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I see fire

Tauriel x Thranduil
von

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Chapter 2


 

“Once you had put the pieces back together,

even though you may look intact,

you were never quite the same as you'd been before the fall.”

― Jodi Picoult
 

Tauriels Sicht
 

Nun sprecht ihr in Rätseln, hatte sie das wirklich gesagt? War das alles was über ihr Lippen gekommen war. Vermutlich, denn neben sich hörte sie kein Wort, kein Laut, Thranduil schwieg und das wohl zurecht.
 

Nun, jedenfalls zurecht für ihn. Innerlich tobte sie, es hatte Jahre gedauert diese perfekte Maske aufrecht zu halten und was hatte es ihr am Ende gebracht - nichts. Nichts als Trauer, Schmerz und Wut und zu ihrem Bedauern war es die Wut die sie antrieb.
 

Doch hatte sie nicht mehr verdient als das, ein kleines Stück vom Kuchen das man ihr niemals gereicht hatte. Die Elbin schlug kurz die Augen nieder, verbannte das Angesicht des Waldes und die leuchtenden - jedoch in Frost ertrunken Augen Thranduils. Damals, sie konnte sich besser daran erinnern als irgendjemand sonst, auch wenn sie damals noch so jung gewesen war. Jung - und nicht in der Lage sich selbst zu verteidigen und vor allem nicht ihre Eltern. Nein, ihre Eltern hatten nicht das Glück gehabt gerettet zu werden, sie waren tot - gegangen für immer.

Der Schmerz über diesen Verlust brannte in ihrem Herzen - lichterloh.
 

In all den Jahren die sie jetzt schon an Hofe lebte hatte sie es nie vergessen, konnte es nicht vergessen denn in den Träumen - die sie eigentlich nicht haben dürfte - glommen die Flammen, leckten an ihrem Körper und sie hörte nur noch die Schreie ihrer Eltern. Ja sie waren für Tauriel gestorben, hatten ihr Leben für ihres gegeben. Die Schuld die auf ihren Schultern lastete war enorm, nicht die Schuld die ihre Eltern ihr auferlegt hatte, es war allein die Schuld die sie sich selbst aufbürdete.
 

"Du bist in Gedanken," hörte sie die seidig weiche Stimme Thranduils der sich jetzt viel näher anfühlte als es gut war. Nicht gut für sie und noch weniger gut für ihn selbst. Das wusste sie. Er war damals schon König gewesen als sie in ihren viel jüngeren Jahren an den Hof gebracht worden war. Niemals war es einfach gewesen, auch wenn Legolas - der wahre Sohn des Königs ihr immer zur Seite gestanden hatte. Er war ihr Bruder, ihr Freund ihre Stütze gewesen, schon immer und es würde immer so sein. Doch den einzigen Wunsch den sie in ihrem Herzen gehabt hatte war noch nicht erloschen. Er war gedämpft versteckt unter den vielen Riegeln den sie ihm vorgeschoben hatte.
 

Doch es war schwer, es war schwer zu vergessen, schwer sich nicht nach dem zu sehen was nicht hatte sein dürfen. Doch sie wollte nicht weiter abdriften, diese Gedanken war dunkel und sie hatte beschlossen sich davon nicht mehr in die Schatten ziehen zu lassen. Doch jetzt, wo sie beide allein hier standen war sie fast gewillt diesen Schatten nachzugeben.
 

Doch sie wusste das er eine Antwort erwartete, "Ihr seid es ebenfalls."
 

Ein wirklich lahmer Versuch ihn zufrieden zu stellen - das wusste sie, genau wie sie wusste das er es nicht dabei belassen würde. Das sie sich einst so nah gewesen waren hinterließ bittere Spuren in ihren Gedanken die sich viel tiefer zogen als sie es wollte.
 

"Warum beantwortest du jede meiner Fragen mit einer Gegenfrage - fällt es dir so schwer dir eine Antwort auszudenken?"
 

Sie hasste es, sie hasste es das er wusste auf welche Knöpfe er drücken musste, damit sie sich verletzt fühlte - oder viel eher provoziert.
 

"Wollt ihr damit sagen das ich euch belügen soll?" antwortete sie gefasst, auch wenn ihre Stimme ein wenig zitterte.
 

Das unmerkliche Zucken in seinem Gesicht zeigte ihr das er das Zittern bemerkt hatte. Sich jetzt dafür selbst zu bestrafen war sinnlos, Thranduil war König - er wusste genau was er tat vor allem wenn er mit anderen kommunizierte.
 

"Ich wollte lediglich eine Antwort," fügte besagter hinzu und drehte sich ein wenig, so dass er sie ansehen konnte. Tauriel wollte sich nicht anstarren lassen, sie wollte seinen Blicken am liebsten entgehen, doch das hätte Schwäche bedeutet und sie wollte ihm zeigen das sie keinesfalls schwach war, das er nicht dafür verantwortlich war wie es ihr ging. Dennoch, war dieser Gedanke eine Lüge.
 

Sie hatte ihn nie in der Vaterfigur gesehen die er gespielt hatte, sie hatte diese Bindung nur zu Legolas, auch wenn dieser sich im Moment etwas merkwürdig verhielt. Doch Thranduil, er war immer ein Fels in der Brandung für sie gewesen und er hatte sie nie so behandelt als wäre sie weniger wert als sein wahrer Sohn. Jedoch war diese Behandlung vorbei- für immer.

Die Luft um sie herum fühlte sich falsch an, sie war zu warm für diese Jahreszeit und als sie die Augen wieder öffnete konnte sie nicht umhin ihm in die Augen zu sehen. Diese tiefen Seen , was hätte sie dafür gegeben zu sehen was dahinter verborgen liegt, doch dies hatte er nie mit ihr geteilt.
 

"Was soll das?" fragte sie leise, senkte aber für keinen Moment den Blick. Auch wenn sein Blick so unterkühlt und distanziert wirkte so sah sie immer noch das versteckte bekannte Funkeln. Es war nicht verschwunden, doch das würde es- schon bald. Tauriel hasste es, hasste es wie er sich verändert hatte seit er den Zwergen seine Hilfe verweigert hatte. Es war nicht rechtens gewesen und so sehr Tauriel auch versucht hatte ihn umzustimmen, um so mehr hatte er sich vor ihr zurückgezogen.
 

"Ihr wisst genau so gut wie ich das dies ihr eine sinnlose Unterhaltung ist." fügte sie nicht weniger selbstbewusst hinzu und wartete auf eine Reaktion in seiner Haltung, ein Zeichen nur ein kleiner Wink - doch nichts davon geschah.
 

"Du und ich haben nie sinnlose Unterhaltungen geführt, Tauriel."
 

Allein die Art wie er ihren Namen aussprach ließ sie innerlich erschaudern. Dieses Spiel das sie spielten war gefährlich und sie wusste nicht wie sie diesem ganzen Chaos weiter entkommen sollte. Doch nun wirkte er so vertraut und ehrlich wie er es im Thronsaal nie war. Die Stimmung dort war frostig und eingefahren und er verhielt sich als gehöre im die Hälfte dieser Welt, warum fühlte sie sich jetzt so anders.
 

"Das liegt in der Vergangenheit, ich dachte das wäre euer Wunsch gewesen als ihr mich aus euren Gemächern geworfen habt nur um mir vorzuwerfen das ich nicht in der Stellung bin eure Pläne in Frage zu stellen," antwortete sie jetzt ein wenig bissiger und ihr Hand ballte sich kurz zur Faust, "und DAS ohne Kleidung am Leib."
 

Das kurze Lächeln das über sein Gesicht wanderte erschreckte und berührte sie gleichermaßen. Nachdem das passiert war hatte sich Tauriel von ihm ferngehalten, hatte nur noch zu den Besprechungen den Thronsaal betreten und ihn danach sofort wieder verlassen. Es war das erste und einzige Mal das sie ihn so außer sich erlebt hatte, dabei hatte sie nur eindringlich darauf hingewiesen das sich die Zwerge als praktische Verbündete erweisen würden und er diese Tatsache einfach abgetan hatte - als wäre sie nichts. Dann hatte sie noch einige belanglose Sätze gewechselt an die sie sich nicht mehr genau erinnern konnte, denn danach hatte in seinen Augen ein Sturm getobt aus Wut und Verachtung und er hatte sie einfach vor die Tür gesetzt.
 

Also warum lächelte er jetzt?
 

"Amüsiert euch das?" fügte sie jetzt mit härterer Stimme hinzu und in ihren Augen mischte sich Wut mit Verletzlichkeit.
 

"Das tut es nicht, das müsstest du besser wissen als sonst jemand."

Wie wahr, sie hatte Seiten an ihm gesehen die wohl niemand sehen würde. Doch sie hatte alles für sich behalten, es bewahrt wie einen Schatz den sie nicht hatte hergeben wollen.

"Warum lächelt ihr dann?"
 

Thranduils blinzelte und seine dichten Wimpern verdeckten den Schneesturm seiner Augen.

"Warum bist du nicht zurückgekommen?"
 

Jetzt war es Tauriel die blinzelte, sie war, nun wie hätte sie es am Besten beschreiben können, verwundert, sehr verwundert. War das wirklich die Frage die ihm auf der Zunge gelegen hatte. Es rang um Fassung und fand sie einige Augenblicke später wieder. Es war als würde der Wald und die Tiere darin aufhören zu Atmen. Eine drückende Stille legte sich über die Terrasse

"Ich dachte nicht das es euer Wunsch ist das ich zurück komme."
 

Nun war es Thranduil der etwas aus der Fassung kam und es war an Tauriel zu Lächeln. Eigentlich war es wirklich unmöglich diesen König zu einer anderen Emotion als Überheblichkeit oder Zorn zu bewegen- doch sie hatte es geschafft. Doch vergeben würde sie ihm deshalb nicht. Auch wenn er jetzt das Lächeln sachte erwiderte
 

"Ich sollte jetzt gehen," sagte sie ruhig aber bestimmt, "wir werden morgen den nördlichen Wald überprüfen."
 

Mit diesen Worten verneigte sie sich kurz und verließ dann ohne ein weiteres Wort oder eine Antwort abzuwarten den König. Sie befürchtete, hätte sie sich noch länger dort aufgehalten wäre sie vermutlich der schweigenden Aufforderung nachgekommen die in seinen Worten lag.
 

Doch jetzt da sie ihm den Rücken zuwandte sah sie nicht sein Gesichtsausdruck der nun fast Sehnsucht glich.



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