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Ein Leben für die Unsterblichkeit

von

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Fremd

Kapitel 3
 

Fremd
 

Er hatte gespürt wie er fiel. Er hatte gespürt wie er aufprallte und er hatte gespürt wie seine Knochen brachen und wie ihm die Luft weg bleib. Aber jetzt spürte er gar nichts mehr. Von Staub und Dreck bedeckt, lag sein lebloser Körper zwischen den Trümmern, die mit ihm herabfielen. Eine Blutlache hatte sich unter ihm gebildet, die es noch immer wagte ihr Weg fort zu setzten. In den verblassenden blauen Augen spiegelte sich ein Tor, durch das Hunderte von Wesen schritten. Er brauchte nicht lange zu überlegen, was das für ein Tor war, da dessen Wächter, es mit seiner bloßen Anwesenheit, bereits Verriet. So wie die Präsents der Wesen, hatte der Wächter, auch Alecs Präsents bereits Bemerkt, doch solange Alec noch gegen die Finsternis, die nach ihn griff kämpfte, wurde er in ruhe gelassen. Aber lange würde der Kampf nicht mehr dauern. Von Sekunde zu Sekunde wurde es schwärzer. Seine Atmung war nur noch ein stockendes Keuchen. Das Letzte was Alec spürte, bevor die Finsternis gewann, war heißer Atem der ihn streifte.
 

…….
 

Die Menschen von Gott erschaffen, seine Lieblinge, beschützt durch Abkömmlinge der Engel. Nepilim. Menschen, durch Engelsblut den Dämonen ebenwürdig. Dämon erschaffen durch Engel, die sich Gott abwandten. Um Rache zu nehmen, das Tor zur Hölle öffnen. Das Buch der Bücher, durch einen Unsterblichen gelesen. Die Zeilen gesprochen, die Welten sich verbinden auf ewig. Der Untergang besiegelt den Tod des Unsterblichen, blickt die Menschheit ins Auge Luzifers. Das Höllentier, versklavt vom Verräter, seinen Nachkömmling gegeben in die Hände des erst Geborenen. Weder Tod noch Lebend, wandelt zwischen den Welten. Der Blick zwischen Himmel und Hölle, gestatten durch die Augen des Wächters. Abkommen gebrochen, Krieg entfacht. Der Untergang der Welt, nicht abgewendet werden kann. Der Pakt der Wesen, durch Liebe gehalten, lässt Hoffnung keimen. Die Klingen der Brüder, gerichtet auf den Feind. Rücken an Rücken mit Schwester und Maid. Gefangener zwischen den Welten, allein das Buch der Bücher in den Händen. Kind der Nacht und Prinz der Hölle, verflucht mit dem Bann der Unsterblichkeit. Zu retten ihre Liebsten, die Qual der Wahl. Sterblich oder Unsterblichkeit. Wandeln in Einsamkeit. Sterben in Glückseligkeit. Die Wahl getroffen von allen als ein. Die Tore sich öffnen. Die Wahl getroffen von ein als allen. Die Tore geschlossen auf ewig.
 

……
 

„Was Mom wohl will?“,sinnerte Isabelle. Maryse hatte sie angerufen und verlangt, dass Jace und Isabelle, sofort ins Institut kamen. Unter den wachenden Augen der Schattenjäger, die vor dem Eingang des Institut standen, betraten sie das Gebäude. Seit gestern hatten sie das Gefühl, dass man dem Gebäude sämtliche Wärme und Geborgenheit entzogen hatte. Fröstelnd schlang die junge Schattenjägerin die Arme um sich und folge Jace in den Aufzug. „Mich interessiert im Moment viel mehr, um was hier so ein Geheimnis gemacht wird.“ „Du meinst die was die ganzen Fremden hier machen und auch der Typ, der aus Magnus Haus kam?“ Stumm nickte Jace, schob das Gitter auf, als sie Oben ankamen. Wie immer saß Church vor dem Aufzug und wartete darauf, dass er sie führen durfte. „Wo ist Mom?“,fragte Isabelle, worauf hin Church sich genüsslich streckte und dann voran lief. Weit brauchten die Beiden nicht gehen, da ihnen Maryse bereits entgegen kam. Sie trug noch immer weis und worauf hin Isabelle und Jace, sich schäbig vorkamen. Alec war noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden Tod und schon konnte man meinen, dass die Geschwister nicht trauerten.

Dabei taten sie nichts anderes.

Hinter Maryse ging der Mann, den sie bereits in der U-Bahn getroffen hatten und der ihnen ohne scheu gesagt hatte, dass Alec tot sei. Doch bis her wussten sie noch immer nicht, wer dieser Mann eigentlich war. Aber das sollte sich jetzt ändern. „Isabelle Lightwood und Jace Wayland…“,begann er und trat zwischen Maryse und den Teenagern. „Ihr Beide steht ab sofort unter Hausarrest.“ Entsetzt sahen Isabelle und Jace ihn an. Nicht einmal Maryse war jemals so weit gegangen ihnen Hausarrest zu erteilen. „Ihr werdet am Morgen nach Alicante gebracht und ihr solltet lieber freiwillig mitgehen.“ Mit diesen Worten wandte er sich zum Gehen, ergriff vorher jedoch noch einmal das Wort. „Und Isabelle, keinen weitern Kontakt zu diesem Vampir. Alle Arten von Beziehungen zu Schattenwesen sind untersagt, wer dennoch was mit diesen Kreaturen zu schaffen hat, wird als Verräter erachtet und in die Stadt der Stille gebracht.“ Der eisige Blick des Mannes streifte sie, worauf hin Isabelle den Kopf sinken ließ und insgesamt eine unterwürfige Haltung annahm. Ihr Blick war auf den Boden gerichtet, so als wäre dort etwas Interessantes zu sehen. Das leichte Zittern ihrer Schultern, verriet dass sie kurz davor war in Tränen auszubrechen. „Reicht es nicht, dass sie bereits ihren Bruder verloren hat? Müssen Sie ihr dann auch noch den nächsten Menschen nehmen, der ihr etwas bedeutet? Wer sind Sie, dass…“ „Ein Mensch? Mit euch ist es ja noch steiler Bergab gegangen, als befürchtet.“,unterbrach der Mann Jace. Erst jetzt wurde Jace sich seiner Worte über Simon bewusst. Noch nie zuvor hatte er Simon einen Menschen genannt, jedenfalls nicht seit dem dieser Verwandelt wurde. Wütend ballte Jace die Fäuste, aber nicht weil er einen Vampir als Menschen bezeichnet hatte, sondern weil dieser Mann vor ihm, sie alle verspottete. „Und um deine Frage zu beantworten, meine Name lautet Asmodeus Virchow. Ich bin das Oberste Ratsmitglied, was mein Wort zum Gesetz macht. Also macht was ich sage und euch wird nichts passieren.“ Jace öffnete bereits den Mund, um etwas zu erwidern, als sich Maryse zu Wort meldete. „Machen Sie sich keine sorgen, meine Kinder werden sich vorbildlich benehmen.“ „Das hoffe ich vor allem dich, Maryse. Ich würde dir nur ungern auch noch deine beiden letzten Kinder nehmen. Ich hoffe du hast mich verstanden und tut mir einen Gefallen, wir haben keine Zeit zum Trauern, wir sind im Krieg.“ Mit diesen Worten spielte er auf ihre Trauerkleidung an, doch statt zu Widersprechen nickte Maryse, worauf hin Asmodeus zu frieden lächelte und ging. Während seine Schritte im Gang verklangen, ging Maryse auf Jace und Isabelle zu. Sie wirke nicht mehr wie die starke Frau, die mit allen Mitteln und für viele auf ungewöhnliche Art und Weise, wie eine Löwin für ihre Kinder kämpfte. Jetzt sah sie alt und müde des Lebens aus. Aber wer konnte es ihr verdenken. Erst verlor sie Max, ihren jüngsten Sohn, der noch nicht einmal ein Jäger war und eiskalt ermordet wurde und jetzt hatte sie auch noch ihren älteren Sohn, Alec, verloren und von diesem durfte sie sich nicht einmal verabschieden.

Maryse nahm ihre Kinder in den Arm. Isabelle klammerte sich sofort an ihre Mutter und begann zu weinen, während Jace einfach da stand, seine Stirn auf der Schulter seiner Adoptivmutter. Er spürte wie sie ihm übers Haar strich und hörte sie versuchte Isabelle zu beruhigen. Keiner von ihnen wusste wie lange sie so da standen, doch es musste eine ganze Zeit vergangen sein. „Hört mir jetzt gut zu.“,begann Maryse und löste sich etwas von ihren Kindern. „Ihr werdet nicht nach Alicante gehen. Ihr verschwindet von hier und zwar sofort. Am besten nehmt ihr auch Clary und Simon mit euch. Aber egal was passiert, ihr dürft nicht zurückkommen, nicht so lange alles aus dem Ruder läuft und ihr haltet euch aus allem raus.“
 

……
 

Wieder spürte er diesen heißen Atem. Immer wieder wurde er von diesem gestreift und irgendetwas stieß ihn an der Schulter an. Ein leises Winseln drang an sein Ohr. Mit flatternden Lidern öffnete er die Augen. Im ersten Moment war alles um ihn herum Finster, dann erhellte sich seine Umgebung, doch sah er sie nur verzerrt. Das Atmen fiel ihm schwer. Es fühlte sich an, als wurde jemand auf seinem Brustkorb sitzen. Erneut schloss er die Augen. Zuvor hatte nichts gespürt und jetzt spürte noch immer nichts. Jedenfalls keinen Schmerz, dabei war er sich sicher gewesen, dass er sich etliche Knochen und Prellungen zu gezogen hat. Aber da war nichts. Er fühlte sich ganz normal. Da wieder dieses Winseln und etwas kaltes und feuchtes stupste gegen seinen Hals, gefolgt von einem kratzen an seiner Schulter. „Alec?“ Diese Stimme, er kannte sie, aber dass ist doch nicht möglich. Mühsam öffnete er die Augen. Über ihm schwebte ein mehr als vertrautes Gesicht. Graue, kindliche Augen umrahmt von einer Brille sahen sorgevoll auf ihn hinab. „Max?“,flüsterte Alec, worauf hin sich auf den Zügen des kleinen Jungen ein Lächeln legte. Langsam setzte Alec sich auf und ließ seinen Blick umher schweifen. Es sah aus wie eine Krankenstation. Dann fiel sein Blick wieder auf den Jungen und er musste erkennen, dass auf seinem Bett wirklich Max saß. Sein kleiner Bruder, der vor einigen Monaten ermordet wurde. Noch ehe Alec irgendwie reagieren konnte, liefen Max bereits die Tränen über die Wangen. Hastig nahm Max seine Brille ab und fuhr sich ruppig mit dem Arm über die Augen. „Schon gut Max. Es gibt keinen Grund zu weinen.“,versuchte Alec, mit mäßigen Erfolg, seinen kleinen Bruder zu trösten. Stattdessen krabbelte Max zu ihm und klammerte sich an Alecs Shirt fest. Sein ganzer Körper bebte bei jedem Schluchzen. „Ich hatte solche Angst. Es war so kalt und dunkel und ihr wart alle fort.“ „Ich bin ja jetzt hier.“,sagte Alec, wobei er nicht einmal genau wusste, wo er überhaupt war. Aber sein Bruder war tot, also konnte er selbst auch nur tot sein. Fest nahm er Max in den Arm und fuhr ihm beruhigend über den Rücken.

„Wie schön. Du bist endlich aufgewacht.“,erklang eine Stimme vom andern Ende des Raumes. Eine junge schlanke Frau in einem schwarzen Kleid mit Schürze, kam auf sie zu. In den Händen hielt sie ein Tablett. Ihre dunklen Haare waren hochgesteckt und zum Teil von einer weißen Haube bedeckt. „Wo bin ich hier? Ich mein ich kann es mir denken, aber…“ „Dann brauch ich es dir nicht erklären. Du bist gestorben und dann mehrere Möglichkeiten. Entweder man verschwindet oder man geht an Orte wie diese.“,unterbrach sie ihn und stellte das Tablett auf den Nachtschrank. „Ihr solltet beide etwas essen und später wird Max dir zeigen wo du schlafen kannst.“ Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen.
 

......
 

„Ich dachte immer, es war so viel mühe das Abkommen überhaupt zustande zu bringen. Warum wird das jetzt einfach missachtetet?“,fragte Simon, nachdem Jace und Isabelle den Anderen von dem Vorfall im Institut erzählt hatten. Sie waren erst Mal alle bei Magnus untergekommen. Der Hexenmeister, hatte noch nicht einmal überredet werden müssen, dass er sie hier auf nahm. Er hatte ihnen lediglich die Tür geöffnet und sich dann wieder aufs Sofa zurückgezogen. Er war nicht wie sonst, schillernd gekleidet und auch alles andere was ihn ausmachte war nicht erkennbar. Er trug eine verwaschene Jeans und ein einfaches schwarzes Shirt. „Keine Ahnung. Aber für meinen Geschmack machen sie aus dem Vorfall in der U-Bahn ein viel zu großes Geheimnis.“,erwiderte Jace. „Ich meine solche bodenlosen Locher tauch nicht einfach so auf.“ „Was habt ihr gemacht, bevor dieses Loch aufbrach?“erkundigte sich Magnus, sah aber nicht zu ihnen hinüber. „Wir waren auf Dämonenjagd. Ungewöhnlich viele Dämonen hatten sich in Tunneln gesammelt. Es wirkte, als wären sie regelrecht angezogen worden.“,erwiderte Isabelle. „Höllentore. Aber dafür ist es noch viel zu früh.“ „Was meinst du damit?“,fragte Clary. „Alle paar hundert Jahre, tauchen diese Höllentore auf. Die Dämonen versammeln sich an diesen. Bis her ist nie etwas passiert, aber es gibt ein Ritual, dass die Tore öffnen kann. Jetzt da das Abkommen gebrochen und dieser Asmodeus so ein Geheimnis um alles macht.“ „Dieser Kerl will also die Hölle öffnen, aber wieso? Dämonen lassen sich doch nicht einfach so kontrollieren.“,wandte Simon ein. „Es ist kompliziert und sehr aufwendig, genaueres weiß ich leider nicht, nur so viel: Sollten die Tore wirklich geöffnet werden, bedeutet dass der Untergang der Welt wie wir sie kennen.“ „Was ist mit diesem Mann, der gestern Abend bei dir war?“,fragte Jace. „Hat er euch gesehen?“ Mit diesen Worten sah Magnus zu seinen vier neuen Mitbewohnern. Kurz sahen die vier sich an, schüttelten dann aber die Köpfe. „Gut. Er gehört anscheinend zu diesem Wichtigtuer. Er wollte, dass ich ihnen mit meiner Magie zu Verfügung stehe. Ich habe natürlich abgelehnt.“,erklärte Magnus, der sich wieder umgedreht hatte. „Aber warum konnte er uns nicht sehen?“,fragten Clary und Isabelle wie aus einem Mund. „Weil ich euch versteckt habe. Mir war nicht wohl bei dem Gedanken, dass er euch hier bei mir sieht.“
 

……
 

Auf geregt zeigte Max seinem Bruder dessen neues Zuhause. Es sah aus wie das Institut in New York und doch irgendwie anders. Es war weniger Modern viel mehr so, als wäre die Zeit im 18. oder 19. Jahrhundert stehen geblieben. „So und zum Schluss die Küche. Sophie ist eine super Köchen und nicht so wie Izzy, wobei ich ihre Kochversuche, schon irgendwie vermisse.“,meinte Max und lief die Treppe runter. Alec folgte ihm nur schweigend.

In der Küche war die Frau, die ihnen vorhin etwas zu essen gebracht hatte und wie Alec später erfuhr, dass es sich um Sophie handelte, gerade dabei in einem Topf herum zurühren. Aber sie war nicht allein, zwei weitere Männer saßen bereits am gedeckten Tisch. „Man könnte meine ihr seit Zwillinge.“,meinte der Mann mit den rotblonden Haaren, der ihre Anwesenheit als erster bemerkte. Sophie sah nur kurz zu Alec und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, ehe Max ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Jetzt drehte sich auch der zweite Mann um und Alec wusste sofort, um wen es sich bei ihm Handelte. Will. Der Mann, mit dem Alec immer wieder verglichen wurde und nun musste er zu gegeben, dass sie sich wirklich sehr ähnelten. „Das sind Gideon und Will. Die drei Kümmern sich um mich und sie haben auch gesagt, dass ihr irgendwann auch hier sein werdet.“,meinte Max, der nun wieder bei seinem Bruder stand.

Ohne ein Wort zu sagen drehte Alec sich um und ging mit schnellen Schritten auf die Tür zu. Es war im Moment alles zu viel. Er ist gerade erst gestorben und das erste was er bekommt, ist eine scheinbar normal aufgebaute Welt. Mit einen ganz gewöhnlichen Tagesablauf. Aber das konnte er gerade nicht gebrauchen. „Alec, warte.“,rief Max und wollte seinem Bruder folgen, wurde jedoch von Gideon auf gehalten. „Lass ihn eben allein. Er braucht einwenig Zeit, um mit der Situation klar zu kommen.“,erklärte Gideon, worauf hin Max verständlich nickte.



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