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Augenblicke für die Ewigkeit

~ Zwei Jahre danach ~
von

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Kapitel 5 - So war das aber nicht geplant!

Kapitel 5 - So war das aber nicht geplant!
 

Jack:

Ich klingel jetzt schon das fünfte Mal! Sie sagte, sie muss sich noch was über ziehen. Seit wann ist es ihr so wichtig, mir gegenüber in Kleidung zu erscheinen? Ihre exibionistische Ader, die sie des öfteren auslebt, hat mich noch nie an ihr gestört. Ich kenne sie nicht anders.
 

David und Kat:

"Was will er hier?" Panisch schaue ich Kat an.

"Das Selbe wie du offenbar. Sich bei Mama ausheulen."

"Hätte ich mir auch denken können, dass er hier her kommt!" Was mache ich jetzt?

Kat kommt wieder aus der Küche. "Dann nutze die Chance und rede jetzt mit ihm."

"Das kann ich nicht! Ich... Ach, keine Ahnung!" Mir dreht sich der Magen um. Immer wieder sehe ich Jack und Nick vor mir. Wie soll ich da mit ihm reden? Vielleicht geht es mir morgen besser, ohne die drei Gläser Wein, die mir mein Hirn vernebeln. Ich zweifle aber dran.

"David? Du gehst jetzt ins Schlafzimmer und bleibst dort. Dann entscheide du, ob du raus kommst oder nicht."

Ich folge ihrem Rat. Wahrscheinlich hat sie recht. Heute ist genau so gut wie morgen. Aber erst will ich noch wissen, warum er hier her gekommen ist.
 

Jack:

Endlich geht der Summer und ich trete ein ins Treppenhaus und steige die Treppen hoch. Kat wartet schon auf mich.

"Hast du Besuch, oder warum siehst du so gehetzt aus?" Ich störe sie anscheinend gerade. Hätte sie mir doch sagen können.

"Neee... Hab nur 'ne Flasche Wein getrunken. Komm rein."

"Allein?"

"Iiijaa."

Oha. Sie trink allein. Hat sie Kummer? Überall in der Wohnung brennen Kerzen. Hoffentlich hat sie keinen 'roten Besuch'. Da kann sie unausstehlich sein.

"Hast du David gefunden?", fragt sie mich und hält mir ihr Glas Wein vor die Nase.

"Nein. Aber er hat mir gemailt, dass es ihm gut geht und sich morgen meldet."

"Ist doch super!"

Ich setzte mich hin und nehme ihr das Glas ab. Ein Schluck Wein wird mir gut tun. "Ja. Super.", brumme ich in den Wein.

"Warum dann so negativ?" Sie setzt sich neben mich und legt ihren Kopf auf meine Schulter.

"Ich vermisse ihn und das ich nicht weiß wo er gerade ist, macht mich fast wahnsinnig!"

"Hmm... Das musst du das wohl aushalten bis ihr euch wieder seht."
 

Automatisch greife ich in meine Hosentasche und schließe meine Hand um die Ringschachtel. Sie klappert leise. Gedankenverloren starre ich in die kleine Flamme einer Kerze vor mir.

David und ich würden jetzt bestimmt müde und glücklich zusammen im Bett liegen oder noch draußen, unterm Sternenhimmel. Er mit einem Ring am Finger und ich mit unzähligen Mückenstichen am Arsch. Die Biester suchen meist nur mich aus. Aber ich wäre glücklich. Und er bestimmt auch.
 

"Was hast du da?", weckt mich Kat aus den Gedanken über einen, mich mit Mückensalbe einreibendem David.

Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich das Kästchen jetzt offen in meiner Hand halte.

Neugierig erhascht meine Sitznachbarin einen Blick ins Innere. "Einen Ring?"

Ich nicke. "Den wollte ich David heute geben."

Kats Augen werden groß. "Nein! Jack! Du Idiot!"

"Ja. Gib's mir." Heute bin ich echt wieder der Arsch der Nation.

"Soll das etwa ein Heiratsantrag werden?! Du willst David heiraten?!" Warum brüllt sie so?

"Ja... Der war für heute geplant."

"Ja?! Du willst ihn bitten, dein Ehepartner zu werden?!"

"Kat? Du weckst die Nachbarn, wenn du weiterhin so brüllst."

Verstohlen schaut sie Richtung Schlafzimmertür, die hinter mir ist.

"Ich ähm... geh mal in die Küche." Was soll das nun wieder?
 

Sie dreht sich grinsend um und schleicht von dannen. Verwundert sehe ich zu, wie sie die Schiebetür schließt.

"Ähem!"

Ich fahre zusammen, als ich sich jemanden hinter mir räuspert.

Also hat sie doch Besuch! Menschlichen. Warum lässt sich mich mit ihm allein?

Um der Frage auf den Grund zu gehen, drehe ich mich im sitzen um und...

..."David!"

Sofort bin ich auf den Beinen. Träume ich? Bin ich eingeschlafen und träume ihn herbei?

"Oh Davi-boy! Endlich!" Ich laufe auf ihn zu, aber er weicht mir aus. Abwartend bleibe ich stehen.

"Bevor du irgendwas sagst, erkläre mir was da heute Morgen zwischen dir und Nick war.", sagt er leise. Er hat noch ganz rote, verweinte Augen. Hatte ich mir nicht geschworen, ihn nie mehr zum weinen zu bringen?
 

"Okay. Nick hat mir unterbreitet, er mache eine Therapie und dabei sei ihm klar geworden, dass..." Ich schaue David in die blauen Augen, die mich aufmerksam anblicken. "...Er wollte mich zurück.", schließe ich meine Erklärung.

"Und da musstest du ihn küssen?", schießt mein Blauauge zurück.

Ich gerate in Panik. So war das nicht geplant! "Nein! Ich war gerade dabei ihn raus zu werfen! Er hat mich einfach gepackt und bevor ich reagieren konnte, drückt mir dieses Schwein seine Lippen auf!"

Ohne das ich Davids Empfindungen in seinem Gesicht lesen kann, schaut er mich weiter abschätzend an. "David. Bitte glaub mir doch! Gegen Nichts und Niemanden würde ich dich eintauschen wollen. Schatz... Ich liebe dich doch." Meine Stimme wird brüchig. Was, wenn er mir nicht glaubt?

Kurz schließe ich meine Augen. Als ich sie wieder öffne laufen David erneut Tränen übers Gesicht. Seine Augen funkeln im Kerzenschein und er sieht einfach nur wunderschön aus, mit seinen wuscheligen, blonden Haaren und den vollen Lippen, die ich einfach nur küssen will und danach ist alles wieder gut.

Doch so einfach ist das nicht. Oder...?
 

Würde ich hier nicht gerade um meine Beziehung kämpfen, wäre die Umgebung perfekt romantisch für...

Ich knie mich vor ihm nieder. Für einen Bruchteil einer Sekunde flackern seine Augen und geben mir Hoffnung.

"Es ist zwar nicht so, wie ich es geplant hatte heute, aber vielleicht kann ich dir damit zeigen wie wichtig du mir bist und dass das alles heute früh nicht von Bedeutung war." Außer der leichte Brechreiz danach...
 

Vor lauter Aufregung hoffe ich meine zurechtgelegte Worte nicht zu vergessen und halte die kleine Ringschachtel hoch, damit sie mein Herz auch gut sehen kann. Mit zitternden Fingern öffne ich sie.

"David. Seit wir uns das zweite Mal gesehen haben, gehst du mir nicht mehr aus meinen Gedanken. Wegen dir habe ich mein Leben auf den Kopf geworfen und habe viele neue und unglaubliche Dinge kennen gelernt. Vor allem kochen. Naja... mir brennt wenigstens nichts mehr an. Ich kann mir einfach ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen und will es auch gar nicht. Und genau deshalb frage ich dich: David Müller. Willst du für immer an meiner Seite bleiben? Mit mir jeden Sonntag in Schlabberhosen und ollen T-Shirt die hundertste Wiederholung von 'Hart aber herzlich' anschauen? Mir immer wieder neu zeigen, wie man Zwiebeln richtig würfelt und versuchen dabei nicht zu heulen? Willst du das auch noch alles in 50 Jahren mit mir machen? Dann bitte ich dich: Willst du mein Ehemann werden?"
 

Ich halte die Luft an. Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so viel hintereinander geredet und dabei so Herzklopfen gehabt.

"Du machst das nicht nur, weil du ein schlechtes Gewissen hast?"

Hat man da noch Worte? Glaubt er mir immer noch nicht?

Energisch schüttle ich meinen Kopf. "Den Ring habe ich schon vor Wochen für dich ausgesucht."

David hält sich eine Hand vor den Mund und schluchzt auf. Tränen fließen wieder ungehemmt.

Das ist mir jetzt sogar fast peinlich. Noch peinlicher ist mir allerdings, dass sich mir ebenfalls einige Tränchen lösen. Hoffentlich sieht Kat das nicht...
 

David:

Er plant das schon seit Wochen? Er will tatsächlich, dass ich ihn heirate?

Mir wird schwindelig und meine Sicht verschwimmt. Hektisch blinzle ich die Tränen weg, nur um zu sehen, wie auch Jacks Augen feucht werden. Das habe ich bei ihm noch nie gesehen!
 

Jack:

"Oh Jack!" War das ein Ja?

Verschwommen erkenne ich Davids linke Hand die sich mir entgegenstreckt.

Keine Ahnung wie man sich in so einem Moment zu fühlen hat, aber mir wird ganz dusselig im Kopf.

Vorsichtig und immer noch mit zittrigen Händen, nehme ich den Ring heraus und stelle das Kästchen zur Seite. Ich greife seine Hand und schiebe ihm den Ring über seinen Ringfinger.

Ohne ihn loszulassen stehe ich auf. Laut knackt mein Rücken. Wie unromantisch!
 

"Komm her, mein hmpppff..." David war schneller. Ich lege meine Arme um ihn, unendlich erleichtert, endlich wieder bei ihm zu sein.

"Juhuuuuuu!!! Auf das Brautpaar!" Kat springt aus der Küche und bewirft uns mit Reis.

"Mensch Kat! Zu früh!", rufe ich und bekomme ein halbes Pfund Reis ins Gesicht. Wenigstens muss ich die Schweinerei nicht weg machen. Hoffe ich.

"Stell dich nicht so an! Das ist ein guter Langkorn Bio Reis. Der bringt euch Glück und reichen Kindersegen."

Ach herje!
 

David lässt mich los und zieht mich auf die Couch. "Kat? Wolltest du nicht Wein holen?", fragt mein Schatz und setzt sich so dicht neben mich, dass er auch gleich auf mir Platz nehmen kann.

"Da hab ich was besseres!"

"Lass dir Zeit!", rufe ich ihr hinterher.

"Nix da! Ihr vögelt mal schön später! Daheim!"

David und ich lachen.

"Sie kann Gedanken lesen.", brabble ich und bin auch schon wieder mit Davi-boys Zunge beschäftigt.
 

Zart streichle ich seinen Hals und lasse mich im Gegenzug von ihm unter meinem Shirt massieren. "Ich hab dich vermisst...", hauche ich gegen seinen Mund.

"Ich dich auch..."

Langsam küsse ich mich seinen Hals hinunter zu seinem Adamsapfel. Ich sollte damit aufhören. Ich kann mich kaum beherrschen. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, dass wir das letzte Mal so zusammen waren. Dabei war es erst letzte Nacht gewesen.

Deshalb löse ich mich von ihm und schaue ihn an. "Hau doch nicht immer ab, wenn es Probleme gibt."

David lächelt mich schmal an. "Ich wusste nicht was ich tun soll. Ich wollte einfach nur weg. Aber am meisten hatte ich mich selbst gehasst."

"Warum?"

"Ich habe Nick schließlich hinein gelassen. Dich ihm womöglich noch in die Arme getrieben... Lach nicht!"

"Sorry! Ich bin aber auch schuld. Ich hätte dir von ihm erzählen sollen."

"Also sind wir beide schuld.", lacht er mich an.

"Wieder einmal!"
 

Sofort fallen wir wieder übereinander her. Wir werden aber bald rüde von Kat unterbrochen. Sie schleppt Gläser und Sekt mit ins Wohnzimmer. "Darauf müssen wir anstoßen!"

Der Sektkorken knallt und die Gläser füllen sich.

"Auf euch Beide!" Wir stoßen gemeinsam an.

Wer hätte gedacht, dass der Abend so verlaufen würde? Ich jedenfalls nicht.
 

******
 

Nein, es ist noch nicht zu Ende. Einen habe ich noch!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  emina
2013-09-29T11:18:05+00:00 29.09.2013 13:18
das ist nicht fair, mich zum weinen zu bringen, echt ^__^ hihih
ach es war so romantisch und schön, bin froh das jetzt alles ok ist

kommt jetzt die Hochzeit ^__~
Antwort von:  Fara_ThoRn
01.10.2013 08:26
Die Hochzeit kommt vielleicht auch nochmal irgendwann. Aber nach ihrer Versöhnung haben die Zwei erstmal was anderes vor. ;-)
Antwort von:  emina
01.10.2013 16:25
die Hochzeitsnacht vielleicht ^___~


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