Sein wahrer Name ist Uesugi Eiri. Wieso er sich Yuki genannt hat – hab ich kein blasen Dunst. Aber vielleicht verratet er es mir ja heute…“ erklärte Usami. Takano nickte nur leicht und freute sich für seinen Bruder.

„Gehst du etwa nicht aus, Takano?“ fragte Usami neugierig, worauf Takano die Augen verdrehte.

„Wenn du mir meinen Tag verlängern könntest – liebend gern. Aber momentan ist dies unmöglich, weil Hiro Hilfe in der Schule braucht, noch dazu spiele ich Mutter und Vater gleichzeitig. Dann die Elterngespräche in der Schule und und und…“ erklärte er, was sich gar nicht gesund anhörte. Wie gerne würde ihn Usami unterstützen, jedoch wollte er sich mit der Tatsache, Verantwortung für einen kleinen Jungen, noch nicht zu eng befassen. Zum Glück waren die Chancen, dass er ein Kind auf die Welt setzte, ziemlich gering.

„Na gut, Familie – ich werde mich dann langsam auf dem Weg machen. Möchte noch ein paar Blumen besorgen…“ erwähnte Usami und begab sich in Richtung Vorzimmer, wo er seinen Mantel hängen hatte. Takano begleitete ihn und lehnte sich an die Wand an. Mit verschränkten Armen wünschte er ihm viel Glück und einen schönen Abend, was Usami natürlich, als sehr nett empfand.

„Sehr aufmerksam von dir, Bruderherz. Das Glück ist hoffentlich an meiner Seite und ein schöner Abend, wird es bestimmt. Lass dich nicht ärgern und sie zu, dass du heute nicht allzu lange in der Arbeit verbringst…“ erwähnte Usami und richtete sich seinen Schal. Takano nickte nur auf diese Aussage und rief seinen Sohn her, der sich verabschieden sollte.

„Hiro begib dich sofort ins Vorzimmer und verabschiede dich von deinem Onkel…“ rief er laut, worauf der kleine Hiro auch schon kam. Mit kleinen Schritten ging er zu seinem Onkel und hoffte ihn bald wieder zu sehen, was Usami ihn auch versprach.

„Sei brav Kleiner und ärgere deinen Vater nicht. Na dann meine Lieben – man hört sich…“ sprach Usami und verließ die Wohnung. Für Takano und Hiro wartete bereits ein anstrengender Abend, worauf Beide keine Freude hatte, jedoch war dies unvermeidlich.
 

Ende Kapitel 7



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