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Die Harmonie der Freundschaft

Madoka x MLP-Crossover
von

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Die Tragödie der Freundlichkeit

„I didn’t … Sometimes we all just need to be shown a little kindness.“

„Rainbow Dash!

Rainbow Dash!

Schnell wie ein Tornado Crash!“

Die Menge jubelte, als der weibliche Batter das Spielfeld betrat. Sie winkte den Zuschauern zu und forderte sie auf, noch lauter ihren Namen zu brüllen. Der Sprechgesang nahm zu und jeder rief ihren Namen – Rainbow Dash. Die Trumpfkarte der Equestria High, das Sportass der Schule betrat das Feld. Mit ihr würden sie bestimmt gewinnen. Schließlich war dies hier das Qualifikationsspiel für die Schullandesmeisterschaften.

Sie lagen drei Punkte zurück und es waren nur noch wenige Minuten zu spielen. Immer lauter wurden die Anfeuerungsrufe, denn jeder hatte nur ein Ziel vor Augen – sie wollten gewinnen. Und Rainbow Dash sollte sie zum Sieg führen.

Ihr leises „Rainbow Dash“ ging in dem lauten Trubel vollkommen unter. Niemand bemerkte das Mädchen, dessen hellrosafarbenes Haar ihr ständig ins Gesicht fiel, und die relativ alleine in einer Ecke auf der Tribüne saß. Wie sehr wünschte sich Fluttershy doch, sie wäre mutig genug um lauter zu rufen. Rainbow Dash sollte sie hören. Doch dann würden auch die anderen sie bemerken und das wollte sie unter keinen Umständen. Und trotzdem hoffte sie, dass wenigstens Rainbow Dash sie bemerkte und ihre Anfeuerungsrufe mitbekam.

Seufzend lehnte sich Fluttershy nach vorne und richtete ihren Blick wieder auf das Spielfeld. Dort hatte sich Rainbow Dash inzwischen auf ihre Position gestellt und schwang nun ihren Schläger, um sich auf den kommenden Ball einzustellen.

Wenn diese beiden dort vor ihr doch wenigstens etwas Platz machen würden, damit sie was sehen konnte. Zwei Schüler vor ihr hatten sich eine Reihe tiefer bis nach hinten durchgequetscht und alberten nun herum, während Fluttershy versuchte, wenigstens durch die Gitterlehnen der Sitzplätze etwas zu sehen.

Und dabei bemerkte sie etwas.

„Passt doch auf!“, rief sie laut aus und ehe sie überhaupt über ihre Aktion nachdenken konnte, war sie schon von ihrem Platz aufgesprungen und hatte einen der beiden Jungs nach vorne geschubst, als dieser sich gerade hinsetzen wollte.

Er wäre beinahe gestolpert, hätte sein Kumpel ihn nicht aufgehalten. Nun drehte er sich wütend um und sah zu Fluttershy, welche gerade etwas von seinem Platz aufhob. Verwundert blickte er noch einmal hin, denn er sah nicht, was sie dort hochgehoben hatte.

„Mädel, was hast du eigentlich für Zuckungen?“, fragte er, während er sich mit seinem Kumpel ihr mit eindeutig schlechten Absichten näherte.

Fluttershy zuckte zurück, während sie das kleine Wesen enger an ihre Brust drückte. „Ihr seid diejenigen, die besser aufpassen sollten“, sagte sie mit lauter Stimme und blickte ihnen fest in die Augen. „Achtet gefälligst auf eure Umgebung und setzt euch nicht irgendwohin, wenn ihr euch nicht vorher vergewissert habt, dass dort nicht schon jemand anderes sitzt!“

„Du hast eindeutig nicht mehr alle Tassen im Schrank“, meinte der eine, den Fluttershy weggeschubst hatte, „Anscheinend brauchst du eine Tracht Prügel.“

„Denkst du, du wärst was Besonderes?“, fragte sie ihn mit starrem Blick und dieser wich einen Schritt zurück. „Lern gefälligst auch auf andere Rücksicht zu nehmen, du Trampel!“

„Du bist doch…“ Er hielt inne und suchte nach einem passenden Ausdruck. „Ach, vergiss es!“, meinte er schließlich und trottete davon. Sein Kumpel warf Fluttershy noch einmal einen verwirrten Blick zu, dann eilte er seinem Freund hinterher.

„Alter, was war denn mit der los?“, fragte er seinen Kumpel. „Die hatte ja ‘nen Blick drauf – richtig gruselig.“

Seufzend ließ sich Fluttershy zurück in ihren Stuhl fallen. Endlich waren die beiden weg. Nun erst bemerkte sie, wie schnell ihr Herz geklopft und wie sehr ihre Knie gezittert hatten.

„Ich danke dir, Fluttershy. Du hast mir wirklich das Leben gerettet!“ Das kleine Tier, welches sie beschützt hatte, hob nun seinen Kopf und blickte die fassungslose Fluttershy aus roten Augen an. „Ich muss wohl zu abgelenkt gewesen sein, sodass ich die beiden gar nicht bemerkt habe. Ohne dich wäre ich jetzt plattgedrückt worden.“

„Du-D-Du kannst reden?“, fragte sie stotternd nachdem sie endlich ihre Stimme wiedergefunden hatte. Sie betrachtete das weiße fuchsähnliche Tier genauer. Aus seinen weißen Ohren kamen merkwürdige Schlappohren – einen besseren Ausdruck hatte Fluttershy nicht – um die sich ein goldener Ring befand. Es hatte einen roten Kreis aus seinem Rücken und einen buschigen Schwanz, der hin- und herschwang, während es zu ihr aufsah. „Was bist du?“

„Mein Name ist Crysalis“, stellte es sich vor. Sein Mund bewegte sich beim Reden jedoch kein bisschen, bemerkte Fluttershy verwundert. Ihr kam die verrückte Idee, dass es in Gedanken mit ihr kommunizierte.

„Du musst dich nicht fürchten“, erklärte Crysalis ihr. „Ich kann mit dir über deine Gedanken reden, aber ich kann nur das hören, von dem du willst, dass ich es hören soll.“

„Aber du wusstest auch jetzt, was ich denke“, meinte sie verwirrt.

„Nun ja, jedes Mädchen, dem ich begegne, stellt genau die gleiche Frage“, erwiderte das Wesen. „Von daher war mir klar, dass du so etwas denken würdest.“

„Ach so… Warte mal! Heißt das, es gibt mehrere Menschen, die von dir wissen?“ Verwundert blickte sie Crysalis an.

„Ich bin auf der Suche nach jungen Mädchen, denen ich ein Angebot machen kann“, meinte das kleine Wesen. „Wenn sie bereit sind, gegen Hexen zu kämpfen und somit zu einer Puella Magi werden, dann kann ich ihnen einen Wunsch erfüllen. Ganz egal was sie sich vorstellen, ich lasse es wahr werden.

Und auch in dir schlummert magisches Potential, Fluttershy. Ich möchte, dass du einen Vertrag mit mir eingehst und eine Puella Magi wirst!“

„Hast du deshalb nach mir gesucht?“, fragte sie zweifelnd. Immerhin gab es an ihr nichts Besonderes. Irgendwie erwartete Fluttershy schon, dass jede Sekunde jemand aufsprang und sie auslachte, weil sie auf so etwas reingefallen war. Crysalis war möglicherweise nur eine Art Roboter, den die Jungs vom Technik-Club ihrer Schule gebaut hatten.

„Weißt du, nur Mädchen mit magischem Potential können mich sehen“, klärte Crysalis sie auf. „Deshalb haben die beiden Jungs von vorhin auch nicht verstanden, was du meintest. Sie konnten mich nicht sehen und der Sitz sah für sie vollkommen leer aus.“

„Was hattest du denn auch dort drüben zu suchen?“, wunderte sich Fluttershy. „Du hättest doch auch einfach auf mich zukommen können.“

„Nun eigentlich habe ich jemand anderen beobachtet.“ Ihre Schlappohren zeigten nach vorne aufs Spielfeld.

Jetzt erst fiel Fluttershy das Spiel wieder ein. In der ganzen Aufregung hatte sie das ganz vergessen. Ihr Blick ging gerade nach vorne, als ein lauter Jubel durch die Menge ging. Die Anzeigetafel zeigte als Endergebnis 5:7 an. Die Equestria High hatte gewonnen.

„Ihr Name lautet Rainbow Dash“, meinte Crysalis. „Dieses Mädchen hat wirklich starkes Potential. Eigentlich wollte ich sie nach dem Spiel abfangen.“ Beide beobachteten, wie Rainbow Dash von ihren Mitspielern umringt wurde und sie jubelnd vom Spielfeld gingen.

„Heute wirst du wohl nicht mehr mit mir reden können“, meinte Fluttershy lächelnd.

„Nun, dann werde ich sie wohl zu einem anderen Zeitpunkt ansprechen“, entschied sich das kleine Tier. „Ich hätte nicht erwartet, neben ihr noch jemanden zu finden, der magisches Potential in sich besitzt.“

„Nicht so voreilig, Crysalis“, unterbrach Fluttershy sie. „Ich glaube nicht, dass ich als Puella Magi geeignet wäre.“

„Du kannst mich sehen und allein das beweist, dass du geeignet bist“, entgegnete Crysalis und leckte sich über ihre Pfote. „Und außerdem würde ich dir jeden Wunsch erfüllen.“

Fluttershy zögerte und warf wieder einen Feld auf das nun leere Spielfeld. Auch die Zuschauertribünen lichteten sich nun nach und nach. Das Mädchen stand auf und Crysalis sprang auf ihre Schulter.

„Nun, warum begleitest du mich nicht ein Stück?“, schlug Fluttershy zögernd vor. „Dann kannst du mir nochmal alles genauer erklären.“

Sie griff nach ihrer Tasche, die auf dem Sitz neben ihr gelegen hatte und verließ das Schulgelände.

„Ich kann verstehen, wenn du mir nicht glauben willst“, meinte Crysalis, während sie die Straße entlang gingen. „Jedoch bist du in der Lage, mich zu sehen und allein das zeichnet dich als potentielle Puella Magi aus.“

„Ja… aber, ich weiß doch noch nicht einmal, was ich mir wünschen soll“, meinte Fluttershy leise. „Muss ich denn unbedingt eine Puella Magi werden?“

Crysalis schüttelte den Kopf. „Ich darf dich nicht dazu zwingen, den Vertrag mit mir einzugehen. Aber denk dran, ich kann dir jeden deiner Wünsche erfüllen, wenn du es nur willst.“

„Ich kann mir wirklich alles wünschen, was ich will?“, fragte sie noch einmal nach. „Was haben sich denn die anderen Mädchen gewünscht? Die, denen du vorher begegnet bist?“

„Vieles. Sie wollten von ihren Leiden geheilt werden oder dass sich ihr Schwarm sich endlich für sie interessiert. Andere wünschten sich Reichtum und dergleichen. Selbst die Weltherrschaft könnte ich dir schenken“, schlug es ihr vor.

„Nein, das will ich nicht“, erklärte sie eilig.

„Nun, dann gibt es wirklich nichts anderes, was du dir wünschen könntest?“, hakte Crysalis nach. „Vielleicht gibt es jemanden, den du gerne als Freund hättest.“

Fluttershy hielt an. „Ehrlich gesagt, da gibt es schon jemand“, gestand sie leise hinter vorgehaltener Hand und dachte an den Menschen, den sie schon immer bewunderte. „Aber ich würde nicht wollen, dass du die Gefühle eines anderen veränderst.“

„Wenn das so ist, dann musst du einfach nur deinen Wunsch anders formulieren“, schlug das kleine Wesen ihr vor.

„Nun, es würde mir schon reichen, wenn sie mich wenigstens beachten würde“, sprach Fluttershy zu sich selbst und hielt sich eine Hand vor ihr Gesicht, um die hellen Sonnenstrahlen abzuschirmen. „Sie soll wenigstens wissen, dass es mich gibt.“

„Darf ich fragen, wen du meinst?“ Crysalis betrachtete sie von der Seite.

„Ich rede von Rainbow Dash“, erklärte Fluttershy. „Wir waren zusammen im Kindergarten und auch in der Grundschule. Auch jetzt sind wir ständig in eine Klasse gekommen. Aber, sie hat mich nie bemerkt.

Rainbow Dash ist so mutig, so cool, so sportlich. Ich wäre wirklich gerne ihre Freundin, aber warum sollte sie mich schon ansprechen? Und ich selbst traue mich einfach nicht.“

„Nun, dann könntest du dir doch einfach eine Situation wünschen, in der Rainbow Dash dich ansprechen könnte, oder?“, schlug Crysalis ihr vor.

„Und das tut sie dann wirklich aus eigenem Willen?“, hakte Fluttershy besorgt nach.

Das kleine Tier schüttelte seinen Kopf. „Wenn du es dir wünscht, erschaffe ich eine Situation, in der ihr euch beide begegnet. Und die Chancen, dass sie dich anspricht, stehen sehr hoch. Doch ich verspreche, dass ich nichts in ihrem Kopf anstellen werde, damit sie mit dir redet.“

„Hmm… mal angenommen, ich würde dein Angebot annehmen. Was sind das für Wesen gegen die ich kämpfen muss?“ Sie blieb an einer Kreuzung stehen und drückte auf den Ampelknopf.

„Du redest von den Hexen. Es sind Wesen, die den Menschen Böses wollen. Sie sind die wahren Schuldigen, wann auch immer es einen ungeklärten Mord oder Selbstmord gegeben hat. Sie streuen Trauer und Verzweiflung in die Herzen der Menschen“, berichtete Crysalis ihr. „Und es ist die Aufgabe der Puella Magi diese Hexen zu vernichten, bevor sie noch größeres Unheil anrichten können.“

Fluttershy überquerte die Straße, als die Ampel grün anzeigte und lehnte sich auf der anderen Seite gegen eine Laterne. Eine kleine Katze näherte sich und ließ sich von ihr streicheln.

„Und was ist mit Tieren?“, wollte sie wissen.

„Ich weiß nicht, ob die Hexen nicht auch Tiere bedrohen“, antwortete Crysalis auf ihre Frage.

Entschlossen sah Fluttershy zu dem weißhaarigen Wesen. Sie konnte es nicht leiden, wenn ihre geliebten Tiere Schmerzen erlitten.

„Ich bitte dich, Crysalis“, sprach sie zu der Kreatur. „Für all die Tiere, die es zu beschützen gilt. Ich wünsche mir, dass es eine Situation gibt, in der Rainbow Dash auf mich trifft. Mach mich zu einer Puella Magi!“

Es schmerzte, als Crysalis‘ Schlappohren in sie hineingriffen und dort nach etwas tasteten. Eine stechende Pein durchfuhr sie, als Crysalis das fand, wonach es gesucht hatte und dieses Etwas mit einem heftigen Ruck aus ihr herauszog. Fluttershy schnappte nach Luft und taumelte ein paar Schritte nach hinten.

„Hoppla.“ Jemand fing sie auf. „Da bin ich ja noch rechtzeitig aufgetaucht.“

Erschrocken drehte sich Fluttershy um. Niemand anderes als Rainbow Dash stand vor ihr und grinste sie nun an.

„Alles in Ordnung, Kleines?“, erkundigte sie sich.

Fluttershy nickte zögernd. Sie war zu nervös, um etwas zu sagen.

„Okay, alles klar. Also, wie war dein Name gleich nochmal?“, wollte die Sportskanone wissen.

„F-Fluttershy.“ Viel zu leise und unverständlich sprach sie ihren Namen aus.

„Entschuldige, ich hab dich leider nicht verstanden“, meinte Rainbow Dash.

„Ich bin Fluttershy“, wiederholte sie sich immer noch genauso leise wie vorhin.

„Wie war das?“, hakte Rainbow Dash nach, als sie Crysalis entdeckte. „Woah, was ist das denn?“, rief sie erschrocken aus.

„Es freut mich, dass du mich sehen kannst“, begrüßte Crysalis sie. „Das bestätigt nämlich meinen Verdacht, dass auch in dir magisches Potential schlummert.“

Nach und nach erzählten Fluttershy und Crysalis ihr alles über die Puella Magi und Rainbow Dash hörte ihnen interessiert zu. Sie konnte dies alles nicht glauben, doch Crysalis zeigte ihr den Juwel, den sie mithilfe des Vertrags erschaffen hatte.

„Das hier ist Fluttershys Soul Gem“, meinte das kleine Tier und reichte das gelb leuchtende Juwel dem verblüfften Mädchen. „Es entsteht, wenn eine neue Puella Magi erwacht und ist das Symbol ihrer magischen Kräfte. Halte den Soul Gem stets bei dir, Fluttershy“, ermahnte es sie. „Wenn du eine Hexe vernichtet hast, dann hinterlässt sie möglicherweise einen Grief Seed. Mit diesem Hexenei oder auch Kummersamen, wie er genannt wird, ist es dir möglich, deinen Soul Gem zu reinigen.“

„Und warum sollte Fluttershy das machen?“, erkundigte sich Rainbow Dash neugierig. Sie hatten auf der Treppe der Stadthalle Platz genommen und unterhielten sich dort.

„Der Einsatz von Magie lässt das Licht des Soul Gems trüber werden“, beantwortete Crysalis ihre Frage.

„Keine Angst, dass wird schon nicht passieren“, meldete sich die junge Puella Magi zu Worte. „Ich passe schon darauf auf.“

„Ich hatte auch nichts anderes erwartet“, meinte das magische Wesen und ging auf Rainbow Dash zu. „Nun, da du über alles Bescheid weißt, stelle ich auch dir diese Frage. Willst du nicht auch eine Puella Magi werden?“

„Weißt du, ich bin gerade ziemlich beschäftigt“, erklärte das Mädchen ihnen. „Ich muss mich auf die kommenden Baseballspiele konzentrieren. Und dann ist da auch noch das Leichtathletikteam. Außerdem fängt nächsten Monat die Schwimmsaison an und im Winter wollte ich außerdem endlich mal Snowboardfahren lernen. Ja, klingt komisch, dass ich das noch nicht kann, ich weiß. Aber bisher hatte ich leider kein Geld und letztes Jahr bin ich dann krank geworden. Ich muss bei den Spielen mein Bestes geben, weil die doch von einem Talentsucher besucht werden. Und um auf eine Uni zu gehen, brauche ich ein Sportstipendium. Weißt du, ich will unbedingt mit Spitfire im berühmten Wonderbolts-Baseballteam sein. Dafür muss ich in Topform sein und darf mich nicht ablenken lassen. Also, ich würde ja schon wirklich gerne, aber ich kann nicht. Sei mir nicht böse, Fluttershy.“ Sie lächelte sie aufmunternd an.

Dieses erwiderte das Lächeln, doch konnte sie nicht leugnen, dass sie enttäuscht war. Sie hatte sich schon darauf gefreut mit Rainbow Dash Seite an Seite gegen diese Hexen zu kämpfen. „Ich bin dir nicht böse, Dash. Es ist deine Entscheidung.“

„Es tut mir wirklich leid“, entschuldigte sich die Sportskanone noch einmal. „Also, ich muss dann weiter. Wir sehen uns morgen, okay?“, verabschiedete sie sich und ließ eine etwas niedergeschlagene Fluttershy zurück.
 

~*~
 

Eine Hexe war etwas, was ihr nun wirklich gelegen kam. Nicht, dass sie sich über das Auftauchen einer Hexe freute. Aber da sie sich wieder einmal mit ihrer kleinen Schwester gestritten hatte und nun etwas brauchte, um sich abzureagieren, kam ihr diese Hexe wirklich gelegen.

Rarity schlug mit ihrem Stab nach den Armen, welche nach dem jungen Mädchen griffen und eilte den Gang weiter entlang. Sie musste sich beeilen und die Hexe schnellstens besiegen.

„Ihr müsst schon früher aufstehen, wenn ihr mich besiegen wollt“, rief sie lachend und öffnete die Tür, welche ihr den Weg versperrte.

Sie hatte das Zentrum des Labyrinths erreicht. Die Wände krümmten sich und auf dem Boden lag ein riesiges Gemälde. Aus dem goldenen, mit Ornamenten verzierten Rahmen erstreckte sich ein langer Arm, dem man ganz deutlich ansehen konnte, dass er gemalt war. Dicke, breite Pinselstriche zeichneten sich ganz deutlich ab und dieser Arm war gerade dabei, jemanden abzuwehren.

„Was zum?“ Erstaunt bemerkte Rarity, dass jemand auf der anderen Seite gegen die Hexe kämpfte. Und so wie es aussah, lief es gerade wirklich schlecht für diesen Neuling.

Das Mädchen wurde durch den Raum geschleudert und landete hinter Rarity. Ihre Haare wurden von einer Schmetterlingsspange an der Seite festgehalten und waren mit kleinen Blumen übersät. Auch ihr Oberteil hatte die Form eines großen, blauen Schmetterlings und der Kragen sah aus wie aus mehrere Blätter. Sie trug einen weichfallenden, grünen Rock, um den ein blauer Stoffgürtel gebunden war und dessen Rand von Blumen in den Farben gelb, blau und weiß zierte. Die einfachen Slipper, die sie an ihren Füßen trug, umschlossen ihre Beine mit Schnüren, die wie Gras aussahen. Zitternd versuchte sie sich wieder aufzurichten. Sie bekam nicht mit, dass die Hexe zum nächsten Angriff ausholte. Rarity bemerkte es jedoch und ging dazwischen. Sie wehrte die Hand der Hexe ab und machte sich dann bereit zum Rückschlag.

„Ich denke, ich sollte das übernehmen“, rief sie dem Mädchen hinter sich zu, dass sie ängstlich beobachtete.

„Und jetzt zu dir, Hexe. Hättest du nicht ein bisschen freundlicher mit ihr umgehen können? Sie ist doch noch neu im Geschäft“, schimpfte sie die Kreatur aus, die nun ihren Kopf aus dem Gemälde streckte. Langes, grünes Haar fiel ihr ins Gesicht und zwei große, mandelförmige Augen mit katzenhaften Pupillen blickten ihr entgegen. Rarity materialisierte an dem einen Ende ihres Stabs einen Diamanten, mit dessen Spitze sie auf die Hexe zeigte. Dafür muss ich dich leider bestrafen“, erklärte sie ihr. „Und außerdem, deine Haarfarbe geht ja so was von gar nicht. Das beißt sich mit deinen Augen, Darling.“

Sie hob ihre Waffe und schleuderte diese auf die Hexe. „Generosity Diamonds!“, rief sie dabei laut aus. Die Spitze durchbohrte das linke Auge der Hexe. Ausgehend von diesem Punkt wurde die Hexe in eine Kristallschicht umhüllt und zersprang schließlich in tausend kleine Scherben. Das Labyrinth löste sich auf und Rarity bemerkte genervt, dass die Hexe keinen Grief Seed bei sich hatte. Es war also nur ein Familiar gewesen. Irgendwann würde sie bestimmt noch den Unterschied lernen.

Sie drehte sich zu dem fremden Mädchen um und erkannte, dass diese auch die Schuluniform der Equestria High trug.

„Du bist wohl noch nicht lange dabei, oder?“, fragte Rarity sie und half ihr beim Aufstehen. Das Mädchen schüttelte ihren Kopf, machte aber keine Anstalten noch etwas zu sagen.

„Ja, das hat man dir angesehen“, sprach sie nach einer Weile weiter. „Ach ja, ich heiße übrigens Rarity. Freut mich, dich kennen zu lernen. Wie ist dein Name?“

Sie verstand das Mädchen erst beim dritten Mal.

„Fluttershy, also“, meinte sie lächelnd. „Das ist wirklich ein schöner Name. Komm, lass uns gemeinsam zur Schule gehen, okay? Wir haben ja sowieso den gleichen Schulweg.“

„Also, ähm… du bist Crysalis auch begegnet?“, fragte Fluttershy nach einer Weile, als sie ein Stück lang ohne ein Wort miteinander zu wechseln, nebeneinander hergegangen waren. „Wie lange ist das denn her?“

„Ich glaube, so sechs Monate“, überlegte Rarity. „Es freut mich wirklich sehr, eine weitere Puella Magi zu treffen. Du scheinst mir auf jeden Fall freundlicher als dieses Landei.“ Sie rollte genervt mit ihren Augen, als sie an die Begegnung mit dieser Puella Magi dachte.

„Heißt das, dass es noch mehr gibt?“, wunderte Fluttershy sich und ihre türkisfarbigen Augen weiteten sich. „Crysalis hat mir nichts davon gesagt.“

„Ja, aber ich habe keinen Kontakt zu ihr“, erklärte Rarity. „Die taucht nur manchmal auf und klaut mir meinen Grief Seed.“

„Wieso klauen?“, wunderte sich das andere Mädchen.

„Nun, du weißt doch, dass wir Puella Magi die Grief Seeds brauchen um unsere Soul Gems zu reinigen“, erinnerte sie sie daran. Sie betraten das Schulgelände und gingen auf das längliche Gebäude, welches zur Zeit des Barocks erbaut wurde zu. Typisch für solche Gebäude war, dass man sie in der Mitte spiegeln konnte. Die Fenster, die Ornamente und dergleichen waren vollkommen symmetrisch zueinander.

Auch innen sah es nicht anders aus. Die Klassenräume und auch alle anderen Zimmer lagen sich stets gegenüber. Die beiden Mädchen gingen die Treppe hoch ins nächste Stockwerk auf dem Weg zu ihren Klassenzimmern.

„Also… heißt das, dass wir jetzt Rivalinnen sind?“, fragte Fluttershy ängstlich.

„Ach was“, winkte Rarity ab. „Wir teilen uns die Hexeneier einfach. Diejenige, die ihn nötiger hat, kriegt ihn eben.“

„Ja, das ist eine gute Idee.“ Fluttershy lächelte erfreut und ihre neu gewonnene Freundin blieb vor einem Klassenzimmer stehen, deren Tür nur angelehnt war.

„So, das hier ist mein Klassenzimmer“, sagte Rarity, als das Klingeln der Schulglocke den Unterrichtsbeginn ankündigte.

„Bist du etwa auch im Abschlussjahr?“, fragte Fluttershy erstaunt. „Mein Klassenraum liegt nämlich gleich neben deinem.“

„Das ist ja witzig. Also, treffen wir uns in der ersten Pause?“, schlug Rarity vor, während sich Schüler und Schülerinnen sich an ihnen vorbeidrängten. Fluttershy nickte und winkte ihr dann zum Abschied, ehe sie zu ihrem Klassenzimmer eilte.

Auch Rarity betrat nun ihr Klassenzimmer und ging auf den Platz vorne in der zweiten Reihe hin. Sofort wurde sie von einer Traube Mädchen umringt, die auf sie einredeten. Sie erzählten von den neuesten Modetrends und fragten sie nach ihrer Meinung. Sie berichteten von den Partys, die steigen würden und baten sie darum, zu erscheinen. Schließlich galt Raritys Familie als eine der reichsten des Landes. Normalerweise würde Rarity sich nun auch mit ihnen unterhalten. Sie würde über Mode reden, über schlechte Kleidung lästern und dergleichen. Doch heute ignorierte sie die Stimmen ihrer Klassenkameradinnen und blickte einfach nur nachdenklich nach vorne auf die Tafel. Ihre Gedanken waren bei dem süßen, schüchternen Mädchen Fluttershy.

Sie war wirklich glücklich, eine weitere Puella Magi und somit eine neue Freundin gefunden zu haben.
 

„Nopony pushes new Fluttershy around! NOPONY!”
 



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