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Die Entscheidung des Bruders Reika Serie 4

von

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Alte Gefälligkeiten

Zur besseren Verständlichkeit kann man die Geschichte Lord Yagos Söhne gelesen haben. Ist aber kein muss, da Kleinigkeiten auch in der Geschichte vorkommen.

Spätestens jetzt werden einige meiner Leser auch wissen, welche Hunde mir als Inspiration dienten. Der Siberian Husky. ( Ich mag die Hunde einfach)

Ich hoffe ich kläre nun einige Dinge auf und es ist nicht mehr ganz so verwirrend.
 

Kira - Herrin

Pravitel Sobak (russisch heißt übersetzt wörtlich) Herrscher der Hunde.
 

4. Kapitel - Alte Gefälligkeiten
 

Etwa ein Jahr vor Inuyasha Entführung, kurz nach dem Ende der Sitzung des Dämonenrates im westlichen Schloss.
 

Lord Yago verabschiedete sich von seinem älteren Sohn Faruk, der vorübergehend im Westen bleiben würde, und brach dann mit dem Tiger Damien auf. Der Lord der nördlichen Länder gewann deutlich den Eindruck das dieses gelbweiß, schwarz gestreifte Etwas nur widerwillig die Reise antrat. Vermutlich hatte Damien einen Narren an Lady Reika gefressen. Vielleicht sah er in dem Menschen einen Mutterersatz.

Einige Zeit später als sie das erste Mal rasteten, der Tiger zufrieden schnurrend an seiner Seite lag, begann Yago nachzugrübeln. Er kannte Sesshomarus Vater gut, achtete ihn. Kaum jemand verstand damals vor 200 Jahren den Herrn der Hunde, weshalb sich dieser mit einem Menschen einließ. Das sein Sohn ihm nacheifern könnte erwartete ebenso niemand. Doch vermutlich gab es Gründe dafür. Menschen zu studieren?

Yago schnaubte abfällig. Sicherlich war das nicht der einzige Grund. Das konnte man auch auf andere Weise tun. Deshalb beobachtete Yago den Lord der westlichen Länder genau. Er wollte herausfinden, wie Sesshomaru zu der jungen Frau stand und ob er es wert war, der nächste Taisho zu werden. Schwächte es den Lord, war er abgelenkt? Offenbar war das nicht der Fall. Ganz im Gegenteil er schien reifer geworden zu sein, den zukünftigen Anforderungen eines Taishos gewachsen. Trotz seiner Wandlung hatte er nicht einmal seinen Stolz eingebüßt.
 

Der Tigeryoukai seufzte leise. Im Stillen fragte er sich, was wohl aus der Fürstin werden würde, wenn sein Verdacht richtig war und sie tatsächlich ein Kind erwartete. Als Damien sich weigerte den Menschen freizugeben, Yago einschritt und Reika hochhob, spürte er eine schwache dämonische Energie bei ihr. Eine Energie, die nichts mit dem Blutzauber auf ihrer Schulter zutun hatte. Wegen des Kindes schwieg er. Sehr zu seiner eigenen Verwunderung würde er den Tod der Fürstin nur wegen dieser Schwangerschaft bedauerlich finden. Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht einen Hanyou aufwachsen zusehen, dessen Entwicklung zu beobachten. Er konnte nur hoffen, dass der Lord der westlichen Länder ähnliche Beweggründe hatte. Dachte der Tiger jedoch an seine Beobachtungen und bewahrheitet sich sein Verdacht, würde die menschliche Fürstin bei seinem nächsten Besuch im Westen nicht nur am Leben sein, sondern ihr Kind in den Armen halten.

Etwas schmunzelte der Tiger nun. Immerhin warnte er den Fürsten, wenn auch nur versteckt. Den Blick, dem ihm Lord Sesshomaru danach zugeworfen hatte, zeigte ihm deutlich, dass dieser die Botschaft verstand.
 

Während Yago Damien leicht streichelte, wanderten seine Gedanken erneut zu Lady Reika. Seit ihrer ersten Begegnung war er von ihr beeindruckt. Tief in ihrem Innern schlotterte die Menschenfrau vor Angst. Weil sie es aber nicht zeigte, ihn den Lord der nördlichen Länder respektvoll behandelte, stieg sie in seiner Achtung. Zwar fand er Reikas Verhalten im Schloss etwas befremdlich, unaufgefordert sprach sie bei der Besprechung mit Lord Keshan. Jetzt vor wenigen Tagen fiel ihm etwas auf. Bevor die Fürstin ihren Mund öffnete, schaute sie zuerst ihren Gemahl an. Vermutlich gab er durch heimliche Gesten seine Erlaubnis.

Yago stellte schon öfters fest, wie schweigsam Lord Sesshomaru sein konnte, sich eher beobachtend verhielt. Solange Reika in seinem Sinn handelte, war es ihm wohl recht, wenn die Frau sprach. Trotz das sie ein Mensch war, hatte sie nun die höchste weibliche Stellung im westlichen Reich inne. Der Tiger vermutete entgegen seiner ersten Annahme, dass Reika genau wusste, wo ihr Platz war. An der Seite ihres Fürsten.

Unwillkürlich dachte Yago an seine eigene Gefährtin, Fürstin Dhaya. Den Rat seiner Tigerin schätzte er sehr. Deshalb stimmte es ihn traurig, dass er bis heute ihren größten Wunsch nicht erfüllen konnte. Wenn er doch nur einen Weg finden würde, seinen zweitgeborenen Sohn legal anzuerkennen, ohne dabei seinen eigenen Stolz aufgeben zu müssen.
 

Dann wurde Damien langsam wach, stupste ihn an, um zu zeigen, wie hungrig er jetzt war. Yago lachte leise und gab dem Tiger einige Fleischbrocken, bevor sie weiterzogen. Noch immer verstand er nicht, weshalb die menschliche Fürstin damals nur den Tiger aus dem Zoo befreite und ihn mitnahm. Vielleicht lag es auch daran, dass Damien noch so klein gewesen war, eigentlich hilflos. Eher in einem Alter, wo dieser dringend Muttermilch brauchte. Ob da die Mutter in der Menschenfrau so handelte? Vielleicht hätte Yago die junge Fürstin danach fragen sollen. Im Moment grübelte er, ob ihm Reika ihre Beweggründe erklären würde.

In diesem Zusammenhang kam ihm auch dieser Händler in den Sinn. Es juckte ihn oft die Stadt Hiraizumi dem Erboden gleichzumachen, doch er hielt sich zurück. Sein Versprechen würde er halten.
 

Einige Tage darauf traf Yago in seinem eigenen Schloss ein. Freudig begrüßten ihn seine Gefährtin und die beiden Zwillingstöchter. Danach umschwärmten seine Berater den Lord. Sodass er sich diesen lästigen Aufgaben widmete, bis dann einige Zeit später ein Diener zu ihm kam, sich niederkniete und fragte: "Vergebt Herr! Wir wurden von euch beauftragt die Gemächer der verstorbenen Hofdame Scena zu räumen, die ihr vor 450 Jahren versiegelt habt. Doch Kazimir weigert sich ..."

Der Fürst der nördlichen Länder sprang auf und donnerte los: "Prinz Kazimir."

"Herr ...", stotterte der Diener dumpf. Seine Stirn lag auf dem Boden und gerade versuchte er, sich so klein wie möglich zu machen. Er musste nicht hochsehen, um zu wissen, dass der Lord genau vor ihm stand. Eine Bewegung mit dessen Pranke genügte und das Leben des Dieners war verwirkt. Da sprach Yago weiter. Immer noch laut, wobei seine dämonische Energie auf alle Lebewesen im Raum bedrückend wirkte. "Kazimir ist ein Prinz. Ihr habt ihm Respekt entgegenzubringen, auch wenn er nur ein Bastard ist."

Jeder im Saal war erschrocken über den Ausbruch. Die Zwillinge schmiegten sich ängstlich an ihre Mutter. Dhaya sagte leise: "Geliebter."

Allein die Stimme seiner Fürstin zu hören besänftige Yago. Da sah er die Angst in den Augen seiner beiden Töchter und unterdrückte seine Energie. Danach ging er zu seiner Familie und beschloss: "Meine Fürstin wird mit mir den Raum durchsuchen. Falls wir für meinen Sohn relevante Dinge finden, werde ich sie ihm aushändigen. Er muss dieses Gemach nicht betreten. Sie hat ihn zwar geboren, doch sie war nicht seine Mutter."

Zuletzt blickte der Lord zu Kazimir. Nichts deutete auf dessen Gefühle hin, sein Ausdruck war emotionslos. Für einen Moment jedoch nickte er seinem Vater dankbar zu.
 

Sobald die Zwillinge bei ihrem Kindermädchen waren, traf sich Dhaya mit ihrem Gemahl in den Gemächern. Alles, was der Hofdame Scena gehörte, sahen sie durch. Man hatte auf Befehl von Lord Yago nichts weggeworfen, in der Hoffnung das Kazimir Interesse an dem Besitz seiner leiblichen Mutter zeigte. Kleidung, persönliche Gegenstände, einige Kräuterbücher. Eines davon war noch aufgeschlagen. Vermutlich war es das Rezept, was seinem Sohn Kazimir beinahe das Leben kostete. Dhaya hörte das leichte Grollen aus der Kehle ihres Gemahls und nahm ihm das Buch weg. Als Nächstes fanden sie ein Tagebuch. Den Eintragungen zufolge musste Scena wirklich in ihren Fürsten verliebt gewesen sein. Es war weniger der Stand einer Fürstin, der sie interessierte. Offenbar wollte sie nur Lord Yagos Gemahlin werden.

Wenn man den Eintragungen in dem Tagebuch glauben konnte, war sie verzweifelt genug um jedes erdenklich Mittel einzusetzen, was sie ja auch tat. Offenbar war sie besessen von ihrer Liebe und handelte fast schon ihm Wahn. Im Endeffekt konnte man sie nur bedauern.
 

Yago lass noch immer in dem Tagebuch, als neben ihm seine Fürstin plötzlich eines der Dokumente sehr interessant fand. Sie knurrte plötzlich los, sodass der Tiger zu ihr hinsah. Gleich darauf ohrfeigte Dhaya ihren Gemahl. Die Erklärung für ihre stürmische Reaktion lieferte sie auch schon im Anschluss daran.

"Du verdammter Bastard, du hast mich die ganze Zeit belogen", fauchte die Tigerin und drückte ihm das Dokument in die Hand.

Überrascht las er. Dieses Schreiben trug seine Unterschrift und war auf den Tag datiert, an dem er Kazimir gezeugt hatte. Jetzt verstand er auch ihren Unmut.

Yago fing die Hand seiner Gemahlin ab, bevor sie erneut zuschlagen konnte. Er sah ihr tief in die Augen und sagte dann: "Meine Vergesslichkeit ist zwar allgemein bekannt, doch ich schwöre dir, so eine wichtige Sache würde ich ganz sicher nicht vergessen. Das hier ist zwar meine Unterschrift, aber ich sehe dieses Dokument ebenfalls zum ersten Mal. Wenn ich davon gewusst hätte, glaubst du ich hätte dann Kazimir wie einen Bastard behandelt?"

"Nein, hättest du nicht" stimmte Dhaya zu. Sie strich dem Tiger sanft über das Gesicht und murmelte: "Entschuldige das ich ..."

Diesmal ließ Yago seine Fürstin nicht ausreden, sondern zog sie einfach in seine Arme, um sie zärtlich zu küssen. Dann nahm er das Dokument erneut in die Hand. Laut äußerte er seinen Verdacht. "Das hier ist eine Fälschung. Erinnerst du dich an die Papiere, die einer meiner Berater mir noch an dem Abend vorlegte. Aufgrund meiner langen Reise blieb einiges liegen."

Wie konnte sie diese schweren Stunden vergessen. Dhaya blieb fast das Herz stehen, nachdem Inu no Taisho ihren schwer verletzten Gemahl ins Schloss brachte. Danach verführte die Hofdame noch den bewusstlosen Tiger. Deshalb war die Fürstin so sehr dagegen, weil sich Yago noch am selben Abend den Belangen des Reiches widmen wollte.

"Wirst du den Berater jetzt zur Verantwortung ziehen? Immerhin kommt das einen Verrat gleich. Wer weiß schon, wie oft er dich hintergangen hat", fragte Dhaya.
 

Nachdenklich schweifte Yagos Blick zum Fenster hinaus. Büßen musste der Youkai, doch dieses Dokument ermöglichte es ihm, endlich seinen Sohn Kazimir offiziell anzuerkennen. So wandte er sich seiner Fürstin wieder zu und erklärte sein Vorhaben: "Dem Berater sagen wir kein Wort davon. Verstehst du den nicht, was es bedeutet? Wenn ich das Dokument legalisiere, dann auch meinen Sohn. Gebe ich es als Fälschung aus, sind deine ganzen Hoffnungen dahin. In meinen Augen wird Scena immer eine Verräterin bleiben. Sie hat sich Dinge angemaßt, die ich nur dir gönne."

Diesmal war es an der Tigerin nachdenklich zu sein. Ihr Gemahl hatte vollkommen recht. Es freute sie, das Kazimir endlich seine Rechte bekam. Deshalb band sie Yago auch nicht auf die Nase, dass er sich praktisch selbst widersprochen hatte. Nein der Lord würde es niemals zugeben aber er war Scena in vielerlei Hinsicht dankbar. Kazimirs Geburt zu legalisieren, indem sie ein Dokument aufsetzte, das Scena als offizielle Nebenfrau des Fürsten auswies, war einfallsreich. Somit erkannte Yago auch jedes Kind, an was er nach diesem Tag mit ihr gezeugt hätte. Die Hofdame war vielleicht halb wahnsinnig in ihrem Begehren aber auch durchtrieben.

Die Stimme ihres Gefährten riss sie aus den Gedanken: "Kommst du damit klar, wenn wir dieses Schreiben veröffentlichen."

Die Fürstin schmiegte sich in die Arme ihres Gemahls und bestätigt: "Kein Sorge Geliebter. Wir beide kennen doch die Wahrheit. Außerdem weißt du, was ich alles für meine Kinder in Kauf nehmen würde, nur damit sie glücklich sind."

Eine Weile genossen sie die Zärtlichkeiten des jeweilig andern, bis dann Dhaya noch eine Frage stellte: "Wie willst du es eigentlich bewerkstelligen? Zeigst du das Schreiben deinen Beratern?"

Spitzbübisch lächelte Yago jetzt: "Nein, nicht wir werden das Dokument finden. Die gesamten Papiere geben wir einem der Sekretäre zur Durchsicht."

Jetzt lächelte auch Dhaya." Das ist die beste Lösung. Dieser neugierige Hasendämon schwebt dir vor. Er wird diese Neuigkeit im Schloss verbreiten, da Gerüchte bekanntlich schnell die Runde machen."

"Genau ihn habe ich im Sinn. Doch wir sollten Kazimir zu seinem Bruder schicken, da ich beide in Sicherheit wissen möchte."

Im gleichen Moment klopfte es draußen an der Tür. Eigentlich hatte Yago gerade andere Pläne mit seiner Gemahlin, deshalb fauchte er etwas unfreundlich den Diener an. "Wenn es nicht wichtig ist. Nun sag schon, weshalb störst du mich!"

Der Diener schluckte kurz: "Ein Drache wünscht euch zu sprechen Herr."
 

Daraufhin runzelte der Fürst der nördlichen Länder die Stirn, sprang auf und ging aus dem Gemach. Vorher jedoch raffte er die ganzen Papiere zusammen. Bevor er den Drachen im großen Saal empfing, schaffte er die Unterlagen erst noch zu dem Hasendämon.

Der Youkai folgte dem Befehl seines Herrn unverzüglich und sah sich die Dokumente durch. Es dauerte nicht lange, bis er diese Erklärung des Fürsten fand. Wie vorher gesehen, war er so angetan von den Worten auf dem Papier, das es nur wenige Augenblicke dauerte, bis der unmittelbar neben ihm sitzende Schreiber davon wusste. Jeder, mit dem der Hase an diesem Tag zutun hatte, erfuhr ebenfalls davon.
 

Mit düsterer Mine betrat der Lord dann den großen Saal. Sobald er aber den Besucher erkannte, hellte diese sich auf.

"Nimrod, es ist mir stets eine Ehre ein Familienmitglied der edlen Kira in meinem Schloss begrüßen zu dürfen", begann der Herr der Tiger. "Bring ihr Grüße eurer verehrten Tante, ist sie bei guter Gesundheit."

Der Drache mit dem feuerroten Haar und den smaragd grünen Augen verbeugte sich leicht. Mit einem Lächeln entgegnete er: "Das letzte Mal, als ich unsere edle Königin sah, ging ihr es gut. Es ist jedoch nicht ihr Auftrag, der mich herführt. Zurzeit nimmt Lord Ipek meine Dienste als Übermittler in Anspruch."

"Ipek? Der Name ist mir völlig unbekannt", offenbarte der Tigerdämon. Ein Verdacht schlich sich in seine Gedanken. Handelte es sich dabei um diesen Feind. Deshalb wollte er noch wissen: "Ist er ein Hundedämon aus dem Norden?"

Nimrod bestätigte es ihm: "Nicht nur aus dem Norden, sondern aus den sibirischen Landen." Damit übergab der Drache das silberne Plättchen, Ipeks Siegel.

Gerade noch so konnte Yago ein Knurren verkneifen. Er sah sich im Saal um und schlug dann vor: "Lasst uns diese ganze Sache diskreter besprechen."
 

So waren sie dann nur zu dritt im Arbeitszimmer des Lords der nördlichen Länder. Sehr zum Missmut seines Generals wollte Yago nur seine Fürstin dabei haben. Dhaya ließ sich neben ihrem Gemahl nieder, blieb aber schweigsam.

Yago wandte sich nun erneut an den Drachen: "Kommen wir zu eurem Auftrag. Dieser Ipek ist der Feind, den wir bis jetzt vergebens suchten?"

Nimrod ging jedoch nicht darauf ein, sondern erklärte: "Bevor ich über meinen Auftrag spreche. Mein Herr gab mir die Anweisung euch gegenüber offen zu sein. Wir Drachen sympathisieren nicht mit Ipek. Dennoch dienen wir ihm. Wir können nicht anders handeln, solange es keinen Befehl unserer edlen Königin gibt. Bis vor Kurzem kannten wir die Absichten des Hundedämons nicht."

"Wenn ihr darüber sprechen dürft, dann weiht mich ein", forderte Yago den Krieger auf.

Nimrod überlegt nicht lange. Fürst Ipek hatte ihn selbst autorisiert, da er den Tiger als Verbündeten gewinnen wollte. So erzählte der Drache: "Sicherlich erinnerte ihr euch noch an den Namenlosen, der durch seinen Bund zum Lord des sibirischen Hundeclans geworden ist. Ipek ist sein Enkel, Lord Akimos jüngerer Bruder. Offensichtlich gibt es ein verwandtschaftliches Verhältnis zum westlichen Reich, dem nun Lord Sesshomaru vorsteht. Genaueres wissen wir leider nicht, nur das Ipek sein Erbe einfordern will oder Lord Sesshomaru und den Erbprinzen Inuyasha im Zweikampf zu besiegen gedenkt."

"Und ihr glaubt, dass der Rat damit einverstanden ist?", fragte Yago neugierig. Kurz dachte er an Naoki. Vermutlich hatten diese Feinde keine Ahnung, wer der General in Wirklichkeit war. Vielleicht konnte dieses Detail eine kleine Trumpfkarte sein.

Auf die Frage des Tigers gab es auch eine Antwort. Offenbar war Ipek sehr gut informiert.

"Es gibt ein Gesetz Lord Yago, verabschiedet von genau diesem Dämonenrat. Sollte es keine legalen männlichen Nachkommen geben, kann auch ein entfernter Verwandter erben, solange er seine Herkunft nachweisen kann."

Dies war zwar recht besorgniserregend. Dennoch lächelte Yago innerlich. Sein Ansinnen würde Ipek nie durchbringen, weil es immer noch einen Erben gab. Vielleicht sogar bald zwei, wenn sein Verdacht sich erhärtete. Das würde die Zeit zeigen. Um Lord Sesshomaru schlagen zukönnen musste dieser Ipek was drauf haben. Doch jetzt, wo er wusste, wessen Bruder er war, hatte der Tiger weniger bedenken. Soviel er wusste, konnte Akimos jüngerer Bruder noch nicht einmal ein Daiyoukai sein. Vorerst gab es aber noch eine Sache zu klären. Was dieser Hundedämon nun speziell von ihm forderte. Deshalb fragte er nun: "Was genau will Ipek nun von mir?"

"Ein Bündnis. Ihm ist zu Ohren gekommen, dass ihr Lord Sesshomaru als neuen Taisho ablehnt."
 

Diesmal runzelte der Tigerdämon die Stirn. Er stand auf und ging zum Fenster hinüber. Lange sah er hinaus in den Garten. Sein Verdacht das dieser Panther spionierte erhärtete sich jetzt. Nun verstand Yago auch, weshalb der Norden verschont wurde. Dachte Ipek etwa, aus Dankbarkeit würde er sich dem Hund anschließen. Niemals.

Entschlossen drehte sich der Tigerdämon um und teilte es dem Drachen mit: "Richte diesem Ipek aus. Der Norden wird sich nicht in die Belange des westlichen Reiches einmischen. Wenn er Händel mit den Hunden hat, soll er mutig genug sein, dies persönlich auszutragen und nicht auf den Rücken Unschuldiger."

"Das werde ich Lord Yago. Meinen Herrn wird eure Entscheidung erfreuen. Er war sich sicher, dass sie so ausfällt. Lord Ipek dagegen wird nicht gerade begeistert sein. Dennoch wird er seine Pläne nicht ändern."

"Eine Kleinigkeit gibt es dann noch. Lord Sesshomarus Gemahlin. Ihr wird kein Haar gekrümmt. Sie gehört mir. Falls doch, glaubt mir Ipek will mich nicht zu seinem Feind haben."

Bei diesen Worten sah Dhaya ihren Gemahl an. Sie fragte sich gerade, weshalb Yago so viel Interesse an einem Menschen zeigte. Doch dieser achtete nicht auf den Blick. Sondern sprach weiter, nachdem Nimrod ihm versprach, seine Worte wörtlich auszurichten.

"Habt ihr eurer Königin nicht von den ganzen Umständen erzählt?"

"Von den neuesten Entwicklungen nicht. Wir waren seit fast einem Jahr nicht mehr auf dem Festland", teilte Nimrod mit. Der Grund war in dem Befehl ihrer Königin begründet, sehr zum Unmut seines Herrn Kyan. Jeder der Drachen sollte Ipek als Boten dienen, deshalb duften sie nur in seinem Auftrag eine Reise unternehmen. Weshalb ihre Königin die edle Kira überhaupt so ein Bündnis einging, verstand kaum einer der Drachen. Niemand wusste, das Ipek auf die Einlösung einer alten Schuld beharrte.
 

Währenddessen hatte Yago weitere Überlegungen angestellt und eine Entscheidung getroffen. Kira, die Königin der Drachen war mit ihm befreundet. Vielleicht konnte der Tiger nichts gegen Ipek unternehmen, doch an dem Bündnis mit den Drachen würde er erst einmal rütteln. Im Stillen hoffte er, das Kira, schon allein wegen der Freundschaft mit ihm, ihre Hilfe für Ipek einstellte. Außerdem lag es in seinem Interesse, dass Dhaya und die Zwillinge an einem sicheren Ort unterkommen. Zumindest, bis diese Streitigkeiten mit dem sibirischen Lord vorbei wären. Außerdem wollte Yago noch etwas anderes tun. Sein Ziel war der Norden Sibiriens. Denn nun wusste er, weshalb ihm das Zeichen immer bekannt vorkam. Ipeks Mutter war die Tochter des kleinen Fürstens, mit dem er früher ständig in Händel lag. Dessen Reich benutzte es als Siegel. Einige direkte Nachkommen hatten dieses Zeichen ebenso auf ihrem Körper als Mal an der Schulter oder auf der Stirn. So ähnlich wie Lord Sesshomaru die Mondsichel.

Diese Frage stellte Yago jetzt noch dem Drachen, der es auch bestätigte. Also war Ipek tatsächlich ein Nachfahre dieses Hundes, einem seiner alten Erzfeinde.
 

Nachdem der Lord der nördlichen Länder seinen Sohn Kazimir zusammen mit Damien in den Westen schickte, mit einem Brief für General Naoki, reiste er selbst mit seiner Familie ab. Mit Booten überquerten sie das Japanische Meer und reisten dann auf dem Festland zum großen Amurtal. Bei der Familie seiner Gefährtin blieben die Zwillinge im sicheren Schutz der Großeltern zurück. Noch lange bevor Yago und Dhaya die Grenze des Drachenreiches überquerten, stieß Nimrod zu ihnen. Seine Botschaft an Ipek wurde offenbar nicht gut aufgenommen, obwohl der sibirische Fürst sich nicht anmerken ließ. Wie der Drache berichtete, begab sich dieser ebenfalls aufs Festland, um etliche seiner Verbündeten aufzusuchen. Sein Ziel war es den endgültigen Schlag gegen die Herren des Westens zuführen. Sicherlich würde dessen Reise ein Jahr dauern, sodass Yago hoffte, schneller zu sein.
 

Die Königin der Drachen war hocherfreut über den Besuch. Wie jedes Mal bewunderte Yago ihre zeitlose Schönheit, das fließende goldene Haar und diese herrlichen blauen Augen, die die Königin auszeichneten. Sie war der letzte goldene Drache, da ihre Art vor einigen Jahrhunderten, als Kira selbst gerade erst aus dem Ei geschlüpft war, ausgerottet wurde. Kyans Familie fand sie und zog sie auf. Dennoch gingen Kyan und Kira den Bund erst in späteren Jahren ein. Den Gesetzen der Drachen nach durfte nur ein Weiblicher herrschen. Immer wieder wurden nur Männliche geboren, sodass Kyan viele Brüder hatte, nicht nur eheliche, sondern auch Bastarde. Erst nach dem Tod seiner Eltern ging Kyan den Bund mit Kira ein und das Glück war ihnen bald hold. Mit Myra wurde eine Drachenprinzessin geboren, die irgendwann das Erbe antreten würde.
 

Sobald sie Lord Yagos Bericht vernahm, mit den Ergänzungen von Nimrod, sah man deutlich ihre Verärgerung über Ipeks Pläne. Sie befürwortete Yagos Vorhaben, den Hundeclan im Nordosten aufzusuchen. Normalweise wären die Hunde um diese Jahreszeit hierher nach Süden unterwegs um die südliche Residenz über den Winter zu bewohnen. Doch der zeitige Winter hielt sie entweder auf oder sie beschlossen den Norden nicht zu verlassen. Es kam auch kein Bote aus dem Norden. Deshalb begannen sie ihre Reise auf gut Glück.
 

Diesmal jedoch ließ Yago seine Gemahlin bei den Drachen zurück und trat die Reise in den Norden nur mit Nimrod an. Die Reise dauerte länger als geplant, da sie in eine grimmige Kälte gerieten, nur tagsüber reisen konnten und das auch nur, während es genug Licht gab.

Vermutlich war der frühe Wintereinbruch auch schuld, dass der Hundeclan noch soweit im Norden residierte. Normalweise befanden sich die Nomaden schon auf dem Zug in südlichere Gefilde. Dennoch besaß der Hundeclan drei festbewohnbare Siedlungen.
 

Einem Tiger sollte dieses Wetter eigentlich nichts anhaben können, doch Lord Yago war nicht darauf vorbereitet. Sein Leben in Japan hatte ihn verändert, sodass er wesentlich empfänglicher für die Kälte geworden war. Nimrod litt ebenfalls darunter. Immerhin war er ein Feuerdrache. Warmblüter wie er waren nicht geschaffen für die kalten Dauerfrost Regionen des Norden. Dennoch blieb der Drache an Lord Yagos Seite, ohne zu klagen. Gelegentlich setzte Nimrod den Feueratem in seiner wahren Gestalt ein. Doch nach jedem Verbrauch dauerte es lange und er benötigte bestimmte Nahrung, um seine Kräfte wieder zu regenerieren.
 

Eines Morgens nach einer stürmischen Nacht, verließen die beiden Reisenden die Höhle in der sie am Abend vorher Zuflucht fanden. Dann blieben sie überrascht stehen. Sie waren umstellt von Hunden. Einige in tierischer Gestalt, einige in der menschlichen.

Was Yago jedoch noch mehr überraschte, die Anwesenheit von Lord Akimo, dem Herrn der Hunde. Jetzt trat dieser vor, musterte den Tiger mit seinen eisblauen Augen: "Als meine Späher berichteten, dass ihr auf dem Weg in den Norden seid, konnte ich es kaum glauben. Mit eigenen Augen musste ich mich deshalb überzeugen. Ihr habt euch ihm unterworfen und verstoßt mit eurer Anwesenheit in unserem Reich gegen den Befehl meines Vaters. Nennt mir nur einen Grund, weshalb ich euch nicht sofort eliminieren soll."

Lord Yago musterte nun ebenso den Youkai. Ihre Begegnung lag schon einige Jahre zurück. Damals war dieser wesentlich jünger und weder ein Lord noch zum Daiyoukai aufgestiegen. Doch jetzt konnte man fast meinen man stand dem älteren Abbild von Lord Sesshomaru gegenüber. Akimo konnte genauso kalt und unnahbar wirken wie der Fürst des Westens. Dennoch waren Akimos Haare dunkler, eher schwarz, grau und mit Weiß durchsetzt. In seiner wahren Gestalt war er ein schwarz grau weißer Hund. Gekleidet war er in Lederkleidung mit dem Fell nach innen. Darüber eine Rüstung. An seiner Seite hing ein dämonisches Schwert, das sicher nicht zu verachten war. Akimos Schulterfelle hingen lang den Rücken herunter, wie es Yago auch von Naoki oder Inu no Taisho kannte. Der Einzige, der eines seiner Felle über die Schulter geschlungen trug, war Sesshomaru. Wohl deshalb, weil er sich von seinem Vater wenigsten in einem Punkt unterscheiden wollte.
 

Jetzt schloss der Tiger seine Musterung ab und konterte: "Das kenne ich zur genüge. Mich mit Hunden anzulegen ist inzwischen zu meiner Lieblingsbeschäftigung geworden. Doch wollt ihr nicht wissen, was euer Bruder Ipek so treibt? Tötet mich und ihr werdet es nie erfahren."

Nachdenklich musterte der Daiyoukai, den Tiger. Dann schweifte sein Blick zu dem Drachen. Nimrod wäre nicht an seiner Seite, wenn Yago in feindlichen Absichten käme.

"Der einzige Grund, warum ihr noch lebt, Yago ist Prinz Nimrod. Das sagt mir, ihr steht unter dem Schutz der Drachen."

"Nur zum Teil. Nimrod begleitet mich freiwillig. Wir beide möchten Antworten zu finden", entgegnete Yago nur. Selbst wenn der Drache nicht hier wäre, den Weg in das Reich der Hunde wäre er trotzdem gegangen.

Ohne seine Augen von dem Drachen zuwenden, traf der Lord der nordsibirischen Länder eine Entscheidung:" Kommt mit zum Lager! Dort ist es warm und wir können reden. Dann kann mir hoffentlich jemand erklären, weshalb Ipek meinen Halbbruder Jakiro tötete."

Bei diesen Worten senkte Nimrod seinen Kopf: "Ihr habt die Botschaft erhalten?"

"Das habe ich", antwortet Akimo gefühllos. Mit keiner Regung zeigte der dunkelhaarige Hundedämon mit den eisblauen Augen, wie nahe ihm der Tod seines jüngeren Halbbruder ging. Trotz das dieser nur ein Hanyou war, menschliches Blut in seinen Adern floss, war Jakiro Teil der Familie. Keiner sollte am Anfang seines Lebens sterben. Sein jüngster Bruder war gerade einmal 200 Jahre alt geworden.

Akimo gab leise Befehle und wandte sich dann nördlich. Etliche Zeit später erreichten die Hunde, der Drache und der Tiger ein kleines verstecktes Tal. Es war nicht nur windgeschützt, sondern hier herrschte nicht ganz so eine eisige Kälte wie draußen im offenen Land der Taiga. Zum Glück gaben die borealen Nadelwälder genügend Feuerholz her. Weiter im Norden in Richtung Tundra war das Ganze schon schwieriger.
 

"Wird euer Vater anwesend sein?", fragte der Tiger kurz bevor sie das Hauptgebäude, die Residenz des Hundeclans erreichten.

Akimo antwortete ehrlich: "Mein Vater ist in der Festungsstadt im Norden. Er ließ mir eine Nachricht zukommen, dass sie genug Vorräte haben, um zu überwintern. Eine Reise in den Süden bei eisigen Bedingungen würde nur den Tod vieler Menschen nach sich ziehen."

"Okami ist immer noch so freundlich zu den Menschen", wollte daraufhin Yago wissen. Sehr zu Akimos Verwunderung lag darin keine Abscheu, es war eher eine Feststellung.

Deshalb erwiderte der Lord: "Wir leben mit ihnen, unterstützen uns gegenseitig. Hier draußen in der Wildnis ist es oft lebenswichtig."

Nachdenklich murmelte der Tiger nur: "Mmh", ging aber nicht weiter darauf ein.

Noch mehr Stoff zum Nachdenken für Akimo. Ihr letzte Begegnung war schon etliche Jahrhunderte her. Sollte sich der Tiger so sehr verändert haben. Zugern würde er wissen, was die Ursache war.
 

Kaum betrat der Tiger das einstöckige Gebäude, knurrte er, als er die vielen Pelze sah, mit denen der Saal ausgestattet war.

Akimo erklärte sofort: "Zwei Dinge, diese Pelze wurden menschlichen Pelzhändlern abgenommen, die widerrechtlich diese Tiere jagen. Wir dulden zwar Jagden zum Auswildern einiger Bestände. Doch seit die Menschen aus dem Süden wissen, welchen Wert diese Pelze haben, besonders auf Zobel und Hermelin sieht man es ab, nimmt es überhand. Ihr werdet jedoch kein einziges Tigerfell hier finden. Die letzten Jäger sind uns mit einem Tigerbaby und den Fellen übers Meer entkommen.

"Da waren nicht zufällig japanische Händler dabei. Falls ja habt ihr meine Erlaubnis sie zu massakrieren. Der Tiger ...", Yago unterbrach sich selbst.

Während des Gesprächs schweifte der Blick des Tigerdämons durch den lang gezogenen Saal. An den Wänden hingen etliche Gemälde. Eines fiel ihm nun ins Auge. Yago sah sich das Bild des ehemaligen Herrschers der Hunde an. Der Namenlose, wie er sich selbst nannte, als er vor etwa mehr als 2000 Jahren nach Sibirien kam. Nur wenige kannten seinen wahren Namen. Kenji.
 

Dieser Fürst kam hierher nach Sibirien ein Wanderer ohne Wohnsitz. Bei einem Streit Schritt er unaufgefordert ein, beendete ihn ohne weiteres Blutvergießen. Danach traf er die Fürstin des sibirischen Hundeclans. Es war wohl Liebe, als sie dann den Bund eingingen.

Später gelang es diesem weißhaarigen Hundedämon, mit den goldenen Augen, große Territorien des Landes zu befrieden. Am Ende gründete er einen Rat, wie es ihn auch in Japan gab. Somit wurde Kenji zum sibirischen Pravitel Sobak, im Japanischen wäre diese Position gleichzusetzen mit dem Taisho.

Yago führte zu diesem Zeitpunkt Krieg mit dem Hundeclan aus dem Lord Okamis Gefährtin, Akimos und Ipeks Mutter stammte. Der Auslöser war das ständige verschwinden von Menschen, die man den Tigern anlastete. Doch Yagos Verdacht war ein anderer, deshalb benahm er sich stur und hartnäckig. Erst nachdem Kenji ihn in einem Zweikampf besiegte, räumte der Tiger mit einigen Clanmitgliedern das Feld und wanderte nach Süden aus. Irgendwie gefiel Lord Yago der nördliche Teil von Japan.

Bei seinem letzten Besuch hier im Norden, als Yago sein altes Territorium zurückfordern wollte, das er als Erbe für die späteren Nachkommen seines Sohnes einplante, stieß er auf Okami, dem neuen Fürsten und gleichzeitig dem Herrscher der Hunde. Nach einem Zweikampf mit ihm gab Yago dann endgültig Sibirien auf. Inzwischen war Okamis Sohn, Akimo, Lord der sibirischen Lande geworden. Okami ging vor etwas über 200 Jahren nach dem Tod seiner ersten Gefährtin erneut den Bund ein. Diesmal wählte er eine menschliche Frau. Diese Entscheidung führte zu Aufständen. Deshalb trat Okami zurück und übergab seinem erstgeborenen Sohn das Erbe, der sich als überaus fähig erwies.
 

Als nun nach 2000 Jahren Lord Yago zum ersten Mal dieses Bildnis erblickte, war es nicht der alte Groll, sondern eine Feststellung, die ihn bewegte.

Jetzt fiel dem Lord der nördlichen Länder die Ähnlichkeit zu seinem Freund General Naoki auf. Er nahm seinen Blick nicht von dem Porträt, während er leise fragte: "Eure Familie hat nicht zufällig Verwandtschaft in Japan."

Akimo kam näher und schaute ebenso das Bild an. Seine Antwort überrascht Yago nicht mehr wirklich: "Im westlichen Reich. Kenji älterer Zwillingsbruder war der Erbe damals. Inzwischen ist dessen Enkel, mein Großcousin der Lord der westlichen Länder.

Doch das wisst ihr sicher besser als ich."

Der ähnliche Geruch. Das ging Yago als Erstes durch den Kopf. Dann entsprachen all diese Dinge der Wahrheit und der Westen war wirklich in Gefahr. Ganz besonders ein kleiner noch ungeborener Hanyou. Yago konnte ja nicht wissen, welche Ereignisse inzwischen in Japan vorgingen. Reikas Flucht um ihr Kind zu schützen und Ryotos Begegnung im Wald mit einem fremden Hundedämon. Dann noch Daikis Entscheidung. All die Dinge, die nur zufällig passierten und sich dennoch im Endeffekt als großer Glücksfall heraus stellen, sollten.
 

Jetzt äußerte der Tiger: "Ich habe Lord Ken'ichi nie kennengelernt. Allerdings war ich mit dessen Sohn Inu no Taisho befreundet und respektiere den derzeitigen Lord Sesshomaru."

"Habt ihr nicht Lord Naoki vergessen, den derzeitigen Taisho von Japan. Er ist doch der jüngere Bruder Inu no Taishos oder nicht."

Die Antwort ersparte sich Yago. Doch Akimo berichtete noch mehr. "Mein Vater Okami stand bis vor 100 Jahren in regen Briefwechsel mit ihm. Doch die verwandtschaftlichen Verhältnisse verschwieg er Naoki. Aus guten Gründen. "

"Was ist mit eurem Bruder. Weiß er über die Abstammung seines Großvaters bescheid?", waren Yagos nächste Fragen.

Nachdenklich ging Akimo im Saal umher. Nach einer Weile erklärte er: "Eigentlich schon. Wir alle haben unserem Großvater einen Schwur geleistet. Es war ihm immer wichtig das wir uns daran halten und niemals japanischen Boden betreten."

"Hat euer Bruder ihn dann nicht jetzt gebrochen?", fragte Nimrod in die plötzlich Stille hinein. Bis jetzt hörte der Drache nur zu.

"Mein Bruder ist, soviel ich bis jetzt wusste auf Reisen. Sein Ziel war es, neue Länder kennenzulernen. Wissen zu sammeln. Aus diesem Grund bat ich auch die Drachenkönigin um ihre Hilfe. Die Drachen sollten Ipek bei allem unterstützen, dazu zählt aber nicht den Schwur zu brechen.", hier machte Akimo eine kurze Pause. "Wartet hier!", bat er dann seine beiden Gäste.

Er selbst ging in die Bibliothek und kam später mit einem Dokument wieder. Dass dieses Dokument hier in der versteckten Residenz untergebracht war, hatte einen guten Grund. Dieses Tal war am sichersten. Noch keiner der anderen Youkais hatte es bis jetzt gewagt, hier anzugreifen. Nun überreichte Akimo es dem Tiger. Dieser las mit immer größer werdenden Augen.
 

...tbc...
 

5. Kapitel - Bruderverrat Teil 2 - Entscheidungen
 

Im nächsten Kapitel gibt es dann die Hintergründe. Dann erfährt der Leser was Naoki mit seiner Bemerkung: Bruderverrat meinte und der Leser wird dann den lieben Lord Ipek kennenlernen.



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