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Internatsleben

InoShika ⎸ SasuSaku ⎸ NaruHina ⎸ NeijiTen
von

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Und erstens kommt es anders...

Ich traute meinen eigenen Augen nicht. Was war nur passiert? Wieso befand ich mich in solchen Umständen? Angestrengt versuchte ich mein Bestmöglichstes, um mich eventuell an kleine Rückstände zu erinnern, wurde jedoch von dem tiefsitzenden Schmerz, der sich fest in mein Herz verankert hatte, daran gehindert. Das Leiden, welches ich in diesem Moment spürte, war so schrecklich, so quälend, dass es mich fast schon in Zwei riss. Mir war durchaus bewusst in welcher Lage ich mich gerade befand, doch ich vermochte es einfach nicht zu verhindern, dass sich eine stille, heimliche Träne den Weg in die Außenwelt erkämpfte. Shikamaru sagte nichts, doch gab es kaum einen Augenblick, in dem mich seine mitleidigen Blicke nicht trafen. Normalerweise, wäre es mir wohl unangenehm gewesen, dass mich jemand in solch einer Situation sah. Aber jetzt war es mir egal. Kankuro, mein Kankuro, dem ich seit jeher meine ehrlichsten Gefühle schenkte, war nun verlobt. Er würde heiraten. Eine Familie gründen und glücklich sein. Glücklich, nur nicht mit mir.

„Wenn du im Leben etwas erreichen willst, dann höre auf dein Herz.“, murmelte eine tiefe Stimme unerwartet vor sich hin. Durch den nassen Schleier der sich vor meinen Augen aufbaute begutachtete ich Diesen. Ein sanfter Rotschimmer umrundete seine Wangen, während er abwesend etwas fernab meiner Sichtweite fixierte. Leicht verkrampft lehnte er gegen das Fenster und machte keine einzige Regung des Weitersprechens. Sein Blick aus dem Fenster gerichtet, wartete ich auf eine Erklärung seiner Aussage, doch nichts folgte. Aber die Trauer, die mich zu zerfressen drohte, verflog Stück für Stück. Der Anblick von Shikamaru löste etwas in mir aus, von dem ich nicht ahnte, wie weitreichend es noch sein würde.

Langsam erhob ich mich von der kleinen zerloderten Bank und ging Schritt für Schritt in seine Richtung. Ich wagte es nicht ihn direkt anzusehen, so starrte ich gezwungenermaßen auf seine Füße. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie auch er seinen Körper zu mir drehte. Wenige Zentimeter trennten uns voneinander. Keiner von uns vermochte etwas zu sagen und diese Moment zu zerstören. Selbst wenn ich es gewollt hätte, nicht ein einziger Ton wäre über meine Lippen gekommen. Dieses merkwürdige Gefühl, welches sich in meinem gesamten Körper breitmachte, war unbekannt und neu zugleich. Es war intensiv, warm und schürte eine unendliche Leidenschaft. Und doch schreckte es mich ab, den nächsten Schritt zu machen und unsere Beziehung auf eine andere, neue Ebene zu setzen. Tief wollte ich ihm in seine dunkelbraunen Augen blicken, in denen ich mich wohl verloren hätte. Ich fing an zu begreifen. Nichts konnte so bleiben wie es war. Hoffnungsvoll und tapfer hob ich meinen Kopf. Ich wollte ihn sehen, wollte wissen, wie er sich fühlte - was er wollte. Doch urplötzlich, ohne das ich es hätte erahnen können, nahm er mein Gesicht in seine Hände, vergrub seine Finger in meinen Haaren und legte seine Lippen direkt auf die meine. Es war, als wäre ein hartnäckiger, jahrelang anhaltender Damm in mir gebrochen. Tränen liefen unabänderlich über mein Gesicht. Mit weiten Augen, die jedoch nichts erspähten, sondern nur in das Unendliche starrten, stand ich nun vor ihm. Er küsste mich so leidenschaftlich, so liebevoll, aber doch so bestimmend, dass ich mich nicht wehren konnte … nicht wehren wollte. Ich ließ es geschehen. Warum sollte ich auch nicht? Es war ein gutes Gefühl, und doch schaffte ich es nicht, irgendetwas zu tun. Zu gerne hätte ich diesen Moment erwidert, ihn eingefroren und niemals enden lassen. Doch nur weil ich es wollte, war es deswegen das Richtige? Durfte ich es soweit kommen lassen? Konnte ich so mit seinen Gefühlen spielen, oder gar mit meinen? Liebte ich nicht bereits jemand anderen? Ich kannte keine Antwort und schon gar keinen Ausweg.

Viel zu schnell löste der Braunhaarige diese innige Situation, sah mich fest entschlossen an, ehe er sich abwand und mich ohne ein Wort verließ.

Jegliches Zeitgefühl entglitt mir. Ich hatte keinen Schimmer, wie lange ich wohl so regungslos dastand. Ungläubig legte ich meine Finger auf die noch warmen Lippen. Ich verstand die Welt nicht mehr – und mich selbst erst recht nicht. Warum war er nur fortgelaufen? Interpretierte ich eventuell zu viel in diesen Kuss? Nein. Das konnte nicht sein. Ich wusste das mehr dahintersteckte. So einen Kuss schenkte man niemandem, der einem bedeutungslos war. Leicht erschrocken bemerkte ich, dass ich nicht mehr alleine im Zimmer war. Ich hatte ihn nicht reinkommen hören und er sagte nichts. Wieso sagte er nichts? Sein Gesichtsausdruck schien emotionslos wie immer, als sich seine Lippen schließlich doch dazu überwinden konnten sich langsam zu öffnen. „Was machst du in unserem Zimmer?“, fragte Sasuke ungewohnt sanft. Ich wusste nicht, wie ich ihm antworten sollte. Wieso brachte Shikamaru mich hierher, um dann zu verschwinden? Meine Gefühle versanken im reinsten Chaos.

„Könnt ihr nicht alle mal aufhören mich zu küssen?“, schrie ich ihn beinahe schon an und rannte so es schnell ging an ihm vorbei, raus aus diesem Zimmer.
 

„Hier steckst du also.“, sprach eine sorgenvolle Stimme zu mir. „Gaara.“, entwich mir nur kurz. „Ich wusste nicht, wie ich es dir erklären sollte.“, sagte er und setzte sich neben mich auf das Stück Holz, was früher mal wohl eine Sitzgelegenheit gewesen war. Es war schon abends und der Himmel erstreckte sich in intensivem Schwarz. Hilflos legte der Rotschopf seinen Kopf in seine Hände. Gerade just in diesem Augenblick wirkte er wie ein kleiner zerbrechlicher Junge. So, wie er dort neben mir saß, erinnerte er mich an früher. Stets spielte er den starken herzlosen Jungen, doch ins Geheime war er ein einsames, verlorenes Kind gewesen. In gewisser Maßen waren wir uns sehr ähnlich. Obwohl ich einen Platz im Leben hatte, fühlte ich mich doch nie vollkommen, nie Daheim … so wie mein bester Freund. „Ihr habt unterschiedliche Nachnamen.“, stellte ich solide fest. Als wir uns ansahen, erkannte ich den deutlichen Schmerz in seinen Augen. Warum musste es nur so kompliziert sein? „Kankuro und ich haben den Nachnamen unserer Großeltern angenommen, weil wir diese direkte Verbindung zum Imperium unseres Vaters hassen.“ Verstehend nickte ich ihm zu. Das ergab natürlich Sinn. Seine Eltern waren äußerst wohlhabend, geradezu stinkreich. Außerdem wuchsen die beiden Brüder ja auch bei ihren Großeltern auf. „Wir wollten wir selbst sein, und nicht einfach immer nur die Söhne des Leitenden Vorsitzenden Sabakuno.“ Sabakuno. Wie in Temari Sabakuno. Ich war sicher, dass mein bester Freund mir irgendwann mal erzählt hatte, dass er eine Schwester hatte, die bei seinen Eltern lebte. Wieso? Wieso fiel mir das nicht auf? Wieso kapierte ich nicht, dass Temari diese Schwester war? Gaara und seine Familie, sie waren für mich wie meine eigene Familie, einfach unersetzlich. Wieso also? Ich konnte es mir einfach nicht erklären.

„Wer ist es, die Kankuro heiratet?“

Ich wusste, dass es unhöflich war, nicht auf seine Gefühle einzugehen. Schließlich vertraute man so etwas nicht jedem an. Doch ich wollte einfach nur Antworten.

„Er.“, kam es zu knapp. „Er?“, wiederholte ich ihn verwirrt. „Sein Name ist Sasori. „Sasori ...“, wiederholte ich traurig diesen Namen.

Ja. Dieser Name sagte mir etwas. Er war etwas älter als Kankuro selbst, aber schon seit langem ein enger Vertrauter von diesem. Rote Haare, ausdrucksloses Gesicht, ein ganz durchschnittlicher Kerl eben.

Doch … Kerl?! Plötzlich prasselte es auf mich ein, wie ein erbarmungsloser Hagelsturm. SASORI? Kankuro heiratete also einen Mann? Entsetzt sprang ich von meinem Platz auf und noch entsetzter starrte ich in Gaara‘s Gesicht. „Aber das ist doch ein Mann?!?!?!“, erschlug mich dieser nicht unwichtige Fakt auf einmal.

Seufzend erhob auch er sich. Peinlich berührt vergrub er die Hände in seinen Taschen, als hätte ich er sich am liebsten verkrochen. „Richtig, mein Bruderherz ist schwul.“

Schwul.

Kankuro.

Der Frauenschwarm schlechthin.

Er liebte Männer, keine Frauen.

„Deswegen ist er auch enterbt.“, murmelte der Sabakuno-Erbe so leise, dass ich es fast überhört hatte. „Wie bitte? Nur weil er schwul ist?“ Ich konnte das nicht glauben. Waren seine Eltern wirklich so schrecklich konservativ?

„Jo, nur weil er schwul ist.“, wiederholte er mich angefressen. „Vater meinte, dass er so niemals die Firma übernehmen könnte, das würde den guten Ruf den er sich aufgebaut hatte zerstören.“…

Lange verbrachten wir noch unsere Zeit zusammen, und Gaara erzählte mir von dem großen Streit, den es deswegen gab und von all den anderen Problemen, von denen ich bisher nichts geahnt hatte. Seit langem hatte ich mal wieder dieses Gefühl, nützlich zu sein. Wir diskutieren, und regten uns gemeinsam über diese schreckliche Situation auf, ehe er mich letzten Endes – ganz Gentleman wie er war – noch zu meinem Zimmer begleitete. Wir verabschiedeten uns und für einen kurzen Moment dachte ich daran Shikamaru zu besuchen. Doch in entschied, dass es dafür dann doch schon zu spät war. Als ich einen kurzen Blick in unseren Raum warf, bemerkte ich, dass Sakura noch immer nicht anwesend war. Wo sie nur abgeblieben war? Ich überlegte angestrengt, ob sie erwähnt hatte, vielleicht auszugehen. Aber die Erinnerung blieb fern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  PrinzessinTsukino
2015-08-14T09:14:04+00:00 14.08.2015 11:14
Schöne FF *___* hoffe es geht bald weiter!! *^*
Von:  Pandaishie
2015-07-14T18:30:47+00:00 14.07.2015 20:30
super fanfic. mach schnell weiter!
Von:  AshaUchiha
2015-05-02T22:02:57+00:00 03.05.2015 00:02
Supiii hab mich so gefreut das du weiter geschrieben hast tolles Kap. Mach so schnell du kannst weiter :)
Antwort von:  Anna_Asakura
05.05.2015 13:27
Hehe danke dir, das du mir trotzdem ein Kommentar dargelassen hast! :)
Von:  Cosplay-Girl91
2015-05-02T14:50:59+00:00 02.05.2015 16:50
Tolles Kapitel.
Mach weiter so.
Schreib schnell weiter, ja??
LG
Antwort von:  Anna_Asakura
02.05.2015 16:52
Danke :)
Bin dabei.
LG
Von:  Kaninchensklave
2015-05-02T11:35:48+00:00 02.05.2015 13:35
ein Nettes Kap

nun was soll man schon sagen man muss ja recht geben das es extrem Oberflächlich ist
jemanden zu enterben nur weil er Schwul ist und somit nicht in die Gesellschaft passt wie man
es gerne sehen würde

Tja das fst alle den Namen der Großväter abgelegt haben war klar wer will wohl schon wie Tyrann heissen

GVLG
Antwort von:  Anna_Asakura
02.05.2015 15:21
Danke dir :)!

Jap jap es ist wirklich traurig. Ich spiegle damit natürlich nicht meine Meinung wieder,sondern die Probleme der Gesellschaft. Schwulenhass steht ja leider sehr weit mit oben auf der Liste.

Aber danke dir für dein Kommentar! :)
Antwort von:  Kaninchensklave
02.05.2015 15:35
wem sagst Du das ich habe nichts gegen Homosexuelle sind genauso Menschen

ich bin ein Kerl und Lespsich xD


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