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Akasuna no Sasori

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Meine erste Naruto-FF. Da Sasori zu meinen Lieblingscharakteren gehört, habe ich beschlossen über ihn eine FF zu schreiben. Ich versuche seinen Werdegang zu erzählen bis zu seinem ersten Auftritt im Manga/Anime. Komplett anzeigen

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6J.: Keine Tränen

Sasori betrachtete den blutigen Sand in seiner Hand. Der kleine Junge ballte seine Hand zu einer Faust und warf den Sand auf den Boden.

Warum musste das gerade ihm passieren? Sie waren tot. Er würde sie niemals wieder sehen oder umarmen können. Einfach fort. Und nun musste er für den Rest seines Lebens klar kommen und diesen stechenden Schmerz in seinem Herzen herumtragen. Warum? Warum musste es gerade so kommen?

„Mutter…Vater…“

Sasori betrachtete nun seine Hand; die Schnittwunde an seiner Innenhandfläche war tief und es quirlte immer noch Blut heraus, aber langsam trocknete die Wunde. An einem Stein hatte er sich geschnitten, der gleich neben ihm lag und messerscharf war.

Er hockte im Sand, es war bereits später Abend und es war relativ still in Sunagakure. Die Straßen waren menschenleer, aber das überraschte den Kleinen nicht. Seit einigen Tagen verkrochen sich alle zuhause, da man Angriffe von anderen Dörfern erwartete. Aber warum?

Sasori senkte den Blick. Ja, er erinnerte sich wieder. Konohagakure hat seine Eltern auf dem Gewissen. Shinobi aus Suna waren auf einer Mission und trafen auf Konoha-Shinobi und angeblich kam es zu einem Kampf. Die Shinobi aus Konoha fielen im Kampf. Wie lange es wohl dauern würde, bis Konoha sich für den Tod einiger Shinobi rächt? Sasori hörte so gut wie alles, sobald seine Großmutter mit anderen Ninja über Missionen oder dergleichen sprach. Eigentlich interessierte ihn das alles nicht.

Mutter war tot. Vater war tot. War das der Lauf der Dinge? Alle mussten irgendwann sterben, aber warum musste man das einem Kind antun? Der rothaarige Junge erhob sich langsam, als jemand seinen Namen rief.

„Sasori!“

Der kleine Junge drehte den Kopf leicht zurück, erkannte natürlich die Stimme. Großmutter Chiyo rannte die Straße entlang und erreichte ihren Enkelsohn.

„Ich habe nach dir gesucht. Du weißt, dass du um diese Uhrzeit nicht alleine unterwegs sein sollst. Außerdem solltest du niemals von meiner Seite weichen!“

Sasori zuckte ein wenig mit den Schultern.

„Mir geht es gut“, antwortete er und drehte sich zu seiner Großmutter um. Sie hatte geweint. Das sah man ihr sofort an. Aber das kümmerte ihn nicht. Seit Wochen waren seine Eltern tot und bisher hatte Sasori keine einzige Träne für sie vergossen. Er sollte es, aber irgendwie gelang es ihm nicht zu weinen. Warum nur? Chiyo ging in die Hocke und umarmte ihren Enkelsohn; sie weinte.

„Warum weinst du, Großmutter?“

„Weil ich mir Sorgen gemacht habe.“

„Ich bin am Leben. Solltest du nicht wegen Vater trauern?“

Chiyo schluckte hart und sah dem Jungen tief in die Augen. Er fühlte gar nichts, erwiderte nicht ihre Umarmung und seine Augen waren so kalt, dass Chiyo sich für ein paar Sekunden fragte, ob das tatsächlich ihr Enkel war. Chiyo erhob sich, griff nach seiner Hand und beide gingen mit langsamen Schritten die Straße entlang. Es war immer noch ruhig; in einigen Häusern brannte noch Licht. Chiyo warf ab und zu einen kurzen Blick auf Sasori.

„Er hat sich verändert. Der Tod seiner Eltern geht ihm nahe, was normal ist. Aber es scheint so, als würde er versuchen sich von der Welt abkoppeln wollen. Ohh Sasori…Ich werde alles versuchen, um dich wieder zum Lachen zu bringen. Das verspreche ich dir.“

Als sie zuhause ankamen, ging Sasori auf sein Zimmer. Chiyo setzte sich zum Esstisch, fasste sich an die Stirn und musste an ihren Sohn denken. Ja, auch an ihre Schwiegertochter, die sie lieb gewonnen hatte. Sie waren eine glückliche Familie und wollten nur immer nur das Beste für Sasori. Er war ein liebenswerter Junge und liebte seine Familie über alles. Chiyo wusste natürlich, dass man in Sunagakure nur sehr wenige Kinder fand, die gerne lachten und gleichzeitig ihr Dorf liebten. Natürlich war sie ein Befürworter der strengen Erziehung von Shinobi, aber wenn sie Sasori ansah, dann vergaß sie das für einen Moment.

„In ein paar Monaten ist es soweit. Er wird den Weg seiner Eltern gehen, den Weg seiner Shinobi-Familie.“

Chiyo lehnte sich im Stuhl zurück und setzte ein schwaches Lächeln auf.

„Ich werde auf ihn Acht geben.“

Jemand klopfte an die Türe; Chiyo seufzte. Das bedeutete nur Arbeit um diese Uhrzeit. Sie öffnete die Tür und ein Shinobi verneigte sich ein wenig vor ihr. Chiyo fühlte sich gerade steinalt…

„Chiyo-sama, der Kazekage hat ein dringendes Treffen einberufen.“

„Oh? Warum das denn?“, fragte sie neugierig. Der junge Shinobi schwitzte; in Sunagakure schwitzte so gut wie jeder, aber nur tagsüber. Nachts war es angenehm kühl im Dorf. Also wollte er so schnell wie möglich zu ihr, oder dieses Treffen war wirklich dringend.

„Das kann Euch nur der Kazekage sagen.“

Chiyo seufzte abermals und nickte.

„Okay, okay. Ich bin gleich da.“

Sie schloss die Türe und betrat dann das Zimmer ihres Enkelsohnes. Sie erstarrte, als sie ihn auf dem Boden hocken sah und seine ersten kreierten Puppen umarmte. Seine Augen waren geschlossen. Sie versuchte sich zu beherrschen. Sie wollte nur all zu gerne losweinen. Sasori war vielleicht doch nicht so ein „kaltherziges“ Kind wie sie es vorhin angenommen hat. Sasori benutzte seine Chakrafäden, um die Puppen zu kontrollieren.

„Mutter. Vater“, sagte er mit leiser Stimme. Seine Marionetten umarmten ihn und er lächelte. Dieses Lächeln hatte sie bereits bei ihm vermisst.

Sie beschloss ihn nicht zu stören und verließ die Wohnung ohne ein Wort zu sagen.

Sasori versuchte in der Nacht einzuschlafen, doch er war nicht müde. Seine Marionetten, Mutter und Vater, lagen mit ihm im Bett. Er betrachtete beide Puppen und erinnerte sich an die glückliche Zeit vor ihrem Tod. Sie sahen haargenau so aus wie seine Eltern. Aber sie waren letztendlich nur Marionetten, waren nicht am Leben.

Der Junge setzte sich auf, warf beide Puppen auf den Boden und starrte sie wieder an. Er wusste nicht warum, aber er hatte eigentlich erwartet, dass sie sich bewegen würden.

Nein. Das waren nicht seine Eltern. Sie waren tot und niemand konnte sie jemals wieder zurückholen.

„Ich brauche euch nicht mehr“, flüsterte er, verließ sein Bett, ging an Mutter und Vater vorbei und verließ sein Zimmer. Chiyo konnte er nirgends in der Wohnung finden. Der rothaarige Junge ging in ihr privates Arbeitszimmer; seine Augen wurden größer als er alle möglichen Ersatzteile für Marionetten entdeckte. Arme, Beine und auch einige Waffen, die man in die Marionetten einbaute.

Er setzte sich zur Werkbank, griff nach einem Puppenarm und setzte ein zufriedenes Lächeln auf.

Sasori begann damit am Puppenarm herumzuschrauben.

7J.: Mission in der Wüste (Teil 1)

Es war ein halbes Jahr vergangen seit Sasori seine Shinobiausbildung begonnen hatte. Wie erwartet gehörte er zu den talentiertesten Neulingen, die Sunagakure seit langem gesehen hat. Anfangs war Chiyo deswegen überrascht gewesen, doch auch sie erkannte recht früh sein Talent. Jeden Tag arbeitete er an seinen Marionetten, wollte sie verbessern, stärker machen und so gut wie alle in seinem Jahrgang bewunderten ihn.

Am späten Nachmittag ging Sasori die sandige Straße entlang. Als Shinobi fühlte er sich nicht anders als Kind. Immer noch suchte er nach der Antwort. Warum konnte er nicht weinen? Seine Eltern waren tot und es fiel ihm immer noch schwer eine Träne für sie zu vergießen. Besaß er ein Herz? Das alles fragte er sich und in den letzten sechs Monaten konnte er noch immer keine Antworten darauf finden. Schon lange hatte er sich das nicht mehr gefragt. Seit er die Prüfung zum Genin bestand, wurde er einem Team zugeteilt. Teamwork war nicht sein Ding. Er brauchte niemanden. Aber das war Teil des Shinobi-Systems. Nur in einem Team konnte man garantieren, dass eine Mission 100%ig erfolgreich war.

Der rothaarige Junge blieb stehen, als er weiter vorne Eltern und einen kleinen Jungen sah. Sie umarmten ihren Sohn, kuschelten mit ihm und sie lachten. Das war eine Familie. Eine glückliche Familie. Sasori wusste nicht mehr wie es war Teil einer glücklichen Familie zu sein. Er ging an ihnen vorbei und schenkte der Familie keine Beachtung mehr. Warum auch? Er war nicht traurig und wünschte sich auch nicht umarmt zu werden. Das war Teil der Vergangenheit. Er musste nach vorne sehen, besser werden und am Ende würde er sehr viel mehr erreichen als seine Eltern.

Zuhause angekommen, hockte seine Großmutter auf dem Soda und schenkte ihrem Enkelsohn ein Lächeln.

„Willkommen zuhause, Sasori.“

Eine Weile starrte er sie ausdruckslos an.

„Großmutter“, sagte er nur und ging auf sein Zimmer. Sie sah dem Jungen hinterher und seufzte. Seit Monaten ging das schon so und es wurde jeden Tag schlimmer. Natürlich wusste Chiyo, was er in seinem Zimmer trieb. Sie war vielleicht daran schuld, aber irgendetwas musste sie machen, als er seine Eltern verloren hat.

„Nur das Puppenspiel heiterte ihn auf. Eine Weile wenigstens…Aber jetzt war er davon besessen und wollte neue Marionetten bauen, oder diese verbessern. Für die Kugutsu Butai wäre er eine Bereicherung und ein Gewinn. Seit vielen Jahren führe ich diese Gruppe an und bin mir nicht sicher, ob ich ihn aufnehmen würde. Er ist noch so jung…Talentiert, aber…“

Chiyo seufzte. Ihre Meinung spielte hier keine Rolle, das wusste sie. Dem Kazekage würde Sasori schon bald auffallen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit erzählten ihm bereits Shinobi, was für ein talentiertes Kind hier lebte.

Sasori hockte bei seinem Arbeitsplatz und schraubte an einem Puppenbein. Sein Zimmer war auch gleichzeitig sein Arbeitszimmer. Überall lagen Teile von Marionetten herum Auf seinem Bett lagen Mutter und Vater. Als er aufstand, um sich ein Teil aus der hinteren Ecke zu schnappen, warf er seinen ersten beiden Marionetten einen kurzen Blick zu. Oma Chiyo brachte ihm das Puppenspiel bei und dank ihr war er in der Lage Marionetten zu bauen. Nach dem Tod seiner Eltern hatte er Mutter und Vater gebaut. Ein paar Wochen war es schön diese Puppen um sich zu haben, doch nun waren sie nichts weiter als Marionetten für ihn. Auch, wenn sie wie seine Eltern aussahen.

Am nächsten Morgen erreichte er den Hauptplatz von Suna. Einige Marktstände waren geöffnet; Dorfbewohner kauften etwas ein, unterhielten sich, lachten…Sasori beobachtete die Menschen eine Weile und fragte sich, ob sie alle glücklich waren. Es war nicht so, dass er vergessen hat, was es bedeutete glücklich zu sein, aber sie sahen immer glücklich aus.

Jemand näherte sich von hinten; Sasori drehte den Kopf leicht zurück. Es war sein Sensei. Hangyaku, ein breitschultriger Shinobi mit schwarzen Haaren. Sein Stirnband trug er linken Oberarm.

„Du bist früh dran, Sasori“, sagte er mit seiner tiefen Stimme, ging an ihm vorbei und setzte sich auf einen der großen Steine, die am Hauptplatz herumlagen. Sasori antwortete nicht. Hangyaku war sein Sensei. Er respektierte ihn nicht und das musste er auch nicht. Dieses System verlangte, dass Schüler einen Sensei hatten. Außerdem war auch seine Großmutter sein Sensei gewesen. Und Sasori respektierte Großmutter Chiyo. Sie war eine Künstlerin. Eine wahre Künstlerin und eine Meisterin des Puppenspiels.

Ein paar Minuten später gesellte sich ein schwarzhaariges Mädchen zu ihnen; ihre Miene war ausdruckslos. Sasori musste an sich selbst denken, als er in ihr Gesicht sah. Sie sagte nichts und stellte sich einfach nur zu Sasori. An manchen Tagen war sie wie er, und an anderen Tagen war sie glücklich. Ja, so musste ein Mensch seiner Meinung sein. Man konnte nicht immer lachen und glücklich sein, wie viele andere hier im Dorf. Ihr Name lautete Sorera, sie war ein wenig kleiner als Sasori und hatte grüne Augen. Ein süßes Mädchen, aber Kinder sahen allgemein immer süß und lieblich aus.

Hangyaku verschränkte die Arme, als es langsam Zeit wurde aufzubrechen.

„Es tut mit Leid für die Verspätung!“, entschuldigte sich ein Kind, welches sich der Gruppe anschloss.

„Teki…Du bist zu spät. Ich hasse es zu warten“, sagte Sasori und warf seinem Teamkameraden einen leicht wütenden Blick zu. Teki grinste.

„Bleib locker. Ich bin doch nur zwei oder drei Minuten zu spät“, antwortete Teki, der mittellanges schwarzes Haar und braune Augen hatte.

„Es waren vier Minuten“, meinte dann Sasori, als kurze Funkstille herrschte. Der Sensei stellte sich zwischen den beiden Kindern.

„Hey, beruhigt euch wieder. Ihr seid Shinobi und gehört zum selben Team. Wir haben eine Mission zu erledigen. Nach der Mission dürft ihr euch weiter streiten, wenn ich nicht dabei bin“, mischte sich Sensei Hangyaku ein und warf den Jünglingen einen warnenden Blick zu. Wie immer ignorierte Sasori den Erwachsenen. Er war ein Niemand. Kein Künstler. Und mit seiner Hilfe konnte er nicht stärker werden, das war ihm bewusst.

Sorera legte eine Hand auf Sasoris rechte Schulter.

„Teki kommt immer zu spät. Das solltest du doch wissen.“

Sasori spürte die Wärmer; sie sah traurig und mitgenommen aus, doch ihr Herz war voller Wärme. Anders als bei Sasori. Teki grinste, als ihm klar wurde, dass der Streit noch lange nicht vorüber war. Allerdings war das nichts Neues. Nach jeder Mission musste er mit Sasori diskutieren, der meistens nur ein oder zwei Sätze von sich gab.

Die Gruppe verließ den Hauptplatz und befand sich nun außerhalb des Dorfes. Vor dem Tod seiner Eltern konnte sich Sasori niemals vorstellen das Dorf zu verlassen. Wenn, dann nur mit seinen Eltern. Er wusste nicht einmal, ob er vor ihrem Tod jemals Shinobi werden wollte. Natürlich lag das in ihrer Familie, aber das musste nichts bedeuten. Doch jetzt war er ein Ninja. Und ein Puppenspieler. Die Kinder warteten ab, was Hangyaku zu sagen hatte.

„In der Wüste wurde vor zehn Jahren eine Falle aufgestellt, um Eindringlinge davon abzuhalten sich dem Dorf zu nähern. Vor wenigen Stunden wurde die Falle ausgelöst. Wir sollten uns das ansehen“, erklärte Sensei Hangyaku die Mission für das Team.

Teki kratzte sich am Hinterkopf.

„Was? Vielleicht war das irgendein Tier.“

„Wir sollen es trotzdem untersuchen. Richtig, Sensei?“, sagte Sorera und wollte diese `idiotische` Frage für den Sensei beantworten. Idiotisch war die Frage auf jedenfalls, dachte Sasori. Eine Mission war eine Mission. Auch, wenn diese am Ende unnötig war. Aber jetzt wäre er lieber zuhause in seinem Zimmer, um an seiner neuen Marionette zu arbeiten. Ja, sein neues Meisterwerk…Es würde Mutter und Vater um Längen schlagen.

Hangyaku ging nicht weiter auf Tekis Frage ein und fuhr fort: „Die Beziehung mit den anderen Dörfern ist immer noch kritisch. Konoha und Suna sind offiziell nicht im Krieg, aber in den letzten sieben Monaten haben sie unsere Shinobi getötet und wir ihre.“

Teki verdrehte genervt die Augen. Sasori bemerkte das. Jedes andere Kind hätte jetzt gegrinst, gelacht oder dergleichen. Nur er nicht. Und…Sorera. Sasori musterte sie, während der Sensei weiterhin die Missionsdetails erklärte.

„Sollten wir tatsächlich auf andere Shinobi treffen, dann gilt sie gefangen zu nehmen. Ihr seid talentierte Genin und diese Mission sollte kein Problem darstellen.“

Während sich das Team auf den Weg machte, ordnete Sasori seine Gedanken. Er machte sich jetzt schon darüber Gedanken, was er als nächstes an seiner neuen Marionette machen sollte. Die Beine waren so gut wie fertig. Vielleicht die Arme? Der Oberkörper?

Sie waren irgendwo in der Wüste und in der Nähe der Falle. Weiter vorne waren Ruinen aus längst vergangener Zeit.

Hangyaku blieb stehen und deutete den Genin ebenfalls stehen zu bleiben und sich vorzubereiten.

Sasori hielt zwei Schriftrollen in seiner Hand. Sie waren seine ersten Puppen und fürs Erste mussten sie bei den Missionen dabei sein, da er keine anderen Marionetten zur Verfügung hatte.

Doch das würde sich schon bald ändern. Sehr bald.

7J.: Die Falle hat zugeschnappt (Teil 2)

Die Wüste bot keinem Shinobi Schutz vor Angriffen und es war eine Leichtigkeit seine Feinde zu sehen. Das war ein Vorteil, aber nicht jeder Shinobi konnte ein Vorteil daraus ziehen. Sensei Hangyaku wusste, dass es für sie eine Leichtigkeit sein sollte die Beute in den Ruinen einzufangen. Sasori, Sorera und Teki standen weiter hinten und starrten auf die verfallenen Ruinen. Wie alt wohl diese Ruinen waren? Keiner schenkte diesen mehr eine Beachtung und selbst Hangyaku fand es mehr als merkwürdig, dass jemand auf eine alte Falle trat. Entweder war das purer Zufall, oder irgendjemand wusste, dass dort eine Falle aufgestellt wurde.

Nein, Hangyaku schüttelte diesen Gedanken ab. Niemand wusste von dieser Falle, außer die älteren Shinobi aus Sunagakure. Verräter? Nein, auch das glaubte er nicht. Der Sensei warf einen kurzen Blick auf Sasori.

„Chiyo hat diese Falle vor vielen Jahren aufgestellt. Eine Marionette treibt in den Ruinen sein Unwesen, sobald jemand über die Falle stolpert.“

Als er einen Schritt nach vorne machte, meldete sich Teki zu Wort.

„Sensei, vielleicht sollten wir uns von allen Seiten hineinschleichen“, schlug er vor.

„Zwei sollten hineingehen, und die anderen beiden warten hier draußen“, sagte Sasori.

„Er hat Recht. Wir sollten es so machen, wie es Sasori sagt“, meinte Sorera, um auch ihre Meinung abzugeben. Hangyaku runzelte die Stirn und sah zwischen den Kindern hin und her. Noch nie hatte jemand einfach so Vorschläge eingebracht. Das hasste er und in seinem Team duldete er so etwas nicht. Als er zu Wort kommen wollte, raste ein Kunai an ihm vorbei und landete im Sand, direkt vor seinen Füßen. Das ganze Team starrte den Kunai an, der mit einem Explosionssiegel ausgestattet war.

Eine Explosion ertönte; drei Gestalten sprangen aus dem Rauch hinaus und hielten sich nun außerhalb davon auf. Hangyaku, Sorera und Teki hatten es in letzter Sekunde geschafft der Explosion zu entkommen, doch Tekis linkes Bein war leicht verletzt. Er fluchte innerlich; Sorera verengte die Augen und starrte die graue Rauchwolke an, während Hangyaku sein Kunai zückte.

„Zurück!“, rief er seinen Schülern zu.

Drei Shinobi verließen mit langsamen Schritten die Ruinen; es waren Konoha-Shinobi, wie Hangyaku feststellte. Und sie waren mindestens auf dem Chunin-Level.

„Das ist gar nicht gut. Das sollte eigentlich so nicht ablaufen. Ich kann sie nicht beschützen. Dann müssen sie sich eben alleine verteidigen“, ging ihm durch den Kopf und wollte nur ungern seinen Kopf für seine Schüler riskieren. Das waren harte Zeiten und es war nur eine Frage der Zeit, bis der Krieg ausbrechen würde. Und auf die Genin wollte man nicht immer Acht geben.

Langsam verzog sich der Rauch und die Anwesenden konnten eindeutig sehen, dass jemand am Boden lag. Sorera senkte ihren Blick.

„Sasori hat es nicht geschafft“, merkte sie an und Hangyaku wurde das Gefühl nicht los, dass sie ihm die Schuld dafür gab. Es war ihm egal. Nun musste er versuchen zu überleben.

Die Konoha-Shinobi teilten sich auf und attackierten die Gruppe von drei Seiten; von vorne, rechts und links. Unter ihnen war ein grauhaariger Shinobi, der von rechts auf die Gruppe zulief. Hangyaku erkannte ihn sofort. Er gehörte zu den gefährlichsten Feinden und das war nicht das erste Mal, dass er es mit Suna-Shinobi aufnahm.

Als Hangyaku die Fingerzeichen für den ersten Angriff ausführen wollte, wurde der Feind von vorne von einem Schwert durchbohrt, als er am Rauch vorbei rannte. Seine Teamkameraden blieben abrupt stehen. Er sah nach unten, starrte die blutige Klinge an, schrie dann vor Schmerzen auf, als das Schwert langsam seinen Oberkörper hinauffuhr und diesen zerteilte.

„Mizami!“, rief der grauhaarige Ninja.

Der Rauch verzog sich; zwei Marionetten verdeckten Sasori und beide hatten jeweils einen Arm bei der Explosion verloren. Sasori selbst kam unbeschadet davon. Aus seinen Fingern kamen die Chakrafäden heraus, die beide Puppen steuerten. Der Junge erhob sich und musterte den toten Shinobi, der vom Schwert zerteilt wurde. Sorera setzte ein schwaches Lächeln auf, als sie ihn lebend sah. Nun hatte sie keine ausdruckslose Miene mehr im Gesicht. Teki legte die Stirn in Falten.

„Wie brutal…“, sagte er; Hangyaku ließ das unkommentiert. Sasori hatte überlebt und er wartete nur auf den richtigen Augenblick, um den Feind anzugreifen. Doch er glaubte nicht daran, dass das etwas mit Talent zutun hatte. Das musste Glück sein, denn die Feinde waren sicher, dass sie einen erwischt hätten. Anders konnte er es sich nicht erklären.

Sasori steuerte seine Puppen mit den Chakrafäden, die nun vor ihm schwebten. Es waren Mutter und Vater, seine ersten selbstgebauten Puppen. Der grauhaarige Shinobi schluckte hart, als er die Gesichter der Marionetten genauer betrachtete. Er kannte sie…Und vor nicht all zu langer Zeit hatte er es mit ihnen zutun gehabt. Natürlich mit keinen Marionetten. Da waren sie noch Menschen.

„Wie ist das möglich? Wer ist dieses Kind?“
 

Als Chiyo wieder zuhause war, erwartete sie nicht, dass Sasori sie willkommen hieß. So, wie es sich gehörte. Manchmal fragte sie sich, ob diese Familie kaputt war und ob es jemals wieder so wie früher werden würde. Sie hatte schon ganz vergessen wie es war mit Sasori an einem Tisch zu sitzen und zu essen. Sasori verkroch sich immer in sein Zimmer und bastelte an neuen Marionetten. Als sie in das leere Wohnzimmer blickte, musste sie lächeln. Sasori war nun ein Genin und er war ein besonderes Kind. Er war der erste Shinobi, der das Puppenspiel so schnell beherrscht hat. Nicht einmal sie war in ihren jungen Jahren in der Lage gewesen Marionetten so schnell perfekt zu kontrollieren.

Als Sasori heute Früh zu einer Mission aufbrach, erinnerte sie sich an die erste offizielle Mission ihres Sohnes. Er konnte danach Tagelang nicht schlafen.

„Sasori hätte sich auch freuen sollen. Mhm, vielleicht liegt es einfach an Suna und an unsere Erziehungsmethoden. So gut wie keine junge Shinobi freuen sich auf Missionen. Da war mein Junge wohl eine Ausnahme.“

Chiyo ging in Sasoris Zimmer; ihr Blick wanderte durch das unordentliche Zimmer. Als sie Mutter und Vater nicht auf dem Bett entdeckte, wurde ihr Lächeln breiter. Sie hatte schon befürchtet, dass er sie niemals wieder anrühren würde.

„Er hat sie wohl mit auf die Mission genommen.“

Chiyo sah sich dann seinen Arbeitsplatz genauer an, wo mehrere Puppenteiler herumlagen. Alles war unfertig. Als sie die Teile genauer betrachtete, konnte sie wieder einmal sehen, dass ihr junger Enkel ein Händchen für das Puppenspiel besaß. Alles sah perfekt aus. Sasori wusste, was er hier tat. Sie sollte stolz auf ihn sein, doch es gab Tage, wo sie nicht sicher war, ob es eine gute Idee war ihm das Puppenspiel beizubringen.

Sie benutzte ihre Chakrafäden und begann damit die fertigen Beine einer Marionette zu kontrollieren, die am Arbeitsplatz lagen. Sie schienen so gut wie fertig zu sein. Ihr Enkel hatte gute Arbeit geleistet.

„Mal sehen, was er damit angestellt hat.“

Eine Klinge stach aus dem Fuß heraus. Sie verengte die Augen und testete das andere Bein. Nichts. Sasori spielte sich noch herum. Für sie sah es so aus, als würde er versuchen heraus zu finden, wie man eine Marionette am besten bewaffnen konnte.

„Wenn du einige Jahre Erfahrung gesammelt hast, wirst du stärkere Marionetten bauen können, Sasori. Aber jetzt noch nicht. Du bist viel zu jung und das braucht seine Zeit.“
 

Zwei Feinde waren noch übrig. Einer war tot und das dank Sasori. Hangyaku hätte eigentlich nicht damit gerechnet, da er den Jungen schon für tot gehalten hatte. Nun, der grauhaarige Shinobi würde ihm Probleme bereiten. Er sah kurz hinunter zu Sorera und Teki. Ja, er könnte sie beide als Köder benutzen. Ebenso wie Sasori. Das waren Genin, Frischlinge, die man jederzeit ersetzen konnte. Das würde dem Kazekage zwar nicht gefallen, aber er musste auch nicht erfahren, dass er seine Schüler wie Bauern eines Schachspiels einsetzte und sie einfach opfern wollte.

Die beiden Konoha-Shinobi zogen sich zum Eingang der Ruinen zurück, waren bereit für den Kampf, doch sie warteten noch auf den richtigen Augenblick.

„Sakumo, wir müssen diese Mission zu Ende bringen. Der Feind hat einen unserer Shinobi gefangen genommen und wenn er ihnen-“

„Das weiß ich“, unterbrach er seinen Teamkameraden, der einige Jahre jünger war als er. Sein Kamerad, Miwa, ballte die linke Hand zu einer Faust und er warf Sasori einen wütenden Blick zu. Einem Kind gelang es einen Chunin zu töten. Hätten sie es kommen sehen sollen? Ja. Miwa konnte sich das einfach nicht erklären.

Sasori ging ein wenig in die Knie; Mutter und Vater schwebten nun ein wenig höher und rasten blitzschnell auf Sakumo und Miwa zu. Beide wichen zur Seite aus, als die männliche Marionette mit der Peitsche um sich schlug. Sasoris Augen wurden größer, als er Miwa ansah; er lenkte Mutter in seine Richtung, was den Konoha-Shinobi vollkommen überraschte. Mutter stach mit ihrem Schwert zu. Die Klinge bohrte sich in dessen linke Schulter; Sakumo fluchte innerlich.

„Fuuton: Shinkuu Gyoku!”, rief Sakumo, saugte Luft in seine Lungen und feuerte dann Windkugeln in die Richtung von Sasori.

7J.: Ein kleiner Rückschlag (Teil 3)

Sasori zog Vater zurück und sprang einige Meter zurück. Vater fing einige Windkugeln ab und die Marionette wurde zurückgeschleudert; einige Windkugeln durchbohrten den Holzkörper; Sasori öffnete leicht den Mund, als Vater bereits schwer beschädigt war.

Miwa gelang es die Klinge von Mutter zu zerbrechen und zog sich zurück; Mutter kehrte zu Sasori zurück. Hangyaku setzte ein breites Grinsen auf, als er den Kampf zwischen den dreien beobachtete.

„Sasori ist gerade einmal sieben Jahre alt und es gelingt ihm zwei erfahrene Shinobi zu beschäftigen? Er muss einfach nur Glück haben. Außerdem…Der grauhaarige Mistkerl hielt sich bei seinem letzten Jutsu zurück. Normalerweise sollte die Marionette sehr viel mehr Treffer einstecken müssen. Hat er Mitleid mit Sasori, weil er ein Kind ist?“

Sakumo nutzte diese kurze Kampfpause und eilte zu Miwa. Die anderen drei Feinde rührten sich nicht vom Fleck, was äußerst merkwürdig war. Entweder waren sie der Meinung, dass das rothaarige Kind alleine mit ihnen fertig wurde, oder…Nein, er wusste nicht, was hier gerade passierte. Ein Teammitglied wurde bereits getötet und ein weiteres verletzt. Die Mission hatte Priorität.

„Läuft nicht nach Plan, was?“

Sakumo schüttelte ein wenig den Kopf. Pläne änderten sich. Das musste nichts Schlechtes bedeuten.

Sasori betrachtete Mutter und Vater. Vater war schwer beschädigt und war kaum noch für einen Kampf geeignet. Warum? Warum musste man ihm nun auch noch die Marionetten wegnehmen? Zuerst seine Eltern und nun seine Marionetten? War das Schicksal? War das ein Zeichen, um seine ersten Puppen los zu werden, damit er so schnell wie möglich seine neue Marionette fertig stellen konnte?

Nein. Sein Gegner war stark und das erkannte er nur anhand eines Jutsus.

„Du hast dich zurückgehalten. Das war ein Fehler“, sagte Sasori, lächelte leicht und Vater verpuffte und kehrte in seine Schriftrolle zurück. Sakumo runzelte die Stirn und sah ihn fragend an.

„Woher hast du diese Marionetten?“

„Mutter. Vater“, sagte er leicht abwesend und sah sich wieder neben seinen Eltern m Dorf stehen, wie sie lachten…Sasori verdrängte den Gedanken.

Mehr sagte er nicht darauf. Wozu auch? Warum wollte jemand wissen, woher er diese Puppen hatte? Jeder wusste, dass Sunagakure dafür bekannt war Shinobi mit Marionetten auszubilden. Es war ihm egal. Wer auch immer diese Shinobi waren, spielte für ihn keine Rolle. Sie waren Feinde. Und nur durch Kämpfe konnte er stärker werden und anschließend Verbesserungen an seinen Marionetten durchnehmen. Nur so konnte er neue Strategien entwickeln. Und anders nicht.

„Sasori, ich werde dir helfen.“

Sasoris Blick wanderte nach links, als plötzlich Sorera neben ihm stand. Warum wollte sie helfen? Sie sah nicht mehr verletzt aus, sondern…glücklich? Ja, sie war glücklich. Dieses Mädchen verstand er nicht.

Hangyakus Grinsen wurde breiter. Zwei Genin würden sterben und er konnte in aller Ruhe die Flucht ergreifen, obwohl er immer noch bezweifelte, dass ihn niemand folgen würde.

„Sakumo Hatake ist ein geschickter Shinobi. Ich weiß, warum sie hier sind und das kann ich auch als Ausrede benutzen. Sasori und Sorera…Verzweifelte Kinder, die sich beweisen wollen. Danke.“

Sakumo und Miwa waren für den nächsten Angriff bereit. Die verletzte Schulter war kein Hindernis, um den Kampf weiterzuführen, dachte Miwa. Er warf sein langes schwarzes Haar zurück, vollführte Fingerzeichen, holte tief Luft…Sorera packte Sasori am Ärmel.

„Katon: Goukakyuu no Jutsu!”, rief Miwa und ein großer Feuerball schoss in die Richtung der beiden Genin. In letzter Sekunde konnten sie zur Seite springen. Sasori wusste in dem Moment nicht, ob er dem Angriff auch so hätte ausweichen können. Puppenspieler waren keine Nahkämpfer und mussten sich immer auf ihre Marionetten verlassen.

Sakumo nutzte die Gelegenheit und bereitete das nächste Jutsu vor. Das waren Kinder. Kinder, die gezwungen waren zu kämpfen, um ihr Dorf zu beschützen. So weit musste es schon kommen? Er dachte an seinen Sohn, der zuhause in Konoha auf ihn wartete. Er war gerade einmal vier Jahre alt und es war unmöglich sich vorzustellen, dass er gegen feindliche Shinobi kämpfen musste. Er durfte nicht mehr daran denken. Das hier waren seine Gegner. Und einer von ihnen hatte seinen Teamkameraden auf dem Gewissen. Die Mission hatte Priorität.

„Fuuton: Ninpou: Kamikaze!”

Mehrere Windsäulen tauchten in der Gegend auf und verschlangen den Feuerball von Miwa; der Feuerball wurde größer und explodierte schließlich, woraufhin kleinere Feuerbälle in allen Richtungen rasten. Und wieder rettete Sorera Sasori. Es kümmerte ihn nicht, da gerade alles zusammenpasste. Er setzte ein teuflisches Lächeln auf. Etwas, das man bei Kindern nie zu Gesicht bekam. Hangyaku bemerkte das Lächeln, setzte eine fragende Miene auf. Erst jetzt konnte er sehen, dass Mutter bereits auf dem Weg zu Miwa war und ihre Klinge in dessen Richtung schleuderte.

Miwa wich gerade noch so aus, holte mit der Faust aus und schlug die Marionette zurück, als diese sich näherte. Mutter lag regungslos auf den Boden. Sasori zog seine Marionette zurück.

Sakumo hatte nichts unternommen. Er hätte auch wenig ausrichten können, da nicht einmal ihm aufgefallen war, dass die Marionette es auf Miwa abgesehen hatte.

„Dieser Junge weiß, wann er angreifen muss. Marionettenspieler sind gefährliche Gegner. Aber…“

Er schluckte hart. Das ging zu weit. Doch was blieb ihm anderes übrig? Diese Mission durfte nicht scheitern. Nicht jetzt. Als er sein nächstes Jutsu anwenden wollte, rasten Kunai, Schwerter und andere Waffen in seine Richtung. Er wehrte einige Waffen mit seinem Tantou, wich den Waffen aus und erreichte so Miwa, der von einem Kunai getroffen wurde. Das war eindeutig nicht sein Tag. Mehrere Suna-Shinobi erreichten die Ruinen und darunter befanden sich mehrere Marionettenspieler. Hangyaku atmete erleichtert aus, als Unterstützung kam. Das nannte er perfektes Timing.

„Wir ziehen uns zurück.“

Miwa sah seinen Teamleiter ungläubig an. Er meinte es ernst. Sakumo und Miwa zogen sich in die Ruinen zurück; vier Suna-Ninja nahmen die Verfolgung auf, während sich die anderen um das Team von Hangyaku kümmerten.

Mutter verpuffte und kehrte in die Schriftrolle zurück; Sasori seufzte. Das war nicht sein erster Kampf gewesen, aber das war das erste Mal, dass seine Puppen beschädigt wurden. Sie retteten ihm das Leben, als das Kunai vor seiner Nase explodierte. Er musste sie opfern, um sein eigenes Leben zu retten.

„Das sind Marionetten, die nur so aussehen wie meine Eltern. Doch…ich kann sie so nicht mehr ansehen. Sie wurden beschädigt, sind nicht mehr zu gebrauchen.“

Das war ein Rückschlag. Aber kein allzu großer. Seine neue Marionette wollte er in den nächsten zwei Wochen fertig stellen und nun würde er wohl damit warten müssen, bis Mutter und Vater wieder einsatzbereit waren.

Sorera schenkte ihm ein Lächeln, als sie an ihm vorbeiging. Sasori sah sie ausdruckslos an. Erwartete sie ein `Danke schön`? Was wollte sie von ihm?

„Das war es dann wohl, was?“, sagte Teki und wandte sich an Sasori.

„Du hast heute nichts geleistet.“

„Ich wurde verletzt! Ich wäre also keine große Hilfe gewesen. Außerdem hattest du doch nur Glück!“, jammerte Teki rum. Sasori verengte die Augen.

„Mit Glück hatte das nichts zutun“, entgegnete er ihm.
 

Es war bereits nach Mitternacht. Sakumo und Miwa versteckten sich in einer Höhle und es gelang ihnen ihre Verfolger abzuschütteln. Miwa legte sich auf den Boden und atmete tief ein und dann wieder aus. Sie waren am Leben und das dritte Mitglied war tot. Er würde ihn nie wieder sehen. Wie konnte das nur passieren? Sie waren gute Freunde gewesen. Er war ein talentierter Ninja, doch einem Kind gelang es einfach so ihn auszuschalten?

„Wir werden uns zurückziehen und dem dritten Hokage Bericht erstatten. Wir müssen uns neu formieren“, riss ihn Sakumo mit diesen Worten aus den Gedanken. Miwa nickte nur.

„Der Plan ging nach hinten los, obwohl du dir sicher warst. Diese Kinder waren…Nein. Nur das rothaarige Kind. Er war anders, als die anderen beiden Kinder. Er ging mit diesen Marionetten um, als hätte er schon jahrelang damit Erfahrung.“

Sakumo konnte die Marionetten vor sich sehen. Er kannte sie. Und er vergaß keines seiner Opfer. Und das Kind sah der männlichen Marionette sehr ähnlich. Das konnte kein Zufall sein.

„Hatte ich es etwa mit dem Sohn zutun? Wenn ja, dann wusste er wohl nicht, dass ich sie auf dem Gewissen habe. Hätte er es gewusst, dann wäre der Kampf mit hoher Wahrscheinlichkeit anders verlaufen.“

7J.: Sorera

Mutter. Vater.

Seit Stunden starrte Sasori auf seine beschädigten Marionetten. Es war nicht sonderlich schwierig diese wieder zu reparieren, doch das kostete ihm wertvolle Zeit, die er lieber in seine neue Marionette stecken wollte. Der Junge schloss die Augen. Ohne Marionetten war er nichts weiter als ein gewöhnlicher Dorfbewohner aus Sunagakure. Nur dank des Puppenspiels war er in der Lage zu kämpfen und durfte sich Shinobi nennen. Er verspürte nicht den Drang unbedingt dem Dorf dienen zu wollen, aber das gehörte zu seinen Aufgaben. Solange ihm niemand in die Quere kam, war alles in Ordnung. Das war nichts anderes als das Team. Teamwork…Sorera, Teki…Er kannte sie kaum und hatte sie in der Vergangenheit vielleicht ab und zu im Dorf gesehen.

Es waren drei Tage nach der letzten Mission in den Ruinen vergangen. Hangyaku, sein Sensei, hatte ihm erzählt, dass die feindlichen Shinobi fliehen konnten. Ein Teil von ihm war sogar froh darüber, denn der grauhaarige Ninja schien Interesse für seine Puppen zu hegen. Aber warum? Es war nicht so, dass es ihn wirklich interessierte, aber sie erinnerten ihn wohl an Personen, die er kannte. War das so? Die Marionetten waren Abbildungen seiner toten Eltern und der Shinobi konnte sie nur kennen, da sie wohl in der Vergangenheit gegeneinander gekämpft haben. Ja, so musste das gewesen sein.

Er begann damit an seinen Marionetten zu arbeiten. Sie mussten bis zur nächsten Mission wieder einsatzbereit sein und er durfte keine Zeit mehr verlieren. Vielleicht sollte er Oma Chiyo danken, da sie ihm das Marionettenspiel beibrachte.

„Nein. Sie versuchte mich damit aufzumuntern. Das brauche ich aber nicht. Ich baue Marionetten, weil das eine Kunst ist. Ich mache sie stärker und bekämpfe so meine Gegner. Sie helfen mir meine Vergangenheit zu vergessen.“

Jemand hämmerte an die Wohnungstür.

Sasori schrak auf, drehte den Kopf ein wenig zurück. Wer war das? Großmutter Chiyo war nicht zuhause, so wie in den letzten Monaten auch. Sie war kaum noch zuhause. Wahrscheinlich nur ein Besucher für seine Großmutter. Er schenkte dem Klopfen keine Beachtung mehr und schnappte sich nun einen neuen Puppenarm für Vater. Vater war so gut wie hinüber und nicht mehr für einen Kampf zu gebrauchen. Mutter hätte wohl auch nicht mehr lange durchgehalten.

Und wieder klopfte jemand. Das war störend, aber er ignorierte es weiterhin. Niemand würde ihn besuchen kommen. Er hatte keine Freunde. Diese Woche gab es keine Missionen, also war das auch wohl niemand aus dem Team. Außerdem wollte er seine Teammitglieder auch nicht außerhalb der Gruppe sehen.

Teki war ein frecher und arroganter Junge, der nur reden konnte. Sasori bezweifelte, dass er jemals ein guter Shinobi werden würde. Sorera war manchmal still und voller Energie. In ihr erkannte sie Potential, auch wenn er nicht genau wusste, was sie so alles draufhatte. Und Hangyaku war ein arroganter Shinobi, der sich niemals die Hände schmutzig machen wollte. Lächerlich. Das war kein Team, sondern ein lächerlicher Haufen und das war auch der Grund, warum er das Team nicht brauchte.

Sasori sah dann auf, als er an den Kampf gegen den grauhaarigen Shinobi und dem anderen Ninja dachte. Sorera war es, die ihn vor dem Feuerball rettete. War das nicht so? Nein, das war seine Chance gewesen den Shinobi mit Mutter anzugreifen. Sie war nur im richtigen Moment bei ihm. Mehr nicht.

Als wieder jemand anklopfte, brach Sasori die Schraube im Handgelenk der Puppe ab und ließ das Werkzeug auf seinen Arbeitstisch fallen. Leicht wütend und enttäuscht über sich, weil er sich so leicht ablenken ließ, verließ er sein Zimmer und öffnete dann die Wohnungstüre.

Sorera stand lächelnd vor Sasori und winkte ihm zu, als sie diesen erblickte. Sie hatte etwas Warmes. Ihr Blick durchbohrte sie, erfüllte sein Herz für einige Sekunden mit liebender Wärme. Das hatte er schon lange nicht mehr gespürt…

„Sorera.“

„Hallo, Sasori-kun. Ich wollte dich besuchen. Darf ich rein kommen?“, fragte sie liebevoll. Sasori zuckte mit den Schultern, drehte sich um und ging auf sein Zimmer zu. Sorera, die das als „Ja“ verstand, betrat die Wohnung, machte die Tür hinter sich zu und ließ erst einmal ihren Blick durch das Wohnzimmer schweifen. Sie hatte ihn noch nie besucht. Sasori setzte sich wieder zu seinem Arbeitsplatz und reparierte weiter den Puppenarm. Und wieder verlor er wertvolle Zeit. Ärgerlich.

Sorera tauchte hinter ihm auf und beobachtete den rothaarigen Junge eine Weile bei seiner Arbeit. Ihr war klar, was er da machte. Sie wusste, dass Sasori ein talentierter Marionettenspieler war und das hatte er wohl seiner Großmutter zu verdanken, die ebenfalls eine Meisterin des Puppenspiels war. Sorera fand das aufregend. Sie hätte niemals gedacht mit Sasori in einem Team zu landen. Nun zu Beginn der Ausbildung war es ihr auch egal, da sie andere Sorgen hatte.

Nun war sie hier. Ob das eine gute Idee war? Sorera seufzte, als Sasori dreißig Minuten lang an seinen Puppen arbeitete und kein Wort von sich gab. Schämte er sich? Oder ignorierte er sie einfach nur und zeigte ihr die kalte Schulter? Ihr war Option zwei lieber…

„Hey, Sasori-kun…Ist denn deine Großmutter nicht zuhause?“

Nichts. Keine Reaktion.

Seit sie ihn kannte, war er ein ruhiger Junge gewesen. Immer versuchte er nie bei den anderen zu stehen und wollte alleine sein. Er wechselte nie mit den anderen ein Wort und gab nur etwas von sich, wenn jemand zu spät kam oder dergleichen. Ein merkwürdiger Junge. Aber sie war nicht besser. Sorera fasste sich an die Brust. Auch sie konnte sich zurückziehen. Doch Sasori tat das ständig.

Sie wusste natürlich, dass er einen schock erlitten hatte, als seine Eltern vor mehr als einem halben Jahr getötet wurden. Und das würde auch noch dauern, bis die Wunden wieder verheilten.

„Ich habe gehört, dass einige Shinobi dich gelobt haben, weil du es mit den Shinobi aufgenommen hast, die in den Ruinen waren“, sagte sie.

Sasori hörte für eine Sekunde auf zu arbeiten, ließ sich das durch den Kopf gehen und zuckte nur mit den Schultern. Das war nichts, was ihn interessierte. Es überraschte ihn eher, dass niemand etwas wegen der Unfähigkeit über Teki und Hangyaku gesagt hatte. Sasori hielt inne, als er gar nicht an Sorera dachte. War sie denn nicht auch unfähig?

Sorera legte eine Hand auf seine Schulter.

„Eines Tages wirst du bestimmt ein großartiger Marionettenspieler werden, Sasori-kun. Ich kann es jetzt schon sehen! Deine Großmutter ist bestimmt stolz auf dich!“

Sasori drehte den Kopf ein wenig zurück und betrachtete ihre Hand auf seiner Schulter. Chiyo tat das immer, wenn sie unbedingt mit ihm sprechen wollte. Das hasste er. Schließlich hörte er immer zu, doch er musste nicht immer antworten. Warum erwarteten das immer die Menschen?

„Weil Eltern ihre Kinder dazu erziehen“, dachte er und kniff die Augen zusammen.

Seine Mutter hatte ihm immer gesagt, dass er jeden Menschen respektieren musste. Und es war immer wichtig mit anderen zu reden. Auch, wenn man gerade keine Lust hatte. Sasori hatte aber seit einem halben Jahr keine Lust mehr mit Menschen zu reden.

Menschen waren schwach. Sie starben und ihre Körper verrotteten. Sorera nahm ihre Hand wieder von seiner Schulter. Sasori öffnete wieder die Augen.

„Deine Mutter ist tot. Warum lächelst du?“, fragte er.

Sorera schluckte hart. Das war ein Stich ins Herz.

„Warum fragst du mich so etwas?“

„Du lächelst. Ich lächle nicht mehr seit meine Eltern getötet wurden. Findest du es nicht eigenartig, dass der Mensch immer noch lächeln kann, obwohl er geliebte Menschen verloren hat?“

Sorera schüttelte heftig den Kopf.

„Man kann nicht immer in der Vergangenheit leben. Auch du wirst das irgendwann einsehen und nach vorne blicken müssen. Du bist ein Shinobi und man muss sich auf dich verlassen können, sobald du mit deinem Team auf einer Mission bist!“

Sorera wollte eigentlich etwas ganz anderes sagen, aber wie immer redete sie immer, bevor sie nachdachte. Sasori gab nur ein „Hmpf“ von sich.

„Ich blicke nach vorne. Siehst du das denn nicht?“

Sie runzelte die Stirn und fragte sich, was er damit meinte. Meinte er das Puppenspiel? Das sorgte für Ablenkung, aber war das denn die Lösung für das Problem? Versuchte er etwa damit seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und setzte sich so ein neues Ziel vor Augen?

„Wir sind nicht verschieden. Teku ist ein Dummkopf, aber ich nicht. Ich verstehe deinen Schmerz, Sasori-kun.“

Sasori horchte bei dem Wort Schmerz auf.

„Schmerz? Meine Eltern sind tot. Sie wurden getötet und haben mich hier zurückgelassen. Großmutter hat keine Zeit für mich und das einzige, was sie mir gab, war die Fähigkeiten Marionetten zu bauen und diese einzusetzen. Mehr nicht. Der Schmerz ist tief im Herzen vergraben und ich werde ihn nicht mehr ausgraben. Nie wieder.“

Sorera gab auf. Fürs Erste. Sie wusste, dass Sasori kein schwarzes Herz hatte. Tief im Inneren war da noch der liebliche Junge, auch wenn sie diesen niemals kennen gelernt hat. Doch das würde sie gerne. Sogar sehr. Sorera umarmte ihn, seine Augen wurden größer vor Überraschung. Was sollte das werden? Was versuchte sie damit zu bezwecken? Sasori würde ihr nur zu gerne eine scheuern…Aber diese Wärme…Sie strömte durch seinen Körper, doch bevor die Wärme sein Herz erreichte, sprang er auf. Sorera wich vor Schreck zurück.

„Du solltest jetzt gehen. Ich muss meine Marionetten reparieren und das erfordert viel Zeit und…Ruhe.“

Sie nickte und verließ die Wohnung. Sasori versuchte das Geschehene zu ignorieren. Diese Marionetten mussten endlich wieder einsatzbereit sein und dann wartete da noch die dritte Marionette auf ihn. Mit drei Marionetten war er stärker im Kampf.

Er schnitt sich an einem Holzsplitter, das Blut trat aus der Wunde und tropfte auf den Arbeitstisch. Sasori betrachtete die Wunde eine Weile.

„Mein Körper ist schwach…Ich bin die größte Schwachstelle im Kampf mit Marionetten.“

8J.: Der 3.Kazekage

Jeden Tag konnte er es fühlen. Jeden Morgen, wenn er sein Bett verließ, sich auf seinen Balkon stellte und das Dorf von hoch oben betrachtete, konnte er es fühlen. Sunagakure wuchs und wuchs. Das Dorf wurde größer und die Anzahl der Shinobi stieg ebenfalls stetig an. Das war ein gutes Zeichen und außerdem konnte er fühlen, dass schon bald größere Veränderungen stattfinden würden. Wann, wusste er nicht. Doch das spielte jetzt auch keine Rolle.

Heute war ein wichtiger Tag. Nicht für ihn, aber für die Puppen-Division aus Sunagakure.

Der Sandaime Kazekage verließ seine privaten Gemächer, einige Shinobi, die Wache hielten, traten ein wenig zur Seite. Es war so, als hätten sie Angst vor ihm. Nein, das war nicht nur so. Denn sie fürchteten ihn tatsächlich. Und der Kazekage liebte es, wenn seine Untertanen sich vor ihm fürchteten, denn nur so wussten sie, wo ihr Platz war. Er fuhr durch sein mittellanges schwarzes Haar, als er die Villa der Kazekage verließ und machte sich auf den Weg in die Zentrale der Puppen-Division. Sunagakure war stolz auf seine Mrionettenspieler, denn in den letzten beiden Shinobi-Weltkriegen leisteten sie hervorragende Arbeit und brachten so zahlreiche Feinde um. Die anderen Dörfer versuchten neue Strategien gegen sie einzusetzen, doch das war gar nicht so einfach wie sie alle anfangs angenommen hatten.

Er betrat die Zentrale. Mehrere Marionettenspieler nahmen Haltung an, außer Chiyo. Sie setzte ein schwaches Lächeln auf, als sie ihn kommen sah und verneigte nur ein wenig den Kopf.

„Wir haben Euch erst in einer Stunde erwartet, Kazekage“, sagte sie mit ruhiger Stimme. Der Sandaime verschränkte die Arme und grinste. Er wollte auch erst später kommen, doch dann kam ihm die Idee seine Shinobi zu überraschen. Er erwartete Perfektion, und wie erwartet war hier alles perfekt. Überall an den Wänden und Decken hingen die geisterlosen Marionetten. Einige von ihnen sahen grässlich und ungeheuerlich aus. Sie sollten den Feinden Angst einjagen. Ob das funktionierte, wusste er nicht.

„Ich werde Euch ein wenig herumführen“, sagte dann Chiyo, doch der Kazekage zeigte auf ein rothaariges Kind, welches in der Ecke hockte und an einer Marionette schraubte. Er legte den Kopf ein wenig schief und ging auf diesen zu. Chiyo schluckte hart.

Als der Kazekage hinter dem Jungen stand, musterte ihn eine Weile. Jeder würde sich nun erheben, Haltung annehmen und ihm Respekt zollen. Doch er nicht. Dieser Junge strahlte eine gänzlich andere Persönlichkeit aus.

„Entschuldigt meinen Enkelsohn, Sandaime. Er arbeitet jeden tag sehr hart und ist der Puppen-Division eine große Hilfe“, erklärte Chiyo, die nun neben ihm stand.

„Das ist also Sasori, der innerhalb eines Jahres 40 Marionetten gebaut hat?“, fragte der Kazekage ein wenig unglaubwürdig. Der Junge war ein Kind, gerade einmal acht Jahre alt und er soll so viele Marionetten gebaut haben? Nein, das konnte er nicht glauben.

„Wahrscheinlich half ihm seine Großmutter nach?“, fügte er noch hinzu und warf Chiyo einen fragenden Blick zu. Als sie antworten wollte, erhob sich Sasori und sah dem Kazekage in die Augen.

„Ein Marionettenspieler baut eine Marionette ohne Hilfe zusammen. Tut er es nicht, dann ist er nichts weiter als ein Schwächling, der es nicht einmal verdient sich Marionettenspieler zu nennen.“

Der Sandaime öffnete ein wenig den Mund. Das war er nicht gewohnt. Niemand sprach, bevor er es nicht anordnete. Jeder Shinobi wusste das, selbst die jüngeren unter ihnen. Doch dieses Kind öffnete einfach so den Mund. Doch er war auch Chiyos Enkel und das rettete ihn gerade. Denn er respektierte die alte Frau, die dem Dorf schon so lange diente und immer eine große Hilfe war.

„Ein Schwächling? Zwei Marionettenspieler könnten gemeinsam aber schneller eine Marionette fertig stellen“, meinte der Kazekage.

„Marionetten…Das ist eine Kunst. Kunst ist etwas, das niemals vergeht. Ewige Schönheit…Das ist Kunst. Und nur ich alleine kann meinen Marionetten diese ewige Schönheit schenken“, erklärte Sasori ein wenig geistigabwesend, während der Kazekage leicht interessiert zuhörte. Als er genauer darüber nachdachte, dann kam er zu dem Entschluss, dass der Junge talentiert sein musste. Schließlich war Chiyo seine Lehrmeisterin gewesen und das, was er jetzt beherrschte, verdankte er nur ihr.

„Ich möchte mir nun die Marionetten ansehen“, sagte er und wandte sich an Chiyo; diese nickte und führte ihn in die Halle nebenan. Als zwei Shinobi die Hallentüren öffneten, weiteten sich die Augen des dritten Kazekage aus. Er konnte nicht glauben, was er gerade sah. In der Halle hingen nur Marionetten und es war beinahe unmöglich durch die Halle zu gehen. Chiyo lächelte zufriedne, als sie den erstaunten Blick des Kazekage erblickte. Ja, sie war auch stolz. Stolz auf ihren Enkelsohn.

„Sasori hat wunderbare Arbeit geleistet und ist eine Bereicherung für unsere Division, Kazekage. 60% der Marionetten hat er gebaut“, erklärte sie.

60%? Nein, das war unmöglich. Doch als Sasori sich zu ihnen gesellte und die Marionetten anstarrte, dann sah er etwas in den Augen des Kindes. Ja, das mussten tatsächlich seine Meisterwerke sein. Er grinste.

„Am Ende verlieren wir mehr als 70% in Kämpfen. Und er vergeudet seine Zeit diese Puppen schön herzurichten“, ging dem Kazekage durch den Kopf.

Er nickte Chiyo leicht zu.

„Sehr Gut. Diese Division überrascht mich jedes Mal aufs Neue. Aber das sollte mich eigentlich nicht überraschen, da du die Kugutsu Butai seit sehr vielen Jahren schon anführst.“

Chiyo kicherte.

„Kazekage, mir bleibt gleich das Herz stehen, wenn Ihr mir weitere Komplimente macht.“

„Wie viele Marionettenspieler stehen im Moment zur Verfügung?“

Sein Blick wanderte durch die Halle. Beeindruckende Sammlung an Marionetten und dennoch fragte er sich, ob  das ausreichen würde. Die meisten Puppen überlebten nie mehr als ein bis zwei Kämpfe. Chiyo räusperte sich.

„Ich schätze nicht genug, Sandaime. Wir könnten vielleicht fünf oder sechs Teams zusammenstellen. Diese müssten immer zwei Shinobi dabei haben, um die Schwäche des Teams auszugleichen“, erklärte Chiyo.

Das war dem Kazekage klar. Marionettenspieler waren mickrige Gegner, sobald sie keine Puppen mehr steuern konnten. M Nahkampf waren sie Schwächlinge und sobald der Marionettenspieler einen Treffer abbekam, war der Kampf bereits entschieden.

„Ihr glaubt immer noch an einen neuen Krieg, obwohl die Shinobiwelt seit vielen Jahren den Frieden genießt?“, fragte sie dann.

„Kleinere Länder erheben sich langsam. Sie werden ungeduldig…Ich möchte vorbereitet sein. Mir ist bewusst, dass die anderen großen Dörfer das nicht gutheißen werden und ebenfalls Maßnahmen treffen werden, sobald sie mitbekommen, dass wir immer mehr Shinobi zur Verfügung haben“, erzählte der dritte Kazekage. Ja, seit langer Zeit fühlte er es schon. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis irgendein kleines Land sich erheben würde. Er wartete nur auf den richtigen Augenblick.

„Entschuldigt mich nun. Ich muss zurück in die Kazekage-Villa. In einer Stunde findet das Treffen statt, Chiyo.“

Chiyo und der Kazekage drehten sich um und kehrten in die Zentrale zurück, während Sasori in die Halle hineinging, sich irgendwo hinhockte und die Augen schloss.

Aus seinen Fingerspitzen kamen Chakrafäden und diese näherten sich zwei Puppen. Er fing an sie zu steuern und setzte ein breites Lächeln auf.

„Ewige Schönheit…Das sind meine Marionetten. Marionetten sind perfekt und können niemals sterben. Kein Herz, keine Seele…Nichts.“

Chiyo begleitete den Kazekage hinaus und atmete erleichtert aus, als dieser endlich verschwunden war. Sie drehte sich zu ihren Männern um, die immer noch nervös waren.

„Wäre Sasori nicht gewesen, dann hätten wir ihm heute nichts zeigen können. Sasori hat so viele Marionetten gebaut. Sie waren für den Kampf einsatzbereit und jede Marionette hatte eigene Eigenschaften, ein eigenes Waffenarsenal. Innerhalb eines Jahres hat er vieles dazu gelernt. Ich musste ihm nicht einmal dabei helfen. Sasori…Das hat dich vom Tod deiner Eltern abgelenkt, aber wie geht es dir jetzt? Wir reden kaum noch miteinander, du ziehst dich immer zurück…“

Chiyo seufzte. Ja, sie gab sich selbst die Schuld und hatte es versäumt Sasori wieder auf den richtigen Pfad zu führen. Doch sie glaubte immer noch daran, dass er seinen Weg finden würde. Sorera war immer noch da und sie ließ nicht locker. Und dann war da auch noch Komushi, der tollpatschig aber liebenswürdig war. Außerdem verehrte er Sasori über alles.

 

8J.: Die Entscheidung des Kazekage (Teil 1)

Sasori ging wie jeden Abend die Straße entlang, die zu seiner Wohnung führte und beobachtete ab und zu andere Menschen. Meistens beobachtete er nur die Familien, die mit ihren kleinen Kindern unterwegs war. Das war etwas, dass er vielleicht tief im Inneren vermisste, doch das brauchte er nicht mehr. Nun hatte er seine Marionetten und das war ihm sehr viel wichtiger als alles andere.

Ein Ball rollte zu ihm hinüber, er blieb stehen und sah mit gerunzelter Stirn den Ball eine Weile lang an. Ein Kind winkte ihm zu und signalisierte ihm den Ball zurückzuwerfen. Sasori zögerte. Wieder schlich sich eine alte Erinnerung in seine Gedanken und er konnte sich und seinen Vater auf der Straße sehen, wie sie mit dem Ball spielten. Das taten sie immer und bevor er zu seiner letzten Mission aufbrach, taten sie es wieder…

Eine Gestalt tauchte neben ihm auf und warf den Ball zurück zum Kind, der sich dann bei der Person lachend bedankte. Sasori drehte den Kopf nach rechts. Es war Sorera, die ihn liebevoll anlächelte.

„Hallo, Sasori-kun. Wie war dein Tag?“, fragte sie; Sasori ging weiter, sie folge ihm. So lief das jeden Abend. Sie verfolgte ihn ständig und allmählich fragte er sich, ob sie keine Freunde hatte.

„Auch ich habe keine Freunde…“

Sie erreichten die Wohnung von Großmutter Chiyo. Während sich Sasori in sein Zimmer verkroch, setzte sich Sorera in das Wohnzimmer. Ja, sie wusste, dass man ihm Zeit lassen musste. Es war ihr bereits gelungen ihn dazu zu bringen mit ihr zu reden, aber nur, wenn sie zu viel redete. Irgendwann war er bereit, um eine richtige Unterhaltung mit ihr zu führen.

Aber wann? Wann würde es endlich so weit sein? Sie streckte sich und ging in sein Zimmer. Noch vor einem Jahr sah es unordentlich aus im Zimmer. Heute hatte sich nichts geändert, doch überall an den Wänden und an der Decke hingen Marionetten. Bei so gut wie jeder Puppe war sie dabei gewesen, als er sie zusammengebaut hatte. Und sie war immer wieder beeindruckt, da er sich niemals ablenken ließ.

„Sasori, der Kazekage war heute Früh bei euch? Mein Onkel hat von deiner Oma erfahren, dass er stolz auf euch ist. Das freut mich.“

Sasori saß bei seinem Arbeitsplatz, hielt mit der Arbeit kurz inne, um zu antworten.

„Der Sandaime Kazekage…Er ist ein mächtiger Shinobi, aber er hat keine Ahnung von Marionettenspielern. Er versucht nur seine Truppen aufzustocken und begreift nicht, dass wir, die Marionettenspieler, eine wichtige Rolle spielen werden.“

Sorera verschränkte nachdenklich die Arme und versuchte zu begreifen, wovon er sprach. Dass Sasori jetzt so viel auf einmal von sich gab, war ein großer Fortschritt. Vielleicht musste sie immer nur die richtigen Themen ansprechen…

„Seit über 15 Jahren führt er schon unser Dorf an. Viele sind der Meinung, dass er der stärkste Kazekage ist“, meinte sie dann.

„Findest du?“, fragte Sasori ruhig und arbeitete weiter an einer Marionette. Sorera zuckte mit den Schultern und setzte sich auf einen zweiten Stuhl, den sie vor einem Jahr hierhin gestellt hatte. Er würde ihr niemals einen Stuhl geben, um sich zu setzen.

„Ich weiß es nicht. Wenn es die anderen behaupten, wird es wohl stimmen.“

„Kein Mensch ist unbesiegbar. Und gerade das denken die Dorfbewohner. Sie glauben, dass er unbesiegbar ist, aber…das ist er nicht. Denn er ist nur ein Mensch“, erklärte Sasori.

Menschen konnten sterben und das war die größte Schwachstelle. Sasori hasste es menschlich zu sein. Die Puppen waren perfekt…Doch der Mensch nicht.

„Weil Menschen irgendwann sterben?“, fragte sie vorsichtig. Sasori nickte.

Sorera wollte ihn jetzt umarmen und ihm sagen, dass sie froh darüber ist endlich mit ihm reden zu können. Seine Großmutter würde es nicht glauben, wenn sie davon erfährt.

Es vergingen zwei Stunden und die Sonne ging langsam unter. Draußen auf der Straße wurde es immer ruhiger. In dem letzten Jahr hatte sich einiges verändert. Sasori war in der Puppen-Division und gehörte zu den talentiertesten Shinobi in seinem Alter. Das überraschte sie keineswegs. Teki war zwar der Meinung, dass Sasori ein Schwächling war, doch dasselbe dachte auch Sasori von ihm. Und sie glaubte das ebenfalls.

Sie hatten bereits mehrere Missionen hinter sich und meistens gab es keinen Feindkontakt. In Missionen, wo Dorfbewohner etwas Wertvolles verloren haben, blieb Sasori meistens zurück und weigerte sich daran teilzunehmen. Hangyaku war nicht einverstanden damit, doch so kam er dann in die Puppen-Division.

„Sasori, bis morgen. Ich bin schon müde und Hangyaku-Sensei möchte morgen Früh mit uns zum großen Felsen gehen. Du bist doch dann auch da, oder?“

Sasori erhob sich, drehte sich zu Sorera um und sah ihr eine Weile in die Augen. Als er das tat, konnte sie sich nicht mehr rühren. Sein Lächeln war zuckersüß, und es war kein falsches Lächeln. Das Lächeln war ehrlich. Nein, diesen Moment wollte sie jetzt nicht zerstören. Er brauchte noch Zeit und die würde sie ihm geben.

Als Sorera die Wohnung verließ, stand Sasori immer noch, doch jetzt starrte er den Boden an. Ihm war klar, dass ihr dieses Lächeln gefiel. War es echt? War das nur gespielt? Sasori wusste es selbst nicht.

Als sich Sasori in der Nacht ins Bett legte, hockten Mutter und Vater auf den Stühlen und sollten ihm beim Schlafen zusehen. Er brauchte sie nicht mehr im Bett, aber irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass er sie dennoch irgendwie brauchte…Irgendwie…

Sasori schlief ein.

 

Es war mitten in der Nacht und selbst für den Kazekage war der Tag noch längst nicht vorbei. Es gab immer etwas zutun. Der Kazekage saß in seinem Büro; ein Shinobi erstattete gerade Bericht, als Chiyo das Büro betrat. Sie stellte sich auf die Seite und wartete. Es war nichts ungewöhnliches Chiyo, wenn sie einfach so das Büro betrat. In den letzten Jahren war sie ein wichtiger Bestandteil im Team des Kazekages. Sie hatte viel Erfahrung und spielte im zweiten Shinobi-Krieg eine wichtige Schlüsselrolle. Und im nächsten Krieg würde sie wohl ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Obwohl der Kazekage allmählich glaubte, dass eher ihr Erbe, Sasori, sehr viel wichtiger sein würde. Doch das war nur so ein Gedanke von ihm.

„Die Grenzen werden nun stärker überwacht. Bisher gab es keine Zwischenfälle. Konohagakure hat nach ihrer letzten Mission ihren Shinobi aufgegeben“, beendete der Suna-Ninja seinen Bericht und wartete ab, was der Sandaime zu sagen hatte. Er nickte langsam auf und ab, sah den Bericht auch vor sich am Tisch liegen. Er ging ihn bereits durch, aber er wollte es lieber von seinen Shinobi hören.

„Der Gefangene Konoha-Shinobi, ja? Er wusste nicht sonderlich viel und konnte uns nur verraten, dass ein Team aus Konohagakure sich bei der Grenze aufhielt, mehr nicht. Du kannst jetzt gehen.“

Der Shinobi nickte beim verlassen des Büros Chiyo kurz zu und war verschwunden. Chiyo kicherte und ging langsam auf dessen Schreibtisch zu.

„Warum erwähnt ihr gegenüber den Shinobi nie einen dritten Shinobi-Krieg, Sandaime?“, fragte sie. Der Kazekage lachte kurz auf, stand auf und holte sich ein Glas Wasser. Er schenkte auch Chiyo etwas ein. Der Mann nahm nur Wasser zu sich und kein anderes Getränk.

„Wir werden es wohl bald erfahren, nicht wahr?“

Chiyo kicherte abermals.

„Ihr habt mich aber nicht herbestellt, um darüber zu reden…oder doch?“

Der Kazekage drehte sich wieder zu ihr um.

„Es geht um Sasori. Ich finde ihn…besonders“, begann er; Chiyo legte die Stirn in Falten. Sobald es um Sasori ging, spritzte sie immer die Ohren. Schließlich ging es hier um ihren süßen, liebenswerten Enkel…Auch wenn er in den letzten 18 Monaten nicht mehr der liebenswerte Sasori war, der sich immer auf den Schoß seiner Großmutter gesetzt hatte und mit ihren Marionetten spielen wollte. Sie vermisste diese Zeiten.

„Er scheint ein Talent zu haben. Andere haben mir bereits berichtet, dass er auf seinen Missionen immer eine wichtige Schlüsselrolle gespielt hat. Allerdings berichtet man mir auch, dass er sich weigert normale Missionen anzunehmen…“

Chiyo senkte ein wenig beschämend den Kopf. Ja, das war ihr bewusst. Für ihn ergaben diese Missionen keinen Sinn, da er sich so nicht weiterentwickeln konnte. Chiyo hatte mehrmals versucht ihm zu erklären, was einen Shinobi ausmacht, doch er selbst wollte sich immer als Marionettenspieler sehen, mehr nicht.

„So gut wie kein Genin kann ihm das Wasser reichen. Morgen Früh findet ein Training seines Teams statt. Ich werde mir diesen Kampf ansehen und ich möchte Euch dabei haben, Chiyo.“

Chiyo sah ihn wieder an, setzte eine fragende Miene auf. Was Sasoris Team alles machte, wusste sie nicht. Das brauchte sie auch nicht zu erfahren. Aber was wollte der Kazekage sehen? Ob Sasori wirklich so talentiert war? Sie ging alles Mögliche im Kopf durch und kam zum Entschluss, dass er nun selber Zeuge werden wollte und sehen musste, ob Sasori wirklich so gut war, wie seine Shinobi es ihm erzählt hatten.

„Bei dem Training wird entschieden, ob Sasori oder sein Teamkamerad Chunin wird“, fügte der Kazekage noch lächelnd hinzu.

Chiyo wusste, dass da noch mehr dahinter steckte. Seit er das Amt des Kages innehatte, entschied allein er, wer Chunin oder Jonin wurde. Niemand anderes, nur er alleine.

„Ich werde nicht verpassen, wie mein Enkel zum Chunin ernannt wird“, sagte sie dann lachend.

Dann verließ sie das Büro; der Kazekage nahm noch einen Schluck Wasser. Es war bereits nach Mitternacht, aber müde war er noch lange nicht.

„Sasori…Du könntest eine glorreiche Zukunft vor dir haben. Oder täusche ich mich da vielleicht? Das werde ich morgen wohl herausfinden.“

 

8J.: Wer wird Chunin? (Teil 2)

Am Morgen verließ Chiyo die Wohnung. Sie wollte mit Sasori zum großen Felsen gehen, wo das Training seines Teams stattfinden sollte, doch er musste schon vor einer Weile dort auftauchen. Dort würde auch entschieden werden, ob er Chunin werden sollte, oder nicht. Sie machte sich keine Sorgen um ihren Enkel. Er war erst acht, aber er konnte schon auf sich alleine aufpassen. Als ihr Sohn, Sasoris Vater, ein Genin wurde, machte sie sich ebenfalls keine Sorgen. Er war auch talentiert, auch wenn er am Ende sein Leben bei einer Mission verloren hatte.

„Konohas weißer Reißzahn…Ich werde dir das niemals vergeben. Du hast mir meinen Jungen weggenommen und das Leben meines Enkels zerstört. Sieh nur an, was du angerichtet hast. Wegen dir möchte er mit den Menschen nichts mehr zutun haben.“

Der dritte Kazekage würde heute ebenfalls anwesend sein. Ein merkwürdiges Gefühl überkam sie. Sie würde ihren Enkel heute das erste Mal in einem Kampf sehen. Vorher wollte sie das gar nicht. Auch als er bei der Puppen-Division war, wollte er nicht sehen, wie er seine Marionetten testete. Tief im Inneren wünschte sie sich, dass er wieder der liebliche Junge von damals wurde, der es geliebt hatte mit anderen Menschen zu reden und mit den anderen Kindern zu spielen. Ob es jemals wieder so werden wird?

Sie hoffte es und wollte die Hoffnung auch nicht aufgeben. Sorera war bei ihm und Komushi ebenfalls, auch wenn dieser im Moment bei der Grenze Wache halten musste.

 

Beim großen Felsen war bereits das Team von Hangyaku anwesend. Sie waren schon seit einer Weile dort und trainierten nicht, sondern er erklärte ihnen, was heute bevorstand und erzählte ihnen auch, dass der der Chunin des Teams die nächste Mission leiten würde. Hangyaku selbst tippte auf Teki, da dieser im Nahkampf sehr gut war und auch seine Jutsus perfekt beherrschte. Sasori hingegen war nur ein Marionettenspieler, der ein Schwächling im Nahkampf war. Und das würde sein Verhängnis werden.

Sorera hockte neben dem Felsen und beobachtete Sasori, der äußerst ruhig wirkte. Keine Nervosität. Aber das hatte sie auch nicht von ihm erwartet, da er immer eine ruhige Seele war und immer wusste, was zutun war. Heute hatte sie noch kein Wort mit ihm gewechselt, aber das war in Ordnung. Gestern Abend gab es einen Durchbruch und sie war sicher, dass sich das bald wiederholen würde.

Teki verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und seufzte. Das war ein entscheidender Tag für ihn. Seine Eltern waren auf einer Mission und wussten gar nicht, was heute für ihn auf dem Spiel stand. Nun, es war nicht so als würde es heute um Leben und Tod gehen. Doch der Kazekage persönlich würde hier auftauchen, um dann zu entscheiden, wer Chunin werden würde. Sasori oder er? Teki warf Sasori einen kurzen Blick zu. Er war ruhig. Das hasste er an ihn. Warum war er immer so ruhig? War er denn gar nicht nervös? Oder interessierte es ihn gar nicht, ob er heute verlieren würde? Teki atmete tief ein und wieder aus. Nein, er wollte nicht verlieren. Heute konnte er allen beweisen, dass er besser war als sein Kamerad und er nichts weiter war als ein Schwächling, der nur mit Puppen spielen konnte.

Sasori bemerkte die Blicke von Sorera und Teki. Sie dachten über ihn nach. Sorera machte sich wahrscheinlich Sorgen und musste an den gestrigen Abend denken, während Teki ihn bestimmt beschimpfte. Das war immer so. Und Hangyaku? Als er seinen Sensei ansah, konnte er eindeutig aus seinen Gesichtszügen herauslesen, dass er an Tekis Sieg glaubte. Hangyaku war schon immer ein Narr gewesen und es grenzte an ein Wunder, dass er ein Teamleiter wurde.

Der dritte Kazekage und Chiyo erreichten den großen Felsen, der einfach so mitten in der Wüste stand. Sie waren in der Nähe des Dorfes und hier trainierten meistens alle jungen Shinobi. In der Wüste gab es genug Platz, doch der große Felsen wurde vom ersten Kazekage zum „Trainingsplatz“ erklärt. Der Kazekage musterte alle Genin und stellte sich dann zu Hangyaku; Chiyo stellte sich ebenfalls zu ihnen und warf Sasori ein Lächeln zu, welches er nicht erwiderte.

„Sasori! Teki“, rief Hangyaku, als der Kazekage bereit war sich den Kampf anzusehen. Er lehnte sich gegen den Felsen und verengte die Augen. Noch wusste er nicht, wie er sie einschätzen sollte. Nach den ersten zwei Minuten würde er wissen, was sie alles drauf hatten.

„Mal sehen, ob die Geschichten über Sasori wahr sind“, dachte er.

Sasori und Teki sahen einander an. Der rothaarige Junge griff in seinen Umhang und zückte eine Schriftrolle. Hangyaku grinste. Nein, er wollte den Kampf jetzt schon beginnen, um Teki einen taktischen Vorteil zu verschaffen.

„Fangt an!“, rief er; Oma Chiyo warf dem Sensei einen wütenden Blick zu. Sie wusste, was er vorhatte.

„Wie erbärmlich.“

Teki stürmte nach vorne, Sasoris Augen wurden größer, da Teki schneller war als er in Erinnerung hatte. Teki schlug dem Jungen ins Gesicht, er fiel weit zurück und landete im Sand. Nein, Teki hatte bei den Missionen niemals gezeigt, was er draufhatte. Deswegen war Sasori auch so überrascht gewesen. Sasori lag immer noch im Sand und Teki wollte ihm keine Chance geben seine Marionette zu beschwören. Er rannte wieder auf ihn zu; Sasori beschwor seine Marionetten und die Chakrafäden fingen an die Puppe zu kontrollieren, doch Teki war schneller und schlug Sasori wieder ins Gesicht, als dieser noch am Boden lag. Die Marionette war riesig und hatte einen breiten Oberkörper, der anscheinend hohl war und besaß sechs Arme. Die Marionette stand regungslos da…

„Ich mach dich fertig, Sasori!!“, dachte Teki hasserfüllt und wollte erneut zum Schlag ausholen, doch dann öffnete sich der Oberkörper der Marionette und versuchte Teki einzufangen. Teki wich gerade noch so aus, indem er nach vorne sprang. Sasori stand langsam auf, wischte sich mit einer Hand das Blut vom Mund und lächelte, als er das Blut an seiner Hand sah.

„Der menschliche Körper ist schwach…“

Sorera atmete erleichtert auf, als Sasori endlich wieder auf den Beinen war. Teki war schnell und wollte ihm keine Chance lassen Marionetten zu beschwören. Das war ein guter Plan, wie sie fand. Der dritte Kazekage runzelte die Stirn und drehte den Kopf zu Chiyo.

„Er scheint wohl noch nicht bereit zu sein in der Puppen-Division eine Mission auszuführen.“

Chiyo kicherte.

„Das ist doch erst der Anfang, Kazekage. Mein Enkel hat Talent und wird Teki keine Chance mehr lassen ihn direkt anzugreifen“, meinte sie und wusste nicht so Recht, ob das auch stimmte. Sasori musste bereits zwei Treffer einstecken und Teki setzte nicht einmal ein Jutsu ein. Und das war sein entscheidender Fehler gewesen. Mit einem Jutsu hätte er den Kampf wohl schon beinahe beendet.

„Sasori, ich hasse dein Puppenspiel. Das ist nur ein Zeichen dafür, dass du Angst hast gegen mich alleine zu kämpfen“, meinte Teki.

Sasori legte den Kopf ein wenig schief, er zückte eine weitere Schriftrolle. Eine Marionette erschien aus dem Nichts, die er nun mit seinen Chakrafäden kontrollierte.

„Kuroari“, sagte er und deutete auf die Marionette mit dem riesigen Bauchumfang.

„Karasu”, sagte er und deutete auf die zweite Puppe, die ebenfalls sechs Arme hatte und wie ein Insekt auf dem Boden stand.

Chiyo kicherte auf; Hangyaku und der Sandaime sahen sie fragend an.

„Diese Marionetten hat er erst vor kurzem fertig gestellt. Im Kampf sind sie gefährlich und können jeden Feind mit Leichtigkeit töten.“

„Tz. Er soll doch nicht meinen Schüler töten“, meinte Hangyaku.

„Oh, vielleicht solltest du sterben, Hangyaku? Du hast den Kampf einfach so begonnen, obwohl nur ein Genin bereit war.“

„In einem richtigen Kampf wäre es nicht anders. Das solltet Ihr wissen.“

Chiyo warf ihm ein leichtes Lächeln zu. Diese Diskussion war noch nicht vorüber, doch sie wollte lieber dem Kampfgeschehen folgen.

Keiner der beiden Genin wollte angreifen. Es schien so, als würden beide auf den richtigen Augenblick warten. Aber Chiyo wusste es besser und der Kazekage dachte wohl genauso wie sie. Teki versuchte nun zu erraten, was seine Marionetten alles konnten und Sasori machte sich über den nächsten Angriff auf ihn Gedanken, da er nicht wusste wie er ihn genau angreifen sollte. Sie konnte aus Sasoris Augen herauslesen, dass er befürchtete einen weiteren Treffer einstecken zu müssen.

Teki ging nun zum Angriff über. Er konnte nicht länger warten und musste jetzt erfahren, was Karasu und Kuroari alles konnten. Außerdem wollte er die Marionetten sofort loswerden, um ihn wieder verprügeln zu können. Er saugte die Luft ein.

„Fuuton: Shinkuu Renpa”, rief er und Wind-Klingen rasten in die Richtung seines Gegners, die aus Fuuton-Chakra bestanden. Sie konnten mit Leichtigkeit Holz durchdringen und seit einem halben Jahr versuchte er dieses Jutsu perfekt anzuwenden. Sasori lächelte und zückte bereits die nächste Schriftrolle. Ihm war klar, dass Teki versuchen würde seine Marionetten zu zerstören. Eine weitere Puppe erschien, die wie ein riesiger Salamander aussah und ein Schild auf seinen Rücken trug, welches Sasori mit den Chakrafäden aufklappte.

Die dritte Marionette bewegte er nach vorne, um sich, Karasu und Kuroari zu schützen. Die Wind-Klingen waren nicht in der Lage das Schild der Puppe zu durchbohren. Teki runzelte die Stirn, sah ein wenig verwirrt aus.

„Unmöglich. Hat er etwa gewusst, was ich vorhatte?“

Sasoris Lächeln wurde nun breiter, er schrie auf und bewegte Karasu und Kuroari blitzschnell nach vorne.

„Diese ewige Schönheit…Marionetten sind perfekt. Und du bist nur ein gewöhnlicher Mensch, Teki. Du kannst mich, den Menschen, besiegen…Aber nicht meine Marionetten!“

8J.: Der schwache menschliche Körper... (Teil 3)

Teki versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er gerade aus der Ruhe gebracht wurde. Noch vor zehn Sekunden war er sicher gewesen, dass er den Kampf bereits gewonnen hätte, doch Sasori überraschte ihn mit seiner dritten Marionette. Bevor er ein Jutsu anwenden konnte, attackierten ihn die Puppen mit ihren scharfen Klingen. Teki wich aus und griff nach einem der Arme von Karasu und riss diesen mit ganzer Kraft aus.

Sasori kappte die Verbindung zu Kuroari und konzentrierte sich nur noch auf Karasu. Er war nun in der Lage Karasu schneller einzusetzen, außerdem war ein Marionettenspieler stärker, sobald er nur noch eine Puppe steuern musste. Er schlug immer und immer wieder auf Teki ein, doch Teki wich aus, benutzte den abgerissenen Arm der Puppe, um sich zu verteidigen und kam langsam ins Schwitzen.

Sorera drückte beide Daumen für Sasori. Anfangs sah es so aus, als würde Teki gewinnen, doch nun zeigte Sasori, was er alles draufhatte. Aber sie wusste, dass er noch sehr viel mehr konnte. Das war nur der Anfang.

Chiyo nickte zufrieden, als Sasori langsam die Oberhand im Kampf gewann und warf dem Kazekage einen neugierigen Blick zu. Wie dachte er jetzt über ihren Enkel? War er überrascht? Nun, das würde sie wohl bald herausfinden. Hangyaku wandte sich an den Kazekage, als er den Kampf nicht länger mit ansehen konnte. Teki ließ sich einfach so besiegen…jämmerlich!

„Sandaime, Sasori hat die Absicht meinen Schüler zu verletzen.“

Chiyo lachte auf.

„Ein Sensei sollte doch stolz auf seinen Schüler sein, oder? Vergessen wir nicht, dass Sasori ebenfalls dein Schüler ist“, meinte sie.

Der Kazekage hob die Hand und deutete beide an still zu sein. Er war gerade dabei den Kampf zu verfolgen. Es wurde immer spannender, da nun eindeutig wurde, dass Sasori wohl nur auf den richtigen Augenblick wartete, um zuzuschlagen.

„Er lässt zwei seiner Marionetten einfach so liegen und konzentriert sich auf die dritte. Ich weiß, was er vorhat. Ich kann es schon sehen“, dachte der Sandaime Kazekage.

Sasori trieb Teki immer weiter in seine Richtung. Ja, alles verlief genau nach Plan und sein Teamkamerad war wie immer nicht auf alles vorbereitet. Wie denn auch? Teki hatte keine Ahnung, was für Marionetten Sasori einsetzen konnte. Die Chakrafäden aus seiner linken Hand kontrollierten nun wieder Kuroari, doch noch bewegte er seine Puppe nicht. Er musste auf den richtigen Augenblick warten.

Teki wurde immer weiter zurückgedrängt.

„Was soll ich jetzt nur machen!? Ich habe kaum noch die Kraft mich zu verteidigen und der Mistkerl hat mir schon Schnittwunden verpasst! Will er mich etwa töten!?“

Teki schrie vor Wut auf. Er selbst wusste, dass er kein besonders guter Taktiker oder dergleichen war. Er vertraute darauf, dass sein nächster Angriff immer einen Treffer landete. Doch dieses Mal täuschte er sich gewaltig, als er sich zu Sasori umdrehte und die Marionette mit dem riesigen Bauch vor sich sah. Kuroari schnappte sich Teki und sperrte ihn ein.

„Du Mistkerl!“, rief Teki; Sasori setzte ein zufriedenes Lächeln auf, als der Kampf entschiedne war. Einer der Arme von Kuroari trennte sich vom Körper und rammte direkt den Bauch der Marionette.

„Was macht er da!?“, fragte Hangyaku und wollte bereits eingreifen, doch der Kazekage packte ihn an der Schulter.

Es folgte eine unheimliche Stille beim großen Felsen. Keiner wusste so Recht, was nun mit Teki passierte. Sorera saß mit zittrigen Händen da, starrte nur Sasori an und konnte in seine kalten Augen sehen. Es war so, als wäre es ihm egal, ob Teki nun tot war oder nicht. Hasste er ihn etwa so sehr?

Sasori öffnete wieder den Bauch seiner Marionette; Teki war am Leben, sein Gesicht bleich und für einen winzigen Augenblick dachte er, er sei im Himmel, da die Sonne ihn blendete, als der Bauch sich öffnete. Nein, er war nicht tot. Sasori ging nicht so weit, wie er es kurz gedacht hatte. Teki fiel aus der Marionette hinaus und landete im warmen Sand. Alle Puppen lösten sich auf; Sasori betrachtete den besiegten Teki eine Weile. Dieser Kampf war keine Meisterleistung, aber aus Fehlern konnte man immer lernen. Und Sasori wusste nun, was er in Zukunft verbessern musste. Als Hangyaku Teki beim Aufstehen half, warf er dem rothaarigen Schüler einen wütenden Blick zu. Sasori beachtete ihn gar nicht. Chiyo atmete erleichtert aus, als der Kampf vorbei war. Er dauerte wesentlich kürzer, als sie angenommen hatte. Aber wie dachte der Kazekage darüber?

„Beeindruckend, Sasori. Obwohl Teki einen Vorteil zu Beginn des Kampfes hatte, warst du trotzdem in der Lage dich zu verteidigen. Marionettenspieler sind die schwächsten Shinobi im Nahkampf und es überrascht mich, dass du es trotzdem geschafft hast Marionetten zu beschwören. Teki wollte nicht aufgeben, aber…er denkt nicht nach. Du scheinst dir ganz genau zu überlegen, was du als nächstes tust.“

Der Kazekage lächelte, während er sprach. Alle Anwesenden hörte nihm interessiert zu. Die Worte des Sandaimes waren wie Stiche für das Herz des jungen Teki.

„Marionettenspieler sind etwas Besonderes. Sunagakure zieht schon seit vielen Jahren in den Kampf mit euch Puppenspieler in einen Kampf und wir wurden nie enttäuscht. Und du…In deinem Alter kontrollierst du zwei Marionetten und änderst deine Taktik im Kampf und konzentrierst dich nur auf eine Marionette. Beeindruckend. Die meisten Marionetten ziehen nur mit ein oder zwei Puppen in den Kampf“, erklärte er wieder.

„Sasori, von jetzt an bist du ein Chunin und wirst die nächste Mission deines Teams leiten“, fügte er noch hinzu und verließ den großen Felsen. Seine Arbeit war hier getan. Nun konnte er sich vorstellen, wie gut Sasori wirklich war. Und wie sich herausstellte, würde Sasori in den nächsten Jahren zu den stärksten Shinobi Sunas gehören. Das war perfekt.

Sorera lächelte und gesellte sich mit Chiyo zu Sasori.

„Glückwunsch, Sasori-kun! Ich wusste, dass du es schaffen würdest!“, gratulierte Sorera ihm und wollte ihn schon umarmen, doch sie wusste, dass er das nicht mochte. Noch war er nicht bereit dafür.

„Heute hast du bewiesen, dass du ein guter Marionettenspieler bist“, sagte Chiyo und schenkte ihm ein liebevolles Lächeln. Sasori musterte die Beiden, die ihn wirklich mochten. Chiyo liebte ihn, da er ihr Enkel war und Sorera? Sie liebte ihn auch, das konnte er spüren. Aber was war mit ihm? Fühlte sein Herz etwas? Sasori wusste es nicht. In Augenblicken wie diesen war es üblich den anderen zu zeigen, dass er froh war sie hier zu haben. Aber dem war nicht so. Nur ein winziger Teil von ihm war froh darüber.

„Danke“, sagte er.

Chiyo drehte sich um und unterdrückte ihre Tränen. Nein, sie durfte jetzt nicht weinen. Sasori bedankte sich…Wie lange hatte sie schon darauf gewartet, dass er endlich wieder der alte Sasori wurde? Sorera versuchte immer noch herauszufinden, ob das gerade real war. Bedankte sich etwa Sasori? Sorera lächelte ihn an. Ja, das war ein Fortschritt und nun konnte es nicht mehr lange dauern…

Hangyaku und Teki gingen an der Gruppe vorbei.

„Morgen zu Mittag findet die Einsatzbesprechung statt“, sagte Hangyuki im Vorbeigehen und verließ mit Teki den großen Felsen.

„Sasori ist nun Chunin. Ich konnte die Marionettenspieler noch nie ausstehen und jetzt soll er die nächste Mission leiten? Hoffentlich weiß der Kazekage, was er da tut. Auch wenn er selbst der stärkste Shinobi im Dorf ist, muss er doch einsehen, dass Puppen uns in einem Kampf nicht weiterhelfen…“

 

Normalerweise hockte Sasori abends immer an seinem Arbeitsplatz und bastelte an neuen Marionetten, doch heute nicht. Es war nicht so als hätte er das Interesse daran verloren, aber seine Hände wollten nicht. Sein Körper befahl ihm heute eine Pause einzulegen. Oder war das nur sein Herz? Schon möglich. Der rothaarige Junge saß auf dem Bett und sah das Foto von ihm und seinen Eltern an. Es war in einem Bilderrahmen, der schon recht verstaubt war. Sasori griff nach dem Bilderrahmen, setzte ein Lächeln auf.

Schon das zweite Lächeln an einem Tag. Das Lächeln in einem Kampf war etwas völlig anderes. Er war alleine. Dieses Lächeln kam von Herzen. Tief im Inneren sehnte sich Sasori nach seinen Eltern, wollte sie umarmen, wieder lachen. Ja, er wollte sogar seiner Großmutter sagen, dass er sie lieb hat. Doch das alles waren Störfaktoren. Solange er diese nicht beseitigte, würde er auch niemals stärker werden können.

„Marionetten fühlen auch nichts. Ich darf ebenfalls nichts mehr fühlen. Mein Körper ist schwach…Und solange ich ein Mensch bin, bin ich schwach. Irgendwann muss ich etwas dagegen unternehmen.“

Als sich Sasori heute schlafen legte, ließ er Mutter und Vater verschwinden. Nein, heute Nacht mussten sie nicht auf ihren kleinen Jungen Acht geben. Nie wieder.

 

Der dritte Kazekage konnte wie immer nicht vor Mitternacht einschlafen. Chiyo war in seinem Büro und stand bei der Türe. Er hatte ihr erklärt, dass Sasori etwas Besonderes sei. Aber irgendetwas fehlte ihm. Er selbst kam nicht darauf, was genau. Chiyo wusste selbst, dass Sasori etwas fehlte. Eine Familie. Liebe. Freundschaften. Doch für einen Shinobi waren all diese Dinge nicht relevant. Der Sandaime wollte, dass jeder Shinobi sich nur auf sich alleine konzentrierte, denn nur so konnte man sich weiter entwickeln. Er übernahm das System seiner beiden Vorgänger und setzte es ebenfalls perfekt um. Shinobi sollten zu Killermaschinen werden…Er drehte sich zu Chiyo um.

„Mit seinem Talent wird er schon bald ein Jonin. Seid Ihr stolz auf ihn?“

Chiyo zögerte. War sie denn stolz auf ihren Enkel? Sollte nicht jeder stolz auf seinen Enkel sein, der heute Früh zum Chunin befördert wurde? Nach dem Kampf war sie sich nicht so sicher. Sasori zögerte keine Sekunde die Klinge in den Körper seines Feindes zu rammen. Das war wahrscheinlich der Grund, warum er den Kazekage erst Recht überzeugen konnte.

„Ich bin stolz auf meinen Enkel“, antwortete sie. Der Kazekage lächelte.

„Ein Junge mit besonderen Fähigkeiten. Er ist eine Bereicherung für Eure Puppen-Division. Und ich bin mir sicher, dass er am Ende sogar Euch übertreffen wird.“

Chiyo legte die Stirn in Falten. Meinte er das ernst? Sie wünschte sich nichts mehr, als dass ihre Enkel stärker werden würden als sie. Aber wie konnte das der Kazekage jetzt schon erkennen?

„Sieht er etwas, das ich nicht sehen kann?“



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von: abgemeldet
2015-03-30T21:30:59+00:00 30.03.2015 23:30
Bitte bald weiter schreiben >.<
Von:  -_HalfBloodMika_-
2014-04-24T13:23:57+00:00 24.04.2014 15:23
respekt..sasori war aber fleißig...^^__^
Antwort von:  Kageyasu
24.04.2014 19:59
Danke für die Reviews und fürs Lesen!
Von:  -_HalfBloodMika_-
2014-04-24T13:12:41+00:00 24.04.2014 15:12
oh gott armer sasori...>__<...
Von:  -_HalfBloodMika_-
2014-04-21T15:33:47+00:00 21.04.2014 17:33
wow..das hätte ich echt nicht von sasorie erwartet..*-'*...
Von:  lennilein
2013-11-09T16:56:36+00:00 09.11.2013 17:56
Voll cool! Bitte schreib bald weiter *-*


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