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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Überlebt

@ Vanilein - Ich???? Ich??? Ich würde den Jungs doch nie etwas antun! Also ehrlich. Ich bin wenn überhaupt doch nur ...

Die Irre mit dem Computer ... ;-)))
 

LG Kalea
 

87) Überlebt
 

Das Feuer leckte an Deans Kleidung.

Hastig schlug Sam die Flammen aus, die an dessen Ärmel und Hosenbein entlang krochen und versuchte verzweifelt die Angst um seinen Bruder zu unterdrücken. Fahrig suchte er mit zitternden Fingern nach einem Puls, gab seine Bemühungen erfolglos auf, da sich das Feuer immer mehr ausbreitete. Er packte seinen Bruder bei den Jackenaufschlägen, zerrte ihn in die Höhe und warf ihn sich über die Schulter.

Schnell schaute er sich, nach dem besten Fluchtweg suchend, im Raum um und stürmte dann auf eines der Verandafenster zu. Im Laufen packte er einen Kerzenständer, warf ihn gegen die Scheibe und stürzte hinaus.

Er schleppte Dean bis auf den Bürgersteig und legte ihn da vorsichtig ab. Noch einmal suchte er nach einem Puls und begann dann mit seinen Wiederbelebungsversuchen.

Wieder und wieder zwang er Luft in Deans Lunge und stemmte sich auf seinen Brustkorb. Der Schweiß lief ihm in die Augen und eisig den Rücken hinunter, doch er machte unbeirrt weiter.

Plötzlich bäumte sich Dean auf und sog gierig die Luft in seine Lungen. Keuchend, hustend und würgend kippte er zur Seite und blieb zitternd und nach Atem kämpfend liegen.
 

Sam gönnte sich einen Augenblick Verschnaufpause und wählte dann mit zitternden Fingern den Notruf. Als auch das erledigt war, ließ er sich auf dem Bürgersteig nieder, zog Deans Oberkörper auf seinen Schoß und wartete auf den Krankenwagen, der keine fünf Minuten später, kurz nach der Feuerwehr, eintraf.

Der Einsatzleiter stürmte zu Sam und bombardierte ihn mit Fragen, während zwei Sanitäter einen schwach protestierenden Dean auf eine Liege legten.

„Wir sind hier entlanggelaufen und haben die offene Eingangstür gesehen. Wir wollten klingeln, dabei haben wir das Feuer bemerkt und sind rein, um vielleicht zu helfen, doch es war zu schlimm“, erklärte Sam.

Einer der Sanitäter legte ihn die Hand auf den Arm: „Sie sollten sich ebenfalls durchchecken lassen.“

„Ja, mach ich ...“, erwiderte Sam fahrig.

„Wollen Sie gleich mitkommen?“

Er nickte nur und folgte dem Sanitäter. Gleich neben der Tür setzte er sich auf einen Notsitz, von dem aus er sogar Dean gut im Blick hatte.
 

Leicht genervt verdrehte der Sanitäter die Augen. Er drückte seinen Patienten auf die Liege zurück und schob ihm die Atemmaske wieder richtig aufs Gesicht. Solange er ihn von Jacke und Hemd befreien musste, war diese Zappeligkeit ja von Vorteil aber jetzt wäre es sinnvoller, wenn der endlich ruhig liegen bleiben würde. Er griff nach dem Arm seines Patienten und legte ihm einen Zugang.

Dean schnaufte in seine Maske, griff erneut danach und schob sie sich ein Stück vom Gesicht. Mühsam versuchte er sich aufzurichten, nur um gleich wieder in die Waagerechte gedrückt zu werden.

Der Sanitäter holte eine Ampulle aus einem Fach an der Seitenwand des Wagens, zog eine Spritze auf und injizierte die Flüssigkeit in Deans Vene, der schon wieder versuchte sich aufzurichten.

„Sammy?“, keuchte er in seine Maske und versuchte das hinderliche Ding loszuwerden.

So laut es in dem mit eingeschalteter Sirene dahin rasenden Wagen auch war, Sam hatte dieses eine flehentliche Wort seines Bruders trotzdem gehört. Er erhob sich und versuchte in Deans Blickfeld zu kommen.

„Setzen Sie sich hin oder Sie fliegen raus“, bellte ihn der Sanitäter auch sofort an.

„Nur einen Augenblick!“, bettelte Sam und setzte seinen besten Welpenblick auf.

Dean hatte es inzwischen auch geschafft, sich in eine sitzende Position zu bringen. Sein Blick irrte kurz durch den kleinen Raum und blieb endlich an dem langen Lulatsch hängen.

„My“, nuschelte er. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht.

„Bin okay, Dean“, sagte Sam und versuchte sich ebenfalls an einem Lächeln. Sofort ließ sich Dean wieder in die Waagerechte fallen und auch Sam setzte sich wieder. Der Sanitäter blickte kurz von einem zum anderen, schüttelte den Kopf und begann Elektroden auf Deans Brust zu kleben.

Davon bekam der jedoch nichts mehr mit. Die Anwesenheit Sams und dessen augenscheinliche Unversehrtheit beruhigten ihn und das Beruhigungsmittel in seinen Venen tat das seine dazu, dass ihm die Augen zufielen. Auch Sam setzte sich wieder auf seinen Platz und hing seinen Gedanken nach.

Sie hatten wieder ein Monster getötet. Das Letzte, wenn es nach ihm ging. Sollte er dann nicht sowas wie Euphorie fühlen? Sie waren raus! Frei! Konnten ein neues Leben beginnen.

Doch in seinem Inneren war nur dumpfes Pochen und die Sorge um Dean. Es war viel zu knapp gewesen, wieder einmal.
 

„Sir“, ertönte eine nette Stimme neben Sams Ohr.

„Ja?“ Irritiert drehte er sich zu ihr um. Wann hatte ihn schon mal jemand Sir genannt? „Sie sollten mit mir kommen und das“, die Ärztin deutete auf sein Gesicht, „behandeln lassen.“ „Ja, ich wollte erst unsere Papiere fertig machen.“

„Das ist sehr gut, aber ihre Gesundheit geht vor“, bestimmte sie. „Ich bin Assistenzärztin. Mein Name ist Kristen McDonald. Wenn Sie mir folgen würden?“

„Verraten Sie mir, wie es meinem Kollegen geht?“

„Eigentlich darf ich nur direkten Angehörigen Auskunft geben“, begann sie und öffnete die Tür zu einem der Behandlungszimmer. Mit einer einladenden Geste bat sie Sam herein und schloss die Tür hinter ihm. „Aber Sie wurden mit ihm eingeliefert und aufgrund ihrer Verletzungen schließe ich darauf, dass die auch dieselbe Ursache haben.“ Sam nickte nur.

„Was ist passiert?“, wollte sie wissen und begann sein Gesicht zu säubern.

„Wir haben gerade erst in dem Altenheim hier um die Ecke begonnen. Wir arbeiten auf derselben Station und wir wohnen inzwischen im selben Motel. Wir wollten noch ein paar Meter laufen. Sitzen ist wohl für uns nicht so das Wahre“, tischte er eine ihrer üblichen Lügen auf. „Wir haben uns überlegt, ob wir uns fürs Erste eine Wohnung zusammen nehmen, um Kosten zu sparen.“

„Können sie ihre Jacke und das Hemd ausziehen?“, unterbrach sie ihn.

„Klar“, sagte Sam und kam ihrer Aufforderung nach. Kaum saß er wieder, erzählte er weiter: „Ist ja auch egal. Jedenfalls sind wir an dem Haus vorbeigekommen. Die Haustür stand offen und wir wollten klingeln und dem Hausbesitzer Bescheid sagen, als wir weiter hinten im Haus ein Flackern gesehen haben. Wir sind rein aber das Feuer war schon viel zu stark. Als wir die Tür zu einem Raum geöffnet haben, schlugen uns die Flammen entgegen. Mein Kollege war vor mir. Er hat mich vor dem Schlimmsten geschützt aber selber wohl jede Menge abbekommen. Ich hab ihn gerade noch so rausziehen können und dann die Feuerwehr gerufen.“

„Sie verstehen sich also mit ihrem Kollegen?“, fragte sie eher rhetorisch und begann vorsichtig die geröteten Hautstellen in Sams Gesicht zu säubern.

„Ich dachte, das hätte man gehört?“

„Ja“ Sie lächelte ihn an. „Er wird noch behandelt, deshalb kann ich Ihnen noch nicht viel sagen, aber warum ich das alles wissen wollte: Wir sind momentan ziemlich überbelegt. Wenn Sie sich dazu durchringen könnten, sich ein Zimmer mit ihrem Kollegen zu teilen...?“ Miss McDonald schaute ihn bitten in die Augen.

„Warum denn nicht?“, wollte Sam wissen.

„Sehr schön! Danke.“

„Haben Sie hier so viel Platz, dass jeder ein Einzelzimmer bekommen kann?“, wollte er nach einer Weile wissen.

„Nein. Ich hätte Sie ohnehin zu ihm, oder jemand Anderem ins Zimmer legen müssen, aber als Frage verpackt ist es doch netter, oder?“ Sie lächelte entschuldigend, während Sam mit einem leichten Lächeln auf den Lippen nickte.
 

Keine Stunde später saß der jüngere Winchester auf dem Rand seines Bettes und wartete darauf, dass Dean auch endlich ins Zimmer gebracht wurde. Die Assistenzärztin hatte seine Wunden versorgt und verbunden und ihn dann an eine Schwester übergeben, die ihm in dieses Zimmer brachte hatte und beim Umziehen und waschen behilflich gewesen war. Jetzt wollte er eigentlich nur noch schlafen. Die Schmerzmittel die er bekommen hatte wirkten und die Ruhe in dem Zimmer tat ihr übriges. Nicht nur einmal war er versucht, sich hinzulegen, doch dann wäre er augenblicklich eingeschlafen und das wollte er nicht. Zuerst musste er wissen, wie es Dean ging!

Immer wieder fielen ihm die Augen zu und als er im letzten Moment einen Sturz vom Bett verhindern konnte, weil er im Sitzen eingeschlafen war, kroch er doch unter die Decke.

Im Halbschlaf bekam er mit, dass Dean ins Zimmer geschoben wurde.
 

Ein leises Schnaufen und Zischen drang an sein Ohr und riss ihn in die Wirklichkeit. Einen Moment musste er überlegen wo er war, dann fiel es ihm wieder ein.

Er blinzelte, streckte sich und drehte sich träge auf die Seite. Sein Blick fiel auf das Nachbarbett. ‚Dean!‘, schoss es ihm durch den Kopf und sofort meldete sich sein schlechtes Gewissen. Er hatte doch warten wollen, bis Dean ins Zimmer kommt! Was, wenn der jetzt wach gewesen war? Er wusste doch wie unwohl sich sein Bruder in diesen Häusern fühlte!

Schnell rutschte er aus seinem Bett. Mit wenigen Schritten war er neben dem anderen Bett und betrachtete seinen Bruder. Das Zischen kam von dem Beatmungsgerät, das ihn noch immer über eine Maske mit Sauerstoff versorgte. Sein Gesicht war gerötet, der rechte Arm lag auf seinem Bauch und war verbunden worden, genau wie sein Bein, vermutete Sam. Neben dem Bett stand ein Ständer mit einem Infusionsbeutel. Die klare Flüssigkeit tropfte in Deans Vene und war wohl der Grund, dass der noch so ruhig schlief.

Die Tür wurde geöffnet und eine Schwester trat ein.

„Guten Morgen“, grüßte sie und musterte Sam kurz. „Sie sind schon wach.“

„Konnte nicht mehr schlafen“, erwiderte Sam.

„Er hat sie hoffentlich nicht gestört.“

„Nein. Nur unter meinem Verband juckt es.“

„Darum kümmere ich mich gleich.“

„Was ist mit ihm?“, wollte Sam wissen.

„Das darf ich Ihnen leider nicht sagen.“

Der Winchester verdrehte die Augen. Wie er doch diese Krankenhausvorschriften hasste! Gelangweilt schaute er der Schwester zu, wie sie seinen Arm wasserdicht verpackte.

„Ich dachte, dass Sie sich duschen wollen“, antwortete sie auf seinen fragenden Blick. „Sie sollten die Wunden in den nächsten Tagen so wenig wie möglich mit Wasser in Verbindung bringen.“

Sam nickte und ging, nachdem sie fertig war, in das kleine Bad.

Frisch geduscht fühlte er sich etwas besser.

Er warf einen Blick auf das Nachbarbett und sein Herz zog sich zusammen. Dean lag noch immer reglos auf dem Rücken. Lediglich das Heben und Senken seiner Brust und das rhythmische Beschlagen der Atemmaske zeigten ihm dass er noch lebte und dieser eine Gedanke fraß sich in seinem Kopf fest.

Wir müssen hier raus oder dieses Leben wird uns eher früher als später töten!
 

Die Schwester betrat den Raum mit einem Tablett. Dankbar lächelte er sie an, da sie ihn so aus seinen düsteren Gedanken gerissen hatte.

„Müsste er nicht auch bald mal aufwachen?“

„Bis vor wenigen Stunden hat er starke Beruhigungsmittel bekommen“, erwiderte sie nach einem Blick auf Deans Krankenblatt. „Er hat es den Ärzten gestern wohl nicht besonders einfach gemacht, aber ich denke, bis zur Visite sollte er halbwegs wach sein.“ Sie stellte das Tablett auf die Ablage an Sams Bett, wünschte ihm guten Appetit und verließ den Raum wieder.

Sam schüttelte traurig den Kopf. Sobald er hier raus war, würde er nach Motels am Grand Canyon und in El Paso suchen und ihnen da jeweils ein Zimmer für mindestens zwei Wochen buchen. Zufrieden mit dieser Entscheidung begann Sam sein Frühstück zu essen.
 

Das Geschirr war schon lange abgeräumt, Die Visite hätte schon durch sein müssen und Dean schlief auch noch immer wie ein Stein. Sam langweilte sich. Noch nicht mal seinen Laptop hatte er hier!

Versonnen starrte er aus dem Fenster und versuchte sich darüber klar zu werden, wie er sein Leben einrichten und vor Allem, was er werden wollte.

Vielleicht hätte er damit eher beginnen sollen, denn endlich begann Dean unruhiger zu werden.



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