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Geliebter Dämon

von

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Öffne deine Augen

Hallöchen, meine lieben Leser,
 

ja, ja, ´gut Ding weil Weile haben` ist offenbar auch mein Hauptmotto. Dafür hab ich die Story jetzt Kapitelmäßig fertig. Es kommt nun definitiv nur noch der Prolog. Wer meine Fanfic schön verfolgt hat, weiß dann wohl auch, was dort noch passiert.
 

Ansonsten kann ich nur noch viel Spaß beim Lesen wünschen, So, here we go:
 

Rijan seufzte schwer und zog Tensaiga aus der Scheide. Sie betrachtete das einfache Schwert, dass doch die Macht über Leben und Tod innehielt. Seltsam, dass etwas so Unscheinbares so wertvoll sein konnte. Sie richtete sich etwas auf und schwang es probehalber. Sie wollte wissen, wie es sich anfühlte. Ob etwas in ihr geschah, wenn sie Tensaiga führte. Ob es sich anders anfühlte als ihr eigenes Schwert. Irgendwie hatte sie das erwartet. Doch während sie das Schwert schwang, passierte überhaupt nichts. Es löste keine neuen Gefühle in ihr aus.

Sie seufzte erneut und schüttelte ihren Kopf. Wie dumm sie doch war. In ihr hatten in den letzten Minuten derartig viele Gefühle gewütet, dass sie nicht glaubte jemals wieder etwas fühlen zu können. Sie betrachtete Sesshoumaru und warf Tensaiga achtlos zur Seite. Langsam verschränkte sie die Arme auf seiner Brust und legte ihren Kopf darauf. Nein, sie konnte ihn nicht verlassen. Wenn die Flammen alles niederbrennen wollten, bitte, ihr war es Recht. Es spielte einfach keine Rolle mehr.

"Was hättest du an meiner Stelle getan?", fragte sie leise und wartete entgegen jeder Logik darauf, dass er zu ihr sprach. Dass etwas in ihrem Inneren, ihr sagte, was sie tun sollte. So wie sie vorhin gewusst hatte, dass er nie gewollt hätte, dass sie Tetsu an seiner statt getötet hätte. Dieses Gefühl hatte sie überrascht und doch war ihr klar gewesen, dass es genau sein Wille gewesen wäre. Er hatte in ihr nie eine Mörderin gesehen. Er würde es ihr wohl auch jetzt noch nicht glauben. Und doch ... sie selbst kannte die Wahrheit dieser Worte. Sie wäre dazu fähig. Sicher, es bedurfte bei ihr schon extremer Umstände um sie zur Mörderin werden zu lassen, doch die Anlage war in ihr vorhanden. Ein bisschen ängstigte sie das.

Und während sie über all das nachdachte, darüber warum sie fähig war zu töten, weshalb ihr das aber nie zuvor bewusst gewesen war, während all dieser Gedankengänge schien es plötzlich, als wüsste sie wieder, was Sesshoumaru wohl gemacht hätte. Deutlich konnte sie die Antwort in ihr selbst fühlen. Ein Laut bildete sich in ihrer Kehle, von dem sie nicht gedacht hätte, dass sie ihn je wieder von sich geben würde. Richtig, Tensaiga.

Um dieses vermaledeite Schwert war es die ganze Zeit gegangen. Und warum hatte Tetsu es haben wollen? Weil es Leben schenken konnte. Bei Gott, wie hatte sie das vergessen können? War sie denn wirklich so dumm?

Sie blickte sich um. Wo hatte sie Tensaiga hinbefördert?

Rijan erblickte das stählerne Schwert etwas weiter abseits. Es lag im Dreck. Schnell stand sie auf und holte es. Die Lösung war so einfach. Sie hatte die ganze Zeit vor ihrer Nase gelegen und doch war es ihr unmöglich gewesen, die Antwort zu erkennen.

Sie ging zurück zu Sesshoumaru und begann erst dort zu verstehen, dass Tensaiga durchaus die Lösung ihres Problems war, sie jedoch keine Ahnung hatte, wie man es benutzte. Sie hatte Sesshoumaru nie danach gefragt, wie genau Tensaiga wirkte. Was musste man tun, um die Macht, die darin wohnte, freizulegen? Sie verfluchte sich selbst. Sie hätte etwas mehr Interesse an den Tag legen sollen. Alles was sie wusste war die Tatsache, dass sie Dank dieses Schwertes lebte, wie genau das funktioniert hatte, wusste sie jedoch nicht.

Nun, es half ja alles nichts. Sie würde es eben herausfinden müssen. Irgendwie musste das ja zu schaffen sein. Sie begann damit, das Schwert still über Sesshoumaru zu heben. Sie schloss die Augen und wünschte sich von ganzem Herzen, dass er wieder lebte. Eine Weile verharrte sie so, ehe sie vorsichtig ein Auge öffnete. Nichts war geschehen. Sie fluchte leise. Gut, ein Versuch war es jedenfalls Wert gewesen. Offenbar lag Tensaigas Macht aber nicht darin, Wünsche zu erfüllen.

So schnell gab Rijan jedoch nicht auf. Sie hob das Schwert in die Luft und befahl ihm Sesshoumaru wieder zum Leben zu erwecken. Das Ergebnis davon war, dass sie nun auch wusste, dass Tensaiga auf Befehle noch viel weniger hörte. Ratlos betrachtete sie da Schwert in ihren Händen.

"Das darf doch nicht wahr sein. Ich besitze ein Schwert, dass Leben retten kann und weiß nicht, wie man es benutzt." In ihre anfängliche Begeisterung begann sich Furcht zu mischen. Was, wenn sie Tensaiga nicht in Betrieb setzen konnte? Was sollte sie dann tun?

Leicht hysterisch begann sie irgendwelche Zeichen in die Luft zu zeichnen. Sie versuchte es mit Seele, Leben und Magie. Sie zeichnete noch andere Wörter, doch auch dabei geschah nichts. Konnte es sein, dass Tensaiga eine andere Sprache sprach? War es möglich, dass Hundedämonen eine eigene Sprache hatten? Was dann? Sie konnte das unmöglich wissen. Sie bekämpfte die Panik in ihr. Nein, es gab keine Möglichkeit, dass sie heute versagte. Sie hatte bereits alles falsch gemacht, was falsch zu machen war. Dieses eine Mal würde sie es richtig machen. Sie konnte das, sie wusste es. Sesshoumaru hatte ihr einen Teil von sich selbst gegeben, vielleicht musste sie sich nur mehr konzentrieren. Die Antwort lag bestimmt in ihr selbst begraben. Sie lauschte angestrengt, versuchte sich an jeden noch so kleinen Hinweis zu erinnern, doch abermals musste Rijan feststellen, dass da einfach nichts war. Sie wusste einfach nicht, wie man dieses verfluchte Schwert benutzte.

"Okay, Tensaiga..." Sie versuchte sich nicht allzu lächerlich vorzukommen, während sie mit einem Schwert sprach. "... du bist doch ein Teil von seinem Vater und da er das ja ebenfalls ist, müsstet ihr doch irgendwie identisch sein Du willst doch bestimmt, dass es ihm wieder gut geht?" Gespannt hoffte sie auf eine Reaktion. Doch nichts geschah. Es glühte nicht, es bewegte sich nicht, es geschah einfach überhaupt nichts. "Komm schon, das kann nicht das Ende sein.", flehte sie und überließ sich der Panik in ihr. Von dieser geleitet, schwang sie das Schwert so dicht sie nur konnte über seinen Körper. Einen Moment befürchtete sie ihn damit zu verletzen, doch Recht schnell wurde ihr wieder bewusst, wie unsinnig eine solche Befürchtung doch tatsächlich war. Wieder und wieder schwang sie das Schwert. Hysterie breitete sich in ihr aus.

"Chikuso, chikuso, chikuso.", flüsterte sie. Sie sollte damit aufhören. Das wusste sie. Es war unsinnig was sie tat, doch gleichzeitig war ihr auch klar, dass sie nicht mehr aufhören konnte.

"Ich will dich nicht verlieren." Tränen brannten erneut in ihren Augen. Wie schrecklich konnte es das Schicksal noch mit ihr meinen? Erst verlor sie den geliebten Dämon durch ihre eigene Schuld und dann präsentierte man ihr sozusagen die Rettung auf einem Silbertablett nur um ihr dann klar zu machen, dass sie rein gar nichts tun konnte. Nein, das wollte sie nicht glauben. Das durfte einfach nicht wahr sein.

Ein Widerstand hielt plötzlich das Schwert auf. Rijan war so in ihre Gedanken versunken gewesen, dass sie vor lauter Schreck, das Schwert losließ und laut aufschrie.

"Schwing dieses Schwert noch einmal und du bringst mich wirklich um." Aus riesigen Augen blickte sie auf Sesshoumarus Hand, die das Schwert an der Klinge umfasste. Blut floss an Tensaiga hinab, doch Rijan konnte einfach nicht den Blick von dieser aufgerichteten Hand nehmen. Ihr Atem kam nur noch in unregelmäßigen Abständen. Hatte der Rauch ihre Sinne umnebelt? War sie schon so wahnsinnig, dass sie unter Halluzinationen litt? Nun, sie war sich da nicht mehr so sicher. Ihr Blick glitt langsam weiter, zurück zu dem Gesicht eines eigentlich toten Dämons. Gerade noch rechtzeitig sah sie wie sich seine Augen öffneten und ihr somit den freien Blick auf die goldensten Augen dieser Welt freigaben. Rijan streckte wie in Trance ihre Hand aus, zog sie dann jedoch wieder zurück. Sie träumte das bloß. Wenn sie ihn nun berührte, verschwand das Bild wieder und zurück blieb nur sein Leichnam. Nein, das wollte sie nicht, konnte sie nicht riskieren.

Rijan sah schweigend dabei zu, wie sich Sesshoumaru langsam in eine sitzende Position aufrichtete. Das sah nicht wirklich wie ihr Sesshoumaru aus. Man sah, dass ihm jede Bewegung schwer fiel. All das überstieg Rijans Verstand. Sie konnte das nicht begreifen, nicht glauben. Es war einfach nicht möglich. Es war eine optische Täuschung. Ja, genau. Das war die Erklärung. Sie hatte ja schon längst gewusst, dass sie den Verstand verloren hatte. Klar, da bildete man sich auch solche unsinnigen Dinge ein. Sesshoumaru knurrte leicht, als er bemerkte, wie sie ihn anstarrte. Er legte Tensaiga vorsichtig beiseite und betrachtete dann die frische Wunde auf seiner Handfläche.

"Als hätte ich davon nicht schon genug.", beschwerte er sich. Sein Blick glitt zurück zu ihr. Offenbar verwirrte ihn ihr Gesichtsausdruck.

"Was ist mit dir? Noch nie einen Dämon gesehen?"

Rijan schüttelte benommen ihren Kopf. Das war nicht Sesshoumaru. Das konnte überhaupt nicht sein. Gott, welch grausamer Streich wurde hier mit ihr gespielt? Welche Bestie konnte so abartig sein, mit ihren Gefühlen derart zu spielen? Sesshoumaru jedenfalls oder vielleicht auch nur der Dämon, der sich für ihn ausgab, schüttelte seinen Kopf und meinte dann abfällig: "Menschen!"

Rijan schnürte es die Kehle zu. Tränen traten in ihre Augen, bevor sie laut aufschrie und sich ihm wortwörtlich an den Hals warf.

Wieder erwarten löste er sich nicht auf. Nein, im Gegenteil. Sie konnte ihn fühlen. Sie schluchzte an seinem Hals und roch dabei unter all dem Blut und Dreck seinen ganz eigenen Duft. Deutlich und ohne jeden Zweifel. Sie fühlte die Bewegungen seiner Muskeln, während sie sich wie wild an ihn presste und sich weigerte auch nur einen Zentimeter Platz zwischen sie kommen zu lassen. Sie verstand immer noch nicht, was hier vor sich ging. Doch sie konnte ihn fühlen, ihn berühren und diese wenn auch nur sehr schwache Wärme, die von ihm ausstrahlte, wahrnehmen. Es war ihr egal, was hier geschah. Sie würde ihn nie wieder loslassen. Wenn man ihn ihr jetzt wieder wegnehmen wollte, musste man sie schon mitnehmen.

"Du brichst mir alle Knochen." Seine Stimme, seine tiefe, Ehrfurcht gebietende Stimme, drang zu ihrem Ohr durch, doch den tieferen Sinn seiner Worte verstand sie nicht. Es war ihr auch egal. Und wenn schon. Er war hier bei ihr und lebte ohne Zweifel. Oder zumindest befand er sich in einem Zustand, der dem des Lebens doch sehr nahe kam.

"Rin!" Bei Gott, sie hatte nicht daran geglaubt, diesen Namen auch nur ein einziges Mal wieder zu hören. Es brachte sie nur noch mehr zum Weinen. Langsam und ganz vorsichtig hob sie ihren Kopf und sah ihm direkt ins Gesicht. Vor lauter Tränen sah sie alles nur verschwommen, aber dennoch, es war sein Gesicht. Trotz der Wunden und Kratzer war es doch sein Gesicht, das sie hier so deutlich vor sich sah. Sie nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und fuhr die Konturen nach. Wangenknochen, Augenbrauen, Lippen und Nase. Der Ausdruck seiner Augen veränderte sich etwas. Er sah sie genervt an, doch selbst das konnte Rijan nicht davon abhalten. Sie musste fühlen, musste etwas tun, nachdem sie endlich glauben konnte, dass er wirklich hier bei ihr war.

"Du lebst.", flüsterte sie voller Ehrfurcht. Sesshoumaru knurrte wieder kurz, nickte aber schließlich.

"Natürlich!", sagte er schlicht. Doch der Nebel, der sich eben noch um Rijans Verstand gelegt hatte, begann sich langsam aufzulösen. Sie sah ihn verwirrt an.

"Aber ..." Sie kam nicht weiter, denn Sesshoumaru wandte etwas mehr Energie auf und schob sie von sich. Rijan wollte sich dagegen wehren, wollte nicht den Kontakt zu ihm verlieren, ließ es aber letztendlich doch geschehen. Zu verwirrt war sie über die Vorkommnisse.

"Wir müssen von hier fort.", erklärte er weiter und stand mühsam auf. Seine Schmerzen mussten immer noch fürchterlich sein, wenn sie nach seinen Bewegungen ging. Sie hatte nie zuvor gesehen, dass er sich so schwerfällig bewegte. Beinahe hätte man meinen können, er wäre ein alter Mann.

"Im Vergleich zu dir bin ich das auch." Seine Antwort ließ sie die Stirn runzeln. Seit wann konnte er Gedanken lesen? Großer Gott, konnte er das vielleicht schon immer? Hatte er grundsätzlich all ihre lächerlichen Gedanken nachvollziehen können? Ungeduldig winkte er ab.

"Du hast laut gesprochen." Rijan errötete und sah beschämt zu Boden. Sie musste verwirrter sein, als sie dachte, wenn sie mittlerweile nicht einmal mehr wusste, wann sie laut sprach und wann nicht.

Sesshoumaru sah sich um, sein Blick drückte nichts Gutes aus, doch Rijan war im Moment so ziemlich alles egal. Sie sah zu wie er erst Tensaiga aufhob und nachdem er Toukijin gefunden hatte, auch dieses Schwert nahm. Rijan saß immer noch auf dem Boden und starrte ihn an. Sie sollte etwas sagen, etwas Vernünftiges von sich geben, doch im Moment überforderte sie einfach alles. Sie bemühte sich aufzustehen, erkannte aber Recht bald, dass ihr Körper ein für alle mal alle zur Verfügbarkeit stehenden Kräfte aufgebraucht hatte. Sie fühlte die Müdigkeit, die von ihren Knochen Besitz ergriff. Das war ein sehr anstrengender Tag gewesen. Es war ein Wunder, dass diese Erschöpfung nicht schon früher eingetreten war. Sesshoumaru kam zu ihr zurück und blickte auf sie hinab.

"Steh auf!" Seine Freundlichkeit war berauschend wie immer. Rijan schüttelte ihren Kopf und zuckte hilflos mit den Schultern.

"Ich kann nicht."

"Dann wirst du hier wohl verbrennen." Rijan lächelte leicht. "Vorher werde ich wohl ersticken." Sein missbilligender Blick ließ sie erneut erröten. Das war wirklich nicht der Zeitpunkt für makabere Scherze.

"Ich kann wirklich nicht aufstehen.", erklärte sie noch einmal, dieses Mal etwas ernster als zuvor. Sesshoumaru runzelte leicht die Stirn. Sein Blick glitt zurück zu den Flammen, die sie umgaben. Dann sah er zum Himmel.

"Was ..." setzte sie an, kam aber nicht weiter. Sesshoumaru ging in die Knie und umfasste Rijans Taille. Sie sah ihm nachdenklich ins Gesicht. "Du bist viel zu schwach um mich zu tragen." Diese Aussage schien ihm nicht sonderlich zu gefallen. Eigentlich kein Wunder, da sie ihm gerade unterstellt hatte, er wäre ein Schwächling. "Du bist verletzt und der Rauch muss dir noch viel mehr ausmachen als mir. Deine Sinne sind schärfer. Zumindest hast du das immer behauptet."

Sesshoumaru strafte sie mit einem verärgerten Blick. "Außerdem brennt es überall. Wie sollen wir hier wegkommen? Ich für meinen Teil kann zumindest nicht durch Flammen gehen." Zumindest ihr Mundwerk schien nicht müde zu werden.

"Schweig endlich oder ich lasse dich hier zurück.", fuhr er sie wenig zurückhaltend an. Interessant, dachte Rijan. Seine Verwundungen mussten sich auch auf seinen Gemütszustand auswirken.

"Nicht, bevor du mir nicht sagst, was du vorhast." Sein Arm um ihre Taille verkrampfte sich, während er versuchte aufzustehen. Rijan drückte ihn unsanft an den Schultern zurück auf den Boden. Ein gedämpfter Laut kam über seine Lippen, während er sie deutlich verärgert ansah.

"Du kannst weder aufstehen noch laufen. Durch Flammen kann keiner von uns gehen. Es gibt nur einen Weg hier raus." Sie hatte nicht wirklich geglaubt, dass er ihr das sagen würde. Umso überraschter war sie nun. Doch diese Überraschung wandelte sich in blankes Entsetzen. Wie bitte? Hatte sie sich eben verhört?

Ihr Blick wanderte gen Himmel und die Panik in ihr verstärkte sich.

"Du bist wahnsinnig. Du kannst ja kaum aufrecht stehen. Woher willst du die Kraft nehmen dich in den Himmel zu katapultierten, ganz zu schweigen davon, mich auch noch mitzunehmen."

Sesshoumarus Geduld war nun endgültig erschöpft.

"Ich werde mich ganz bestimmt nicht vor die rechtfertigen." Damit packte er sie abermals fest um die Taille und stand dann relativ sicher auf, wobei er Rijan sich relativ unsanft über die Schulter warf. Rijan schrie wie am Spieß und zappelte. Als sie jedoch bemerkte wie sich sein Rücken dabei anspannte, unterließ sie es wieder. Richtig, er war schwer verletzt. Ihre Rebellion konnte er nun wirklich nicht gebrauchen. Rijan blieb also in dieser entwürdigenden Haltung und lauschte besorgt auf seinen Atem. Sie betrachtete seine Rückansicht und fühlte tiefes Bedauern, während sie die zahllosen Verwundungen wahrnahm.

Ein seltsames Gefühl bemächtigte sich ihr. Kraft. Sie wusste nicht woher diese kam, aber sie fühlte sie ganz deutlich. Es war beinahe als würde sie aus dem Boden kommen. Und dann ohne, dass man sie weiter vorgewarnt hätte, ging Sesshoumaru kurz in die Knie um sich mit einer gewaltigen Kraft vom Boden abzustoßen. Rijan schrie abermals auf und umklammerte Sesshoumaru mit ihren Armen. Sie sah wie sich der Boden immer weiter von ihr entfernte. Vorsichtshalber schloss sie lieber die Augen und wartete bis die Übelkeit in ihrem Magen nachließ.
 

Es dauerte nicht besonders lange, ehe Rijan wieder Boden unter den Füßen spürte. Sie öffnete ein Auge und schielte unter sich. Tatsächlich sie stand auf einem grünen Boden. Beinahe hätte sie laut gejubelt, doch sie unterließ es. Sesshoumaru wandte ihr gerade seinen Rücken zu und ging ein paar Schritte.

Rijan blickte sich um. Sie waren auf einer kleinen Lichtung. Ein Fluss schlängelte sich hier entlang. Rijan atmete tief durch. Gott, so gut hatte die Luft schon lange nicht mehr gerochen.

"Ruh dich aus. Ich komme bald wieder."

Rijan überfiel sogleich wieder die ihr mittlerweile wohl bekannte Panik. Doch Sesshoumaru ging darauf nicht weiter ein. Rijan wollte etwas sagen, wurde jedoch von etwas unterbrochen, das geradewegs auf sie zuflog. Ihrem Reflex war es zu verdanken, dass sie nicht getroffen wurde. Sie betrachtete das Schwert in ihren Händen. Es war ihr eigenes. Sie hatte daran gar nicht mehr gedacht. Als sie zu Sesshoumaru zurück blickte war er bereits fort.

Rijan fand sich damit ab, dass sie wohl auf seine Worte vertrauen musste. Sie ging zu dem Fluss und betrachtete ihr Spiegelbild. Es graute ihr ja bereits vor ihr selbst. Sie wusch ihr Gesicht mit dem kühlen Nass und empfand es als puren Luxus. Das Leben konnte doch eigentlich so herrlich sein. Flüchtig dachte sie an Tetsu, doch plötzlich erschien ihr das alles schon so weit weg. Sie fragte sich, wo Sesshoumaru hingegangen war.

Rijan setzte sich an das Ufer des Flusses, riss die Fetzen von ihren Beinen und begann auch diese zu reinigen. Es brannte etwas, während sie sehr gründlich versuchte, ihre Wunden zu reinigen. Sie hatte den Gedanken verdrängt, aber jetzt, hier in der Stille, fragte sie sich schon, warum Sesshoumaru noch lebte. Sie hatte nicht das Gefühl gehabt, als würde Tensaiga seine Macht verbreiten. Natürlich konnte es trotzdem geschehen sein. Sie wusste ja schließlich nicht, wie Tensaiga funktionierte. Dennoch die Frage beschäftigte sie. Was war vorhin eigentlich geschehen?

"Hier!" Rijan zuckte zusammen, als sie Sesshoumaru so unerwartet sprechen hörte. Lange war er ja nicht fortgeblieben. Sie blickte zu ihm auf und merkte, dass er ihr ein Kleidungsstück reichte. Dankbar lächelte sie. Ihr Anzug war wirklich nicht mehr als solcher zu erkennen.

Er entfernte sich etwas von ihr. Rijan drehte sich zu ihm um, schlug aber hastig die Hände vor die Augen, als sie bemerkte, wie er die Überbleibsel seiner Kleidung relativ brutal von seinem Körper riss. Natürlich, der Stoff klebte fest. Er hätte sie ja wenigstens vorwarnen können. Sesshoumaru gab einen undefinierbaren Laut von sich.

"Ich werde euch Menschen nie verstehen.", sagte er schließlich. Rijan spreizte die Finger etwas und lugte vorsichtig hindurch. Er war immer noch damit beschäftigt, die Stofffetzen abzureisen. Rijan bekam ja schon Schmerzen nur vom Zusehen.

"Warum?", fragte sie. Sie blickte ihn weiterhin an, nicht fähig den Blick von diesem nach wie vor beeindruckenden Mann zu nehmen. Er blickte auf und begegnete ihrem versteckten Blick. Sie errötete zutiefst, nahm aber schließlich die Hände vom Gesicht. Nun, hatte das Verstecken auch keinen Sinn mehr.

"Was soll dieses falsche Schamgefühl?"

"Falsches Schamgefühl?", echote sie. Sollte das etwa eine Unterhaltung werden?

"Ja, falsches Schamgefühl. Ihr seid immer peinlich berührt, wenn ihr jemand anderen nackt seht und doch starrt ihr dann hinter vorgehaltener Hand hin. Also was soll das?" Rijans Röte verstärkte sich. Sollte sie darauf wirklich antworten. Andererseits er hatte die Frage gestellt, vermutlich erwartete er eine Antwort.

"Du darfst das nicht allen Menschen unterstellen, nur weil ich es tue.", meinte sie leise. Er hatte ja Recht, sie war ein verkommener Mensch, aber das galt schließlich nicht für alle Menschen.

Sesshoumaru schüttelte seinen Kopf.

"Nein, ich habe das bei sehr vielen Menschen schon beobachtet. Es ist jedes Mal das gleiche. Ihr tut, als würde es euch beschämen, nur um dann doch hinzusehen." Er zuckte mit den Schultern. "Warum schämst du dich eigentlich?" Diese Frage überraschte sie dann doch. Dieser Mann hatte heute eindeutig Fieber. "Ähm, tja, weil man das nicht macht. Man starrt Andere nicht an, wenn sie unbekleidet sind." Er zuckte erneut mit den Schultern. Ganz offensichtlich verstand er das nicht.

"Hm, mir ist das egal. Es ist nur eine Hülle. Kein Grund, darum so großes Aufheben zu machen." Rijan sah ihm weiter dabei zu, wie er nach und nach seine - wie er es nannte - Hülle weiter zur Schau stellte. Sie atmete tief durch. "Ja, aber es ist verdammt schwer bei einer so gut aussehenden Hülle nicht hinzusehen." Sesshoumaru hob den Kopf und begegnete ihrem Blick. Er schüttelte seinen Kopf.

"Was ich damit eigentlich sagen wollte, wenn du sowieso hinsiehst, kannst du dir das peinliche Getue auch sparen. Mich kümmert es reichlich wenig."

"Ich wollte damit nur den Anstand wahren. Man erzieht uns Menschen eben so, dass man dann nicht hinsieht und wenn, sollte man doch zumindest versuchen, es zu verbergen."

Diese Aussage brachte ihr ein erneutes "Menschen!", ein. Dennoch versuchte sie nicht mehr es zu verbergen. Sie betrachtete seine Wunden und schluckte schwer.

"Du warst tot.", offenbarte sie dann schließlich. Sesshoumaru hielt in der Bewegung inne und sah sie mit gerunzelter Stirn an.

"Nani?", fragte er mindestens genauso verblüfft, wie damals als sie ihm unterstellt hatte, sie geküsst zu haben.

"Ja, ich habe versucht einen Herzschlag oder Puls zu erfühlen, aber da war nichts."

Sesshoumaru stand auf und riss mit einem heftigen Ruck auch die restlichen Stofffetzen weg. Diesmal blickte Rijan aber wirklich weg. Selbst ihre Neugier hatte irgendwo ihre Grenzen. Sie hörte Stoff rascheln, als er sie ankleidete.

"Ich bin verwundet, Rin, wo wolltest du da bitte schön einen Puls messen?" Sie riskierte einen Blick zurück und stellte fest, dass er wieder bekleidet war. Er trug das Gewand eines einfachen Bauern, das ihm noch dazu um die Schultern herum etwas zu klein war. Achtlos riss er die Ärmel ab und sorgte so dafür, dass es zumindest für den Übergang reichte.

"An deinem Hals und den Handgelenken. Da war aber nichts. Also wollte ich deinen Herzschlag hören, doch der war ebenfalls nicht da."

Sesshoumaru blickte sie an. "Mein Herz schlägt viel langsamer als das eines Menschen. Es ist schwer diesen Schlag zu hören."

Sie sah zu wie er auf sie zukam und sich niederkniete. Ohne auf ihre Proteste zu achten, riss er ihr mehr oder weniger die Hose vom Bein und betrachtete die Wunde, die ihr der giftverbreitende Dämon zugefügt hatte. Er drückte daran herum und Rijan schrie einige Male schmerzhaft auf. Sesshoumaru kümmerte das natürlich wenig.

"Aber du hast dich nicht mehr bewegt. Du hast nicht geatmet. Ich hab das doch alles überprüft.", widersprach sie, auch um sich von dem Schmerz abzulenken.

"Mein Körper verfällt in eine Art Totenstarre, wenn die Verwundungen zu groß sind. Um sich zu regenerieren, ist es notwendig, sich erst einmal gar nicht zu bewegen.", erläuterte er unbeeindruckt.

"In der Regel sollte man sich davor natürlich zurückziehen, weil dies tatsächlich ein Augenblick ist, in dem ich vollkommen verwundbar bin." Rijan schluckte schwer. Wenn Tetsu das gewusst hätte ...

"Das ging aber nicht, weil deine Verwundungen bereits so schwer waren.", schlussfolgerte Rijan. Sesshoumaru nickte. Nun, das war auch kein Wunder. Über den Tag gesehen, hatte er zahlreiche Verletzungen in Kauf nehmen müssen, Tetsus direkte Treffer hatten diesen Heilungsprozess dann sofort ausgelöst.

"Du warst also gar nicht tot?", hackte sie zweifelnd nach. Sesshoumaru schüttelte seinen Kopf und stand wieder auf.

"Die Wunde ist in Ordnung. Das Gift scheint verschwunden zu sein." Er blickte sich um.

"Nein, war ich nicht. Als ob ein Mensch mich töten könnte.", erklärte er schließlich abfällig. Rijan sah ihn an, versuchte zu verarbeiten, was er ihr da mitteilte.

"Aber du hast nicht geatmet.", widersprach sie erneut.

"Du scheinst das Wort Totenstarre nicht zu verstehen."

"Man kann nicht leben, ohne zu atmen." Sie konnte das nicht verstehen. Sollte das etwa heißen, dass das Wechselbad der Gefühle, das sie hinter sich hatte, vollkommen umsonst gewesen war?

"Ich meine, es müssen Stunden gewesen sein, in denen du ohne Sauerstoff ausgekommen bist."

Sesshoumaru blickte sie von der Seite her an.

"Rin, es können gerade mal ein paar Minuten gewesen sein. Wäre es länger gewesen, hätten die Flammen uns längst verbrannt."

Rijan schüttelte ihren Kopf. Er hatte Recht. Die Flammen hätten näher sein müssen. War es wirklich möglich, dass das was ihr wie eine Ewigkeit erschienen war, gerade einmal wenige Minuten gedauert hatte? Nun, die Wahrscheinlichkeit war relativ groß.

"Es ist mir ewig erschienen."

Dazu sagte er nichts mehr. Rijan schwieg ebenfalls. Sie begann sich vorsichtig zu entkleiden. Einige Male bereitete ihr das große Probleme, weil auch ihre Kleidung teilweise festgeklebt war, doch sie schaffte es. Sie linste kurz zu Sesshoumaru, doch wie üblich, interessierte ihn ihr kaum bekleideter Zustand reichlich wenig. Sie seufzte und wickelte sich schließlich in den Kimono, den er ihr mitgebracht hatte. Er war etwas zu groß, aber mit etwas Geschick passte er recht gut. Jetzt fühlte sie sich doch gleich viel wohler.

"Danke übrigens."

Er blickte sie an und nickte schließlich. Es war nicht nötig, das näher zu erläutern. Er verstand auch so, dass es nicht um den Kimono allein ging. Und während Rijan Sesshoumaru ansah, brachen wieder ganze Dämme in ihr. Es war egal, ob ihre ganze Trauer umsonst gewesen war. Es spielte keine Rolle, ob er nun tot gewesen war oder nicht. Für sie hatte es sich so angefühlt, und es hatte sie beinahe in den Wahnsinn getrieben. Sie schluchzte erneut auf und warf sich an seine Brust. Und Sesshoumaru ließ es geschehen. Er tat nichts außer dazustehen, doch das allein reichte schon aus. Die Tatsache, dass er überhaupt hier bei ihr war. Sie weinte in seinem Armen und überließ sich der tröstlichen Gewissheit, dass sie genau hier auch schwach sein konnte. Seltsam eigentlich, wenn man bedachte, dass ausgerechnet er Schwäche verurteilte. Irgendwann legte sich sein Arm doch um sie und diese einfache Bewegung hatte etwas so tröstliches, so wärmendes, dass Rijan einen tiefen Frieden in sich aufkeimen fühlte.

"Ich liebe dich!", flüsterte sie. Sie wusste nicht, warum sie die Worte laut aussprach, doch es war auch egal. Manche Dinge bedurften keiner Erklärung.

"Ich weiß, dass du das glaubst.", sagte er schließlich. Rijan umarmte ihn fester, doch sie fühlte, wie er sich langsam von ihr zurückzog. Wie konnten die Worte, die ihr den Frieden brachten, ihn so von ihr forttreiben? Er löste sich aus der Umarmung und ging zum Fluss. Eine Weile starrte er ins Wasser, ehe er wieder sprach.

"Ich weiß, dass du glaubst mich zu lieben, aber dem ist nicht so."

Rijan setzte sich neben ihn in das warme Gras. Sie dachte über ihre Worte gut nach.

"Mir ist klar, dass du das nicht hören willst, Sesshoumaru, aber ich liebe dich nun einmal. Ich will, dass du das weißt. Mir ist aber auch klar, dass du nicht so fühlst, dass du es vielleicht niemals tun wirst. Doch das spielt keine Rolle. Ich kann damit leben." Er setzte sich ebenfalls.

"Nicht vielleicht, Rin, mit Sicherheit werde ich dich niemals lieben." Seine Worte trafen sie doch mehr, als sie vermutet hatte. Richtig, sie hatte ihn verraten, so etwas vergaß er nicht einfach.

"Ich weiß, dass ich ein schlechter Mensch bin und auch damit werde ich lernen zu leben."

"Damit hat das nichts zu tun. Ich kann einfach nicht lieben."

Erstaunt blickte sie ihn an. Er konnte nicht lieben? Was war das denn für ein Quatsch. Etwa so, wie dass er keine Gefühle hatte.

"Nein, Rin, widersprich mir nicht schon wieder. Wenn du nach allem was geschehen ist, immer noch nicht weißt, dass Dämonen anders sind als Menschen, kann ich dir auch nicht helfen. Ich kann nicht lieben. Das ist eine Tatsache. Ich habe es noch nie und ich werde es auch nie."

"So ein Unsinn. Selbstverständlich können Dämonen lieben. Dein Vater ..." Sein Blick verdüsterte sich deutlich und Rijan wusste, dass sie einen Fehler begangen hatte.

"Ich bin nicht mein Vater. Aber wenn du unbedingt über ihn sprechen willst, er ist der beste Beweis. Er war mein Vater und selbst ihn habe ich nie geliebt. Weder ihn, noch meine Mutter, noch meinen Bruder."

Trotz des ernsten Themas musste Rijan lächeln. Er blickte sie misstrauisch an.

"Du sagtest: dein Bruder. Nicht Halbbruder sondern Bruder."

Sesshoumaru winkte ab. "Er ist tot. Es spielt keine Rolle mehr, was er gewesen ist. Ich wollte dir auch nur verdeutlichen, dass das keine leeren Worte sind. Ich kann nicht lieben, Rin. So einfach ist das."

Rijan wollte daran nicht glauben und sie wusste auch, dass Sesshoumaru das ganz genau wusste. Sicher, er war jetzt nicht dazu in der Lage, aber eines Tages würde er sie lieben. Sie würde ihn dazu bringen. Da war sie sich sicher. Sie brauchte nur Geduld haben. Er mochte sie immerhin. Das war eine gute Ausgangsbasis.

"Ich werde dir das Gegenteil beweisen.", verkündete sie und sah ihn dabei an.

"Du kannst lieben, so sicher wie ich dich liebe. Beides wirst du mir irgendwann glauben."

Er seufzte und stand auf. "Menschen!", erklärte er abfällig und Rijan lächelte.

"Warum glaubst du nicht, dass ich dich liebe?" Sie hatte darüber noch gar nicht nachgedacht, doch einen Grund musste es dafür ja geben.

"Es gibt genau zwei Sorten von Menschen, Rin."

Rijan lächelte. "Klar, Männer und Frauen. Das weiß ich bereits."

Er schenkte ihr einen missbilligenden Blick und Rijan schwieg lieber.

"Es gibt die Sorte Menschen, die Angst vor uns Dämonen haben. Was ihr fürchtet, hasst ihr."

"Und die andere Sorte?"

"Die andere Sorte ist von uns fasziniert. Sie verlieben sich."

Rijan wollte gerade triumphierend auflachen, als sein Blick sie zum Verstummen brachte.

"Und irgendwann fangen sie an sich selbst dafür zu hassen."

Diese Worte berührten sie sehr, denn sie ließen tiefer blicken, als Sesshoumaru wohl beabsichtigt hatte.

"Ich werde mich nie dafür hassen, dich zu lieben. Niemals, hörst du."

Er schüttelte seinen Kopf.

"Du wirst schon noch sehen, Rin, du wirst es sehen."

Rijan sah ihm nach, während er langsam davon ging. Wenn er der Meinung war, dass es nur zwei Sorten von Menschen gab, dann musste er auch wissen, dass sie ihn wirklich liebte. Denn das sie ihn nicht hasste, war wohl klar. Und wen dem so war, dann sagte er ihr immer wieder das Gegenteil, weil er schlicht und ergreifend nicht wollte, dass sie ihn liebte, dass sie irgendwann anfing sich selbst dafür zu hassen. Sie sollte also lieber ihn hassen als sich selbst. Na, wenn das nicht tief blicken ließ.

"Sess?"

Er blieb stehen, blickte aber nicht zurück.

"Mag sein, dass es diese beiden Sorten von Menschen gibt, aber außer denen gibt es auch noch mich. Ich bin nicht wie die anderen. Keiner von denen hat sein halbes Leben mit dir verbracht. Du kannst mich nicht mit denen vergleichen. Nicht ich werde sehen, dass du Recht hast. Du wirst sehen, dass ich Recht habe."

Sie atmete kurz durch.

"Und vielleicht hast du Recht, wenn du sagst, dass du nicht lieben kannst. Du musst es schließlich wissen, doch auch das spielt eigentlich keine Rolle." Jetzt drehte er doch leicht den Kopf.

"Was ich möchte ist einfach nur bei dir zu sein. Du verstehst ein Grundprinzip nicht."

"Und das wäre?", hakte er nach.

"Ich liebe dich nicht, damit du mich wiederliebst. Ich liebe dich, Sess, weil es einfach so ist. Weil es genau das ist, was ich fühle. Meine Liebe ist nicht von deinen Gefühlen für mich abhängig. Das wird sie nie sein."

Sesshoumaru sagte dazu nichts, doch das war auch nicht nötig. Sie sah zu wie er weiter ging. Er war fast zwischen den Bäumen verschwunden, als seine Stimme an ihr Ohr drang.

"Kommst du?"

Rijan lächelte, nahm ihr Schwert und folgte ihm wie sie es immer getan hatte.
 

Fortsetzung folgt ...
 

Ja, ja, jetzt bin ich doch etwas traurig. Das ist das letzte Mal, dass ich diese euch verhassten Worte schreiben kann. Theoretisch gesehen, wäre das auch ein sehr schöner Schluss gewesen. Nicht zu kitschig, Sess entbrennt auch nicht in endloser Liebe, doch, ich glaube, das ist mir ziemlich gut gelungen. Sess ist ein wenig geschwätzig, aber ich hoffe, dass er dennoch nicht ganz out of charakter ist (ja,ja, ich weiß jetzt auch, was das bedeutet *grins*)
 

Freu mich wie immer über Kommis (ach ja, ich oder besser ihr habt die 100 gepackt, ist das nicht einfach unglaublich?)
 

Knuffelige Grüße von Rogue
 

PS. Ihr habt doch nicht wirklich gedacht, dass ich Sess hätte sterben lassen können?



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von: abgemeldet
2007-06-20T13:06:59+00:00 20.06.2007 15:06
*___* Nighty is wieder selig. Danke, Rogi!!!!

Meine Reaktion anch den ersten Zeilen: Hand vor Stirn patschen und "Mensch, Mädchen!" stöhnen. Klar, Tensaiga. alles logisch.
Aber auch sehr schön, wie du uns alle im Grunde aufs Glatteis geführt hast. Natürlich war es unlogisch, dass Sess so einfach verstirbt. Aber man weiß es halt nicht. Und dann die Erlärung mit der Totenstarre....jaja, da kam man sich in der Tat verklappst vor. ^^
Ihr Herumgefuchtel mit dem Schwert hat mcih sehr amüsiert. *grins* Auch wenn es von Verzweiflung geprägt war, ahtte es doch eher etwas drolliges. Aber alles ander wäre auch unpassend und kitschig gewesen.

Man muss tatsächlich erst mal schlucken, als Ses dann urplötzlich wieder da ist, als wäre nichts gewesen. Da konnte ich Rijans Reaktion seeehr gut nachempfinden. ^^
Und dann das Ende.... Kann man heulen und lachen zusammen??? Das Gespräch über ihre Liebe...und wie Sess darauf reagiert. Typisch eben...und doch irgendwie anders. Total klasse.
Haaaaa, er liebt sie bestimmt, verpeilt nur völlig, wie sowas is. ^^ Jaja, bestimmt.
Wundervolles Ende. Sein Verschwinden im wald, so wie es immer war. Und dann dieses Worte. Diese für sich allein stehenden Worte. "Kommst du?"
Ooohhhh, ich bin zerflossen..... DAS nenn ich doch mal ein Happy End, oder??

Eine einfach wunderbare Geschichte. Aber as red ich. ein Kapi ab ich schließlich noch vor mir. ^^
Von:  WolfsDream
2007-04-30T23:51:23+00:00 01.05.2007 01:51
Hab ja eigentlich auch gewusst, dass du Sesshoumaru nicht sterben lässt!Aber in dem Moment wo er es scheinbar tut, war mir das so egal, wie es Rijan egal war ob er nur in der Totenstarre oder wirklich tot war!!!!
So muss jetzt mein Kopfkissen neu beziehen, das is ganz nass geheult! Bin ja immer wieder fasziniert wie mächtig schwarze Tinte auf Papier sein kann!
Wie du siehst schlag ich mir hier schon wieder die Nacht deinetwegen um die Ohren, dabei hab ich in der letzten schon nur 2 1/2 Stunden geschlafen!
Ja, ganz recht!! Da kannste dir was drauf einbilden!!
*knie nieder, verneig* und darauf erst recht!!
Von:  chaska
2006-11-18T23:35:47+00:00 19.11.2006 00:35
Der Kerl ist doch besser, als ich gedacht habe. Aber nochmal Glück gehabt. Jetzt höre ich aber hier nicht auf. Den Epilog tut ich mir auch noch an. Ich will doch wissen, wie diese Geschichte endet.
Liebe Grüße
chaska
Von:  MorgainePendragon
2006-10-18T11:02:37+00:00 18.10.2006 13:02
Nee, irgendwie nicht...^^ Sess und sterben? Ich hatte ja geahnt, (oder gewollt - Wunschdenken halt^^) dass er wieder zurückkommt. Allerdings dachte ich wirklich, dass er tot war und Rin ihn mit Tensaiga rettete - ohne sich darüber klar zu sein, wie sie das nun eigentlich geschafft hat^^. Aber SO ists natürlich auch gut. Wahnsinn, das er trotz seiner Verletzungen sich und Rin noch retten kann. Bei dem Gespräch über die falsche Scham musste ich schon wieder lächeln. Hach, ja, der Sess, wie er leibt und lebt. Von wegen "out of character". Du hast die Gradwanderung sehr gut gemeistert. WENN Sess überhaupt solche Gespräche über so Themen wie die Liebe führt, dann mit Sicherheit SO. Immer ein Hauch Arroganz. Immer eine Art Starrsinn. Genau so ist er nun einmal. Und ich liebe dich für Rins letzte Worte in diesem Kapi, dass sie ihn nun einmmal einfach nur liebt und nicht wirklich erwartet, dass sie WIDERgeliebt wird. Das ist wunderschön. Kennst du "Die unendliche Geschichte"? Damit bin ich praktisch groß geworden. Die Grundaussage dieses Buches lautet: Das größte Geschenk, die größte Freude im Leben ist es, selbst jemanden lieben zu können, Liebe zu geben. Und genau DAS haben meiner Meinung nach ihre Worte auch ausgedrückt. Natürlich wärs schön, wenn er sie irgendwann mal widerlieben könnte. Und ich hoffe selbst, dass ihre Art von... Wette, bei der sie ihm schwor, dass er es eines Tages tun würde, dass diese Art von Versprechen auch wahr wird. Ich wünsche es BEIDEN. Ein wunderschönes Kapi. Du Meisterin der Worte. Mehr gibts wohl kaum noch zu sagen an dieser Stelle.
Von: abgemeldet
2003-12-23T21:28:02+00:00 23.12.2003 22:28
Yeah!Ich bin endlich wieder in die FF reingekommen.(mein compi hatte irgendwie 'ne Macke...scheiß Teil...)
Noch ein Cappi und dann ich Finito? Bitte nicht! Die FF ist doch so cool!*heul* Dann bitte ein langes Cappi mit schönem Schluss, und nicht so etwas wie "und sie folgte ihm wie immer und so zogen sie weiter...Ende" Dann krieg ich die Kriese!Sessi könnte ihr doch wenigsten glauben, dass sie ihn liebt...dieser eiskalte aber superniedliche Trottel...
Na ja, ich lass mich überraschen(Hoffentlich 'ne schöne Überraschung...^^)
by by und schöne Weihnachten!!!
Von: abgemeldet
2003-12-13T02:36:35+00:00 13.12.2003 03:36
Klar haben wir die hundert gepackt... Das Chappi war einfach klasse!! Das Warten hat sich ohne Frage gelohnt...*-*... habe die FF in meine Favoliste getan, dann verpenne ich die Updates nit ständig... Ist schade, dass es so bald schon zu ende, ist, aber ich bin SEHR froh, dass es noch eines gibt... ich habe nix gegen offene Enden, aber... *verlegen is* Und ich dahcte auch, Sessy wäre tot... erschreck' uns doch nit so!!>_<

cu
Peruka-chan, und immer schön weiter so!!X3
Von: abgemeldet
2003-12-09T21:35:10+00:00 09.12.2003 22:35
vergebt mir meister dass ich daran gezweifelt habe *verbeug* ER LEEEEEEEEEEEEEEEBT WIEDER Ô^
aber kannst du net noch en par kappis dranhängen? *lieb guck*
P.S. war ma wieder klasse freu mich schon auf den nächsten teil ^_^ -_- T_T *traurig ist weil nur noch ein kappi kommt*
ciao Lady_Fluffy
Von:  Rin-chan
2003-12-09T19:14:32+00:00 09.12.2003 20:14
Was für ein super Kapitel!Das warten hat sich echt gelohnt!
Toll das Sess lebt^^
Aber schade das es zuende geht....
Freu mich dann auf das letzte!!

*knuddel*
Rin-chan+~*
Von: abgemeldet
2003-12-09T15:19:51+00:00 09.12.2003 16:19
Na endlich, hab schon sehnsüchtig auf den nächsten Teil gewartet. War aber bekanntlich einfach wieder genial. Lass mich aber ja nicht zu lang auf den Epilog warten (der Prolog is die Einführung oder sowas in der Art) ! Also, Gnade dir Gott, wenn du das machst...!

*trotzdem knuddelt*
Bye Yena
Von: abgemeldet
2003-12-08T21:31:30+00:00 08.12.2003 22:31
EIn schönes Ende für die gEschicht, wobei ich einen doch etwas romantischeren Schluss geshcrieben hätte.
Aber sinst ein echt geile Geschichte.

Bye, Jeny-chan


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