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Thisavros

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Neue Freunde & Wutanfall


 

http://www.youtube.com/watch?v=UBKeeRcTMyU

/ Δ \ ~*~ / δέλτα \ ~*~ / δ \

"Offenheit verdient immer Anerkennung."

- Otto von Bismarck

/ Δ \ ~*~ / δέλτα \ ~*~ / δ \
 

Es war so klar gewesen. Natürlich stand kein normaler Mann in der Hütte. Nein, nein es musste natürlich der größte Weiberheld unter der Sonne sein. Der Gott Apollon. Jetzt war mir auch klar, warum seine Stimme eine gewisse Anziehungskraft auf mich hatte. Aber so schnell, wie diese Faszination gekommen war, so schnell wich sie wieder, durch die Erkenntnis, wer er war und Ernüchterung machte sich breit. Er mochte ein Gott sein aber durch dass Wissen wer er war hatte ich nun keinerlei Sympathie mehr für ihn übrig. Ich verdrehte die Augen und hörte dem musikalischen Gott weiter zu. „Bestimmt ist sie ein hässliches Entlein und ihr Vater schämt sich für sie. Achtet auf ihre Talente, wenn sie welche besitzen sollte, und ihr werdet wissen, zu wem sie gehört.“ Diese unverschämte Aussage lies ich natürlich nicht auf mir sitzen und trat durch die Tür in die Hütte und plötzlich blickten mich drei Augenpaare an.
 

Der Solariumwicht sprach mich natürlich zuerst an. „Oh was für ein wunderschöner Anblick in diesem Raum. Ich war ja schon überzeugt, dass es hier Schönheiten gibt, aber du bist bestimmt die Krönung dieses Camps.“ Ein anzügliches Grinsen legte sich auf seine Lippen. Dem würde ich jetzt einen Strich durch die Rechnung machen. „Ihnen ebenfalls einen schönen Tag Apollon. Nur um es mal zu bemerken ich bin das »hässliche Entlein«, von dem sie gerade gesprochen haben. Außerdem würde ich es Ihnen wärmstens empfehlen sich einen anderen Anmachspruch auszudenken. Es wundert mich, dass Sie mit so einem Spruch so viele Frauen an Land gezogen haben. Mit Eros haben sie es sich, wegen ihres Mundwerkes eh schon verscherzt. Bestes Beispiel dafür wäre dann wohl Daphne. Somit gebe ich Ihnen den Rat, solche bemerkenswerten Aussagen, sich in meiner Gegenwart zu ersparen, denn sie ziehen nicht.“
 

Es herrschte Totenstille, nachdem ich meine Kundgebung beendet hatte. Keine Sekunde später grölte Dionysos los und hielt sich den Bauch vor Lachen. Wenigstens etwas, was er an mir nicht zu meckern hatte. Die Augen von Apollon sahen mich erst erstaunt an aber dann verfinsterte sich sein Blick. „Du bist dir hoffentlich bewusst, dass ich immer noch ein Gott bin, vor dem man eine gewisse Höfflichkeit zu haben hat.“ Eigentlich hätte ich jetzt gerne gelacht, aber da ich spürte, dass es eher unangebracht war, lies ich es. Dafür konterte ich lieber mit Worten. „Ich bin mir durchaus bewusst, dass sie der Sonnengott Apollon sind. Und wie ich bemerken muss, habe ich Sie ruhig und höfflich angesprochen. Meine Worte waren wenn dann nicht die charmantesten. Aber um genau zu sein, ich mag zwar bloß eine Halbgöttin sein, jedoch lasse ich mir nicht jede Anmache gefallen.“ Herausfordernd blickte ich Apollon mit verschränkten Armen entgegen. Von diesem Schnösel würde ich mir das nicht bieten lassen. Anscheinend hatte es seine Wirkung nicht verfehlt, denn er setzte sich mit überheblichem Gesichtsausdruck in einen der Sessel.
 

Chiron kam zu mir und führte mich zur Tür hinaus. „Serena, es ist so, dass dich keiner der Götter anerkennt. Warum wird sich vielleicht zeigen. Somit kann ich dir leider keinerlei Informationen über deinen Vater geben. Aber es wird bald Abendessen geben. Du kannst dich hier gerne noch etwas umschauen. Zum Essen musst du einfach da hin, wo die Restlichen hinlaufen, wenn das Horn ertönt.“ Schulterzuckend folgte ich seiner Anweisung und ging.
 

Als ich so durch das Camp schlenderte, trugen meine Füße mich automatisch zum Bogenschützen Platz. Dieser war jedoch wie ausgestorben, bis auf zwei Mädchen die kläglich versuchten das Ziel zu treffen. Ich sah eine Weile zu und entschloss mich dann ihnen zu helfen. Anscheinend hatten sie gehört, dass ich komme, denn beide drehten sich um. „Hey ihr zwei. Soll ich euch vielleicht etwas helfen?" Die blonde Schönheit mit den strahlenden blauen Augen ergriff zu erst das Wort. „Ich glaube, da kann uns keiner mehr helfen. Sag mal kann es sein, dass du die Neue aus der Poseidon Hütte bist?“ Grinsend antwortete ich ihr. „Ja ich bin die Neue. Bin aber keine Tochter des Poseidon. Die des Hermes ist leider überfüllt. Chiron brachte mich deswegen in der anderen unter, da ich noch unentschieden bin. Aber du darfst mich gerne Serena nennen. Die Neue, das klingt so merkwürdig.“ Wieder ergriff die Schönheit das Wort. „Entschuldigung wir haben uns gar nicht vorgestellt. Also ich heiße Maya und bin die Tochter des Apollon. Hier neben mir das ist Kathleen und ist die Tochter des Hephaistos.“ Super ein Kind des extrovertierten Tänzers. Naja aber sie war freundlich und machte mir nicht den Anschein irgendwelche Ähnlichkeiten mit ihrem Vater zu haben. Wenigstens was seine Ader zu überaus unangebrachten Sprüchen betraf. Jetzt erst blickte ich auch das andere Mädchen an. Sie hatte was. Ihr dunkles Haar war zu einem Zopf gebunden und ihre warmen braunen Augen blickten mich interessiert und herzlich an. „Na dann hallo zusammen. Deinen Vater habe ich übrigens gerade selber getroffen.“ Man merkte, das Maya versuchte im Erdboden zu versinken. „Oh bei den Göttern nicht wirklich oder? Was macht der hier? Er hat bestimmt wieder einen seiner Anmachen rausgelassen. Wie peinlich.“ Allen Anschein nach war sie auf ihren Dad nicht gut zu sprechen. Ich konnte es ihr nicht verübeln. Wäre mein Vater so ein Frauenheld, wäre ich wahrscheinlich auch peinlich berührt. „Sagen wir es so, er hat es versucht kam aber damit nicht weit. Aber um zum eigentlichen Thema zurückzukommen. Soll ich euch helfen? Denn ich kann von mir nicht behaupten, dass ich schlecht im Bogenschießen bin.“ Obwohl ich mit Kathleen kein Wort gesprochen hatte, stellte sie sich in Position und Maya machte es ihr nach. Dann wollten wir mal anfangen. Als Erstes ging ich zu Hephaistos Tochter. „Du hast eine wunderbar ruhige Hand, eigentlich perfekt, du hältst deinen Arm nur nicht im richtigen Winkel.“ Während ich sprach, brachte ich ihren Arm in die richtige Position. „Und jetzt visier dein Ziel und lass los.“ Gesagtes tat sie. Und was soll ich sagen sie traf. Jubelnd hüpfte Kathleen auf der Stelle und viel mir ohne Vorwarnung um den Hals. „Danke, danke, danke. Ich glaub es nicht. Ich hab getroffen.“ Strahlend löste sie sich von mir und versuchte es gleich weiter. Nun war Maya an der Reihe. „Bei dir ist es genau anders herum. Du hast eine perfekte Haltung, so wie man es von einer Tochter des Apollon erwartet.“ Auch wenn ich es ungern zugab, er mochte zwar ein Macho sein, aber seine Künste beherrschte er tadellos. Klar er war ja auch ein Gott. Dann fuhr ich fort. „Du zitterst bloß zu viel, bist unruhig. Wenn der Pfeil gespannt ist, dann stabilisiere ihn mit deinem Mund. Und jetzt probier es.“ Und wie bei Kathleen ging der Pfeil direkt ins Schwarze. Ich wusste doch, dass ich helfen konnte. Maya sah einfach nur baff auf die Zielscheibe. Als sie sich wieder zu mir drehte, zierte ein Lächeln ihr Gesicht. „Ich kann es nicht fassen. Du hast es mit zwei kleinen Handgriffen geschafft, dass wir treffen. Hast du vielleicht Lust beim Abendessen heute bei uns zu sitzen?“ Eifrig nickte ich. „Natürlich, gerne. Ich würde mich freuen. Ansonsten würde ich wahrscheinlich alleine sitzen und von jedem begafft werden, weil ich die »Neue« bin.“
 

Nachdem beide noch etwas geübt hatten, setzten wir uns auf eine anliegende Bank und unterhielten uns. Diesmal fing Kathleen an zu reden. „Sag mal Serena, hast du wirklich keine Ahnung, wer dein Vater sein könnte? Also ich mein du wirst doch bestimmt irgendwelche Talente haben die hervorstechen wie bei uns. Ich zum Beispiel bin durch und durch wie mein Vater. Die Schmiedekunst und das Feuer sind genau mein Ding. Ich beherrsche es einfach. Leider meinen viele ich würde nur da hocken und irgendwelche Sachen zusammen basteln. Du bist ziemlich begabt, was das Bogenschießen angeht, aber eine Tochter von Apollon bist du wohl nicht. Der erkennt grundsätzlich jedes seiner Kinder an, damit alle sehen können, wie viel Frauen er schon hatte.“ Beim letzten Satz verdrehte Hephaistos Tochter die Augen. Nein dessen Tochter war ich definitiv nicht. Leider musste ich jetzt auch die zwei anlügen. Es war einfach noch nicht an der Zeit, dass die Wahrheit rauskam. „Nein ich habe wirklich keine Ahnung, wer mein Dad ist. Jedoch bin ich mit dem Wissen, eine Halbgöttin zu sein, aufgewachsen. Und was meine Talente betrifft, kann man sich auch auf nichts festlegen. Den Bogen beherrsche ich, jedoch habe ich es auch nur gelernt. Der Schwertkampf ist ebenfalls etwas, was ich sehr gut kann. Wiederum schreibe ich, singe und tanze für mein Leben gern. Zusätzlich liebe ich die Natur. Den Geruch des Waldes. Die Bäume, die Blumen und Wiesen. Mein Stiefdad Frank brachte mir auch noch die Schmiedekunst bei da er, wie du Kathleen ein Kind von Hephaistos ist. Wie ihr seht, man kann nicht wirklich zuordnen, zu wem ich gehöre.“ Zwei Augenpaare starrten mich fassungslos an und dann sprudelte es aus Maya nur so heraus. „Das ist ja unglaublich. Das hört sich an, als wärst du eine extrem lustige Mischung aus vielerlei Göttern. Also meinst du, du könntest mir eventuell auch beim Schwertkampf helfen? Weil ja also … naja … da bin ich halt auch nicht die Begabteste. Wenn demnächst wieder das Flaggen erobern stattfindet, wäre es echt von Vorteil mal eine bessere Leistung abzugeben. Aber warte mal, deine Mam ist mit einem Halbgott verheiratet?“ Schallend fing ich zu lachen an. Die Worte kamen alle so voller Begeisterung aus ihr raus, bis sie realisiert hatte, dass mein Stiefvater ebenfalls ein Halbgott ist. Als ich mich endlich wieder beruhigt hatte, konnte ich ihr die gewünschte Antwort geben. „Natürlich, ich helfe dir gerne. Und ja er ist ein Halbgott. Meine Mam heiratete ihn, als ich zwei war. Seitdem leben wir zusammen und ich muss ehrlich gestehen, dass ich ihn nicht nur als meinen Stiefvater sehe, sondern als Richtigen. Er half mir egal, was war. Brachte mir alles, bei was er wusste. Aber eines muss ich euch sagen, ich bin der festen Überzeugung, dass wir drei super Freunde werden.“ Bevor eine der beiden sprechen konnte, erklang ein Horn. Das Zeichen für das Abendessen. Ohne weiter auf meinen Satz einzugehen, hakte sich jeder der beiden bei mir ein und zogen mich mit in Richtung Speisesaal. Das war mir Antwort genug und ich lies mich nur zu gerne mitziehen.
 

Als wir ankamen, strömten von allen Seiten Teenager her. Wow. Ich war echt überwältigt, dass es gleich so viele waren. Meine zwei neuen Freundinnen zogen mich zu einem Tisch und setzten sich. Lange herrschte Stille zwischen uns, bis das Gewusel um uns herum sich dem Ende neigte. „Pass auf Serena jetzt wirst du staunen.“ Die Stimme, der Schmiede Tochter war leise, jedoch hörte man das Lachen aus ihr heraus. Als endlich einigermaßen Ruhe eingekehrt war, betraten Chiron und der Rebenonkel den Saal. Hinter ihnen kam plötzlich noch jemand durch die Tür. Oh nein auch noch der. Jetzt musste ich den Romanzenkiller beim Essen ertragen. Von allen Seiten kamen kreischende Mädchenstimmen. Es war so hervor sehbar gewesen. Apollons Augen gingen durch die Scharen weiblicher Fans. Hier und da zwinkerte er welchen zu. Anderen gab er einen kurzen Wink. Dann blieben seine Augen an mir hängen. Demonstrativ strecke ich ihm die Zunge raus. Es mochte keine Glanzleistung sein, aber besser wie gar nichts. Wieder einmal bemerkte ich wie Maya sich, ein imaginäres Loch buddelte. „Das kann doch nicht sein. Bitte. Es ist so peinlich, wenn er das macht. Hätte ich nicht einen anderen Vater haben können?!“ Erstaunt blickte ich sie an. Sie schämte sich wirklich in Grund und Boden. Zaghaft nahm ich ihre Hand. „Einfach ignorieren. Macht er das denn öfters? Also, dass er hierher kommt.“ Zu meinem Leitwesen kannte ich die Antwort schon. „Ja verdammt. Genau deswegen ist es ja so peinlich. Hin und wieder kommt er für zwei bis drei Tage her. Flirtet mit jedem Mädchen, das im Camp rumläuft, steigt mit der ein oder anderen ins Bett und dann verschwindet er einfach wieder. Und diese dummen Gänse laufen ihm trotzdem noch nach, obwohl sie genau wissen, dass er nur seinen Spaß will.“ Ich hatte ihn ja schon für schlimm gehalten aber das war wirklich die Krönung. Als sich auch die drei Herrschaften zu ihrem Tisch begeben hatten, der gerade mal zwei Meter von unserem entfernt war, klatsche Dionysos einmal in die Hände. Auf den Tischen erschienen Platten mit allerlei Essen. War ich hier denn in Hogwarts? Egal. Es war Essen und ich hatte wirklich einen Bärenhungern.
 

Mein Bauch war gut gefüllt und ich wollte mich gerade an den Nachtisch ran wagen da hörte ich Dionysos leise reden. „Na Brüderchen immer noch sauer wegen der Kleinen? Bestimmt ist sie in Wirklichkeit deine Tochter und du erkennst sie nur nicht an, weil du sie eigentlich extrem scharf findest.“ Der Hohn und Spot machte sich nur zu deutlich bemerkbar. „Tha ich und auf die stehen. Nie im Leben. Und meine Tochter kann sie gar nicht sein. Schau sie dir nur an. Die kann nicht mal ansatzweise einen Bogen halten. Das sehe ich genau. Ich hab halt einfach einen Blick dafür.“ Wut brodelte in mir hoch. Ich ließ mir viel gefallen, jedoch nicht, dass ich etwas nicht beherrschte. Anscheinend hatten die anderen zwei die Worte auch verstanden und sahen mich entsetzt an. „Eine Frage Maya. Hast du etwas dagegen, wenn ich deinem lieben Vater jetzt kräftig in den Arsch trete?“ Stumm schüttelte sie den Kopf und gab mir somit das Zeichen, das ich loslegen konnte. Eilig rumpelte ich von der Bank auf und lief stapfend aus dem Speisesaal. Ich merkte genau, wie alle Augen auf mir lagen, aber das war mir gelinde gesagt, scheiß egal. So schnell ich konnte, lief ich zu meiner Hütte. Riss die Tür auf, schnappte mir meinen Bogen und meinen Köcher. Keine Sekunde später verschwand ich wieder. Schon im Lauf spannte ich einen Pfeil. Die Türe stand immer noch offen. Auf dem Tisch der zwei Götter und des Zentaur standen Äpfel. Das perfekte Ziel. Einen nahm sich der überhebliche Musensammler und legte ihn auf seinem Teller ab. Zu meinem Glück wandte er sich erst noch an seinen Halbbruder und dann schoss ich. Der Pfeil bohrte sich zielgenau in den wunderschönen, roten Apfel. Alle Blicke hafteten bestürzt auf mir, die des Sonnengottes mit eingeschlossen. „Werter Apollon ich schätze es nicht wenn man behauptet ich könne etwas nicht, von dem ich weiß, dass ich dieser Eigenschaft fähig bin. Auch nicht von Ihnen oh göttlicher Sonnenschieber.“ Hätten Blicke töten können, dann wäre er wohl auf der Stelle umgefallen. Mit einem letzten zerstörenden Blick machte ich kehrt und verschwand in den Wald.



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