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Shiawase ni Naritai

~Ich will glücklich sein~
von

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Als Hitsugi am nächsten Morgen aufwachte brummte ihm ordentlich der Schädel und er brauchte etwas bis er seine Sinne alle einigermaßen beisammen hatte. Schließlich öffnete er vorsichtig die Augen und irgendwie bereute er das gerade ungemein. Denn er blickte direkt in das friedlich schlafende Gesicht des Sängers. Nun endlich spürte er auch, dass der Kleiner die Arme um ihn geschlungen hatte.
 

„Scheiße… Wir haben doch nicht…“ murmelte Hitsugi leise und hob dabei fast schon ängstlich die Bettdecke ein Stückchen an. Sofort wurde er von einer Welle der Erleichterung erfasst als er sah, dass sie beide noch völlig angezogen waren. Vermutlich waren sie beide so voll gewesen, dass keiner mehr alleine stehen konnte und so hatten sie sich wohl zusammen ins Bett getragen.
 

Hitsugi schaute kurz auf den Wecker. Mist, wenn sie sich nicht beieilten, würden sie noch zu spät zur Probe kommen. Vorsichtig versuchte Hitsugi daher den Anderen zu wecken. Leicht schüttelte er ihn an der Schulter während er ihn ansprach: „Yomi… Yomi… wir müssen aufstehen. Heute haben wir Bandprobe.“ Es hatte Wirkung gezeigt, denn der Sänger öffnete langsam die Augen. Doch als er Hitsugi so nah bei sich spürte, sah er erschrocken auf und sprang sofort aus dem Bett.
 

„W-w-was? Was ist hier los? Was ist denn passiert?“ fragte der Blonde verwirrt. Doch der Gitarrist schüttelte nur ratlos den Kopf. „Ich weiß es auch nicht. Aber vermutlich waren wir so besoffen, dass wir es nur noch gemeinsam hierher geschafft haben. Aber ich denke nicht, dass groß was passiert ist… schließlich sind wir ja noch angezogen.“ begann Hitsugi, fuhr aber gleich weiter fort, während er den Blonden mit entschuldigenden Blicken ansah: „Es tut mir Leid… ich hätte aufpassen sollen, dass wir’s nicht übertreiben mit dem Alkohol.“
 

Doch Yomi schüttelte den Kopf und setzte sich wieder zu seinem Kumpel aufs Bett. „Schon gut. Es ist nicht deine Schuld. Ich muss selbst aufpassen, dass ich nicht zu viel trinke.“ sagte der Blonde. „Trotzdem… hätte ich auf dich acht geben müssen. Gerade jetzt, wo es dir nicht so gut geht.“ entschuldigte sich der Rothaarige erneut. „Hitsu, danke… aber ich bin alt genug und nur weil es mir schlecht geht, sollte ich allein schon wegen der Band, darauf achten, dass ich nicht in solche Eskapaden hineingerate. Außerdem… seit wann passt der Kleine auf den Großen auf.“ scherzte Yomi schon wieder.
 

„Wer ist hier der Kleine?“ grinste Hitsugi zurück und piekste dem Sänger mit dem Finger frech in die Seite. Beide fingen sofort an zu lachen, was sogar in einer kleinen Kitzelschlacht endete. Aber wo sie gerade von der Band sprachen, fiel ihnen auch die Probe wieder ein und sie beeilten sich noch etwas mehr mit dem fertig werden.
 

Hitsugi war erleichtert. Trotz des schockierenden Erwachens, schien Yomi der Saufabend gut getan zu haben. Einfach mal rauskommen und ausbrechen. Vielleicht brauchte der Kleine das einfach mal. Und es war ja nichts passiert und Hitsugi hatte ihn heil wieder nach Hause schaffen können. Somit war doch alles wieder gut. Und so gingen sie beide, zwar immer noch hundemüde, aber doch recht gutgelaunt zum Proben.
 

Diese Erkenntnis änderte sich jedoch schlagartig als sie den Proberaum betraten und ein offensichtlich sicksaurer Bandleader auf sie zustapfte.

„Was habt ihr euch denn bei dem Scheiß da gedacht? Seid ihr von allen guten Geistern verlassen?“ schnaubte Sakito los, ohne den Beiden auch nur die geringste Chance zu geben.
 

Auch Ni~ya und Ruka stießen dazu und sahen die beiden Jüngsten an. Diese verstanden den ganzen Trubel um ihre Person gar nicht. Was hatten sie schon groß getan? Gut sie waren gestern etwas Trinken gegangen und hatten diesbezüglich etwas über die Strenge geschlagen, aber deswegen musste man doch nicht so ein Theater machen.

Aber woher wusste Sakito überhaupt davon? Yomi war völlig perplex und wusste nicht was er sagen sollte, doch Hitsugi übernahm das schließlich für sie beide.
 

„Warum bist du denn so sauer? Was ist denn passiert?“ fragte der rothaarige Gitarrist vorsichtig nach, da ein Sakito auf 180 alles andere als angenehm war. Doch bevor der Leader antworten konnte, übernahm Ni~ya das Wort, während er Sakito beruhigend bei der Hand nahm, da er merkte wie sein Freund kurz vorm Platzen war, während die beiden Beschuldigten keine Ahnung hatten, was sie eigentlich verbrochen haben sollten. „Habt ihr noch nicht eure Twitter-Accounts gecheckt?“ fragte der Bassist und Ruka fügte mit einem Grinsen im Gesicht an Yomi gerichtet hinzu: „Ein paar nette Bilder habt ihr da… Da sieht man mal eine ganz neue Seite von dir.“
 

„Ruka!“ zischte Sakito den Drummer nur an. Dieser zuckte nur grinsend mit den Achseln.

Doch Yomi hatte es zum Glück ohnehin nur am Rande wahrgenommen, da er gleich sein Handy herausholte und auf seinen Twitter-Account surfte, während Hitsugi ihm dabei über die Schulter sah. Sie hatten ein paar Bilder ihres kleinen Saufgelages von gestern gepostet. An sich wäre das Ganze ja auch kein Problem gewesen, hätten sie da nicht auch noch das eine oder andere Knutschbild dabei gehabt oder eines, wo Yomi sein Hemd hochhob und seinen Oberkörper von Hitsugi’s Lippen verwöhnen lassen würde und der Gesichtsausdruck der Beiden war dabei alles andere als abgeneigt. Einige der Sprüche, die sie beide dazu noch zusätzlich abgelassen hatten, waren da auch nicht unbedingt besser. Zudem waren die Bilder auch noch in aller Öffentlichkeit in der Bar entstanden. Ein Abstreiten oder es als PR ausgeben, war daher nicht unbedingt glaubhaft.
 

Leicht geschockt starrten die Beiden eine ganze Weile auf die Bilder, ohne ein Wort zu sagen. Heute morgen war doch noch alles gut gewesen. Niemals hätten die beiden Freunde gedacht, dass sie so etwas getan hätten. Allerdings sprachen diese Bilder Bände darüber, was wirklich geschehen war.
 

Yomi schluckte schwer. Er konnte sich an nichts davon erinnern. Weder dass es passiert war noch, dass sie davon auch noch Fotos gemacht hatten, geschweige denn auch noch hochgeladen und gegenseitig Kommentare darunter geschrieben hatten. Er hob leicht den Kopf und sah den Rothaarigen an. Doch dieser schien auch noch nicht so ganz zu glauben, was er da vor sich sah. Wieder blickte er auf sein Handy. Erst die Worte des Leaders brachten ihn wieder halbwegs zurück.
 

„Also… Was habt ihr zu eurer Verteidigung zu sagen?“ fragte Sakito vorwurfsvoll, aber immer noch reichlich verärgert. Der Sänger blickte auf und sah in die Gesichter seiner Freunde. Doch als er Ruka ansah kamen in dem blonden Mann wieder diese ganzen Gefühle hoch, die der Drummer ihm bescherte. Wut und diese unendliche Verzweiglung, dass er ihn vielleicht doch irgendwann lieben könnte, so wie Yomi es tat. Doch genauso schnell raste durch seinen Kopf diese fixe Idee vom Vorabend. Den Drummer eifersüchtig machen.
 

Es war eigentlich nahezu perfekt. Gut, er würde Hitsugi da mit hineinziehen, ohne dass er etwas dafür konnte, aber der Gedanke kam dem jungen Sänger gerade nicht.

Doch der Rothaarige hatte schon zu sprechen angefangen. „Naja, es… wir waren halt mal einen Trinken und…“
 

Yomi gewann durch seine Schnappsidee und die damit verbundene Hoffnung etwas seiner früheren inneren Stärke zurück und unterbrach den Gitarristen. „Ist schon gut. Wir können es jetzt doch eh nicht mehr leugnen.“ sagte er schließlich. Alle, und besonders Hitsugi, sahen den Sänger verwundert an.
 

Jeder wartete jetzt darauf, dass der Blonde weitersprach. Doch dieser steckte erstmal in aller Seelenruhe sein Handy zurück in seine Hosentasche, wobei er sich eigentlich nur seine nächsten Sätze überlegte. Er ging einen Schritt zurück und nahm seinen besten Freund bei der Hand. „Wir sind zusammen.“ sagte er schließlich mit fester und ernster Stimme.
 

Jetzt fiel allen endgültig die Kinnlade runter. Selbst Ruka schien mehr als überrascht zu sein.

//Yeah, es scheint zu funktionieren.// freute sich der Kleinste innerlich und setzte, so noch weiter ermutigt, noch einen drauf. Er blickte sanft zu Hitsugi. „Ich weiß, wir wollten es noch ein bisschen geheim halten, aber… nach den Bildern… Es tut mir Leid, Schatz.“ murmelte er sanft und hauchte dem Anderen zur Bekräftigung auch noch einen Kuss auf.
 

Doch der Rothaarige reagierte darauf nicht wirklich, sondern sah Yomi nur weiter sprachlos an. Schnell zog er Hitsugi daher hinter sich her Richtung Proberaum. „Los jetzt, wir sind doch zum Proben hier!“ lachte er schließlich und lief einfach weiter, ohne noch weiter auf die Anderen zu achten.
 

Die Probe verlief eigentlich sogar recht normal, bis auf die Tatsache, dass Hitsugi kein Wort von sich gab. Er redete zwar sonst auch nicht sonderlich viel, aber gar nichts?! Das war selten, sehr selten.
 

„Alles ok?“ fragte Sakito den anderen Gitarristen daher etwas besorgt. Hitsugi sah irritiert auf. Er hätte Yomi jetzt einfach verraten können, aber er tat es nicht. Er wollte es erst mit dem Sänger alleine klären und lachte daher nur. „Ja, alles ok. Gestern war nur etwas viel. Ich hab immer noch ziemliche Kopfschmerzen.“ lächelte er den Anderen beruhigend an. Auch wenn dieser wohl wenig überzeugt von der Aussage war, ließ er es auf sich beruhen.
 

Auch wenn er vorher noch stinksauer auf die beiden gewesen war, wusste doch jeder, dass man mit Problemen immer zu dem Bandleader kommen konnte. Hitsugi würde daher schon reden, wenn er wollte. Daher ließ er ihn erstmal in Ruhe und sie beendeten die Probe.

Keiner hatte währenddessen ein Wort über die Beziehung der beiden Jüngsten verloren. Obwohl man sie weiterhin beobachtete. Doch Yomi versuchte weiterhin den Schein seiner Lüge zu wahren.
 

Schließlich machte sich der Sänger gemeinsam mit Hitsugi zusammen auf den Heimweg zu dessen Wohnung. Der Blonde war ziemlich gut gelaunt, dass sein Plan anscheinend so funktioniert hatte, wie er gehofft hatte. Dabei blendete er völlig aus, wie es seinem besten Freund dabei ging, wie er ihn überrumpelt hatte. Gut, sie hatten nicht die Möglichkeit gehabt irgendetwas zu besprechen, aber das war hier ja auch nicht der Punkt.
 

Langsam schloss der Gitarrist seine Wohnungstür auf und die beiden gingen hinein. Hitsugi schloss vorsichtig die Tür und lehnte sich mit einem Seufzen dagegen. Yomi war in der Zwischenzeit schon in die Küche gestiefelt und hatte zwei Gläser und eine Flasche Wasser geholt. „Willst du auch was Trinken? Du siehst irgendwie ein bisschen fertig aus.“ lächelte der Sänger fröhlich, wenn auch ein wenig besorgt um den Anderen.
 

Hitsugi holte noch einmal tief Luft, bevor er antwortete. Obwohl er relativ ruhig blieb zitterte seine Stimme. „Wundert dich das?“ fragt er schließlich. Der Blonde stellte die Sachen auf dem Wohnzimmertisch ab. „Naja, letzte Nacht war schon übertrieben, aber…“ der Kleine schien immer noch nicht zu verstehen, dass es Hitsugi nicht deswegen schlecht ging und fuhr deswegen einfach weiter fort: „jetzt setzt dich doch erstmal hin und trink was. Dann geht’s dir sicher wieder ein bisschen besser.“ Während er sprach war er schon zu dem Rothaarigen gelaufen und nahm ihn an dessen Hand um ihn zum Sofa zu führen.
 

Der Gitarrist schlug die Hand des Älteren weg und sah ihn böse an. „Du bist ein riesiges Arschloch, weißt du das?! Du hast Ruka echt verdient!“ schnauzte er Yomi schließlich an, der erschrocken einen Schritt zurücktrat. Was war denn jetzt auf einmal kaputt? Doch Hitsugi dachte jetzt gar nicht mehr dran still zu sein.
 

„Was sollte das bitte? Ich und du ein Paar? Meinst du echt, einer hat dir das abgenommen?“ schrie er den Anderen wütend an. „Warum ziehst du mich in so was rein, hm? Ich war immer für dich da, wenn er dich mal wieder verarscht hat. Hab mir dein blödes Geflenne Tag und Nacht anhören müssen und das ist jetzt der Dank dafür oder was?! Ich könnte es ja noch verstehen, wenn du Ruka eins reinwürgen willst, aber das du auch noch Sakito und Ni~ya so belügen willst, geht echt zu weit, von mir ganz zu schweigen.“
 

Yomi stand da und wusste nicht, was er sagen sollte. Erst jetzt wurde ihm klar, was für einen Mist er gebaut hatte. „Hitsu… ich…“ stammelte er los, aber die Worte blieben ihm im Halse stecken. Er wollte sich entschuldigen, es erklären, aber er schaffte es nicht.
 

Schließlich schob der Rothaarige den Sänger noch ein Stück von sich weg. „Weißt du, dafür, dass ich dein bester Freund sein soll, benimmst du dich wie das Letzte. Pack bitte deine Sachen. Ich geh noch eine Runde schlafen. Wenn ich wieder wach bin, möchte ich, dass du weg bist. Ich brauch jetzt erstmal meine Ruhe.“ sagte Hitsugi schon etwas ruhiger, aber nicht weniger wütend auf den Anderen und ließ ihn mit diesen Worten auch stehen.
 

Yomi traute seinen Ohren nicht. Er sollte wirklich gehen? Er hatte es total verbockt. Schließlich hatte Hitsugi ja Recht. Der Sänger hätte völlig egoistisch und unüberlegt gehandelt. Seinen besten Freund auch noch obendrein für seinen Eifersuchts-Rache-Plan schamlos ausgenutzt, ohne auch nur einen Gedanken an dessen Gefühle zu verschwenden. Er schluckte schwer. Ging aber letztendlich doch los und packte die Sachen, die er einpacken konnte, in seine Tasche. Ein paar Dinge waren noch in Hitsugi’s Schlafzimmer, aber da wollte er nun wirklich nicht rein.
 

Leise verließ der Sänger die Wohnung des Anderen und lief hinaus auf die Straße. //Wohin jetzt?// fragte er sich. Er wollte immer noch nicht nach Hause. Zu Ruka? Im Moment auf keinen Fall. Ni~ya und Sakito wollte die Zeit, die sie alleine gemeinsam verbringen konnten sicher auch nur zu zweit nutzen. Zudem hatte er sie ja ebenfalls belogen. Schließlich gab ihm sein Magen ein Zeichen darauf, wohin er sollte. Erstmal ein paar Ramen oder so essen. Damit konnte er zumindest ein wenig Zeit tot schlagen.
 

Der Blonde warf noch einen kurzen Blick hinauf zu der Wohnung seines besten Freundes, bevor er ging. Schnell lief er in eine kleine Seitenstraße, wo er ein etwas verstecktes Lokal aufsuchte. Das hatte auch den Vorteil, dass er wohl ungestört bleiben würde.

Im Gegensatz zu sonst, schlang er sein Essen auch nicht so herunter, sondern ließ sich Zeit, sodass er auch länger Zeit hatte zu überlegen, was er tun wollte.
 

Eine Entschuldigung war auf jeden Fall fällig. Aber würde der Rothaarige ihm überhaupt verzeihen? Er hatte dessen Vertrauen und Fürsorge schließlich einfach ausgenutzt. Während er überlegte, beendete er sein Essen und verschwand nach Hause.
 

Dort legte er sich erstmal auf das Sofa ein bisschen Schlaf nachholen. Allerdings wachte er recht bald auch wieder auf. Da er also ohnehin nicht schlafen konnte versuchte er über die Entschuldigung nachzudenken. Nicht nur an Hitsugi, sondern auch an den Bassisten und den Leader. Bei Ruka würde er sich aber definitiv nicht entschuldigen. Von dem Drummer würde er ja doch nur wieder irgendeinen dummen Spruch ernten.
 

Währenddessen war Hitsugi kurz nachdem er Yomi’s Gehen bemerkt hatte wieder aufgestanden. Vorsichtig sah er sich in der Wohnung um. Er wollte den Anderen jetzt nicht sehen. Zu sehr war er von ihm enttäuscht worden. Dennoch quälte er sich mit dem Gedanken, ob es richtig war, ihn gleich vor die Tür zu setzen. Der Gitarrist konnte sich ja denken, warum der Kleinere das getan hatte und irgendwo hatte er ja auch ein klein wenig Verständnis dafür. Auch wenn er nicht so ganz nachvollziehen konnte, wie man jemanden nur so sehr lieben und alles für ihn tun konnte, obwohl der Andere offensichtlich nicht gut für einen war.
 

Leise seufzte Hitsugi auf während er sich auf das Sofa plumpsen ließ. „Vielleicht war ich doch etwas hart zu ihm.“ überlegte er leise. „Andererseits war die Aktion ja wohl echt das Letzte. Wie kommt er nur auf die Idee, dass das funktionieren könnte? Und dann ausgerechnet ich? Ich meine, wir sind beste Freunde oder so… und das weiß auch Ruka mehr als genau.“ Wieder seufzte der Rothaarig auf und ließ den Kopf in den Nacken kippen. Eine Weile starrte er die Decke an, bevor er sich erhob. „Naja, ich werd das morgen mit ihm klären. Vielleicht ist sein Kopf bis dahin auch klarer.“ entschied er sich.
 

Den Abend ließ der Gitarrist ruhig mit einigen Filmen ausklingen und ging auch recht zeitig zu Bett, da er noch etwas Schlaf von gestern nachzuholen hatte. Der Schlaf hatte ihm auch gut getan. Er war wieder ruhige und hoffte, dass er so auch objektiver an die Sache wegen Yomi rangehen konnte. Doch er erlebte eine riesige Überraschung als er den Proberaum betrat. Denn alle waren schon anwesend, nur der Sänger fehlte und ließ auf sich warten.
 

„Wo ist Yomi?“ fragte Hitsugi die Anderen als er den Proberaum betrat. „Wir dachten er kommt mit dir…“ antwortete Ni~ya verwundert darüber, dass der Rothaarige nicht wusste, wo sein „Freund“ war. Der junge Gitarrist sah verwundert auf. Yomi sollte doch eigentlich schon da sein. „Naja, er wollte noch was erledigen, deswegen sind wir getrennt los.“ erklärte Hitsugi die Situation. Warum sagte er aber nicht was wirklich los war? Von ihrem Streit? Von der Lüge, die der Sänger gestern in die Welt gesetzt hatte? Noch wollte er ihn schützen.
 

„Ich ruf ihn mal an. Mal sehen, wo er bleibt.“ sagte der Rothaarige, bevor noch jemand anderes auf die Idee kam. Schnell holte er das Telefon raus und wählte Yomi’s Nummer. Doch bis auf das Tuten des Wartesignals erhielt er keine Antwort. //Verdammt! Nimm endlich ab, du Idiot!// dachte er sich besorgt. Er machte sich sogar wieder Vorwürfe darüber, dass er den Anderen gestern einfach rausgeworfen hatte.
 

Noch einige Male ließ er es klingeln, bevor er resigniert auflegte. Was nun? Einfach warten in der Hoffnung, dass der Andere schon auftauchen würde? Vielleicht war ihm ja etwas zugestoßen oder er brauchte sonst irgendwie Hilfe.

Erstmal wartete er mit dem Rest. Allerdings merkte er schnell wie er mit jeder Minute, die verstrich nervöser wurde.
 

„Was ist denn los mit dir? Habt ihr euch etwas jetzt schon gestritten?“ fragte Ruka mit einem leichten Grinsen, da er Yomi, schon allein wegen Hitsugi’s Reaktion gestern, die Story mit dem Pärchen nicht abgekauft hatte. Doch der Rothaarige reagierte nicht darauf, sondern blickte nur zu ihrem Leader. „Sakito… kann ich dich mal eben kurz sprechen.“ fragte Hitsugi. Der Angesprochene nickte und sie gingen in einen anderen Raum.
 

Der Leader wollte schon fragen, was los war als der Rothaarige mit einem Seufzen zu sprechen begann. „Es stimmt schon… wir haben gestern noch gestritten und dann hab ich ihn rausgeworfen. Deswegen mach ich mir jetzt totale Vorwürfe. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Er geht ja auch nicht an sein Handy.“ Sakito hörte ruhig zu. Er fragte nicht nach, warum sie gestritten hatten oder was sonst zwischen dem Sänger und Hitsugi vorgefallen war, sondern sagte nur lächend: „Dann solltest du nicht hier rumsitzen und mit mir reden. Such ihn. Du weißt am besten, wo er sich rumtreiben könnte. Wir warten hier und sobald er auftaucht, ruf ich dich an, OK?!“
 

Der Rothaarige sah irritiert auf. Sakito war so verständnisvoll, ob wohl sie, Yomi und auch er, ihn anlogen. Hitsugi fühlte sich schlecht deswegen, aber er machte sich Sorgen um seinen besten Freund. Daher bedankte er sich nur und rannte aus der Tür. Schnell schnappte er sich seine Jacke und zog sie sich im Laufen an. Aber wo könnte Yomi stecken? Irgendwie wusste er gerade auch nicht wo er anfangen sollte. //Am besten erstmal bei ihm zu Hause… Vielleicht find ich da ja einen Hinweis, wo er sein könnte.// dachte sich der Gitarrist und lief weiter.
 

Er war so schnell gelaufen, dass er es in kürzester Zeit zu Yomi’s Wohnung geschafft hatte. Da sie beide alleine lebten, hatten sie vor einiger Zeit beschlossen, die Schlüssel zu tauschen. Man wusste ja nie, was mal vorkommen könnte. Selbst wenn es nur war, dass man selbst den Schlüssel in der Wohnung vergessen hatte und nun einen Zweitschlüssel brauchte, da ein Schlüsseldienst schließlich auch ein halbes Vermögen kostete.
 

Hitsugi schloss vorsichtig die Tür auf und ging hinein. Es war ruhig. Vielleicht war der Sänger doch nicht zu Hause. Dennoch wollte er um sicher zu gehen, noch einmal nachsehen. Doch plötzlich traf es ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Da lag der Blonde vor seinem Sofa auf dem Boden. Dem Rothaarigen stoppte der Atem. Yomi war doch nicht etwa zusammengebrochen oder schlimmeres. Im Kopf des Gitarristen liefen gerade die schrecklichsten Bilder ab. Schnell rannte er zu seinem Freund und schüttelte ihn heftig an den Schultern, während er mit Tränen in den Augen schrie: „Yomi! Yomi! Bitte wach auf! Bitte! Jetzt wach doch bitte wieder auf!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Joa, Kapitel 2 ist jetzt auch oben. ^^ Hoffe, es gefällt euch. Mal wieder mit einem kleinen Cliffhanger. Sorry. ^^'' Komplett anzeigen

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