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Familienglück

RonxHermine
von

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Familienglück

Es war heiß. Unerträglich heiß. Der Sommer schien nicht enden zu wollen. Ron war sich dessen so sicher, dass er sogar eine Wette mit Ludo Bagman abgeschlossen hätte.

„Diese verdammte Hitze!“ fluchte er leise, während er unter einem Baum in seinem Garten saß und sich seinen Tagespropheten über die Augen hielt. Die Wärme reichte ja nicht schon aus, Nein, es musste auch noch unnatürlich hell sein.
 

„Daddy!“ Ron hob den Kopf und sah seinen Sohn auf sich zu rennen. Sanft lächelnd setzte er sich etwas gerader hin und wartete auf dessen Ankunft.

„Daddy, du hast versprochen mit mir Quidditch zu spielen, wenn du Urlaub hast.“ Ron´s lächeln brach in sich zusammen.

„Jetzt?“ fragte er und angesichts der Hitze, die ihm allein vom Sitzen den Schweiß auf die Stirn trieb, machte ihn dieser Vorschlag nicht wirklich glücklich.

„Ja, Dad! Jetzt!“ diese Resolutheit hatte er von seiner Mutter. Grummelnd erhob sich Ron und schaute dann auf Hugo hinab, der ihm gerade mal bis zum Bauch ging.

„Wer als erstes seinen Besen hat!“ rief er und spurtete los. Hugo, noch völlig perplex in den ersten Sekunden, spurtete ihm nach und stürzte sich lachend auf den Rücken seines Vaters. Ron fing ihn auf und jagte mit ihm im Zick Zack durch den Garten und auf den Schuppen zu. Lachend und juchzend freute sich Hugo und ließ sich den Wind durch die Haare brausen.

Beim Schuppen angelangt, sprang Hugo von dem Rücken seines Vaters und fasste sich blitzschnell seinen Besen.

„Gewonnen!“ rief er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

„Ahhh, so ein Mist!“ rief Ron theatralisch, schnappte sich seinen eigenen Besen und setzte dabei eine übertriebene wehleidige Miene auf. Dann nahm er seinen Sohn samt Besen auf den Arm und ging wieder in den Garten hinaus.

„Was krieg ich dafür, Daddy?“ fragte Hugo unschuldig, der dieses Spiel mit seinem Vater schon tausendfach gespielt hatte und daher wusste, dass Ron nicht wirklich traurig war.

„Hm…“ überlegte Ron und zog eine Augenbraue in die Höhe.

„Wir könnten ja Mum fragen, ob sie und Rosie morgen mit uns ein Eis essen gehen.“ Bei dieser Hitze war es Ron´s erster Gedanke, der ihm durch den Kopf schoss. Allein von dem Spurt mit Hugo auf dem Rücken, lief ihm der Schweiß in Strömen über das Gesicht.

„Au jaaa!“ Hugo hüpfte auf seinem Arm auf und ab. In der Mitte des großen Gartens angekommen ließ er ihn herunter und rief Accio Quaffel!. Aus dem Schuppen kam ihm ein leicht lädierter Quaffel entgegen, den er vergessen hatte mitzunehmen.

Nach einem Augenzwinkern schmiss Ron den Ball sogleich nach oben und stieg gleichzeitig mit Hugo in die Luft. Talentiert wie sein Sohn bereits war, machte Hugo einen Salto mit dem Besen in der Luft, fing den Quaffel und konnte den ersten Punkt damit für sich beanspruchen.

„Ich verneige mich vor dem Meister.“ sagte Ron, machte eine auslandende Bewegung mit dem Arm und verbeugte sich ergeben. In seiner Stimme klang neben ausgelassenem Spaß auch Stolz mit. Hugo würde erst in zwei Jahren nach Hogwarts gehen, aber er war bereits jetzt ein fantastischer Flieger und fabelhafter Jäger. Ron schwoll die Brust vor Stolz und sie trieben ihr Spiel noch über zwei Stunden lang. Ron musste sich zum Ende ziemlich anstrengen, um mit seinem Sohn mitzuhalten.

„176 zu 156 für den herausragenden Champion Hugo Weasley!“ verkündete Ron mit erhobene Haupt und einem zerbeulten Blecheimer in der Hand, auf dem er ein paar Zweige und Blätter gezaubert hatte. Mit feierlicher Miene und zutiefst ergebener Haltung setzte er seinem Sohn die ´Krone´ auf, der wieder mit einem Grinsen zu seinem Vater aufsah und prompt den Eimer bis zum Hals sitzen hatte. Ron lachte und setzte den Eimer wieder richtig auf Hugos Kopf.

Völlig verschwitzt und angenehm ausgelaugt, brachten sie ihre Besen in den Schuppen, um dann ins Haus zu gehen.

„Weißt du was, wir gönnen uns jetzt ein Bad und dann machen wir Abendessen. Wenn Mum und Rosie nach Hause kommen, haben sie bestimmt genauso großen Hunger, wie wir.“ Als Antwort hüpfte sein Sohn wie ein Flummi vor ihm die Treppe hinauf und direkt in das Bad. Während Hugo sich aus seinen Sachen schälte, ließ Ron Wasser ein. Er drehte alle vier Wasserhähne auf, aus denen in verschiedenen Farben Wasser und Seife quoll. Gerade als er sich umdrehte, sprang sein Sohn mit einem lauten Lachen in die Wanne. Das Wasser schwappte über den Rand, um gleich darauf wieder zurück zu hüpfen. Ron schmunzelte und entkleidete sich selber. Hugo planschte während dessen ein bisschen.

Zufrieden ließ sich Ron in das warme Nass gleiten und seufzte leise. Die sengende Hitze und der Sport waren doch ziemlich anstrengend gewesen. Nach ein paar Minuten öffnete er wieder die Augen und beobachtete Hugo. Dieser beobachtete wiederrum die kleinen Minifontänen, die noch immer auf magische Weise wieder zurück ins Wasser hüpften, um gleich darauf wieder auf die Fließen zu springen, um dort kleine Kunstwerke zu vollführen, um dann jedoch immer wieder in die Wanne zurückzukehren.

„Zwei Jahre noch Hugo und du lernst alles über Zauberei und Hexerei.“ lächelte Ron, schloss abermals die Augen und legte seinen Kopf entspannt in den Nacken. Hugo schaute auf und musterte seinen Dad.

„Darf ich dann auch Quidditch spielen?“ Ron hob seinen Kopf wieder in seine ursprüngliche Position.

„Im ersten Jahr noch nicht, aber im zweiten Jahr kannst du dich um eine Position in deiner Hausmannschaft bewerben.“ antworte Ron. Hugo gab nur ein gemurmeltes „Hm.“ von sich. Ron wusste bereits, an was Hugo dachte.

„Hugo, du bist ein großartiger Quidditch-Spieler und egal in welches Haus du kommst, deine Mum und ich werden immer stolz auf dich sein.“ Ron hatte sich mit Harry schon ausgiebig über dieses Thema unterhalten. Harrys Sohn, Albus, hatte dieselben Ängste. Ihre Kinder mussten darüber irgendwann einmal gesprochen haben und hatten nun Furcht davor, nicht den Erwartungen zu entsprechen. Ron konnte es seinem und Harrys Sohn nicht einmal verübeln. Auf der Straße wurden sie noch heute angesprochen. Hin und wieder kamen Hexen und Zauberer auf sie zu und schüttelten ihnen die Hand, um gleich darauf wieder weiter zu gehen. Ob man in diesem Moment gerade in einem Laden stand und sich die Auslagen anschaute oder in einer Kneipe saß und ein Butterbierchen mit seinen Freunden genoss, war völlig egal. Zu Anfang hatte Ron es noch genossen. Solche Aufmerksamkeit kannte er einfach nicht, aber nach einer Weile verstand er seinen besten Kumpel immer mehr. Den Leuten war es egal, wer Ron Weasley war oder wer seine Frau, Hermine Weasley war. Sie wollten nur gaffen und zu Hause erzählen können, dass sie einem die Hand geschüttelt hatten. Das aller schlimmste hatte er allerdings erst erfahren müssen, seit dem er Vater geworden war. Niemand scherte sich darum, dieses Gebaren auch vor den Kindern zur Schau zu stellen. Und genau dies war der Grund, warum die Kinder all derer, die durch den Kampf bei Hogwarts positive Berühmtheit erlangt hatten, leichte Minderwertigkeitskomplexe entwickelten. Neben Harrys und seinem Sohn, sah er es auch bei seinem Neffen Fred. Sein Bruder hatte sich Jahre später von dem Verlust seines Zwillings zwar noch immer nicht erholt – und als Ron einmal mit Angelina, seiner Schwägerin darüber gesprochen hatte, meinte auch sie, dass sie nicht glaube, dass George sich jemals von diesem Verlust erholen würde.

„Dad?“ erschrocken fuhr er hoch und sah direkt in die großen Augen seines Sohnes. Fragende Kinderaugen blickten ihn an, denen er nach kurzer Verwirrtheit entgegen lächelte. Da war er wohl sehr weit abgedriftet.

„Abendessen?“ fragte er und wieder hüpfte Hugo auf. Doch diesmal aus der Wanne. Mit Lichtgeschwindigkeit trocknete sich Hugo ab und rannte nackt in sein Zimmer, um sich neue Kleidung anzuziehen. Ron lachte laut und erhob sich selber. Er trockente sich mit ´normaler´ Geschwindigkeit ab, wickelte sich das Handtuch um die Hüfte und ließ dann das Wasser ablaufen. Sofort hörten die Fontänen auf, durch die Gegend zu platschen und zogen sich über die Fließen, in die Badewanne und in den Abfluss zurück. Gerade als er sich die Haare zurückgekämmt hatte, kam Hugo wieder in das Badezimmer geschlittert und hielt seinem Vater frische Kleidung entgegen.

„Danke.“ Ron zog sich schnell an und ging mit Hugo dann in die Küche.

Ron war in ausgelassener Stimmung. Dieser Urlaub begann wirklich wunderbar. Und mit diesem wunderbaren Gefühl ging er zum Weinständer, holte Hermines Lieblings-Róse aus dem Regal und stellte ihn kalt.

„Oho, Dad!“ rief Hugo frech, was Ron mit einem Lachen und einem sanften Klaps auf Hugos Schulter quittierte.

„Hast du was angestellt?“ fragte Hugo mit einem noch dickeren Grinsen weiter.

„Nein, ich will deine Mutter nur etwas verwöhnen.“ sagte Ron vergnügt und schaute sich nach etwas Essbaren um. Kurz hielt er jedoch inne und überlegte kurz, ob er nicht doch wieder was ausgefressen hatte, ohne es mal wieder selbst zu bemerken. Daran hatte sich, zu Ron´s Leidwesen, seit der Schulzeit nicht viel verändert. Er schüttelte den Kopf und kam zu dem Schluss, dass da nichts war.

Gemeinsam bereiteten sie ein kleines Festmahl zu. Neben Hühnchen und gefüllter Zucchini machten sie auch kleine Eclairs. Zu Guter letzt bereitete Ron noch ein paar Käsehäppchen und kunstvoll geschnittene Erdbeeren zu, die er jedoch nicht auf den Tisch stellte, sondern neben den Wein in eine unscheinbare Ecke der Küche. Hugo stellte einen großen Krug Kürbissaft auf den Tisch, als es wie auf Kommando an der Haustür raschelte und leise rummste. Ron und Hugo gingen durch das Wohnzimmer in den Flur und begrüßten die Frauen des Hauses.

„Guten Abend die Damen. Dürfen wir ihnen die Taschen abne…“ doch Ron erstarrte als er die Sammlung an Büchern aus Florish&Blotts sah. Dann sah er zu Hermine auf, die ihn mit einem leichten rosaschimmer auf den Wangen ansah.

„Rosie und ich konnten uns nicht zusammen reißen.“ sagte sie etwas kleinlaut und ging auf ihren Mann zu.

„Das seh ich.“ erwiderte Ron und konnte nach dem kleinen Schock schon wieder lachen. Nach einem Begrüßungskuss schnappte er sich Rose und knuddelte sie durch. Diese lachte sofort auf und schmiegte sich an ihren Vater. Hugo krabbelte, ebenfalls lachend, zum zweiten Mal an diesem Tag, auf den Rücken seines Vaters. Mit seiner Last drehte Ron sich wieder Hermine zu, die ihn breit lächelnd ansah.

„Du siehst richtig glücklich aus.“ Ron ging auf sie zu und gab ihr noch einen Kuss, diesmal dauerte er länger.

Ein Moment vollkommender familiärer Glückseligkeit überkam die kleine Familie.

„Ladys, wenn sie uns nun bitte folgen würden!“ sagte Ron und Hugo, wie aus einem Mund und führten Hermine und Rose in die Küche.

„Wow!“ rief Hermine aus.

„Cool!“ war Rose´s Kommentar.

Hermine, Hugo und Rose setzten sich an den Tisch, während Ron noch ein paar Kerzen herauskramte und mit einem Schlenker seines Zauberstabes flammten sie auf und schwebten, wie in Hogwarts, in der Luft. Hermine goss während dessen jedem ein Glas Kürbissaft ein und verteilte, das liebevoll zubereitete Essen, auf den Tellern.

Sich gegenseitig erzählend, wie sie den Tag verbracht hatten, saßen sie am Esstisch und aßen, machten Späße und waren eine glückliche Familie. Die Sonne ging allmählich unter und am Horizont war nur noch ein satter, roter Streifen zu sehen.

„Jetzt aber ab ins Bett mit euch, es ist schon halb 8 durch.“ sagte Hermine lächelnd und wollte gerade ihre Kinder sanft von den Stühlen scheuchen, als Ron sie davon abhielt.

„Warte mal.“ sagte er und schluckte seinen letzten Bissen runter.

„Weißt du schon, wie lange du morgen arbeiten musst?“

„Nur bis mittags, dann wollte ich mich davonschleichen.“ antwortete Hermine verdutzt.

„Da Hugo mich heute beim Wettrennen geschlagen hat, hab ich mir als Belohnung gedacht, wir könnten ein Eis, in der Winkelgasse essen gehen.“ Ron grinste seinem Sohn zu, der bei den ersten Worten aufgesprungen war und seinen Eimer aus dem Bad geholt hatte und ihn in der Küche wieder aufgesetzt hatte.

„Oh!“ sagte Hermine bewundernd und nickte sehr gewissenhaft.

„Das muss natürlich gefeiert werden. Was meinst du Rose?“ Rose lächelte zwar, aber es wirkte doch etwas gezwungen.

„Klingt super.“ sagte sie und stand auf.

„Ich geh mir die Zähne putzen.“ Und schon war sie davon gewuselt. Hugo, der von der Stimmung seiner Schwester nichts mitbekommen hatte, da er an seinem Eimer rumwerkelte, stand auf und folgte ihr.

„Ich auch.“ murmelte er und schaute beim Loslaufen, immer noch fröhlich auf seinen Eimer.

„Warte mal, Großer!“ rief Ron und holte seinen Sohn in die Küche zurück. Hermine und er hatten sehr wohl die Stimmung ihrer Tochter mitbekommen und das letzte was sie nun wollten war, das Hugo mit seinem Quidditch-Eimer vor der Nase seiner Schwester rumfuchtelte.

„Hilf mir erst mal die Bücher nach oben zu tragen.“ half Hermine Ron, dem so schnell nichts einfallen wollte, mit dem er Hugo beschäftigen konnte. Mit einem dankenden Blick, standen sie beide auf und während Hermine und Hugo die Bücher in das Lesezimmer brachten, zauberte Ron blitzschnell die Küche in Ordnung. Danach begab er sich zum Bad und klopfte leise an.

„Ja?“ ertönte die Stimme seiner Tochter.

„Ich bin´s Rosie!“ sagte er und lugte mit dem Kopf herein.

„Was gibt’s, Dad?“ fragte sie und spülte sich den Mund aus.

„Komm mal her.“ sagte er und nahm seine Tochter auf den Arm. Die zwei werden viel zu schnell groß.. Er trug sie in ihr Zimmer und setzte sie auf das Bett. An der gegenüberliegende Wand hang ein Poster der Chudley Cannons.

„Warum kann ich das nicht?“ brach es nach kurzen Minuten aus Rose heraus. Ron schaute sie an und setzte sich neben sie.

„Hugo, Albus, Lily, James, Fred… alle können sie Quidditch spielen und ich kann nicht mal zwei Minuten auf dem Besen sitzen, ohne dass ich runter falle.“ Ein leises Klacken sagte Ron, das Hermine in das Zimmer gekommen war. Sie zeigte mit dem Finger in den Flur und damit Richtung Hugos Zimmer. Ron nickte und Hermine setzte sich zu Rose´s anderer Seite. Gemeinsam nahmen sie ihre Tochter in den Arm und ließen sie weiter reden. Dieses Gespräch hatten sie schon genauso oft geführt, wie das mit Hugo und seiner Angst vor Hogwarts.

„Rosie.“ fing Hermine sanft an zu reden.

„Ich kann auch kein Quidditch spielen.“

„Viele können das nicht.“ redete Ron weiter und Hermine nickte sanft an Rose´s Kopf.

„Dir kommt das nur so vor, weil so viele um dich rum ganz vernarrt in dieses Spiel sind.“ sagte er weiter und drückte die kleine Schulter seiner Tochter.

„Du wirst sehen, wenn du nach den Ferien nach Hogwarts kommst, wird es sehr viele Schüler geben, die bei Quidditch nur zusehen und trotzdem Spaß dabei haben.“ Hermine gab ihr nun einen Kuss auf den Feuerroten Haarschopf.

„Und wenn du von einem Profi trainiert werden willst, wird Madam Hooch garantiert mit dir üben.“ schloss Ron und beugte sich zu Rose´s Gesicht herunter. Leicht lächelnd schaute sie ihrem Vater in die Augen. Sie hatte sich wieder etwas beruhigt.

„Und morgen bekommst du einen riesigen Erdbeereisbecher.“ sagte Hermine voller Inbrunst.

„Ich will aber Schokolade.“ kurz war es still, dann lachten Ron und Hermine beide auf.

„Was immer du willst, Schatz!“ erwiderten sie und gaben ihrer Tochter jeweils einen Kuss auf die Wange.

„Jetzt zieh dein Nachthemd an und dann ab ins Bett.“ sagte Hermine und zog ein rotes Nachthemd mit aufgesticktem Gryffindor-Wappen unter Rose´s Kopfkissen hervor. Rose sah ihre Eltern an, als wollte sie noch etwas und Ron und Hermine warteten.

„Kann ich noch das eine Buch lesen, was ich zuletzt in der Hand gehalten hatte?“ fragte sie leicht flehend. Ron lachte ein weiteres Mal an diesem Tag auf.

„Wie die Mutter, so die Tochter!“ sagte er grinsend und sah Hermine zu, wie sie aus dem Zimmer schlüpfte und Sekunden später, aus dem Lesezimmer mit einem dicken, großen Lederbuch wieder kam. Mit einem letzten Kuss auf Rosies Kopf verließen sie und Ron das Zimmer und gingen zu ihrem zweiten Kind.

„Mum, heute hab ich 176 zu 156 gewonnen.“ plapperte er fröhlich drauf los, sobald sie auch nur einen Fuß über die Türschwelle gesetzt hatten. Ron gluckste und nickte Hermine stolz zu. Sie lachte und setzte sich zu Hugo aufs Bett. Der lag bereits unter seiner Bettdecke.

„Zähne geputzt?“ fragte Hermine.

„Als ihr bei Rose wart.“ antworte Hugo.

„Gut.“

„Gute Nacht, mein Sohn.“ Ron beugte sich über ihn und küsste ihn auf die Stirn.

„Nacht, Dad!“ antwortete Hugo und Ron verschwand aus dem Zimmer.

„Mum, liest du mir noch was vor?“ Hugo holte das Buch ´Die Märchen von Beedle dem Barden´ unter der Bettdecke hervor und hielt es seiner Mutter, mit einem flehenden Ausdruck in den Augen, entgegen. Hermine lächelte und nahm das Buch.

„Aber nur eine Geschichte.“ meinte sie sanft und schlug das Buch auf.

„Welche möchtest du hören?“

„Das Märchen von den drei Brüdern!“ kam es wie aus der Pistole geschossen. Hermine schüttelte nachsichtig und immer noch lächelnd den Kopf. Sie hätte es wissen müssen.

„Rutsch rüber!“ sagte sie, legte sich neben ihren Sohn, schlug die richtige Seite auf und begann zu lesen. Wie jedes Mal klammerte sich Hugo an den Arm seiner Mutter und las mit gespanntem Gesicht mit. Wie immer so sehr gefesselt, dass er nicht merkte wie Ron in das Zimmer trat, sich auf einen Stuhl setzte und ebenfalls Hermines Stimme lauschte. Wie er es oft tat.

Hermine kam zum letzten Satz und schloss schließlich das Buch.

„Gute Nacht, mein Schatz.“ flüsterte sie und gab dem schon leicht dösenden Hugo ebenfalls einen Kuss auf die Stirn. Zusammen mit Ron schlich sie auf Zehenspitzen aus dem Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Ohne ein Wort zu sagen, griff Ron Hermines Hand und küsste sie. Hermine sah erstaunt zu, gab jedoch keinen Laut von sich. So etwas kam schließlich nicht jeden Tag vor. Mit einem tiefgehenden lächeln, sah Ron seine Frau an und führte sie dann in ihr Schlafzimmer. Dort hatte er die Flasche Wein und zwei Gläser, sowie die kleine Snackplatte bereitgestellt. Hermine hatte vor Staunen den Mund leicht geöffnet. Kerzen schwebten in der Luft, wie zuvor in der Küche und tauchten das Zimmer in ein angenehm warmes Licht. Draußen war es nun dunkel geworden und die Sterne funkelten vom klaren Nachthimmel auf sie herab.

„Ich dachte, wir runden den Tag noch etwas ab.“ flüsterte Ron, trat hinter Hermine und schloss sie in seine Arme.

„Gute Idee.“ flüsterte sie ebenso zurück, drehte sich in seinen Armen um und gemeinsam versanken sie in einen langen Kuss.

Sie tranken den Wein und unterhielten sich über ihre Kinder, über den Tag und über Gott und die Welt. Nebenbei naschte Hermine zufrieden von den Erdbeeren, während Ron sich an dem Käse gütlich tat. Umso mehr sich der Wein dem Ende zuneigte, umso ausgelassener wurden sie. Sie fütterten sich gegenseitig und gaben sich immer wieder kleine Küsse, bei dem einer immer eine Erdbeere im Mund hielt. Lachend neckten sie sich gegenseitig und als die Kerzen schon fast dem Ende geneigt waren, kamen sie etwas zur Ruhe, lagen auf ihrem Bett und küssten sich noch sehr lange. Und was auch immer sonst noch in dieser Nacht passierte, wussten nur die Sterne.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Omama63
2013-10-04T13:29:30+00:00 04.10.2013 15:29
Ein schönes OS.
Ja so könnte es wirklich bei Ron und Hermine zu Hause sein.
Hat mir sehr gut gefallen.
Klasse geschrieben.
Von:  Geisterkatze
2013-09-28T14:53:13+00:00 28.09.2013 16:53
O.O
WOW
wahrscheinlich hab ich die hälfte schon wieder vergessen, was ich schreiben wollte, aber ich schreib jetzt einfach mal darauf los, mal sehen was ich noch zusammen bekomme *fg*
also, zum einen das riesige 'WOW', weil ein Kapitel so lang von dir geworden ist über 3000 Wörter, respekt, das hatte mich schon ein wenig überrascht, aber auch erfreut *fggg* je mehr zu lesen um so besser... (könnte zu Hermine passen... *fg* und Rose ^.-) und zum anderen das 'WOW' - juhuuu endlich wieder etwas von dir *__________* und natürlich, wie sollte es anders sein, ist es sehr sehr gut geworden - für meinen geschmack *g*.
Schon der Anfang alleine war gut beschrieben, da musste ich doch gleich an diesen Sommer denken und wünsche mir ihn auch gerne zurück *g*
Und aaaaah so sweet wie du die Situation mit Ron und Hugo beschrieben hast, wie sie Wettrennen machen und rumalbern und Quidditch spielen, so stell ich mir Ron als Familien Papa vor *___*
ich hab so viele süße Bilder in Kopf *g*
und dann wie sie Baden gehen, also so ein Bad will ich auch und das Wasser dann beobachten wie es hin und her springt und Bilder malt, coole Idee *g* und Hugo einfach so kindlich halt, muss ich sagen hast du wirklich sehr sehr gut hinbekommen *schmunzel*
Ich muss auch sagen das du die Chraktere gut beschreiben und umsetzen konntest
besonders halt Hermine und Rose nach Hause gekommen sind *lach* die Menge an Bücher kann ich mir vorstellen und Rons Blick und Hermines lächeln - wirklich sehr gut
und dann das familien essen und Hugo freut sich über seine 'Krone' und Rose ist dann ein wenig traurig
die ganzen reaktionen, die waren wirklich alle sehr gut durchdacht und gut umgesetzt
wie es bei einer Familie halt so ist, ist halt nicht alles perfekt und friede freude Eierkuchen
das hast du ja auch gut beschrieben gehabt mit der berühmtheit die sie haben und einige erlangt hatten im Krieg und das die Kinder darunter natürlich leiden und komplexe bekommen (oder wie du es umschrieben hattest) und mein George wurde auch erwähnt *ihn knuddel* *nicht mehr los lass* *meins* .... na gut.. *ihn zu angelina, fred und roxanne wieder lass*
ähm, ich schweife ab...
wo war ich?
friede freude eierkuchen, genau
ach Rose, du magst vielleicht nicht auf einen Besen fliegen können, doch dafür wirst du andere Sachen gut können ^_^, sicher wirste die Klassenbeste sein *fg*
und nein, wie süß war das denn, wo Hermine Hugo die Geschichte vorliest und Ron da mit hört, dieses bild in meinen Kopf, es ist Zucker~ Zucker Sirup und... was ist noch süß? Zumindest alles zusammen *fg*
und dann wird Hermine von ihren Gatten verwöhnt *schmunzel*
wirkliche eun gelungenes Ende, eine gelungende FF und ein tadeloser Schreibstil
und wenn du schon so fragst...
natürlich kannst du sehr gerne noch ein Kapitel verfassen... oder mehr *fggg*
*zu George schiel*
*räusper*
ich bin ein vernatiker ich weiß... er tut mir nur immer noch so leid, auch wenn er jetzt auch familie hat, aber ich schweife wieder ab
und es jetzt noch mal kurz zu sagen,
es war ein Super Kapitel oder wie es wer anders sagen würde...
es war Legen.... es kommt gleich där (kommt gerade....)

MfG deine Geisterkatze =^.^=
Von:  Serakio
2013-09-26T16:53:45+00:00 26.09.2013 18:53
Es ist voll schön ich mag harry potter echt gerne und deine ff ist echt schön :-) würde mich freuen noch was zu Lesen


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